222 Anleitungen

ELEKTRO-INSTALLATIONEN IM HAUS

Elektroschaltungen • Stromleitungen verlegen • u. v. m.

Der Autor

Thomas Riegler, Jahrgang 1965, gehört zu den erfahrensten Autoren von Do-it-yourself-Ratgebern. Sein besonderes Interesse galt schon immer allem, was mit Haustechnik, Elektronik und Technikgeschichte zusammenhängt. Seit 1994 schreibt er regelmäßig Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.

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Lektorat: Ulrich Dorn

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Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jeder ist selbst für sein Handeln und damit auch für seine Fehler verantwortlich. Zudem sind bei allen Tätigkeiten die allgemeinen Arbeitsschutzvorschriften zu beachten.

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Der Umgang mit Strom ist lebensgefährlich! Da für Arbeiten an elektrischen Anlagen besondere Fachkenntnisse erforderlich sind, dürfen Arbeiten an elektrischen Anlagen nur von entsprechend ausgebildetem und autorisiertem Fachpersonal durchgeführt werden.

Inhalt

1 Umgang mit Elektrizität

1Den Haushalt auf Elektrosicherheit prüfen

2Gefahren des elektrischen Stroms

3Die fünf Sicherheitsregeln

4Was man selbst machen darf

5Arbeiten an elektrischen Anlagen

6Nur mit Elektriker-Werkzeug

7Mit dem Spannungsprüfer die Spannung prüfen

8Mit dem Multimeter die Spannung prüfen

9Drehstromnetze auf Spannungsfreiheit prüfen

10Den Phasenprüfer richtig nutzen

11Installationszonen nach DIN 18015-3

12Die Leitungsarten

13Leiterfarben einer Elektroinstallation

14Bezeichnungen der Anschlussklemmen

15Alte und neue Normen

16Spannungsarten in Europa

17Sicherungen im Haushalt

18Leistungsbedarf und Stromkreise

19Mehrere Geräte an einer Steckdose?

20Schmelzsicherungen im Haushalt

21Funktion der Leitungsschutzschalter

22Auslösecharakteristik von Leitungsschutzschaltern

23Personenschutz durch Fi-Schalter

24FI-Schutzschalter prüfen

25Geräte an der Potentialausgleichsschiene

26Der Erdleiter sorgt für Schutz

27Ausstattungsumfang nach DIN

28Leitungen prüfen mit dem Multimeter

29Kabel mit dem Multimeter prüfen

30Leitungssucher richtig einsetzen

31Bohren und Elektroleitungen

32Fehlersuche bei Stromausfall (Variante A)

33Fehlersuche bei Stromausfall (Variante B)

34Fehlersuche bei Stromausfall (Variante C)

35Was tun bei Stromausfall?

36Externen Stromausfall feststellen

37Veraltete Elektroinstallationen

38FI-Schalter nachrüsten

2 Elektroschaltungen

39Eine einpolige Ausschaltung aufbauen

40Eine zweipolige Ausschaltung aufbauen

41Aufbau einer Serienschaltung

42Aufbau einer Wechselschaltung

43Aufbau einer Kreuzschaltung

44Aufbau einer großen Kreuzschaltung

45Einpolige Ausschaltung mit Niedervolt-LED

46Aufbau einer Stromstoßschaltung

47Aufbau einer Treppenhausautomat-Schaltung

48Treppenhausautomat mit Bewegungsmelder

49Treppenhausautomat mit Taster und Bewegungsmelder

50Aufbau einer Kontrollschaltung

51Lichtschaltung mit Radar-Bewegungsmelder

52Lichtschaltung mit mehreren Bewegungsmeldern

53Manuelle Jalousieschaltung

54Rollladensteuerung mit Zeitschaltuhr

55Rollladenmotor anschließen

56Garagentor-Antrieb anschließen

57Dämmerungsschaltung mit Lichtsensor

58Dämmerungsschaltung mit Zeitschaltuhr

59Wechselschaltung mit Dimmer

60Tastdimmer-Schaltung aufbauen

61Ausschaltung mit Funkschalter

62Lichtschaltung per Funk aufbauen

63Wechselschaltung mit einem Funkschalter

64Zentrale Lichtsteuerung über Funk

3 Leuchten und Lampen

65Optimale Beleuchtung für jeden Raum

66Beleuchtung richtig planen

67Richtige Verkabelung zum Lampenausgang

68Lampenfassung richtig verdrahten

69Lampenfassung richtig anschließen

70Deckenleuchten mit zwei Lampensektionen

71Leuchtmittel für Lampe geeignet?

72Parallel verbundene Leuchten

73LED-Leuchtmittel: Hoch- oder Niedervolt?

74LED-Leuchtmittel dimmbar?

75Klassische Glühlampe

76Vorteile von Halogenlampen

77Leuchtstoffröhren

78LED-Leuchtmittel: die Nummer 1

79Klassische Glühlampe auswechseln

80Spotlampen tauschen

81Leuchtstoffröhre tauschen

82Leuchtstoffröhre mit Starter auf LED umrüsten

83Umgebaute Leuchtstoffröhre, Vorschaltgerät entfernen

84Leuchtstoffröhre mit EVG auf LED umrüsten

85Feuchtraum- und Außenleuchten

4 Lichtschalter und Dimmer

86Einfachen Lichtschalter anschließen

87Schalter mit Kontrolllampe

88Zweipoligen Ausschalter anschließen

89Serienschalter anschließen

90Wechselschalter anschließen

91Kreuzschalter anschließen

92Taster mit Wippe anschließen

93Tastdimmer mit mehr Komfort

94Stromstoßschalter anschließen

95Klassischer Treppenlichtautomat

96Elektronischer Treppenlichtautomat

97Treppenhausautomat und unterschiedliche Leuchtmittel

98Dämmerungsschalter

99Welcher Bewegungsmelder wird gebraucht?

100PIR-Bewegungsmelder anschließen

101Radar-Bewegungsmelder anschließen

102Funkschalter allgemein

103Zeitschaltuhr

104Zeitschaltuhr nachrüsten

105Jalousieschalter anschließen

106Jalousietaster anschließen

107Rollladen-Zeitschalter anschließen

5 Stromleitung verlegen

108IP-Schutzarten

109Der Stromlaufplan

110Hausinstallation richtig planen

111Wichtige Drahtbezeichnungen

112Wichtige Kabelbezeichnungen

113Welche Kabelart wo verwenden?

114Draht mit Abisolierzange abisolieren

115Draht richtig abisolieren

116Umgang mit dem Kabelmesser

117Kabel richtig abisolieren

118Aderendhülsen allgemein

119Aderendhülsen richtig aufkerben

120Nacharbeiten bei Litzendrähten

121Drähte richtig anschließen, allgemein

122Drähte mit Schraubklemmen verbinden

123Drähte mit Steckklemmen verbinden

124FI, LS und FI/LS – was ist was?

125Welchen Leitungsschutzschalter?

126Einphasigen LS richtig anschließen

127Dreiphasigen LS richtig anschließen

128FI/LS richtig anschließen

129Installationsschläuche

130Richtig stemmen

131Unterputzdose richtig setzen

132Unterputz-Elektro-Installationen

133Installationsschläuche verlegen

134Installationsrohre

135Installationsrohre richtig verlegen

136Feuchtraum und/oder Aufputz?

137Feuchtraum-Installationsdose montieren

138Kabel in die Feuchtraumdose einführen

139Hohlwanddose richtig setzen

140Draht am Einzugsband befestigen

141Leitungen richtig einziehen

142Leitungen bequem einziehen

143Schutzleiter richtig anschließen

144Steckdose anschließen

145Kinderschutzsteckdose anschließen

146Doppelsteckdose anschließen

147Steckdose oder Schalter in Unterputzdose einbauen

148Was darf in die Leerverrohrung?

149Chaos in der Abzweigdose?

150Der Verteilerschrank

151Für Übersicht im Verteilerschrank sorgen

152Subverteiler anschließen

153Kundenzähler als zusätzlicher Stromzähler

154Kundenzähler anschließen

155Überspannungsableiter einbauen

156Stromkreise planen und aufteilen

6 Elektroinstallationen im Bad

157Schutzbereiche im Badezimmer

158Badezimmerbeleuchtung

159Schutzbereich 0: Badewanne und Dusche

160Schutzbereich 1: senkrechte Flächen

161Schutzbereich 2: der Sprühbereich

162Schutzbereich 3

163Whirlpool anschließen

7 Außenbeleuchtung

164Niedervolt-Gartenbeleuchtung

165230-Volt-Gartenbeleuchtung

166Solar-Gartenbeleuchtung

167Sockelleuchten betreiben

168Standleuchten anschließen

169Einbruchsschutz-Beleuchtung

170Bewegungsmelder platzieren

171Bewegungsmelder installieren

8 Steckdosen erneuern

172230-V-Steckdose austauschen

173400-V-Steckdose austauschen

174Drehfeldmesser richtig einsetzen

175Die Sache mit der Drehrichtung

176Drehrichtung an 400-V-Steckdose testen

177Drehrichtung umkehren

9 Herd und Kochfeld

178Aktuelle Farbcodierung nach DIN VDE

179Alte Farbcodierungen

180Herdanschlussdose installieren

181Herdanschlusskabel an Anschlussdose anschließen

182Einbauherd richtig anschließen

183Herdanschlussdose installieren

184Herdanschlussleitung an Herdanschlussdose anschließen

185Einbauherd an 230 Volt anschließen

186Autarkes Ceran-Kochfeld anschließen

187Ceran-Backofen-Kombination anschließen

188Autarkes Induktionskochfeld anschließen

189Backofen richtig anschließen

10 Drehstromschaltung

190Dreipolige Ausschaltung aufbauen

191Drehstrommotor-Klemmenbezeichnungen

192Drehstrommotor in Sternschaltung

193Drehstrommotor in Dreieckschaltung

194Stern-Dreieck-Anlaufschaltung

195Links-Rechtslauf-Schaltung

196Dreipoligen Ausschalter anschließen

11 Kleine Reparaturen

197Schukostecker und Kupplung montieren

198Eurostecker-Verlängerungskabel selbst gemacht

199400-V-Kupplung montieren

200400-V-Stecker montieren

201400-V-Verlängerungskabel selbst gemacht

202Unsachgemäßes Arbeiten vermeiden

203Unbekannten Lichtschalter identifizieren

204Glasrohrsicherung in einem Dimmer tauschen

205Glasrohrsicherung testen

206Rollladenmotor tauschen

12 Kommunikation inhouse

207TAE-Telefonsteckdose (Deutschland)

208TAE-Dosen anschließen

209Mehrere TAE-Dosen anschließen

210DSL an Telefondose anschließen

211WLAN-Empfang verbessern

212WLAN-Repeater platzieren

213Mesh-WLAN-Router

214TDO-Telefonsteckdose (Österreich)

215TDO-Dose anschließen

216Netzwerkkabel und Klassen

217Netzwerkkabel-Farben

218Netzwerk-Steckdose anschließen

13 Antennentechnik

219Antennenkabel richtig abisolieren

220F-Stecker richtig montieren

221Antennensteckdose anschließen

222Mehrere TVs ans Kabel-TV anschließen

Umgang mit Elektrizität

1 Den Haushalt auf Elektrosicherheit prüfen

Strom und Spannung sind lebensgefährlich. Deshalb hat die Elektrosicherheit viele Facetten. Dass Arbeiten an elektrischen Anlagen ausnahmslos nur erfolgen sollen, wenn diese spannungsfrei sind, und ausschließlich von autorisierten Fachkräften auszuführen sind, ist nur ein Punkt. Mindestens genauso wichtig ist Elektrosicherheit im Haushalt. Stichwort: schadhafte Geräte.

1Prüfen Sie alle Kabel der im Haushalt genutzten Elektrogeräte daraufhin, ob sie noch in einwandfreiem Zustand sind.

2Kontrollieren Sie auch alle Anschlussstecker.

3Sehen Sie nach, ob die Gehäuse aller Geräte im Haushalt noch in Ordnung sind.

4Überprüfen Sie alle Steckdosen und Lichtschalter auf Vollständigkeit und sicheren Halt in der Wand.

5Schadhafte Geräte und Leitungen sind umgehend außer Betrieb zu setzen und auszustecken. Entweder lassen sie sich noch von einem Fachmann reparieren oder sie sind durch neue zu ersetzen.

6Schadhafte Abdeckungen an Lichtschaltern oder herausgerissene Steckdosen sind umgehend von einem autorisierten Fachmann wieder instand zu setzen.

Achtung, Lebensgefahr!

Kann man, etwa aufgrund eines schadhaften Gehäuses, blanke Metallteile, Kabel und so weiter berühren, besteht höchste Lebensgefahr. Ist der Mantel eines Kabels aufgescheuert, sind seine Adern sichtbar. Sie sind zwar auch isoliert, erfahrungsgemäß scheuert die Isolierung aber schnell auf, sodass der blanke Leiter berührt werden kann. Es besteht höchste Lebensgefahr.

Schadhafte Kabel sind umgehend durch neue zu ersetzen.

2 Gefahren des elektrischen Stroms

Elektrischer Strom ist für Mensch und Tier höchst gefährlich. Die Ursachen liegen darin, dass wir zu rund 70 Prozent aus Flüssigkeiten bestehen und fast alle unsere Organe durch vom Gehirn ausgehende elektrische Impulse am Laufen gehalten werden. Fließt Strom durch unseren Körper, beginnen sich unsere Muskeln zu verkrampfen und wir sind nicht mehr in der Lage, einen Strom führenden Leiter loszulassen. Dazu braucht es nur ca. 10 bis 15 Milliampere mit einer Einwirkungsdauer ab einer halben Sekunde.

Fließt Strom über das Herz, versucht es, dem Rhythmus des Wechselstroms zu folgen, und gerät außer Tritt. Es kommt zu Herzkammerflimmern und zum Kreislaufstillstand. Wegen Sauerstoffmangels kommt es sehr schnell zu Schädigungen des Gehirns, was zum Tod führt.

Für die Folgen eines Elektrounfalls sind die Stromstärke, die Einwirkdauer und der Weg, den der Strom durch den Körper nimmt, entscheidend.

Stromstärken ab etwa 50 mA sind lebensgefährlich. Diese Gefahr steigt mit der Stromstärke und der Einwirkdauer.

Wechselstrom ist gefährlicher als Gleichstrom, weil er zu Herzkammerflimmern führt.

Wechselspannungen ab 50 Volt und Gleichspannungen ab 120 Volt sind lebensgefährlich. Bei Tieren halbieren sich diese Werte.

Achtung! Chemische Wirkung des Stroms

Durch die chemische Wirkung des Stroms kann sich das Blut zersetzen. Schwere Vergiftungen sind die Folge. Auch Herzrhythmusstörungen können nach einem Stromunfall auftreten. Deshalb ist nach einem Stromunfall auf jeden Fall ein Arzt aufzusuchen. Selbst wenn man sich fit fühlt!

3 Die fünf Sicherheitsregeln

Die fünf Sicherheitsregeln gemäß der Normenreihe DIN VDE 0105 sollen das sichere Arbeiten an elektrischen Anlagen, vom Haushalt bis in den Starkstrombereich, gewährleisten. Vor Beginn der Arbeiten gehen Sie wie folgt vor:

1Freischalten

2Gegen Wiedereinschalten sichern

3Spannungsfreiheit allpolig feststellen

4Erden und kurzschließen

5Benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Nach Beendigung der Arbeiten sind die gesetzten Sicherheitskriterien in umgekehrter Reihenfolge wieder aufzuheben.

5 Sicherheitsregeln für die Praxis

Freischalten: Sicherungsautomat des Stromkreises ausschalten

Gegen Wiedereinschalten sichern: Schalthebel in Ausstellung mit Klebeband fixieren, Zettel mit „Nicht einschalten“ anbringen, Sicherungskasten versperren

Spannungsfreiheit feststellen: Spannungsfreiheit an der Arbeitsstelle, etwa an einer Steckdose, mit einem Voltmeter feststellen

Erden und kurzschließen: Im Heimbereich nur vonnöten, wenn Gefahr besteht, dass die Anlage trotz der Arbeiten unter Spannung gesetzt wird

Benachbarte Stromkreise abschalten: Das wird im Heimbereich kaum nötig sein, außer man ist im Arbeitsbereich mit mehreren Stromkreisen konfrontiert. Dann sollten sie abgeschaltet und gemäß den Abschaltregeln überprüft und gesichert werden.

Die meisten Elektrounfälle in Deutschland geschehen aufgrund von Missachtung der Punkte 1 und 3 den fünf Sicherheitsregeln und sind somit auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen!

4 Was man selbst machen darf

Das Arbeiten an elektrischen Anlagen ist grundsätzlich gefährlich, zum einen, weil aufgrund von Unwissenheit und Fahrlässigkeit verursachte Stromschläge zum Tod führen können. Nicht normgerecht ausgeführte Arbeiten können zudem zu Folgeschäden, Stichwort Brände, führen.

Selbst wenn man als Laie geschickt im Umgang mit Werkzeug ist und sich Arbeiten an elektrischen Anlagen ohne Weiteres zutraut, ändert das nichts an der Tatsache, dass ein Heimwerker rein rechtlich nichts machen darf, bei dem er mit Strom in Berührung kommen könnte. Vorbereitende Tätigkeiten im Zuge einer Hausinstallation, wie deren Planung oder das Verlegen von Rohren und Leitungen, sind zwar zulässig, allerdings nur unter Aufsicht einer ausgebildeten Fachkraft.

Was ist verboten?

Laut Paragraf 13 der Niederspannungsverordnung ist Laien das Arbeiten an der Elektrik grundsätzlich untersagt. Dieses Verbot schließt den gesamten Haushalt ein. Selbst Steckdosen dürften nicht ausgetauscht und Lampen nicht angeschlossen werden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass das dafür erforderliche Equipment in jedem Baumarkt erhältlich ist.

Unter Aufsicht einer Fachkraft

Unter Aufsicht einer Fachkraft sind folgende Tätigkeiten erlaubt:

Schlitze für Elektroinstallation stemmen

Unterputzdosen setzen

Rohre und Leitungen verlegen

Verteiler und Zählerschrank montieren

Kabel und Drähte in Leerrohre einziehen

Verbote missachten

Wir alle wissen, dass sich die meisten Handwerker um diese Verbote kaum kümmern. Umso wichtiger ist es, dass man bei Arbeiten an elektrischen Anlagen genau weiß, was man tut und welche Ausführungsvorschriften und Sicherheitsvorkehrungen zu beachten sind.

Achtung! Schaden durch unsachgemäße Installation

Sie sind im vollen Umfang für die von Ihnen ausgeführten Arbeiten an elektrischen Anlagen verantwortlich!

Entsteht durch unsachgemäße Installation ein Schaden, etwa ein Kabelbrand mit anschließendem Wohnungsbrand, werden Sie persönlich dafür haftbar gemacht! Erleidet eine Person einen Stromschlag und kommt dabei zu Tode, hat das auch für Sie fatale Konsequenzen. Versicherungen zahlen jedenfalls nicht.

Arbeiten an elektrischen Anlagen sollten von geschultem Fachpersonal vorgenommen werden. (Foto: Shutterstock)

5 Arbeiten an elektrischen Anlagen

Wie bereits erwähnt, bergen Arbeiten an elektrischen Anlagen, wie der Hausinstallation, sehr großes Gefahrenpotenzial. Es lässt sich minimieren, indem man einige grundlegende Regeln beachtet.

1Planen Sie die durchzuführende Arbeit bis ins letzte Detail. Sie müssen sich über jeden Arbeitsschritt absolut im Klaren sein. Das schließt etwa mit ein, dass Sie genau wissen, wie welche Geräte anzuschließen sind.

2Im Bedarfsfall stellen Sie eine Checkliste zusammen, in der alle durchzuführenden Tätigkeiten der Reihe nach angeführt sind. Die Liste kann auch Anschlussskizzen enthalten.

3Arbeiten Sie ausschließlich in spannungsfrei geschalteten Stromkreisen. Befolgen Sie dazu die fünf Sicherheitsregeln. Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, schalten Sie zusätzlich alle FIs aus. Dann sind die ihnen nachgeschalteten Stromkreise auf jeden Fall spannungsfrei.

4Richten Sie Ihren Arbeitsplatz so ein, dass er sicheres Arbeiten erlaubt. Dazu zählt etwa der sichere Stand einer Leiter.

5Prüfen Sie vor Beginn der Tätigkeit auf jeden Fall, ob am Arbeitsort wirklich Spannungsfreiheit gegeben ist.

6Verwenden Sie ausschließlich schutzisoliertes Werkzeug.

7Führen Sie die Arbeiten stets so durch, als stände die Anlage unter Spannung! Berühren Sie also keine blanken Drähte oder sonstigen Teile, die unter Spannung stehen könnten. Diese Regel befolgen alle vernünftigen ausgebildeten Elektriker auch.

Führen Sie Arbeiten stets so durch, als stände die Anlage unter Spannung! (Foto: Shutterstock)

6 Nur mit Elektriker-Werkzeug

Für Arbeiten an der Elektroinstallation ist sogenanntes Elektriker-Werkzeug zu verwenden. Es unterscheidet sich in einem kleinen, aber entscheidenden Detail von normalen Schraubendrehern und Zangen. Während diese durchweg aus blankem Metall gefertigt sind, besitzt das Elektriker-Werkzeug eine Schutzisolierung, die etwa bei Schraubendrehern bis nahe der Klinge reicht. Zudem verfügen die Werkzeuge über einen Abrutschschutz, der das versehentliche Abgleiten der Finger auf blanke Metallteile verhindert.

Hochwertiges Elektriker-Werkzeug ist außerdem mit einem VDE- und einem GS-Gütesiegel versehen. Das bedeutet nicht weniger, als dass das Werkzeug speziell auf seine Spannungssicherheit getestet und für sicher befunden wurde. Elektriker-Werkzeug muss zudem in einem technisch einwandfreien Zustand sein. Ist die Isolierung oder der Abrutschschutz eines Werkzeugs schadhaft, ist es zu ersetzen.

Messgeräte in einwandfreiem Zustand

Auch Multimeter, Spannungsprüfer und dergleichen müssen in einwandfreiem Zustand sein. Das heißt, dass ihr Gehäuse nicht gebrochen sein darf. Dasselbe gilt für alle Messleitungen und Prüfspitzen. Stichwort: blanke und aufgescheuerte Stellen.

Schadhaftes Gerät umgehend ersetzen

Schadhaftes oder gar unisoliertes Werkzeug und Messgeräte bedeuten Lebensgefahr!

Nicht isoliertes Werkzeug wie diese Schraubendreher haben bei Arbeiten an elektrischen Anlagen nichts zu suchen.

Für Arbeiten an elektrischen Anlagen sind ausnahmslos intakte isolierte Werkzeuge zu verwenden.

7 Mit dem Spannungsprüfer die Spannung prüfen

Mit einem Spannungsprüfer lässt sich schnell, bequem und sicher kontrollieren, ob an den Messpunkten, zum Beispiel an einer Steckdose, Spannung anliegt. Einfache Modelle sind mit einer LED-Reihe versehen, die nur Auskunft über das Spannungsniveau gibt. Komfortable Geräte besitzen ein kleines Display, in dem sie die exakte Spannung anzeigen. Eine Voreinstellung des Messbereichs und der Spannungsart entfällt bei Spannungsprüfern.

1Kontrollmessung an einer funktionierenden Steckdose. Die Messspitzen müssen in die beiden runden Kontaktlöcher der Steckdose gehalten werden. Achtung! Messspitzen nicht berühren. Sie stehen unter Spannung!

2Das Instrument muss an die 230 Volt anzeigen, etwa indem alle LEDs von sechs bis 230 Volt leuchten. Falls nicht, ist der Spannungstester defekt.

3Nachdem die einwandfreie Funktion des Geräts festgestellt wurde, kann an der beabsichtigten Arbeitsstelle auf Spannungsfreiheit geprüft werden. Am Spannungstester dürfen nun keine LEDs aufleuchten.

4Zur abschließenden Funktionskontrolle ist die Netzspannung an einer funktionierenden Steckdose zu messen. Dort müssen wieder um die 230 Volt gemessen werden.

Einfache Spannungsprüfer zeigen anhand einer LED-Reihe das ermittelte Spannungsniveau an.

8 Mit dem Multimeter die Spannung prüfen

Wird die Spannungsfreiheit mit einem Multimeter überprüft, ist auf dessen korrekte Einstellung zu achten. Diese Geräte können Gleich- und Wechselspannungen messen. Wird das Gerät irrtümlicherweise im Gleichspannungsmodus betrieben, zeigt es beim Messen einer Wechselspannung 0 Volt an, obwohl 230 Volt anstehen.

1Das Messgerät auf Wechselspannung schalten. Das kann entweder durch den Messbereichs-Wahlschalter oder einen separaten Druckknopf erfolgen.

2Kontrollmessung an einer funktionierenden Steckdose. Die Messspitzen müssen in die beiden runden Kontaktlöcher der Steckdose gehalten werden. Achtung! Messspitzen nicht berühren. Sie stehen unter Spannung!

3Das Instrument muss nun an die 230 Volt anzeigen. Falls nicht, ist das Messgerät falsch eingestellt oder defekt.

4Nachdem die einwandfreie Funktion des Geräts überprüft wurde, an der beabsichtigten Arbeitsstelle auf Spannungsfreiheit prüfen. Das Messgerät muss nun 0 Volt anzeigen.

5Zur abschließenden Funktionskontrolle ist die Netzspannung an einer funktionierenden Steckdose zu messen. Dort müssen wieder um die 230 Volt gemessen werden.

Ist das Multimeter fälschlicherweise auf Gleichspannung eingestellt, zeigt es bestenfalls eine Spannung von wenigen Millivolt an.

Nur wenn das Instrument auf Wechselspannung eingestellt ist, siehe AC-Zeichen im Display, misst es die korrekte Spannung.

9 Drehstromnetze auf Spannungsfreiheit prüfen

Zwar birgt schon normaler 230-Volt-Wechselstrom lebensbedrohliche Gefahren, aber 400-Volt-Drehstrom ist noch gefährlicher, weil man es mit drei Strom führenden Phasen und zudem mit einer höheren Spannung zu tun hat. Anstatt eine Messung auf Spannungsfreiheit wie bei Wechselstrom erfordert Drehstrom sechs Messungen. Nur wenn bei allen Messungen 0 Volt ermittelt werden, darf man von der Spannungsfreiheit des Arbeitsbereichs ausgehen.

Messen der Spannung zwischen:

L1 und L2

L1 und L3

L2 und L3

L1 und N

L2 und N

L3 und N

Mit den ersten drei Messungen ist die Spannungsfreiheit zwischen den drei Phasen zu ermitteln.

Mit den zweiten drei Messungen ist die Spannungsfreiheit zwischen den Phasen und dem Neutralleiter zu ermitteln.

10 Den Phasenprüfer richtig nutzen

Der Phasenprüfer ist ein etwas kleinerer Schraubendreher, der in seinem Griff eine simple Messeinrichtung zur Ermittlung des Außenleiters, auch Phase genannt, integriert hat. Der Phasenprüfer reagiert auf Wechselspannungen von rund 100 bis 250 Volt.

1Prüfen Sie zuerst, ob das Gehäuse und die Schutzisolierung des Phasenprüfers in technisch einwandfreiem Zustand sind. Falls nicht, ist der Einsatz des Phasenprüfers lebensgefährlich!

2Halten Sie die Spitze des Phasenprüfers an einen Kontakt, zum Beispiel den einer Steckdose.

3Berühren Sie das hintere Ende leicht mit einem Finger.

4Hält man den Phasenprüfer gerade an eine Phase (Außenleiter), leuchtet die im Griff eingebaute Glimmlampe auf.

5Hält man den Phasenprüfer nicht an eine Phase, bleibt die Glimmlampe dunkel.

Achtung! Kein Ersatz für den Spannungsprüfer

Der Phasenprüfer ist kein ernsthafter Ersatz für einen Spannungsprüfer oder ein Multimeter. Eine zuverlässige Prüfung auf Spannungsfreiheit ist mit ihm nicht möglich!

Wird mit dem Phasenprüfer ein Außenleiter berührt, leuchtet die in ihm eingebaute Glimmlampe auf.

11 Installationszonen nach DIN 18015-3

Elektroleitungen bei einer Hausinstallation dürfen nicht beliebig kreuz und quer verlegt werden. Die Installationszonen sind nach DIN 18015-3, „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“, genau festgelegt. Demnach dürfen Leitungen in Wänden nur senkrecht oder waagerecht verlegt werden. Weiterhin sind verschiedene Maße einzuhalten. Waagerechte Installationszonen haben einen Abstand vom Boden oder der Zimmerdecke von 150 Millimeter einzuhalten und dürfen eine Breite von 300 Millimetern haben. Bei senkrecht verlaufenden Installationszonen beträgt der Abstand zu Zimmerecken sowie den Kanten von Türen und Fenstern 100 Millimeter. Ihre Breite ist mit 200 Millimetern festgelegt.

Schalter sollen in Wohnräumen in einer Höhe von 1050 Millimetern angeordnet werden. In der Küche und in Arbeitsräumen liegen die Steckdosen oberhalb der Arbeitsfläche und werden üblicherweise in einer Höhe von 1150 Millimetern installiert. Bei allen Maßen geht man vom fertigen Wohnraum, also inklusive Estrich und verlegtem Boden und verputzten Wänden, aus.

Mit dieser Maßnahme will man sicherstellen, dass der Verlauf der unsichtbaren Elektroinstallation in einem Raum nachvollziehbar ist. Damit soll die Gefahr verringert werden, dass elektrische Leitungen bei späteren Montagen, wie etwa dem Bohren von Dübellöchern oder dem Einschlagen von Nägeln, beschädigt werden.

Die Grafik zeigt die bei einer Elektroinstallation zulässigen Installationszonen.

12 Die Leitungsarten

Phase allgemein: Die Phase entspricht der Stromzuleitung zu einem Verbraucher, etwa zu einer Steckdose oder einer Lampenfassung.

Ungeschaltete Phase: Der Spannung führende Leiter führt vom Sicherungskasten zu einem Schalter oder einer Steckdose. Ungeschaltet bedeutet, dass der Draht nicht von einem anderen Schalter oder einem sonstigen Steuerungsmechanismus unterbrochen ist. Die ungeschaltete Phase ist stets schwarz. An der ungeschaltenen Phase steht immer Spannung an.

Geschaltete Phase: Unter einer geschalteten Phase versteht man etwa die Zuleitung vom Lichtschalter zur Lampenfassung. Für die geschaltete Phase gibt es keine einheitliche Farbnorm. Üblich sind neben Schwarz auch Braun und Grau. Je nach Schalterstellung kann an der geschalteten Phase Spannung anstehen oder nicht.

Neutralleiter: Wie bereits beschrieben, wird der Strom über die Phase vom Sicherungskasten zum Verbraucher transportiert. Nachdem der Strom am Verbraucher seine Arbeit verrichtet hat, fließt er über den Neutralleiter wieder zurück zum Sicherungskasten. Für den Neutralleiter ist zwingend die Farbe Blau vorgeschrieben.

Erdung: Der Erdleiter leitet Fehlströme zur Erde ab. Sie können etwa durch einen Defekt entstehen, der das Metallgehäuse eines Geräts unter Strom setzt. Der durch den Erdleiter fließende Fehlerstrom führt zur Auslösung des Fehlerstrom-Schutzschalters. Damit werden Unfälle vermieden. Die Erdung hat eine fixe Kabelfarbe, nämlich Grüngelb. Sie ist somit als einzige zweifarbig.

Welche Drahtfarben in einer Elektroinstallation welche Funktionen erfüllen, ist vorgegeben.

13 Leiterfarben einer Elektroinstallation

Leiterfarben in Deutschland und der Schweiz

Die für die Elektroinstallation zu verwendenden Leiterfarben sind in der DIN VDE 0293-308 festgelegt. Die Norm gilt in Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Braun, Schwarz und Grau können in Mehrleiterkabeln auch als Phasen unterschiedlicher Wechselstromkreise genutzt werden.