Abbildungen auf dem Einband:
Vorderseite - Christaturm und Fleischbank vom Ellmauer Tor Rückseite - Wilder Kaiser (Nordflanke) von der Rietzalm
Der Inhalt des Wanderführers wurde sorgfältig recherchiert. Verlauf, Zustand und Schwierigkeit der Routen können sich zukünftig ändern und alle Beschreibungen bzw. Bewertungen sind stets subjektiver Natur. Es wird keine Haftung (aus keinem Rechtsgrund) für Schäden bzw. Unfälle übernommen, die auf fehlerhaften, fehlenden oder sonstigen Angaben in diesem Buch beruhen - die Nutzung des Wanderführers erfolgt stets auf eigene Gefahr! Die eingefügten Routennetzpläne verstehen sich als vereinfachte Planungsgrundlagen und sollen folglich keine topografischen Kartenblätter ersetzen.
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© 2005 Tobias Sessler, Kiefersfelden
Alle Rechte liegen bei dem Autor.
Text, Fotos, Grafik und Layout: Tobias Sessler
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-8448-5448-0
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Schwierigkeiten / Klassifizierung
Hinweise zu Sprachgebrauch und Inhalt
Alpine Gefahren
Ausrüstung
Kartografie
Höhendifferenzen und Gehzeiten
Routenverzeichnis
○ Touren mit Infoblock und Routennetzplan
● Touren mit Infoblock, Routennetzplan und Detailbeschreibung
Wilder Kaiser |
|
● T 01 2- |
Walleralm und Kreuzbühel |
○ T 02 1 |
Hintersteiner See |
○ T 03 1 |
Kaindlhütte |
○ T 04 2- |
Gamskogel |
● T 05 3 |
Scheffauer via Widauersteig |
○ T 06 2+ |
Scheffauer via Südroute |
● T 07 2- |
Tischofer Höhle |
○ T 08 2 |
Teufelskanzel (ohne Schlusskletterei) |
○ T 09 1+ |
Kaisertal |
○ T 10 2 |
Kopfkraxen |
○ T 11 2+ |
Sonneck via Güttlersteig |
○ T 12 1 |
Gaudeamushütte |
○ T 13 2- |
Gruttenhütte |
○ T 14 2- |
Riedlhütte |
● T 15 2 |
Ellmauer Tor via Kübelkar |
○ T 16 3- |
Ellmauer Tor via Jubiläumssteig |
○ T 17 3- |
Ellmauer Tor via Eggersteig / Steinerne Rinne |
● T 18 2+ |
Hintere Goinger Halt |
○ T 19 2 |
Fritz-Pflaum-Hütte |
○ T 20 2- |
Baumgartenköpfl |
○ T 21 1 |
Kaiserbachtal |
○ T 22 2 |
Feldberg |
● T 23 2- |
Stripsenjochhaus ab Grieseneralm |
○ T 24 2 |
Stripsenjochhaus ab Vorderkaiserfeldenhütte |
● T 25 2 |
Stripsenkopf |
Zahmer Kaiser |
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○ T 26 2- |
Vorderkaiserfeldenhütte via Kaisertal |
● T 27 2 |
Vorderkaiserfeldenhütte via Schanzer Wände |
○ T 28 2- |
Naunspitze und Petersköpfl |
○ T 29 2 |
Pyramidenspitze via Plateau |
○ T 30 3 |
Pyramidenspitze via Winkelkar |
○ T 31 2 |
Heuberg |
Niederkaiser |
|
○ T 32 2 |
Niederkaiserkamm via Gmail |
○ T 33 3 |
Niederkaiserkamm via Maiklsteig |
○ T 34 1+ |
Schleierfall |
Angrenzende Gebirgsgruppen |
|
● T 35 3- |
Großer Pölven via Prof.-Sinwel-Klettersteig |
○ T 36 2- |
Pendling via Fußweg |
○ T 37 1+ |
Pendling via Fahrweg |
○ T 38 2 |
Brünnsteinhaus |
● T 39 3- |
Brünnstein via Dr.-Julius-Mayr-Weg |
○ T 40 1 |
Hechtsee und Egelsee |
○ T 41 1+ |
Vordere Gießenbachklamm |
○ T 42 2- |
Kranzhorn via Kranzhornsteig |
○ T 43 2- |
Kranzhorn via Bubenau |
○ T 44 2- |
Spitzstein |
○ T 45 2- |
Lochner Horn |
○ T 46 2- |
Brennkopf |
○ T 47 2 |
Rudersburg |
○ T 48 2- |
Entenlochklamm und Klobenstein |
● T 49 2 |
Haslerschlucht |
● T 50 2 |
Kitzbüheler Horn |
○ T 51 1 |
Hollenauer Kreuz |
○ T 52 1 |
Brandstadl |
Hütten und Unterkunftshäuser
Bergbahnen und Aufstiegshilfen
Stichwortverzeichnis
Einleitung
Schwierigkeiten / Klassifizierung
Die indexierten Gipfelzustiege, Bergwanderungen, Höhenwege und Klettersteige wurden im Rahmen einer dreifachen Abstufung bezüglich ihrer “Gesamtschwierigkeit” bewertet. Insofern nehmen, neben der gehtechnischen Grundproblematik, auch konditionelle Anforderungen oder Strukturmerkmale des Geländes Einfluss auf die Klassifizierung der Wegführungen. Alle Einstufungen sind subjektiver Natur und verstehen sich lediglich als Orientierungshilfe - es entscheiden stets die Fähigkeiten des jeweiligen Bergwanderers bzw. Bergsteigers über die individuelle Eignung einer Tour. Letztendlich muss, gerade vor gefährlicheren Stellen, eine entsprechende Risikoabschätzung durch persönliche Inaugenscheinnahme (im Zweifelsfall ist ein Abbruch der Tour die richtige Entscheidung) vorgenommen werden.
Neben dem eigenen Können sind stets die aktuellen objektiven Gegebenheiten (z.B. Nässe, Nebel, Schneefelder, Vereisung) zu berücksichtigen. Die nachfolgend verwendeten Bewertungen und Beschreibungen beziehen sich immer auf Normalverhältnisse bei günstiger Jahreszeit (Hochsommer) und optimaler Witterung (trocken, schneefrei). Nahezu alle Routen werden schon bei geringer Nässe bedeutend gefährlicher und können insofern nicht mehr empfohlen werden! Zudem bleibt beachtenswert, dass sich der Charakter, z.B. durch natürliche Felsausbrüche, Verlegungen oder Rückbau von Sicherungen, Markierungen bzw. Tritthilfen, jederzeit ändern kann.
Alle Einstufungen gelten für die jeweilige Haupttour und nicht für evtl. angegebene Alternativen. Die bereits in den Klassifizierungen enthaltenen Anforderungen (z.B. grundlegende Trittsicherheit) werden im Rahmen der Tourenbeschreibungen nicht nochmals wiederholt. Der Text enthält nur dann einen entsprechenden Hinweis, wenn (nach subjektiver Beurteilung) ein besonders hoher Anspruch zu erwarten ist.
Da sich dieses Buch vorrangig an den “Normalbergwanderer” bzw. “Normalbergsteiger” richtet, wurden grundsätzlich nur solche Routen aufgenommen, die den UIAA-Schwierigkeitsgrad I (im Ausnahmefall Einzelstellen II) ( S. 07) nicht überschreiten. Daher übersteigen auch die Anforderungen der beschriebenen (und insofern besonders gekennzeichneten) Klettersteige nur in geringem Maße die einer anspruchsvolleren Bergwanderung. Gemäß dieser Richtlinie wurden beispielsweise der Gamsänger- und der Kaiserschützensteig nicht aufgenommen - der Widauersteig, der Jubiläumssteig, der Eggersteig, der Maiklsteig, der Dr.-Julius-Mayr-Weg und der Sinwel-Klettersteig sind jedoch (insofern als obere Anspruchsgrenze dieses Führers) verzeichnet.
Leichte Bergtouren und Spaziergänge | |
Eine Bergtour wird in diesem Führer als leicht bewertet, wenn sie in der Summe ihrer Eigenschaften relativ geringe Anforderungen an den Bergwanderer stellt. Die (geh-) technischen und konditionellen Belange sind reduziert - einzelne Stellen können dennoch etwas Trittsicherheit und auch ein Mindestmaß an Schwindelfreiheit erfordern. Alpine Gefahren sind in der Regel kaum relevant, können aber nicht ausgeschlossen werden. |
Mittelschwere Bergtouren | |
Eine Bergtour wird in diesem Führer als mittelschwer bewertet, wenn sie in der Summe ihrer Eigenschaften hochgebirgstypische Anforderungen an den Bergwanderer stellt. Es sind längere Wegabschnitte im steileren Felsgelände, in Geröll oder Grasflanken möglich, die entsprechende Trittsicherheit, Kondition, etwas Orientierungsgabe (bis auf wenige Ausnahmen sind jedoch gute Markierungen vorhanden) und oftmals ein Mindestmaß an Schwindelfreiheit fordern. Dies gilt (insbesondere) auch für ausgesetzte Abschnitte auf Graten. Einzelstellen der Steige können mittels Drahtseil bzw. Kette gesichert sein und / oder leichte Kletterei (der Volksmund würde von “Kraxelei” sprechen) erfordern. Insgesamt stellt die Bewertungsstufe im oberen Bereich (2+) bereits einen fließenden Übergang zwischen alpiner Wanderung und (einfacher) Bergsteiger-Tour dar. Diverse Routen eignen sich, aufgrund besonders gefährlicher Einzelstellen, nur für den geübten Geher. Grundsätzlich muss mit alpinen Gefahren gerechnet werden. |
Anspruchsvolle Bergtouren | |
Eine Bergtour wird in diesem Führer als anspruchsvoll bewertet, wenn sie in der Summe ihrer Eigenschaften höhere Anforderungen an den Bergsteiger stellt. Der Anspruch leitet sich hierbei von den erheblichen konditionellen Erfordernissen und / oder den technischen Schwierigkeiten bzw. alpinen Gefahren der zu begehenden Route ab. Die Wegführungen eignen sich grundsätzlich nur für geübte Geher, denn die Struktur des (oftmals objektiv besonders gefährlichen) Geländes verlangt in der Regel ein hohes Maß an Kondition, Trittsicherheit, Orientierungsgabe und Schwindelfreiheit. Insofern ist die sprachliche Verwendung des Begriffs “Bergwanderung” hier nur noch sehr eingeschränkt zulässig. |
Klettersteige (ohne höheren technischen Anspruch) | |
Eine Bergtour wird in diesem Führer zusätzlich als (mäßig schwieriger) Klettersteig für Geübte gekennzeichnet, wenn sie einfache Kletterei erfordert und typischerweise mit zahlreichen Steighilfen (Leitern, Eisenklammern, Trittstiften usw.) und den entsprechenden Drahtseilen zur Selbstsicherung versehen wurde. Die in diesem Buch dargestellten Routen verlangen nur rudimentäre Kletterfähigkeiten - sind also im Sinne des “echten” Sportkletterns ohne besonderen Anspruch. Dennoch sind absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich. Auch wenn viele Klettersteiggeher bei Routen mit den hier anzutreffenden (klettersteigspezifisch) geringen Schwierigkeiten in der Praxis oftmals auf eine Selbstsicherung verzichten, empfiehlt sich generell die Verwendung einer entsprechenden Schutzausrüstung (Klettersteigset, Gurt und Helm), da die objektiven alpinen Gefahren besonders relevant sind! |
Bewertungen der Art 1+ oder 1- kennzeichnen eine leicht erhöhte bzw. reduzierte Schwierigkeit im Hinblick auf die Grundkategorie.
In den Darstellungen der Bergtouren und Klettersteige findet man bezüglich verschiedener Stellen ab und an konkrete Einstufungen im Sinne der nach oben offenen UIAA-Skala, welche eine Schwierigkeitsbewertung für das Felsklettern darstellt. Da der Grad I (im Ausnahmefall Einzelstellen II) nicht überschritten wird, sind im Folgenden (zur Orientierung) nur die ersten drei Bewertungsstufen genannt.
I |
Leicht |
Geringe Schwierigkeiten, wobei die Hände lediglich zur Unterstützung des Gleichgewichts notwendig sind. Es handelt sich jedoch nicht mehr um einfaches Gehgelände. Unter Umständen sollten Anfänger schon hier gesichert werden. |
II |
Mäßige Schwierigkeiten |
Hier beginnt das Klettern im eigentlichen Sinn des Wortes. 3-Punkte-Haltung mit entsprechendem Einsatz der Hände erforderlich. Insgesamt aber nur mäßige Schwierigkeiten. |
III |
Mittlere Schwierigkeiten |
Höherer Kraftaufwand, insbesondere an senkrechten Stellen und gutgriffigen Überhängen. In exponierten Passagen sind bereits Zwischensicherungen empfehlenswert. |
Hinweise zu Sprachgebrauch und Inhalt
Werden in den Tourenbeschreibungen die Begriffe “rechts” oder “links” verwendet, so beziehen sich diese Weisungen stets auf die vermerkte Gehrichtung. Nummerierungen der Art “T 23” oder “23” entsprechen (auch in den Routengrafiken) der Sortierung im vorliegenden Buch und nicht etwaigen Wegkennzeichnungen in der Natur. Geografische Namen können regional durch verschiedene Schreibweisen dargestellt sein. Wird bezüglich einer Bergtour oder Einzelstelle auf besondere Steinschlaggefahr oder eine sonstige Gefahrenquelle hingewiesen, so bedeutet dies nicht, dass andere (insofern ungekennzeichnete) Passagen völlig sicher begehbar sind. Entsprechende Grundrisiken sind auf jeder Tour stets gegeben! Gleiches gilt für die Darstellung besonders gefährlicher Stellen in den Routengrafiken.
Alpine Gefahren
Obwohl die Bergwelt des Kaisergebirges bezüglich des markierten Wegenetzes und der Unterkunftshütten sehr gut erschlossen ist, besteht auch hier eine Vielzahl an Gefahrenquellen, wobei an erster Stelle die Wetterlage (Wetteränderung) zu nennen ist. Selbst an einem Sommertag sind, im Rahmen eines Wettersturzes, plötzlicher Schneefall, Gewitter oder Hagel nicht auszuschließen. Ein Verirren im Nebel oder nasse Bergflanken erhöhen die Sturzgefahr - der Temperaturabfall führt schnell zur Auskühlung des Körpers. Mithin versteht es sich von selbst, dass vor einer Bergtour der aktuelle Wetterbericht zu prüfen ist. Führen Sie eine entsprechende Kleidungsreserve bei sich und beachten Sie die Warnungen Einheimischer. Im Zweifelsfall sind die Touren rechtzeitig abzubrechen. Bei drohendem Gewitter müssen Gipfel, Grate, Hochflächen und Abschnitte mit metallischen Elementen besonders zügig verlassen werden.
Potentielle Steinschlaggefahr ist im Gebirge (auch im Wald und auf Wiesen) stets gegeben. Neben der natürlichen Auslösung wirken sich oftmals die unbedachten Tritte anderer Bergwanderer verhängnisvoll aus. Ein Schutzhelm erhöht in jedem Fall die persönliche Sicherheit. Eine besondere Risikoquelle stellen zusätzlich die sogenannten subjektiven Gefahren dar, welche im eigenen Fehlverhalten begründet sind. Mangelnde Kondition, Unerfahrenheit, Selbstüberschätzung und andere Defizite führen immer wieder zu mehr oder weniger schweren Unfällen. In diesem Zusammenhang wird stets ein Mindestmaß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt.