Wenn du auf YouTube erfolgreich sein möchtest, brauchst du unbedingt einen Wiedererkennungswert. 08/15 zu sein kann zwar kurzfristig funktionieren, auf lange Sicht solltest du jedoch versuchen, aus der Masse an Kanälen herauszustechen, anders als die anderen zu sein – etwas ganz Besonderes. Erreichen kannst du das über deine Persönlichkeit oder auch über dein Videoformat.

In diesem Kapitel zeigen wir dir, wie du eine Formatidee entwickeln und dir so ein unvergessliches Wiedererkennungsmerkmal zulegen kannst. Ich bin zwar kein gelernter Regisseur, Drehbuchautor oder Produzent, konnte aber bereits viel Erfahrung sammeln. Denn nicht nur in meiner Laufbahn als YouTuber habe ich Formate entworfen, sondern auch schon davor, als Podcasts noch richtig IN waren. Sich ein Format auszudenken und diese Idee auszubauen, macht wirklich Spaß! Du wirst aber bestimmt ziemlich oft Formatideen haben, bei denen du denkst: „GEIL!“, dann aber schmerzlich feststellen musst, dass du der Einzige bist, der das so sieht. Aber legen wir erst mal los.

WIE FINDE ICH EINE IDEE?

Bevor du ein Format entwickeln kannst, musst du erst einmal eine Idee haben. Doch wie geht man an die Ideenfindung heran? Bei jedem ist das ein bisschen anders. Am Anfang stellen sich immer einige Fragen, die du beantworten solltest: Was kannst du besonders gut? Was sind deine Talente? Was macht dich aus? Das solltest du doch eigentlich wissen, denn wer kennt dich besser als du selbst? Aber wenn du hier nicht weiterweißt, dann kannst du auch Freunde und deine Familie fragen, was sie an dir am meisten schätzen. Wenn du jetzt ungefähr weißt, wo deine Talente liegen, dann solltest du dir andere YouTube-Kanäle ansehen. Genau so habe ich auch angefangen. Guck dir aber nicht nur an, was in Deutschland so los ist, sondern schau auch auf die Amerikaner. Vieles, was in den USA gerade IN ist, wird vermutlich ein wenig später auch bei uns in Deutschland IN werden.

Formate wie Food-Challenges, Pranks jeder Art oder „10 Arten von …“ gleichen sich oftmals sehr, doch es gibt dabei auch Unterschiede. Jetzt müsste deine Frage sein: Warum gibt es eigentlich kein Format, das …? Egal, was du dort einfügen kannst, könnte dein Format werden! Eine Möglichkeit ist es, einfach mal auf deine Umwelt oder deinen Alltag zu achten. Dort passieren die interessantesten Dinge, wenn du genau hinsiehst. Es gibt den Begriff „Thinking out of the box“, was heißt, dass du einfach mal außerhalb deines gewohnten Rahmens nachdenken solltest. Schreib dir alles auf, was dir einfällt, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht blöd klingt. Sammle so viele Stichworte, wie es geht, und ordne sie nach Themen. Man weiß ja nie, was man in Zukunft alles machen kann. Google die Themen und recherchiere. Stell dir einfach Fragen: Wie funktioniert eine Bohrmaschine? Warum heißt ein Schmetterling „Schmetterling“? Der schmettert doch gar nicht. Was ist richtig: Schraubenzieher oder Schraubendreher? Und zack, hast du ein Wissensformat! Natürlich sind das nur Beispiele, wie man an die Ideenfindung herangehen kann. Am Ende kann dir die Idee auch beim Baden in der Wanne kommen oder beim Lesen eines, vielleicht dieses Buches.

Vieles, was du auf YouTube siehst, gab es schon mal, wurde abgewandelt oder neu gestaltet. Deshalb ist es auch vollkommen okay, wenn du dich inspirieren lässt und einfach mal ein paar Ideen kombinierst. Kopieren solltest du aber lieber nichts, denn das kann rechtliche Probleme verursachen. Außerdem macht kreativ zu sein, einfach auch viel mehr Spaß und du kannst damit dein eigenes „Baby“ schaffen. Solltest du also keine eigene Formatidee haben, guck, was man an bestehenden Formaten verbessern kann. Man muss ja kein Genie sein oder der nächste PewDiePie werden, sondern kann auch Dinge weiterentwickeln.

ICH HABE EINE GENIALE IDEE – WIE ENTWICKLE ICH SIE WEITER?

Meine Idee war es, YouTube-News zu machen, denn kein Zuschauer schaut sich alle YouTube-Kanäle in Deutschland an und weiß über alles Bescheid. Ich natürlich auch nicht. Dennoch war es für mich wichtig, euch zu informieren, was auf YouTube so los ist, wer was macht und welche Neuigkeiten es gibt.

Ich habe mir damals auch viele amerikanische YouTube-Kanäle angesehen und bin zum Beispiel über den Kanal TheWillofDC gestolpert, der ein Format namens Winners and Losers hatte. Es ging in dieser Sendung ausschließlich darum, welche YouTuber die größten Aboerfolge innerhalb einer Woche feiern konnten und wer am meisten Abonnenten verloren hat. An sich ziemlich lame, doch richtig weiterentwickelt, wurden daraus der Win und Fail der Woche sowie die Aboerfolge für meine .

Minecraft ist schon seit Jahren das wohl beliebteste Game in der YouTube-Community. Doch auf Dauer kann man sich das nicht ansehen, denn auch hier muss es Abwechslung geben. Schon 2013 trafen sich acht befreundete Gamer, unter ihnen ConCrafter, Dner, LPmitKev, GommeHD und Unge, und setzten einen neuen Maßstab mit ihrem MEGA PROJEKT. Jeder der Teilnehmer bekam ein im Creative Mode erbautes Grundstück, auf dem seine eigenen Häuser entstehen sollten. Ob einzeln oder zusammen, sollten Survival-Abenteuer gespielt werden, wobei der Zuschauer die Möglichkeit hatte, seine eigenen Ideen einfließen zu lassen. Dadurch wurde dem Hype um Minecraft ein neuer Schub in Deutschland gegeben. Das MEGA PROJEKT war eben kein „Standard PvP“ oder „Hunger Game“ mehr, sondern eine geniale Weiterentwicklung.

Was bedeutet das für dich? Ich versuche, das mal am Beispiel darkviktory zu erklären. Mik ist mit seinem Kanal schon seit 2009 auf YouTube unterwegs, also schon ein bisschen länger als ich. Während seiner Anfänge erkennt man noch, dass er gerade dabei ist, seine Zeichentechnik zu entfalten. Mit seiner Parodie von Deutschland sucht den Superstar (DSDS) 2011 fängt er an, seinen eigenen Stil zu finden. Schon ein Jahr später ist seine DSDS-2012-Parodie auf einem ganz anderen Level. In seinem Video „DSDS 2012 – Making of“ erzählt Mik, wie er die Animation dazu gestaltet hat. Wie du siehst, ist für ihn die Entwicklung seiner eigenen Skills sehr wichtig. Doch auch das Konzept seines Kanals entwickelte sich weiter. Mit der Idee, Parodien bekannter Fernsehsendungen zu produzieren, war es für ihn nur logisch, dass dann auch das Dschungelcamp und Das Supertalent folgen sollten. Doch auf Dauer wollte Mik das nicht machen.

Sein Ziel war, eine von ihm selbst kreierte, animierte Serie zu drehen. Und mit TubeClash hat Mik ein Format geschaffen, das es so auf YouTube noch nicht gab. Die unterschiedlichen YouTuber, wie iBlali, Doktor Allwissend oder Gronkh, die in TubeClash vorkommen, bringen natürlich auch ihre eigenen Communitys mit. Das zusammen mit der direkten Einbindung der Zuschauervorschläge und -ideen ist einmalig in der YouTube-Welt. darkviktory sagt selbst, dass er der Welt zeigen wollte, dass Unterhaltung tatsächlich besser sein kann. Dass niemand dafür lächerlich gemacht oder vorgeführt werden muss. Auf diese Weise wollte er selbst Helden erschaffen und diese groß machen, ohne dabei jemanden klein machen zu müssen.

Worauf ich eigentlich hinauswill: Durch ständiges Weiterentwickeln deines Kanals und deiner Formate kannst du etwas Wunderbares schaffen und auf YouTube ganz groß werden. Du bist nur an dich und deine eigenen Grenzen gebunden. Doch wenn du diese Grenzen aufbrichst, ist alles möglich.

HANDWERKSZEUG

Viele, die in den klassischen Medien (Fernsehen, Zeitung etc.) arbeiten, belächeln uns YouTuber und das, was wir machen, immer noch ein wenig. Es heißt dann: Das ist doch nur YouTube. Sie sehen, wir machen Let’s Plays oder Vlogs, Schmink-Tutorials oder erklären Technik. Manch einer dreht eine Webserie oder sogar einen ganzen Film. Da gibt es zum Beispiel Zeos Film Die Idee vom Glück, der ist echt sehenswert – schau doch mal rein!

Was diesen Leuten oftmals gar nicht klar wird, ist, dass wir dafür einen unglaublichen Aufwand betreiben und, meistens ohne die eigentlich dafür notwendige Ausbildung, den Job eines Schauspielers, Produzenten, Kameramanns oder einer -frau, Cutters und Regisseurs in einem übernehmen. Wir bringen uns alles selbst bei – Learning by Doing. Was dabei herauskommt, kann sich zum Teil wirklich mit Film- und Fernsehproduktionen messen.

Um deine Formate und damit auch deinen Kanal weiterzuentwickeln, brauchst du einiges an Handwerkszeug. Dazu solltest du etwas darüber wissen, wie man ein Skript schreibt, und auch, wie man ein Storyboard bastelt.

WARUM BRAUCHE ICH EIN DREHBUCH/SKRIPT?

Ein Drehbuch oder Skript ist dein Leitfaden für alle Handlungen und Dialoge deines Films oder deiner Serie/Sendung. Dabei müssen sämtliche Informationen zusammengefasst werden. Das bedeutet: welches Setting (drinnen oder draußen), Tag oder Nacht, Regen oder Schnee, in einer Menschenmasse oder allein im Zimmer, mit Schirm oder Hut – sämtliche Situationen müssen dargestellt sein, Szene für Szene. Das Skript hilft dir zum einen, nichts zu vergessen, und zum anderen, Punkt für Punkt deinen Dreh zu strukturieren.

Am Ende kommt es darauf an, was du machen willst. Drehst du einen Vlog, ein Gameplay, einen Film oder so wie ich die YouTube-News? Ich beschreibe es mal anhand meines -Formats. Wie beim Fußball, nach dem Spiel ist vor dem Spiel, so ist es bei meiner Sendung ebenfalls. Wenn ich am Montag meine Folge veröffentlicht habe, beginne ich bereits mit meiner Recherche für die nächste Folge. Dafür sammle ich in einem Dokument sämtliche Themen, die wichtig sein könnten. Am Montagvormittag, also vor dem Dreh meiner neuen Folge, checke ich noch mal all meine Quellen nach möglichen brandaktuellen News. Anschließend lege ich einen roten Faden, der durch meine Sendung führt, zurecht und teile meine Sendung in besonders interessante und wichtige Punkte und Neben-Themen ein. Wie du weißt, gibt es Punkte, die wichtiger sind als andere. Damit dein Video nicht langweilig wird, solltest du hier eine gute Mischung finden. Wie das funktioniert, bekommst du mit der Zeit selbst mit, denn du lernst ja, wie deine Community tickt.

Wie bei filmischen Drehbüchern, die Szene für Szene gegliedert werden, so strukturiere ich mein Skript Newsblock für Newsblock. Hier mal ein Beispiel für meine Gliederung des Videos „HandOfBlood und DagiBee GEMEINSAM gegen HASS! – Miguel Pablo und HeracAy BEEF! – WuzzUp!?“:

1. ANMODERATION: Was geht ab, ihr Schnitten aus dem Internet, und willkommen zurück zu Wuzzup!

2. INTRO

3. THEMA 1: #NichtEgal-Kampagne gegen Hass. YouTube und Bundesministerium für Familie sowie YouTuber arbeiten zusammen gegen Hass im Internet. Es gibt kaum eine Woche, in der sich YouTuber nicht in die Haare kriegen. Früher war das anders.

4. THEMA 2: Miguel Pablo und HeracAy Beef. Bei Fame hört die Freundschaft auf.

5. YOUTUBES NEUER COMMUNITY TAB: Texte, Bilder und Gifs können gesendet werden, um die Fans weiter zu informieren.

6. KANAL DER WOCHE

7. ABMODERATION: Peace and out

Na ja, der sechste Punkt fällt mir manchmal ein bisschen schwer, denn einen geeigneten Kanal der Woche zu finden, ist gar nicht so einfach. Nicht, weil es keine Kandidaten gibt, sondern weil es so viele gute Kanäle gibt. Deshalb frage ich oftmals meine Community über Facebook und Twitter, wen sie wählen würden.

Wenn ich dann meine Stichpunkte vor dem Dreh noch einmal durchgehe, schreibe ich mir bei manchen Themen den Ablauf Wort für Wort auf, um keine Infos zu vergessen. Dennoch spreche ich das meiste freiheraus, womit es sich gleich deutlich vom Geschriebenen abhebt. Das Wort-für-Wort-Schreiben bringt dir aber auch den Vorteil, dass du Fehler vermeidest, die du im Worst Case erst beim Schnitt siehst – und wenn du Pech hast, sogar übersiehst.

Also, dein Drehbuch oder Skript ist dein geschriebener Plan, der dich durch die Sendung führt. Diesen Plan brauchst du unbedingt! Ebenfalls sehr nützlich für dich kann ein Storyboard sein.

WAS BRINGT MIR EIN STORYBOARD?

Ein Storyboard ist die Visualisierung, also die bildliche Darstellung deines Drehbuchs/Skripts, und wird in der Regel für Filmproduktionen, Reportagen, Dokumentationen, Image- und Werbefilme oder Konzepte verwendet. Die Disney-Studios gelten als Vorreiter und ihr Mitarbeiter Ted Sears als Erfinder des Storyboards. Schon in den 1930er-Jahren wurden Storyboards verwendet. Bei einem Storyboard wird das Drehbuch in Bildern umgesetzt und mit Anweisungen für Kamera, Perspektive, Einstellung und kurzen textlichen Darstellungen der Schlüsselszenen versehen. Besonders auffällig ist die Ähnlichkeit zwischen Storyboard und Comic, denn wie bei einem Comic werden Texte zum Teil in die Bilder eingebunden.

RetroGarde Storyboard by Alican Kuzu

Nehmen wir als Beispiel die Web-Serie „Retro-Garde“ und eines der dafür angefertigten Storyboards. Auf der rechten Seite sieht man elf Bilder. Wir befinden uns in einer Arena. Der erste Satz des Storyboards erklärt ganz gut, wie komplex das Ganze sein kann. Vier Bilder werden verwendet, um zu zeigen, dass alle Protagonisten auf den Trans Am (das ist ein Auto der 70er- und 80er-Jahre und der Titelheld der Serie Knight Rider, falls dir die noch was sagt) konzentriert sind. Anschließend folgen detaillierte Angaben, was im nächsten Szenenabschnitt passiert. Zwei Kameraeinstellungen werden benötigt. Der Charakter Lazerdracula spielt eine Kassette ab, die Titelmelodie der ULTRABLOODS erklingt.

Auch nutzt man das Storyboard, um die Perspektiven der Kamera festzulegen. Schauen wir uns Bild sieben an: Hier erkennt man, dass der Hauptfokus der Kamera auf dem Charakter Kostas liegt, das Bild aber zusätzlich noch die Informationen des Kamerawinkels und Hintergrundbildes beinhaltet.

So ein Storyboard zu zeichnen und mit den nötigen Anweisungen zu versehen, kostet natürlich Zeit und ist aufwendig. Aber den Vorteil, der sich daraus ergibt, ist es auf jeden Fall wert. Jeder am Set weiß genau, was er wann zu tun hat – Kameramann, Set-Designer und nicht zuletzt die Schauspieler. Es erleichtert dir die Arbeit ungemein, wenn du dir nicht alles im Kopf merken musst, sondern es auf Papier oder digital vorliegen hast.

Es ist nicht für jeden Dreh notwendig, so ein Storyboard zu erstellen. Es muss also kein Let’s Player damit anfangen, sich für jede Folge ein Storyboard zu basteln, oder ein Beauty- und-Lifestyle-YouTuber visuell darstellen, wie sie oder er sich schminkt. Bei einem szenischen Projekt wie TubeClash oder auch Videos, wie sie JulienBam macht, kann es aber sinnvoll sein. Oder eben bei Projekten, bei denen der Produktionsaufwand schon sehr hoch ist und mehrere Personen daran beteiligt sind.

Wenn du mit YouTube beginnst, ist ein Storyboard wahrscheinlich noch nicht so wichtig für dich. Solltest du aber mit der Zeit ein erfolgreiches Format aufgebaut haben, kann ein Storyboard schon sehr hilfreich sein. Probiere es doch mal aus, gerade bei szenischen und großen Projekten wird es dir bestimmt den Dreh erleichtern.

Neben dem Equipment ist die Umgebung, in der du drehst, ganz entscheidend für ein gutes Video. Das ist aber gar nicht so einfach, wie es zunächst scheint. Ob zu Hause, in einem Studio oder in einer Außen-Location – jeder Ort muss passend für deine Bedürfnisse eingerichtet sein. Da wahrscheinlich die meisten von euch zu Hause drehen, fangen wir doch damit an. Natürlich kann jeder sein Setting einrichten, wie er oder sie es möchte, ein paar Dinge solltest du aber auf alle Fälle beachten.

DRINNEN

Zunächst beginnen viele in ihren Zimmern oder in ihrer Wohnung und richten sich dort eine Ecke ein, in der sie ihre Videos produzieren. Wenn du aus deinem Zimmer oder deiner Wohnung vloggst, würde ich dir empfehlen, es vorher aufzuräumen. Das klingt vielleicht ein bisschen wie Mama und Papa („Räum dein Zimmer auf, mein Kind!“), aber es sieht einfach schöner aus. Hier hängt es natürlich auch wieder davon ab, in welchem Genre du zu Hause bist und welche Art von Video du überhaupt drehen möchtest.

Nehmen wir an, du bist Beauty-YouTuberin und stehst vor der Entscheidung: Welchen Hintergrund soll ich meinen Videos geben? Die erste Inspiration solltest du dir auf jeden Fall schon einmal auf YouTube holen. Wie man bei vielen aus diesem Bereich sieht, ob nun Bibi, Dagi Bee, Diana zur Löwen, Julia Beautx oder Kisu, lässt sich dort meist ein Regal, ein Schminktisch und ein Side- oder Highboard finden. Auch das Bett wird häufig als Drehort verwendet. Oftmals sind die Farben pastellig oder weiß, was zur Ruhe im Bild beitragen soll und das Auge nicht vom eigentlich Wichtigen ablenkt. Aber warum? Gerade bei Schminkvideos liegt der Fokus auf dem Gesicht der YouTuberin. Grelle Farben im Hintergrund würden hier nur den Aufbau des Bildes stören und Unruhe erzeugen. Zusätzlich verwenden die YouTuberinnen ausreichend Licht, um zu verhindern, dass Schatten sie nerven. Stell dir vor, du willst zeigen, wie man Augenringe wegschminkt, und dein Licht ist so eingestellt, dass es immer unter den Augen Schatten wirft. Wäre doch echt blöd.

GANZ WICHTIG: DU MUSST DICH IN DER UMGEBUNG WOHLFÜHLEN, DENN DAS MERKEN DEINE ZUSCHAUER.

Anders ist es bei den Gamern. Hier kommt es darauf an, ob du mit oder ohne Facecam arbeitest. Das Beispiel hatten wir ja schon, GLP braucht keinen Hintergrund, Gronkh eigentlich auch nicht. Anders sieht es bei den meisten anderen aus. Bei den Jungs und wenigen Mädels liegt der Fokus auf dem Gesicht, weil die Mehrzahl der Let’s Plays Commentaries, also Kommentare zum Spiel sind. Schauen wir uns dazu Herr Bergmann an: In seinen Videos sieht man häufig ein Regal, gefüllt mit seinem wirklich geilen Stuff wie dem Star Wars X-Fighter, dem TIE Fighter und auch dem DeLorean aus Zurück in die Zukunft. Aber warum das Ganze? Der Ort, an dem du drehst, spiegelt immer ein bisschen deine Persönlichkeit wider, und es ist vielen bekannt, dass Bergi großer Fan von Star Wars und Back to the Future ist. Was ebenfalls bei so gut wie allen Gamern auffällt, ist die Technik: Headset, meist ein Mikrofon und der ergonomisch geformte Stuhl. Doch das war es auch schon. Denn der Ausschnitt der Facecam nimmt nur einen winzigen Teil des Bildes ein.

Anders ist es bei einem Format wie . Gerade in der Zeit, als ich noch mein Studio hatte, habe ich vor allem mit vielen Farben für meinen Hintergrund gearbeitet. Genauso wie die YouTube-News, die schon echt crazy sein können, sollte auch mein Hintergrund verrückt sein. Und die bunten Farben sind mein Wiedererkennungsmerkmal. Nach meinem Ende bei Endemol Beyond