Danke Wolfgang, für die positiv-kritische Begleitung und die wunderbaren Bilder!
Danke Marek, für die unendliche Geduld am PC!
Danke Michael, für die moralische Unterstützung!
Marianne Koch, geboren 1956, studierte Literaturwissenschaft und Pädagogik und arbeitet als Sonderpädagogin in der Integration mit behinderten Kindern. Sie schreibt, seit sie schreiben kann; wird mit 80 richtig gut sein. Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Buchstäblich“ der Schreibwerkstatt Essen und in der dort von Herbert Somplatzki herausgegebenen Anthologie „Zeitzeichen“. 2010 erschien „Hin und weg“ - Reisebilder, lyrische Prosa.
Der Illustrator Wolfgang Busch lebt als Autor, Liedermacher und „Linolschneider“ in Witten. Eigene Veröffentlichung 2009 „Mensch Grille“, Lyrik, Kurzprosa und Linoschnitte. Seit 1986 Ausstellungen in Herdecke, Witten, Bochum, Dortmund, auf Sylt und zuletzt im Sommer 2012 in Quedlinburg.
Inhaltsverzeichnis
I Muss alles sein
Absprache
Als mein Mann
Am Licht
Der Hausgenosse
Der Raum
Der weiße Kuss
Die Frage
Die Krankheit
Fluch
Harmonie
Hauptbahnhof Essen ab
Ich klage mich an
Liebe und Fragen und Antworten
Liebesakt
Mutter Kirche
Muss alles sein
Proseminar Semantik
So
Verliebt
Wanderdüne
Warum eigentlich nicht
Was man dir nie verzeiht
Wo ein Baum grün ist
II Nächte und Tage
Das Ende
Eigentum
Erinnerung an Rom
Es
Februar an meinem Fluss
Fremdling
Für den Straßenmusiker
Katzenparadies
Klimawechsel
Kreislauf?
Lucca
Meinkinomeinekneipe
Nach dem Fest
Nachtfragment
Obstgarten im Winter
Schnelles Leben
Sesshaft
Venezia
Vinho verde an der Bar alleine im Sommer
Warten
Was wir haben der Hund und ich
Zur Nacht
III Zeitenwenden
Die Enkel des Kriegs
Die Enkel des Kriegs II
Hiroshima
Meiner Mutter Todestag
Meines Vaters Todestag
Nach Osten
Splitter
Was mir fehlt
Was mir fehlt II
Wiederaufbau
Zeitenwenden
Nachwort
Häuser
fließende Häuser bauen
In den Häusern Rinnsteine bauen
Marmorbecken
Klares Wasser trinken
Wein auf dem Tisch
fortgehen
wiederkommen
Die Sache mit den fließenden Häusern
dem Marmorbecken
mit dem Wein und dem Wasser
übrigens auch mit einem rauen Holztisch
das ist etwas fürs Leben
dass es fließt
wenn man geht
und wenn man wiederkommt
das steht so fest
mit keinem Fortlaufen
kann man verloren gehen
Aber wenn es zu fließen aufhört
wenn dieser arme Körper
verloren gehen will
dann braucht man den Ort zum Sterben
einen Ort
der weiterfließt
wenn ich
nein wenn dieser Körper
für immer anhält
Den feuchten dunklen Geruch
von Leben
brauch ich dann
eine ganz und gar sprachlose
eine kauende und verdauende
eine dauernde
Kreatur
Nasendampf
Fellgeruch
Mistgestank
die klügsten
liebenden
gleichgültigen
Augen:
Schlagt mir mein Sterbebett auf drinnen
an der Wand
im Kuhstall
Von Schmerzen hat ein jeder Seines
der eine ein Haustier ein zierliches kleines
es schmiegt sich an im Schlaf
und macht sich breit
im Traum
und singt ihm Angst und Dunkelheit
Dem andern kommt der Schmerz als wildes Tier
stets auf der Hut verharrt er stumm
und riegelt stündlich Schloss und Tür
Lass gut sein
lass Türen und Fenster sein
streichel das Tier und lass es ein
gib ihm Wohnstatt
nähre es gut
und wenn du ausgehst
bleib auf der Hut
dass es dir nicht folgt auf jedes Fest
dann kehr zurück in euer beider Nest
Schlafe wohl
wenn du ihm sein eigen Bett gegeben
So lebt ihr gemeinsam
ein langes Leben
Ich klage mich an
Ich klage mich an
der Liebe kein Bett
bereitet zu haben
weich genug
zu gedeihen
Ich war der Liebe
ein hartes Brot
nicht süß
nicht weich
Die Liebe
die ich kannte
hatte schwache Zähne
Wie das schreit das junge Leben