ELEKTRO-INSTALLATIONEN IM HAUS
Elektroschaltungen • Stromleitungen verlegen • u. v. m.
Thomas Riegler, Jahrgang 1965, gehört zu den erfahrensten Autoren von Do-it-yourself-Ratgebern. Sein besonderes Interesse galt schon immer allem, was mit Haustechnik, Elektronik und Technikgeschichte zusammenhängt. Seit 1994 schreibt er regelmäßig Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.
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Lektorat: Ulrich Dorn
Satz: PC-DTP-Satz und Informations GmbH, Alexandra Kugge, München
Covergestaltung: Julia Harrer
ISBN: 978-3-645-20669-3
eISBN: 978-3-645-27011-3
Dieses Buch versteht sich nicht als Lehrbuch und soll nicht zum Nachmachen aufrufen.
Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jeder ist selbst für sein Handeln und damit auch für seine Fehler verantwortlich. Zudem sind bei allen Tätigkeiten die allgemeinen Arbeitsschutzvorschriften zu beachten.
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Der Umgang mit Strom ist lebensgefährlich! Da für Arbeiten an elektrischen Anlagen besondere Fachkenntnisse erforderlich sind, dürfen Arbeiten an elektrischen Anlagen nur von entsprechend ausgebildetem und autorisiertem Fachpersonal durchgeführt werden.
1 | Umgang mit Elektrizität |
1Den Haushalt auf Elektrosicherheit prüfen
2Gefahren des elektrischen Stroms
3Die fünf Sicherheitsregeln
4Was man selbst machen darf
5Arbeiten an elektrischen Anlagen
6Nur mit Elektriker-Werkzeug
7Mit dem Spannungsprüfer die Spannung prüfen
8Mit dem Multimeter die Spannung prüfen
9Drehstromnetze auf Spannungsfreiheit prüfen
10Den Phasenprüfer richtig nutzen
11Installationszonen nach DIN 18015-3
12Die Leitungsarten
13Leiterfarben einer Elektroinstallation
14Bezeichnungen der Anschlussklemmen
15Alte und neue Normen
16Spannungsarten in Europa
17Sicherungen im Haushalt
18Leistungsbedarf und Stromkreise
19Mehrere Geräte an einer Steckdose?
20Schmelzsicherungen im Haushalt
21Funktion der Leitungsschutzschalter
22Auslösecharakteristik von Leitungsschutzschaltern
23Personenschutz durch Fi-Schalter
24FI-Schutzschalter prüfen
25Geräte an der Potentialausgleichsschiene
26Der Erdleiter sorgt für Schutz
27Ausstattungsumfang nach DIN
28Leitungen prüfen mit dem Multimeter
29Kabel mit dem Multimeter prüfen
30Leitungssucher richtig einsetzen
31Bohren und Elektroleitungen
32Fehlersuche bei Stromausfall (Variante A)
33Fehlersuche bei Stromausfall (Variante B)
34Fehlersuche bei Stromausfall (Variante C)
35Was tun bei Stromausfall?
36Externen Stromausfall feststellen
37Veraltete Elektroinstallationen
38FI-Schalter nachrüsten
2 | Elektroschaltungen |
39Eine einpolige Ausschaltung aufbauen
40Eine zweipolige Ausschaltung aufbauen
41Aufbau einer Serienschaltung
42Aufbau einer Wechselschaltung
43Aufbau einer Kreuzschaltung
44Aufbau einer großen Kreuzschaltung
45Einpolige Ausschaltung mit Niedervolt-LED
46Aufbau einer Stromstoßschaltung
47Aufbau einer Treppenhausautomat-Schaltung
48Treppenhausautomat mit Bewegungsmelder
49Treppenhausautomat mit Taster und Bewegungsmelder
50Aufbau einer Kontrollschaltung
51Lichtschaltung mit Radar-Bewegungsmelder
52Lichtschaltung mit mehreren Bewegungsmeldern
53Manuelle Jalousieschaltung
54Rollladensteuerung mit Zeitschaltuhr
55Rollladenmotor anschließen
56Garagentor-Antrieb anschließen
57Dämmerungsschaltung mit Lichtsensor
58Dämmerungsschaltung mit Zeitschaltuhr
59Wechselschaltung mit Dimmer
60Tastdimmer-Schaltung aufbauen
61Ausschaltung mit Funkschalter
62Lichtschaltung per Funk aufbauen
63Wechselschaltung mit einem Funkschalter
64Zentrale Lichtsteuerung über Funk
3 | Leuchten und Lampen |
65Optimale Beleuchtung für jeden Raum
66Beleuchtung richtig planen
67Richtige Verkabelung zum Lampenausgang
68Lampenfassung richtig verdrahten
69Lampenfassung richtig anschließen
70Deckenleuchten mit zwei Lampensektionen
71Leuchtmittel für Lampe geeignet?
72Parallel verbundene Leuchten
73LED-Leuchtmittel: Hoch- oder Niedervolt?
74LED-Leuchtmittel dimmbar?
75Klassische Glühlampe
76Vorteile von Halogenlampen
77Leuchtstoffröhren
78LED-Leuchtmittel: die Nummer 1
79Klassische Glühlampe auswechseln
80Spotlampen tauschen
81Leuchtstoffröhre tauschen
82Leuchtstoffröhre mit Starter auf LED umrüsten
83Umgebaute Leuchtstoffröhre, Vorschaltgerät entfernen
84Leuchtstoffröhre mit EVG auf LED umrüsten
85Feuchtraum- und Außenleuchten
4 | Lichtschalter und Dimmer |
86Einfachen Lichtschalter anschließen
87Schalter mit Kontrolllampe
88Zweipoligen Ausschalter anschließen
89Serienschalter anschließen
90Wechselschalter anschließen
91Kreuzschalter anschließen
92Taster mit Wippe anschließen
93Tastdimmer mit mehr Komfort
94Stromstoßschalter anschließen
95Klassischer Treppenlichtautomat
96Elektronischer Treppenlichtautomat
97Treppenhausautomat und unterschiedliche Leuchtmittel
98Dämmerungsschalter
99Welcher Bewegungsmelder wird gebraucht?
100PIR-Bewegungsmelder anschließen
101Radar-Bewegungsmelder anschließen
102Funkschalter allgemein
103Zeitschaltuhr
104Zeitschaltuhr nachrüsten
105Jalousieschalter anschließen
106Jalousietaster anschließen
107Rollladen-Zeitschalter anschließen
5 | Stromleitung verlegen |
108IP-Schutzarten
109Der Stromlaufplan
110Hausinstallation richtig planen
111Wichtige Drahtbezeichnungen
112Wichtige Kabelbezeichnungen
113Welche Kabelart wo verwenden?
114Draht mit Abisolierzange abisolieren
115Draht richtig abisolieren
116Umgang mit dem Kabelmesser
117Kabel richtig abisolieren
118Aderendhülsen allgemein
119Aderendhülsen richtig aufkerben
120Nacharbeiten bei Litzendrähten
121Drähte richtig anschließen, allgemein
122Drähte mit Schraubklemmen verbinden
123Drähte mit Steckklemmen verbinden
124FI, LS und FI/LS – was ist was?
125Welchen Leitungsschutzschalter?
126Einphasigen LS richtig anschließen
127Dreiphasigen LS richtig anschließen
128FI/LS richtig anschließen
129Installationsschläuche
130Richtig stemmen
131Unterputzdose richtig setzen
132Unterputz-Elektro-Installationen
133Installationsschläuche verlegen
134Installationsrohre
135Installationsrohre richtig verlegen
136Feuchtraum und/oder Aufputz?
137Feuchtraum-Installationsdose montieren
138Kabel in die Feuchtraumdose einführen
139Hohlwanddose richtig setzen
140Draht am Einzugsband befestigen
141Leitungen richtig einziehen
142Leitungen bequem einziehen
143Schutzleiter richtig anschließen
144Steckdose anschließen
145Kinderschutzsteckdose anschließen
146Doppelsteckdose anschließen
147Steckdose oder Schalter in Unterputzdose einbauen
148Was darf in die Leerverrohrung?
149Chaos in der Abzweigdose?
150Der Verteilerschrank
151Für Übersicht im Verteilerschrank sorgen
152Subverteiler anschließen
153Kundenzähler als zusätzlicher Stromzähler
154Kundenzähler anschließen
155Überspannungsableiter einbauen
156Stromkreise planen und aufteilen
6 | Elektroinstallationen im Bad |
157Schutzbereiche im Badezimmer
158Badezimmerbeleuchtung
159Schutzbereich 0: Badewanne und Dusche
160Schutzbereich 1: senkrechte Flächen
161Schutzbereich 2: der Sprühbereich
162Schutzbereich 3
163Whirlpool anschließen
7 | Außenbeleuchtung |
164Niedervolt-Gartenbeleuchtung
165230-Volt-Gartenbeleuchtung
166Solar-Gartenbeleuchtung
167Sockelleuchten betreiben
168Standleuchten anschließen
169Einbruchsschutz-Beleuchtung
170Bewegungsmelder platzieren
171Bewegungsmelder installieren
8 | Steckdosen erneuern |
172230-V-Steckdose austauschen
173400-V-Steckdose austauschen
174Drehfeldmesser richtig einsetzen
175Die Sache mit der Drehrichtung
176Drehrichtung an 400-V-Steckdose testen
177Drehrichtung umkehren
9 | Herd und Kochfeld |
178Aktuelle Farbcodierung nach DIN VDE
179Alte Farbcodierungen
180Herdanschlussdose installieren
181Herdanschlusskabel an Anschlussdose anschließen
182Einbauherd richtig anschließen
183Herdanschlussdose installieren
184Herdanschlussleitung an Herdanschlussdose anschließen
185Einbauherd an 230 Volt anschließen
186Autarkes Ceran-Kochfeld anschließen
187Ceran-Backofen-Kombination anschließen
188Autarkes Induktionskochfeld anschließen
189Backofen richtig anschließen
10 | Drehstromschaltung |
190Dreipolige Ausschaltung aufbauen
191Drehstrommotor-Klemmenbezeichnungen
192Drehstrommotor in Sternschaltung
193Drehstrommotor in Dreieckschaltung
194Stern-Dreieck-Anlaufschaltung
195Links-Rechtslauf-Schaltung
196Dreipoligen Ausschalter anschließen
11 | Kleine Reparaturen |
197Schukostecker und Kupplung montieren
198Eurostecker-Verlängerungskabel selbst gemacht
199400-V-Kupplung montieren
200400-V-Stecker montieren
201400-V-Verlängerungskabel selbst gemacht
202Unsachgemäßes Arbeiten vermeiden
203Unbekannten Lichtschalter identifizieren
204Glasrohrsicherung in einem Dimmer tauschen
205Glasrohrsicherung testen
206Rollladenmotor tauschen
12 | Kommunikation inhouse |
207TAE-Telefonsteckdose (Deutschland)
208TAE-Dosen anschließen
209Mehrere TAE-Dosen anschließen
210DSL an Telefondose anschließen
211WLAN-Empfang verbessern
212WLAN-Repeater platzieren
213Mesh-WLAN-Router
214TDO-Telefonsteckdose (Österreich)
215TDO-Dose anschließen
216Netzwerkkabel und Klassen
217Netzwerkkabel-Farben
218Netzwerk-Steckdose anschließen
13 | Antennentechnik |
219Antennenkabel richtig abisolieren
220F-Stecker richtig montieren
221Antennensteckdose anschließen
222Mehrere TVs ans Kabel-TV anschließen
1 | Den Haushalt auf Elektrosicherheit prüfen |
Strom und Spannung sind lebensgefährlich. Deshalb hat die Elektrosicherheit viele Facetten. Dass Arbeiten an elektrischen Anlagen ausnahmslos nur erfolgen sollen, wenn diese spannungsfrei sind, und ausschließlich von autorisierten Fachkräften auszuführen sind, ist nur ein Punkt. Mindestens genauso wichtig ist Elektrosicherheit im Haushalt. Stichwort: schadhafte Geräte.
1Prüfen Sie alle Kabel der im Haushalt genutzten Elektrogeräte daraufhin, ob sie noch in einwandfreiem Zustand sind.
2Kontrollieren Sie auch alle Anschlussstecker.
3Sehen Sie nach, ob die Gehäuse aller Geräte im Haushalt noch in Ordnung sind.
4Überprüfen Sie alle Steckdosen und Lichtschalter auf Vollständigkeit und sicheren Halt in der Wand.
5Schadhafte Geräte und Leitungen sind umgehend außer Betrieb zu setzen und auszustecken. Entweder lassen sie sich noch von einem Fachmann reparieren oder sie sind durch neue zu ersetzen.
6Schadhafte Abdeckungen an Lichtschaltern oder herausgerissene Steckdosen sind umgehend von einem autorisierten Fachmann wieder instand zu setzen.
Achtung, Lebensgefahr!
Kann man, etwa aufgrund eines schadhaften Gehäuses, blanke Metallteile, Kabel und so weiter berühren, besteht höchste Lebensgefahr. Ist der Mantel eines Kabels aufgescheuert, sind seine Adern sichtbar. Sie sind zwar auch isoliert, erfahrungsgemäß scheuert die Isolierung aber schnell auf, sodass der blanke Leiter berührt werden kann. Es besteht höchste Lebensgefahr.
2 | Gefahren des elektrischen Stroms |
Elektrischer Strom ist für Mensch und Tier höchst gefährlich. Die Ursachen liegen darin, dass wir zu rund 70 Prozent aus Flüssigkeiten bestehen und fast alle unsere Organe durch vom Gehirn ausgehende elektrische Impulse am Laufen gehalten werden. Fließt Strom durch unseren Körper, beginnen sich unsere Muskeln zu verkrampfen und wir sind nicht mehr in der Lage, einen Strom führenden Leiter loszulassen. Dazu braucht es nur ca. 10 bis 15 Milliampere mit einer Einwirkungsdauer ab einer halben Sekunde.
Fließt Strom über das Herz, versucht es, dem Rhythmus des Wechselstroms zu folgen, und gerät außer Tritt. Es kommt zu Herzkammerflimmern und zum Kreislaufstillstand. Wegen Sauerstoffmangels kommt es sehr schnell zu Schädigungen des Gehirns, was zum Tod führt.
Für die Folgen eines Elektrounfalls sind die Stromstärke, die Einwirkdauer und der Weg, den der Strom durch den Körper nimmt, entscheidend.
•Stromstärken ab etwa 50 mA sind lebensgefährlich. Diese Gefahr steigt mit der Stromstärke und der Einwirkdauer.
•Wechselstrom ist gefährlicher als Gleichstrom, weil er zu Herzkammerflimmern führt.
•Wechselspannungen ab 50 Volt und Gleichspannungen ab 120 Volt sind lebensgefährlich. Bei Tieren halbieren sich diese Werte.
Achtung! Chemische Wirkung des Stroms
Durch die chemische Wirkung des Stroms kann sich das Blut zersetzen. Schwere Vergiftungen sind die Folge. Auch Herzrhythmusstörungen können nach einem Stromunfall auftreten. Deshalb ist nach einem Stromunfall auf jeden Fall ein Arzt aufzusuchen. Selbst wenn man sich fit fühlt!
3 | Die fünf Sicherheitsregeln |
Die fünf Sicherheitsregeln gemäß der Normenreihe DIN VDE 0105 sollen das sichere Arbeiten an elektrischen Anlagen, vom Haushalt bis in den Starkstrombereich, gewährleisten. Vor Beginn der Arbeiten gehen Sie wie folgt vor:
1Freischalten
2Gegen Wiedereinschalten sichern
3Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4Erden und kurzschließen
5Benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
Nach Beendigung der Arbeiten sind die gesetzten Sicherheitskriterien in umgekehrter Reihenfolge wieder aufzuheben.
5 Sicherheitsregeln für die Praxis
•Freischalten: Sicherungsautomat des Stromkreises ausschalten
•Gegen Wiedereinschalten sichern: Schalthebel in Ausstellung mit Klebeband fixieren, Zettel mit „Nicht einschalten“ anbringen, Sicherungskasten versperren
•Spannungsfreiheit feststellen: Spannungsfreiheit an der Arbeitsstelle, etwa an einer Steckdose, mit einem Voltmeter feststellen
•Erden und kurzschließen: Im Heimbereich nur vonnöten, wenn Gefahr besteht, dass die Anlage trotz der Arbeiten unter Spannung gesetzt wird
•Benachbarte Stromkreise abschalten: Das wird im Heimbereich kaum nötig sein, außer man ist im Arbeitsbereich mit mehreren Stromkreisen konfrontiert. Dann sollten sie abgeschaltet und gemäß den Abschaltregeln überprüft und gesichert werden.
Die meisten Elektrounfälle in Deutschland geschehen aufgrund von Missachtung der Punkte 1 und 3 den fünf Sicherheitsregeln und sind somit auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen!
4 | Was man selbst machen darf |
Das Arbeiten an elektrischen Anlagen ist grundsätzlich gefährlich, zum einen, weil aufgrund von Unwissenheit und Fahrlässigkeit verursachte Stromschläge zum Tod führen können. Nicht normgerecht ausgeführte Arbeiten können zudem zu Folgeschäden, Stichwort Brände, führen.
Selbst wenn man als Laie geschickt im Umgang mit Werkzeug ist und sich Arbeiten an elektrischen Anlagen ohne Weiteres zutraut, ändert das nichts an der Tatsache, dass ein Heimwerker rein rechtlich nichts machen darf, bei dem er mit Strom in Berührung kommen könnte. Vorbereitende Tätigkeiten im Zuge einer Hausinstallation, wie deren Planung oder das Verlegen von Rohren und Leitungen, sind zwar zulässig, allerdings nur unter Aufsicht einer ausgebildeten Fachkraft.
Was ist verboten?
Laut Paragraf 13 der Niederspannungsverordnung ist Laien das Arbeiten an der Elektrik grundsätzlich untersagt. Dieses Verbot schließt den gesamten Haushalt ein. Selbst Steckdosen dürften nicht ausgetauscht und Lampen nicht angeschlossen werden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass das dafür erforderliche Equipment in jedem Baumarkt erhältlich ist.
Unter Aufsicht einer Fachkraft
Unter Aufsicht einer Fachkraft sind folgende Tätigkeiten erlaubt:
•Schlitze für Elektroinstallation stemmen
•Unterputzdosen setzen
•Rohre und Leitungen verlegen
•Verteiler und Zählerschrank montieren
•Kabel und Drähte in Leerrohre einziehen
Verbote missachten
Wir alle wissen, dass sich die meisten Handwerker um diese Verbote kaum kümmern. Umso wichtiger ist es, dass man bei Arbeiten an elektrischen Anlagen genau weiß, was man tut und welche Ausführungsvorschriften und Sicherheitsvorkehrungen zu beachten sind.
Achtung! Schaden durch unsachgemäße Installation
Sie sind im vollen Umfang für die von Ihnen ausgeführten Arbeiten an elektrischen Anlagen verantwortlich!
Entsteht durch unsachgemäße Installation ein Schaden, etwa ein Kabelbrand mit anschließendem Wohnungsbrand, werden Sie persönlich dafür haftbar gemacht! Erleidet eine Person einen Stromschlag und kommt dabei zu Tode, hat das auch für Sie fatale Konsequenzen. Versicherungen zahlen jedenfalls nicht.
5 | Arbeiten an elektrischen Anlagen |
Wie bereits erwähnt, bergen Arbeiten an elektrischen Anlagen, wie der Hausinstallation, sehr großes Gefahrenpotenzial. Es lässt sich minimieren, indem man einige grundlegende Regeln beachtet.
1Planen Sie die durchzuführende Arbeit bis ins letzte Detail. Sie müssen sich über jeden Arbeitsschritt absolut im Klaren sein. Das schließt etwa mit ein, dass Sie genau wissen, wie welche Geräte anzuschließen sind.
2Im Bedarfsfall stellen Sie eine Checkliste zusammen, in der alle durchzuführenden Tätigkeiten der Reihe nach angeführt sind. Die Liste kann auch Anschlussskizzen enthalten.
3Arbeiten Sie ausschließlich in spannungsfrei geschalteten Stromkreisen. Befolgen Sie dazu die fünf Sicherheitsregeln. Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, schalten Sie zusätzlich alle FIs aus. Dann sind die ihnen nachgeschalteten Stromkreise auf jeden Fall spannungsfrei.
4Richten Sie Ihren Arbeitsplatz so ein, dass er sicheres Arbeiten erlaubt. Dazu zählt etwa der sichere Stand einer Leiter.
5Prüfen Sie vor Beginn der Tätigkeit auf jeden Fall, ob am Arbeitsort wirklich Spannungsfreiheit gegeben ist.
6Verwenden Sie ausschließlich schutzisoliertes Werkzeug.
7Führen Sie die Arbeiten stets so durch, als stände die Anlage unter Spannung! Berühren Sie also keine blanken Drähte oder sonstigen Teile, die unter Spannung stehen könnten. Diese Regel befolgen alle vernünftigen ausgebildeten Elektriker auch.
6 | Nur mit Elektriker-Werkzeug |
Für Arbeiten an der Elektroinstallation ist sogenanntes Elektriker-Werkzeug zu verwenden. Es unterscheidet sich in einem kleinen, aber entscheidenden Detail von normalen Schraubendrehern und Zangen. Während diese durchweg aus blankem Metall gefertigt sind, besitzt das Elektriker-Werkzeug eine Schutzisolierung, die etwa bei Schraubendrehern bis nahe der Klinge reicht. Zudem verfügen die Werkzeuge über einen Abrutschschutz, der das versehentliche Abgleiten der Finger auf blanke Metallteile verhindert.
Hochwertiges Elektriker-Werkzeug ist außerdem mit einem VDE- und einem GS-Gütesiegel versehen. Das bedeutet nicht weniger, als dass das Werkzeug speziell auf seine Spannungssicherheit getestet und für sicher befunden wurde. Elektriker-Werkzeug muss zudem in einem technisch einwandfreien Zustand sein. Ist die Isolierung oder der Abrutschschutz eines Werkzeugs schadhaft, ist es zu ersetzen.
Messgeräte in einwandfreiem Zustand
Auch Multimeter, Spannungsprüfer und dergleichen müssen in einwandfreiem Zustand sein. Das heißt, dass ihr Gehäuse nicht gebrochen sein darf. Dasselbe gilt für alle Messleitungen und Prüfspitzen. Stichwort: blanke und aufgescheuerte Stellen.
Schadhaftes Gerät umgehend ersetzen
Schadhaftes oder gar unisoliertes Werkzeug und Messgeräte bedeuten Lebensgefahr!
7 | Mit dem Spannungsprüfer die Spannung prüfen |
Mit einem Spannungsprüfer lässt sich schnell, bequem und sicher kontrollieren, ob an den Messpunkten, zum Beispiel an einer Steckdose, Spannung anliegt. Einfache Modelle sind mit einer LED-Reihe versehen, die nur Auskunft über das Spannungsniveau gibt. Komfortable Geräte besitzen ein kleines Display, in dem sie die exakte Spannung anzeigen. Eine Voreinstellung des Messbereichs und der Spannungsart entfällt bei Spannungsprüfern.
1Kontrollmessung an einer funktionierenden Steckdose. Die Messspitzen müssen in die beiden runden Kontaktlöcher der Steckdose gehalten werden. Achtung! Messspitzen nicht berühren. Sie stehen unter Spannung!
2Das Instrument muss an die 230 Volt anzeigen, etwa indem alle LEDs von sechs bis 230 Volt leuchten. Falls nicht, ist der Spannungstester defekt.
3Nachdem die einwandfreie Funktion des Geräts festgestellt wurde, kann an der beabsichtigten Arbeitsstelle auf Spannungsfreiheit geprüft werden. Am Spannungstester dürfen nun keine LEDs aufleuchten.
4Zur abschließenden Funktionskontrolle ist die Netzspannung an einer funktionierenden Steckdose zu messen. Dort müssen wieder um die 230 Volt gemessen werden.
8 | Mit dem Multimeter die Spannung prüfen |
Wird die Spannungsfreiheit mit einem Multimeter überprüft, ist auf dessen korrekte Einstellung zu achten. Diese Geräte können Gleich- und Wechselspannungen messen. Wird das Gerät irrtümlicherweise im Gleichspannungsmodus betrieben, zeigt es beim Messen einer Wechselspannung 0 Volt an, obwohl 230 Volt anstehen.
1Das Messgerät auf Wechselspannung schalten. Das kann entweder durch den Messbereichs-Wahlschalter oder einen separaten Druckknopf erfolgen.
2Kontrollmessung an einer funktionierenden Steckdose. Die Messspitzen müssen in die beiden runden Kontaktlöcher der Steckdose gehalten werden. Achtung! Messspitzen nicht berühren. Sie stehen unter Spannung!
3Das Instrument muss nun an die 230 Volt anzeigen. Falls nicht, ist das Messgerät falsch eingestellt oder defekt.
4Nachdem die einwandfreie Funktion des Geräts überprüft wurde, an der beabsichtigten Arbeitsstelle auf Spannungsfreiheit prüfen. Das Messgerät muss nun 0 Volt anzeigen.
5Zur abschließenden Funktionskontrolle ist die Netzspannung an einer funktionierenden Steckdose zu messen. Dort müssen wieder um die 230 Volt gemessen werden.
9 | Drehstromnetze auf Spannungsfreiheit prüfen |
Zwar birgt schon normaler 230-Volt-Wechselstrom lebensbedrohliche Gefahren, aber 400-Volt-Drehstrom ist noch gefährlicher, weil man es mit drei Strom führenden Phasen und zudem mit einer höheren Spannung zu tun hat. Anstatt eine Messung auf Spannungsfreiheit wie bei Wechselstrom erfordert Drehstrom sechs Messungen. Nur wenn bei allen Messungen 0 Volt ermittelt werden, darf man von der Spannungsfreiheit des Arbeitsbereichs ausgehen.
Messen der Spannung zwischen:
•L1 und L2
•L1 und L3
•L2 und L3
•L1 und N
•L2 und N
•L3 und N
10 | Den Phasenprüfer richtig nutzen |
Der Phasenprüfer ist ein etwas kleinerer Schraubendreher, der in seinem Griff eine simple Messeinrichtung zur Ermittlung des Außenleiters, auch Phase genannt, integriert hat. Der Phasenprüfer reagiert auf Wechselspannungen von rund 100 bis 250 Volt.
1Prüfen Sie zuerst, ob das Gehäuse und die Schutzisolierung des Phasenprüfers in technisch einwandfreiem Zustand sind. Falls nicht, ist der Einsatz des Phasenprüfers lebensgefährlich!
2Halten Sie die Spitze des Phasenprüfers an einen Kontakt, zum Beispiel den einer Steckdose.
3Berühren Sie das hintere Ende leicht mit einem Finger.
4Hält man den Phasenprüfer gerade an eine Phase (Außenleiter), leuchtet die im Griff eingebaute Glimmlampe auf.
5Hält man den Phasenprüfer nicht an eine Phase, bleibt die Glimmlampe dunkel.
Achtung! Kein Ersatz für den Spannungsprüfer
Der Phasenprüfer ist kein ernsthafter Ersatz für einen Spannungsprüfer oder ein Multimeter. Eine zuverlässige Prüfung auf Spannungsfreiheit ist mit ihm nicht möglich!
11 | Installationszonen nach DIN 18015-3 |
Elektroleitungen bei einer Hausinstallation dürfen nicht beliebig kreuz und quer verlegt werden. Die Installationszonen sind nach DIN 18015-3, „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“, genau festgelegt. Demnach dürfen Leitungen in Wänden nur senkrecht oder waagerecht verlegt werden. Weiterhin sind verschiedene Maße einzuhalten. Waagerechte Installationszonen haben einen Abstand vom Boden oder der Zimmerdecke von 150 Millimeter einzuhalten und dürfen eine Breite von 300 Millimetern haben. Bei senkrecht verlaufenden Installationszonen beträgt der Abstand zu Zimmerecken sowie den Kanten von Türen und Fenstern 100 Millimeter. Ihre Breite ist mit 200 Millimetern festgelegt.
Schalter sollen in Wohnräumen in einer Höhe von 1050 Millimetern angeordnet werden. In der Küche und in Arbeitsräumen liegen die Steckdosen oberhalb der Arbeitsfläche und werden üblicherweise in einer Höhe von 1150 Millimetern installiert. Bei allen Maßen geht man vom fertigen Wohnraum, also inklusive Estrich und verlegtem Boden und verputzten Wänden, aus.
Mit dieser Maßnahme will man sicherstellen, dass der Verlauf der unsichtbaren Elektroinstallation in einem Raum nachvollziehbar ist. Damit soll die Gefahr verringert werden, dass elektrische Leitungen bei späteren Montagen, wie etwa dem Bohren von Dübellöchern oder dem Einschlagen von Nägeln, beschädigt werden.
12 | Die Leitungsarten |
•Phase allgemein: Die Phase entspricht der Stromzuleitung zu einem Verbraucher, etwa zu einer Steckdose oder einer Lampenfassung.
•Ungeschaltete Phase: Der Spannung führende Leiter führt vom Sicherungskasten zu einem Schalter oder einer Steckdose. Ungeschaltet bedeutet, dass der Draht nicht von einem anderen Schalter oder einem sonstigen Steuerungsmechanismus unterbrochen ist. Die ungeschaltete Phase ist stets schwarz. An der ungeschaltenen Phase steht immer Spannung an.
•Geschaltete Phase: Unter einer geschalteten Phase versteht man etwa die Zuleitung vom Lichtschalter zur Lampenfassung. Für die geschaltete Phase gibt es keine einheitliche Farbnorm. Üblich sind neben Schwarz auch Braun und Grau. Je nach Schalterstellung kann an der geschalteten Phase Spannung anstehen oder nicht.
•Neutralleiter: Wie bereits beschrieben, wird der Strom über die Phase vom Sicherungskasten zum Verbraucher transportiert. Nachdem der Strom am Verbraucher seine Arbeit verrichtet hat, fließt er über den Neutralleiter wieder zurück zum Sicherungskasten. Für den Neutralleiter ist zwingend die Farbe Blau vorgeschrieben.
•Erdung: Der Erdleiter leitet Fehlströme zur Erde ab. Sie können etwa durch einen Defekt entstehen, der das Metallgehäuse eines Geräts unter Strom setzt. Der durch den Erdleiter fließende Fehlerstrom führt zur Auslösung des Fehlerstrom-Schutzschalters. Damit werden Unfälle vermieden. Die Erdung hat eine fixe Kabelfarbe, nämlich Grüngelb. Sie ist somit als einzige zweifarbig.
13 | Leiterfarben einer Elektroinstallation |
Leiterfarben in Deutschland und der Schweiz
Die für die Elektroinstallation zu verwendenden Leiterfarben sind in der DIN VDE 0293-308 festgelegt. Die Norm gilt in Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Braun, Schwarz und Grau können in Mehrleiterkabeln auch als Phasen unterschiedlicher Wechselstromkreise genutzt werden.