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VORWORT
Wie kam es zu unserem Van?
NICHT ALLER ANFANG IST SCHWER
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DIE ERSTEN SCHRITTE
Demontage | Rostschutz | Einbau von Fenstern & Dachluken | Schallschutz | Bodenaufbau | Unterkonstruktionen | Dämmung
STROM
Diese Basics musst du kennen | Entscheidende Faktoren für dein Stromsetup | Die Basicbauteile für dein Stromsetup | Kabel | Absicherung | Photovoltaik | Batterie | Batterieladegerät | Wechselrichter | Solarladeregler | Ladebooster | Anzeigen | So stellst du dein Stromsetup zusammen | Erste Schritte | So haben wir es gemacht | Alternativer Alleskönner für wenig Geld
WASSER UND SANITÄR
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STANDHEIZUNG
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GAS
Gasflasche/Gastank | Gasprüfung
INNENAUSBAU
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AUSSENAUFBAU
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FINALE HANDGRIFFE
UNSERE KOSTEN
ZEITPLAN
UNSERE UNENTBEHRLICHEN WERKZEUGE
RESÜMEE
DANKSAGUNG
Wenn du denkst, dass wir kein weiteres Projekt starten können, kommen mindestens noch drei dazu. Das würde uns beide wahrscheinlich am besten beschreiben. Langweilig wind es uns nie, dafür sorgen wir selbst.
Erst ein Haus selbst bauen mit 23, ein Fair-Fashion-Label gründen und dann auch noch einen Van ausbauen. Warum alles nacheinander, wenn man doch auch alles gleichzeitig machen kann? Ganz zu schweigen von der Idee, dieses Buch zu schreiben. Warum? Dazu gleich mehr. Doch zunächst möchten wir uns kurz vorstellen.
Wir, Damian und Sofia, beide 27, kennen uns seit der Schule, haben gemeinsam Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Maschinenbau studiert und sind mittlerweile verheiratet. Bereits in der Schulzeit haben wir beide angefangen, in unseren aktuellen Jobs Fuß zu fassen, Damian als selbstständiger Haushaltsgerätetechniker und Sofia als Influencerin. 2009 hatten wir noch keine Ahnung, was Influencen ist. Hätte uns damals jemand gesagt, dass wir eines Tages mit Videos und Fotos im Internet unser Einkommen generieren können, hätten wir gelacht und es niemals für möglich gehalten. Während der letzten zwölf Jahre wurde aber aus dem anfänglichen Hobby nach dem Studium ein Vollzeitjob.
Unser Werdegang und vor allem die Selbstständigkeit hat uns beide stark geprägt. Wir haben gelernt, wie wichtig es ist, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Ein Traum erfüllt sich meist nicht von selbst. Was von außen betrachtet oft als Glück wahrgenommen wird, ist in Wirklichkeit hart erarbeitet. Diese Einsicht hat uns in den letzten Jahren sehr geholfen. Hört sich fast so an, als würde bei uns immer alles glatt laufen, oder? Nicht ganz. Auch wir mussten einige Tiefschläge einstecken, aber ohne Tiefpunkte gibt es keine Höhepunkte.
Nun aber zurück zu unserem Vanausbau-Projekt. Wir nehmen an, dass du Ähnliches vorhast und deshalb zu diesem Buch gegriffen hast. Unser wichtigster Ratschlag dazu: Bleib bitte an diesem Vorhaben dran. Es gibt nichts Schöneres, als mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, auf das man später stolz sein kann. Du wirst davorstehen und dir denken: »Das habe wirklich ich gemacht? Mann, wie geil ist das bitte!« Auch wenn hier und da die eine oder andere Schraube locker sitzen sollte.
Wir haben lange nach einem Buch gesucht, um zunächst überhaupt verstehen zu können, was uns bei einem Vanausbau erwarten würde. Durch unsere Erfahrung beim Hausbau wussten wir, dass es womöglich deutlich mehr sein würde, als wir uns anfangs vorstellen konnten. Nach den ersten Recherchen waren wir nur noch überfordert. Von allen Seiten hörten wir unzählige Meinungen, jeder wusste es besser, und wirklich schlauer waren wir am Ende doch nicht. Spätestens das ist der Moment, an dem viele, die nur wenig handwerkliche Erfahrung haben, vor einem Vanausbau zurückschrecken.
Mit diesem Buch möchten wir dir, auch wenn du Laie bist, gerne die Angst vor solch einem Projekt nehmen. Du wirst hier erfahren, welche Aspekte bei einem Ausbau entscheidend sind. Erwarte keine genaue Anleitung – die kann dir tatsächlich niemand geben, denn jedes Fahrzeug und jeder Ausbau ist sehr individuell. Vielmehr erhältst du hier einen Leitfaden, der dich nicht nur einem schönen, sondern auch gut umgebauten Van näherbringt. Wichtig ist, dass du bei solch einem Ausbau ein Verständnis für die Aufgabe entwickelst und nicht nur unser Projekt kopierst. Lerne, wonach du suchen musst, und lerne vor allem, alle deine Quellen zu hinterfragen, denn – wie gesagt – jeder weiß es besser. Nach der Lektüre dieses Buches wirst du genau wissen, wo und wie du mit deinem Vanausbau anfangen kannst und wann welcher Schritt notwendig ist. Während des Ausbaus wirst du klare Vorstellungen davon haben, was du machen musst, vor allem aber wirst du wissen, wonach du genau suchen musst.
Dieses Buch beinhaltet also alle Informationen, die wir uns damals bei unserer Recherche als Überblick gewünscht hätten. Wir hoffen sehr, dass es dich deinem Traum-Van ein großes Stück näherbringt!
Während der Covid-19-Pandemie gelangten wir alle einmal an den Punkt, an dem wir uns fragten, wie wir das Beste aus dieser Situation machen könnten. Bei uns war es genauso.
Immerhin hatten wir seit dem Beginn des Hausbaus nur darauf hingearbeitet, endlich wieder mehr Freiheiten zu haben. Und diese wurden uns durch die Pandemie zunächst fast weltweit genommen.
Im November 2020 hatten wir die wohl anstrengendsten zwei Jahre unseres Lebens hinter uns. Erlebt hatten wir eine getrennte Wohnsituation, die Gründung unseres Fair-Fashion-Labels »SdelMar«, einen nervenaufreibenden Hausbau inklusive eines Rechtsstreits, eine Verlobung, gefolgt von einer Traumhochzeit auf Mallorca, Damians Kreuzbandriss und zu allem Pech eine zunächst unentdeckte Eileiterschwangerschaft, die Sofia geradewegs in eine Not-OP katapultierte. Wir saßen also in jenem November nach einem langen Arbeitstag in unserem provisorischen Wohnzimmer auf der Couch im Dunkeln und starrten an die Decke, und das mitten in einer Pandemie. Manche Träume hatten sich erfüllt, andere waren geplatzt. Die meisten hätten uns geraten, die Zeit zu nutzen, um runter- und endlich anzukommen.
Seit unserem Auslandsaufenthalt 2017 wussten wir allerdings, dass unser großes Ziel das Meer ist und wir nur dort ankommen würden. Selbst wenn es bedeuten würde, dass wir unseren Lebensstandard stark einschränken und für ein geringes Einkommen zum Beispiel in einer Surfschule arbeiten müssten. Hauptsache am Strand, in der Nähe von Wind, Wasser und Wellen, um Kitesurfen zu können.
Doch mitten in einer Pandemie war es wenig realistisch, ans Reisen und noch weniger ans Auswandern zu denken. Daher kam uns die Idee, eine Basis für Spontanität aufzubauen. Ein mobiles Zuhause, mit dem wir jederzeit die Möglichkeit haben, an einen Strand zu fahren, unabhängig von Arbeitgebern, Flügen und Unterkünften. Einfach ab ins Auto, alles dabeihaben und unbeschwert in irgendeine Richtung reisen. Für dieses Vorhaben konnten wir uns nur einen Van vorstellen, und zwar einen Van, den wir selbst ausbauen würden. Ein fertiges Fahrzeug wäre für uns nie infrage gekommen. Damian liebt das Handwerk und Sofia verwirklicht gern kreative Ideen. Abgesehen von unseren sehr speziellen Wünschen wäre es auch finanziell nicht möglich gewesen, einen nach unseren Vorstellungen fertig ausgebauten Van für 80.000 Euro zu erwerben.
Über einen Van hatten wir bereits nachgedacht, um mit unserem Fair-Fashion-Label »SdelMar« zu touren. Eine Tour in einem coolen Van mit mehreren Stopps, bei denen wir unsere Klamotten präsentieren, ein hoffentlich gemütliches Beisammensein mit unserer Community. Doch wir planten vor der Pandemie niemals, einen eigenen Van auszubauen. Wir hofften damals im Sommer 2020 nämlich noch, bald für längere Zeit in unsere Wahlheimat Mauritius reisen zu können, was mit einem Van nicht möglich gewesen wäre. Allerdings rückte dieser Traum durch die Pandemie in weite Ferne, und Urlaube im Van erschienen immer attraktiver. Mit einem Ausbau konnten wir uns gleich zwei Träume erfüllen: unabhängig reisen und mit einem individuellen Mobil unsere »SdelMar«-Tour realisieren.
Wir saßen also im November 2020 auf unserer Couch, schauten uns an und sagten beide gleichzeitig: »Lass uns einen Van ausbauen!« Bereits drei Wochen später konnten wir einen Fiat Ducato L4H2 aus dem Jahr 2018 mit knapp 70.000 km unser Eigen nennen.
War das Vanlife also unser Lebenstraum? Absolut nein! Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass dies die Erfüllung all unserer Träume sei. Wir nehmen die Realisierung unserer Träume gerne selbst in die Hand, und wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, gehen wir neue Wege, um unsere Träume zu verwirklichen. Und jetzt sind wir beide Feuer und Flamme und können es kaum abwarten, das Kitematerial einzupacken und direkt ans Meer zu fahren.
Wie oft blockieren wir uns selbst, weil wir große Pläne haben und diese so perfekt umsetzen wollen, dass wir nicht wissen, wo wir starten sollen. Nach diesem Kapitel weißt du genau, wie du deinem Traum-Van einen großen Schritt näher kommst.
Lass uns träumen! Einen Tagtraum, der dich mit deinem zukünftigen Van an die schönsten Orte dieser Welt entführt.
Na, wie oft verbringst du Stunden in sozialen Medien, um dir atemberaubende Videos und Beiträge über das angesagte Vanlife anzuschauen? Sicherlich hast du bereits eine schöne Vantour nach der anderen entdeckt. Und am Ende? Die Unsicherheit, wie dein Traum-Van eigentlich aussehen soll, wird von Video zu Video größer. Wie soll man sich da bloß entscheiden? Welches Vanlayout ist eigentlich das beste für deine Bedürfnisse? Wir nehmen dich hier auf unsere persönliche kleine Gedankenreise mit und zeigen dir, wie wir unser Vanlayout mithilfe unserer ganz individuellen Vorstellungen und Bedürfnisse gestaltet haben.
Sobald wir morgens von den ersten Sonnenstrahlen, die durch unsere Heckfenster scheinen, geweckt werden, darf es nach draußen gehen. In den Tag starten wir mit einer gemütlichen Runde Yoga und einem gesunden Frühstück, das Sofia vorab in unserer fest verbauten Küche vorbereitet hat. Damian baut in der Zwischenzeit unseren gemütlichen Outdoor-Bereich auf. Nach dem Frühstück wird das Bett zur Sitzecke umgebaut, damit unsere erste Arbeitssession beginnen kann. Wenn mittags der Wind anfängt, über das Meer zu ziehen, wird es Zeit, unsere Laptops beiseitezulegen. Dann geht es nämlich raus aufs Wasser zum Kitesurfen. Dafür ziehen wir unser Material aus der Garage hervor, die sich unter dem Bett befindet. Damit unser Surfboard auch in ganzer Länge ins Auto passt, haben wir uns entschlossen, einen Teil der Küchenzeile als Garagenstauraum zu nutzen, der von außen unsichtbar ist. Nach der Kitesurfsession heißt es dann entspannen. Am besten bei Sonnenuntergang mit einem Bierchen auf unserer Dachterrasse. Geduscht wird je nach Temperatur drinnen oder draußen. Dafür schieben wir unsere Dusche aus einer Schublade und hängen unsere Duscharmatur an die Decke. Auch die Toilette kann so in einer Schublade aus unserer Möbelzeile gezogen werden. Frisch geduscht und glücklich geht es nun ans Abendessen. Nach einem leckeren Dinner wird aufgeräumt, damit der Van nicht im Chaos versinkt. Dann heißt es, Gesicht waschen, Zähne putzen und Sitzecke wieder zum Bett umbauen, Beamer an, Serie schauen und ab ins Schlummerland. Am nächsten Tag geht es an den nächsten Surfspot, und dafür betreten wir von außen unseren vom Wohnbereich abgetrennten Fahrerbereich. Uns war es wichtig, die drei TÜV-genehmigten Sitze zu behalten. Wer weiß, was die Zukunft mit sich bringt. Gerne würden wir unsere Abenteuer irgendwann mit unserem Nachwuchs teilen.
Wie du siehst, haben wir uns schon ganz genau ausgemalt, wie unser perfekter Vanlife-Tag ablaufen würde. Durch dieses Gedankenexperiment haben wir bereits entschieden, wie unser zukünftiger Van aussehen sollte und welche Punkte wir beim Ausbau beachten müssen.
Die Frage lautet nun: Wie sieht dein perfekter Vanlife-Tag aus? Mit diesem Kapitel wollen wir dir anhand von zehn Fragen helfen, deinen persönlichen Traumausbau zu definieren. Lehn dich also zurück, schließ die Augen und stell dir ganz genau vor, wie dein Vanlife-Tag ablaufen wird.
Vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Nimm dir dafür so viel Zeit, wie du brauchst. Beschreib genau, was du wie im Van nutzen wirst. Schnapp dir dann ein Notizbuch und einen Stift und setz dich alleine oder mit den Personen, die später den Van mit dir nutzen werden, zusammen und halte detailliert fest, was für dich zu einem perfekten Tag im Van gehört. Alleine diese Übung wird dir genau zeigen, worauf es bei deinem Vanlayout ankommt.
1. Wie viele Personen und Haustiere werden im Van reisen?
2. Werden die Reisen nur im Winter oder nur im Sommer stattfinden? Oder in jeder Jahreszeit?
3. Soll die Fahrerkabine mit dem Wohnbereich verbunden oder von diesem getrennt sein?
4. Soll das Bett fest verbaut werden oder tagsüber auch als Sitzgelegenheit dienen? Oder soll es sogar weitere Eigenschaften haben, wie zum Beispiel verschiebbar oder höhenverstellbar sein?
5. Wie willst du schlafen? Kannst du quer liegen oder bist du zu groß und musst dich längs betten?
6. Willst du eine feste oder eine versteckte Küchenzeile?
7. Möchtest du ein »Bad«? Soll es außen oder innen sein? Willst du eine fest verbaute Nasszelle oder reichen dir multifunktionale Kombilösungen?
8. Wie viel Stauraum benötigst du? Soll dieser von außen oder von innen zugänglich sein?
9. Wie soll deine Versorgung aussehen? Wo verbaust du deinen Wassertank und wo befindet sich dein Stromsetup?
10. Wie viel Tageslicht möchtest du, und durch welches Fenster soll es eindringen?
Diese einfachen, aber wichtigen Fragen helfen dir dabei, dein optimales Basisfahrzeug und Vanlayout für deine ganz individuellen Bedürfnisse zu finden. Erst dann erscheint es sinnvoll, sich von Pinterest oder YouTube inspirieren zu lassen. Denn nun weißt du, wonach du suchst und welche Layouts für deinen Van wirklich infrage kommen.
Bevor es mit dem Umbau und der konkreten Planung deines Traum-Van-Layouts losgehen kann, brauchst du natürlich erst einmal ein passendes Fahrzeug. Die Auswahl ist riesig und kann den Suchenden schnell erschlagen: angefangen bei schönen Oldtimern, ausrangierten Feuerwehrfahrzeugen, Reisebussen, Rettungswagen bis hin zum klassischen Kastenwagen.
Es gibt unzählige Modelle, die sich für einen Umbau eignen. Doch welcher ist letztendlich der Richtige für dich?
Bevor du dich für ein Fahrzeug entscheidest, solltest du dir außer den Fragen im letzten Kapitel auch die folgenden stellen. Somit lassen sich gleich zu Beginn manche Fahrzeugtypen ausschließen.
1. Willst du dauerhaft in deinem Van leben oder bleibt er ein Urlaubsvan?
2. Wo spielt sich das Leben ab, eher drinnen oder draußen?
3. Willst du eher autark oder auf Campingplätzen bleiben?
4. Wie hoch ist dein Budget? Wie hoch dürfen die Unterhaltungskosten sein?
5. Willst du in Städte reisen oder eher aufs Land fahren?
6. Wirst du auf befestigten Straßen oder auch mal offroad unterwegs sein?
Es ist zum Beispiel nicht sehr sinnvoll, einen großen Camper zu besitzen, wenn du öfters in Städte fahren möchtest, das Budget knapp ist oder du ständig offroad unterwegs sein wirst. Mit großen Fahrzeugen hast du zwar viel Platz im Innenraum, jedoch auch Probleme, Parkplätze zu finden. Je größer das Fahrzeug, desto höher sind die Ausbaukosten und der Arbeitsaufwand beim Umbau. Vor allem aber steigen die Unterhaltungskosten während einer Reise, wie etwa die Spritkosten sowie Maut- und Fährgebühren.
Außerdem solltest du die zugelassene Nutzlast des Wagens im Blick behalten. Diese findest du im Fahrzeugschein. Wichtig ist, dass dieses Gewicht mit voller Zuladung, also mit allen Personen, Gepäck, Wasser etc., nicht überschritten werden darf. Sonst gibt es Ärger mit dem TÜV und der Polizei. Näheres hierzu erfährst du im Kapitel zur Wohnmobilzulassung auf Seite 32.
Hast du dich vielleicht in einen Oldtimer verguckt? Gerade die sozialen Medien verleiten uns zum Träumen: Ein pastellfarben lackierter T2-Bus würde sich in unserem Instagram-Feed oder auf Urlaubsfotos toll machen. Doch streich diesen Gedanken direkt! Wir würden dir nur zu einem Oldtimer raten, wenn du wirklich ein Liebhaber bist und alles für deinen Oldtimer geben würdest.
» Mit einem knappen Budget und großen Reiseplänen wäre der stylische T2-Bus wahrscheinlich die falsche Option. «
Falls du dich dennoch für einen solchen Fahrzeugtyp entscheidest, musst du unbedingt die Unterhaltungskosten – besonders während einer Reise – berücksichtigen. Die Zapfsäule wird sich freuen, dein Portemonnaie allerdings nicht. Letztendlich entscheidest jedoch du alleine, welches Fahrzeug am besten zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Lass dir von niemandem reinreden, wenn du der Überzeugung bist, dass du das richtige für dich gefunden hast. Nur du musst mit deiner Wahl glücklich werden – kein anderer.
Unsere Wahl fiel schnell auf einen klassischen Kastenwagen, der relativ neuwertig war. Er stellte den besten Kompromiss zwischen Geräumigkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit dar. Uns ist es wichtig, ein geräumiges Homeoffice auf Rädern zu schaffen, in dem man komfortabel sein Surf-Equipment verstauen sowie bequem reisen kann und den man zukünftig auch als Van für unsere »SdelMar«-Tour nutzen kann.
Auf der Suche nach dem passenden Kastenwagen fällt schnell auf, dass folgende Modelle für einen klassischen Camper-Ausbau sehr gefragt sind:
Mercedes Sprinter
VW Crafter
Fiat Ducato
Peugeot Boxer
Citroën Jumper
Wir wollen dir keine Empfehlung geben, denn hier entscheiden Budget, Verfügbarkeit des Modells und vor allem persönliche Erfahrungen und Vorlieben. Jeder wird ein bestimmtes Modell bevorzugen, und das ist auch gut so, denn man sollte ja von seinem Fahrzeug begeistert sein.
Ein paar Infos zur Orientierung möchten wir aber doch geben. Die zuvor genannten Modelle lassen sich in zwei Gruppen einteilen: zum einen der Mercedes Sprinter und VW Crafter, zum anderen der Fiat Ducato, Peugeot Boxer und Citroën Jumper. Die Modelle der zweiten Gruppe sind baugleich, was auf ein Joint Venture der Unternehmen zurückzuführen ist. Sie unterscheiden sich lediglich in designtechnischen Aspekten, technisch sind sie jedoch identisch aufgebaut. Im Vergleich zum VW Crafter oder Mercedes Sprinter sind der Ducato und seine Geschwister kastenförmiger. Daher kann man in Letzteren das Bett quer statt längs verbauen, und vor allem hat man mehr Stauraum in Hängeschränken, falls welche eingebaut werden.
Entscheidend für die Auswahl ist auch die Größenausführung. Diese wird mit dem Kürzel LxHx gekennzeichnet. Das L steht für die Länge, und davon gibt es hier gleich fünf verschiedene Varianten. Das H steht für die Höhe, hier mit drei verschiedenen Ausführungen. Die genauen Maße findest du auf den Herstellerseiten des jeweiligen Fahrzeuges.