Miriam Akhtar
Das kleine Buch
zum Glücklichsein
Kleine Übungen für mehr Freude, Zuversicht und Erfüllung
Aus dem Englischen übersetzt
von Karin Weingart
Wilhelm Heyne Verlag
München
Die Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel The Little Book of Happiness bei Gaia Books, einem Imprint von Octopus Publishing Group Ltd, Carmelite House, 50 Victoria Embankment, EC4Y 0DZ, England.
Die in diesem Buch vorgestellten Informationen und Empfehlungen sind nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. Dennoch übernehmen die Autorin und der Verlag keinerlei Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier beschriebenen Anwendungen ergeben. Bitte nehmen Sie im Zweifelsfall bzw. bei ernsthaften Beschwerden immer professionelle Diagnose und Therapie durch ärztliche oder naturheilkundliche Hilfe in Anspruch.
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Copyright Design, Layout, Illustrationen © 2019 by Octopus Publishing Group
Text copyright © Miriam Akhtar 2019
© dieser Ausgabe 2019 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte sind vorbehalten. Printed in Germany.
Redaktion: Dr. Diane Zilliges
Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München, unter Verwendung von Motiven von © havroshechka/Adobestock, © Юлия Гришина/Adobestock
Designer and Illustrator: Abigail Read
Herstellung: Helga Schörnig
Satz: Vornehm Mediengestaltung GmbH, München
ISBN 978-3-641-25441-4
V001
www.heyne.de
Inhalt
Einführung
1 Was ist Glück?
2 Die Benefits
3 Was dem Glück im Weg steht
4 Happiness: Reine Übungssache
5 Die zwölf Glücksgewohnheiten
Ein Wort zum Schluss
Anmerkungen
Einführung
Auf die Frage nach ihrem größten Wunsch antworten wohl die meisten: »glücklich sein«. Eben dieses erhabene Lebensziel fasziniert auch Denker und Pädagogen bereits seit Jahrtausenden.
Glück kann die Vorfreude auf etwas Schönes sein oder auch ein besonders unbeschwerter Moment beim Meditieren. Es liegt in der Beziehung zu einem geliebten Menschen, erwächst aber auch aus der Zufriedenheit eines sinnerfüllten Lebens oder dem Gefühl, dass alles genauso ist, wie es sein soll.
Wir alle wollen uns gut fühlen, aber können wir uns auch selbst glücklich machen? Oder kommt es dazu nur zufällig, wenn wir gar nicht daran denken? Das Paradoxe am Glück ist, dass es umso schwerer fassbar scheint, je mehr wir ihm nachjagen.
Im Buddhismus gilt das Streben nach Glück als Hauptursache der Unzufriedenheit, weil es zu Gier und Enttäuschung führt. Und die modernen Wissenschaften stimmen zu: Demnach hegen Menschen, die extrem auf Glück erpicht sind, oft schwer zu erfüllende Erwartungen und neigen umso mehr zu Frust und Niedergeschlagenheit, je glücklicher sie werden wollen. Aber wie lässt sich diese Falle umgehen?
Das Gute ist, dass es heute eine Wissenschaft vom Glück gibt, die untersucht, was uns happy macht, was unserem Leben Sinn gibt und wie wir aufblühen können: Seit Ende des 20. Jahrhunderts fördert die Positive Psychologie Erkenntnisse zutage, die belegen, wie wir glücklicher werden können. In der Praxis wirkt die Positive Psychologie einer Studie von Nancy Sin und Sonja Lyubomirsky zufolge durch »Behandlungen oder Aktivitäten, die darauf abzielen, positive Gefühle, Verhaltensweisen und Erkenntnisse herauszubilden«1; und zahlreiche Untersuchungen belegen, dass sie das Wohlbefinden verbessern und Niedergeschlagenheit lindern können. Das vorliegende Buch beruht auf diesen Erkenntnissen, und jede der vorgestellten zwölf Glücksgewohnheiten ist wissenschaftlich fundiert.
1
Was ist Glück?
Zwei Arten von Glück
Die beiden wichtigsten Dimensionen der Glückswissenschaft gehen auf die Philosophie der griechischen Antike zurück:
Hedonistisches Wohlbefinden beruht auf »Hedonismus«, dem Streben nach Vergnügen. Im Mittelpunkt steht der lust- und spaßbetonte Wohlfühlfaktor: ein Optimum an Annehmlichkeit bei möglichst geringem Unbehagen. Zum Tragen kommt diese bekanntere der beiden Glücksformen in Momenten größter Freude.
Eudämonisches Wohlbefinden bezeichnet Formen einer tiefer greifenden Zufriedenheit, die aus Sinnerfüllung, persönlichem Wachstum und Selbstverwirklichung resultiert. Aristoteles bezeichnete mit Eudaimonia ein tugendhaftes Leben; die moderne Interpretation des Begriffs umfasst Lebenstüchtigkeit, persönliches Wachsen und Gedeihen. In der Praxis geht es beim eudämonischen Wohlbefinden um Zielbewusstsein, Einsatz persönlicher Stärken, Erleben des »Flows«, positive Beziehungen, Autonomie, Kompetenz, Selbstvertrauen und darum, Gutes zu tun. Zusammengefasst kann man sagen: Eudämonisches Wohlbefinden beruht auf dem Bemühen um etwas Bedeutungsvolles außerhalb unserer selbst.
Bemühen + Bedeutung =
eudämonisches Wohlbefinden
Geld und Glück
Macht Kohle Sie happy? Das Verhältnis von Geld und Glück ist … gelinde gesagt … kompliziert. Sich nicht einmal das Allernotwendigste leisten zu können macht mit Sicherheit unglücklich; jenseits dessen aber geht ein höheres Einkommen nicht mit gesteigertem Glücksempfinden einher. Mal ganz abgesehen vom Stress der Vermögensverwaltung.
Was zählt, ist, worauf Sie Ihre Zeit verwenden. Männer und Frauen, denen es vorrangig um Materielles geht, sind tendenziell weniger glücklich als Beziehungsmenschen. Wichtig ist auch, wofür Sie Ihr Geld ausgeben. Erlebnisse – idealerweise gemeinsame – wirken sich positiver auf das Wohlbefinden aus als der Erwerb materieller Güter. Um so glücklich werden zu können wie irgend möglich, sollten Sie sich also eher auf Beziehungen konzentrieren als auf Konsum.
Aktivität
Wie steht es um Ihr Gleichgewicht?
Glück ist eine Frage des individuell richtigen Gleichgewichts von Glücksstreben (hedonistisches Wohlbefinden) und Sinnerfülltheit (eudämonisches Wohlbefinden).
Schauen Sie sich das Diagramm auf der gegenüberliegenden Seite an. Erkennen Sie, in welchem Quadranten Sie sich momentan befinden? Gibt es einen, in dem Sie lieber wären? Was müssten Sie unternehmen, um dorthin zu gelangen?