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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2020 Robert C. Mir
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7494-1829-9
Vor einigen Jahren lernte ich im Rahmen eines Beratungsprojektes eine IT-Firma kennen, welche die Branchensoftware für ihre Aktionäre erstellte. Es handelte sich dabei um eine Handvoll Firmen, alle in derselben Branche, welche zu gleichen Anteilen an der Firma beteiligt waren. Gerufen wurde ich, weil sich die Weiterentwicklung unheimlich schwer gestaltete. Dabei stellte ich schnell fest, dass in der Organisation eine Pattsituation herrschte: ein Product Owner, der nicht wirklich bevollmächtigt war, und Anteilseigner, welche zwar alle einig waren, dass eine neue Version der Branchenlösung gebraucht würde, sich sonst aber auf fast gar nichts einigen konnten. Entsprechend wurde während mehrerer Jahre – statt eine neuen Lösung zu entwickeln – ein sehr erfahrenes Entwicklerteam damit ausgelastet, irgendwelche Wartungsaufgaben zu lösen.
Ich erkannte schnell, dass die Anteilseigner – um dies mit agilem Wording darzustellen – eine gemeinsame Vision hatten, die da hieß: neue Branchensoftware, dass aber darüber hinaus keine Einigkeit bestand und sich entsprechend keine Übereinstimmung in Hinblick auf Anforderungen und deren Wertung finden ließ. Kurz, wir stellten fest, dass es keine wirkliche gemeinsame Vision gab, weil jeder unter “Neue Branchensoftware” etwas komplett anderes verstand.
Bei der Gelegenheit erinnerte ich mich an einen Ansatz, den ich in anderen Projekten eingesetzt hatte, und wir – der Product Owner, die verschiedenen Stakeholder und ich – setzten uns zusammen und konkretisierten mit einem Business Model Canvas die Vision als Zwischenschritt, um sicherzustellen, dass wir ein gemeinsames Bild und ein gemeinsames Verständnis der Lösung fanden, auf der wir aufbauen konnten. Da die Auseinandersetzungen zum Thema schon seit einigen Jahren bestanden, war der Prozess nicht einfach, aber nach ein paar gemeinsamen Workshops einigten sich die Beteiligten auf einen gemeinsamen Canvas, ein gemeinsames Geschäfts- und Lösungsmodell und gemeinsames Vorgehen bei künftigen Unstimmigkeiten – und endlich konnte die Lösungsentwicklung auf ein gemeinsames, von allen getragenes und verstandenes Ziel beginnen.
Business Model Canvas wurde im Jahr 2005 von Alexander Osterwalder entwickelt.
“Business Model Canvas ist eine strategische Management- und Lean-Startup- Vorlage für die Entwicklung neuer oder die Dokumentation bestehender Geschäftsmodelle. Es handelt sich um ein visuelles Diagramm mit Elementen, die das Wertversprechen, die Infrastruktur, die Kunden und die Finanzen eines Unternehmens oder Produkts beschreiben. Es unterstützt Unternehmen bei der Ausrichtung ihrer Aktivitäten, indem es mögliche Kompromisse aufzeigt.
Die neun "Bausteine" der Geschäftsmodell-Entwurfsvorlage, die später als Business Model Canvas bezeichnet wurden...1”
Man könnte Business Modell Canvas auch als einen auf eine Seite komprimierten Business- Plan verstehen, der darauf ausgerichtet ist, die Kommunikation eines Teams/ einer Gruppe in der Entwicklung zu fördern.