Alle Jahre wieder

beginnt mit dem ersten Advent das lange Warten auf Heiligabend. Viele Familien verschönern sich die „stille Zeit“ mit einem täglichen Ritual. Abend für Abend lesen sie bei Kerzenschein gemeinsam eine Geschichte, die alle auf das bevorstehende Fest einstimmt.

Die Weihnachtszeit ist etwas ganz Besonderes, in der die erstaunlichsten Dinge geschehen. Sie steckt voller Magie, und unsere Fantasie kennt keine Grenzen.


In der Geschichte, die ich gleich erzählen werde, sorgen ein Tannenbaum und eine pfiffige Idee in dem kleinen Ort Fichtenbach für viel Wirbel und ein Weihnachtsfest, das den Bewohnern noch lange in Erinnerung bleibt.



Im Anschluss daran erfährst du, seit wann es den Weihnachtsbaum gibt, und wie der Brauch, zu Weihnachten einen immergrünen Baum aufzustellen, entstanden ist.


Das Weihnachtswunder von Fichtenbach

Der Sommer war kühl und verregnet gewesen in diesem Jahr, und viele der Touristen hatten ihren Urlaub in Fichtenbach vorzeitig abgebrochen. Bei schlechtem Wetter in der Stube hocken konnte man zu Hause billiger, fanden sie. Dass sie damit nicht Unrecht hatten, mussten selbst die Bürger von Fichtenbach zugeben, die mit jedem Besucher, der seine Koffer packte, nervöser wurden.

Und so waren Hotels und Pensionen, Restaurants, Gaststätten und Imbissstuben halbleer geblieben, und die Kassen der Läden und Andenkenstände hatten so selten geklingelt, wie schon lange nicht mehr.

Deshalb hatten alle in Fichtenbach, die vom Tourismus lebten – und das taten die meisten -, auf einen Winter gehofft, der mit viel Schnee, blauem Himmel und strahlender Sonne Wintersporttouristen in Scharen in den Ort locken würde. Die Chancen dafür standen gut, denn Frau Holle hatte Fichtenbach noch nie im Stich gelassen.

Doch als der Herbst mit großen Schritten dem Ende zuging, erwartete die Fichtenbacher eine neue Enttäuschung.

„Die Buchungen für die Wintersaison lassen stark zu wünschen übrig“, sagte Frau Schlott, die Vorsitzende des Fremdenverkehrsverbandes, zu Herrn Obermeier, dem Bürgermeister. „Und das ist noch freundlich ausgedrückt“, fügte sie mit finsterer Miene hinzu.