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Inhaltsverzeichnis

Das Buch
Die Autorin
Widmung
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
PIXIES UND FAIRYS. JA, ES GIBT EINEN UNTERSCHIED!
DANKSAGUNG
Copyright

DANKSAGUNG

Ich möchte Gwen Hunter dafür danken, dass sie mir mit dem medizinischen Zeug auf der Brücke geholfen hat und TB, der meine Tauchszenen durchgelesen hat. Wenn irgendwas nicht passt, stammt es nicht von diesen zwei Damen, sondern von mir, die nicht aufgepasst hat. Und natürlich geht ein großer Dank an meinen Agenten Richard Curtis und an meine Lektorin Diana Gill, denn ohne sie würden die Hollows immer noch nur in meiner Fantasie existieren.

Die Autorin

Kim Harrison, geboren im Mittleren Westen der USA, wurde schon des Öfteren als Hexe bezeichnet, ist aber – soweit sie sich erinnern kann – noch nie einem Vampir begegnet. Sie hegt eine Vorliebe für Friedhöfe, Midnight Jazz und schwarze Kleidung und ist bei Neumond nicht auffindbar. Mit ihrer RACHEL-MORGAN-Serie hat sie einen internationalen Bestseller gelandet.

Bonusmaterial

PIXIES UND FAIRYS. JA, ES GIBT EINEN UNTERSCHIED!

von Rachel Morgan

 

 

Veröffentlicht in Zusammenarbeit mit Cincinnatis FIB Inderlander-Abteilung im FIB Inderlander Handbuch, Ausgabe 7.23

 

 

Pixies und Fairys haben länger unter den Menschen gelebt als jede andere Gruppe der Inderlander, aber trotzdem ist über sie weniger bekannt als über ihre großen Verwandten. Seit Jahrhunderten haben Maler und Dichter versucht, die Unterschiede zwischen ihnen, die sie in kurzen Sichtungen bemerkt haben, einzufangen, sind aber letztendlich gescheitert, da beide Gruppen sich bemüht haben, die Wahrheit über ihre Existenz geheim zu halten. Jetzt, wo sie offen unter uns leben, ist es an der Zeit, die Unterschiede zwischen den zwei sehr erfindungsreichen Gruppen zu erkennen, damit wir sie mit dem Respekt behandeln können, den sie verdienen.

Für den Unwissenden mag es scheinen, als wären Pixies und Fairys Untergruppen derselben Spezies mit kleineren Abweichungen in Größe und Art der Flügel. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein, und das zu behaupten ist der einfachste Weg, den Zorn dieser beiden unverwüstlichen Völker zu erregen. Besonders Pixies haben einen unglaublichen kulturellen Hintergrund, und das zu verstehen sorgt für eine höhere Wertschätzung ihrer Beweggründe.

Pixies haben libellenartige Flügel und sind mit zehn Zentimetern Größe etwas kleiner als ihre Verwandten, die Fairys. Ihr höherer Grundumsatz und ihre harten Flügel ziehen notwendigerweise eine Ernährung bestehend aus überwiegend Nektar und Pollen nach sich, die vor dem Winterschlaf durch ein wenig Fleisch ergänzt wird. Temperaturen, die anhaltend unter sieben Grad Celsius liegen, lassen sie in einen Betäubungszustand fallen, aus dem man sie vor dem Frühling auch nicht aufwecken sollte.

Sie heiraten ausnahmslos aus Liebe, und man sagt ihnen nach, dass sie ihrem vor ihnen gestorbenen Partner aus gebrochenem Herzen in den Tod nachfolgen. Ihre Lebenszeit beträgt zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren, hängt jedoch sehr von ihren Lebensbedingungen ab. Ihre Kinder werden in Zwillings- oder Drillingspaaren geboren, bei einer Schwangerschaftszeit von ungefähr sechs Monaten, die je nach Jahreszeit und Nahrungsangebot variieren kann.

Große Familien weisen auf einen guten Ernährer als Vater und eine fürsorgliche Mutter hin und verleihen dem gesamten Pixieclan Status, da es ein großes Stück Land braucht, um viele Kinder zu unterhalten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass im ersten, manchmal auch noch im zweiten Jahr der Ehe die Kinder sterben, entweder aufgrund generell schlechter Bedingungen, oder auch wegen Unfähigkeit der Eltern, sich gegen einwandernde Fairys zu verteidigen. Der Tod während des Winterschlafes ist eine weitere ständige Bedrohung für die ganz Jungen oder sehr Alten, aber wenn es ein Pixie einmal über die ersten Jahre geschafft hat, kann er mit einem gesunden Leben rechnen. Die Tradition verlangt, dass Kinder nach ihrem Vater benannt werden  – die ältesten haben kürzere Namen, die jüngeren erhalten dann längere, kunstvollere Namen. Die Kinder verlassen ihre Eltern mit ungefähr neun, kurz nach der Pubertät, um ihren eigenen Garten zu finden. Allerdings übernimmt auch manchmal eines der Kinder die Verantwortung für einen erfolgreichen Garten, wenn ein Elternteil bereits kränklich ist.

Wenn Pixies in bezahlte Berufe gelockt werden, setzen sie ihre natürlichen Talente ein und leisten in Beschattung, Kamerawartung und generellem Herumschleichen herausragende Arbeit. Als Gärtner arbeiten sie für niemanden außer sich selbst. Gegenüber den Leuten, die sie respektieren, sind sie ehrlich und loyal – manchmal fast im Übermaß  –, dafür belügen sie die Leute, bei denen es nicht so ist, hemmungslos. Eine Freundschaft ist ihnen wichtiger als das eigene Leben.

Silber verbrennt die Haut von Pixies und wirkt, sollte es in ihren Blutkreislauf gelangen, wie ein Gift. Die Überlebenschancen sind in diesem Fall gleich null. Pixiestaub ist für die Wissenschaft immer noch ein Rätsel, aber sicher ist, dass ein hoher Ausstoß von Staub ein Zeichen für starke Emotionen ist. Der Staub ist ein Reizmittel für die Haut von Menschen und Inderlandern, vergleichbar mit Giftsumach. Eine weniger bekannte Wirkung von Pixiestaub ist seine Fähigkeit, die Blutgerinnung zu verstärken. Dies ist eine notwendige Anpassung für kriegerische Gärtner, die kaum Blut verlieren können, bevor sie ins Koma fallen.

Die meisten Pixies leben auf dem Land, da verständlicherweise angemessen abwechslungsreich gestaltete Gärten, die einen Pixieclan erhalten können, innerhalb der Stadtgrenzen selten sind. Nach seiner Gründung ist ein gepflegter Stadtgarten allerdings sicherer als ein Landgarten und wird daher energisch verteidigt. Kaum ein Pixie wird von der Gefahr und Aufregung angelockt, zwischen Leuten zu leben, die hundertmal größer sind als er, aber die Sicherheit in der Stadt ist trotzdem oft verlockend genug, um den Tod durch Verhungern zu riskieren.

Sogar die städtischen Pixies meiden im Allgemeinen andere Leute und leben als Bürger ohne Rechte oder Verpflichtungen so sehr am Rand der Gesellschaft, dass sie zum Beispiel von der I.S. als Aufwendung abgerechnet werden und nicht als Angestellte. Sie können keinen Grund besitzen und haben keinerlei gesetzliche Rechte. Das ist eine Situation, die von den Pixies selbst unterstützt wird, denn sie ziehen es vor, die Demütigungen zu ertragen, die von ihren Mit-Inderlandern und den Menschen auf sie gehäuft werden, um dafür weiterhin ihre viel wichtigeren Auseinandersetzungen mit den Fairys mit dem Schwert klären zu können, statt in den von Menschen und Inderlandern geführten Gerichten.

Pixies stehen ständig in Revierkonflikten mit den größeren und aggressiveren Fairys. Wenn man einen Pixy sieht, der Rot trägt, befindet er sich außerhalb seines Reviers und ist nicht auf der Suche nach Streit. Es ist eine Art Friedensfahne, und man sollte sie nicht bitten, diesen Waffenstillstand zu brechen; höchstwahrscheinlich würden sie denjenigen anpixen, sodass er den Rest des Tages mit üblem Nesselausschlag verbringt.

Ungeachtet ihrer geringen Größe und ihres fröhlichen, scheinbar friedlichen Wesens zögern Pixies nicht, Fairys zu töten, wenn sie jemanden verteidigen, der ihnen am Herzen liegt, oder um ihr Revier zu verteidigen. Und sie sind gut darin. Ihr Listenreichtum, ihre Geschwindigkeit und ihre generelle Bereitschaft, ihre eigene Meinung über das Gesetz zu stellen, können zu einer Verbrecherlaufbahn führen, aber am begabtesten sind Pixies in ihrem Garten. Sie könnten die Welt durch blanken Terror beherrschen, wenn sie es wollten, aber alles, was ein Pixie sich wünscht, ist ein kleines Stück Land und das Recht, es zu verteidigen. Ich habe noch nie von einem Pixie gehört, der jemanden verletzt hätte, außer wenn er ihm das Leben als Vergeltungsmaßnahme für eine Beleidigung zur Hölle macht. In ihren Augen sind wir einfach unwichtig und das Risiko nicht wert, ein menschliches oder Inderlander-Gericht auf sich aufmerksam zu machen, was zu einer Veränderung des Status quo führen könnte.

Fairys bleiben auch unter sich, aber sie sind wesentlich schneller dazu bereit, fragwürdige Jobs für große Summen zu übernehmen. Ihre geringe Größe und selbstzentrierte Moral machen sie zu effektiven Mördern, also sollte man nicht den Fehler machen, klein mit harmlos gleichzusetzen. Sie haben schmetterlingsähnliche Flügel und einen geringeren Grundumsatz, aber ihre Fähigkeit, für lange Zeit in der Höhe zu schweben, scheint ein guter Ausgleich für die schnellere, aber kalorienintensivere Flugtechnik der Pixies zu sein.

Fairys neigen auch dazu, Städte zu meiden, aber Heranwachsende beider Geschlechter wagen sich trotzdem auf die Straßen und bilden in Parks oder Grünstreifen Gangs, immer auf der Suche nach Abenteuer und einer Chance, sich das Recht zu erkämpfen, eine Familie zu gründen. Ihr Motto ist »Macht geht vor Recht«, während die Entscheidungen von Pixies von individueller Moral bestimmt werden.

Fairys ernähren sich von Insekten und kämpfen darum oft um dieselben Reviere wie Pixies, was die beiden Spezies in Konflikte treibt. Sie könnten friedlich auf demselben Land koexistieren, wenn die Fairys nicht die Tendenz hätten, auf der Suche nach Essen das Land zu zerstören. Das Kräfteverhältnis ist ungefähr ausgeglichen, denn die Fairys sind zwar größer – sie erreichen ungefähr fünfzehn Zentimeter  –, aber langsamer. Fairys sind wie Pixies allergisch auf Silber, sie allerdings wandern im Herbst mit den Monarchfaltern nach Mexiko, statt Winterschlaf zu halten. Über ihr häusliches Leben ist wenig bekannt, weil sie normalerweise bis auf die jungen Männer den Kontakt mit jedem scheuen, der größer ist als sie.

Trotz ihrer geringen Größe sind Pixies und Fairys potenziell gefährlich und können, wenn sie beleidigt oder missachtet wurden, unsägliches Leid verursachen. Wenn man sie allerdings mit Respekt behandelt, zollen diese intelligenten, mit Recht stolzen Mitglieder der Inderlander-Familie einem professionelle Wertschätzung und Achtung.