Er ist ein geduldiger Lehrer und hält
Lektionen für jeden von uns bereit.
Er kann furchteinflößend sein
und atemberaubend schön.
Du kannst mit ihm spielen,
unterschätzen jedoch
solltest du den Ozean nicht.

Über den Autor

Dr. Michael Lippstreu hat Lehramt studiert, in Deutschland als Lehrer gearbeitet, fachdidaktische Vorlesungen an Hochschulen in Heidelberg, Ludwigsburg und Berlin angeboten und als Fachseminarleiter angehende Lehrer im Vorbereitungsdienst ausgebildet. Darüberhinaus ist er Surf- (ASI Level 1, ISA Level 2, IPDJ Level 1), Snowboard- (DSV Level 2) und Yogalehrer (200 Stunden). Für den Deutschen Wellenreitverband (DWV) ist er als Ausbilder und im Fachausschuss Ausbildung aktiv. Seit 2017 ist er hauptberuflich als Surflehrer tätig und hat für Surfcamps auf Teneriffa, Sri Lanka sowie in Portugal gearbeitet. Aktuell ist er Headcoach im Drop In Surfcamp in Portugal (www.michael-lippstreu.de).

Danksagung

Ich möchte mich bei Drivethru, Drop In und Twinfin bedanken. Diese Surfcamps haben mir nach meinem Aufbruch aus Deutschland die Möglichkeit gegeben, als Surflehrer zu arbeiten, meiner Leidenschaft zu folgen und am Meer zu leben. Ein besonderer Dank gilt dabei dem Drivethru und dort im Besonderen Waschdl & Raphi. Sowohl der Surfunterricht als auch die darüberhinausgehende Unterstützung, die Surflehrer bei euch erhalten, sind herausragend. Ohne diese Erfahrung hätte ich mich schwerlich zu dem Surflehrer und Surfer entwickeln können, der ich heute bin.

Dani & Mac, ihr habt mir nicht nur das Vertrauen entgegengebracht, den Surfunterricht im Drop In mit- und umzugestalten, sondern mir darüber hinaus auch eine langfristige Perspektive geboten. Bei euch habe ich Freundschaft und ein zweites Zuhause gefunden und ich möchte mich für das Vertrauen und die Unterstützung bedanken, die ich bei euch im Drop In erfahre. Belinda, ohne deinen unermüdlichen Einsatz im Lektorat und den Schwung, den du dabei mitgebracht hast, wäre dieses Buch sicher erst sehr viel später und darüber hinaus voller Fehler veröffentlicht worden. Ich verspreche, dass der zweite Band noch etwas auf sich warten lässt und du vorerst Ruhe vor meinen Tippfehlern hast.

Dieses Buch kommt nicht ohne Bildmaterial aus und ich will mich bei allen Fotografen bedanken, die mir durch ihre Aufnahmen die Fertigstellung erst ermöglicht haben. Loppo, danke für das Shooting in Portugal und deine Geduld dabei. Mit wenigen Ausnahmen sind hierbei sämtliche Aufnahmen entstanden, die für dieses Buch nötig waren. Esteban, Mathieu und Nadun, vielen Dank für viele schöne Erinnerungen, die ihr während der vergangenen Jahre festgehalten habt und vielen Dank dafür, dass ich einige davon hier verwenden darf. Fatum Surfboards, vielen Dank für die Möglichkeit Surfbretter und Equipment bei euch zu fotografieren und für all den Support mit Testboards, Boards, Tipps und Know-How. Belinda, vielen Dank für die Aufnahmen zum Stretching.

Meine Freunde, Horst (R.I.P.) & Ute (S17 music), Daniel, Arne & Julia, Dennis, Wicki (Martin), Norbert, Ela, Aralia und Familie, Ingo, Edith, Rolf, Kathrin und jetzt auch Elisa: Vielen Dank, dass ihr da seid, für das Zuhören und die Unterstützung, die ich bei euch immer erhalte.

Danke auch an alle inspirierenden Menschen, die mir in den vergangenen Jahren durch ihr Vorbild immer wieder neue Wege und Möglichkeiten aufgezeigt haben, dem Herzen zu folgen!

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1 - Spotcheck - Surf Basiswissen

Spot und Spotcheck

Tides

Wind

Swell

Break - Wellen in flachem Wasser

When nothing is going right, surf a left - Bezeichnung von Wellen

Strömungen

Landmarks

Forecast

Materialcheck

Das Surfbrett

Board-Zubehör

Dein Surfbrett

Dresscode

Sonnenschutz

Reiseapotheke

Kapitel 2 - Paddle Out - Surf Praxis

Surfen im Weißwasser - Unterricht für Beginner

Ozeanbewohner

Das Anlegen der Leash

Mit dem Surfbrett im Wasser laufen

Brettlage / Gleitlage

Grobtrimm

Feintrimm

Paddeln

Das Anpaddeln im Weißwasser

Typische Fehler beim Paddeln

Pop Up / Take Off

Sicherheitshinweise

Der vordere Fuß

Der Stand auf dem Surfbrett

Die Aufstehbewegung

Der Take Off

Der 3-Step Take Off

Aufstehen über die Knie

Zur besseren Einschätzung

Übung macht den Meister

Der Übergang ins Wasser

Typische Fehler

Boardtechniken - das Ende des Beginner Kurses

Negotiating Waves

Turtle Roll

Board verloren

Chicken Dive

Drehen des Boards im Wasser

Zurückziehen

Grüne Wellen surfen - Unterricht für intermediate Surfer

Zu deiner Sicherheit

Das Lesen von Wellen

Die Positionierung

Der Weg ins Line Up

Die Ausrichtung des Boards im Line Up

Wipeout

Grünwellenstart - der Weg zum Take Off

Die Parallelfahrt

Die Anatomie einer brechenden Welle

Die Energie einer Welle

Passive Parallelfahrt

Deine Line gestalten - aktive Parallelfahrt

Top to Bottom - Ausblick auf deine weitere Entwicklung

Bottom Turn

Re-Entry / Reo (Top Turn)

Kapitel 3 - It‘s all about Karma - Surfers Etiquette

Spotcheck

Paddelwege

Board behalten

Right of way / Drop In

Peak Splitting

Sneaking

Respektvoller Umgang miteinander - Rücksicht aufeinander nehmen

Zu Fehlem stehen / sich entschuldigen

Größe zeigen

Helfen

Umweltschutz

Respect the Locals

Kapitel 4 - Each one teach one - Surfen lehren

Surflehrer Persönlichkeit

Ziele des Surfunterrichts

Herausforderungen des Surfunterrichts

Organisatorisches

Surfgruppen

Surfbedingungen und Unterricht

Der Unterricht

Motivation

Kommunikation

Kommunikation im Wasser

Schüler in Wellen schieben / Pushen

Feedback geben

Surf Drills

Hilfen im Wasser

Übungen an Land

Fehleranalyse

Flexibilität

Umgang mit schwachen Schülern

Videoanalyse

Theoretische Einheiten

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne - wie Surfunterricht beginnt

Kapitel 5 - Barrels and Bending

Warm-Up

Aufwärmspiele

Cool-Down

Yoga

Asanas

Pranayama

Schulterschmerzen (Impingement Syndrom / Schwimmerschulter)

Kapitel 6 - Trusted Surfcamps

World Wave Climate

Trusted Surfcamps

Glossar

Vorwort

Noch ein Buch über das Surfen?! Wer das erste und dritte Kapitel dieses Buches betrachtet, kann zu dieser Einschätzung gelangen. Das hier zusammengetragene Surf-Basiswissen findet sich bereits in zahlreichen anderen Publikationen sowie in diversen Beiträgen im Internet. Dennoch darf die kompakte Zusammenfassung des Grundlagenwissens, wie sie in diesen Kapiteln angeboten wird, nicht fehlen. Die dort zusammengetragenen Informationen sind essenziell und gehören ebenso zum Handwerkszeug eines Surflehrers wie in den Wissensschatz eines jeden Surfers.

Warum das vorliegende Werk eine Bereicherung für Surfer und Surflehrer darstellt und nicht nur eine „weitere“ Surf-Publikation ist, wird vor allem im zweiten und vierten Kapitel klar. Mit viel Liebe zum Detail und angefüllt mit Erfahrungen und Tipps aus der Praxis wird im zweiten Kapitel ein möglicher Ablauf des Surfunterrichts vom absoluten Beginn bis hin zum Surfen von grünen Wellen beschrieben. Das vierte Kapitel richtet sich gezielt an Surflehrer und bietet Methoden, Tipps und Tricks sowohl für den Surfunterricht als auch den mit diesem verbundenen Elementen wie z. B. Videoanalysen oder auch Alternativprogramme für Tage mit schlechten Surfbedingungen. Auch das fünfte Kapitel bietet mit den Ausführungen zu Warm-Up und Cool-Down praktische Tipps für die Unterrichtsgestaltung. Die zusätzlichen Informationen zum Yoga sollen eine Brücke schlagen und hoffentlich den einen oder anderen Leser dazu inspirieren, sich tiefer mit dieser Materie zu beschäftigen.

Im sechsten und letzten Kapitel ist eine kleine Auflistung von Surfschulen zusammengestellt, deren Unterricht ich kenne und empfehlen kann. Damit richtet sich dieses Kapitel an alle Surfer, die auf der Suche nach Reisezielen sind. Es richtet sich darüber hinaus aber auch an Surfschulbesitzer, Campbetreiber und Surfehrer. Die Inspiration hierzu stammt von Grischa (Summersurf) und ist getragen vom Wunsch nach mehr Kooperation in unseren Reihen. Unsere Gäste reisen in jedem Fall und das ist gut so. Obwohl ich mich natürlich immer freue, bekannte Gesichter auf ein Neues in meinem Unterricht begrüßen zu dürfen, freue ich mich auch, wenn meine Schüler andere Orte und Wellen kennenlernen, in einer anderen Surfschule guten Unterricht erfahren, dort neue Reisegefährten oder auch Freunde und Bekannte von mir treffen, Grüße ausrichten und umgekehrt diese Grüße irgendwann auf verschlungenen Wegen und durch Menschen, die ich vorher nicht kannte, wieder zu mir zurückkehren. Auch das gehört für mich zum Surfen und dem Surflehrer-Dasein. Ich bin froh darüber, Teil dieses bunten Kosmos sein zu dürfen und freue mich darauf, noch mehr spannenden und empfehlenswerten Surfunterricht kennenzulernen und auch weiterzuempfehlen. Es ist nicht meine Absicht jemanden vor den Kopf zu stoßen oder auszuschließen und ich bin mir bewusst, dass es bei weitem mehr empfehlenswerte Surfschulen gibt, als ich sie hier aufgezählt habe. Ich habe aber bewusst nur Schulen aufgenommen, deren Unterricht oder Lehrer ich so gut kenne, dass ich sie uneingeschränkt empfehlen kann. Das Ziel ist auf jeden Fall, dass die Liste der Trusted Surfcamps beständig anwächst und wir in Zukunft hoffentlich sogar noch stärker kooperieren.

Wie der Untertitel „Surfen lehren und lernen“ verrät, richtet sich das vorliegende Fachbuch sowohl an Surflehrer als auch an Surfschüler. Ich habe ein Buch geschrieben, wie ich es mir als Surfanfänger und später auch zu Beginn meiner Laufbahn als Surflehrer gewünscht hätte. Voll praktischer Tipps und systematischer Erklärungen zum Surfen und auch zum Surfunterricht. Das beschriebene methodische Vorgehen habe ich teilweise im Rahmen meiner Ausbildung kennengelernt, zum Teil selbst entwickelt und auch während der Arbeit von erfahrenen Kollegen gelernt. Für den Surfcoach habe ich bewusst auf umfangreiches, schmückendes Bildmaterial von Surfern in Barrels sowie perfekten Wellen verzichtet und mich stattdessen auf die Herausforderungen konzentriert, die jeder Surfer auf seinem Weg ins Line Up meistern muss. Seine Schüler optimal dabei zu unterstützen, diese Hürden zu meistern, ist eine der zentralen Herausforderungen für jeden Surflehrer und auch dafür bietet der Surfcoach umfangreiche Tipps und Hilfestellungen. Das Anliegen dieses Buches ist es, zu gutem Surfunterricht beizutragen und beim Surfen lernen zu unterstützen. Surflehrer finden daher im Methodenteil umfangreiche Praxistipps zur Gestaltung des Unterrichts sowie Hinweise zum Umgang mit spezifischen Herausforderungen, die sich im Unterricht ergeben können. Surfschüler soll der Surfcoach dabei unterstützen, an den Unterricht anzuknüpfen und sich beispielsweise auch nach einer Pause wieder souverän im Wasser zu bewegen. Hierzu können im Buch sämtliche Elemente des Unterrichts für Surfanfänger und Intermediates nachgeschlagen werden.

Um Missverständnissen vorzubeugen, will ich an dieser Stelle betonen, dass die Lektüre des Surfcoach auf keinen Fall Surfunterricht ersetzen kann oder soll! Gerade für die ersten Surferfahrungen ist es enorm wichtig, einen ausgebildeten Surflehrer dabei zu haben. Er kennt die Spots und wählt die besten und sichersten Bedingungen zum Lernen aus. Er kennt lokale Gegebenheiten und maritime Gefahren, gibt individuelle Hilfe und Feedback und sorgt dafür, dass seine Schüler in einem sicheren Rahmen nachhaltig Freude am Surfen erleben.

Es ist sicherlich so, dass nicht jeder Surfunterricht diese Anforderungen vollkommen erfüllt. Möglicherweise war dein erster „Surflehrer“ auch ein bereits surfender Freund, dessen Erklärungen zum Surfen viele Fragen offengelassen haben. In diesem Fall finden sich in diesem Buch Antworten, Hilfestellungen und Tipps, die du bei den ersten Surferfahrungen unter Umständen vermisst hast. Ich möchte dich aber darum bitten, dass du dir als absoluter Beginner keinesfalls einfach ein Surfbrett leihst und dich damit ohne Anleitung eines Lehrers ins Wasser stürzt. Auf diese Weise bringst du in erster Linie dich selbst und auch alle anderen Personen in Reichweite deines Brettes in Gefahr. Dieses Buch soll dich nicht dazu ermutigen, ohne jede Anleitung vor Ort auf eigene Faust Surfen zu lernen. Unterricht ist wichtig, da ein professioneller Surflehrer dich dort abholt, wo du bist, auf deine individuellen Bedürfnisse eingeht, dich Schritt für Schritt anleitet und in deinem Vorankommen unterstützt. Er bringt dir die grundlegenden Techniken richtig bei und sorgt dafür, dass du dich souverän mit deinem Surfbrett im Meer bewegen kannst. Surfen ist eine komplexe Sportart und gerade, wenn du als Urlaubssurfer nur für wenige Wochen im Jahr im Wasser bist, ist es sinnvoll, diese limitierte Zeit optimal zu nutzen. In meiner Wahrnehmung stellt Surfunterricht solch eine optimale Nutzung deiner Surfzeit dar, da du im Unterricht die richtigen Techniken erlernen und durch die Hilfe deines Surflehrers auch mehr Wellen surfen wirst, als dies ohne Unterricht der Fall wäre.

Ich wünsche euch allen, Surflehrern und Surfern, viel Spaß mit dem Surfcoach und hoffe, dass einiges von dem, was ich hier zusammengetragen habe, eine Bereicherung für euren Unterricht und euer Surfen darstellt. ONE LOVE, Mitch