Buch
Der sympathische Pulloverträger William Cohn, heimlicher Star des »Neo Magazin Royale«, ist nicht nur bekannt für seine wunderbar tiefe Stimme, sondern vor allem für sein unschlagbares Stilbewusstsein. Nun lässt er andere endlich teilhaben an der Cohnschen Etikette und zeigt, wie man auch in stürmischen Zeiten stets Haltung bewahrt. Ein satirischer Knigge nicht nur für Fans: bissig, schräg und wahnsinnig amüsant.
Autor
William Cohn, Sprecher, Schauspieler und Sänger, ist aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Seine Beiträge in der ZDF-Sendung »Roche & Böhmermann« sowie als Sidekick im »Neo Magazin Royale« sind mittlerweile Kult. Seine Gastauftritte zum Beispiel in der »Lindenstraße« oder bei »Circus HalliGalli« heute schon eine Legende. Seine eigene Show »Calling Mr. Brain« erhob ihn in den Fernseh- Olymp. Von seiner wohlmeinenden Mutter wurde er zu seinem fünfzehnten Geburtstag mit dem Standardwerk der Benimmregeln beschenkt: »Der gute Ton von heute«. Seitdem liegt diese Schwarte wie ein nasses Handtuch auf seiner Seele, und lange reifte in ihm die Idee zu seinem neuesten Streich: »Der gute Ton von Cohn«.
WILLIAM COHN
DER GUTE
TON VON
COHN
Elegant
durch alle
Lebenslagen
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2. Auflage
Originalausgabe Januar 2018
Copyright ©2018: Wilhelm Goldmann, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Fotos: Frank Bauer
Umschlag: Uno Werbeagentur, München
Umschlagfoto: Frank Bauer
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
MZ ∙ Herstellung: cb
ISBN 978-3-641-21003-8
V002
www.goldmann-verlag.de
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Inhalt
Vorwort
Von guter Kleidung
Was ist Stil, und wie lebt es sich damit?
Die gute Hose
Der gute Schuh
Trägt Man(n) wieder Hut?
Mit Schirm, Schal und … Hemd
Das gute alte Taschentuch
Exkurs: Tätowierungen – Epidemie auf der Epidermis
Kleidung in Schubladen
Zur Vertiefung
Vom guten Essen
Zum Abendbrot
Von Tischdekorationen und guten Manieren
Der Chef droht mit Hausbesuch
Ein erprobtes Risotto-Rezept
Zahlungsmodalitäten beim Restaurantbesuch
Restaurantbesuch avec les enfants
Ernährungstheorien und andere Desaster
Alles wird gut, wenn es aus Schokolade besteht
Zur Vertiefung
Von guter Kommunikation
Die richtige Begrüßung
Missverständnisse und wie Sie sie vermeiden können
Eine kleine Typologie nerviger Gesprächspartner
Wem biete ich wie und wann und wo das Du an?
Schreib mal wieder
Auf ein Wort (zu viel)
Vom Umgang mit Rüpeln und Vollpfosten
Zur Vertiefung
Gutes Benehmen im World Wide Web
Über den korrekten Umgang mit Ihren Daten
Richtiges Verhalten im Falle eines Shitstorms
Kann man auch im Feinrippunterhemd ein Gentleman sein?
Zur Vertiefung
Vom Leben mit dem anderen Geschlecht
Die Genderfalle oder der Kampf der Geschlechter
Die Sache mit der Kommunikation in der Partnerschaft
Ist die Ehe eine Lizenz für schlechtes Benehmen?
Wie überstehe ich Familienfeste?
Zur Vertiefung
Vom guten Benehmen auf der Arbeit
Wie casual darf der Freitag sein?
Wie kündige ich richtig?
Nie wieder arbeiten: Wie verhalte ich mich bei einem Lottogewinn?
Zur Vertiefung
Von guter Kultur
Ist das Kunst, oder kann das weg?
Investiert der Mann von Welt in Kunst?
Geht man heute eigentlich noch in die Oper?
Zur Vertiefung
Making of
Anhang
Dank
Glossar
Vorwort
Erst kürzlich, an meinem fünfzehnten Geburtstag, legte mir meine besorgte Mutter eine fast fünf Zentimeter dicke und gefühlte einhundert Kilogramm schwere Schwarte auf den Gabentisch: »Der gute Ton von heute«, erschienen im Jahre 1912. Und heute – ich habe das nachgesehen – nur noch antiquarisch zu bekommen. Dass dieses Buch fast 20 Jahre älter war als sie selbst, musste meiner Mutter irgendwie entgangen sein. Aber solche Details kümmerten sie selten.
Ich habe das Buch gelesen bis zum Schluss. Das Bürgerliche Gesetzbuch ist in Sachen Komplexität und Unverständlichkeit – Verzeihung – ein Dreck dagegen. Und dennoch: Im unerschütterlichen Vertrauen auf die Weisheit meiner Mutter und mit der Gewissheit, irgendwann einmal bei Hofe eingeladen zu werden, übte ich fleißig das spanische Hofzeremoniell und das richtige Rückwärtsgehen in Anwesenheit gekrönter Häupter. In der Zwischenzeit waren die ersten Menschen auf dem Mond gelandet, und ich musste feststellen, dass die gekrönten Häupter der Welt zum größten Teil abhandengekommen waren.
Wenig später erläuterte ich dann meiner norddeutschen Verlobten, einer glühenden 68erin und ehemaligen Sympathisantin der RAF, anhand dieses Buches ihre zukünftige Rolle im Haushalt. Meine Verlobte fand dies, ihre Worte mit Geschirr unterstreichend, gar nicht witzig. Und mit dem Geschirr in den Händen meiner Verlobten ging auch meine fein säuberlich andressierte Welt in Stücke.
Es war aber auch eine verteufelt unangenehme Situation: Vor mir auf dem Boden zerbarst das Porzellan meiner Vorfahren, und ich stand da und suchte mit fliegenden Fingern panisch in diesem Wunderbuch, mit dessen Hilfe ich doch so sicher und glatt durchs Leben kommen sollte, und fand zum richtigen Umgang mit einer tobenden Verlobten – nichts!
Fortan wollte ich mich nicht mehr darauf verlassen, was die Menschen 1912 für einen guten Umgang gehalten hatten, und begann selbst zu schreiben. Denn wenn »DER Willy Elmayer«, der Kriegsversehrte mit dem steifen Bein, die erfolgreichste Tanzschule Österreichs gründen kann, warum soll ich dann kein Buch über Benehmen schreiben können?
Die scheinbar regellose Freiheit, mit der die Menschen heutzutage miteinander umgehen, hat etwas Zügelloses bekommen. »Anything goes« scheint nicht nur in der Kunst, sondern in allen menschlichen Lebensbereichen angekommen zu sein. Die Frage ist aber: Geht es wirklich ganz ohne Regeln? Kann es überhaupt tragfähige Regeln geben? Treibt uns nicht vielmehr die heute nicht mehr übersehbare Gesetzesflut noch weiter in eine zwischenmenschliche und gesellschaftliche Anarchie? Gibt es eine allgemeingültige Definition von gutem und schlechtem Benehmen? Wie müsste »Der gute Ton des 21. Jahrhunderts« aussehen? Und müsste ein solches Buch in Zeiten wie diesen nicht auch Fragen beantworten wie: »Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich gesteinigt oder geköpft werde?« Sind vielleicht Kriege und Terroranschläge in Wahrheit nichts anderes als schlechtes Benehmen? Fragen, die ich nicht der neuen Diktatur der politischen Korrektheit überlassen möchte, und auf jeden Fall Fragen, die jeden Tag dringlicher werden und denen ich mit Ihnen, geneigter Leser, hier auf den Grund gehen möchte.
PS Und dann kam doch noch der große Tag: Ihre Königliche Hoheit, Prinzessin Ubolratana Rajakanya von Thailand drehte mit mir einen Film in Zürich. Was war ich froh, dass ich dank des Buches meiner Mutter gelernt hatte, mich in ihrer Gegenwart nur auf Knien rutschend zu bewegen.
PPS Dieses Buch soll Sie behutsam an die Hand nehmen und Sie sicher und souverän für den täglichen stilvollen Umgang mit Menschen in allen Lebenslagen machen, daher ist dies auch ein Arbeitsbuch! Nehmen Sie bitte einen Bleistift, wohlgemerkt einen spitzen Bleistift, zur Hand und kreuzen Sie in den »Vertiefungen« am Ende jedes Kapitels die richtige Antwort an. Sie wissen schon, Multiple Choice. Alternativ schreiben Sie in der vorgesehenen Zeile die Ihrer Meinung nach richtige Antwort hin.
Die Prüfung in gutem Benehmen können Sie schließlich auf der Internetseite www.cohns-welt.com ablegen.
VON GUTER KLEIDUNG