Christoph Ruge automatisierte schon als Kind seine Modelleisenbahn oder die Beleuchtung seines Zimmers. Nach einem Studium der Ingenieurinformatik hat er die Steuerung echter Eisenbahnen programmiert und letztlich seine Wohnung komplett automatisiert. Seit 2014 baut er Modelle aus LEGO. 2020 ist das von ihm bei LEGO Ideas eingereichte Modell der Internationalen Raumstation in den Handel gekommen. Wenn er nicht gerade mit LEGO baut, fährt er Rad, singt im Chor oder komponiert Musik (christophruge.de).
Henry Krasemann ist Jurist im öffentlichen Dienst und betreibt seit 2011 den You-Tube-Kanal »Klemmbausteinlyrik« und die Webseite klemmbausteinlyrik.de für LEGO-Begeisterte. Er stellt dort regelmäßig Sets vor, berichtet von Veranstaltungen und führt Interviews. Seine Frau Hilke Krasemann (»Blümchen«) ist ab und an mit dabei. Sie hat viele nervenaufreibende Abende und Nächte damit verbracht, die Anleitungen umzusetzen.
Michael Friedrichs ist Gründer und Betreiber der Webseite promobricks.de, der LEGO-News-Seite von Fans für Fans. Mit über zwei Millionen Zugriffen im Monat gehört sie zu den größten und reichweitenstärksten Blogs im gesamten deutschsprachigen Raum. Heute arbeitet ein ganzes Team daran, Fans täglich mit aktuellen News, Gerüchten und interessanten Reviews zu versorgen.
Gemeinsam mit Henry Krasemann lädt Michael Friedrichs in regelmäßigen Abständen zum LEGO Fan Talk ein, einem Live-Gesprächsformat auf YouTube.
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Mit Bauanleitungen für neue Modelle.
Für Powered Up, BOOST und Control+
Ruge · Krasemann · Krasemann · Friedrichs
Lektorat: Gabriel Neumann
Copy-Editing: Kerstin Grebenstein, www.buch-fuer-buch.de
Satz: Veronika Schnabel
Fotografien, soweit nicht anders angegeben:
Veronika Schnabel; Screenshots: die Autoren;
Fotos S. 15-17, 20: Henry Krasemann, S. 2, 6, 8-11, 13, 24: Michael Friedrichs
Herstellung: Stefanie Weidner
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de,
unter Verwendung von Fotos von Veronika Schnabel
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Print978-3-86490-799-9
PDF978-3-96910-054-7
ePub978-3-96910-055-4
mobi978-3-96910-056-1
1. Auflage 2021
Copyright © 2021 dpunkt.verlag GmbH
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Hinweis:
Der Umwelt zuliebe verzichten wir auf die Einschweißfolie.
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1Einleitung
2Willkommen in der Powered-Up-Welt
Electric System – wie alles begann
Power Functions
WeDo 2.0
Boost
Powered Up
Spike Prime
Control+
Mindstorms
3Die Powered-Up-App
Eine kleine Einführung
Spielen
Erschaffen
Weitere Powered-Up-Apps
4Programmierung
Aller Anfang ist leicht!
Das erste Programm
Besondere Befehle und Programmiertechniken
Mehrere Hubs ansteuern
Übersicht über die Befehle
5Powered Up mit anderen Programmiersprachen programmieren
Scratch
Weitere Möglichkeiten
6Flugsimulator
Beschreibung
Stücklisten und Bauanleitungen
Simulator-Plattform
Space-Jet
Labyrinth
Software
Variationen
7Tresor
Beschreibung
Stückliste und Bauanleitung
Tresor
Software
Variationen
8Bahnübergang
Beschreibung
Stücklisten und Bauanleitungen
Bahnübergang
Sensor im Personenzug
Sensor im Güterzug
Software
Variationen
9Danksagungen
Power Functions, WeDo, Boost oder Control+? Der dänische Spielwarenhersteller hat seine Fans in den vergangenen Jahren mit so einigen technischen Erweiterungen versorgt, damit sie ihre LEGO-Modelle immer besser und realistischer umsetzen können. Mit einer Vielzahl von Steuerungseinheiten, Motoren und Sensoren eröffnet LEGO ihnen dabei viele Möglichkeiten.
Was früher die praktische Fernsteuerung war, ist heute das Smartphone oder das Tablet. Mit ihnen können motorisierte Modelle beispielsweise via Bluetooth-Verbindung und Touchscreen gesteuert werden. So ist nicht nur für Spaß beim Entwerfen und Bauen gesorgt, sondern auch später beim Spielen mit Freunden und der Familie.
Doch es ist nicht einfach, bei dieser ganzen Fülle von Erweiterungen den Überblick zu behalten, denn nicht jeder Motor ist mit jeder Steuerungseinheit kompatibel. Gerade in den vergangenen zwei Jahren hat die LEGO-Gruppe viel unternommen, um das Thema Powered Up bei kleinen und großen Fans stärker zu positionieren und unter anderem durch die Weiterentwicklung von Komponenten und der entsprechenden Software voranzubringen.
Das Batmobil war 2018 das erste Kaufset mit Powered Up.
Auch aktuell gibt es ein paar interessante technische Veränderungen, die nicht nur das Spielen künftig beeinflussen werden, sondern auch die Programmierung der Modelle.
Und genau hier kommt dieses Buch ins Spiel: Wir nehmen dich mit in die Welt von Powered Up, stellen dir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Systeme vor und helfen dir dabei, deine selbst gebauten Modelle mithilfe der offiziellen App und einfacher Programmierung eindrucksvoll zum Leben zu erwecken. Ein Ausblick auf die künftige Entwicklung sowie drei spannende Powered-Up-Modelle zum Nachbauen sorgen für noch mehr Spielspaß und Abwechslung.
Du kannst unsere Modelle oder Programmbeispiele gerne nach Belieben erweitern und verbessern. Die Grenzen deiner Kreativität bestimmen alleine du und dein Vorrat an LEGO-Steinen, LEGO-Teilen und Powered-Up-Komponenten zu Hause. Ganz viel Spaß dabei!
Um dir den Einstieg in die Welt von LEGO Powered Up zu erleichtern und dir einen guten Überblick über die verschiedenen Systeme und entsprechenden Sets zu verschaffen, beginnen wir mit einem kurzen Rückblick in die 70er-Jahre und schauen uns gemeinsam die Entwicklung vom einfachen LEGO-Motor bis hin zum neuesten Powered Up Hub mit seinen vielfältigen Funktionen und Anschlussmöglichkeiten an.
Ok, legen wir los und beginnen mit unserer kleinen Zeitreise durch die LEGO-Geschichte. 1977 erschien mit dem Expert Builder 4,5 Volt Power Pack (Set-Nummer 960) der erste Technic-Motor. Bei der Expert-Builder-Reihe handelt es sich um die heutige LEGO-Technic-Reihe, die aber erst seit 1984 so heißt und insbesondere in Deutschland zu den beliebtesten und meistverkauften Themenwelten gehört. Zumindest betonen das die Marketing-Leute von LEGO immer wieder gerne. Expert-Builder-Sets waren in der Regel anspruchsvolle Modelle, bei denen nicht das Aussehen im Vordergrund stand, sondern deren durchaus komplexe Funktionsweise. Nicht ohne Grund vermarkteten die Dänen diese Sets damals mit dem Slogan »Technik wie in Wirklichkeit«. Und so war es in der Regel auch.
Doch zurück zu unserem ersten »Technic«-Motor aus dem Expert Builder Power Pack. Sobald dieser mit der Batterie-Box verbunden und der Kippschalter betätigt wurde, drehte sich die vorstehende Achse des Motors und brachte dadurch Bewegung ins Spiel. So bewegte sich zum Beispiel das Modellauto auf Knopfdruck vorwärts, ein Seilzug setzte sich in Bewegung oder ein Bagger hob seine Schaufel an. Doch viel mehr Möglichkeiten bot der Motor den Fans damals nicht. Der integrierte Kippschalter in der Batterie-Box bot eine Stopp-Funktion sowie die Möglichkeit, die Achse des Motors – je nach Stellung des Reglers – vorwärts oder rückwärts zu drehen. Da im LEGO-Motor von damals auch noch kein Getriebe verbaut war, konnte die Drehzahl des Motors auch nur mit entsprechenden Zahnrädern händisch im Modell angepasst werden.
Einem direkten Vergleich mit den heutigen Powered-Up-Motoren würden die Erweiterungen von damals nicht standhalten, auch wenn sie seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert wurden. Erst 1997 stellten die Produktentwickler im dänischen Billund, wo die Unternehmenszentrale des Spielwarenherstellers ansässig ist, den ersten Motor mit Getriebe vor.
Neben den Motoren für Technik-Modelle gab es noch eine ganze Reihe anderer technischer Erweiterungen, die mithilfe von Strom aus der Batteriebox oder aus dem Trafo zum Leben erweckt werden konnten. Hier ist insbesondere das große Eisenbahn-Sortiment zu nennen, welches seit Anfang der 70er-Jahre bei kleinen und großen Fans immer wieder für leuchtende Augen gesorgt hat. Da gab es elektrische Weichen, motorisierte Züge oder einfach nur LEGO-Lampen zur Beleuchtung der heimischen Gleisanlage.
Fans konnten diese Erweiterungen auch an einem Emblem auf den Setverpackungen erkennen: Electric System hieß es da. Das Angebot erstreckte sich nicht nur auf Technik- und Eisenbahn-Sets, sondern fand sich auch in anderen Themenwelten wieder. Ein Highlight waren hier die zahlreichen Light-&-Sound-Modelle, die auf Knopfdruck grelle Geräusche machen konnten oder wild zu blinken begannen.
Wie ihr seht, wurde den Fans schon damals allerhand geboten.
Springen wir auf unserer Zeitreise in das Jahr 2007. Hier kam mit dem RC Bulldozer das erste Technic-Set in den Handel, das auf das neue Power-Functions-System setzte. Für rund 150 Euro gab es damals knapp 1.400 Teile, darunter waren auch vier Motoren, eine Batteriebox, zwei Infrarot-Empfänger sowie eine Infrarot-Fernbedienung, um den Bulldozer damit fernsteuern zu können. Eine Sensation damals, die bei vielen Fans wahre Begeisterungsstürme auslöste.
Für sie ging damit ein Traum in Erfüllung, denn die neuen Möglichkeiten, die die Power-Functions-Komponenten mit sich brachten, unterschieden sich deutlich vom Electric System. Es wurden nun statt einem Motor für alle Modelle mehrere Motoren mit unterschiedlicher Leistung angeboten. Ebenfalls wichtig: Die neuen Motoren enthielten statt der früher üblichen festen Antriebsachse ein sogenanntes Kreuzloch. Fans haben damit die Flexibilität erhalten, selbst entscheiden zu können, welche Lego-Achse sie beispielsweise für den Antrieb eines Fahrzeugs verwenden möchten.
Ein neues Highlight von Power Functions war auch die Infrarot-Fernbedienung. Der entsprechende Empfänger wurde zusammen mit der Batteriebox und den Motoren im Modell verbaut.
Zwei Power-Functions-Motoren nehmen einen Infrarotempfänger in ihre Mitte.
Auch wenn einige Komponenten aktuell nicht mehr lieferbar sind, viele Elemente erfreuen sich bei den Fans nach wie vor einer hohen Beliebtheit. Neben den Motoren, Batterieboxen und der Fernbedienung gab und gibt es auch Lampen, Farb- und Abstandssensoren. Auch nach der Ankündigung von Powered UP waren diese im LEGO-Online-Shop immer noch bestellbar. Doch wenn die entsprechenden Powered-Up-Komponenten länger im Angebot sind, dürften auch die letzten Power-Functions-Teile dort verschwinden – so zumindest kündigte es der Spielwarenhersteller schon bald nach Einführung von Powered Up an.
Ausmustern müsst ihr eure Power-Functions-Elemente deshalb aber nicht. Seit einem der letzten größeren Updates der offiziellen Powered-Up-App können beispielsweise Motoren mit wenigen Schritten in das neue System integriert und weiterverwendet werden. Da das aber je nach Modell und Funktion manchmal ein wenig trickreich sein kann, gibt es auf der Fan-Seite Promobricks.de eine ausführliche Anleitung dazu, die ihr euch bei Bedarf gerne anschauen könnt.
LEGO Power Functions mit Powered Up nutzen: https://www.promobricks.de/lego-powered-up-tutorial/97055/