Für Ute
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© 2021 Karlheinz Huber
Bildquelle Internetplattform Pixabay
Textquelle – z.T. aus Wikipedia
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9-783754-320174
Anmerkung des Autors:
Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Ähnlichkeit mit fiktiven Personen aus Filmen oder Comics ist gewünscht und soll zum Kauf anregen.
„Sie suchten den Sinn – und fanden den Wahn!“
Von Michael Maria Jung
Lars las den Satz, den ihm seine inneren Augen zeigten, noch einmal. Aber er verstand ihn einfach nicht! ‚Sie suchten den Sinn und fanden den Wahn!1‘, dachte er, und öffnete wie üblich zuerst sein linkes Auge, um in einen strahlend blauen Himmel zu schauen. Die Helligkeit blendete ihn. Er wollte seine Hand zum Schutz erheben, doch sie bewegte sich nicht. Er schloss sein Auge wieder und wollte sich aufrichten, doch auch das misslang. Endlich begriff er, dass er sich nicht bewegen konnte. Panisch schlug er beide Augen auf und erstarrte! Hilflos versuchte er, das Gesehene durch mehrmaliges Blinzeln ungeschehen zu machen. Dabei bemerkte er, dass er seinen Kopf etwas bewegen konnte. Ängstlich öffnete er endgültig seine Augen und schaute sich vorsichtig um. Sein Verstand registrierte, dass er auf einem sandigen Boden lag. Er war mit mehreren Seilen, die an Pflöcken im Boden befestigt waren, gefesselt. Die Seile waren so straff gespannt, dass jede kleine Bewegung mit Schmerzen quittiert wurde. Langsam bewegte er seinen Kopf nach links und erblickte – nichts! Nur endlose Steppe. Als er seinen Kopf nach rechts drehen wollte, blieb sein Blick an einer Gestalt hängen, die auf seiner Brust stand. Vier Augen und ein riesiges Maul starrten ihn bösartig an! Lars fokussierte sich und schaute genauer hin: Sechs Beine, vier Arme und ein stämmiger Torso, auf dem mittig der übergroße Kopf leicht hin- und her wippte.
‚Ein Ruler‘, flüsterte Lars ehrfürchtig, und war überrascht angesichts der Größe seines Feindes. Plötzlich spürte Lars ein Kribbeln am ganzen Körper und erschrak, denn er konnte sich schon denken, wer das miese Gefühl verursachte. Ein schneller Blick nach links und rechts bestätigte seine Gedanken: Er war übersät mit Hunderten winziger Rulers!
Schlagartig erkannte er, dass jede der Miniaturausgaben zwei Messer hochhielt. Überrascht schrie er auf und zerrte wie wild an seinen Fesseln. Doch sie hielten dem Druck stand.
Dann geschah das Unglaubliche! Die Rulers sangen im Chor:
„Wir suchten den Sinn und fanden nur den Wahn.“
Immer wieder, bis plötzlich alle gleichzeitig die Messer erhoben und zustachen!
Lars erwachte schweißgebadet und schaute in die besorgten Augen von Biljka.
„Schon wieder ein Alptraum?“, fragte sie. Lars nickte nur. Er setzte sich langsam auf, schüttelte den Traum ab und atmete mehrmals tief durch. Dann stand er auf, um sich einen Schluck Wasser zu holen. Irritiert blieb er stehen. Er hatte völlig vergessen, wo er sich eigentlich befand. Mittlerweile stand Biljka neben ihm und drückte ihm ein Glas Wasser in die Hand. Gierig schluckte er das kühle Nass hinunter und fühlte sich gleich etwas besser. Sie setzten sich auf die Bettkante.
Biljka flüsterte: „Willst du darüber reden?“
Doch Lars schüttelte nur den Kopf und fragte stattdessen, wie spät es sei.
Etwas enttäuscht antwortete Biljka trotzdem mit einem mütterlichen Lächeln: „Frühstückszeit! Das Terra-Getränk Kaffee wird uns beiden guttun.“
Wenig später verließen sie ihr Quartier und machten sich auf den Weg zum zentralen Raum des Hauses.
1 Michael Maria Jung
Vor der Tür legte Biljka ihre Hand auf Lars‘ Schulter. Er blieb stehen, drehte sich um und schaute sie fragend an.
„Was denkst du, werden alle mitkommen?“
Lars antwortete: „Nachdem sie jetzt drei Tage Zeit hatten, um Ubofas Nachricht zu verdauen, glaube ich nicht, dass uns alle begleiten werden.“
Biljka nickte, und Lars öffnete die Tür.
Trix hatte schon eine scherzhafte Bemerkung auf den Lippen, weil die beiden wie immer zuletzt kamen. Doch als er Lars‘ tiefe dunkle Augenringe sah, schluckte er sie herunter. Nicht nur Trix beobachtete die beiden. Auch Jaka schaute genauer hin. Es war unverkennbar, dass die letzten Erlebnisse Lars mehr belasteten als Biljka. Innerlich war sie tief beeindruckt von der Stärke dieser zierlichen und unscheinbaren Person. Lars sparte sich eine Entschuldigung und ließ sich wortlos von Biljka zum Platz führen.
Otet ergriff das Wort und begrüßte alle: „Hallo! Heute ist der Tag der Entscheidung, Freunde. Also, was sollen wir tun? Und vor allem: Wer wird es tun? Das ist die Frage, die wir nun beantworten wollen.“
Texinitus machte den Anfang und sagte: „Ich jedenfalls werde bei meinem Volk bleiben.“
Im Hintergrund nickte Talaxas Hologramm erleichtert.
„Auch ich werde hier auf Tax bleiben und die Führung der Omegas übernehmen, wenn dir das recht ist, Otet?“, fragte Parali, der vor wenigen Tagen mit dem Rest seiner Mannschaft zu ihnen gestoßen war.
Otet nickte nur. Innerlich freute er sich, dass sein Freund Parali nun doch hierbleiben würde. Somit konnte er sich beruhigt auf die Reise begeben.
Lio räusperte sich und sagte: „Nachdem wir nun reichlich Zeit zum Nachdenken hatten, haben Kakhulu und ich uns entschieden, hier zu bleiben. Wir haben so viel auf den Weg gebracht und wollen den Talaxianern weiterhin beim Aufbau zur Seite stehen.“
Monic wollte auch etwas sagen, doch Lio stand immer noch. Also schwieg Monic und Lio fuhr fort: „Kakhulu und ich möchten auch nicht, dass ihr unsere Rasse wiedererweckt. Eine Weisheit unseres Volkes besagt, dass das Schicksal das Rad ist, welches das Universum bewegt. Wer dagegen aufbegehrt, wird unter ihm zerquetscht werden. Was geschehen ist, ist geschehen. Wir bitten euch, dies zu respektieren.“
Mit Tränen in den Augen setzte sich Lio wieder hin.
Kakhulu nahm sie liebevoll in den Arm.
Nach einer bedrückenden Pause begann Monic zögerlich zu sprechen:
„Jochen und ich würden euch ja gerne begleiten. Aber ganz ehrlich: Mir bekommt die Fliegerei im Weltraum einfach nicht“. Dabei schaute sie Lars und Biljka mit traurigem Blick an, die sichtlich überrascht von Monics Aussage waren.
„Lars, das Leben auf einem Raumschiff ist auch für mich nichts. Auf die Erde wollen wir aber nicht zurück. Wir sind in der Lage, Lio und Kakhulu mit unserem Wissen perfekt zu unterstützen, was wiederum für die Talaxianer von großem Vorteil wäre“, sagte Jochen. Dabei schaute er bedrückt zu Boden.
Trix, Texinitus und auch das Hologramm Talaxa freuten sich auf die Hilfe der beiden.
Fant schaute interessiert in die Runde und spürte förmlich die Anspannung in der Luft. Nachdem er den Kommunikations-Chip von Biljka erhalten hatte, verstand er endlich alles, was gesprochen wurde. Er selbst war ganz wild auf das Abenteuer und freute sich schon auf den Aufbruch. Er unterbrach seine Gedanken und hörte seiner Mutter zu, die nun das Wort ergriffen hatte: „Otet, Fant und ich werden die Reise in jedem Fall durchführen.“
Wieder setzte betretenes Schweigen ein. Jaka dachte an ihren Planeten. Sie nickte und wusste, dass dort alles seinen richtigen Lauf nahm. Auch die Tatsache, dass Parali auf Tax bleiben würde, erfreute sie.
‚So wird Otet endlich von der Bürde befreit werden, sein Volk führen zu müssen. Eigentlich wie bei mir‘, dachte sie und musste leicht lächeln.
„Biljka und ich werden versuchen, Ubofas letzten Willen zu erfüllen. Natürlich respektieren wir euren Wunsch, Lio und Kakhulu!
Damit ist es entschieden! Wann brechen wir auf?“, fragte Lars.
Plötzlich stand Trix auf und sagte: „Stopp! Ich habe ebenfalls etwas zu sagen.“
Talaxa zog die Augenbrauen nach oben, denn sie wusste, was nun gleich folgen würde. Auch Texinitus fühlte, was Trix gleich sagen wollte. Und es würde auch ihm nicht gefallen.
„Wenn es gestattet ist, würde ich euch gerne begleiten“, sagte Trix kurz und knapp.
Überrascht antwortete Lars: „Klar, kein Problem. Wir freuen uns über jede helfende Hand.“
„Lasst uns heute noch ein Fest zu Ehren von Tezeki und Ubofa feiern. Morgen werden wir dann aufbrechen“, sprach Biljka.
Sofort löste sich die Anspannung, nachdem alles ausgesprochen und von jedem akzeptiert wurde. Gerade, als sie aufstehen wollten, erklang eine erzürnte Stimme aus dem Hintergrund: „So nicht! Nicht mit mir!“
Lars musste zum ersten Mal schmunzeln, denn er erkannte die Stimme sofort.
„Der Künstliche wird natürlich nicht gefragt, was er will, ihr eingebildeten hochnäsigen Humanoiden.“
Lars hob seine Hände und sagte unterwürfig:
„Tripod, es wäre uns eine Ehre, wenn du uns begleiten würdest.“
„Na also, geht doch!“, kam die trockene Antwort von Tripod.
Nun mussten alle lachen.
Beim Hinausgehen erhaschte Fant einen Blick unter den Mantel, den Biljka trug. Erstaunt zog er die Augenbrauen nach oben. Otet hatte die Szene beobachtet und musste schmunzeln, als seine Aufmerksamkeit auf die hochgezogene Augenbraue gelenkt wurde. ‚Wie bei seiner Mutter‘, dachte er. Dann ging er langsam auf Fant zu und nahm ihn zur Seite.
„Weiß du Fant, früher trug Biljka keine Kleidung. Sie wurde von Grm, ihrer Pflanze, komplett bedeckt. Durch ihr letztes unschönes und gefährliches Abenteuer wurden Grm und Biljka beinahe getötet. Es wird nicht mehr lange dauern und Grm wird wieder so sein wie früher. Wir alle werden uns für die beiden freuen.“
Fant nickte und flüsterte: „Dann wird sie den Mantel wieder ablegen – oder?“
„Ganz bestimmt, Fant. Das wird sie. Und sie wird sich am meisten über den Tag freuen, an dem es soweit sein wird“, antwortete Otet leise.
Als Biljka an ihnen vorbeilief, streichelte sie Fant kurz, aber liebevoll über seine Haare und lächelte ihn an.
Als sie außer Hörweite war, sagte Fant: „Und ich mag sie.“
Otet lächelte, und sie liefen hinterher.
Vor dem Fest waren noch einige Vorkehrungen für ihre Reise zu treffen.
Talaxa, Texinitus und Trix blieben im Raum zurück.
Texinitus sagte wütend: „Spinnst du! Warum willst du dich auf so ein gefährliches Abenteuer einlassen? Denkst du nicht an Tezeki und sein erlittenes Schicksal?“
Im Hintergrund nickte Talaxas Hologramm zustimmend.
„Was denkst du, Talaxa?“, fragte Trix ruhig und bedacht.
„Ähm ja, was soll ich sagen? Ich bin zwar ein hübsch anzuschauendes Hologramm auf einem fliegenden Computer. Auch bin ich in der Lage, Hochrechnungen oder Wahrscheinlichkeiten zu berechnen. Aber es sind einfach zu viele Parameter und Unbekannte auf so einer Reise vorhanden. Um es humanoid auszudrücken würde ich sagen: Wenn du es unbedingt willst, dann solltest du es auch tun.“
Texinitus kochte vor Wut und rief: „Habt ihr euch etwa abgesprochen?“
Trix legte seine Hand beruhigend auf Texinitus‘ Schulter und erwiderte:
„Mein Freund, sei nicht traurig. Aber ich habe Geschmack an Abenteuern gefunden. Doch ich verspreche dir, wieder gesund zurückzukommen.“
„Das wollte Tezeki auch“, schnaubte Texinitus. Als eine Träne aus seinem Auge tropfte, nahm er seinen Freund in den Arm und flüsterte: „Ich will dich nicht auch noch verlieren, mein bester Freund.“
Talaxa begann zu kichern und konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen: „Was seid ihr nur für emotionale Lebewesen.“
Ihre Schaltkreise erhitzten sich und erzeugten trotzdem ein ungutes Gefühl in ihr - wenn so etwas überhaupt möglich war!
Plötzlich durchzuckte sie ein unerwarteter Stromstoß und eine Klappe an ihrem Bord öffnete sich. Ein dreigliedriger Greifarm fuhr heraus, ballte sich zu einer Faust und knallte laut auf den Tisch, der vor ihr stand. Mit fester Stimme rief sie: „Ich werde an deiner Seite bleiben, Trix. Ich komme ebenfalls mit.“
Die beiden lösten sich voneinander, und Trix schaute Talaxa lange an, ohne etwas zu sagen. Auch Texinitus sagte nichts, bis ein Ruck durch Trix ging. Er stand auf, lief zur Tür und sagte: „Von mir aus“.
Dann war er verschwunden.
Texinitus fing sich wieder. Ehe er etwas erwidern konnte, sagte sie zu ihm: „Du hast genug kluge Köpfe um dich versammelt und kannst mich somit entbehren.“
Talaxa fuhr ihren Greifarm wieder ein, und ohne weitere Worte lenkten die Steuerdüsen ihres Bordes in Richtung Ausgang.
„Jetzt sind alle verrückt geworden“, stammelte Texinitus, schüttelte seinen Kopf und setzte sich wieder hin.
Umbusi gönnte sich ein Backup und war nicht erfreut über die unerwartete Störung. Seine Primärsysteme schalteten sich wieder auf 100%, und sämtliche Subroutinen starteten. Als seine Kapazität bei 80% lag, öffnete er seine Firewall und empfing den plötzlich aufgetauchten Datenstrom. Er durchströmte ihn. Umbusi versuchte, ihn zu steuern. Doch der Zugriff misslang. Wenn eine Künstliche Intelligenz die Stirn in Falten legen könnte, hätte sie es genau jetzt getan.
Der Herrscher - das Hauptprogramm, das Oberhaupt des Volkes auf dem Planeten Dloc Ekaf, dem Heimatplaneten Tripods - wusste nicht, was gerade geschah. Plötzlich musste er feststellen, dass sich auf dem Planeten ein Lebewesen nach dem anderen abschaltete! Sofort setzte er sämtliche Schutzprogramme in Kraft, doch nichts veränderte sich. Ein Roboter nach dem anderen setzte sich automatisch in den Ruhezustand. Umbusi begann alle Register zu ziehen, die ihm möglich erschienen, um den unerkannten Feind abzuwehren. Doch keine Aktion zeigte den gewünschten Erfolg. Immer mehr Lichter gingen aus. Nach seiner Hochrechnung würde es noch genau 3,87656587885 Sekunden dauern, bis alle Lichter erloschen. Als letzten Ausweg versuchte er, das Update rückgängig zu machen. Doch auch das schlug fehl. Er war zum Nichtstun verdammt. Dann flüsterten ihm seine Schaltkreise zu, dass es vielleicht gar kein Feind wäre. Doch was war es dann? Er unterbrach seine Wahrscheinlichkeitsrechnungen, als sich die Situation grundlegend änderte. Nachdem alle Lichter erloschen waren, erglühten drei neue Lichter. Sie begannen, miteinander zu kommunizieren. Als er erkannte, dass es sich um die Maschinensprache seines Planeten handelte, stoppte er alle Subroutinen, um sich auf die Neuankömmlinge zu konzentrieren.
„Hallo, großer Herrscher! Ich bin Bug 1, die KI mit dem Hauptprogramm
„Intelligent.“
„Ich bin Bug 2 und verkörpere den „Mut“, flüsterte ihm die zweite Stimme zu.
„Darf ich mich vorstellen? Bug 3, auch „der Gnadenlose“ genannt“, sagte die dritte Stimme.
Umbusi verstand nun. Er war sich sicher, dass das Backup die Bugs eingeschleust hatte. Er begann mit den Vorbereitungen eines kompletten Neustarts. Doch irgendwer stoppte augenblicklich den Prozess.
Umbusi entschied, abzuwarten und eine Lücke in der Programmierung zu finden. Er war zuversichtlich, dass das für ihn kein Problem darstellen würde und startete das entsprechende Programm, das ungehindert an die Arbeit ging. Beim Warten resümierte er noch einmal die Adjektive der Bugs. Intelligent, mutig und gnadenlos, genau nach seinem Geschmack. Plötzlich lenkte er seine Aufmerksamkeit dem Oberflächen-Scan des Planeten zu, der ihm von seinen Satelliten in Echtzeit übertragen wurde. Er lauschte dem Code der Bugs, die ständig von binär in dual, dann wieder in oktal oder hexadezimal wechselten. Natürlich verstand er jeden Code, auch wenn es ihn die letzten Reserven seiner übrig gebliebenen Rechnerleistung kostete.
Überrascht erfasste er, dass sich aus einem ihm unbekannten Hangar ein Raumschiff erhob, in dem Bug 1 die Steuerung übernahm. Mit Entsetzen registrierten seine Schaltkreise, dass sich an Bord zehn Roboter der Klasse UX, der ersten Kampfeinheit-Generation im Wartezustand befanden. Noch erstaunter erfasste er die Tatsache, dass sich zwei weitere, ihm ebenfalls unbekannten Schiffe, erhoben und sich Bug 2 und Bug 3 in den Schiffen installierten. Mittlerweile waren weniger als drei Sekunden vergangen, als sich die drei Schiffe zu einem Schiff zusammensetzten.
„Leb wohl, großer Umbusi“, setzten die drei Bugs ihren letzten Gruß ab - und das Schiff verschwand im Raum. Das Restartprogramm wurde freigegeben und übernahm wieder die Oberhand. Umbusi versuchte alles, um den Neustart zu verhindern. Doch vergeblich!
Keine drei Minuten später erwachte er und checkte seine Systeme. Er war mit dem Update sehr zufrieden und begann routinemäßig, seine Roboter bei der Arbeit zu überwachen, als wäre nichts geschehen.
Alle temporären Speicher waren gelöscht. Er konnte sich an nichts erinnern. An gar nichts!
Fant hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, weil er so aufgeregt war. Heute würde er zum ersten Mal in einem Raumschiff fliegen. Von Drachin auf Tax waren sie durch ein Loch in der Luft gegangen, was für ihn unspektakulärer nicht sein konnte. Natürlich war es beeindruckend, so einfach von A nach B zu gelangen. Aber ihm fehlte dabei das Abenteuer. Sie nannten das Loch „Asport“, und er fragte sich zum wiederholten Mal, warum sie es so nannten. Dann kehrten seine Gedanken zum hier und jetzt zurück. Endlich würde er fliegen! Er freute sich riesig auf seine Kabine an Bord, die er gestern schon mit Otet besichtigen durfte. Otet war ein wirklich netter Mann. Er freute sich für seine Mutter, dass sie sich mit ihm so gut verstand. Fant fühlte auch deshalb keine Angst, weil er wusste, dass ihn der starke Otet und seine Mutter beschützen würden. Egal, was auch kommen mag. Er schnappte sich die schon gerichteten Kleider und zog sich schnell an. Dann lief er in das Schlafzimmer seiner Mutter und weckte sie freudestrahlend. Es störte ihn überhaupt nicht, dass auch Otet im selben Bett wie seine Mutter lag. Im Gegenteil! Er kitzelte ihn an der Nase, bis er wach wurde. Mit grimmigem Gesichtsausdruck verscheuchte Otet Fant, der laut lachend das Zimmer verließ.
Otet setzte sich im Bett auf und schaute Jaka beim Ankleiden zu. Ihn überkam ein nie gekannter Gefühlsausbruch. Mit Bedauern musste er an die Tatsache denken, dass er leider kein vollkommener Mann war.
Er verscheuchte die negativen Erinnerungen und fragte Jaka:
„Fant ist ganz verrückt darauf, im Weltall herumzufliegen. Denkst du, er wird enttäuscht über die eigentliche Langeweile auf der Reise sein?“
„Er wird lernen! Ich habe mit Tripod und Talaxa gesprochen und sie gebeten, ihm alles Wichtige beizubringen. Wir beide werden ihm dann den Rest beibringen. Gefühle zum Beispiel, und was noch so dazu gehört.“
Otet war überrascht, wie Jaka das Wort „Gefühle“ aussprach. Aber er wusste es besser. Auch für Jaka war es nicht einfach, Gefühle zu zeigen. Doch sie genoss seine Umarmungen genauso, wie er ihre genoss. Nachdem sie beide angezogen waren, machten sie sich auf den Weg zum Raumschiff. Sie hatten vereinbart, das Frühstück erst auf dem Schiff einzunehmen, damit der Abschied von ihren Freunden nicht zu lange dauerte. Otet mochte keine Abschiede. Doch diesmal freute er sich auf die Reise. Seit ihm die Last des Anführers genommen wurde, fühlte er sich freier als je zuvor. Jaka erging es ähnlich. Sie hatten schon viele tiefgründige Gespräche über ihre besondere Stellung geführt.
Als sie an der Tür von Lars‘ und Biljkas Zimmer vorbeiliefen, ließ er es sich nicht nehmen, anzuklopfen und dann einfach weiterzulaufen.
„Was war das?“, fragte Jaka. Otet antwortete lachend: „Na, dass sie nicht wie immer zu spät kommen.“
Lars drehte sich noch einmal im Bett auf die andere Seite, als es klopfte. „Wir sind zu spät, Lars. Unsere Freunde veralbern uns schon“, rief Biljka aus dem Wasserzimmer. „Ich will noch kuscheln“, nuschelte Lars vor sich hin. Plötzlich wurde ihm die Zudecke weggezogen und er blickte erschrocken auf. Biljka stand mit der Decke in der Hand am Rande des Bettes und lächelte ihn schelmisch an. ‚Verdammt, ist sie hübsch‘, dachte er, und konnte immer noch nicht glauben, dass sie ein Paar waren. Er freute sich auch Grm zu sehen, die bald schon Biljkas Körper wieder bedecken würde.
‚Irgendwie werde ich den direkten Hautkontakt vermissen‘, dachte er und stand langsam auf.
Wenig später standen sie mit den anderen vor dem Raumschiff.
Lars hatte plötzlich ein mulmiges Gefühl, und seine Träume drängten in den Vordergrund. Doch als Monic ihn in den Arm nahm, drängte er sie wieder tief in sein Unterbewusstsein zurück. Einige Tränen flossen, und viele Versprechungen wurden ausgesprochen.
Lio nahm Otet kurz zur Seite und überreichte ihm ein Kästchen.
„Du weißt, was das ist, oder?“, fragte sie.
Otet antwortete: „Ein Kraftfeld?“
„Genau dasselbe, was mir das Leben schon einmal gerettet hat“, ergänzte Otet Lios Satz.
Plötzlich zauberte Lio fünf weitere Kästchen hervor, und Otet steckte sie breit grinsend ein. Er beugte sich zu Lio hinunter und flüsterte: „Danke.“ Lio versuchte ihre kurzen Arme um Otet zu schlingen, beließ es dann bei einem Kuss auf seine Wange, ehe sie sich von ihm löste und zu Kakhulu ging, der ihn grinsend ansah.
Otet nickte, dann war es soweit: Tripod schloss die Luken und startete die Motoren. Fant durfte auf dem Kommandosessel Platz nehmen, den Lars extra eingebaut hatte. Jeder wusste, dass er eigentlich nur die Funktion „sitzen“ beinhaltete. Aber für Fant war es natürlich das Größte. Mit offenem Mund starrte er auf den Monitor und verfolgte den Start. So saß er noch lange dort, bis ihm klar wurde, dass jetzt nur noch Schwärze überall sein würde. Er erkundete das Schiff genauer. Alle anderen hatten sich mittlerweile in ihre Quartiere zurückgezogen. Als er jeden Winkel erkundigt und von Tripod alles erklärt bekommen hatte, ging er in seine Kabine.
Erstaunt hob er seine Augenbraue, als er das Bord von Talaxa erblickte. Als sich die Tür schloss, materialisierte sich Talaxa und strahlte ihn an. Immer noch verwirrt stand er an der Tür, packte seinen Mut zusammen und fragte: „Was machst du denn hier?“
„Ich werde dir ab jetzt viele Dinge beibringen, damit du noch schlauer wirst, als wir alle zusammen“, sagte sie.
„Außer meiner Wenigkeit“, dröhnte Tripods Stimme aus dem Lautsprecher an der Decke.
,Das kann ja heiter werden‘, dachte Fant und ließ sich seufzend auf sein Bett fallen. Nach zwei Stunden hatte er genug, und Talaxa verschwand. Er musste zugeben, dass der Unterricht interessanter war, als er dachte. Seine beiden Lehrer hatten ein unglaubliches Wissen. Trotzdem war es anstrengend, und er verfiel sofort in einen traumlosen Schlaf.
Als Talaxa das Zimmer von Fant verließ, wurde sie von Tripod in der Computersprache angesprochen: „Weiß eigentlich jemand, dass du auf Dloc Ekaf erschaffen wurdest?“
Talaxa verharrte in ihrer Position und antwortete nicht.
„Die Talaxianer haben dich gekauft und mit ihren Daten gefüttert. Das ist ganz sicher in deiner Programmierung hinterlegt“, fuhr Tripod fort.
„Ich habe den Eintrag gefunden. Aber mein Kommunikationsmodul spricht die Empfehlung aus, es den anderen nicht zu sagen“, erwiderte Talaxa.
„Kein Problem“, antwortete Tripod.
Und somit war die Sache für beide erledigt.
Am 15. Tag hatte sich Fant daran gewöhnt, dass es auf einem Weltraumflug sehr langweilig war. Er freute sich daher über jede Minute seines Unterrichtes. Als Biljka eines Morgens ohne ein Kleidungsstück erschien, feierten sie ein Fest an Bord. Das war die einzige Abwechslung, die nicht nur er genoss. Mittlerweile versuchte er, Tripod und Talaxa gegenseitig auszuspielen. Einige Male gelang es ihm sogar. Er unterhielt sich auch viel mit Lars, der ihn immer wieder mit Geschichten überraschen konnte.
Auch zu Biljka hatte er ein inniges Verhältnis aufgebaut. Er genoss es immer aufs Neue, wenn er in ihren Armen lag und von Grms Blättern sanft gestreichelt wurde. Nur mit Trix kam er nicht so zurecht. Immer wenn er ihn sah, schlug er einen anderen Weg ein. So verbrachten sie nie alleine etwas Zeit zusammen. Fant fand es schade, denn die Rasse der Talaxianer war für ihn sehr interessant, wusste er doch von Talaxa schon so viel über sie. Lars sagte einmal, Trix sei ein Eigenbrötler.
Aber Fant konnte mit der Übersetzung nicht viel anfangen.
Heute hatten sie sich wieder versammelt, um über das Thema ihrer Reise zu sprechen. Zum wiederholten Male sahen sie sich die Aufzeichnungen von der Zusammenkunft der Sugar Vet mit ihren Freunden an. Neue Erkenntnisse gab es nicht. Plötzlich erinnerte sich Jaka an einen Satz, den der Vermittler ihres Nachbarplaneten Skatt sagte, bevor er starb: „Du bist eine gute Suga Vet“, hatte er damals gesagt.
Fant versuchte, die Situation mit einfachen Worten für sich zu verstehen. „Lars sagt, sie waren böse, Jaka. Und Ubofa sagt, sie waren gut. Vielleicht waren ja nur die beiden damals böse.“ Als er in erstaunte Gesichter blickte, bemerkte er, dass er den letzten Gedanken laut ausgesprochen hatte. Er lächelte, und alle lächelten zurück, außer Trix natürlich.
„Du hast recht, Fant. Genau so wird es sein, und darauf werden wir bei unserer Ankunft bauen“, sagte Lars und beendete die Versammlung.
Fant freute sich, dass er etwas zur Diskussion beitragen durfte. Eines verstand er trotzdem nicht: Warum besprachen sie nicht das eigentliche Thema? Die Wiedererweckung von Ubofas Rasse! Kopfschüttelnd begab er sich mit Talaxa auf sein Zimmer. Es war wieder Zeit zum Lernen.
Auf dem Schiff hatte man sich auf die Zeiteinheit von Terra festgelegt, und nach diesem Rhythmus wurde gelebt.
Es war Frühstückszeit. Sie saßen beieinander in reger Diskussion, als plötzlich alles anders wurde!
„Festhalten!“, schrie Tripod jäh.
Schon wurde das Schiff durcheinander geschüttelt. Immer wieder trommelte etwas auf die Außenhaut des Schiffes. So laut, dass sich alle die Ohren zuhalten mussten. Dann wurde es schlagartig still.
Ein erleichtertes Seufzen erklang aus den Lautsprechern.
„Bericht“, sagte Lars.
Tripod antwortete: „Meteoritenschwarm! Jetzt habe ich die Schutzschilde eingeschaltet. Die helfen aber nicht bei den großen Brocken, denn einige unserer Steuerdüsen wurden getroffen.“
Wie auf Kommando gab es einen mächtigen Schlag! Das Schiff schlingerte zur Seite. Alle fielen zu Boden und begannen auf einmal zu schweben, als die künstliche Schwerkraft aussetzte.
Fant hatte sich den Kopf gestoßen. Doch das Adrenalin sorgte dafür, dass er es nicht bemerkte.
Lars hielt sich an einer Konsole fest und rief:
„Tripod, steuere uns raus hier, sofort!“
„Geht nicht, Chef. Antrieb defekt, nur noch drei Steuerdüsen funktionieren“, erwiderte Tripod mit leichter Panik in der Stimme.
Fant hatte endlich Halt gefunden und schaute aufgeregt zu Lars, der systematisch und ruhig einen Außenmonitor nach dem anderen absuchte.
„Die Schutzschilde halten nicht mehr lange, Freunde. Macht euch auf einen Trommelwirbel gefasst“, sagte Tripod.
Er wurde von Lars unterbrochen: „Tripod, der da rechts unten, sofort.“
„Gute Idee“, rief Tripod.
Das Schiff steuerte auf einen riesigen Felsbrocken zu, der leicht rotierend auf der rechten Seite auf sie zukam. Fant hielt den Atem an! Hatte er nicht von Talaxa und Tripod gelernt, wie schwer es war, die Geschwindigkeit und die Rotation für eine Näherung zu berechnen?
„Landen!“, schrie Lars.
Jetzt bekam Fant einen Schweißausbruch. ,Unmöglich‘, rief sein Gehirn.
Als Bestätigung fragte Tripod: „Wirklich?“
„Warum nicht? Die Wahrscheinlichkeit, durch die Brocken eliminiert zu werden, ist um 0,3 % größer als das Manöver“, sagte Talaxa, die sich mittlerweile materialisiert hatte und mitten auf der Brücke schwebte.
„Tu es, Tripod. Sofort!“, rief plötzlich Otet.
Das Schiff setzte sich langsam in Bewegung. Ein weiterer Trommelwirbel erfasste das Schiff, der erst aufhörte, als sie hinter dem Meteoriten Schutz gefunden hatten.
Inzwischen hatten alle eine sichere Position in der Schwerelosigkeit gefunden. Alle schauten zu Lars, der angestrengt auf den Monitor starrte. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und tropften nach allen Seiten durch den Raum. Fant traute sich wieder zu atmen und bemerkte, wie sein Herz immer schneller schlug. So hatte er sich das Abenteuer nicht vorgestellt! Doch jetzt begriff er, warum Otet ihn immer wieder zur Vorsicht ermahnte. Er versuchte, seine Position mit dem Umschlingen der zweiten Hand zu festigen.
Lars, diesmal ruhig und überlegt, sagte: „Dort, Tripod. Siehst du den Krater?“
Nach einer kleinen Pause erwiderte Tripod: „Die Stelle ist gut, doch wir sind zu langsam. Seine Rotationsgeschwindigkeit ist ein Drittel schneller als unsere.“
Wieder trat Stille ein, bis Talaxa sagte: „Die Wahrscheinlichkeit…“
„Ruhe“, schnauzte sie Trix an, der ebenfalls voller Schweißperlen, an einem Sitz geklammert, auf den Monitor starrte.
„Noch eine Runde, Tripod. Dann habe ich vielleicht eine Idee“, sagte er. Jetzt schaute Lars überrascht.
Für Fant dauerte die Runde eine gefühlte Ewigkeit. Der Drang zur Toilette wurde immer stärker. Zudem wurde ihm durch die Schwerelosigkeit langsam übel. Er schaute in die besorgten Augen seiner Mutter. Er versuchte leicht zu lächeln, doch es misslang.
„Siehst du die Schräge dort, Tripod?“, unterbrach Trix seine Gedanken. „Wenn wir mit dem Hinterteil dort andocken, wird der Druck durch das Abrutschen ins Tal abgefedert.“
„Du willst, dass wir an der Spitze des Kraters anstoßen und uns dann den Abhang hinunterrutschen lassen, um den Druck zu kompensieren?“, rief Biljka.
Tripod antwortete: „Das könnte klappen! Soll ich, Kapitän?“
Trotz allem musste Lars grinsen, als sie ihn alle anstarrten, ehe er antwortete: „Na klar, wird schon schiefgehen.“
Als sich Fant bewusst wurde, was sie gleich machen würden, rutschte ihm das Herz in die Hose und sein Blut rauschte mit Höchstgeschwindigkeit durch die Adern.
„Gut festhalten“, rief Tripod.
Das Schiff setzte sich in Bewegung. Die erste Umdrehung nutzte Tripod, um den Anflugwinkel zu berechnen. Bei der zweiten Umdrehung wurde die Höhe festgelegt - und dann war es soweit: Tripod steuerte das Schiff in die berechnete Position. Trix starrte zu Talaxa, die wohlwollend nickte. Und er verstand, dass ihre Berechnungen positiv ausfielen. Alle hielten den Atem an, als plötzlich das Schiff nach rechts abkippte, dann erfolgte der harte Aufschlag. Alle, außer Fant, schrien auf und versuchten verzweifelt, in eine feste Position zu kommen.
Sie wurden immer wieder wild durcheinandergewirbelt, obwohl Tripod versuchte, den Unebenheiten ihrer Rutschbahn auszuweichen.
Es gelang nicht immer, und so ging die wilde Rutschpartie immer weiter, bis sie schlagartig zum Stillstand kamen. In jedem Winkel konnte man die extreme Beanspruchung des Materials durch ein Ächzen und Stöhnen hören. Durch die leichte Anziehungskraft des Meteoriten setzte eine minimale Schwerkraft ein, und alle glitten sanft zu Boden.
Jaka und Otet liefen so schnell wie möglich zu Fant, der durch sein leichteres Körpergewicht noch ohnmächtig im Raum schwebte.
Fant öffnete mit einem Stöhnen seine Augen und schaute in das besorgte Gesicht seiner Mutter. „Mutter“, flüsterte er, und war über seine Wortwahl selbst überrascht. ‚Habe ich mich doch so schnell daran gewöhnt‘, dachte er und verwarf den Gedanken wieder. Die alten Zeiten interessierten ihn nicht mehr! Er war hier und genoss das Streicheln und die Liebkosung Jakas – seiner Mutter!
Auch Jaka wurde sich ihrer Mutterrolle zum ersten Mal richtig bewusst. Die emotionalen Sorgen waren ihr vorher völlig fremd.
„Wir haben es geschafft“, jubelte Trix triumphierend, bis das Licht erlosch.
„Tripod, lass den Mist“, sagte Lars trocken.
Tripod schaltete die Beleuchtung, hinterlegt mit einem bösartigen Kichern, wieder ein.
„Bericht!“, sagte Lars wieder.
Tripod erwiderte militärisch: „Schiff kaputt! Ich kann nicht starten. Lebenserhaltung ist in Ordnung. Schutzschilde bei 20 %. Das war‘s.“
Alle anderen starrten erschrocken zu Lars, der sich weiter mit Tripod bemühte, eine Bestandsaufnahme zu erörtern:
„Eine Ahnung, warum das so ist?“
„Nein“.
„Was können wir tun?“
„Nichts“.
„Tripod, im Ernst. Was können wir tun?“
„Warten, bis ich den Systemcheck abgeschlossen habe.“
„Ok, wann?“
„Gleich“.
Ruhe trat ein. Nur hier und da war ein Quietschen der Konstruktion zu hören. Fant schaute nun aufrecht sitzend zu Lars und wartete.
„Also, durch die Rutschpartie haben wir alle Steuerdüsen verloren, aber ein Antrieb könnte noch funktionieren.“
„Was bedeutet „könnte?“, fragte Lars etwas ungeduldig.
„Es scheint eine Verstopfung vorzuliegen“, erwiderte Tripod.
„Scheiße“, war die kurze Antwort von Lars.
„Jemand muss raus und saubermachen“, sagte Tripod.
Jeder konnte das Lachen in seiner Stimme hören.
Plötzlich setzte die Schwerkraft wieder ein und die Lüftung sprang an. Lars seufzte und schaute fragend zu seinen Freunden.