Nr. 661
Der Sonnenzünder
Das Ultimatum der Laren läuft – am 5. Juni 3459 soll die Erde sterben
von HANS KNEIFEL
Auf Terra und den anderen Menschheitswelten schreibt man Ende Mai des Jahres 3459. Die Laren, humanoide Intelligenzen aus einer anderen Galaxis, sind im Solsystem erschienen, haben ihre überragende Macht demonstriert, der die Menschheit nichts Vergleichbares entgegenzusetzen hat, und ultimativ die Eingliederung der Milchstraße in das »Konzil der Sieben Galaxien« verlangt. Gleichzeitig boten sie Perry Rhodan den Posten des Herrschers der Milchstraße an.
Um der Menschheit willen war Perry Rhodan gezwungen, das Angebot der Laren anzunehmen und sich zum »Ersten Hetran« ernennen zu lassen. Der Terraner und seine Vertrauten gingen jedoch nur scheinbar auf die Forderungen der neuen Machthaber ein – insgeheim leiteten sie den Kampf um die Freiheit und Unabhängigkeit der Galaxis ein.
Im Zuge dieser Aktionen kam es auch schon zu bedeutsamen Erfolgen und Fortschritten – und zu einem erneuten freundschaftlichen Kontakt zwischen den Terranern und den provconischen Rebellen.
Dann aber erfolgte das Debakel, als die Posbis, die besten Verbündeten des Solaren Imperiums, überhastet versuchten, mit einer noch unerprobten Waffe die Macht der Besatzer der Galaxis zu brechen.
Dieser unüberlegte Angriff hat schwerwiegende Konsequenzen für die Terraner, denn nun drohen die Laren mit der Vernichtung des Solsystems, falls die für den Angriff Verantwortlichen zusammen mit den neuen Waffen nicht unverzüglich ausgeliefert werden.
Instrument der angedrohten Vernichtung ist DER SONNENZÜNDER ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Großadministrator ordnet die Evakuierung des Solsystems an.
Orana Sestore – Rhodans Frau wird zur Schlüsselperson.
Icho Tolot – Orana Sestores Leibwächter.
Antal Manander, Gura de Noe und Peter Milrath – Drei von Millionen Bombensuchern.
Hotrenor-Taak – Der Lare stellt ein Ultimatum.
23. Mai 3459
Zeit: 13 Uhr 45 Minuten
Ort: Terra (Sol), Südsee
An Bord der BIG CANOE
Antal Manander, der fünfzigjährige Mann, von dem keiner der siebenköpfigen Crew wusste, woher er kam und was er wirklich war, richtete das Fernglas auf den Nordrand der Insel. Das hochmotorisierte Boot raste, den Kiel einen Meter über der Wasseroberfläche, mit rund hundert Stundenkilometern Geschwindigkeit durch das blaue Wasser der Südsee. Die Schrauben arbeiteten rasend schnell. Die Maschinen brummten zuverlässig. Hinter dem Heck des schlanken, tropfenförmigen Bootes spaltete ein weißer Keil aus Gischt und Wellen die ruhige Dünung des Ozeans.
»Näher heran, Sedith!«, sagte Antal laut.
Der Steuermann nickte und drehte am Steuerrad. In einer eleganten Kurve raste die BIG CANOE auf die Südseeinsel zu. Vor der Lagune brach sich die Brandung in weißen Schaumkronen an dem Korallenriff. Es gab nur eine schmale Durchfahrt.
»Kennt jemand von euch die Insel?«, schrie Antal.
Er drehte sich halb herum und musterte die Mannschaft, die über ihren Prüfgeräten kauerte. Antennen wippten, tellerförmige Schirme richteten sich auf die Insel, und sämtliche Unterwassergeräte des Bootes waren auf vollste Leistung geschaltet. Sie alle suchten ununterbrochen – aber sie wussten nicht, was sie suchten. Sie wussten nur, dass in genau vierzehn Tagen die Erde untergehen würde. »Nein!«
»Ich auch nicht. Ich war zweimal hier ... aber mehr weiß ich nicht. Unbewohnt, wahrscheinlich!«
Antal sah auf die Uhr und blickte dann auf die Seekarte, die vor dem Steuerstand in ihrem Projektor ablief, exakt gekoppelt mit der Geschwindigkeit des Bootes.
»Wir suchen die Insel genau ab. Es ist, laut Karte, Petoa Ta' Ci. Ein meteorologischer Posten.«
Die Karte bestand aus einem breiten Filmstreifen, der in einer winzigen Kassette abrollte. Auf dem Filmband glitt ein Abtastknopf, der seitlich verschoben werden konnte. Durch eine Leitung wurde eine dreihundertfache Farbvergrößerung auf den stereoskopischen Bildschirm übertragen. Jede Untiefe, jedes Riff und jede einzelne Tonne war so deutlich zu sehen, dass es kaum noch eine Perfektion einer solchen Seekarte geben konnte.
»Petoa Ta' Ci liegt auch im Einflussbereich?«, erkundigte sich der Spezialist für das Submarinsonar.
»Es kann alles innerhalb dieser Zone liegen. Kümmern wir uns nicht darum. Wir müssen suchen und nochmals suchen. Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
Der Steuermann murmelte düster: »Das kann man sagen. Der Vorrat an Wundern nimmt auch Tag um Tag ab. Diesmal werden sie es schaffen! Diesmal vernichten sie uns.«
Antal Manander warf ihm einen langen und prüfenden Blick zu. Nein, Sedith, der Samoaner mit dem herkulischen Körper und den auffallend weißen Zähnen, der sein langes schwarzes Haar im Nacken zu einem Knoten gebunden hatte und über einer weißen Leinenhose nur ein dünnes Hemd trug, würde nicht durchdrehen. Aber ihm, Antal, wurde es jedes Mal richtiggehend schlecht, dachte er an das Ultimatum der Laren.
»Aaachtung!«, schrie der Steuermann.
Sie duckten sich unter dem Sprühregen der Gischt, als das Boot eine enge Kurve drehte und genau auf die Lücke in der Brandungswelle zusteuerte, die sich dem Land entgegenrollte und sich an den weißen Korallenresten brach und in salzigen Wasserstaub zerfetzt wurde.
Das Boot schoss auf seinen Tragflügeln durch den Durchlass, fuhr geradeaus und sank dann mit dem gesamten Boden ins Wasser. Es war noch immer schnell, eine mächtige Bugwelle erschien. Gerade hier, in der erdbebengefährdeten Zone mit all ihren Bodenspalten und unterseeischen Vulkanen, mit den Resten oder den intakten Anlagen untermeerischer Lemurerstädte – gerade hier war die Wahrscheinlichkeit am größten. Welche Wahrscheinlichkeit?
Dass die Laren ihre Weltuntergangsbombe hier versteckt hatten.
»Vorsicht, wir landen an!«, brummte der Samoaner und steuerte das Schiff, nachdem er die herausragenden Tragflügel eingezogen hatte, auf den flachen weißen Sandstrand zu. Mit einem knirschenden Laut schleifte der scharfe Bug über den Sand.
»Wir untersuchen die Insel. Rundgang; es wird nicht lange dauern. Sedith wird mit mir kommen!«, rief Antal Manander und schwang sich auf das Vordeck. Von dort sprang er mit einem großen Satz in den feuchten Sand und ließ sich die Geräte nachreichen. Alle Männer waren bewaffnet, und an der Vorderkabine des Schiffes schwankte eine große Peitschenantenne.
»Geht in Ordnung, Käpten!«, rief Kveton, der Taucher der kleinen Crew. Dieses kleine Kommando, das nach einer Bombe suchte, die sie nicht kannten, war nur eines von Tausenden, die in diesem Gebiet eingesetzt worden waren. In den restlichen vierzehn Tagen – oder dreizehn, um genauer zu sein – würde sich die Menge der Suchenden auf einige Millionen erhöht haben. Wenn nicht ... wenn nicht das Wunder geschah.
Das Team kletterte auf dem Sand hinauf zu der Grenze der Grünfläche; es war der Streifen von hochgeschleudertem Schwemmgut, hinter dem die Büsche begannen. Dahinter erhob sich der Mangrovendschungel und der Wald aus Palmbäumen. Die kleine Gruppe verschwand in westlicher Richtung auf dem Sand. Antal nickte Sedith zu und knurrte: »Vermutlich finden wir alle möglichen Dinge ...«
»... aber auf keinen Fall die Bombe!«, seufzte Sedith. Nebeneinander gingen sie auf den schmalen Pfad zu und drangen in das Wäldchen ein, das sich auf der Kuppe der Insel ausbreitete. Hierher schien seit der Zeit des Magalhães niemand mehr gekommen zu sein. Es gab nur eine Insel im Naturzustand, mitten im fünfunddreißigsten Jahrhundert. Es war das Zeichen dafür, dass es die Menschheit im letzten Augenblick geschafft hatte, ihren Planeten nicht zu ruinieren, sondern ihn zu einer Art Paradies umzugestalten. Und dieses Paradies, mit Schmerzen und Tränen erbaut, sollte in zwei Wochen vernichtet werden, zusammen mit den anderen solaren Planeten.
Es gab weder angeschwemmten Zivilisationsmüll noch verrostende Maschinen. Die beiden Männer liefen langsam eine Anhöhe hinauf und sahen dort das kleine, flache Haus aus Fertigteilen, das vollständig überwuchert und versteckt war. Nur die großen Frontscheiben waren frei und blickten nach Westen. Eine schmale Treppe führte hinauf zu einer großen, ebenfalls hinter Kletterpflanzen versteckten Terrasse. Ununterbrochen, seit dem Augenblick, an dem sie die Barriere der Korallen durchstoßen hatten, arbeiteten mindestens dreißig verschiedene Suchgeräte – sie stammten aus Flottenarsenalen, von der Solaren Abwehr und von der United Stars Organisation und waren in rasender Eile herbeigeschafft und verteilt worden. Sie würden jeden verdächtigen Gegenstand, auf den das Kriterium »Bombe« zutraf, orten.
»Eine meteorologische Station, tatsächlich?«, erkundigte sich Manander. Der Samoaner, der in diesem Archipel aufgewachsen war, nickte mehrmals.
»Hin und wieder besetzt, häufig leer!«, sagte er.
Als sie näherkamen, sahen sie die Spuren menschlicher Tätigkeit. Abfall war zusammengerecht worden, der Sand war sauber, einige Zweige waren gekappt worden. Derjenige, der hier lebte, schien ein ruhiges Dasein zu führen.
»Keine Geräte?«, fragte Antal und sprang in langen Sätzen die Treppe hinauf.
»Nichts! Nicht einmal ein verrosteter Nagel!«, gab der Samoaner zu. »Vielleicht hat unser gärtnerischer Freund etwas gefunden.«
»Hallo! Melden Sie sich! Sie haben Besuch!«, rief Manander. Er legte seine Hand vorsichtshalber auf den Griff der Waffe. Im dunklen Hintergrund des großen Raumes regte sich jemand. Eine Schiebetür fiel zu. Dann kam eine junge Frau im Bikini in die Helligkeit heraus. Sie lächelte Manander und Sedith an und deutete hinaus auf das Meer.
»Ich habe Sie kommen sehen. Trinken Sie einen Kaffee mit mir – ich habe eben die letzten Neuigkeiten abgehört. Übrigens ... ich bin Roomayce Varess.«
Antal und Sedith stellten sich vor und sagten, warum sie hier waren. Roomayce sagte verständnisvoll: »Das ahnte ich. Ich bin seit zwei Tagen hier und habe in der ersten Panik auch schon gesucht. Aber niemand war auf der Insel. Ich habe ein Aufzeichnungsgerät.«
»Wir haben nicht viel Zeit!«, sagte Antal. »Sie wissen alles?«
»Fast alles.«
Binnen kurzer Zeit saßen sie um einen Tisch auf der schattigen Terrasse. Vor ihnen standen Tassen, Kännchen und eine Kanne. Auf einem Korallenblock stand ein tragbares Visiphongerät.
»Das Ultimatum ist nicht widerrufen worden?«, fragte Antal. Der Kaffee war heiß und sehr stark. Sedith schüttete ein Glas Cognac in die Flüssigkeit.
»Nein«, sagte Roomayce. »In zwei Minuten kommen die nächsten Nachrichten. Es sind viele Suchkommandos unterwegs?«
»Stündlich kommen einige Hundert dazu. Die gesamte Südsee wimmelt davon. Es wird alles eingesetzt: Raumschiffe, Space-Jets, Ruderboote, Tauchkommandos, einfach alles.«
Roomayce hob die Hand und sagte: »Still! Die Nachrichten. Vielleicht erfahren wir etwas Neues.«
Sie alle befanden sich im Bann der Angst. Bisher hatte es viele Bedrohungen der Erde gegeben, aber sie alle, ob Überfälle aus dem Raum oder kosmische Seuchen, kamen von außen. Jetzt bestand zum ersten Mal die fürchterlichste aller Drohungen, nämlich eine Bombe, die irgendwo auf der Erde versteckt war und nicht nur diesen Planeten, sondern auch das ganze Sonnensystem vernichten würde. Welch ein Irrsinn, dachte Antal. Welch ein verdammter Wahnsinn hatte an dem Augenblick begonnen, als Rhodan als Erster Hetran der Milchstraße von dem Ratsplaneten der Laren zurückgekommen war!
*
23. Mai 3459
Zeit: 14 Uhr 02 Minuten
Ort: Terra, Imperium-Alpha
In einem kleinen, abgeschirmten Sitzungssaal
»Verdammt, Galbraith!«, sagte Rhodan scharf. »Haben wir einen Fehler gemacht? Ich bin zutiefst betroffen. Die Situation treibt einem Punkt entgegen, an dem wir sie nicht mehr kontrollieren können. Ich habe Angst, richtiggehende Angst!«
Rhodan und Deighton, der Gefühlsmechaniker, waren allein. Weit und breit war kein Inspektor mehr zu sehen. Die unterirdische Basis hatte sich geleert, auch keine Laren befanden sich mehr auf der Erde. Das zeigte den beiden Männern den unverhüllten Ernst der Lage deutlicher als alles andere. Die Erklärung von Hotrenor-Taak war mehr als fadenscheinig.
»Gehen wir die Ereignisse noch einmal ruhig und kühlen Kopfes durch«, schlug Deighton vor. »Und lassen wir uns nicht von den panikartigen eingeleiteten Maßnahmen ablenken.«
Rhodan sagte leise: »Wir sind aus der Provcon-Faust zurückgekommen. Dort haben wir eine gewisse Ordnung hinterlassen. Wir verfügen über ein Team von zuverlässigen Lotsen. Die Verhandlungen mit dem Volk der Vincraner sind positiv verlaufen – wir können diesen Schlupfwinkel und den Planeten Gäa anfliegen, wir können kommen und gehen, wie wir wollen. Der Rebell hat uns sehr geholfen.«
»Das ist klar. Es ist nichts durchgesickert? Sie wissen, dass die Laren alles andere als unterinformiert sind?«
»Ich bin sicher«, sagte Rhodan und schüttelte energisch den Kopf. Die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Niemand hat auch nur eine Silbe verraten. Der Angriff der Posbis jedenfalls hat die Geduld der Laren überstrapaziert.«
»Das möchte ich meinen!«, stimmte Deighton zu.
»Was sagen unsere Wissenschaftler? Wie stellt sich ihnen die Situation?«, fragte Perry Rhodan.
»Zusammengefasst lässt sich folgendes sagen«, erläuterte Deighton halblaut. »Wir alle befürchten, dass entweder bestimmte Anordnungen aus der Tiefe des Weltraums bei Hotrenor-Taak eingetroffen sind. Denkbar ist aber auch, dass ein zweites Konzilsvolk sich in das Geschehen eingeschaltet hat. Darüber gibt es viele ernstzunehmende Vermutungen, aber keinerlei Beweise. Ich kann keine Fakten vorlegen.«
Rhodan lehnte sich zurück und schaukelte mit dem Sessel. Langsam ließ er alle Aspekte der vergangenen vierundzwanzig Stunden durch seine Erinnerung ziehen. Er versuchte, auch aus der winzigsten Beobachtung seine Schlüsse zu ziehen. Gleichzeitig wusste er, dass sich unzählige Spezialisten der Solaren Abwehr mit genau diesen Vorgängen beschäftigten.
»Ein zweites Volk. Das kann eine Erklärung sein. Aber sie passt – allein – nicht ins Bild«, Rhodan stützte den Kopf in die Hände und schloss die Augen.
»Nein. Die Solare Abwehr hat da eine Menge bester Arbeit geleistet. Wir haben in Maßarbeit diesen Ausflug in die Tiefe der Galaxis erklärt und begründet. Denken Sie an den Film, den wir Hotrenor-Taak vorgeführt haben.«
»Ich glaube, wir sollten den gesamten Mitschnitt noch einmal ansehen. Oder gibt es für die nächste Stunde etwas viel Wichtigeres?«
»Nein!«
Jeder Vergleich musste erzwungenermaßen schal und falsch wirken. Die Gefahr, die sich über Erde, Planetensystem und Galaxis zusammenballte, überstieg jede Vorstellung. Die Laren und ihre Verbündeten, die übrigen sechs Konzilsvölker, waren militärisch nicht zu besiegen, das war jedem – von ein paar optimistischen Narren abgesehen – vollkommen klar. Krieg schied aus, Raumschlachten fanden nicht statt. Es gab bestenfalls Scharmützel, jetzt, nachdem die SVE-Schiffe gegenüber den Posbi-Raumern bewiesen hatten, dass sie nicht zu besiegen waren. Also musste die Gefahr durch die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten gelöst werden, durch List und jene typische Fähigkeit des Menschen, sich zu tarnen, zu verstecken und durch untypische und scheinbar unlogische Handlungen, die aber eine sehr versteckte Logik besaßen. Genau dies versuchten Rhodan und seine Freunde ... und Milliarden anderer Menschen. Sie hatten die Drohung gehört und verstanden. Sie kämpften auf drei Ebenen:
Sie verließen den Planeten.
Sie suchten nach der Bombe, mit der unermüdlichen Zähigkeit von Robotern.
Und ... einige von ihnen dachten an das »Große Projekt«, den »Großen Plan«; dieses Vorhaben hatte viele Namen.
»Der fünfte Juni!«, murmelte Rhodan, während Deighton mit einem Techniker sprach, der die gesamte Aufzeichnung der Vorgänge auf die Bildschirme dieses Konferenzraumes einspielen würde.
»So ist es. Der fünfte Juni. An diesem Tag wird die Heimat der Menschheit, der Planet Erde, sterben!«, murmelte Deighton.
»Wenn wir nicht in letzter Sekunde die Bombe finden.«
Sie sahen sich an und schwiegen. Es gab nichts mehr zu sagen. Gewaltsam versuchten sie, ihre Gedanken zu verdrängen, die sich mit den Empfindungen des gewaltigen Potenzials an Menschen beschäftigten. Auf dem Planeten brach eine gut gesteuerte Hölle los. Die Panik war nicht offen, äußerte sich nicht in Aufruhr oder Massenaktionen, sondern sie war in den Gedanken und Gefühlen von rund fünfundzwanzig Milliarden Menschen. Es schien, als würde sich eine schwarze Wolke über die Erde senken, die aus der Tiefe des Kosmos die Angst und den Terror mit sich brachte.
»Die Einspielung, Sir!«, sagte der Techniker leise.
»Danke, lassen Sie die Aufzeichnung anlaufen!«, meinte Rhodan. Der mehr als sieben Quadratmeter große Bildschirm erhellte sich.
Zuerst erschien die. Nummer, die Zeitangabe und einige Kodebezeichnungen, die für das Archiv bestimmt waren.
»Kurz nach der Landung habe ich mich über Hyperfunk bei Hotrenor-Taak gemeldet. Die Daten, die wir jetzt sehen, sind natürlich echt, aber auf unsere Mission zugeschnitten«, murmelte Rhodan, als wolle er sich abermals beweisen, dass Sie keine Fehler gemacht hatten.
Das erste Bild tauchte auf.
»Ich hasse diese Rückblende, verdammt noch einmal«, knurrte Deighton. »Wir erniedrigen uns bei diesem Laren in einem Maß, dass es mir schlecht wird!«