RAIK KROTOFIL ist selbstständiger Landschaftsfotograf und arbeitet als Fototrainer für Fotoworkshops und Fotoreisen in ganz Europa. Sein Wissen gibt er als Dozent bei FotoTV und als Autor zahlreicher Artikel in Fotomagazinen weiter. Krotofil lebt die Landschaftsfotografie mit Haut und Haaren und bereist mit seiner Kamera die ganze Welt, immer auf der Suche nach seiner eigenen Vision und Interpretation bekannter und unbekannter Fotospots. Auch in seiner Heimat, dem Pfälzerwald, ist er immer wieder mit Kamera und Stativ unterwegs. Seine Bilder finden Sie unter raiklight.de.
Foto: joergone fotografie
MICHAEL LAUER ist der Pfalz seit Geburt verbunden. Er betreibt die Fotografie seit seinem 14. Lebensjahr, seit vielen Jahren intensiv mit Schwerpunkt Landschaftsfotografie und als Ausgleich zu seinem Beruf in der Software-Entwicklung. Zahlreiche seiner Bilder, darunter auch einige aus dem Pfälzerwald, wurden bei großen, internationalen Naturfotowettbewerben ausgezeichnet. Michael Lauer teilt sein Wissen in Vorträgen, Workshops, Coachings und Blogbeiträgen. Seine Bilder finden Sie unter michael-lauer.photography.
Der Foto-Reiseführer zu den schönsten Motiven
Raik Krotofil ∙ Michael Lauer
Lektorat: Boris Karnikowski
Satz: Anna Diechtierow
Herstellung: Stefanie Weidner, Frank Heidt
Umschlaggestaltung: Anna Diechtierow, unter Verwendung von Fotos der Autoren
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Print 978-3-86490-790-6
PDF 978-3-96910-037-0
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mobi 978-3-96910-036-3
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Wir blicken mit Stolz auf dieses Buch und möchten uns bei allen Freunden und Kollegen bedanken, die uns dabei, ganz gleich in welcher Form, unterstützt haben.
Unser besonderer Dank gilt unseren Familien für die Ermunterung zu Beginn unseres Vorhabens, sowie für das Verständnis und die Geduld bei unseren zahllosen Ausflügen, ohne die der Inhalt für diesen Fotoscout nicht zustande gekommen wäre. Sie mussten während der Schreibphase mehr als einmal auf uns verzichten.
Stellvertretend für alle guten Geister im Verlag möchten wir uns auch bei unserem Lektor Boris Karnikowski ganz herzlich für die perfekte Begleitung von der Idee bis zum fertigen Manuskript bedanken.
EINLEITUNG
Über den Pfälzerwald und diesen Fotoscout | Reisevorbereitung, Planung und Anreise
TOUR
TOUR WEST
Burg Gräfenstein | Bärenhöhle | Kapelle bei Reifenberg | Kleiner Wasserfall bei Reifenberg | Felsentor am Haseneck | Teufelstisch
EXKURS FOTOGRAFIEREN BEI NACHT
TOUR
TOUR OST
Kaltenbrunner Tal | Hambacher Schloss | Kalmit-Felsenmeer | Sandwiesenweiher | Edenkobener Tal | Burg Neuscharfeneck | Slevogtfels | Wettereck | Hohenberg | Rehbergturm | Kleiner Hahnstein | Stäffelsbergturm
EXKURS GRAUVERLAUFSFILTER
TOUR
TOUR SÜD
Altschlossfelsen | Wegelnburg | Hohenburg (F) | Burg Löwenstein (F)
EXKURS WÄLDER FOTOGRAFIEREN
TOUR
TOUR NORD
Donnersberg | Mehlinger Heide | Karlstal
EXKURS LANGZEITBELICHTUNG
TOUR
TOUR MITTE-NORD
Bavariafels | Geiersteine | Hühnerstein | Kirschfels | Kostenfels | Luitpoldturm | Nedingfels | Rötzenfels | Runder Hut | Wachtfels
EXKURS WOLKEN UND LANDSCHAFT
TOUR
TOUR MITTE-SÜD
Burg Lindelbrunn | Buhlsteinpfeiler | Schlüsselfels | Burg Drachenfels | Sprinzel | Burg Altdahn | Haferfels | Hochstein | Lämmerfels | Büttelfels | Elwetrischefels | Wasgaublick
ANHANG
Die Locations, nach Höhe sortiert
INDEX
Burg Trifels zum Tagesanbruch.
Canon EOS 5DS R ∙ 67 mm ∙ f/8 ∙ 1,6 s ∙ ISO 100
(Michael Lauer)
Als wir vor vielen Jahren anfingen, die Region des Pfälzerwaldes für uns fotografisch zu entdecken, empfanden wir es als sehr mühsam und aufwendig, die vielen Felsen, Aussichtspunkte und Türme ausfindig zu machen. Zum einen sollten diese Fotospots fotografisch gute Ausbeute garantieren, zum anderen auch irgendwie ohne Seilkletterei erreichbar sein.
Zum Ziel führten uns viele Online-Recherchen, aber auch Gespräche mit Freunden und Kollegen sowie das Stöbern in analogen Wanderkarten. Digitale Satellitenbilder und Fotodatenbanken halfen uns ebenso wie Beobachtungen bei der täglichen Fahrt zur Arbeit oder zu Kundenbesuchen.
Im Laufe der Jahre legten wir uns so eine digitale Sammlung aller Fotolocations an, die wir auf zahlreichen Wanderungen und Erkundungen besuchten. Darunter waren auch einige Fehlschläge, die wir zwecks Optimierung unserer Ausbeute an guten Bildern wieder löschten. Es war ein Filtern und Selektieren, ein Sezieren und Analysieren.
Das Ergebnis dieses Prozesses liegt nun mit diesem Fotoscout vor Ihnen – er ist die Essenz unserer Fototouren im Pfälzerwald und dem ihn umgebendem Gebiet. Hier finden Sie genaue Angaben zu den einzelnen Locations, zur Anfahrt, den Parkmöglichkeiten, den Wanderzeiten, den Besonderheiten der Orte und zu welchen Tages- und Jahreszeiten Sie dort die besten Bedingungen für stimmungsvolle Bilder vorfinden.
Wir wünschen Ihnen gutes, weiches Licht und eine sichere Wanderung mit wundervollen Erlebnissen im Naturpark Pfälzerwald – und natürlich schöne Fotos.
Raik Krotofil und Michael Lauer
Blutrot am Morgen.
Canon EOS 5D II ∙ 200 mm ∙ f/13 ∙ 1/5 s ∙ ISO 100
(Raik Krotofil)
Man muss nicht um den halben Erdball fliegen, um schöne Landschaften fotografieren zu können. Wer in Deutschland sucht, der findet auch hier einsame Plätze, verwunschene Wälder, schroffe Felsen, malerische und nebelgeflutete Täler.
Der Pfälzerwald, im äußersten Südwesten der Republik, bietet all diese Sehnsuchtsorte. Auf einer relativ kleinen Fläche sind verschiedene Landschaftsformen zu finden. Seien es am Haardtrand die Weinberge, sanften Hügel, Heidegebiete, dichten Wälder mit alten, hohen und majestätische Buchen, Felsen mit verbogenen Kiefern, Burgruinen auf exponierten Stellen oder die Vielzahl einfach zu erreichender oder nur den Kletterern vorbehaltener Felsenmassive.
Oft versteckt und nicht direkt von der Straße aus sichtbar, ragen massive Felsenschiffe aus dem Kiefernwald, trotzen Burgruinen der Verwitterung, schlängeln sich kleine Bachläufe im Frühjahr durch Bärlauchteppiche oder bieten hohe Aussichtstürme einen Blick tief ins Land. Hier oben ist man außerhalb der Wochenenden und Feiertage oft allein. Man kann stundenlang wandern, in zahlreichen Hütten einkehren und die Pfälzer Geselligkeit erleben.
Die Gemeinde von passionierten Landschaftsfotografen und Naturliebhabern wächst. Das Erlebnis, weg vom Alltag zu sein, mitten in der Stille auszuharren und dabei intensive Natur zu erleben, ist in unserer heutigen hektischen, immer nach Mehr strebenden Zeit Wohltat und Kraftspender.
Empfinden auch Sie Natur und Umwelt als sehens- und schützenswert und möchten darin ihrem Hobby Naturfotografie nachgehen? Dann gehören Sie zu den Menschen, für die wir diesen »Fotoscout Pfälzerwald« geschrieben haben.
Aber: Bei allem Eifer und aller Neugier auf die Schätze dieser Region bitten wir Sie, die folgenden Hinweise zu beherzigen.
Krumme Kiefern auf einem der Felsen.
Pentax K-1 ∙ 15 mm ∙ f/16 ∙ 8 s ∙ ISO 100
(Raik Krotofil)
Noch ein Wort zur Nutzung dieses Fotoscouts. Wir haben die Fotospots in sechs Touren zusammengefasst, um Ihnen Übersicht und Planung zu erleichtern. Die Aufteilung orientiert sich auch ein bisschen daran, von wo Sie Ihren Fototrip in den Pfälzerwald antreten. Aber natürlich bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie die Touren abfahren oder sich hier und da ein paar besonders verlockende Fotospots herauspicken. Dabei soll Ihnen auch der Index am Ende des Buches helfen – hier können Sie unter anderem gezielt Locations zu Stichwörtern wie »Nebel«, »Schnee«, »Burgen« oder einer der vier Jahreszeiten nachschlagen.
Jeder Fotospot ist mit GPS-Daten versehen, der Sie direkt zu Google Maps führt. Klicken Sie einfach auf die jeweiligen Koordinaten und navigieren Sie los.
Nun wünschen wir aber viel Freude mit diesem Buch. Mögen Sie mit ihm im Pfälzerwald einmalig schöne Erlebnisse haben und davon die gebührenden fotografischen Erinnerungen mit nach Hause nehmen.
Wer den Pfälzerwald und die angrenzende Weinbauregion besuchen möchte, der findet die sonnenverwöhnte Pfalz im äußersten Südwesten Deutschlands. Die Landesgrenze zu Frankreich ist in unmittelbarer Nähe. Am besten reisen Sie mit dem eigenen Fahrzeug an, auch zahlreiche Wohnmobil-Stellplätze sind vorhanden.
Für Genießer ist ein Aufenthalt hier wirklich ein Highlight. Die Weinberge säumen den Rand des Haardtgebirges im Osten. Wer an der Weinstraße von Bockenheim nach Schweigen-Rechtenbach entlangfährt, wird sich fragen, wer all diese Mengen an Wein jemals trinken soll.
Wie wäre es, zwischen zwei Wanderungen in einer Pfälzerwald-Hütte einzukehren oder einen Fototag in einer der unzähligen Weinbars zu beenden? An einem kühlen Pfälzer Weißwein nippen, ein paar lokale Spezialitäten naschen – dann sind Kopf und Bauch vollkommen im Einklang.
Möchten Sie Fotoausflüge im Herzen des Wasgau (siehe die »Tour Mitte-Nord« ab Seite 138 und die »Tour Mitte-Süd« ab Seite 178) unternehmen, bietet sich Dahn als Stützpunkt an. Gästezimmer und kleinere Hotels gibt es hier ebenso wie eine Wellnessoase am Waldrand.
Oktobersonne und Nebel.
Pentax K-1 ∙ 30 mm ∙ f/16 ∙ 1/5 s ∙ ISO 100
(Raik Krotofil)
Streiflicht am Herbstmorgen.
Canon EOS 5DS R ∙ 70 mm ∙ f/18 ∙ 2 s ∙ ISO 200
(Michael Lauer)
TIPP
Gerade im Herbst, zur Zeit der Weinlese und der Wandersaison, sollten Sie Ihre Unterkünfte frühzeitig buchen.
Aber auch am Rand des Pfälzerwaldes, zum Beispiel in Leinsweiler, Böchingen, Siebeldingen oder Annweiler sind Sie nicht weit ab vom Schuss, werden aber den Charme der milden Weinbauregion spüren. Die Anreisezeiten von hier zu den besten Fotospots betragen zwischen 15 und 30 Minuten.
Die Pfalz zählt zu den sonnenverwöhntesten Regionen Deutschlands. Begünstigt durch das mediterrane Klima des Rheingrabens und durch das Haardtgebirge, dessen bewaldeter Höhenrücken Tiefdruckgebiete zum Abregnen bringen kann, ist in den wärmeren Regionen der Weinstraße nicht nur Weinbau möglich – hier gedeihen Feigen-, Bergamotte-, Kiwi-, Kastanien- und Kakibäume. Sobald man jedoch die Senke des Rheingrabens verlässt und bei Albersweiler den Anstieg zum Pfälzerwald in Angriff nimmt, ändern sich die Temperaturen spürbar. Während in den Orten der südlichen Weinstraße die Sonne scheint, liegt im Herbst in den bewaldeten Gebieten oft Nebel. Die Temperatur in der Vorderpfalz kann von jener in den Waldtälern um 3 bis 4° C Grad abweichen. Der Wald wirkt wie ein Wasserspeicher, hält er doch die Feuchtigkeit und bietet so oft die Wahrscheinlichkeit auf Nebel am Morgen. Aber auch in kalten, windlosen Nächten mit hoher Luftfeuchtigkeit kann bereits am frühen Abend Nebel aufziehen und die Täler fluten.
TIPP
Wie Sie mit Wetter und Wolken unter fotografischen Gesichtspunkten arbeiten, erfahren Sie im Exkurs »Wolken und Landschaft« ab Seite 172.
Dass Schnee liegen bleibt, kommt nicht oft vor in dieser Region. Doch wenn es ausreichend kalt ist, dann kann sich wenigstens in den höheren Lagen Raureif am Morgen bildet. Gerade um den Luitpoldturm herum (siehe Seite 154) liegt dann wenigstens etwas Schnee. Frühmorgens machen Sie hier die besten Fotos. Dann ist der in der vorangegangenen Nacht gefallene Schnee noch frisch und unberührt.
Die Wetterprognosen sind gerade über Mittelgebirgen wie dem Pfälzerwald nicht immer zu 100 % zuverlässig. Ein Blick zum Himmel am frühen Abend oder in der Nacht kann Klarheit schaffen. Gerade Wetterwechsel wie abziehende Gewitter oder das Ende einer Kaltfront sind Garanten für spannendes Licht und schöne Fotos.
Gerade im Sommer, wenn die Sonne sowieso schon recht früh den Horizont überschreitet, werden Sie sehr früh in den Tag starten. Dazu ein Beispiel: Es ist Mitte Juli, Ihr Ausgangspunkt ist Annweiler und Sie wollen vor Sonnenaufgang am Lämmerfels sein:
Diese frühe Abfahrt ist meine Empfehlung, denn ich selbst versuche immer, zum Beginn der Nautischen Dämmerung an meinem Fotospot zu sein. Allerdings kenne ich die Location und die Gegebenheiten vor Ort – ich weiß also, was mich erwartet. Sollten Sie genug Zeit haben, empfehle ich Ihnen auf jeden Fall, sich für Sonnenaufgangssessions einen Tag vorher den Fotospot und den Weg dorthin im Hellen anzusehen. Bei Sonnenuntergang sollten Sie mindestens zwei Stunden vorher am Fotospot sein.
TIPP
Um vorab den Zeitpunkt des Aufgangs sowie den Lauf von Sonne und Mond für meine Fotolocations in Erfahrung zu bringen, nutze ich (nicht nur im Pfälzerwald) die Apps »The Photographer‘s Ephemeris« (»TPE«, app.photoephemeris.com) und »PhotoPills« (www.photopills.com).
Die beste Jahreszeit für eine Fotoreise sind der Herbst und das Frühjahr. Für eine gute Planung empfehle ich Ihnen im Vorfeld die Erstellung einer Location- liste mit den von Ihnen favorisierten Fotospots. Genau so mache ich das für meine eigenen Fotoreisen. Dort trage ich dann eine chronologische Planung der Tage ein, mit den zu besuchenden Fotospots und Alternativen. Diese klassifiziere ich in A- und B-Locations. Auf diese Art habe ich für einen Tag je nach Wetter mehrere Möglichkeiten, auf unterschiedliche Fotospots auszuweichen. Eine gute Planung macht ein Drittel des Erfolgs meiner Bilder aus. Ein zweites Drittel teilen sich Erfahrung, Handwerk und Wetter, für das letzte Drittel ist Glück entscheidend.
Welches Equipment Sie für Ihre Fotografie benötigen, werden Sie natürlich selbst entscheiden. Die folgende Ausrüstung habe ich bei meinen Landschaftsfotografie-Trips immer im Rucksack dabei:
Außerdem: Stirnlampe, Taschenlampe, Mikrofaserputztuch, Linsenreinigungsflüssigkeit, Blasebalg, Filzsitzkissen, Mikrofaserhandtuch, Ersatzsocken, kleines Erste-Hilfe-Set (Pflaster, Mullbinde etc.) Inbus-und Schraubendreher-Set (für Stativ und Wechselplatten).