PETER BERLING

Das Geheimnis des Montségur

Folge I des 17-bändigen Kreuzzug-Epos Die Kinder des Gral[1]

Historischer Roman

AUSBLICK AUF DIE WEITEREN GESCHEHNISSE

Folge II

Der Häscher des Kardinals

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Noch haben die ›Kinder des Gral‹ den für sie brandgefährlichen Boden des von Rom beherrschten Landes nicht verlassen können. Die Inquisition hat ihren übelsten Bluthund auf sie angesetzt: Vitus von Viterbo!

So wie der über Apulien gebietende Stauferkaiser Friedrich II. sich keineswegs des Förderns von Ketzerei bezichtigen lassen will, sind auch die Anhänger und Befürworter des Anspruchs auf die mystische Krone durch die ›Königlichen Kinder‹ untereinander verstritten und uneins, welche geeigneten Schritte zu unternehmen sind.

William von Roebruk, ein junger Franziskaner, ist seit ihrer abenteuerlichen Bergung vom Montségur auf der Spur der Kinder. Er hat sie in sein Herz geschlossen – und sie den dicken Mönch. Unfreiwillig, aber auch tölpelhaft, zieht William die Verfolger auf sich, gerät – kreuz und quer durch das gesamte Abendland gejagt – in die misslichsten Situationen, rettet die Tonsur auf seinem törichten Schädel oft nur in letzter Sekunde, bringt immer wieder die schon in Sicherheit gewähnten ›Kinder des Gral‹ in höchste Gefahr für Leib und Leben – bis er endlich mit ihnen vereint auf den Planken der rettenden Triëre von Otranto aus ins Ionische Meer sticht …

 

Folge III

Im Lügengespinst von Byzanz

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›Die Äbtissin‹, die berüchtigte Triëre von Otranto, erreicht mit dem Franziskaner William von Roebruk und den geborgenen ›Kindern des Gral‹ Konstantinopel, die prächtige Hauptstadt des einst so mächtigen Byzanz.

Doch mit ihrer glücklichen Ankunft ist der ›Große Plan‹ noch längst nicht erfüllt, der vorsieht, das ›Königliche Paar‹ zu den einzig rechtmäßigen Herrschern der Welt zu erheben, von den fernen Mongolen des allgewaltigen Großkhans ebenso anerkannt wie vom kriegslüsternen Sultan von Kairo und dem schwachen Kaiser von Konstantinopel, vom gebannten Staufer Kaiser Friedrich II. ganz zu schweigen: einer Machtfülle und Legitimation also, der sich der Papst von Rom nicht widersetzen kann.

Um diesen Plan durchzuführen, wird eine beeindruckende Inszenierung in Gang gesetzt, in der ein hochgestellter Legat der Kirche und des französischen Königs dazu gebracht wird, die ›Kinder des Gral‹, ›von den Mongolen der Welt geschickt‹, in Konstantinopel dem staunenden Orient ebenso wie dem perplexen Abendland prunkvoll feierlich zu präsentieren.

William von Roebruk ist als Bevollmächtigter des Großkhans vorgesehen, der dessen Willen bezeugen wird, die Kinder als alleinige Friedensherrscher mit allen Vollmachten einzusetzen.

Doch haben die Verfechter der Ansprüche des Grals ihre Rechnung ohne die perfide Gewalt der römischen Kurie und die tückischen Listen der Inquisition gemacht. Der Festakt gerät zu mörderischem Massaker: William opfert sich, um die ›Königlichen Kinder‹ in allerhöchster Not zu retten. Wieder gelingt der Triëre eine halsbrecherische Flucht aufs offene Meer – und keiner weiß diesmal, wohin …

 

Folge IV

Die Piratin der Ägäis

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Das Entkommen der ›Kinder des Gral‹ in die Ägäis gedeiht nur kurz zum abenteuerlichen Piratenleben auf der berüchtigten Triëre, der ›Äbtissin‹.

Sie geraten mitten unter das Kreuzzugsgeschwader Ludwig des Heiligen, König von Frankreich, in die gierig gereckten Krallen von dessen geistlichen Beratern – und stecken dazu noch zwischen den gnadenlosen Mahlsteinen der einander spinnefeinden Ritterorden von Johannitern und Templern. Der Kreuzzug hat Roç und Yeza nach Zypern verschleppt, wo sich das riesige Heer der Christen sammelt.

Ihre Flucht gerät zum tolldreisten Meisterstück, leider unter Zuhilfenahme eines völlig seeuntauglichen Fischerkahns. Als Schiffsbrüchige gestrandet, an die Küste Syriens gespült, fallen die alten Häscher noch entschlossener über sie her. Yves, der Bretone, der geheime Scharfrichter der Krone, ist ihr fürchterlichster Gegner. Doch die Assassinen werfen sich als die Schutzmacht der ›Königlichen Kinder‹ auf. Geborgen auf ihrer Festung, fühlen Roç und Yeza sich zum ersten Mal sicher, mit ihrer persönlichen Freiheit ist es erst mal vorbei. Klein ist der Schritt vom besorgten Heger zum strengen Wächter. ›Die Kinder des Gral‹ verzagen nicht, sie bauen auf ihre Freunde …

 

Folge V

Kreuzzug ins Verderben

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Den Islam trifft die Bedrohung durch die sich auf Zypern versammelnde, gewaltige Kreuzfahrer-Streitmacht. Doch wie auf christlicher Seite die Kaiserlichen und die Kirche Roms streiten, die arroganten Herren vom Tempel mit den Krämerseelen vom Hospital der Johanniter, so vergeuden die rivalisierenden Nachkommen des Großen Saladins, die Emire von Homs und Hama, die Sultane von Aleppo und Damaskus, ihre Zeit mit Fehden, Intrigen, Mord und Erpressung.

Ein Sumpf voller Gift und Blüten, berauschender Düfte und das Versprechen auf das ›Große Abenteuer‹. Nichts zieht die ›Kinder des Gral‹ unwiderstehlicher an.

Anstatt – wie erwartet und üblich – zum Kriegszug gegen Damaskus anzutreten, entscheidet sich König Ludwig für einen Angriff auf Kairo, das Herz Ägyptens und Sitz des höchsten Sultans aller Muslime. Das christliche Heer bleibt im Schlamm des Nildeltas stecken, der König gerät in Gefangenschaft. Der Kreuzzug wird zum Desaster, die ›Königlichen Kinder‹ mittendrin …

 

Folge VI

Schicksal am Nil

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Mit der Gefangennahme des christlichen Königs von Frankreich beginnt das lange Feilschen um Lösegeld und Freilassung. Sie kostet, als erstes Opfer, den Kopf des Sultans von Ägypten. Seine Leibgarde, die Mameluken, putschen sich an die Regierung, und Yeza und Roç mittendrin, die Kinder sind schnell gereift, werden immer begehrenswerter – und mehr und mehr verlangen sie, Herr ihrer eigenen Entscheidungen zu sein.

So wie der König innerhalb der Haft jede persönliche Freiheit genießt, bewegen sich auch die ›Königlichen Kinder‹ wie flinke Fische im trüben Wasser des Nils. Es kann gar nicht ausbleiben, dass unter der schwülen Hitze abstrusen Gedankenspielen nachgegeben wird, die von einer abenteuerlichen Aufwertung des minderen Königlichen Blutes von Frankreich durch Vereinigung mit der kostbaren Blutslinie des Gral träumen. Einladend als gewaltiger Altar für solch irrwitzige Zeremonie ist die große Pyramide. Mit knapper Not kann Prinzessin Yeza die Unversehrtheit ihres Leibes aus dem dunklen Stein retten, sich in die Arme Roçs flüchten …

 

Folge VII

Höhle der Muräne Christi

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Eine seltsame Zuneigung entwickelt der nach vernichtender Niederlage aus der Gefangenschaft der Mameluken von Kairo entlassene Ludwig der Heilige, König von Frankreich, zur Prinzessin Yeza. Er führt sie mit sich vom Nil bis nach Akkon.

Roç, von ihr getrennt, schlägt sich unter dem Schutz des Roten Falken durch, über Damaskus bis zu den Tempeln von Baalbek. Um beide ›Königlichen Kinder‹ ist ein erbitterter Streit entbrannt, ein Kampf auf Leben und Tod. Ihre schlimmsten Verfolger sind Vitus von Viterbo, der Häscher Roms, und Yves der Bretone, der sich ewigen Ruhm und Ehre vom Töten der ›Kinder des Gral‹ verspricht. Aber noch wirken die bewährten Hüter des auseinandergerissenen ›Königlichen Paares‹: Gavin, der Templer, Sigbert, der Deutschritter, und nicht zuletzt der Franziskaner William von Roebruk. Die Assassinen schalten sich wieder ein, sie haben sich in aller Stille verbunden mit jener geheimnisvollen Bruderschaft, der treibenden Schutzmacht von Roç und Yeza. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die meisten Verfolger blutig abgeschüttelt werden. Unter größten Schwierigkeiten wird das ›Königliche Paar‹ wieder zusammengeführt, kann das mörderische Syrien verlassen und erreicht Alamut, die Hauptfestung der Sekte im fernen Persien, die geheimnisvolle Rosenblüte aus Eisen und Feuer …

 

Folge VIII

Im Banne der Assassinen

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Roç und Yeza, den ›Königlichen Kindern‹, erscheint Alamut wie ein Paradies auf Erden, mehr noch, wie Materie gewordenes himmlisches Wunder. Allein schon die weltberühmte Bibliothek entschädigt sie für alle durchlittene Unbill. Doch bald werden sie mit den Schattenseiten konfrontiert: die sadistische, perverse Grausamkeit des Oberhauptes der Assassinen. Sie wollen dem Irrsinn entfliehen, aber selbst der Kalif von Bagdad mag ihnen die Hand nicht reichen, aus Furcht vor den Dolchen der Mördersekte.

Im fernen Karakorum findet der Kuriltay statt, die Generalversammlung aller Mongolen. Ein neuer Großkhan wird gewählt. Christliche Missionare erwähnen die Existenz des ›Königlichen Paares‹. Gleichzeitig wird der Papst von Rom alarmiert über die Gefahr für Kirche und Abendland, wenn Roç und Yeza in die Hand der Mongolen fallen. Die beiden ahnen noch nichts von dem Machtpoker, der um sie entbrannt ist. Sie haben das Observatorium entdeckt, den Himmel, Kosmos der letzten großen Weisheiten. Der dem Irrsinn anheimgefallene Imam lässt die Gesandtschaft der Mongolen ermorden, doch die unsichtbare Hand der Eingeweihten gibt das Steuer nicht aus der Hand. Für die kleinen Könige erzwingen sie deren Übergabe an den Großkhan ...

 

Folge IX

Geiseln des Großkhan

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Während im Abendland die Nachricht, die ›Königlichen Kinder‹ seien unterwegs zu den Mongolen, noch Schrecken und Panik, aber auch Hoffnung auslöst, trifft das Kalifat von Bagdad bereits Vorbereitungen, sie in Samarkand abzufangen, lebend oder tot. Nichts dergleichen schreckt Roç und Yeza derzeit weniger, denn inmitten der Gefahren erwächst zwischen beiden die Lust an ihren jungen Leibern.

Die Kurie von Rom und die Krone von Frankreich haben nicht nur William von Roebruk, den unermüdlichen Hüter der Kinder, sondern auch etliche Mordgesellen in Marsch gesetzt. Sich gegenseitig befehdend, meuchelnd und verratend, erreichen sie alle erst Konstantinopel, als das ›Königliche Paar‹ bereits die Reichsgrenze überschritten hat.

Doch auch unter den Mongolen herrschen Neid und Zwietracht. Längst hat das Herrscherhaus erkannt, welches Potential in den ›Königlichen Kindern‹ steckt, verlockendes und zu fürchtendes. Es geht um die Herrschaft der Welt! Das weiß auch Rom.

Roç und Yeza geraten in die Hände rivalisierender Khanate, während William sich die Gunst des Großkhans erhoffen kann, als er ihm endlich die ersehnten ›Königlichen Kinder‹ zuführt: William I., Patriarch von Karakorum …

 

Folge X

Die Rose im Feuer

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Je mehr sich die Mongolen der Verfügungsgewalt über die zukünftigen ›Herrscher des Restes der Welt‹ brüsten, desto stärker wachsen die Zweifel im Okzident, das Abendland der Ungewissheit einer Zukunft aus dem Osten auszuliefern. Die konservative Fraktion unter ihren Anhängern setzt sich durch und handelt.

Der Plan der geheimen Bruderschaft, die über das Schicksal des ›Königlichen Paares‹ wacht, zielt darauf, den zu patriarchalischen Würden aufgestiegenen William in Ungnade fallen zu lassen, so dass der Großkhan sich von ihm trennen muss, mit allen Zeichen dankbarer Ehrerbietung. Diese Geschenke müssen so gestaltet sein, dass sie den Kindern die Flucht aus dem Reich ermöglichen, – wenn sie es denn so wünschen, denn Roç und Yeza fühlen sich ausgesprochen gut behandelt vom Großkhan. Doch sie werden trickreich fortgelockt, verfolgt von ihren Gastgebern, und geraten ausgerechnet wieder an die Assassinen von Alamut.

Der Imam ist dem Wahnsinn verfallen, vermeint in seinem Wahn, den Mongolen eine tödliche Falle zu stellen: Er will die Kinder grausam vor den Augen ihrer Retter abschlachten. Doch der pervers-geniale Mechanismus der Rose wendet sich gegen den Techniker des Todes, die schützenden, glatten Wände ihrer Blätter füllen sich mit flüssigem schwarzen Blut der Erde.

Roç und Yeza können dem Inferno entkommen. Es war der Orden der Templer, der den Auftrag der Geheimen Bruderschaft erfüllte und die ›Kinder des Gral‹ wieder zurückführte in das Land ihrer Herkunft. Die unbezwingbare stählerne Rose jedoch vergeht in einem Feuersturm höllischer Glut …

 

Folge XI

Das Geheimnis der Templer

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Roç und Yeza in Rennes-le-Chateau? Aus der fernen Mongolei zu den Templern in Okzitanien? Das ehemalige Katharerland, in dem nur noch ›faidits‹ den Widerstand gegen die französischen Eroberer wachhalten, erscheint dem Orden wie geschaffen, hier einen eigenen Staat zu errichten. Was legitimiert einen derartigen Akt des Umsturzes mehr als das ›Königliche Paar‹ an der Spitze eines solchen Gebildes?

Die Kinder sind des Beistandes ihres Hüters William von Roebruk beraubt, den die Mongolen weiter mit sich schleppen, als sie jetzt, nach der brutalen Vernichtung der Assassinen von Alamut, gegen das Kalifat von Bagdad ziehen.

Weder die Krone von Paris noch die Kirche Roms sind bereit, die hochverräterischen Pläne der Templer hinzunehmen, die sich damit auch über den Willen der hinter ihnen stehenden Macht, jener geheimen Bruderschaft, hinwegsetzen. Ein Freizügigkeit, wenn nicht Freiheit versprechendes ›Carnevale‹ lockt die ›faidits‹ Okzitaniens aus ihren Untergrundverstecken, die Franzosen stellen die Häscher, das Inquisitionstribunal die Büttel und Henker: Die Scheiterhaufen lodern! Roç und Yeza können nicht verhindern, dass viele ihrer Freunde verbrannt werden, und die ehrgeizigen Templer begreifen nicht, dass der Schlag auch als Warnung gegen sie gerichtet ist.

Eine hochrangige mongolische Delegation hat die weite Reise unternommen, um die Kinder zur Rückkehr aufzufordern. Nach dem grausamen Auslöschen des Kalifats von Bagdad sehen sich die siegreichen Mongolen jetzt in der Lage, dem ›Königlichen Paar‹ die Alleinherrschaft über den ›Rest der Welt‹ anzudienen. Angewidert von den Zuständen im christlichen Abendland ebenso wie vom verrotteten muslimischen Morgenland, erklären Roç und Yeza sich bereit, das Angebot zu überdenken …

 

Folge XII

Ein blutig Hauen und Stechen

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Im ›Turnier vom Montségur‹ begegnen sich: Einheimischer Landadel Okzitaniens, die sog. ›faidits‹ (immer noch insgeheim katharische Ketzer) und Söhne der Eroberer aus dem Norden. Und es geht natürlich um die Damen. In fremde Rüstungen gehüllt nehmen sowohl Ritter Roç als auch seine Dame Yeza an den blutigen Waffengängen teil. Das Treffen gerät außer Kontrolle, schlägt um in Mord und Totschlag. Der König von Frankreich und für die Geheime Bruderschaft deren Großmeisterin müssen eingreifen, in Rom geifert der Papst. Die regional zuständige Komturei der Templer von Rennes-les-Château wird aufgelöst. Zuvor soll es Roç und Yeza noch gelungen sein, den dort verborgen aufbewahrten, sagenhaften ›Schatz der Templer‹ zu entdecken und in der Tiefe verschwinden zu lassen, bevor er Paris oder Rom in die Hände fallen konnte. Oder ist das alles nur vorgetäuscht, und sie werden ihn mit sich führen, den Templern zum Dank – oder zum rechten Tort, wenn sie Okzitanien verlassen müssen? Die ›Grande Maîtresse‹ ihrer geheimen Schutzmacht bietet dem ›Königlichen Paar‹  den verwaisten Thron des Königreiches von Jerusalem an. Roç und Yeza kennen den uralten Plan der Bruderschaft und wissen, wer alles dem erbittert entgegensteht: sämtliche Kirchen, die sich auf die Nachfolge Christi berufen, das kaiserliche Byzanz, die Juden und vor allem jedwelche Glaubensrichtung innerhalb des Islam …

 

Folge XIII

Die Braut von Palermo

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Manfred, der Bastardsohn des verstorbenen Stauferkaisers Friedrich II., ist im Begriff, sich zum König von Sizilien zu krönen. Seine Ambitionen gehen weiter, die Wahl der Braut, eine griechische Kaisertochter, bereitet den nächsten Griff vor, den nach dem Thron von Byzanz. Und das wehrt sich!

Auf ihrem langen Weg nach Jerusalem werden die ›Kinder des Gral‹ auf einer der Sizilien vorgelagerten Inseln aufgehalten, unheilvoll kreuzt der Schwarze Kelch ihre Ungewissheit, sie verfallen dem Rausch von Drogen, den Gelüsten fleischlicher Liebe, auch mit fremden Leibern, doch als sie hören, dass ihr Hüter William von Roebruk bereits in Palermo alles für ihren Empfang vorbereitet hat, stürzen sie sich bedenkenlos in diesen Schlund mörderischer Intriganten und infamer Giftmischer. Was als vereinigendes Erlebnis für Roç und Yeza gedacht war, als Vorbereitung auf ihre Rolle als Weltfriedenskönige, führt in diesem Hexenkessel zunehmend zur Entfremdung der Liebenden.

William verhindert einen Mordanschlag der Byzantiner, Konstantinopel erpresst Manfred mit der Nicht-Herausgabe seiner Braut, Roç macht sich erbietig (nicht ganz uneigennützig), sie herbeizuschaffen … Yeza gibt im Gegenzug einer romantischen Laune nach, den jüngsten Kaiserbastard ›König‹ Enzio aus der Gefangenschaft Bolognas zu befreien. Frivol lässt sie sich mit einem Freibeuter der Meere ein, doch bereits vor Salerno wird das ungleiche Paar von der Templerflotte aufgebracht, soll dem rachsüchtigen Papst überstellt werden. Ihre letzte Hoffnung ruht auf William von Roebruk …

 

Folge XIV

Die Spur des Kelches

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Getrennte Wege gehen die ›Kinder des Gral‹. Yeza erreicht Rom, der Papst bestärkt sie in ihrem Wunsch, nach Bologna zu gelangen, zum gefangenen König Enzio, dem anderen Bastardsohn Friedrich II.

Roç, auf Fahrt zu den griechischen Inseln zur Befreiung von Manfreds Braut Helena, gerät bereits vor Linosa in die mit allen Tricks ausgetragene Auseinandersetzung zwischen dem Freibeuter, der Yeza inbrünstig liebt, und den Templern, die beide Kinder hassen. Vor Otranto müssen Roç und sein Nebenbuhler Schulter an Schulter die infame Attacke von Gegnern der Staufersippe abwehren. Zwischen sie platzt die Nachricht: Yeza in höchster Gefahr! Verrat! Bologna und Enzio waren eine Falle, um beide, Yeza und den Kaisersohn, zu vernichten! Der verliebte Freibeuter rettet sie.

Roç dringt tiefer nach Byzanz vor, stößt zwar auf Elena, aber zunehmend auf nicht für möglich gehaltene Tücken und aberwitzige Grausamkeiten der Griechen. Er fällt in die Hände des machtbesessenen ›Despotikos‹, eines rachsüchtigen Bastards der Kaiserlichen Familie.

Yeza entlässt ihren kühnen Seefahrer vor der Küste des Heiligen Landes. Ihr Ziel ist und bleibt Jerusalem.

Roç musste inzwischen den Schwarzen Kelch bis zur bitteren Neige leeren: Er wird derart zusammengeschlagen, dass er schon sein Ende fühlt, er weiß nicht mehr, wo er ist, ob er überhaupt noch lebt ...?

 

Folge XV

Das Brandsiegel

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Mehr tot als lebend schwemmt es Roç an die Küste Syriens. Helfer und Unterstützer pflegen ihn gesund.

Nachdem der Freibeuter Yeza sicher an Land gebracht hat, stellt er sich den Templern. Kaum ist Yeza im Nildelta gelandet, hört sie, dass der neue Sultan der Mameluken sie abzufangen gedenkt. Freunde helfen ihr, vom Süden her, also übers Rote Meer, nach Jerusalem vorzustoßen.

Der kühne Seefahrer wird in Askalon vor das Hochgericht der Templer gezerrt. Roc, als Zeuge zum Prozess geschafft, kann das Todesurteil des Rivalen nicht verhindern. Yeza erreicht Jerusalem.

Der Freibeuter soll gehängt werden, obgleich man ihm ehrenvolle Enthauptung zugesagt hat. Roç zwingt den Henker, den letzten Wunsch des Mannes zu erfüllen.

Die Armee der Mongolen erstürmt Aleppo. Yeza und Roç, wieder vereint in Jerusalem, nehmen Quartier in der Al-Aqsa, dem Sitz der Templer, jener Moschee, unter der sich die ›Pferdeställe Salomons‹ befinden. Das ›Königliche Paar‹ hat alle gegen sich, Christen, Juden, Muslime. Hoffnung können sie nur in die herannahenden Truppen des Khans setzen.

Jerusalem bereitet sich auf den Mongolensturm vor. Die ›Kinder des Gral‹ steigen in die Tiefe der Al-Aqsa, finden das Becken, dessen dunklen Wassern der Schwarze Kelch entstiegen. Freiwillig begeben sie sich in den ungewissen Born, versinken vor den Augen Williams … Die Außenmauer des Tempels birst, sie gelangen unversehrt, aber doch als ›andere‹, wieder ans Licht, durchqueren die Bresche, um das in erbitterter Feindschaft verstrittene Jerusalem hinter sich zu lassen.

Christen, Juden, Muslime schlagen sich in mörderischem Hass, ein gewaltiger Sturm zieht auf, Roç und Yeza schreiten unbeirrt hinein in das Wüten der Natur …

 

Folge XVI

Das Haupt des Drachens

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Den Sultan von Damaskus befällt Sorge um Reich und Leben. Er schickt den größten und teuersten Teppich der Welt dem heranziehenden Mongolenheer entgegen, ein Geschenk für den Großkhan. In dieser Karawane ziehen auch Roç und Yeza mit. Ein ungebärdiger Emir Anatoliens überfällt brutal den Transport, nicht wegen des kostbaren Riesen-Kelims, sondern um Yeza in seine Gewalt zu bringen. Sie rettet das nackte Leben ihres Geliebten Roç, indem sie sich opfert.

Der Sohn des Sultans wird ausgeschickt, dafür zu sorgen, dass der Teppich als Geste der Unterwerfung sein Ziel erreicht. Er benutzt den Abtransport, um Yeza aus dem Harem des Emirs zu entführen. Von da ab gleicht ihre Reise einem blutigen Balzen um ihre Gunst, Königssöhne schlagen sich tot ihretwegen, bis sie endlich Ruhe und Frieden bei den Sufis in der Oase von Palmyra findet, doch den Teppich, der ihr nur Unglück gebracht hat, wird sie nicht los.

Roç vertändelt die Zeit, die Yeza seiner harrt, mit leichtlebigen Abenteuern. Die Mongolen suchen nach dem ›Königlichen Paar‹, ziehen weiter von Eroberung zu Eroberung, ein abstoßender Ruf von entsetzlichen Grausamkeiten eilt ihnen voraus. So verheeren sie auch Palmyra, Yeza ist entsetzt. Sie wartet nur noch auf Roç, um dann, gemeinsam mit ihm, dem Großkhan mitzuteilen, dass das ›Königliche Paar‹ nicht länger gewillt sei, den von den Mongolen angebotenen Thron über den ›Rest der Welt‹ zu besteigen ….

Reitende Boten aus Karakorum: »Der Großkhan ist tot!«

 

Folge XVII

Ein Teppich in der Wüste

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Epilog

Der unerwartete Tod des unumschränkten Herrschers auf Erden im Herzen des Mongolenreiches eröffnet der Fraktion unter den Dschingiden, die einem Aufstoßen des Tores zur (übrigen) Welt geneigt gegenüberstanden, eine völlig neue Perspektive: Eine Blutsvereinigung des nächsten Großkhans mit dieser ›Prinzessin vom Gral‹. Yeza ahnt nichts von diesen Plänen, aber um Nichts in der Welt will sie ohne ihren geliebten Roç zurück nach Karakorum, dem Sitz des ›Ewig Blauen Himmels‹. Und Roç ist verschollen, oder wollen die, die alles sehen, wie die Adler in den Lüften jede Ameise in der Steppe, ihn nicht finden?

Yeza wehrt sich mit Klauen und Zähnen, die Mongolen sind verzweifelt, während Roç untröstlich und zunehmend erbittert nach ihr sucht.

Den besten Giftmischern des fernen Orients gelingt es schließlich, die tobende Prinzessin in ein Todesschlaf-ähnliches Koma zu versetzen. Waffenstarrend setzt sich ihre Eskorte der ›Söhne des Himmels‹ in Bewegung mit der kostbaren Fracht, der ›Prinzessin vom Gral‹, gebettet auf dem stets mitgeführten, vermaledeiten Riesen-Kelim, in Richtung des verwaisten Throns …

DRAMATIS PERSONAE

DER CHRONIST

Willem von Roebruk, gen. ›William‹, vom Orden der Minderen Brüder

DIE KINDER

Roger-Ramon-Bertrand, gen. ›Roç‹

Isabelle-Constance-Ramona, gen. ›Yeza‹

IM DIENST DES GRAL

DIE KATHARER

Pierre Roger Vicomte de Mirepoix, Kommandant des Montségur

Ramon de Perelha, Kastellan

Esclarmonde de Perelha, seine Tochter

Bertrand de la Beccalaria, Baumeister

Roxalba Cecilie Stephanie von Cab d'Aret, gen. ›Loba, die Wölfin‹

Xacbert de Barbera, gen. ›Lion de Combat‹, Herr von Quéribus

Alfia von Cucugnan, Amme

DIE PRIEURE

Marie de Saint-Clair, gen. ›La Grande Maitresse‹

Guillem de Gisors, ihr Stiefsohn, Tempelritter

Gavin Montbard de Bethune, Präzeptor des Tempels von Rennes-le-Château

John Turnbull, alias Conde Jean-Odo du Mont- Sion, ehem. Botschafter des Kaisers beim Sultan

DIE ASSASSINEN

Tarik ibn-Nasr, Kanzler der Assassinen von Masyaf (Syrien)

Crean de Bourivan, Sohn John Turnbulls, zum Islam konvertiert

IM DIENST FRANKREICHS

König Ludwig IX., gen. der Heilige

Graf Jean de Joinville, Seneschall der Champagne, Chronist

Hugues des Arcis, Seneschall von Carcassonne

Oliver de Termes, katharischer Renegat

Yves der Bretone

Jordi, Hauptmann der Montagnards

IM DIENST DER KIRCHE

Papst Innozenz IV

ZISTERZIENSER

Rainer von Capoccio, der ›Graue Kardinal‹

Fulco de Procida, Inquisitor

DOMINIKANER

Vitus von Viterbo, Bastardsohn des Rainer von Capoccio

Matthäus von Paris, Archivar

Simon de Saint-Quentin

Andreas de Longjumeau

Anselm de Longjumeau, gen. ›Fra'Ascelin‹, sein jüngerer Bruder

FRANZISKANER

Lorenz von Orta

Giovanni del Piano di Carpinis, gen. ›Pian‹

Benedikt von Polen

Bartholomäus von Cremona

Walter dalla Martorana

IN FRANKREICH

Pierre Amiel, Εrzbischof von Narbonne

Monsignore Durand, Bischof von Albi

AUS DER TERRA SANCTA

Albert von Rezzato, Patriarch von Antiochia

Galeran, Bischof von Beirut

ZU KONSTANTINOPEL

Nicola della Porta, Lateinischer Bischof

Yarzinth, sein Koch

IM DIENST DES REICHES

Kaiser Friedrich II., auch genannt der Staufer

CORTONA

Elia Baron Coppi von Cortona, ehem. Generalminister der Franziskaner, gen. ›Il Bombarone‹

Gersende, seine Haushälterin

Biro, Wirt der Schenke ›Zum Güldenen Kalb‹

OTRANTO

Laurence de Belgrave, Gräfin von Otranto, gen. ›Die Äbtissin‹

Hamo L'Estrange, ihr Sohn

Clarion von Salentin, ihre Ziehtochter

Guiscard der Amalfitaner, ihr Kapitän

AUS DER TERRA SANCTA

Sigbert von Öxfeld, Komtur des Deutschen Ritterordens

Konstanz von Selinunt, alias Fassr ed-Din Octay, gen. ›Der Rote Falke‹

DIE SARATZ

Rüesch-Savoign, eine Saratz-Tochter

Xaver, ihr Vater

Alva, ihre Mutter

Firouz, ihr Verlobter

Madulain, ihre Base

Zaroth, der Podestà

SONSTIGE

Roberto, der Kettensprenger

Ruiz, der Pirat

Ingolinde von Metz, eine Hur

Aibeg und Serkis, zwei nestorianische Abgesandte der Mongolen

DANK FÜR MITARBEIT UND QUELLEN

Walter Fritzsche für den Mut, sich auf Thema und Autor eingelassen zu haben, sowie für die ständige Ermutigung des Letzteren, Ersteres voll auszuschöpfen.

Dr. Helmut W. Pesch für die Aufopferung, ein Feld von über tausend Seiten Zeile für Zeile behutsam und (vollhumanistisch) verständig durchfurcht zu haben.

Last not least Michael Görden, der sich als Ansprechpartner von unschätzbarem Wert erwies und als sachkundiger Katalysator bei der Fülle des Materials und der Ideen seines Schutzbefohlenen.

Für das Erscheinen als E-Book danke ich hockebooks für die aufgewandte Mühe und Roman Hocke persönlich für das Eingehen des ungewöhnlichen Experiments eine erfolgreiche Pentalogie in 17 aufeinander folgenden Einzelbänden aufzulegen. Claudia von Hornstein und Julia Hocke für die hilfreiche Mitarbeit.

Bei aller Berücksichtigung von zeitgenössischen Chroniken und Dokumenten wie: Jean de Joinville, Chronicles of the Crusades, hg. The Estate of M.R.B. Shaw, 1963; Kaiser Friedrich II., hg. Klaus J. Heinisch, Winkler-dtv, 1977; Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, hg. Francesco Gabrieli, Winkler-dtv, 1973; ist für mich das Verfassen eines Romans, der im Hochmittelalter spielt, ohne: Steven Runciman, A History of the Crusades, Cambridge University Press, 1954; undenkbar – ich habe ihm immer wieder zu danken. Flankierend zu seinem opus magnum waren mir von Wert: Otto Rahn, Kreuzzug gegen den Gral, Urban Verlag, Freiburg i. Brsg., 1933; Eugen Roll, Die Katharer, J. Ch. Meilinger, Stuttgart, 1979; Jordi Costa i Roca, Xacbert de Barbera, Llibres del Trabucaire, Perpinya (Cat.), 1989; John Charpentier, L'Ordre des Templiers, Klett-Cotta, Stuttgart, 1959; Hans Prutz, Entweihung und Untergang des Tempelherrenordens, G. Grote'sche Verl., Berlin, 1888; Bernhard Lewis, The Assassins, Weidenfeld & Nicholson, London, 1967; Edward Burman, Gli Assassini, Convivio – Nardini edit., Florenz, 1987; Bertold Spuler, Geschichte der Mongolen, Artemis, Zürich, 1968; Gian Andri Bezzola, Die Mongolen in abendländischer Sicht, A. Francke, Bern, 1974; Friedrich Risch (Hg.), Johan de Piano Carpini, Reisebericht 12451247, Leipzig , 1930; Friedrich Risch (Hg.), Wilhelm Rubruk, Reise zu den Mongolen 12531255, Leipzig, 1934; und schließlich mein eigenes Buch samt Index und Anhang: Peter Berling, Franziskus oder Das zweite Memorandum, Goldmann, München, 1989 (2. Aufl. 1990).

Roma, den 1. Mai 2012

Peter Berling

ANMERKUNGEN

[1] Gral: Der Gral war das große Geheimnis der Katharer, nur Eingeweihten offenbart. Es ist bis heute ungeklärt, ob es sich um einen Gegenstand handelte, einen Stein, einen Kelch (mit den aufgefangenen Blutstropfen Christi), einen Schatz oder um ein Wissen um geheime Dinge (wie die Dynastie des königlichen Hauses Davids über Jesus von Nazareth bis nach Okzitanien hinein). Es existiert auch die Theorie, dass der »Heilige Gral« = »San Gral« als »Sang Real« = »Heiliges Blut« gelesen werden sollte. In der Alchemie vermischt sich der Gral mit dem »Stein der Weisen«, in der Mythologie mit den Gralsrittern von König Artus' Tafelrunde.

[2] Aus der Chronik…: Fragment eines Schreibens des William von Roebruk an einen Ordensbruder.

[3] William von Roebruk: geb. 1222 als Willem im Dorf Roebruk (auch Rubruc oder Roebroek) in Flandern, studierte als Minoritenbruder Guglielmus in Paris..

[4] Montségur, die berühmteste aller Katharer-Burgen auf einem Bergkegel (»Pog«) im Ariège (Grafschaft Foix), wurde 1204 zur Festung ausgebaut, und zwar auf Veranlassung der Esclarmonde von Foix. An der Stelle befand sich bereits eine keltische Kultstätte. Die gut erhaltene Ruine des Munsalvätsch ist heute noch zu besichtigen.

[5] vocatio: lat. Berufung

[6] Häresie: Der Katharismus (aus dem griech. ›hoi katharoi‹ = die Reinen) war eine sich von der römisch-katholischen Amtskirche radikal lossagende Erneuerungsbewegung. Örtlich ausgehend vom südwestfranzösischen Languedoc hatte sich die »Ketzerei« (das deutsche Wort ist ein Derivat des griech. ›katharos‹) sowohl über die Pyrenäen als auch durch die Provence und über die Alpen bis in die Lombardei, bis in den Balkan hinein ausgebreitet. Die Lehre der ›Reinen‹ hatte ihren Ursprung in frühchristlichen Gemeinden, jüdischer Diaspora und keltischem Druidentum. Unter Einfluss von Gnosis und der dualistischen Mani entwickelte sie sich im Lauf des 12. Jahrhunderts zur gefährlichen Gegenmacht Roms. Vor allem die Bedürfnislosigkeit des katharischen Priestertums verschaffte den Ketzern enormen Zulauf beim einfachen Volke, aber auch der lokale Adel hing der Lehre an, die nicht – wie die römische Kirche – weltliche Machtansprüche stellte. Die katharische Religion wurde von ihren Anhängern freudig getragen, verhieß sie doch das Paradies, und mit dem Adel verband sie die gemeinsame Sehnsucht nach dem Heiligen Gral.

[7] Kaiser von Konstantinopel: nach dem von Venedig umgeleiteten IV Kreuzzug, der mit der Eroberung von Konstantinopel (Byzanz) 1204 endete, riefen die europäischen Kreuzfahrer ein »Lateinisches Kaiserreich« aus und wählten Balduin IX., Graf von Flandern, zum ersten Kaiser = Balduin I. (16.5.1204 bis 15.4.1205).

[8] obolus: lat. Spende; ursprüngl. Kleine griechische Münze

[9] viribus unitis: lat. mit vereinten Kräften

[10] Terra Sancta: lat. das Heilige Land

[11] Ludwig der Heilige: Louis IX., König von Frankreich (8.11.1226 bis 25.8.1270), erhielt schon zu Lebzeiten den Beinamen »der Heilige« (Saint-Louis)

[12] Friedrich II.: Kaiser des »Heiligen Römischen Reiches« (22.11.1220 bis 13.12.1250). Der Staufer war durch seine Mutter Constance d'Hauteville gleichzeitig auch König von Sizilien.

[13] Saint-François: Franz von Assisi, (1181–3.10.1226) geb. als Giovanni Bernardone. Begründer des Minoritenordens, »ordo fratrum minorum« (O.F.M.), nach ihm dann »Franziskaner« genannt.

[14] Vitus von Viterbo: geb. 1208 als Bastardsohn der einflussreichen Kurienfamilie Capoccio, Dominikaner

[15] Päpste: Am 22.8.1241 starb Gregor IX., ein erbitterter Gegner des Kaisers. Ihm folgte mit Coelestin IV. (25.10 bis 10.11.1241), Goffredo di Castiglione, vormals Kardinalbischof von Mailand, ein stauferfreundlicher Papst, der aber beseitigt wurde, um Innozenz IV. (25.6.1243–7.12.1254), Sinibaldo Fieschi Conte di Lavagna, vormals Kardinalbischof von Genua, Platz zu machen. Unter ihm wurde auf dem Konzil von Lyon (28.6. bis 17.7.1245) Friedrich als Kaiser abgesetzt.

[16] Inquisitorenmord von Avignonet: Am Himmelsfahrtstag 1242 ermordeten okzitanische Ritter unter der Führung von Pierre-Roger de Mirepoix den Inquisitor von Toulouse Guillaume Arnaud und seine Gehilfen.

[17] Skylla und Charybdis: Meeresenge mit Strudel aus der Odysseussage, wird heute bei Messina lokalisiert.

[18] Ecclesia catolica: lat. die allgemeine Kirche

[19] Assassinen: Schiitisch-ismaëlitische Geheimsekte mit Hauptsitz in Alamut (Persien), die 1196 auch in Syrien Fuß fasste. Ihr erster Großmeister dort war der Sheik Rashid ed-Din Sinan, der unter seinem Beinamen »der Alte vom Berge« berühmt und berüchtigt wurde. Das Wort »Assassinen« soll sich von »haschaschin« ableiten (den Mitgliedern der Sekte nachgesagter Drogengebrauch) und steht bis heute im gesamten Mittelmeerraum für »Meuchelmörder«. Die Benutzung des Beinamens ›der Alte vom Berge‹ dehnte sich auf alle Nachfolger aus.

[20] Tataren: Bezeichnung der fernöstlichen Steppenvölker, die um 1240 erstmals nach Europa eindrangen. Erst danach setzte sich der präzisere Begriff »Mongolen« durch.

[21] Toulouse: Die Grafen von Toulouse. Nach Raimond VI. (1194–1222) übernahm der Sohn aus seiner (vierten) Ehe mit Joan Plantagenet (Schwester des Richard Löwenherz), Raimond VII., nominell den Grafentitel, eroberte 1218 Toulouse (von Simon de Montfort) zurück, verlor aber die Grafschaft im Vertrag von Meaux 1229 endgültig an Frankreich. 1242 letzter erfolgloser Aufstand, 1249 stirbt der letzte rechtmäßige ›Comte de Tolosa‹.

[22] faidits: frz. die Verfemten (vom arab. faida); heute noch für Blutrache, Fehde im Mittelmeerraum gebräuchlich

[23] Vicomte von Foix: eng verwandt mitdem Haus Trencavel. Der Bruder der berühmten Esclarmonde, Roger-Bernard II., war 1241 gestorben. Ihm folgte Roger-Bernard III., dessen Bastardbruder Wolf ›Lops de Foisch‹, zum berüchtigten Faidit (s. u.) wurde. Dessen Schwester war Esclarmonde d'Alion.

[24] Guy de Levis: Die Familie de Levis hatte nach dem Kreuzzug gegen den Gral (1209–1213) die Vizegrafschaft von Mirepoix (Vescomtat de Miralpeix) erhalten. Eine Isabel de Levis ist die Mutter von Marie de Saint-Clair.

[25] Fourageure: aus dem Frz., für die Verpflegung Zuständige

[26] Esclarmonde de Perelha (frz. de Pereille), nicht zu verwechseln mit der »großen Esclarmonde« von Foix, der ›Schwester‹

[27] parfait, parfaite: frz. der bzw. die »Vollkommene«, Ausdruck für die in die katharische Glaubensgemeinschaft aufgenommenen »Reinen«, auch »buonhommes« = »Gutmänner« genannt.

[28] Montagnards: frz. Gebirgsjäger

[29] Donjon: In der normannischen Burgbauweise übliche Bezeichnung für den festungsartigen Hauptturm

[30] Barbacane: frz. ursprünglich Schießscharte, dann allgemein üblich für Außenwerk einer Festung

[31] consolamentum: lat. Tröstung, im Katharismus übliche freiwillige Todesweihe, an die sich nur noch die »endura«, der letzte »harte« Weg bis zum Erreichen der »Pforte zum Paradies« anschloss.

[32] Loba: provenç. die Wölfin, geb. 1194, nom-de-guerre einer katharischen »parfaite«, Roxalba Cecelie Stephanie de Cabaret (Cab d´Aret), okzitanische Adelsfamilie, ihr Cousin Pierre-Roger de Cabaret war der Anführer der Faidits.

[33] adoratrix murorum: lat. Maueranbeterin.

[34] macte anime: lat. frischen Muts.

[35] Gavin Montbard de Bethune, geb. 1191, Vorsteher des Ordenshauses von Rennes-le-Château. André de Montbard war auf Anregung seines Neffens Bernard von Clairvaux eines der Gründungsmitglieder und vierter Großmeister des nach dem ersten Kreuzzuges gegründeten Templerordens gewesen. Conon de Bethune, aus okzitanischer Adelsfamilie, war der 1219 verstorbene Minnesänger. Sein Sohn war 1216 bis 1221 Regent des Lateinischen Kaiserreiches und starb 1224. Gavin war 1209 als junger Ritter von den Führern des Kreuzzuges dazu benutzt worden, als Herold dem Vicomte von Carcassonne (Trencavel = Perceval = Parsifal) freies Geleit anzubieten. Dieses Wort wurde von Simon de Montfort gebrochen, der Vicomte gefangen und umgebracht.

[36] quidquid pertinens vicarium…: lat. Was den Stellvertreter [Christi] betrifft, die jungfräuliche Geburt, den Sohn und den heiligen Geist…

[37] Sephirot: Stufe in der Geheimlehre der jüdischen Kabala.

[38] Portiuncula: Kapelle unterhalb von Assisi, Ausgangsort der franziskanischen Bewegung, heute mit einer Kathedrale überbaut.

[39] laudato si' mi' Signore…: ital. Gelobt sei mein Herr für Bruder Wind und für Luft und Wolken, für Heiteres… (aus dem Cantico delle creature, dem »Sonnengesang« des Franz von Assisi (1225))

[40] laudate e benedicte mi' Signore…: ital. Lobet und preiset meinen Herren und danket ihm und dienet ihm in großer Demut. (Ebda.)

[41] Bertrand en-Marti, Katharerbischof, Nachfolger des Guilhabert de Castres

[42] treuga Dei: lat. feiertägliches Fehdeverbot

[43] conditio sine qua non: lat. Bedingung, ohne die etwas nicht zustande kommt

[44] legatus Papae: lat. Päpstlicher Legat

[45] Abakus: lat. ursprüngl. Rechenbrett (aus dem Griech.), dann nur noch für den Kommandostab der Templerherren gebräuchlich.

[46] La Grande Maitresse, frz. despektierlicher Ausdruck für die selten vorkommenden Großmeister weiblichen Geschlechts, hier Marie de Saint-Clair geb. 1192, Großmeisterin der Prieuré de Sion (1220–1266) nach dem Tode ihres Mannes, Jean de Gisors.

[47] Guillem de Gisors, ihr Stiefsohn, geb. 1219, wurde dann ihr Nachfolger und 1269 in den »Orden des Schiffes und des doppelten Halbmondes« aufgenommen, den Ludwig IX. für adelige Teilnehmer des VI. Kreuzzuges gegründet hatte.

[48] pacta sunt servanda: lat. Verträge sind einzuhalten

[49] Autodafé: portug. auto-de-fe, Akt des Glaubens, gebräuchlich für Verbrennung von Ketzern auf Scheiterhaufen.

[50] maxima constellatio: lat. astrologisch bedeutsame Planetenkonstellation

[51] Konstanz von Selinunt, geb. 1215 als Sohn des ägyptischen Wesirs Fakhr ed-Din und einer christlichen Sklavin unter dem Namen Faress ed-Din Octay. Der junge Emir wurde von seinem Vater zu dem von ihm hochverehrten Kaiser Friedrich nach Sizilien geschickt, erhielt von diesem den Ritterschlag und den Titel ›Prinz von Selinunt‹, nom-de-guerre ›Roter Falke‹, im Dienst des Sultans von Kairo.

[52] credentes: lat. Gläubige (Katharer), Novizen, Vorstufe der Erlangung des Ranges eines »parfait«

[53] Sigbert von Öxfeld, geb. 1195, diente unter seinem Bruder Gunther beim Bischof von Assisi, schloss sich 1212 in Köln dem Kinderkreuzzug an, geriet in ägyptische Gefangenschaft, trat nach seiner Freilassung dem neu gegründeten deutschen Ritterorden bei und wurde dessen Komtur auf Starkenberg.

[54] Albertus Magnus: (1193–1280), Dominikaner, Philosoph, Lehrer des Thomas von Aquin

[55] Roger Baconius (Bacon): (c. 1214 bis 1294) engl. Franziskaner und Scholastiker; studierte in den dreißiger Jahren in Paris

[56] Nasir ed-Din el-Tusi: (1201–1274), arab. Universalgelehrter

[57] Ibn al-Kifti: (1172–1248), arab. Gelehrter, Verfasser einer Chronik der großen Ärzte

[58] gesta Dei per los Francos: lat. Gunstbezeugung Gottes für die Franken

[59] sublimatio ultima: lat. letzte Läuterung(Begriff aus der Alchemie)

[60] lapis excillis, lapis ex coelis: lat. lapis = der Stein, excellens = hervorragend, ex coelis = vom Himmel (Auslegungsstreit auf den Gral bezogen; s. u. ›Das Große Werk‹, Wolfram von Eschenbach‹)

[61] pax et bonum: lat. Frieden und Gutes, ital: pace e bene; Begrüßungsformel der Franziskaner

[62] Großmeister in Akkon: Nach der Rückeroberung Jerusalems 1187 durch Saladin wurde Akkon Hauptstadt des Königreiches von Jerusalem.

[63] Outremer: frz. jenseits des Meeres, gebräuchlich damals nur für das Heilige Land, später für alle französischen Überseebesitzungen

[64] Mysterien: griech. Geheimlehren

[65] Esoterik: griech. geheimes Wissen, Wissen der Eingeweihten

[66] apokryph: griech. geheimes, nicht offiziell anerkanntes Schriftgut

[67] beaucéant: frz., war das Kriegsbanner der Templer

[68] à la rescousse: frz. zur Hilfe! zum Entsatz!

[69] Initiation: lat. Einweihung

[70] Adept: Begriff aus der Alchemie für die »sich um Einweihung Bewerbenden«

[71] Da Das Große Werk: die Erlangung des ›Steins der Weisen‹, im alchimistischen Sinne der Katalysator, der niedere Metalle in Gold verwandelt, im metaphysischen die Erlangung der göttlichen Weisheit (s.o. ›sublimatio ultima‹)

[72] Deus vult!: lat. Gott will es!; vulgär-lat. /ital.: Deus lο volt!

[73] Diaus vos benesiga: provenç. Gott segne Euch!

[74] Aitals vos etz forz…: provenç. So dass ihr stark seid, um sie verteidigen zu können!

[75] N'Esclarmunda, vostre noms significa…: provenç.: Esclarmonde, Euer Nam´besagt, dass Ihr der Welt klares Licht (Leuchten) gebt, und dass Ihr rein seid, dass Ihr nichts tatet, was nicht ziemt; sodass Ihr eine würdige Trägerin seid des Reichtums eines solchen Namens.

[76] Ay, efans…: provenç. Kinder, dass Gott Euch behüte!

[77] les enfants du mont!: frz. die Kinder vom Berge

[78] Salvaz!: provenç. gerettet!

[79] Vive Dieu Saint-Amour: frz. Es lebe der Gott der Heiligen Liebe! Kampfruf der Templer.

[80] insha'allah!: arab. Gottes Wille geschehe!

[81] Crean de Bourivan, geb 1201, natürlicher Sohn des John Turnbull, Mutter war die Katharerin Alazais d'Estrombezes (verbrannt 3.5.1211), wuchs auf unter dem Namen seines Ziehvaters, erzogen auf der Burg Belgrave in Südfrankreich, wurde von John Turnbull mit dem (äußerst dubiosen) Lehen Blanchefort in Griechenland betraut, wo er 1221 die Erbin Elena Champ-Litte d'Arcady heiratete. Nach ihrem gewaltsamen Tode zum Islam konvertiert und in den Orden der syrischen Assassinen aufgenommen.

[82] langue d'oc: Sprache Okzitaniens = Provençalisch

[83] trou des tipli'es: frz. das Loch der Templer (Verballhornung); eine Ruine gleichen Namens befindet sich in Südwestfrankreich, der Zugang ist jedoch von Staats wegen gesperrt

[84] le bucher: frz. der Scheiterhaufen

[85] Camp des Crematz: provenç. ›Feld der Verbrannten‹, so wird der Abhang unterhalb des Montségur heute noch genannt

[86] Pietà: ital. fester Begriff für die Darstellung Mariens mit dem Leichnam ihres Sohnes im Schoß

[87] ratio: lat. Vernunft

[88] de jure: lat. von Rechts wegen

[89] Xacbert de Barbera, gen. ›Lion de combat‹: frz. »Löwe der Schlacht«, (1185–1273), okzitanischer Kriegsherr, durch seinen ständigen, letztlich erfolglosen Widerstand gegen Frankreich (Toulouse 1218/19 und Carcassonne 1240/41) oft ins Exil getrieben, nahm unter König Jacob I. (1213–27.7.1276) von Aragon an der Eroberung von Mallorca teil und setzte sich schließlich unter dessen Protektion auf Quéribus fest.

[90] Trencavel: Geschlechtsname der Vicomtes von Carcassonne (Vescomtat de Carcassona). Da das Haus von Okzitanien sich aus gotischem Ursprung schlicht ›Comtes de Tolosa‹ nannte, firmierten die umliegenden Grafschaften respektvoll als ›Vizegrafen‹. Der Name Trencavel mutierte in der Legendenbildung um den Berühmtesten aus diesem Geschlecht zu ›Parsifal‹ (Perceval ‹ Tranchez-bel = Schneid-gut, Schneid-mitten-durch).

[91] Wolfram von Eschenbach, 1170–1220, mittelhochdeutscher Dichter, schrieb ca. 1210 den ›Parzival‹ nach dem frz. Vorbild des Chrétien de Troyes und 1218 das Kreuzzugs-Epos Willehalm« und den ›Titurel‹

[92] Parsifal: historisch Ramon-Roger II. von Carcassonne, geb. 1185, der gleich zu Beginn des Kreuzzugs gegen den Gral, der sogenannnten »Albigenserkriege«, 1209 als Gefangener in Carcassonne umgebracht wurde.

[93] Simon de Montfort, (1150–1218), Count of Leicester, verheiratet mit Alix de Montmorency, wurde 1209 Anführer des Kreuzzuges und direkter Nutznießer im Namen Frankreichs; ursurpierte den Thron des Grafen von Toulouse, besetzte Tolosa 1215 an der Seite des Dauphins Louis VIII., verlor die Stadt wieder an Raimond und wurde bei der Belagerung von einem Katapultgeschoss getötet. Seine Sippe spielte noch lange eine wichtige Rolle im Heiligen Land.

[94] Okzitanien: Landschaft in Südwest-Frankreich, politisch in etwa identisch mit der damals mächtigen Grafschaft Toulouse

[95] Oliver von Termes: geb. 1198; sein Vater Ramon von Termes wurde nach dem Fall der Stadt 1211 umgebracht, sein Onkel Benoit von Termes war der katharische Bischof von Razes. Termes wurde Alain de Roucy übergeben, der in der Schlacht von Muret 1213 Peter II, König von Aragon, erschlagen hatte. Der damit zum Faidit gewordene Oliver unterstützte den letzten Trencavel. Nach dessen Scheitern wechselte er zu den Fahnen Frankreichs und geriet somit in erbitterte Gegnerschaft zu Xacbert de Barbera, der den Franzosen weiterhin Widerstand leistete.

[96] Ramon-Roger III.: geb. 1207, Sohn des Parsifal, fiel 1240 bei dem Versuch, Carcassonne zurückzuerobern

[97] Canço: prov. Lied (vgl. frz. chanson)

[98] nolens volens: lat. unwillig

[99] in ter pocula: lat. beim Glase

[100] les gitanes: frz. Zigan, Zigeuner; provenç.: gitanos

[101] Minnekirche: Ausdruck für die kirchliche Struktur des Katharismus

[102] Sirventes: wörtl. Dienstlieder; Spottverse, die von Troubadouren für und gegen bestimmte Personen verfasst wurden

[103] armigieri: ital. wörtl. Zeugmeister, verantwortlich für die Wartung der Waffen, im militärischen Rang des Ordens den Rittern nicht gleichgestellt (rotes Kreuz auf schwarzer Kutte).

[104] Graf Jean de Joinville: geb. 1225, Seneschall der Champagne, nahm am Kreuzzug Ludwig IX. teil und beschrieb ihn als Chronist.

[105] Aigues Mortes: frz. wörtl. tote Lauge, von Ludwig IX. im Sumpfgebiet der Camargue angelegter rechtwinkliger, befestigter Kreuzzugshafen.

[106] nom-de-guerre: frz. Kampfname, Deckname

[107] Yves der Bretone: geb. 1224, ehemaliger Priester, von König Ludwig IX. begnadigter Totschläger, in dessen Dienste er dann trat, später Aufnahme in den Dominikanerorden

[108] Höchster Schiedsrichter: Beiname für Ludwig IX., der – über alle Zweifel an seiner Katholizität erhaben – zwischen Kaiser und Papst vermittelte.

[109] poverello: ital. kleiner Armer, Spitzname für Franziskaner

[110] in fugam papa: lat. der Papst auf der Flucht

[111] mappa mundi: lat. Weltkarte

[112] Castel Sant' Angelo: ital. Engelsburg, auf dem Tumulus (Grabmal) des Kaiser Hadrian errichtet

[113] Capoccio: Rainer von Capoccio, geb. 1181, Kardinaldiakon von S.M. in Cosmedin, 1216 Beauftragter der Kurie für die Entwicklung des Franziskanerordens, Mitglied der Zisterzienser und Herr von Viterbo.

[114] Petrus von Capoccio, Kardinaldiakon (1244–1259) von St. Georg ad velum aureum, sein Vetter.

[115] archivi secreti: lat. Geheim-Archive

[116] personae sine gratia: lat. Personen, die nicht begnadigt werden

[117] Dschebel al-Tarik: Felskegel des Tarik, nach dem Omaijaden-Heerführer, der 711 von Tanger übergesetzt war und dort das Visigotenheer unter Roderich geschlagen hatte.

[118] hic sunt leones: lat. hier gibt's Löwen

[119] Divina Hierosolyma: lat. Göttliches Jerusalem

[120] terra incognita: lat. das unbekannte Land

[121] Patriarchat von Aquileja: dt. Aglei (Friaul) fällt am 18.7.1445 unter die Oberhoheit der »Serenissima« (Republik Venedig)

[122] Goldene Horde: unter den Enkel des Dschingis Khan, Batu, selbstständig gewordenes Khanat, heutiges Weißrussland

[123] caput mundi: Haupt(-stadt) der Welt, Rom

[124] reconquista: Rückeroberung Südspaniens von den Mauren durch die christl. Königreiche Nordspaniens, insbes. Kastilien und Aragon. Findet am 6.1.1492 mit dem Fall von Granada ihren Abschluss.

[125] Schlacht bei Liegnitz: Nach der Einnahme von Kiew am 6.12.1240 spaltete sich das Mongolenheer Batus und griff unter seinem Vetter Baidar das vereinigte Heer des Königs von Polen, des Deutschritterordens und des Herzogs Heinrich II. von Schlesien an, das es am 9.4.1241 vernichtend schlug.

[126] Schlacht am Sajofluss: Batu und sein Heerführer Subutai vernichteten am 11.4.1241 die Streitmacht des Königs Bela von Ungarn.

[127] Gregor IX.: (19.3.1227–22.8.1241), Ugolino di Segni, Kardinalbischof von Ostia, Kardinal-Protektor der Franziskaner seit 1220.

[128] Priester Johannes: legendäre Figur eines christl. Priester-Königs im Fernen Osten, von dem sich das Abendland im Zeitalter der Kreuzzüge immer wieder Hilfe versprach. Eine Zeit lang hielt man (den nestorianisch-christlichen) Dschingis Khan für diesen Retter, wurde aber durch die Mongoleneinfälle 1240/41 eines Schlechteren belehrt. Dann glaubte man, Priester Johannes käme wie die Königin von Saba aus dem koptischen Abessinien.

[129] Ö Ögedai: Großkhan der Mongolen, starb am 11.12.1241 in Karakorum

[130] Kuriltay: Reichstag der Mongolen. Es dauerte diesmal fünf Jahre bis sich die Erben auf Ögedais ältesten Sohn Guyuk als Großkhan einigten.

[131] spaventa passeri: ital. Vogel(Spatzen)-Scheuche

[132] omnes praelati…: lat. Spottvers auf die Aufbringung und Einkerkerung von einem genuesischen Schiff voller Kardinäle durch des Kaisers natürlichen Sohn Ezio und die Pisaner (3.5.1241): Alle Prälaten / vom Päpstlichen Mandat getragen / und drei Legaten / wurden hier in Ketten geschlagen.

[133] Metzgersbalg: Böse Anspielung auf den Zweifel an der königlichen Geburt von Friedrich II. zu Jesi (26.12.1194): Seine vierzigjährige Mutter, die Normannenerbin Konstanze, habe sich das Neugeborene einer einheimischen Metzgersfrau unterschieben lassen.