STAR TREK

NEWFRONTIER®

Zweifrontenkrieg

PETER DAVID

Based on
Star Trek
created by Gene Roddenberry

Ins Deutsche übertragen von
Bernhard Kempen

Titel der Originalausgabe: STAR TREK – NEW FRONTIER: THE TWO-FRONT WAR

German translation copyright © 2011 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 1997 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

™, ® & © 2011 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

Print ISBN 978-3-942649-02-5 (Januar 2011) · E-Book ISBN 978-3-942649-95-7(November 2011)

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HISTORISCHE
ANMERKUNG

Die Haupthandlung dieses Buches findet gegen Ende des Jahres 2373 statt. Wenige Wochen sind vergangen, seit die Borg erneut versuchten, die Erde zu assimilieren. Im Zuge dieser Ereignisse reiste die Enterprise-E in die Vergangenheit, traf auf Zefram Cochrane und vereitelte die Pläne der Borg (STAR TREK – DER ERSTE KONTAKT).

Einige Wochen nach den in diesem Roman geschilderten Ereignissen wird Captain Sisko das Wurmloch verminen (DS9 »Zu den Waffen«), wodurch es zum Ausbruch des Dominion-Krieges kommen wird.

TEIL 1

Der Zweifrontenkrieg

MACKENZIE

Logbuch des Captains, Sternzeit 50926,1. Die Excalibur hat sich darum bemüht, dem gestrandeten Raumschiff Cambon und seinen vier Dutzend Passagieren, die sich gegenwärtig in unserer Krankenstation befinden, humanitäre Hilfe zu leisten. Doch nun stehen wir plötzlich einem unerwarteten Aggressor gegenüber, der das Feuer auf uns eröffnet hat.

Logbuch des Ersten Offiziers, Sternzeit 50926,1. Unser Versuch, ein beschädigtes Privatraumschiff namens Cambon zu reparieren, das Flüchtlinge aus dem zusammengebrochenen Thallonianischen Imperium transportiert hat, wurde durch das Auftauchen eines unbekannten Schiffs unterbrochen, das feindselig auf unser unbefugtes Eindringen, wie es von der fremden Besatzung offensichtlich wahrgenommen wird, reagiert. Ich hoffe, dass Captain Calhoun in der Lage ist, die Angelegenheit auf ruhige und vernünftige Weise zu lösen.

I

»Ich würde diese Schweinehunde gerne aus dem Weltraum pusten!«

Die Excalibur wurde soeben von der ersten Salve des schwarz-silbernen Raumschiffs erschüttert, das einhunderttausend Kilometer entfernt an Backbord lag. Die Plasmastrahlkanonen hatten ihre Energien in die Schilde des Sternenflottenschiffes geschleudert. Der Zweck dieser speziellen Plasmaphaser bestand nicht unmittelbar darin, die Schilde zu durchschlagen. Sie sollten vielmehr die Wellenstruktur der Schilde ermitteln und sich allmählich hindurcharbeiten. Schon der erste Treffer hatte den primären Schilden schwer zugesetzt und ließ die Excalibur heftig vibrieren.

Obwohl das Schiff diesem würdelosen und nicht provozierten Angriff ausgesetzt war, entlockten Captain Calhouns wütende Worte Commander Shelby ein entsetztes Keuchen. »Captain …!«

»Sparen Sie sich die Entrüstung, Commander. Ich habe nicht gesagt, dass ich es tun werde … sondern nur, dass ich es gerne tun würde. Aber der Tag ist noch jung.« Damit erhob sich Calhoun von seinem Sessel und blickte voller Tatendrang und Zuversicht um sich. »Lefler, Schadensbericht!«

»Die primären Schilde sind beeinträchtigt«, meldete Robin Lefler von der Ops-Konsole. »Keine strukturellen Schäden. Die vorderen Schilde stehen bei achtzig Prozent.«

»McHenry …«, begann Calhoun.

Und zu seiner Überraschung antwortete der für gewöhnlich sehr entspannte Navigator wie aus der Pistole geschossen: »Ich habe das Schiff gewendet, um die beschädigten Schilde zu schützen, Sir. Ich leite ein Ausweichmanöver ein.« Er fing Leflers Seitenblick aus dem Augenwinkel auf und drehte sich zum Captain um. »War ich vielleicht zu voreilig?«

»Ja, aber diesmal werde ich es durchgehen lassen«, erwiderte Calhoun, der genau diese Befehle hatte geben wollen. »Mr. Boyajian, haben Sie das Schiff schon gerufen?«

»Noch nicht, Sir«, erwiderte der große, schwarzhaarige Taktikoffizier, der Zak Kebrons Posten übernommen hatte, während sich der Sicherheitsoffizier nicht an Bord befand.

Calhoun sprach schnell und energisch, aber ohne jede Nervosität, sodass es den Eindruck erweckte, als fühlte er sich durch die gegenwärtige Situation überhaupt nicht bedroht. Ob dem wirklich so war, ließ sich für einen Außenstehenden unmöglich feststellen. »Versuchen Sie es weiter, aber halten Sie nach Möglichkeit gleichzeitig Ausschau nach ihren Schwachstellen und ermitteln Sie die Zielkoordinaten.«

»Ich versuche es, Captain. Aber unsere Scanner haben Schwierigkeiten, ihre Schilde zu durchdringen.«

»Tun Sie Ihr Bestes.« Er wandte sich an die wissenschaftliche Station. »Lieutenant Soleta, gibt es irgendeinen Hinweis auf die Herkunft des Schiffes?«

»Obwohl es eine flüchtige Ähnlichkeit zu den Typen aufweist, die von den Kreel benutzt werden, gehört es nicht zu diesem Volk«, sagte sie, während sie ihre Sensoranzeigen verfolgte. »Es wird einige Zeit dauern, eine komplette Analyse zu erstellen.«

»Gut, Sie haben zwanzig Sekunden.«

»Wenn ich gewusst hätte, dass es nicht eilt, Sir …«

»Sie fliegen ein neues Angriffsmanöver«, warnte Shelby.

»Sie feuern wieder!«, rief Boyajian.

Zwei Plasmastrahlen entstanden an der Unterseite des schwarz-silbernen Schiffs. Mark McHenrys Augen schienen mit an Wahnsinn grenzender Schadenfreude zu glänzen, als seine Finger so schnell über die Kontrollen flogen, dass Lefler, die keine drei Meter entfernt saß, sie nur noch schemenhaft erkennen konnte.

Der Doppelstrahl zielte genau auf die Vorderseite der Untertassensektion und wäre im nächsten Moment eingeschlagen, wenn die Excalibur nicht plötzlich – mit einem eleganten Manöver – eine Fünfundvierzig-Grad-Drehung um die Längsachse vollführt hätte. Begriffe wie »oben« und »unten« oder »auf der Seite« besaßen in der Tiefe des Weltraums, wo keine Planeten oder anderen Körper als Bezugspunkte vorhanden waren, keine Bedeutung. Trotzdem ließ es sich nur so beschreiben, dass die Excalibur plötzlich »auf der Seite« lag, als die Plasmaladungen an ihr vorbeischossen und sie seitlich verfehlten.

»Ausgezeichnet!«, rief Shelby. Sie war nicht besonders von McHenry überzeugt gewesen, als sie erstmals beobachtet hatte, wie er scheinbar unkonzentriert und teilnahmslos auf seinem Posten saß. Doch in einer Krise war McHenry stets voll bei der Sache.

Seine Reaktion auf Shelbys spontanes Lob bestand darin, dass er sich zu ihr umdrehte und sie angrinste.

Soleta, die überhaupt nicht auf McHenrys Manöver zu reagieren schien, blickte von ihrer wissenschaftlichen Station auf. »Sir, ich glaube, dass dieser Buckel in der Hecksektion den Schlüssel zu ihrem Antriebssystem darstellt. Es handelt sich um eine Art konzentrierte Ionenkammer.«

»Mr. Boyajian, erfassen Sie dieses Ziel und programmieren Sie die Phaser auf einen dreisekündigen Schuss mit voller Stärke. Dann stellen Sie eine Verbindung zum gegnerischen Schiff her.«

»Aye, Sir, aber ich kann nicht versprechen, dass man Ihnen zuhören wird.«

»Das Risiko gehe ich ein. Ach ja, und wenn ich bei fünf bin, eröffnen Sie das Feuer.«

»Die Verbindung steht«, sagte Boyajian, »aber was meinen Sie mit …?«

Calhoun ließ ihm keine Zeit, seine Frage zu vervollständigen. Stattdessen sagte er ruhig und sachlich: »An das fremde Schiff. Hier spricht Captain Calhoun vom Föderationsraumschiff Excalibur. Ihr Angriff ist ohne jede vorausgehende Provokation erfolgt. Ich gebe Ihnen Zeit, den Angriff abzubrechen, bis ich bis fünf gezählt habe. Ansonsten werden wir das Feuer erwidern.«

Boyajians Finger lagen auf dem Auslöser für die Phaser.

Calhoun verlor keine Zeit und begann, zu zählen: »Eins … zwei … fünf

Boyajian feuerte den Phaser umgehend ab, als er das Stichwort hörte. Er handelte so automatisch, dass die Phaser bereits ausgelöst waren, als er bemerkte, dass die Zahlenreihe gar nicht vollständig gewesen war.

Die Phaser entluden ihre Energie in den Weltraum und trafen das fremde Schiff genau an der Stelle, die Soleta vorgeschlagen hatte. Der Angreifer geriet heftig ins Trudeln, während die Phaserstrahlen von den Schilden absorbiert wurden.

»Direkter Treffer«, meldete Boyajian. »Die Schilde halten, aber ihr Optimismus dürfte einen Dämpfer bekommen haben.«

»Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir ihnen Schaden zufügen«, sagte Calhoun. »Nicht durch einen Beschuss von nur drei Sekunden Dauer.«

»Ein Warnschuss«, erkannte Shelby. »Um ihnen zu verdeutlichen, dass wir einen Schwachpunkt ins Visier genommen haben.«

Calhoun nickte. Dann sagte Boyajian: »Wir empfangen einen Ruf, Sir.«

»Gut. Sie sollen noch ein wenig schwitzen, bis wir antworten.«

Shelby wandte sich mit leiser Stimme an Calhoun, um ihren vorgesetzten Offizier nicht vor der versammelten Brückenmannschaft zu brüskieren. »Wenn Sie das Schiff warnen wollten, hätten Sie mit halber Energie feuern können. Oder Sie hätten nicht genau darauf, sondern nur in die Nähe zielen müssen.«

»Commander, wenn ich mit Pfeil und Bogen bewaffnet bin, schieße ich keinen stumpfen Pfeil ins Gebüsch neben meinem Gegner, um meiner Verärgerung Ausdruck zu verleihen. Ich schieße ihm einen echten Pfeil ins Bein. Das verstehe ich unter einem Warnschuss.«

»Sie sind der Gandhi der Weltraumfahrt, Captain.«

Er lächelte und sagte dann: »Stellen Sie mich jetzt durch, Boyajian.«

»Der Kanal ist offen, Sir.«

»Hier spricht Captain Calhoun von der Excalibur«, sagte er. »Identifizieren Sie sich und stellen Sie weitere feindselige Handlungen ein. Andernfalls kann ich Ihnen versprechen, dass Sie diese Konfrontation nicht mit heiler Haut überstehen werden.«

Der Bildschirm flimmerte eine Weile, und dann wurde der Kommandant (falls es sich um diesen handelte) des gegnerischen Schiffes sichtbar.

Obwohl eine geschlechtliche Unterscheidung bei einem Erstkontakt immer etwas problematisch war, wirkte Calhouns Kontrahent eindeutig weiblich. Nach irdischen Begriffen konnte man die Frau sogar als engelhafte Schönheit bezeichnen. Sie war völlig haarlos, hatte goldene Haut und eine leicht vorgewölbte Stirn, eine für Calhoun ungewohnte, aber äußerst attraktive Erscheinung. Es war schwierig, ihre Augenfarbe einzuordnen, doch wenn sie den Kopf neigte, schienen sie in einem beinahe purpurnen Schimmer zu erstrahlen. Als sie sprach, hatte ihre Stimme ein nahezu musikalisches Vibrato.

»Ich bin Laheera von Nelkar«, erwiderte sie. »Möchten Sie die Bedingungen Ihrer Kapitulation verhandeln?«

»Kapitulation?« Calhoun warf Shelby einen skeptischen Blick zu, als wollte er sagen: Hast du das gehört? Dann wandte er sich wieder Laheera zu. »Sie erwarten von mir, einem Sternenflottencaptain, dass ich auf der Jungfernfahrt unseres neuen Schiffs vor dem ersten Gegner kapituliere, der sich mir in den Weg stellt? Entschuldigen Sie, aber das ist ganz und gar nicht mein Stil.«

»Aber es ist offenbar Ihr Stil, an Orten herumzuspionieren, wo Sie nichts zu suchen haben, wie? Wir kennen Typen wie Sie, Calhoun«, sagte Laheera. Trotz ihrer offensichtlichen Verärgerung, klang ihre Stimme noch sympathisch. »Früher herrschte in unserem Sektor Ordnung, doch nun lockt er scharenweise Plünderer und Piraten an, die jede Gelegenheit ausnutzen, unseren Besitz zu verwüsten, weil sie glauben, dass wir hilflos sind. Aber wir wissen uns zu schützen.«

»Das weiß ich zu schätzen«, erwiderte Calhoun. »Aber Sie haben ein falsches Bild von uns. Wir sind nur hier, um zu helfen.«

»Woher sollen wir das wissen? Direkt neben Ihnen liegt ein leeres und beschädigtes Transportschiff. Woher sollen wir wissen, dass Sie es nicht gerade nach allen Regeln der Kunst geplündert haben?«

»Die Besatzung des Transportschiffs befindet sich an Bord der Excalibur. Es sind Flüchtlinge, und wir haben ihnen geholfen. Wenn Sie wünschen, können Sie mit dem Captain des Schiffs und einer Delegation der Passagiere sprechen.«

Laheera blickte zur Seite und murmelte etwas. Offenbar beriet sie sich mit jemandem, der sich außerhalb des Bildausschnitts befand. Dann sagte sie zu Calhoun: »Das ist ein akzeptables Angebot.«

»Geben Sie uns fünf Minuten. Calhoun Ende.« Er wartete nicht einmal ab, bis sich der Bildschirm ausgeschaltet hatte, sondern sagte unmittelbar darauf: »Brücke an Krankenstation.«

»Hier Krankenstation, Dr. Selar«, kam die knappe Antwort.

»Doktor, ich möchte, dass Sie unverzüglich mit Captain Hufmin und einigen Passagieren von der Cambon auf die Brücke kommen. Eine Handvoll Leute, die einigermaßen bei Gesundheit sind und im Namen aller sprechen können. Und beeilen Sie sich.«

»Genügen drei Minuten?«

»Besser wären zwei. Calhoun Ende.« Dann drehte er sich zu Boyajian um und fragte: »Können Sie eine Verbindung zur Marquand herstellen?«

»Aye, Sir.«

»Gut. Ich möchte mit Si Cwan sprechen. Ich will erfahren, was er über diese Nelkar-Leute weiß.«

Er blickte sich zu Shelby um und wusste genau, was sie dachte. Wenn er Si Cwan und Zak Kebron nicht mit dem Runabout losgeschickt hätte, um sich mit dem Raumschiff Kayven Ryin zu treffen, dann wäre der Thallonianer jetzt an Bord der Excalibur und könnte ihnen von großem Nutzen sein. Shelby war jedoch ein viel zu guter Offizier, um diese Überlegungen laut auszusprechen … zumindest nicht, solange andere Besatzungsmitglieder in der Nähe waren. Also nickte sie unverbindlich und sagte nur: »Ein guter Plan, Sir.«

»Zoran, es wird langsamer!«

An Bord der Kayven Ryin hatte eine Gruppe von Thallonianern den Anflug der Marquand mit großem Interesse und süffisanter Begeisterung verfolgt. Zum vielleicht hundertsten Mal hatte Zoran seinen Disruptor überprüft und sich vergewissert, dass das Energiemagazin voll aufgeladen war. Doch als er den alarmierten Ausruf seines Kollegen Rojam hörte, riss sich Zoran von der Beschäftigung mit seiner Waffe los.

Rojam hatte recht. Die Marquand, die von der Excalibur gestartet war und das ahnungslose Objekt von Zorans brennendem Interesse an Bord beherbergte – nämlich Lord Si Cwan, den ehemaligen Prinzen des Thallonianischen Imperiums –, hatte sich mit hoher Geschwindigkeit der Kayven Ryin genähert.

»Sie ahnen etwas«, murmelte Rojam.

»Dann unternehmen Sie etwas«, erwiderte Zoran. »Wir müssen verhindern, dass Si Cwan in unsere unmittelbare Reichweite kommt, nur um uns anschließend wieder zu entwischen! Ich will seine Kehle zwischen meinen Händen haben, damit ich persönlich das Leben aus ihm herausquetschen kann!« Die anderen Thallonianer bestätigten seine Worte nickend, was keine Überraschung war. Wenn Zoran sprach, neigten die anderen dazu, ihm jederzeit beizupflichten.

Rojam schaltete die Kommunikationseinheit wieder ein und rief das anfliegende Runabout. Er bemühte sich, nicht nervös, aufgeregt oder übereifrig zu klingen, obwohl ein wenig von allem völlig verständlich gewesen wäre. Schließlich hatten sie sich als verängstigte, gestrandete Passagiere eines beschädigten Wissenschaftsraumschiffs vorgestellt. Ein gewisser Grad an Nervosität wäre durchaus im Einklang mit der Situation, die sie vortäuschten. »Marquand, gibt es ein Problem? Sie scheinen langsamer zu werden.« Er hielt kurz inne und fügte dann hinzu: »Wollen Sie uns etwa nicht helfen?«

Zunächst kam keine Antwort, und ein anderer Thallonianer, ein kleinerer und aggressiv wirkender Mann namens Juif, flüsterte: »Zielen Sie auf das Schiff! Na los! Setzen Sie die externen Waffensysteme ein und zerfetzen Sie es in seine Atome! Beeilen Sie sich, bevor es zu spät ist!«

»Sie halten sich ein wenig außerhalb unserer Feuerreichweite auf«, stellte Zoran erzürnt fest. »Vermutlich könnten wir ihnen keinen Schaden zufügen, und sie könnten sich wieder aus dem Staub machen. Verdammt, ihre Instrumente würden ihnen vermutlich verraten, dass unsere Waffen auf sie ausgerichtet sind. Sie würden auf Warp gehen und auf und davon sein, bevor wir auch nur einen einzigen Schuss abfeuern könnten.« Seine Stimme klang immer schärfer, bis er in drohendem Tonfall hinzufügte: »Rojam …«

»Sie antworten nicht.«

»Das ist unerhört! Stellen Sie sofort eine Verbindung her!«

»Aber wenn sie nicht ant…«

Zorans gewaltige Hand packte Rojam im Genick, und dieser hatte das Gefühl, als sollte ihm der Kopf von den Schultern gerissen werden. »Die Vorsehung hat Si Cwan zu uns geführt«, knurrte Zoran, »und ich werde ihn auf keinen Fall entkommen lassen. Jetzt stellen Sie eine Verbindung her!«

Nie zuvor war Rojam stärker davon überzeugt gewesen, dass sein Ableben kurz bevorstand. Und dann, als wären seine stummen Gebete erhört worden, kam eine raue Stimme über die Lautsprecher. »Hier spricht Lieutenant Kebron von der Marquand. Gedulden Sie sich bitte, Kayven Ryin. Wir empfangen soeben eine Nachricht von unserem Mutterschiff. Kebron Ende.«

»Rufen Sie das Schiff noch einmal!«, drängte Zoran.

»Das geht nicht. Die Verbindung ist tot.«

»Wenn sie uns entkommen«, sage Zoran unheilvoll, »wird diese Verbindung nicht das Einzige sein, was tot ist.«

Si Cwan rieb sich nachdenklich das Kinn. »Die Nelkariten also?«

»Sie kennen sie?«, fragte Calhouns Stimme über die Subraumverbindung. »Sind sie vertrauenswürdig?«

»Heutzutage gibt es nicht mehr viele Leute in Sektor 221-G, die ich als absolut vertrauenswürdig betrachten würde«, teilte Si Cwan ihm mit. »Im Verhältnis zu anderen waren die Nelkariten jedoch recht harmlos. Sie haben niemals Kriege begonnen und sich bereitwillig der thallonianischen Herrschaft untergeordnet. Allerdings …«

»Allerdings?«, drängte Calhoun, nachdem es schien, als wollte Si Cwan es bei diesem Wort belassen.

»Nun … dieses Volk lebt hauptsächlich von Plünderungen. Ihre Möglichkeiten sind recht begrenzt. Sie haben ihre Raumschiffe aus allem zusammengeflickt, was sie finden konnten, und dabei auch Technik eingesetzt, die sie nicht immer verstanden haben.«

Soletas Stimme war über die Verbindung zu hören, als sie bemerkte: »Das würde die etwas planlose Konstruktion ihres Schiffs erklären.«

»Beantwortet das Ihre Fragen, Captain?«, erkundigte sich Si Cwan, der seine Ungeduld nicht völlig verbergen konnte. »Wenn damit alles geklärt ist, können wir …«

»Bleiben Sie auf Position. Fliegen Sie die Kayven Ryin nicht an, bis wir uns zurückgemeldet haben.«

»Aber, Captain …!«

»Ich möchte zuerst diese Angelegenheit klären, bevor Sie an Bord des anderen Schiffes gehen, und ich möchte jederzeit mit Ihnen in Verbindung treten können. Wenn das Kommunikationssystem der Kayven Ryin gestört wird, sind Sie für mich nicht mehr erreichbar.«

»Captain …«, versuchte Si Cwan erneut zu protestieren.

Aber Calhoun war nicht bereit, darauf einzugehen. Stattdessen fragte er: »Haben Sie meine Befehle verstanden, Lieutenant Kebron?«

»Ja, Captain«, antwortete Kebron ohne Zögern.

»Excalibur Ende.«

Si Cwan gab sich keine Mühe mehr, seine Wut zu verbergen, und sprang auf, wobei er mit den Fäusten gegen die Decke des Runabouts schlug. Kebron beobachtete ihn gelassen. »Was bezwecken Sie damit?«

»Ich lebe meine Wut aus, das sehen Sie doch!«, erwiderte Si Cwan. Dann ging er wie ein gefangener Tiger im Innern des Runabouts auf und ab. »Sind Sie niemals so richtig wütend?«

»Ich versuche, es zu vermeiden«, meinte Kebron gleichmütig. »Wenn ich die Kontrolle verliere, gehen für gewöhnlich viele Dinge zu Bruch.«

»Dinge! Was für Dinge?«, fragte Si Cwan ohne besonderes Interesse.

»Ach … Arme … Beine … Köpfe …«

Captain Hufmin vom beschädigten Raumschiff Cambon sowie zwei der Flüchtlinge – ein Ehepaar namens Boretskee und Cary, die sozusagen die inoffizielle Vertretung übernommen hatten – saßen zusammen mit Calhoun und Shelby im Konferenzraum. Auf dem Bildschirm war Laheera von Nelkar zu sehen, und für Calhoun bestand kein Zweifel daran, dass Hufmin und seine Begleiter von ihr fasziniert waren.

»Sie verstehen, dass uns nur am Wohlergehen Ihrer Passagiere gelegen ist«, sagte Laheera mit ihrer wunderbar melodischen Stimme zu Calhoun. »Doch wir sollten eine einfache Tatsache nicht aus den Augen verlieren: Dieser Weltraumsektor gehört uns. Sie sind hier lediglich Besucher. Es liegt in unserem Interesse, wachsam zu bleiben. Heutzutage erkennt man nicht mehr auf den ersten Blick, wem man vertrauen kann.«

»Verstanden«, bestätigte Calhoun sachlich.

»Captain Hufmin – ich biete Ihnen und Ihrer … Fracht …« Sie schien sich über diesen Ausdruck zu amüsieren. »… Zuflucht auf Nelkar an. Wir heißen Sie mit offenen Armen willkommen.«

Boretskee und Cary blickten sich mit aufrichtiger Freude und Erleichterung an. »Wir nehmen Ihr Angebot an«, sagten sie.

»Ausgezeichnet. Ich werde meine Heimatwelt sofort informieren.« Der Bildschirm flimmerte, und im nächsten Augenblick war ihr Gesicht verschwunden.

»Einen Moment mal«, schaltete sich Shelby ein. »Sind Sie völlig sicher, dass Sie wissen, was Sie tun?«

»Commander, wir sind keine Pioniere«, erwiderte Cary. »Wir sind keine unerschrockenen Abenteurer wie Sie. Wir wollen nur überleben, das ist alles. Ob wir auf ihrem Planeten oder irgendwo außerhalb des Thallonianischen Imperiums überleben, macht für uns überhaupt keinen Unterschied.«

»Wie lautet noch gleich dieses alte irdische Sprichwort? In der Not frisst der Teufel Fliegen, nicht wahr?«, warf Hufmin ein.

»Ja, aber es gibt auch ein anderes: Wenn man dem Teufel den kleinen Finger reicht, nimmt er die ganze Hand«, sagte Calhoun.

Boretskee runzelte die Stirn. »Ich finde es nicht korrekt, dass wir oder unsere Wohltäter als Teufel bezeichnet werden!«

»So war das auch nicht gemeint, sondern …«

Cary unterbrach ihn. »Wir sind Ihnen sehr dankbar für alles, was Sie für uns getan haben. Sie haben uns das Leben gerettet. Aus Dankbarkeit werden wir unsere nächste Generation Kinder nach Ihnen benennen. Aber Ihnen sollte bewusst sein, Captain«, und Cary machte eine Handbewegung, als wollte sie damit die gesamte Galaxis umfassen, »dass diese Umgebung, durch die Sie sich bewegen – der Weltraum –, für Sie etwas Vertrautes ist. Sie können hier leben. Aber ich, genauso wie Boretskee und die anderen in unserer Gruppe … wir sind keine Weltraumfahrer. Dieses Vakuum … es erdrückt uns. Es macht uns Angst. Wir wären hier beinahe gestorben. Wenn die Nelkariten uns sicheres Geleit und ein Leben auf ihrer Welt anbieten, dann werden wir dieses Angebot dankbar annehmen.«

Hufmin blickte Shelby und Calhoun an und zuckte unverbindlich mit den Schultern. »Ich bin hier nur ein Dienstleister. Sie sind die Passagiere. Ich bin nur daran interessiert, dass die Sicherheit meines Schiffs nicht gefährdet wird, doch ansonsten fühle ich mich verpflichtet, sie dorthin zu bringen, wohin sie gebracht werden möchten.«

»Das mag sein. Auf mich trifft das jedoch nicht zu«, sagte Calhoun.

Sie starrten ihn mit leichtem Entsetzen an. »Captain … das können Sie nicht tun!«, protestierte Boretskee.

»Ich muss das tun, was ich für richtig halte. Und ich halte es nicht für richtig, Sie in eine potenzielle Gefahrensituation zu entlassen …«

»Wir befinden uns bereits in einer potenziellen Gefahrensituation«, gab Cary zu bedenken. »Wir sind irgendwo im Weltraum. Das ist für uns schon gefährlich genug. Diese Situation hätte uns schon einmal fast getötet. Wir wollen nicht abwarten, bis es ein zweites Mal dazu kommt.«

»Bei allem Respekt, Captain, aber es sollte nicht Ihre Aufgabe sein, solche Entscheidungen zu treffen«, sagte Boretskee.

»Bei allem Respekt, Sir … aber genau das ist meine Aufgabe«, erwiderte Calhoun. Er stand auf und kehrte ihnen den Rücken zu, hinter dem er die Hände verschränkte. »Ich werde Sie wissen lassen, wie meine Entscheidung ausfällt. Das wäre dann alles.«

»Einen Moment! Ich denke …«

»Ich denke, dass der Captain dieses Gespräch soeben beendet hat, Sir«, unterbrach Shelby ihn ruhig. »Wir haben vorläufige Quartiere für Sie und die übrigen Passagiere eingerichtet. Vielleicht sollten Sie jetzt die Zeit nutzen, um mit ihnen die bestehenden Möglichkeiten durchzudiskutieren … nur für den Fall, dass Sie sich vielleicht nicht in allen Punkten einig sind.«

»Anscheinend ist es ohnehin irrelevant, wie wir uns entscheiden«, sagte Boretskee herausfordernd. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, und wie es schien, war er gereizt und wartete nur auf eine aggressive Reaktion Calhouns. Als der sich jedoch nicht einmal umdrehte, fügte Boretskee wütend hinzu: »Oder sind Sie anderer Ansicht, Captain?«

Daraufhin blickte Calhoun ihn direkt an, und seine violetten Augen waren so mitfühlend wie ein Schwarzes Loch. »Nein, ich stimme Ihrer Einschätzung zu.« Mit jedem Wort schien die Luft kälter zu werden.

Boretskee schien gewillt, keinen Zentimeter nachzugeben, doch Cary unterband jede weitere Eskalation, indem sie an seinem Arm zerrte. Er ließ sich widerstandslos von ihr nach draußen führen. Captain Hufmin blieb kurz vor der Tür noch einmal stehen und sagte: »Hören Sie, Captain … es ist mir völlig egal, wie Sie entscheiden. Ich verdiene ohnehin fast nichts an dieser Aktion. Aber Sie sollten eines nicht vergessen: Diese Leute haben fast alles verloren. Es wäre eine Schande, wenn sie jetzt auch noch ihren Stolz aufgeben müssten.«

Shelby wartete, bis Hufmin gegangen war und sich niemand mehr in Hörweite befand. »Sie wissen, dass die Entscheidung gar nicht in Ihrer Hand liegt«, sagte sie zu Calhoun.

Er hob eine Augenbraue. »Wie bitte?«

»Für einen solchen Fall gibt es eindeutige Vorschriften. Diese Leute wissen genau, was sie wollen. Für Sie gibt es keinen vernünftigen Grund, ihnen diesen Wunsch zu verweigern.«

»Doch, den gibt es.«

»Und der wäre?«

»Mein Bauchgefühl.«

Sie lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. »Ihr Bauchgefühl«, wiederholte sie skeptisch. »Seltsam. Ich kann mich nicht erinnern, dieses Kriterium jemals irgendwo in den Vorschriften gesehen zu haben.«

»Meine Nase sagt mir, dass diese Nelkariten nicht vertrauenswürdig sind.«

»Soso, zuerst ein Gefühl und nun ein Geruch. Sind Sie ein Sternenflottencaptain oder ein Weinprüfer?«

Sie war völlig überrascht, als er unvermittelt mit der Faust auf den Konferenztisch schlug. Sie zuckte erschrocken zusammen, hatte sich aber sofort wieder unter Kontrolle. Calhoun war genauso schnell wieder die Ruhe in Person. »Wir haben es hier mit Spezialfällen zu tun, Commander. Vorschriften sind nicht auf Spezialfälle anwendbar. Sie wurden erlassen, um in grober Verallgemeinerung zahlreiche Situationen zu berücksichtigen. Aber nicht alle.«

»Trotzdem können Sie nicht in jeder individuellen Situation nach Ihrem Gefühl handeln. Und Sie sollten darauf verzichten, unkontrolliert Ihren Frust auszuleben.«

»Ich bin nicht frustriert«, sagte Calhoun. »Ich weiß nur, was ich weiß. Und in diesem Fall weiß ich, dass die Nelkariten ein falsches Spiel treiben. Ich vertraue Laheera nicht.«

»Willst du dich deshalb als Diktator aufführen, Mac? Angesichts deiner Vergangenheit solltest du eigentlich nicht nach einer solchen Position streben.«

Er lächelte schwach. »Du hast wohl auf alles eine Erwiderung.«

»Jahrelange Übung.« Sie schlenderte auf ihn zu und blieb etwa einen Meter entfernt stehen. »Hör mal, Mac … grundsätzlich respektiere ich dein Bauchgefühl, deine Nase … deinen Instinkt. Aber wir müssen diese Dinge in geordnete Bahnen lenken. Wir sind in diesem Sektor das einzige Sternenflottenschiff. Hier draußen herrscht Chaos. Wir müssen für bestimmte Werte eintreten und können nicht einfach hereinplatzen und nach eigenem Gutdünken handeln. Das wäre Bevormundung, verstehst du das nicht?«

»Doch, das verstehe ich sehr gut. Aber aus denselben Gründen darf ich nicht zulassen, dass diese Leute sich in eine gefährliche Situation begeben, obwohl ich etwas dagegen unternehmen kann.«

Sie schwieg für längere Zeit. »Du meinst, genauso, wie es mit dem Captain der Grissom war?«

Calhoun seufzte schwer. »Eppy … du weißt, dass ich dich bewundere und respektiere. Dass ich immer noch etwas für dich empfinde, auch wenn ich es nur ungern zugebe … obwohl es natürlich nichts Romantisches ist. Auf gar keinen Fall!«

»Natürlich nicht«, pflichtete sie ihm hastig bei.

»Aber wenn du noch einmal das Thema Grissom ansprichst, könnte ich gewalttätig werden.«

»Ach! Versuch’s nur, und ich werde dir einen Tritt in den Hintern verpassen … Sir!«

Er lachte. »Ich wette, genau das würdest du tun.« Dann wurde er wieder ernst. »Also gut, Commander. Aber in diesem Fall machen wir es auf meine Weise.«

»Und die wäre?«

Statt zu antworten, schaltete er die Kommunikationseinheit ein. »Brücke … öffnen Sie eine Grußfrequenz zum Schiff der Nelkariten. Stellen Sie die Verbindung zu mir durch.«

Nach wenigen Augenblicken lächelte Laheera ihnen auf ihre engelhafte Art entgegen. »Ich grüße Sie«, sagte die Frau. »Sind Sie bereit, Ihre Schützlinge auf unser Schiff zu beamen?«

»Nun …«, begann Calhoun. »Ich hatte eigentlich entschieden, sie selbst ans Ziel zu befördern, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«

Shelbys Blick wanderte von Calhoun zu Laheera, um einen Hinweis darauf zu erhalten, was diese Frau bewegte. Doch falls Laheera Probleme mit Calhouns Ansinnen hatte, ließ sie es sich nicht anmerken. »Das ist völlig akzeptabel. Ich werde Ihnen die Koordinaten unserer Heimatwelt übermitteln. Laheera Ende.«

Als ihr Bild verschwunden war, fragte Shelby: »Was ist mit der Cambon? Wir können sie doch nicht bei Warpgeschwindigkeit mitschleppen.«

»Wir lassen sie hier im Raum treiben, bis wir wieder Zeit haben, uns um sie zu kümmern«, sagte er nach kurzer Überlegung. »In Anbetracht ihres Zustandes müssen wir uns wohl kaum Sorgen wegen Plünderern machen.«

»Brücke an Captain Calhoun«, meldete sich McHenrys Stimme.

»Calhoun hier.«

»Captain, wir haben die Koordinaten von Nelkar erhalten.« Er machte eine kurze Pause. »Haben wir darum gebeten?«

»Ja, das haben wir. Wie lange wären wir mit Warp fünf bis dorthin unterwegs, Mr. McHenry?«

»Mit Warp fünf? Zwei Stunden und zehn Minuten, Sir. Der Planet ist nicht allzu weit entfernt.«

»Wenn ich mir das Raumschiff der Nelkariten ansehe, das nicht gerade zu den fortgeschrittensten Typen gehört, kann ich nicht behaupten, dass mich das überrascht«, bemerkte Shelby. »Damit bleibt uns noch ein unerledigtes Problem.«

»Ja, dessen bin ich mir bewusst. McHenry, setzen Sie Kurs auf Nelkar, Warp fünf. Dann sagen Sie Mr. Boyajian, er soll mich zur Marquand durchstellen. Unsere Leute sollen wissen, dass wir sie nicht im Stich lassen werden.«

»Sie haben die richtige Entscheidung getroffen, Sir«, sagte Shelby.

»Ich bin unendlich erleichtert, Ihre Zustimmung gewonnen zu haben, Commander.« Er grinste. »Mein einziges Problem ist nur … Sie wissen, dass ich hinsichtlich der Nelkariten dieses unangenehme Gefühl habe.«

»Ja.«

»Nun … allmählich stellt sich bei mir dasselbe Gefühl ein, wenn ich an das Rendezvous zwischen der Marquand und der Kayven Ryin denke. Ich hoffe, dass diese Aktion nicht ebenfalls ein großer Fehler ist.«

»Captain, wenn Sie ständig Ihre Entscheidungen hinterfragen, machen Sie sich irgendwann verrückt.«

»Und ich dachte, Sie wären seit dem Tag, als ich unsere Verlobung löste, davon überzeugt, dass ich verrückt geworden bin.«

Sie lachte verächtlich und sagte: »Captain … ich mache Sie nur ungern darauf aufmerksam … aber ich habe unsere Verlobung gelöst. Nicht Sie.« Als sie aus dem Konferenzraum marschierte, blickte Calhoun ihr mit amüsiertem Kopfschütteln nach. Doch dann verflüchtigte sich seine Belustigung, und der Ernst kehrte zurück.

Diese Situation gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht.

Seit vielen Jahren war er praktisch sein eigener Chef gewesen. Er hatte sich vor niemandem verantworten müssen, höchstens auf sehr indirekte Weise vor Admiral Nechayev. Er war keinen Regeln außer den elementaren gesellschaftlichen Konventionen unterworfen gewesen, und er hatte Entscheidungen getroffen, die er nur mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren musste. Er hatte ein äußerst freies Leben geführt.

Doch nun … nun stellten sich ihm Vorschriften in den Weg, wohin er auch blickte. Es war nicht das erste Mal, dass er Rücksicht auf Vorschriften nehmen musste … aber damals waren diese Vorschriften von ihm selbst gekommen. Als er noch ein Freiheitskämpfer auf seiner Heimatwelt Xenex gewesen war, hatten seine List und seine Gerissenheit ihm den Respekt und den Gehorsam seiner Anhänger eingebracht. Sie hatten ihm ohne Fragen oder Zögern gehorcht. Hätte er ihnen befohlen, sich in ihre Schwerter zu stürzen, hätten sie es in der festen Überzeugung getan, dass es einen sinnvollen Grund dafür gab.

Hier war es ganz anders. Sicher, er war der Captain, und man gehorchte seinen Befehlen. Doch dieser Gehorsam war das Resultat einer langen Tradition, die diese Art von Gehorsam zu einer Notwendigkeit gemacht hatte. Man erwies seinem Rang Respekt, nicht ihm. Was ihn persönlich betraf, so spürte er genau, dass seine Besatzung – und insbesondere Shelby – über seine Befehle nachdachte, sie hinterfragte und kritisierte. Das ärgerte ihn, machte ihn wütend.

Dennoch … trotzdem …

Sollte er nicht eigentlich froh darüber sein? Sollte es ihn nicht glücklich machen, statt ihn zu beunruhigen? Schließlich hatte er in einer Welt gelebt, in der blinder Gehorsam völlig selbstverständlich erwartet und Ungehorsam sofort bestraft wurde. Die Xenexianer hatten unter der Knechtschaft der Danteri gestanden, und in jener Zeit waren die Danteri nicht müde geworden, ihnen zu zeigen, wer das Sagen hatte. Sie hatten die Xenexianer ohne Zögern als ihren Besitz betrachtet, sie als Werkzeuge oder gar Spielzeuge benutzt, die sie nach Belieben ausbeuten oder wegwerfen konnten. Der junge M’k’n’zy von Calhoun war Zeuge dieser Ereignisse gewesen, und sie hatten ihn mit kalter Wut erfüllt. Die Wut war immer größer geworden, bis sie in einer offenen Rebellion explodiert war, und durch pure Willenskraft hatte er ein ganzes Volk mitgerissen.

Ja, er hatte aus erster Hand erlebt, welche Gefahren es mit sich brachte, unbedingten Gehorsam zu verlangen. Gleichzeit war er frustriert, dass dieselben Regeln, von denen er sich oftmals eingeengt fühlte, genau jene waren, die hauptsächlich gewährleisteten, dass seine eigene Mannschaft das tat, was er von ihr verlangte. Er wollte mehr als das.

Zeit, versuchte eine Stimme in seinem Kopf ihn zu trösten. Diese Dinge brauchten Zeit. Er war schon immer zu ungeduldig gewesen, hatte schon immer danach gestrebt, seinen Willen ohne Verzögerung durchsetzen zu können. Diese Haltung war ihm in der Vergangenheit von großem Nutzen gewesen. Als die Ältesten seines Volkes ihm gesagt hatten, dass die Xenexianer eines Tages in ferner Zukunft frei sein würden, hatte sich der junge M’k’n’zy nicht damit zufriedengeben wollen. »Eines Tages« war für ihn zu abstrakt; er hatte mit diesem Begriff nichts anfangen können. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte dieser Tag sofort anbrechen müssen. Er wollte selbst bestimmen, wann »eines Tages« sein würde.

Er lächelte über diese Absurditäten. Obwohl er schon so viel durchgemacht und erlebt hatte, steckte in ihm immer noch ein ungeduldiger junger Xenexianer, der nicht verstand, warum man manchmal abwarten musste. Ein junger Xenexianer, der immer alles sofort erreichen wollte und der keinen Sinn für die »ferne Zukunft« hatte.

Er tippte auf seinen Kommunikator. »Calhoun an Shelby.«

»Shelby hier«, kam die prompte Antwort.

»Haben wir eine Verbindung zu Kebron und Si Cwan herstellen können?«

»Ja, Sir. Sie haben inzwischen mit der Besatzung der Kayven Ryin gesprochen. Obwohl sie sich in einer Notsituation befinden, droht ihnen keine unmittelbare Lebensgefahr. Sie melden, dass die Lebenserhaltungssysteme noch funktionsfähig sind. Kebron und Cwan hatten die Absicht, an Bord der Kayven Ryin zu gehen und zu helfen, wo sie helfen können, bis die Excalibur dazustößt.«

»Einverstanden. Also auf nach Nelkar, mit optimaler Geschwindigkeit … auf mein Kommando.«

»Verstanden, Sir«, sagte sie. Nach einer kurzen Pause setzte sie hinzu: »Captain …?«

»Ja, Commander?«

»Wir warten auf Ihr Kommando.«

Er lächelte, obwohl es niemand sehen konnte. »Ja, ich weiß.« Er wartete noch einen Moment ab und sagte dann: »Jetzt.«

»Befehl wird ausgeführt, Sir.«

Es war ihm ein heimliches Vergnügen, sie auf seinen Befehl warten zu lassen. Auch wenn es vermutlich kindisch war. Eine alberne Machtdemonstration, aber er stellte fest, dass es ihm Spaß machte. Und er hatte in letzter Zeit nur wenig Spaß gehabt.

»Ach, noch etwas, Commander«, fügte er schließlich hinzu.

»Ja, Sir?«

»Nur zu Ihrer Information: Ich habe sie gelöst. Calhoun Ende.«

Auf der Brücke der Excalibur drehte sich Lefler mit ihrem Sitz herum und blickte Shelby verdutzt an. Sie bemerkte, dass Shelby still in sich hineinzulächeln schien. »Er hat ‚sie gelöst‘, Commander?«

»Das behauptet er zumindest, Lieutenant«, erwiderte Shelby.

Daraufhin mischte sich Soleta von der wissenschaftlichen Station ein. »Benötigt er Hilfe, um sie wieder zu befestigen?«

Dann starrte sie Shelby verwirrt an, als diese sich nicht mehr zusammenreißen konnte und laut auflachte.

SI CWAN

II

Zoran glaubte, dass er es nicht mehr lange aushalten würde.

Es kam ihm so vor, als würde das Shuttle ihn absichtlich an der Nase herumführen, während es da draußen reglos abwartete, knapp außerhalb seiner Reichweite. Er hatte es immer wieder anfunken und mit Nachrichten bombardieren wollen: sie sollten sofort auf das Schiff kommen, ihre Hilfe würde verzweifelt benötigt, es würde viele Tote geben, wenn sie keine unverzüglichen Maßnahmen ergriffen. Doch Rojam hatte zur Vorsicht gemahnt. »Sie verfügen über gute Instrumente«, hatte er Zoran ins Gewissen geredet. »Wenn wir versuchen, sie auszutricksen, wenn wir behaupten, es würde unmittelbare Gefahr drohen, obwohl das gar nicht der Fall ist, dann werden sie uns durchschauen.«

»Vielleicht sollten wir dieses Risiko einfach eingehen«, drängte Zoran.

»Ich rate davon ab«, entgegnete Rojam. »Was sollen wir sagen? Dass unsere Maschinen kurz vor der Explosion stehen? Oder unsere Lebenserhaltung versagen wird? Das wäre sehr unklug, weil sie mit ihren Bordsystemen mühelos feststellen können, dass wir lügen. Und wenn sie uns beim Lügen erwischen, werden sie sich fragen, was wirklich vor sich geht. Und wenn sie das tun, haben wir ein großes Problem.«

»Verdammt!«, knurrte Zoran und ging nervös auf und ab. Seine langen, kräftigen Beine trugen ihn schnell von einem Ende des Raumes zum anderen, und seine blaue Rüstung knirschte, während er sich bewegte. Sein rotes Gesicht war dunkler als gewöhnlich, während er mit seiner Verzweiflung zurechtzukommen versuchte. »Si Cwan gehörte überhaupt nicht zum ursprünglichen Plan, doch wenn er schon einmal hier ist … ich verfluche ihn und alle anderen!«

»Flüche werden uns kein Stück weiterbr…«, setzte Rojam an. Doch dann verstummte er, als ein blinkendes rotes Lämpchen auf der Kontrollkonsole seine Aufmerksamkeit erregte. »Wir empfangen einen Ruf von der Marquand«, sagte er.

»Das wurde auch Zeit!«, schrie Zoran fast.

»Es wäre gut, wenn Sie sich beruhigen würden«, sagte Juif verzweifelt. »Wenn wir eine Verbindung herstellen und Si Cwan Ihr Gebrüll hört, wird alles umsonst gewesen sein.«

Mit Mühe gelang es Zoran, sich einigermaßen zu beherrschen, während Rojam den Ruf beantwortete. »Wir haben uns bereits Sorgen gemacht, Marquand

»Wir mussten einige Dinge mit der Excalibur besprechen«, antwortete die tiefe Stimme, die zu Si Cwans Begleiter gehörte, wie sie wussten. »Wie sieht Ihre gegenwärtige Notlage aus? Wie lange können Sie noch an Bord Ihres Schiffes überleben?«

Zoran gab Rojam durch eine Geste zu verstehen, dass er lügen sollte, doch Rojam war davon überzeugt, damit keinen Erfolg zu haben. Er glaubte daran, dass all die Gründe zutrafen, die er Zoran gegenüber erwähnt hatte. Außerdem gab es einen weiteren wesentlichen Faktor: Wenn sich Si Cwan an Bord der Marquand befand, würden sämtliche Dämonen der Hölle ihn nicht dazu bringen können, seine Schwester im Stich zu lassen.

»Lügen Sie!«, zischte Zoran mit leiser Stimme. »Sie werden verschwinden, wenn wir es nicht tun!« Und die Art und Weise, wie er seine Fäuste ballte, verriet Rojam eine äußerst beunruhigende Wahrheit: Wenn er die Frage von der Marquand den Tatsachen entsprechend beantwortete und das Shuttle daraufhin zum Mutterschiff zurückkehrte, würde Rojam die nächste Stunde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überleben. Nicht in Anbetracht der Stimmung, in der sich Zoran augenblicklich befand.

Dennoch war er überzeugt, dass er seinen Instinkten vertrauen sollte, und sagte deshalb: »Die Lebenserhaltung dürfte noch einige Zeit zuverlässig arbeiten. Unser Hauptproblem sind die Antriebssysteme. Unsere Energievorräte gehen allmählich zur Neige, sodass wir nicht unbegrenzt überleben können, aber vorläufig ist das Gefahrenpotenzial tolerabel.«

Es folgte ein längeres Schweigen, und Rojam glaubte, hören zu können, wie sich seine Lebenserwartung rapide verkürzte. Doch dann antwortete die Stimme: »Hier spricht die Marquand. Mit Ihrer Erlaubnis würden wir gerne an Bord kommen und Ihnen helfen, soweit es uns möglich ist, bis die Excalibur zu uns stößt. Ist dieser Vorschlag für Sie akzeptabel?«

»Ja, wir haben keine Einwände«, sagte Rojam, während seine Erleichterung ihn zu überwältigen drohte. Gleichzeitig spürte er, wie Zoran hinter seinem Rücken anerkennend nickte.

»Wir hätten allerdings eine Bitte …«

»Ja, Marquand

»Wenn Sie die Passagierin namens Kallinda holen könnten … ihr Bruder würde gerne mit ihr sprechen.«

»Ähm …« Plötzlich standen Schweißperlen auf Rojams purpurroter Stirn, und seine gebleckten Zähne bildeten einen auffälligen Kontrast zu seinem Gesicht. »Einen Moment, bitte.« Er schaltete die Sprachübertragung ab und drehte sich zu Zoran um. »Was machen wir jetzt?«

»Jetzt?« Zoran lächelte. »Jetzt … werden wir ihnen geben, worum sie gebeten haben.«

Si Cwan starrte Zak Kebron verwirrt an. »Warum wollen Sie mit Kallinda sprechen?«

»Weil«, sagte Kebron langsam und bedächtig, was mehr oder weniger seine übliche Sprechweise war, »ich vorsichtig bin. Es ist meine Aufgabe, für die Sicherheit der Besatzung der Excalibur zu sorgen. Und das schließt sogar solche Personen ein, die eigentlich nichts an Bord verloren haben.«

»Ich weiß Ihre Rücksichtnahme zu schätzen.«

»Tun Sie es nicht. Wie ich bemerkte, ist es nur meine Aufgabe.« Er hielt inne. »Würden Sie die Stimme Ihrer Schwester erkennen, wenn Sie sie hören?«

»Natürlich.« Er wartete auf eine Erwiderung, aber es schien im Augenblick keine nötig zu sein. Dennoch machte er sich allmählich Sorgen. »Sie gehen doch nicht davon aus, dass es Probleme gibt, oder?«

»Davon gehe ich grundsätzlich immer aus«, entgegnete Kebron. »Das spart Zeit. Und rettet Leben.« Er konsultierte seine Instrumente. »Ihre Lebenserhaltung scheint stabil zu sein. Schade. Wenn sie uns in dieser Hinsicht etwas vorgespielt hätten, wäre mir sofort klar gewesen, dass etwas nicht stimmt. Vielleicht ist die Falle nicht so einfach zu durchschauen.«

»Oder vielleicht ist das Schiff wirklich in Not. Aber … warum ist Kallinda dann noch nicht …?« Es war ein beunruhigender Gedanke. Er war bisher völlig selbstverständlich davon ausgegangen, seine Schwester sei wirklich ein Passagier des Wissenschaftsraumschiffs. Dass das vielleicht gar nicht den Tatsachen entsprach, war eine quälende Vorstellung. Wenn seine Hoffnungen zunächst geschürt und dann plötzlich erstickt wurden …

Doch es war noch viel beunruhigender, wie ihm nun bewusst wurde, die Umstände nicht einen Augenblick lang infrage gestellt zu haben. Man erreichte keine Machtposition, wenn man sich so einfach hinters Licht führen ließ. Hatte er zugelassen, dass die Liebe zu seiner Schwester und sein Wunsch, einen Teil seines früheren Lebens zurückzugewinnen, ihn alle Vorsicht vergessen ließ? Es war äußerst gefährlich, sich solchen Illusionen unkritisch hinzugeben.

Dann drang eine Mädchenstimme über die Kommunikationsverbindung. »Si Cwan?«, fragte sie.

Si Cwan hätte Kebron beinahe zur Seite gestoßen – soweit das bei jemandem möglich war, der die Beharrlichkeit eines Berges aus Granit besaß. »Kally?«, schrie er fast.

»Si Cwan, bist du es?«

»Ja … ich bin es! Kally, alles wird wieder gut werden …«

»Ich bin so froh, deine Stimme zu hören, Si Cwan …«

Si Cwan glaubte, vor Erleichterung zu ersticken, doch dann forderte Kebron ihn mit eindringlichem Flüstern auf: »Fragen Sie sie etwas, das nur sie wissen kann!«

»Was?« Er schien Schwierigkeiten zu haben, sich zu konzentrieren, was Kebron wiederum verärgerte.

»Etwas, das nur sie wissen kann«, wiederholte er.

Si Cwan nickte langsam. »Kally … erinnerst du dich? An die Zeit, kurz bevor wir aufbrechen mussten? Weißt du noch? Als ich sagte, dass ich immer für dich da sein würde? Weißt du noch, wie wir an unserem Lieblingsplatz darüber sprachen?«

Es folgte ein kurzes Zögern – worüber sich Si Cwan allerdings kaum wunderte – bis ihre Stimme sagte: »Du meinst, als wir bei den Feuerfällen waren? Meinst du das?«

Er schloss die Augen und nickte. Kallinda, die es natürlich nicht sehen konnte, sprach unterdessen weiter: »Si Cwan? Ist es das, wovon du redest?«

»Ja, das habe ich gemeint.«

»Warum hast du danach gefragt?«

»Ich bin nur vorsichtig. Du verstehst schon. Heutzutage kann man nicht vorsichtig genug sein.« Er blickte Kebron triumphierend an, der nur kurz grunzte und das Runabout in Richtung Kayven Ryin in Bewegung setzte.

»Ganz, wie du meinst, Si Cwan …«

»Wir werden in wenigen Minuten bei dir sein, Kally. Mach dir keine Sorgen. Es wird nicht mehr lange dauern.«

»Gut, Si Cwan. Dann sehen wir uns bald.« Damit brach die Verbindung ab.

Im gleichen Augenblick brachte Kebron das Schiff mitten im Weltraum zum Stehen. Si Cwan bemerkte sofort, was er getan hatte. »Was soll das?«, verlangte er zu wissen.

Zak Kebron drehte sich mit seinem Sitz zu ihm herum. »Das gefällt mir nicht.«

»Was?«

»Ich sagte, das gefällt mir nicht.«

Si Cwan schien kurz vor einer Explosion zu stehen. Die unterdrückte Wut ließ seinen Körper erzittern. »Jetzt hören Sie mir mal zu!«, zischte er zornig. »Ich weiß genau, was hier gespielt wird.«

»Aha?«, sagte Kebron unbeeindruckt.

»Es reicht offenbar nicht, dass Sie ständig gegen mich hetzen oder mir das Recht verweigern, mich auf der Excalibur aufzuhalten. Jetzt wollen Sie sich außerdem an einem kleinen Mädchen rächen … dem Sie niemals zuvor begegnet sind … das Ihnen überhaupt nichts getan hat …«

»Es muss angenehm sein, als Prinz zu leben«, sagte Kebron gleichmütig, »und alles zu wissen, was es zu wissen gibt.« Dann warf er einen Blick auf seine Kontrollen. »Sie rufen uns.«

»Natürlich rufen sie uns! Sie fragen sich, was plötzlich in uns gefahren ist!« Si Cwan beugte sich mit wachsendem Zorn zu Kebron hinüber. »Sie können ja nicht wissen, dass ein misstrauischer Brikar versucht, mir das Leben zur Hölle zu machen!«

Kebron ging nicht weiter auf ihn ein, sondern stellte die Verbindung her. Er konnte kaum mehr als »Marquand»Warum ziehen Sie sich zurück?«