Juan Carlos Onetti
Die Werft
Roman
Aus dem Spanischen von Curt Meyer-Clason
Revidiert von Jürgen Dormagen und Gerhard Poppenberg
Suhrkamp Verlag
Dieses Buch ist Luis Batlle Berres gewidmet.
Juni 1960
Santa María – I
Die Werft – I
Der Pavillon – I
Die Werft – II
Der Pavillon – II
Das Häuschen – I
Der Pavillon – III Das Häuschen – II
Die Werft – III Das Häuschen – III
Die Werft – IV Das Häuschen – IV
Santa María – II
Santa María – III
Santa María – IV
Die Werft – V
Das Häuschen – V
Der Pavillon – IV Das Häuschen – VI
Die Werft – VI
Santa María – V
Die Werft – VII Der Pavillon – V Das Haus – I Das Häuschen – VII
Anhang
Editorische Notiz
Anmerkungen
Zeittafel
Santa María – Hauptpersonen
Literaturhinweise
Vor fünf Jahren, als der Gouverneur beschloß, Larsen (oder Leichensammler) aus der Provinz zu weisen, prophezeite jemand im Scherz und mit einem geistreichen Einfall dessen Wiederkehr, die Verlängerung seiner Herrschaft der hundert Tage – ein viel und leidenschaftlich besprochenes, obwohl schon fast vergessenes Blatt unserer Stadtgeschichte. Wenige hörten es, und sicherlich vergaß selbst Larsen, bereits krank durch die Niederlage und in Polizeigewahrsam, bald darauf die Bemerkung und gab alle Hoffnung auf, je zu uns zurückzukehren.
Jedenfalls stieg Larsen fünf Jahre nach Abschluß dieser Episode eines Morgens an der Haltestelle der aus Colón kommenden Omnibusse aus, stellte seinen Handkoffer einen Augenblick auf die Erde, um die seidenen Manschetten seines Hemdes bis zu den Fingerknöcheln herunterzuziehen, und hielt Einzug in Santa María, kurz nach dem Aufhören des Regens, langsam, wiegenden Schritts, vielleicht dicker, gebeugter, unauffällig und anscheinend gezähmt.
Er nahm den Aperitif an der Theke des Berna, gelassen die Augen des Wirts verfolgend, bis er ein stummes Erkennungszeichen erhielt. Dort aß er zu Mittag, einsam und von den karierten Hemden der Lastwagenfahrer umgeben. (Jetzt machten diese der Eisenbahn die Frachtbeförderung nach El Rosario und den Dörfern des nördlichen Stromlands streitig; sie schienen so auf die Welt gekommen zu sein, kräftig, zwanzigjährig, krakeelend und ohne Vergangenheit, zusammen mit der vor wenigen Monaten eröffneten Teerstraße.) Anschließend setzte er sich an einen Tisch in der Nähe von Tür und Fenster, um Kaffee mit Anis zu trinken.
Viele versichern, ihn an jenem Mittag im Spätherbst gesehen zu haben. Einige bestehen darauf, er habe sich wie ein Auferstandener verhalten, er habe übertrieben, fast karikierend seine vor fünf Jahren zur Schau gestellte Trägheit, Ironie und milde Verachtung nachzuahmen gesucht; sie erinnern sich an seine Sucht, gesehen und erkannt zu werden, an sein Fingerpaar, das bei jedem Anzeichen eines fremden Grußes, bei jedem über das Wiedersehen verwunderten Auge begierig zur Hutkrempe flog. Andere hingegen sehen ihn noch immer teilnahmslos und breit auf den Tisch gestützt, die Zigarette im Mund, parallel zur Feuchtigkeit der Avenida Artigas, die hereinkommenden Gesichter betrachtend, ohne etwas anderes im Sinn als Soll und Haben der Gefühle zwischen Treue und Ablehnung, die er beide mit gleich leichtem, kurzem Lächeln, mit unfreiwilligem Zucken des Mundes verbuchte.
Er zahlte sein Mittagessen und gab ein wie stets übertrieben hohes Trinkgeld, nahm sein Pensionszimmer über dem Berna wieder in Besitz und machte sich nach dem Mittagsschlaf auf, echter und weniger auffällig, weil er sich seines Koffers entledigt hatte, durch Santa María zu gehen, schwerfällig, stapfend, ohne daß es zu hören war, und führte dabei vor Leuten und Türen und Ladenfenstern seine Allüren des blasierten Fremden spazieren. Er schritt die vier Seiten und die beiden Diagonalen des Platzes ab, als löste er die Aufgabe, von A nach B zu gelangen, dabei alle Strecken abzuschreiten und keine ein zweites Mal zu betreten; er schlenderte vor dem neugestrichenen schwarzen Gitter der Kirche einmal, zweimal vorbei; betrat die Apotheke, die noch immer Barthé gehörte – langsamer denn je, charakteristischer, wachsamer –, wog sich, kaufte Seife und Zahnpasta und betrachtete das Schild »Der Apotheker ist bis 17 Uhr abwesend« wie das unverhoffte Photo eines Freundes.
Als wollte er einen Ausflug in die Außenbezirke machen, ging er, das Wiegen seines Körpers steigernd, drei oder vier der Häuserblocks hinunter, dorthin, wo der Uferweg auf den trifft, der zur Kolonie führt, auf der verwahrlosten Straße, an deren Ende das jetzt vom Zahnarzt Morentz gemietete Häuschen mit seinen himmelblauen Balkonen steht. Später wurde er bei der Mühle von Redondo gesehen, seine Schuhe versanken in der feuchten Wiese, er rauchte, an einen Baum gelehnt; auf dem Hof von Mantero klatschte er in die Hände, kaufte ein Glas Milch und Brot und wich den Fragen derer aus, die ihn festnageln wollten (»Er war traurig, gealtert und streitsüchtig; zeigte sein Geld, als hätten wir Angst, er würde gehen, ohne zu zahlen«). Wahrscheinlich verirrte er sich mehrere Stunden lang in der Kolonie und tauchte gegen halb acht Uhr abends an der Bartheke des Plaza wieder auf, wohin er nie gegangen war, solange er in Santa María wohnte. Dort wiederholte er bis in die Nacht hinein die Farcen seiner Aggressivität und Neugierde, die man ihm für seinen mittäglichen Aufenthalt im Berna schon zugeschrieben hatte.
Leutselig stritt er mit dem Barmann – spielte stillschweigend, beständig auf das Thema an, das seit fünf Jahren begraben war – über Cocktailrezepte, die richtige Größe der Eisstücke, die Länge von Quirllöffeln. Vielleicht wartete er auf Marcos und seine Freunde; er blickte Doktor Díaz Grey an, grüßte ihn aber nicht. Er zahlte diese zweite Zeche, schob das Trinkgeld über die Theke und rutschte selbstsicher und plump vom Hocker, schritt auf dem Linoleumläufer dahin, wiegenden Schritts im wohlbedachten Takt, kurz und breit, gewiß, daß die – wenn auch welke – Wahrheit aus den Tritten seiner Schuhe entstand und in die Luft übertragen wurde, auf die anderen, anmaßend, einfach.
Er verließ das Hotel, und fest steht, daß er den Platz überquerte, um im Zimmer des Berna zu übernachten. Doch kein Bewohner der Stadt kann sich erinnern, ihn im Verlauf der ersten vierzehn Tage nach seiner Rückkehr erneut gesehen zu haben. Dann, es war ein Sonntag, sahen wir ihn alle auf dem Weg, der zur Kirche führt, als die Elfuhrmesse zu Ende war, lauernd, alt und geschniegelt, mit einem winzigen Veilchenstrauß, den er ans Herz drückte. Wir sahen die Tochter von Jeremías Petrus – einziges Kind, idiotisch, ledig –, wie sie an Larsen vorüberging, den fürchterlichen, buckligen Vater hinterherziehend, fast den Veilchen zulächelte, entsetzt und verzückt blinzelte, einen Schritt später den Rüsselmund und die rastlosen, scheinbar schielenden Augen zu Boden senkte.
Es war ein Zufall, versteht sich, denn Larsen konnte es nicht wissen. Unter allen Einwohnern von Santa María kommt nur Vázquez, der vom Vertrieb bei der Zeitung, als möglicher Briefpartner Larsens während seiner fünf Jahre Verbannung in Frage; dabei ist nicht erwiesen, daß Vázquez schreiben kann, und es ist nicht glaubhaft, daß die verfallene Werft, Größe und Niedergang des Jeremías Petrus, das Landhaus mit seinen Marmorstatuen und das idiotische Mädchen für Froilán Vázquez Themen irgendwelcher angenommenen Briefe gewesen wären. Oder es war kein Zufall, sondern Schicksal. Larsens in den Dienst seines Schicksals gestellte Spürnase und Intuition brachten ihn nach Santa María zurück, um sich die einfältige Genugtuung zu gönnen, erneut seine Gegenwart den Straßen und den öffentlichen Geschäftsräumen der verhaßten Stadt aufzuzwingen. Und sie führten ihn dann zum Haus mit den Marmorstatuen, den vielen Traufen und dem hohen Gras, zu dem Kabelgewirr der Werft.
Zwei Tage nach seiner Rückkehr verließ Larsen dem Vernehmen nach frühmorgens die Pension und ging langsam – er betonte für diejenigen, die ihn erkennen mochten, den wiegenden Schritt, das Stapfen, die Fettleibigkeit, den herablassenden Ausdruck dessen, der Gefallen tut und Dank verschmäht – über die verlassene Promenade bis zum Fischerkai. Er entfaltete die Zeitung, um sich darauf zu setzen, blickte auf die neblige Linie des gegenüberliegenden Ufers, auf den Lastwagenbetrieb im Hof der Konservenfabrik von Enduro, auf die Lastkähne und die Boote, die sich langgestreckt, federleicht und mit unbegreiflicher Beschleunigung vom Ruderklub entfernten. Ohne den feuchten Molenstein zu verlassen, aß er zu Mittag, Bratfisch, Brot und Wein, was ihm barfüßige, aufdringliche, noch mit ihren Sommerfetzen bekleidete Jungen verkauft hatten. Er sah die Ankunft der Fähre und ihr Entladen, musterte nachlässig die Gesichter der Fahrgäste; er gähnte, zog die Perlennadel aus seiner schwarzen Krawatte, um sich die Zähne zu säubern. Er dachte an einige Todesfälle, und das erfüllte ihn mit Erinnerungen, mit geringschätzigem Lächeln, mit Redensarten, mit dem Vorsatz, fremde, meist verworrene und bereits erfüllte Schicksale zu berichtigen, bis etwa zwei Uhr nachmittags, dann stand er auf, ließ zwei speichelfeuchte Finger über die Bügelfalten seiner Hosenbeine gleiten, hob das am Vortag in Buenos Aires erschienene Abendblatt auf und mischte sich unter die Leute, welche die Freitreppe hinunterstiegen, um die mit einem Sonnendach bespannte, weiße Barkasse zu besteigen, die den Fluß hinauffahren sollte.
Während der Fahrt las er in der Zeitung, was er schon morgens im Pensionszimmer gelesen hatte, blieb, ein Bein übergeschlagen, gleichgültig gegenüber dem Schlingern; den Hut in eine Braue gedrückt, überspielte er mit anmaßender, ignoranter und hochmütiger Miene die Anstrengung der Augen beim Lesen und schützte sich so gegen die Möglichkeit, beobachtet und erkannt zu werden. An der Werft-Hafen genannten Mole stieg er hinter einer dicken alten Frau mit einem Korb und einem schlafenden Kind aus, so wie er auch anderswo hätte aussteigen können.
Unbeschwert erklomm er den feuchten Erdhang neben den breiten, graugrünen, vom Gestrüpp zusammengehaltenen Bohlen; er blickte auf das verrostete Paar Kräne, das graue, würfelförmige, in der flachen Landschaft übermäßige Gebäude, die riesigen zerfressenen Buchstaben, die wie ein stimmlos gewordener Riese kaum noch flüstern konnten: Jeremías Petrus & Co. Trotz der Stunde waren zwei Fenster erleuchtet. Er ging weiter, zwischen armseligen Häusern, zwischen kletterpflanzenbewachsenen Drahtzäunen, zwischen dem Gebelle von Kötern und Frauen, die ihre Jäthacke stehenließen oder das Schrubben in ihren Waschbottichen unterbrachen und ihn verstohlen und erwartungsvoll anblickten.
Straßen aus Erde oder Lehm ohne Spuren von Fahrzeugen, unterbrochen von den Lichtverheißungen der glänzenden Beleuchtungsmasten; und in seinem Rücken das unbegreifliche Betongebäude, die von Schiffen, von Arbeitern leere Rampe, die Kräne aus altem Eisen, die kreischen und brechen mußten, sobald sie jemand in Bewegung setzte. Der Himmel hatte sich ganz bewölkt, und die Luft war still und bedeutungsvoll.
»Ein wirklich dreckiges Kaff«, sagte Larsen ausspuckend; dann lachte er kurz, einsam zwischen den vier Landzungen, die von zwei sich kreuzenden Wegen gebildet wurden; fett, klein und ziellos krümmte er sich gegen die Jahre, die er in Santa María verlebt hatte, gegen seine Rückkehr, gegen die gedrungenen tiefen Wolken, gegen das Unglück.
Er bog links ein, ging eine Strecke und betrat das Belgrano – Bar, Restaurant, Hotel und Gemischtwaren. Das heißt, er betrat einen Laden, in dessen Schaufenster Hanfschuhe, Flaschen und Pflugmesser lagen, über dessen Eingang eine elektrisch beleuchtete Tafel hing, dessen Fußboden halb aus gestampftem Lehm, halb aus roten Fliesen bestand, einen Laden, den er sehr bald für sich einfach »das Belgrano« nennen sollte. Er setzte sich an einen Tisch, erkundigte sich nach dem Logispreis und bestellte irgend etwas, Zigaretten, die es nicht gab, einen Anis mit Soda; er konnte jetzt nur noch auf den Regen warten und es ertragen, ihn zu hören und zu sehen – durch die Scheibe, auf der ein mit Insektenpulver gemalter Kreis aus Wörtern ein Krätzemittel anpries –, solange er auf den erwartungsvollen Lehm und das Zinkdach prasselte. Dann würde das Ende kommen, der Verzicht auf seinen Glauben an plötzliche Entschlüsse, die endgültige Hinnahme der Ungläubigkeit und des Alters.
Er bestellte einen zweiten Anis mit Soda und rührte das Getränk sorgfältig um, dachte an tote Jahre und an echten Pernod, als die Tür aufging und die Frau fast rennend zur Theke lief, so daß er das zuvor vernommene Pferdegetrappel mit der hohen Gestalt in Reitstiefeln in Verbindung bringen konnte, die vor dem Wirt erregt dozierte, sowie mit der zweiten, rundlichen, mestizenhaften, schüchternen, welche die Tür mit leisem Druck geräuschlos gegen den aufkommenden Wind schloß und sich geduldig, gefügig, beherrschend hinter der ersten aufpflanzte.
Larsen wußte sofort, daß Unvorhergesehenes geschehen konnte; daß für ihn nur die Frau in Stiefeln zählte und daß alles durch die zweite Frau zu erfolgen habe, mit ihrer Beihilfe und unwilligen Duldung. Diese, das Dienstmädchen – das einen Schritt hinter ihr wartete, die stämmigen kurzen Beine gespreizt, die Hände auf dem Bauch gefaltet, den Kopf in ein dunkles Tuch gewickelt, ohne weiteren Gesichtsausdruck als das eingefrorene, vorsätzlich grundlose Lächeln –, bildete für Larsens Langeweile kein Problem: sie gehörte einem bestens bekannten, klassifizierbaren Typus an, der sich ohne nennenswerte Varianten wiederholte wie maschinell gefertigt, als wäre sie ein Tier, einfach oder kompliziert, Hund oder Katze, das würde sich herausstellen. Er musterte die andere, die immer noch lachte und mit der Reitgerte auf den Blechrand der Theke schlug: sie war groß und blond, war mal dreißig, mal vierzig Jahre alt.
Kindheitsreste standen noch in ihren hellen Augen, die sie zusammenkniff, um zu schauen – ein wütendes, herausforderndes Licht, das rasch bereute –, es gab sie andeutungsweise in der flachen Brust, dem Männerhemd und dem kleinen Samtband um den Hals; sie waren überzeugend nachgeahmt in den langen Beinen, im schmalen Knabengesäß in der locker sitzenden Reithose. Ihre oberen Zähne waren groß und vorstehend, und sie lachte abgehackt mit erstauntem, aufmerksamem Gesicht, als stieße sie das Lachen aus sich heraus, als sähe sie zu, wie es sich von ihr löste, schimmernd und weiß, maßlos; wie es sich entfernte und in Sekundenschnelle starb, zerfloß, ohne Flecken oder Echo zu hinterlassen, auf der Theke, auf den Schultern des Wirts, zwischen den Spinnweben, welche die Flaschen auf dem Bord verbanden. Sie hatte goldenes, langes, nach hinten gekämmtes, im Nacken mit einem zweiten schwarzen Samtband zusammengehaltenes Haar.
»Man muß wohl oder übel warten«, bemerkte Larsen nachdenklich und beschwingt, zeigte dem Kellner mit einer Bewegung des Fingers, daß er noch einen Anis wollte, und bemerkte mit einem Lächeln, daß der Regen sehr sanft, freundschaftlich, gesprächig, deutlich, auf das Dach und auf die Straße fiel.
Denn das lange, matte, an den Spitzen gekrümmte und dunklere Haar fiel alterslos auf das Hemd der Frau; und aus der Lilien- oder Schloßform des metallischen Haars trat das bleiche Gesicht mit seinen noch jungen Falten, mit Verschleiß und Schminke, mit Vergangenheit, mit seinem schrillen Lachen, das über nichts lachte, das unvermeidlich wie Schluckauf klang, wie Husten, wie Niesen.
Niemand saß mehr an den Tischen des Ausschanks; sicherlich würden die Frauen beim Verlassen des Lokals an ihm vorbeigehen und ihn anblicken. Doch der Augenblick riet zu anderem, zu einer anderen Art, angeblickt zu werden. Larsen rückte die Krawatte zurecht, ließ das seidene Tuch aus der Brusttasche hervorsehen und ging langsam zur Theke. Er berührte fast die Frau mit seiner linken Schulter und richtete ein höfliches Lächeln an den Barbesitzer.
»Ich will mich nicht über den Anis beschweren«, sagte er mit leiser, klangvoller Stimme. »Ich weiß, in diesen Zeiten … Aber haben Sie nicht eine bessere Marke?« Der Wirt sagte nein, versuchte es dann mit einem Namen. Larsen schüttelte leicht enttäuscht den Kopf; er hörte das Schweigen der Frau neben sich, das »Na wunderbar, es ist spät, und jetzt regnet es« des Dienstmädchens in der zweiten Reihe, in einem fernen und zugleich nahen Hintergrund. Er nannte ohne Erfolg ausländische Marken, eintönig, auch er ohne Zuversicht, als sagte er eine Lektion auf.
»Schon gut, macht nichts. Lassen Sie mich die Etiketten sehen.«
Auf die Theke gestützt, noch immer lächelnd und nachsichtig, las er langsam die Inschriften auf den Flaschen der Borde. Die Frau lachte wieder, und er wollte nicht hinsehen; aber etwas forderte ihn auf, es doch zu tun, das Geräusch des Regens sprach von Vergeltungen und anerkannten Verdiensten, verkündete die Notwendigkeit, eine abschließende Tat müsse den toten Jahren Sinn verleihen.
»Aber ich bin sicher, Fräulein, daß sich alles regeln läßt. Es wird nur ein Weilchen dauern«, sagte der Wirt.
Wieder lachte sie und zog sich zusammen, bis das Lachen nicht mehr herauskam und vom trägen, ernsten, unbeugsamen Regen verändert und verschluckt wurde.
»Warte. Du hast doch Angst, naß zu werden«, sagte sie zu dem Dienstmädchen, ohne sich umzudrehen; man hätte nicht wissen können, wen sie anblickte; die Augen bewegten sich hin und her und blieben zwei Zentimeter über dem Kopf des Wirts haften. »Er sagt, alles wird sich regeln. Er hat das Geld gegeben und die Arbeit, die Idee und die Pläne. Die Regierungen kommen und gehen, und alle sagen ja, er hat recht; aber sie gehen und regeln nichts.« Wieder lachte sie, wartete resigniert, daß ihr Lachen sich von ihren großen vorstehenden Zähnen löse, sie bewegte die Augen entschuldigend, flehentlich. »Seit ich ein Kind war. Jetzt scheint es sicher, eine Frage von Wochen. Es geht mir nicht um mich, aber jeden Morgen gehe ich zur Kirche, mit dieser da, und bitte darum, daß die Sache endlich geregelt wird, bevor er zu alt ist. Es wäre zu traurig.«
»Nein, nein«, sagte der Wirt. »Diesmal bestimmt, und zwar bald.« Auf die Theke gestützt, betrachtete Larsen überrascht und wohlwollend das Gesicht des Dienstmädchens; er lächelte und hielt die feingezogene Linie eines Lächelns aufrecht, bis sie, sich hin und her wiegend, zu blinzeln begann und die Lippen öffnete. Sie machte einen Schritt, ohne ihn aus den Augen zu lassen, und berührte das Hemd der anderen Frau.
»Auch wenn es regnet, es wird gleich dunkel«, sagte sie.
Da nahm Larsen die Reitgerte von der Theke, schnell und höflich, und reichte sie der Frau mit dem langen Haar, dem Lachen und den Stiefeln, ohne Worte, ohne sie anzusehen. Er wartete, bis sie gegangen waren, sah, wie sie in der gelblich-trostlosen Landschaft der Fensterscheibe die Pferde bestiegen, nahm die unfruchtbare Unterhaltung über Anissorten mit dem Wirt wieder auf, lud ihn zum Trinken ein, stellte keine Fragen und log bei der Beantwortung der an ihn gestellten.
Es dunkelte und nieselte nur noch, als er sich in Bewegung setzte, um die letzte Barkasse nach Santa María zu nehmen; er ging langsam, ohne auf die Tropfen zu achten, die von den Bäumen fielen, bis zum Halbdunkel und der Einsamkeit der Mole. Er wollte weder planen noch sich fügen. Er dachte zerstreut an die Frau im Reitdreß; stellte sich den Eifer vor, den Widerwillen.
Er stand, wie gesagt, zwei Wochen später nach der Messe auf dem Vorhof der Kirche und reichte ihr mit einer schüchternen Geste den Strauß erster Veilchen, den er gegen die Brust hielt; er stand dort an einem Sonntagmittag und sonderte, ohne sich zu wehren, Lächerlichkeit ab, steif und stumm, und wurde allmählich dicker in seinem dunklen, taillierten Mantel, er stand gleichgültig und allein und überließ sich wie ein Standbild den Blicken, dem Wetter, den Vögeln, den verächtlichen Worten, die man ihm nie ins Gesicht sagen würde. Das war im Juni zur Johannizeit, als die Tochter von Petrus, Angélica Inés, ein paar Tage in Santa María verbrachte, im Hause von Verwandten, in der Nähe der Kolonie.
Später stand er – wieder zurück in Werft-Hafen und in einem schmierigen Zimmer irgendwo hinten im Belgrano untergekommen – vor dem eisernen Tor, auf dem sich unauffällig ein J und ein P umschlangen. Er betrat den unkrautüberwucherten Garten des Hauses, das Petrus auf vierzehn Betonsäulen am Fluß in der Nähe der Werft gebaut hatte. Flüsternd unterhielt er sich einige zweideutige, erinnerungsfreudige, professionelle Abende lang mit dem Dienstmädchen. Sie war dreißig Jahre alt, war von Petrus' verstorbener Frau aufgezogen worden, verbrauchte ihr Leben in einem Spiel aus Verehrung, Geschwisterliebe, Beherrschung, Vergeltung, in dem »die Kleine« und ihre Beschränktheit zugleich Gegenstand, Anreiz und andere Spielerin waren. Bis er eine Reihe von Treffen gewährt bekam, die fast gleich ausfielen und einander so ähnlich waren, daß man sich ihrer als langweiliger Wiederholungen eines mißlungenen Auftritts hätte erinnern können; Treffen, deren Charme zu gleichen Teilen in der Distanziertheit, im Leuchten des inzwischen trockenen Winters, in den leicht unpassenden langen weißen Kleidern von Angélica Inés Petrus, in der dramatischen Langsamkeit lag, mit der Larsen seinen Kopf von dem schwarzen Hut befreite und ihn einige Sekunden, einige Zentimeter über seinem verzauberten, arglosen, aufgesetzten Lächeln hielt.
Dann kam das erste wirkliche Treffen, die Unterredung im Garten, bei der Larsen unabsichtlich und ohne es zu bemerken gedemütigt wurde, bei der ihm ein Sinnbild künftiger Demütigungen und des endgültigen Scheiterns gezeigt wurde, ein Warnlicht, eine Aufforderung zum Verzicht, die zu deuten er unfähig war. Er erkannte nicht das Neuartige des Problems, das ihm mit verstohlenen Blicken gegenüberstand und die Hälfte des Lächelns verbarg, indem es an den Nägeln kaute; das Alter oder übertriebenes Vertrauen hatten ihn zu dem Glauben verleitet, daß Erfahrung, sofern sie reich und umfassend ist, unfehlbar sein kann.
Der alte Petrus war gerade in Buenos Aires, wo er mit seinem Anwalt Forderungssätze ausheckte oder Beweise für seine Hellsicht als Pionier, für seinen Glauben an die Größe der Nation suchte oder sich zaghaft, ergeben und ungehalten von einer Ministerialkanzlei, von einer Bankdirektion zur anderen begab. Josefina, das Dienstmädchen, sagte ja nach zwei Abenden der Belagerung; nachdem sie als Überraschung ein seidenes Tuch über den Schultern trug; nach Bitten, Beteuerungen der Liebe und entsprechender Qualen, deren Anlaß nicht ausschließlich Angélica Inés Petrus war, sondern – allgemein und verschwommen – alle Frauen, die auf Erden geseufzt hatten, und besonders sie, Josefina, das Dienstmädchen.
So ging denn eines Nachmittags um fünf Uhr Larsen die Straße mit den Eukalyptusbäumen hinunter, langsam, in Schwarz, gebügelt, makellos, gemessen, ein Päckchen mit Süßigkeiten an einem Finger baumelnd, seine blanken Schuhe vor den Pfützen des letzten Regens schützend, schwer von Machenschaften und Rückversicherungen, voller Begehrlichkeit und Umsicht.
»Wie eine Uhr«, sagte Josefina am Tor, halb spöttisch, halb bitter; sie trug eine neue Schürze voller Blumenmuster und Stärke.
Larsen berührte den Hutrand und reichte ihr die Schachtel mit Süßigkeiten.
»Ich habe etwas mitgebracht«, sagte er vergebungheischend, bescheiden.
Sie streckte nicht einen Finger aus, um die Schachtel an der himmelblauen Schleife zu fassen, wie Sammler erwartete; sie hielt sie mit der Hand flach wie ein Buch gegen die Biegung ihres Schenkels und blickte den Mann von oben bis unten an, von seinem weichen Lächeln bis zu den unversehrten Lacklederspitzen.
»Ich hätte es lieber nicht getan«, sagte sie. »Aber nun erwartet sie Sie. Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe. Trinken Sie Ihren Tee und gehen Sie, respektieren Sie sie.«
»Natürlich, mein Kind«, stimmte Larsen zu; er suchte ihre Augen, und ihr Gesicht verdüsterte sich. »Wie Sie wünschen. Wenn es Ihnen lieber ist, mache ich schon an der Tür kehrt. Sie befehlen, mein Kind.«
Wieder blickte sie ihn an, nun mit kleinen, sanften Augen, die ohne Anstrengung Haltung und Gehorsam aufrechterhielten. Sie zuckte mit den Achseln und machte sich auf den Weg durch den Garten. Den Hut in der Hand, den Blick auf ihre Hüften geheftet, auf die Festigkeit ihres Gangs, folgte Larsen ihr mißtrauisch, unsicher, ob sie ihn zum Eintreten aufgefordert hatte.
Die Wiese war zumindest ein Jahr lang nach Lust und Laune gewachsen, und die Rinde der Bäume war weiß und grün gefleckt und von glanzloser Feuchtigkeit. In der Mitte des Gartens – jetzt brauchte Larsen nur noch mit dem Ohr ihren stetigen Schritten zu folgen, dem Sensengeräusch ihrer Frauenbeine im Unkraut – lag ein rundes Wasserbecken, umgeben von einer etwa einen Meter hohen, moosüberzogenen Mauer, deren Risse dürres Stengelgewirr füllte. In der Nähe des Beckens, hinter dem Becken, ein gleichfalls kreisrunder Pavillon aus marineblau gestrichenen, verblichenen Holzlatten, die der Luft Rautenform gaben. Hinter dem Pavillon lag das weißgrau verputzte Haus, schmutzig, würfelförmig, mit zahllosen Fenstern, auf seinen Säulen ohne Charme allzuweit über die vermutliche Höhe künftiger Flußüberschwemmungen hinausragend. Überall, vom Astwerk fleckig und halb verdeckt, bleichten nackte Marmorfrauen. ›Sie lassen es zu einer Ruine verkommen‹, dachte Larsen mißgelaunt; ›zweihunderttausend Pesos, und das wird nicht reichen; und wer weiß, wieviel Terrain dahinter liegt, zwischen Haus und Fluß.‹ Josefina schritt am Beckenrand vorüber, und Larsen schielte aufmerksam nach dem schwarzen Wasser, dem Pflanzengewirr auf der Oberfläche, dem Engelchen, das sich in der Mitte bückte.
Die Frau blieb vor der Tür des Pavillons stehen und hob träge einen Arm. Ernüchtert lächelte Larsen und nickte, nahm den Hut ab und ging auf den Betontisch des Pavillons zu, um den eiserne Stühle standen und der mit einer gestickten Tischdecke, mit Tassen, mit einer Vase Veilchen, mit Platten voller Torten und Gebäck gedeckt war.
»Machen Sie es sich bequem. Sie kommt gleich. Der Nachmittag ist nicht kalt«, sagte Josefina, ohne ihn anzublicken, die Hand mit dem Päckchen wiegend.
»Danke, es ist alles vollkommen.« Wieder neigte er den Kopf zur Frau hin, zu der gedrungenen und eiligen Gestalt hin, die sich entfernte, die Holzwände des Pavillons streifend.
Im Bemühen, sein Gefühl für Betrug zu analysieren, hängte Larsen seinen Hut an einen Nagel, betastete den eisernen Sitz und legte ein entfaltetes Taschentuch darauf, bevor er sich setzte.
Es war fünf Uhr nachmittags, Ende eines besonnten Wintertages. Durch die grob gehobelten, nachlässig gestrichenen blauen Bretter betrachtete Larsen rautenförmige Fragmente des Verfalls von Stunde und Landschaft, er sah den Schatten, der wie ein Verfolgter vorrückte, das Gras, das sich ohne Wind beugte. Feuchter, kühler und eindringlicher Geruch, nächtlicher oder für geschlossene Augen bestimmter Geruch kam vom Becken herüber. Auf der anderen Seite erhob sich das Haus über den dünnen Betonprismen, über der hohen Höhlung aus violetter Dunkelheit, über Stapeln von Matratzen und Sommerstühlen, einem Gartenschlauch, einem Fahrrad. Ein Lid senkend, um besser sehen zu können, sah Larsen das Haus als die Leerform eines erstrebten, verheißenen Himmels; als die Türen einer Stadt, in die er einzutreten wünschte, endgültig, um die ihm verbleibende Zeit in Ausübung folgenloser Rache, kraftloser Sinnlichkeiten, narzißtischer, zerstreuter Herrschaft zu verwenden.
Er murmelte ein schmutziges Wort und lächelte, während er aufstand, um die beiden Frauen zu empfangen. Er war sicher, ein Ausdruck gelinder Überraschung sei angebracht, und den wußte er nachher, bei Beginn der Unterhaltung, zu nutzen: »Ich erwartete Sie, dachte an Sie, und vergaß dabei fast, wo ich war und daß Sie kommen würden. Daher war es, als Sie erschienen, als würde wahr, was ich gedacht hatte.« Er drängte sich fast auf, den Tee einzuschenken, begriff jedoch, nachdem er das Gesäß vom Stuhl gelüftet hatte, daß Höflichkeit sich in der schwierigen Welt des Pavillons passiv ausdrücken ließ. Sie begann einen Satz – nachdem sie die Augen wie ein in die Enge getriebenes Tier verdreht hatte, auf der Hut, doch ohne Angst, Züchtigungen und Gefahren seit Jahren gewohnt –, glaubte, ihn zu beenden, ihn mit zweifach vorgestoßenem Lachen verständlich und erinnerlich zu machen. Dann verharrte sie einen Augenblick mit offenen Augen, offenem Mund, sinnlos, als dienten sie ihr zum Hören, bis die beiden Töne ihrer Lachsalve für endgültig in der Luft aufgelöst gehalten werden konnten. Sie wurde ernst, suchte Spuren ihres Lachens in Larsens Gesicht und wandte den Blick ab.
Weit hinter den Rauten des Pavillons, fern und doch anwesend, amputiert vom Unkraut, schimpfte Josefina mit einem Hund, befestigte die Stützpfähle der Rosen. Im Pavillon gab es das Problem, auch wenn es sich noch nicht stellte, das weiße unterwürfige Gesicht in der fülligen Haartracht, die runden weißen Arme, die sich bewegten und sogleich wieder innehielten, sanken, ohne die Geständnisse beendet zu haben. Da gab es das malvenfarbene, unter der Taille sehr weite Kleid, lang bis auf die Spangenschuhe herab, voller Verzierungen auf der Brust und den Schultern. Draußen und drinnen, über ihnen, den kerzengeraden, verfetteten Körper Larsens berührend, der Winternachmittag, die dichte hinfällige Luft.
»Als die Überschwemmung das alte Haus traf«, sagte sie, »lebte Mama nicht mehr, es war nachts, wir trugen die Sachen in die Schlafzimmer-Etage hinauf, ein jeder schleppte, was ihm am teuersten war, und es war wie ein Abenteuer. Das Pferd, das mehr Angst hatte als wir, die ertrunkenen Hühner und die Jungen, die sich dann im Boot einrichteten. Papi war wütend, doch erschrak er nie. Die Jungen fuhren in den Booten zwischen den Bäumen spazieren, wollten uns Essen bringen und luden uns zu Ausfahrten ein. Zu essen hatten wir. Jetzt, im neuen Haus, kann das Wasser ruhig steigen. Die Jungen ruderten umher, und es machte ihnen nichts aus, sie kamen von überall in den Booten und machten Zeichen mit den Armen und schwenkten Hemden.«
»Raten Sie wann«, sagte Larsen im Pavillon. »Nicht in tausend Jahren, denn Ihnen bedeutete es nichts. Ich war im Belgrano und war zufällig vorbeigekommen, in dem Laden in der Nähe der Werft. Ich wußte nichts mit meinem Leben anzufangen, glauben Sie mir; ich nahm eine Barkasse und stieg aus, wo es mir gefiel. Es begann zu regnen, und ich stellte mich dort unter. So lagen die Dinge, da erschienen Sie. Seit dem Augenblick verspürte ich die Notwendigkeit, Sie zu sehen und mit Ihnen zu sprechen. Grundlos, ich bin nicht von hier. Aber ich wollte nicht fortgehen, ohne Sie gesehen und mit Ihnen gesprochen zu haben. Aber jetzt, jetzt kann ich atmen: Sie ansehen und irgend etwas zu Ihnen sagen. Ich weiß nicht, was das Leben mir bereithält; aber diese Begegnung entschädigt mich bereits. Ich sehe Sie und schaue Sie an.«
Josefina schlug den Hund und brachte ihn zum Bellen: gemeinsam traten sie in den Pavillon, und die Frau blickte lächelnd, schwer atmend auf Angélica Inés' Gesicht, Larsens schmerzerfülltes Profil, die vergessenen Teller auf dem Betontisch.
»Ich fordere nichts«, sagte Larsen laut. »Aber ich würde Sie gerne wiedersehen. Ich danke Ihnen so sehr, sehr für alles.«
Er schlug die Hacken zusammen und verbeugte sich; er ging, seinen Hut vom Nagel zu nehmen, während Petrus' Tochter aufstand und lachte. Larsen verbeugte sich von neuem und nahm das Taschentuch vom Stuhl.
»Es wird Abend«, flüsterte Josefina. Sie lehnte eine Hüfte an die Türleiste und blickte die Hand an, die sie den Sprüngen des Hundes anbot. »Gehen Sie nur, ich begleite Sie.«
Vom Körper des Dienstmädchens geleitet, mischte Larsen sich taub und blind unter die wiederholten Weissagungen der Kälte, des scharf streifenden Unkrauts, des bedrückten Lichts, des fernen Gebells.
Sorglos und verjüngt drückte er Josefinas Kinn unter dem J und dem P des Tors und neigte sich herab, um sie zu küssen.
»Danke, Liebste«, sagte er. »Ich weiß zu danken.«
Doch sie hielt seinen Mund mit einer Hand zurück.
»Ruhig«, sagte sie zerstreut, als spräche sie mit einem zahmen Pferd.