Vorwort
Frauen sind die wunderbarsten Geschöpfe, die die Evolution je hervorgebracht hat und jemals hervorbringen wird.
Das Zusammenleben mit Frauen ist wunderbar, unvergleichlich, die reinste Erfüllung – und wird erst in dem Moment eine echte Herausforderung, wenn eine der zahlreichen Frauenkrankheiten akut wird: chronischer Haarschaden, Morbus Kram, Sexytanz-Diskrepanz, Bauweh, Gurkenglasschwäche, Yogurette-Syndrom … Die Liste der Leiden, von denen Frauen befallen werden können, ist lang. So lang wie die Geschichte der Menschheit – oder so lang wie das Telefongespräch mit der besten Freundin, wenn die Ex des Partners aufgetaucht ist.
Jede einzelne dieser Krankheiten kann eine ungeheure Belastung darstellen. Für die Frau selbst, für ihren Partner, ja, oft sogar für ihre gesamte Umwelt.1
Erstmals in der Geschichte der Medizin wurden alle diese speziellen Frauenkrankheiten in einem literarischen Standardwerk zusammengefasst. Um zu informieren, aufzuklären, und um – wo immer möglich – Hilfestellungen zu geben, den Krankheiten vorzubeugen und die Schmerzen der Frauen zu lindern. Oder die Schmerzen ihres sie liebenden Lebensgefährten.
In diesem Sinne ist dieses Buch nicht für Männer oder für Frauen, sondern speziell für alle Menschen bestimmt, die sich jetzt oder in der Zukunft in einer Partnerschaft befinden. Gegenseitiges Vorlesen einzelner oder mehrerer Artikel dieses Werkes wird ausdrücklich empfohlen und kann bereits vorbeugend wirken. Es soll Ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, als Leitfaden dienen, um wichtige Fragen zu beantworten. Zum Beispiel:
- Wie behandele ich einen SMS-Daumen richtig?
- Was mache ich, wenn es zu einer Schulddrüsenüberfunktion kommt?
- Wie gefährlich ist die Kuscheltierose?
- Welche Maßnahmen helfen bei auftretenden Urlaubsbeschwerden?
Dieses Buch hilft Ihnen, bei allen Frauenkrankheiten einzugreifen, bevor es zu spät ist!
Ihr
Prof. Dr. hatse. nich. Axel Fröhlich
Abnormes Klaustropotenzial
In einem standardisierten Verhaltenstest der WHO (World H&M Organisation) wurde das durchschnittliche Verhalten erwachsener Menschen in extrem beengten Räumen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass ein Verbleib in einem abgeschlossenen Raum, der kleiner als 6 Quadratmeter und fensterlos ist, bei allen Probanden Angstzustände sowie Kurzatmigkeit, Schweißausbrüche, Schwindelgefühl und Unwohlsein hervorriefen.
Stellte man bei der gleichen Versuchsanordnung jedoch einen Spiegel auf, spielte laute Musik, verbreitete schlechte Gerüche und machte grelles Licht an, versuchten 95 Prozent aller Männer sofort die Türen des Raumes einzutreten und sich zu befreien, während sämtliche Frauen unverzüglich den Bauch einzogen, sich auszuziehen begannen und nach anderen Kleidergrößen fragten. Mediziner bezeichnen den eher zufällig entdeckten Effekt als abnormes Klaustropotenzial.
Warnung
Nähre Untersuchungen haben gezeigt, dass starke Ausprägungen von abnormem Klaustropotenzial bei Frauen zu einer akuten ➝ Geldinsuffizienz führen können.
Actimelismus
Frauen, die Actimel in dem Glauben kaufen, das überzuckerte Yoghurtgetränk könne die Abwehrkräfte stärken und damit tatsächlich Erkältungen vorbeugen, leiden unter Actimelismus.
ADS – Aufmerksamkeitsdefizit-Störung
ADS – auch als Lass-uns-doch-mal-wieder-Komplex bekannt – zählt zu den klassischen Beziehungskrankheiten. Für ADS gilt: Je länger eine Beziehung andauert, umso wahrscheinlicher ist eine Erkrankung der Frau.
Häufige Symptome sind:
- Lass uns doch mal wieder ins Kino gehen.
- Lass uns doch mal wieder ins Theater gehen.
- Lass uns doch mal wieder Tom und Antje treffen.
- Lass uns doch mal wieder die Nummer mit den Handschellen machen.
Prävention / Therapie
- Mal wieder ins Kino gehen.
- Mal wieder ins Theater gehen.
- Mal wieder Tom und Antje treffen.
- Mal wieder die Nummer mit den Handschellen machen.
AEGoismus
Wenn eine Frau im täglichen Leben auf ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis achtet, wenn sie Wert auf Nachhaltigkeit legt und ihre individuelle ökologische Verantwortung ernst nimmt, um dann eine einzige Bluse in die Waschmaschine zu stecken, die sie unbedingt heute Abend anziehen muss, so spricht die Medizin vom Phänomen des »AEGoismus«.
Akt der Grausamkeit
Als Akt der Grausamkeit bezeichnet man, wenn eine Frau ungünstige Nacktbilder ihres Exfreundes im Internet postet. Die Krankheit ist auch unter dem Namen Rache-Akt bekannt. Hat der Exfreund allerdings damit angefangen, handelt es sich um einen Akt der Gerechtigkeit.
Alsoadele
Alsoadele bezeichnet das pathologische Unvermögen einer Frau, Endungen von Nomen so zu belassen, wie sie sind. Die veraltete Bezeichnung für Alsoadele ist Diminutivismus. Bei einer Alsoadele-Erkrankten gehen die Verniedlichungsformen weit über ein gesundes Maß hinaus: So werden nicht nur Substantive verniedlicht (wie z. B. Häuschen für ein kleines Haus) oder daraus Kosenamen gebildet (wie Häschen / Schnäuzelchen / Zipfelchen), sondern nahezu jedes Wort mit einem vermindernder Suffix versehen. Alsoadele-Frauen werden sich ihrer Krankheit erst bewusst, wenn sie aufgrund dessen ins soziale Abseits gestellt werden und ihre Umwelt in erhöhtem Maße Abstand von ihnen nimmt.
Prävention / Therapie
Und Tschüssle!
Altersschwäche
Als Altersschwäche wird der Unwille einer Frau bezeichnet, ihren eigenen Geburtstag auf einen konkreten Jahrgang festzulegen. Mit zunehmendem Fortschritt der Altersschwäche ändert sich der Unwille hin zum Unwissen.
Prävention / Therapie
Für das soziale Umfeld hat sich die Altersschwäche in jeder Form als relativ unproblematisch herausgestellt, im Gegensatz zur Alterskoketterie.2 Eine Therapie ist nicht notwendig.
In der Vergangenheit haben Wissenschaftler versucht, die Altersschwäche mittels Schocktherapie zu heilen, indem sie der betroffenen Frau persönliche Dokumente wie Personalausweis, Führerschein oder Schülerausweis entwendeten und den wahren Geburtstag der an Altersschwäche leidenden Frau einer breiten Öffentlichkeit enthüllten.
Wegen des unmenschlichen Schmerzes, den diese Form der Therapie verursacht, wird sie heute geächtet und ihre Anwendung strafrechtlich verfolgt.
Andeutungszwang
Andeutungszwang beschreibt die Unfähigkeit einer Frau, Kritik, Einwände, Vorschläge oder Befindlichkeiten direkt, knapp und eindeutig mit einer konkreten Aussage oder Frage zu formulieren. Andeutungszwang wird mit einer Frage eingeleitet, deren Anfang meist lautet:
Findest du eigentlich...?
Glaubst du, wir...?
Im privaten Bereich kann Andeutungszwang eine Partnerschaft belasten. Denn erkrankte Frauen erhalten zwar eine Antwort auf ihre wörtliche Frage, aber selten die Antwort auf die Frage, die sie nicht gestellt, sondern nur angedeutet hatten. Die Folge: Sie reagieren verärgert. Ebenso wie der Partner, der der Ansicht ist, die Frage korrekt beantwortet zu haben.
Ein Beispiel:
»Glaubst Du eigentlich, dass noch Schokolade in der Küche ist?«
»Ja.«
Der Andeutungszwang zeigt jedoch ungleich schwerere Folgen im beruflichen Umfeld von betroffenen Frauen.
Einige Beispiele:
Die Chirurgin
»Finden Sie eigentlich auch, dass der Klang einer Herz-Lungen-Maschine jetzt wunderschön wäre?«
Die Fluglotsin
»Finden Sie auch, dass man auf Startbahn 2 viel besser landen könnte als auf Startbahn 1?«
»Glauben Sie nicht, dass es die da unten jetzt freuen würde, die Feuerwehr dabei zu haben?«
Die Ralleyfahrerin
»Finden Sie eigentlich, wir lenken zu wenig?«
»Glauben Sie auch, dass rechts manchmal gar nicht rechts heißen soll?«
Angeborene Schäche (Kurzform für Schachschwäche)
In den Top 100 der Weltrangliste des Schachsports befindet sich zum derzeitigen Zeitpunkt genau eine Frau. Unter den besten 100 deutschen Spielern ebenfalls: nur eine Frau. Dabei steht außer Zweifel, dass Frauen ebenso logisch, strategisch und vorausschauend denken können wie Männer.
Der den Frauen angeborenen Schäche geht ein zwanghafter Gedanke voraus, der jede Schachpartie für Frauen maßgeblich erschwert: »Ich ziehe lieber ... nein, jetzt ziehe ich ... ich ziehe ... Moment ... Was ziehe ich der Dame eigentlich zur Eröffnung an?«
Prävention / Therapie
Trivial Pursuit
Angela Pectoris
Angela Pectoris bezeichnet stark herabfallende Mundwinkel, die möglicherweise auf die Bewältigung einer Krise zurückzuführen sind. Andere Verursacher stehen ebenso stark unter Verdacht:
- Manifeste Problemfrisuren3
- Latente Hosenanzüge
- Galoppierend schwachsinnige Kollegen
- Dumme Fragen von Journalisten
- Kluge Fragen von Journalisten
- Horst Seehofer
Prävention / Therapie
Bei der nächsten Wahl das Kreuz an der richtigen Stelle machen.
Angelina-Jealousia
Die Angelina-Jealousia ist ein Paradoxon innerhalb der psychologischen Frauenkrankheiten. Bei der Angelina-Jealousia unterstellen Frauen ihren Männern, diese würden beim gemeinschaftlichen Sex an Angelina Jolie denken. Dieser Vorwurf ist für viele Männer verwirrend, da sie sich in diesem Fall drei Dinge gleichzeitig vorstellen müssen:
- Angelina Jolie hätte einen normalen Mund.
- Wo steckt Brad Pitt gerade?
- Was, wenn aus Versehen Angela erscheint?
Anmasern
Anmasern äußern sich dadurch, dass jede in einem Gespräch erwähnte Krankheit von der Erkrankten in vielfach schlimmeren Maße durchlitten wurde. Meist unterbricht die an Anmasern leidende Frau den Krankheitsbericht Dritter und reißt deren Fortsetzung an sich beziehungsweise berichtet in letaler Länge und dezidiert über ihren eigenen Krankheitsverlauf. Dieser endet zumindest mit einer Nahtoderfahrung, auch wenn es sich eigentlich nur um einen harmlosen Schnupfen handelte.
Auch Synchronerkrankungen sind bei Anmasern keine Seltenheit. Klagt eine Person etwa über Kopfschmerzen, fasst sich die Anmaserin sofort an den eigenen Kopf und entgegnet: »Ach, das bisschen Kopfweh. Meine Migräne bringt mich heute fast um.«4
Lassen Berichte über Krankheitsbefunde nicht zu, dass die Erkrankte ihre eigene leidvolle Erfahrung ins Spiel bringt – zum Beispiel aufgrund einer erwähnten Prostata- oder Hodenerkrankung – so führt sie einen ihrer Freunde oder Verwandten ins Feld. Mit Sicherheit ist dann dessen Krankheitsbild wiederum wesentlich gravierender als alles bisher Geschilderte. Und seine Wanderhoden haben mindestens den Jakobsweg hinter sich.
Verbreitung
Laut einer Umfrage der WHO (World Herrje Organisation) kennt jeder erwachsene Deutsche mindestens eine Frau, die darunter leidet.
Prävention / Therapie
Als eventuell wirkungsvoll hat sich herausgestellt, die Erkrankte mit frei erfundenen, extrem schwierigen Krankheitsverläufen zu konfrontieren. Wichtig dabei ist, dass diese von ihr nicht »überboten« werden können. Auf Glaubhaftigkeit ist dennoch zu achten. Ein ungeeigneter Krankheitsbefund wäre beispielsweise eine Vierfachamputation. Gut geeignet sind dagegen Krankheiten wie
- Ebola
- Beulenpest
- Lepra
- Phantomschmerzen und Hypochondrie
- Tourette-Syndrom (sehr geeignet)