Für Anton
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten.
(c) Text: Carolin Jenkner-Kruel
(c) Umschlag und Illustrationen:
www.kinderbuchcover.de | illuBine Illustration
Lektorat: Janika Krichtel
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
(c) Carolin Jenkner-Kruel, 2020
www.caros-kinderbuecher.de
ISBN-Nr. 9783752614114
Er ist ungefähr so alt wie du und lebt mit seiner großen Schwester Polly und seinen Eltern in einem Holzhaus in Kanada.
Um Theos Haus herum gibt es wenige Nachbarn, aber viele Ahornbäume und Tiere, wie Streifenhörnchen, Waschbären, Kojoten, Stinktiere und Bären.
Kanada liegt in Nordamerika. Es ist das zweitgrößte Land der Erde. Stell dir vor: Kanada ist 28 Mal so groß wie Deutschland, es wohnen dort aber weniger als halb so viele Menschen: Deutschland hat 82 Millionen Einwohner, Kanada nur 37 Millionen. In Kanada gibt es riesige Städte, aber am allermeisten gibt es dort Wälder, Seen und ganz viel Natur.
In Theos Geschichten wirst du das Land kennenlernen. Viel Spaß dabei!
„Ein Kardinal“, rief Theo und sprang vom Frühstückstisch auf. „Ein Männchen sogar!“
Der rotgefiederte Piepmatz saß unterm Vogelhäuschen und pickte Sonnenblumenkerne auf. Theo schlich sich an die Terrassentür. Vorsichtig kniete er sich auf die Fußmatte und schaute zu dem Kardinal hinüber. Ein grünes Weibchen landete auf dem Vogelhäuschen.
„Frau Kardinal ist auch da!“, begeisterte sich Theo und blickte erwartungsvoll zum Esstisch rüber.
„Ist doch jeden Morgen das gleiche.“, motzte Polly, Theos große Schwester.
„Möchtest Du nicht erstmal zu Ende frühstücken?“, fragte Mama. Aber Theo hatte keine Zeit zum Frühstücken. Nicht in diesem Moment, in dem auch noch ein Eichhörnchen angerannt kam. Es blickte sich hektisch um und schaute Theo direkt in die Augen.
Als es sich sicher genug fühlte, verspeiste es nagend eine Erdnuss nach der anderen.
„Hörni“, sagte Theo. „Guten Morgen, kleiner Nager. Darf ich dich heute endlich streicheln?“
Hörni blickte nicht auf, sondern futterte weiter.
„Wann verstehst du endlich, dass Eichhörnchen sich nicht streicheln lassen?“, fragte Polly. „Und überhaupt: Seit Wochen sitzt du nur am Fenster und guckst dir die immer gleichen Viecher an. Das ist doch voll langweilig!“
Auf dem Weg zur Schule blickte Theo aus dem linken Autofenster, Polly aus dem rechten.
„Das da!“, rief Polly plötzlich und zeigte in den Himmel. „Das ist mal ein richtiger Vogel!“
Theo sah, wie ein riesiger Vogel über den See flog und schließlich elegant auf einem Baumstumpf im Wasser landete.
„Ein Weißkopfseeadler! Cool!“, rief er voller Begeisterung. Der Adler blickte sich majestätisch um. Was für ein mächtiges Tier! So mächtig, dass sogar Polly ihn toll fand. Theo dachte nach. Wie es wohl wäre, morgens beim Frühstück einen Weißkopfseeadler beobachten zu können?! Die ganze Familie würde das Frühstück unterbrechen, um ihm beim Fressen zuzusehen.
„Theo, wir sind da!“, unterbrach Mama seine Gedanken. Theo ging zu seinen Freunden aus der ersten Klasse, Polly zu ihren Freundinnen aus der achten.
Am Nachmittag brachte Mama Polly zum Eishockeytraining. Theo saß solange am Esstisch an seinen Hausaufgaben. Doch Theo dachte gar nicht an Mathe. Er hatte den Weißkopfseeadler im Kopf. Doch nicht einmal Hörni oder das Kardinalpaar ließen sich blicken. Stattdessen pickten vier Blauhäher die Sonnenblumenkerne auf, zwischen ihnen tummelten sich ein paar Winterammern.
Wie könnte man den Adler nur in den Garten locken? Mit Sonnenblumenkernen wohl kaum. Papa hatte Theo mal aus dem Tierlexikon vorgelesen. Darin stand, dass der Weißkopfseeadler gerne Fisch frisst. Und im Winter auch tote Tiere. Das ist es! Theo sprang auf, zog sich seine Schneestiefel an und warf sich seine Jacke über. Er stapfte durch den Schnee Richtung Holzschuppen. Hier stellte Papa doch immer Mausefallen auf! Theo schaute nach den Mausefallen unter der Werkbank. Aber Fehlanzeige: