Noch mehr Expertenwissen
VORWORT
IM FOKUS: GESUNDHEIT UND UMWELT
IHRE GESUNDHEIT IM FOKUS
Rückenschonung bei der Hausarbeit
Ansteckung bei Fußpilzerkrankungen vermeiden
Ansteckung bei Erkältungskrankheiten vermeiden
UMWELT UND RESSOURCEN
Brauchen wir überall Silber-Ionen?
Aluminium sparsam verwenden
Guter Duft im Haushalt
Kerzen – stimmungsvolle Flammen
Sparsame Ventilatoren statt Klimagerät
RESSOURCENSCHONUNG DURCH RECYCLING
Hausmüll: gut sortiert – besser recycelt
Textilrecycling
Papierrecycling
Biomüll
ZUSCHAUER FRAGEN – FRAU FRANK ANTWORTET
DRAUSSEN GEHT DER HAUSHALT WEITER: GEPFLEGTER AUSSENBEREICH
DER EINGANGSBEREICH
Fußmatten
WINTERDIENST, DAMIT DIE WEGE SICHER SIND
Richtig Schnee räumen und streuen
Vor- und Nachteile der Streumaterialien
HOCHDRUCKREINIGER
GEPFLEGTE BALKONE UND TERRASSEN
Fleckentfernung von Natursteinen oder Keramikplatten
Pflege von Polsterauflagen für Gartenmöbel
Markise, Sonnenschirm & Co. gut gepflegt
FLACKERNDE LICHTER IM GARTEN
Gartenfackeln aus Wachs
Öllampen
Outdoor-Kerzen
Feuertöpfe und Flammschalen
Windlichter
DER GRILL – DIE KÜCHE IM FREIEN
Grillen und Gesundheit
Verschiedene Grillarten
Grillreinigung
GENUSS IM FREIEN
Rund um die Lebensmittel
Ruck, zuck eisgekühlt
TIPPS FÜR DIE AUTOREINIGUNG
Autoscheiben richtig reinigen
Der Innenraum
ZUSCHAUER FRAGEN – FRAU FRANK ANTWORTET
IM GANZEN HAUS: REINIGEN UND PFLEGEN
STREIFENFREI WISCHEN – EINE HOHE KUNST
Ihr Spickzettel für den Haushalt
Feuchtes oder nebelfeuchtes Wischen
Nasses Wischen und zweistufiges Nasswischen
PFLEGE VERSCHIEDENER BODENBELÄGE
Natursteinböden
PVC-Böden
WAND UND WANDSCHMUCK
Wände reinigen
Bilder reinigen
Spiegel pflegen
RUND UMS FENSTER
Pflege von Lamellen
Plissee-Vorhänge
METALLE REINIGEN
Universal-Reinigungsmittel
Eisen
Silber
Messing
Zinn
Kupfer
Aluminium
SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG IM HAUS
Wie kann ich vorbeugen?
Wie kann ich bekämpfen?
Kleidermotten
Lebensmittelmotten
Ameisen
Schaben
Silberfischchen
Verschiedene Fliegen
Flöhe
Bettwanzen
SAUBERKEIT IN DER TOILETTE
Tipps für ein sauberes stilles Örtchen
ENTFERNUNG VON TIERHAAREN
Entfernung von glatten Böden
Entfernung aus Teppichen
Entfernung von Stoffpolstern
SPIELZEUG REINIGEN
Vinylpuppen
Waschbare Kuscheltiere
Nicht waschbare Kuscheltiere
Unbehandelte Holzbausteine
Lackierte Holzbausteine oder Holzspielzeug
Plastikbausteine und -figuren
ZUSCHAUER FRAGEN – FRAU FRANK ANTWORTET
RICHTIGE PFLEGE FÜR KLEIDUNG, WÄSCHE UND ACCESSOIRES
WÄSCHEVORBEHANDLUNG
Vorwäsche
Einweichen
WASCH- UND WÄSCHEPROBLEME
Fettverschmutzte Wäsche
Schlieren auf der Wäsche?
SCHLUSS MIT FUSSELN AUF DER KLEIDUNG
Was tun gegen Fusseln?
Was tun bei Pilling?
PFLEGETIPPS FÜR SPEZIELLE KLEIDUNGSSTÜCKE
Die acht A der guten Anzugs- und Kostümpflege
Krawatten
Badeanzüge
Dessous
Ganz schnell zu – der Klettverschluss
SO BLEIBT FARBIGES FARBIG
Farberhalt bei starken Farbkontrasten
Dunkle Hemden und Blusen waschen
PFLEGE VERSCHIEDENER FASERN UND TEXTILIEN
Kaschmir – die edle Faser aus der Kälte
Crashstoffe
Glamouröse Kleidung mit Borten, Perlen und Pailletten
Samtige Stoffe
Seide
Leinen
Viskose
Stretchkleidung
Lederbekleidung
RUND UM DEN SCHUH
Lederschuhe
Schuhprobleme
Stoffschuhe
Stiefel für Regen und Matsch
PFLEGE VON ACCESSOIRES UND HILFSMITTELN
Handtaschen
Regenschirme
Hüte
Brillen
ZUSCHAUER FRAGEN – FRAU FRANK ANTWORTET
EXPERTENWISSEN RUND UM DIE KÜCHE
TIPPS ZUR KÜCHENREINIGUNG
Küchenfronten
Spülen
Küchenarbeitsplatten
Herd und Backofen
Glaskeramik
Kochmulden aus Emaille
Gusseiserne Kochplatten
Gasbrenner
Pflege von Backöfen
Töpfe und Pfannen
Die unterschiedlichen Materialien für Töpfe und Pfannen
LAGERUNG VON LEBENSMITTELN IM HAUSHALT
Kühl- und Gefriergeräte
Keine richtige Lagerung ohne richtige Verpackung
PRAKTISCHE KÜCHENHELFER
Wasserkocher
Wassersprudler
Isolierkannen
ZUSCHAUER FRAGEN – FRAU FRANK ANTWORTET
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IMPRESSUM
nun liegt bereits Band 2 des ARD-Buffet Haushalts-1×1 vor Ihnen … Denn Ihr Interesse an Band 1 war enorm!
Kaum war der erste Band erschienen, häuften sich die Nachfragen nach Tipps zu weiteren Haushaltsproblemen: Wie reinige ich Kochfelder aus Glaskeramik? Wie pflege ich Küchenarbeitsplatten, Plissees, Teddybären, Kaschmirpullover …?
In Band 1 konnten nicht alle Themen und Bereiche abgedeckt werden, die ich in 15 Jahren für das ARD-Buffet bearbeitet habe. Sonst hätte das Buch doppelt so dick werden müssen wie geplant. Es musste also viel gekürzt werden, viele Kapitel haben wir gestrichen. Ich bin froh und dankbar, dass ich nun weitere interessante Themen für Sie bearbeiten kann.
Im vorliegenden Band steht die Pflege einzelner Materialien, von der Granitplatte bis zum Klettverschluss, im Vordergrund. Ich beschäftige mich mit haushaltsrelevanten Umweltthemen und kümmere mich um den Outdoorbereich sowie um Motte, Fruchtfliege und Co.
In meinen Fernsehbeiträgen kann ich viele interessante Gesichtspunkte nicht ansprechen und Ihnen nur knappe Antworten geben, denn die Zeit ist immer viel zu kurz. Schließlich sollen möglichst viele Ihrer Fragen beantwortet werden. Deshalb freue ich mich sehr, dieses zweite Buch für Sie schreiben zu dürfen!
Ich wünsche mir, dass das Buch Ihnen hilft, viele alltägliche Probleme im Haushalt zu lösen – schnell, einfach und nachhaltig!
Ihre
In dieses Kapitel habe ich viele, ganz verschiedene haushaltsnahe Themen gepackt, die aber alle Ihrer Gesundheit und/oder der Umwelt dienen. Denn Gesundheitsschutz und Umweltschutz brauchen neben Gesetzen und großen staatlichen Programmen die aktive Mitarbeit der einzelnen Menschen und vieler einzelner Haushalte.
Ich weiß, die Führung eines Haushalts ist kein Gesundheitstrip! Es ist eine komplexe und vielfältige Aufgabe, und sie wird durch die moderne, oft verwirrende Informationsflut nicht einfacher. Trotzdem habe ich in vielen Sendungen versucht, mit meinem naturwissenschaftlichen Know-how Informationen zu filtern und zusammenzufassen. Hier finden Sie nun Tipps, wie Sie selbst für umweltgerechte und gesundheitsverträgliche Lebensbedingungen in Ihrem eigenen Haushalt sorgen können. Bei über 40 Millionen Privathaushalten in Deutschland hat eine persönliche und individuelle Fürsorge und Vorsorge erhebliche positive Auswirkungen.
Deshalb, fangen Sie an – es lohnt sich für Sie, Ihre Familie und Ihr Umfeld!
Gesund und fit bleiben, das möchten wir alle. Durch Vorbeugung und Beachtung einfacher Hygieneregeln können Ansteckungen trotz des engen Zusammenlebens im Privathaushalt vermindert werden. Doch auch die körperliche Bewegung ist wichtig und da bietet der private Haushalt ja reichlich Gelegenheit.
Hausarbeit ist für viele ein „Kreuz“, aber sie muss nicht ins Kreuz gehen. Denn Hausarbeit ist mit sehr vielen dynamischen und ganz unterschiedlichen Bewegungen verbunden und kann durchaus eine rückenfreundliche Tätigkeit sein. Vorausgesetzt, wir halten uns im Eifer des Haushaltsalltags an ergonomische Grundregeln.
Geräte- sowie Küchen- und Möbelhersteller passen ihre Produkte schon lange dem Menschen an. Also liegt es an uns, die ergonomischen Erkenntnisse zu übernehmen und die vielerlei Möglichkeiten richtig zu nutzen.
• Tragen Sie zuhause flache Schuhe mit einer elastischen gedämpften Sohle, die den Fuß gut abrollen lässt. Verteilen Sie das Gewicht gleichmäßig auf Ferse und Ballen. Auf hohen Schuhen kippt das Becken nach vorne, das Hohlkreuz wird verstärkt.
• Vermeiden Sie zu langes unbewegliches Stehen mit geschlossenen Beinen.
• Beim entspannten Stehen sind die Beine leicht geöffnet, das Hüftgelenk ist leicht gespreizt und nach außen gedreht und bildet mit Knie- und Sprunggelenk eine Achse. Die Knie sind nicht ganz durchgedrückt, so haben Sie bereits in der Grundstellung mehr Beweglichkeit.
• Verlagern Sie im Stehen öfter das Gewicht von einem Bein auf das andere. Noch besser wäre bei langem Stehen, zum Beispiel während des Bügelns, eine etwa 10 cm hohe Fußbank. Es reicht aber auch ein stabiler Karton. Setzen Sie abwechselnd jeweils einen Fuß ab – das entlastet die Bandscheiben und die Ausbildung eines Hohlkreuzes wird vermindert.
Beim langen Stehen an der Spüle können Sie auch die Türe des Unterschranks öffnen und den Fuß in den Schrank stellen.
• Ein stetiger Wechsel zwischen Stehen, Gehen und Sitzen ist die beste Arbeitshaltung.
• Schaffen Sie sich in der Küche einen Sitzarbeitsplatz oder verwenden Sie zur Entlastung der Rückenmuskulatur eine höhenverstellbare Steh-Sitzhilfe.
• Passen Sie Ihren Arbeitsplatz und Ihre Arbeitsgeräte Ihrem Körper an. Nach ergonomischen Untersuchungen führt schon eine längere 20 °-Neigung des Rückens nach vorn zu Verspannungen und zu Rückenschmerzen.
• Die richtige Arbeitshöhe in der Küche wird nicht mehr ausgehend von der Körpergröße bestimmt, sondern Richtschnur ist inzwischen die Ellenbogenhöhe. Stellen Sie sich aufrecht hin, winkeln Sie den Ellenbogen im 90 °-Winkel an und strecken Sie die flache Hand waagrecht aus. Die optimale Arbeitshöhe für die gesamte Küche ist dann 10–15 cm unterhalb der Höhe des Ellenbogens. Diese Methode ist genauer und berücksichtigt stärker den individuellen Körperbau.
• Bei Rückenproblemen lohnt sich in zu niedrigen Küchen zumindest am Hauptarbeitsplatz der Bau eines Aufsatzblockes.
• Besonders komfortabel für einen entspannten Rücken ist eine Absenkung des Kochfeldes um 10–15 cm (25 cm unterhalb des Ellenbogens), dadurch wird die Topfhöhe berücksichtigt. Aber das hat nur Sinn, wenn Sie rechts und links jeweils 30 cm Arbeitsfläche auf gleicher Höhe einplanen können, damit Sie Platz für überkochende Töpfe haben. Die früher empfohlene Erhöhung der Spüle um 10 cm ist bei reichlichem Einsatz der Spülmaschine nicht mehr notwendig, vor allem, wenn dadurch die Hauptarbeitsfläche zu klein wird.
• In Sicht- oder Greifhöhe eingebaute Backöfen, Geschirrspülmaschinen, Dampfgarer und Mikrowellengeräte ermöglichen ein rückenschonendes Arbeiten. Aber überprüfen Sie kritisch die Einbauhöhen von Dampfgarer und Backofen, damit Ihnen beim Öffnen die Hitze nicht direkt ins Gesicht steigt. Geben Sie bei Platzmangel einer höher eingebauten Spülmaschine den Vorrang gegenüber einem höher eingebauten Backofen, denn die Spülmaschine wird in der Regel intensiver genutzt.
• Bei Spülmaschinen, die nicht höher eingebaut sind, ist eine Programmierungsleiste im Türfalz komfortabel. Leider ist bei den meisten Maschinen die Öffnung zum Einfüllen des Salzes immer noch ergonomisch schlecht platziert, doch scheint für die Hersteller wegen der Bevorzugung von Multifunktionsspülmitteln eine Änderung nicht attraktiv genug zu sein.
• Kühlschränke mit Auszugswagen sind eine echte Alternative, wenn eine erhöhte Positionierung nicht möglich ist. Bei den hohen Standkühlschränken sind Auszugsfächer im unteren Bereich rückenschonend.
• Planen Sie in eine neue Küche so viele Vollauszüge wie möglich ein. Aber auch fast alle alten, unbequemen Unterbaufächer lassen sich nachträglich auf Auszüge umrüsten. Der Platzverlust ist minimal und wird durch die erleichterte Raumnutzung ausgeglichen.
• Bewahren Sie oft benutztes, schweres Geschirr grundsätzlich direkt unterhalb der Arbeitsplatte oder in der unteren Ebene von Hängeschränken auf.
• Schwere Gegenstände in Hochschränken sollten Sie immer unterhalb der Höhe des Schultergelenks lagern, sonst wird Ihr Rücken beim Herausheben zu sehr belastet.
• Schräge Blenden an Waschmaschine oder Trockner ermöglichen die Programmierung in aufrechter Haltung.
• Das Bügelbrett wird auf Hüfthöhe eingestellt. Die richtige Höhe ist erreicht, wenn Sie bei Bewegung des Bügeleisens aufrecht stehen und die Schultern entspannt nach unten hängen.
• Stellen Sie den Waschkorb hoch, sowohl beim Wäscheaufhängen als auch beim Abhängen und Bügeln.
• Bevorzugen Sie lange Stiele oder Teleskopstiele bei Arbeitsgeräten wie Besen, Mopp oder Wischgeräten, damit Sie in aufrechter Haltung arbeiten können.
• Stellen Sie den Putzeimer zum Auswringen des Lappens/Mopps höher. Nehmen Sie lieber einen längeren Weg in Kauf.
• Machen Sie beim Aufnehmen von Schmutz mit Kehrblech und Handfeger einen Ausfallschritt und halten Sie den Rücken gerade.
• Wählen Sie als Staubsauger ein Schlittenmodell auf Leichtlaufrädern. Bei einem Handstaubsauger müssen Sie das ganze Gewicht mit schieben.
• Ganz wichtig ist die aufrechte Haltung während des Staubsaugens. Denn beim Saugen in gebückter Haltung, verbunden mit den üblichen Drehungen des Oberkörpers, besteht die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls. Achten Sie auf eine ausreichende Einstellhöhe des Teleskoprohres, damit Sie in aufrechter Haltung saugen können.
• Beim Saugen selbst machen Sie in aufrechter Haltung innerhalb Ihres Bewegungssektors Ausfallschritte und verlagern beim Vor- und Zurückgehen jeweils das Gewicht.
• Muss das Gerät über Stufen getragen werden, sollte das Gerät gut körpernah getragen werden. Jede Last, die Sie weit weg von Ihrem Körper tragen, wird durch die Hebelwirkung der Arme vervielfacht!
Beim Gardinenaufhängen benutzen Sie bitte immer eine Trittleiter mit ausreichender Höhe. Gehen Sie so hoch wie möglich, damit Sie nicht über dem Kopf arbeiten und Ihre Halswirbelsäule überstrecken müssen. Denn die Ursachen für die vielen Leiterunfälle im Haushalt sind weniger ungeeignete Schuhe oder falsche Leiterpositionen, sondern der Blutzufluss zum Gehirn wird durch das Beugen das Kopfes nach hinten beeinträchtigt. Es kommt zu Schwindel und Gleichgewichtsproblemen.
Das Gleiche gilt natürlich auch für ähnliche Arbeiten wie Fensterputzen, Wäscheaufhängen, Leuchtenreinigung oder das Ein- und Ausräumen hoher Schränke.
Es gibt viele Hautpilzerkrankungen, aber der Fußpilz und der Fußnagelpilz sind am weitesten verbreitet. Die Krankheit selbst ist harmlos, aber lästig, und der Pilz schädigt die Haut, so dass andere Erreger eindringen können. Eine Ansteckung droht nicht nur in öffentlichen Schwimmbädern oder Hotels, sondern ebenso in der eigenen Wohnung. Schon durch einfache Hygienemaßnahmen können Sie bei akuten Fuß- und Nagelpilzerkrankungen innerhalb Ihres Haushalts einer Ansteckung vorbeugen.
Jede infizierte Person kann durch Rücksicht die anderen Haushaltsmitglieder vor Ansteckung schützen. Die erkrankte Person sollte die Erkrankung ernst nehmen und die verordneten Medikamente sorgfältig und regelmäßig anwenden. Die Infektionsgefahr ist bei Pilzerkrankungen hoch, da die befallenen Stellen ständig winzige Haut- und Hornschüppchen mit Pilzen und Pilzsporen absondern. Die Pilzsporen können einige Wochen in Strümpfen und Schuhen, auf dem Fußboden und Teppichen, in Handtüchern, Bettwäsche und Badematten überleben. Aber nicht jeder Pilz wächst weiter, nicht jede Pilzspore muss auch auskeimen und zu einem Befall führen! Erst wenn der Säureschutzmantel der Haut zerstört oder die Haut durch Wasser oder Schweiß aufgeweicht ist, können sich die Pilze vermehren.
• Erkrankte Personen können im Haus luftige Hausschuhe tragen, aber immer nur mit Strümpfen. Die übrigen Haushaltsmitglieder sollten während der akuten Erkrankung zu Hause nicht barfuß laufen, sondern erst sechs Wochen nach Abklingen der letzten Symptome auf Schuhe und Strümpfe verzichten. Die erkrankte Person verzichtet im Haus wegen der erhöhten Anfälligkeit besser noch für einige Zeit darauf! Später ist barfuß Laufen sogar empfehlenswert, da es die Durchblutung anregt und Schweißfüßen vorbeugt.
• Die Schuhe der erkrankten Person werden bis zum Abklingen der akuten Erkrankung regelmäßig mit einem medizinischen Spray oder Puder behandelt. Stellen Sie diese Schuhe etwas abseits von den Schuhen der anderen Mitbewohner.
• Während der akuten Phase sollte die erkrankte Person die Füße nicht mit einem Handtuch, sondern nur mit Toilettenpapier abtrocknen, damit weniger Hautschuppen aufgewirbelt werden. Das Papier entsorgen Sie bitte sofort über die Toilette.
• Nach dem Abtrocknen werden als Erstes die Strümpfe angezogen. Das sofortige Anziehen verhindert die Übertragung von Hautschuppen auf die übrige Wäsche und damit eine Ausbreitung des Pilzes.
• Erneuern Sie täglich die Handtücher und die Badematte des Erkrankten und verwenden Sie möglichst für jede Person eine eigene Badematte. Da diese sehr oft gewaschen werden muss, wählen Sie am besten einfache Frottiermatten.
• Die Dusche sollten Sie nach dem Duschen der erkrankten Person kräftig nachspülen. Bei Kindern, Senioren oder immunschwachen Personen im Haushalt können Sie nach dem Trockenreiben der Dusche eine desinfizierendes Flächenspray aufsprühen. Schnell wirken alkoholhaltige Desinfektionsmittel, die Wirkung tritt hier bereits nach 30 Sekunden ein. Diese Mittel können auch auf Sanitäracryl angewendet werden.
• Einfaches Wischen und Scheuern des Bodens kann die Pilzbelastung zwar vermindern, aber sicherer ist zumindest für kurze Zeit die Anwendung von zusätzlichen Maßnahmen: Am schnellsten geht es wiederum mit alkoholhaltigen Desinfektionssprays, doch sollten Sie unmittelbar danach kein offenes Feuer oder elektrische Geräte in Betrieb nehmen. Robuste Materialien wie Fliesen oder Porzellan können Sie in einem belüfteten (!) Bad gut und preiswert mit Chlorreiniger desinfizieren. Verdünnen Sie 100 ml Chlorreiniger mit 2–3 l kaltem Wasser und wischen Sie damit auf. Nach 15 Minuten Einwirkzeit wischen Sie mit einem neuen Wischtuch und klarem Wasser nach. Es gibt aber auch angenehm riechende Flächendesinfektionsmittel! Beachten Sie bei der Anwendung immer die notwendige Konzentration und die Einwirkdauer.
• Essig als häufig empfohlenes Hausmittel hilft nur, wenn direkt mit Essigessenz (25 %) gearbeitet wird, denn nur so kann ein pilzschädigender pH-Wert erreicht werden. Die Wirkung ist aber nicht sicher, die Essigdämpfe schaden Ihren Schleimhäuten und der säureempfindlichen Badeinrichtung sowie den Zementfugen zwischen den Fliesen.
• Handtücher, Strümpfe, Badematte und Bettwäsche des Erkrankten sollten Sie in einem luftigen textilen Wäschesack (Kissenbezug) getrennt sammeln und direkt darin in die Waschmaschine geben. Der Wäschesack wird immer mitgewaschen!
• Die Wäsche waschen Sie bei mindestens 60 °C. Diese Temperatur reicht aber nur zur Abtötung des Pilzes, nicht aber zur Abtötung aller Pilzsporen, aus. Manche Pilzsporen brauchen Temperaturen über 80 °C. Deshalb wird eine 60 °C-Wäsche mit bleichmittelhaltigem pulverförmigem Vollwaschmittel oder Colorwaschmittel plus Bleichmittelzusatz gewaschen. Bleichmittel wirken desinfizierend! Noch besser desinfizierend wirkt die Zugabe von etwas Hypochlorit (umgangssprachlich „Chlorbleiche“) oder ein PAP-haltiges Bleichmittel (Phthalimidoperoxyhexansäure). Dosierungen für Baumwollwäsche: 100 ml Hypochloritlösung in 1 l Wasser lösen und zusätzlich zum Waschmittel in die Waschmaschine füllen. Beim umweltfreundlicheren PAP-Bleichmittel reichen 80 ml auf eine 5 kg-Trommel. Dieses Bleichmittel erhalten Sie in Ökoläden.
Wegen des Bleichmittelzusatzes sollten Sie in der akuten Phase helle Baumwollwäsche bevorzugen.
• Unter diesen Waschbedingungen können Sie durchaus auch andere (helle) Wäsche von gesunden Familienmitgliedern mitwaschen.
• Evtl. können Sie auch ausnahmsweise für die Zeit der akuten Erkrankung noch eine Hygienewäschespülung einsetzen, unbedingt notwendig ist dies aber nicht. Sehr empfehlenswert ist ein Wäschetrockner, hier werden etwa überlebende Keime deutlich vermindert. Dagegen kann es bei zu langsamer Lufttrocknung zu einem Keimanstieg kommen. Auch durch Bügeln können Keime reduziert werden.
• Müssen aus beruflichen Gründen z. B. dunkle Socken getragen werden, so gibt es spezielle Wäschedesinfektionsmittel oder desinfizierende Wäschespülungen. Beachten Sie genau die Anwendungshinweise!
• Leider lässt sich eine Verschleppung der Keime auf den Boden nicht immer vermeiden, vor allem, wenn die Erkrankung erst spät diagnostiziert wurde. Staubsaugen oder Wischen zur Entfernung der Keime reichen nicht aus, doch in gut belüfteten, trockenen(!) Wohnräumen ist die Ansteckungsgefahr gering. Wenn nötig, können Sie auch empfindliche Böden mit einem Flächendesinfektionsmittel aus der Apotheke wischen.
• Bei Synthetikteppichen sterben die Keime wegen der trockenen Faser allmählich ab und können durch häufiges Saugen entfernt werden. Bei Naturfasern wie Baumwolle kann in ganz seltenen Fällen eine Desinfektion notwendig sein. Am schnellsten geht die Desinfektion mit alkoholischem Sprühreiniger.
Sie sind überall – die Schnupfen- und Erkältungsviren! Viren können sich außerhalb lebender Organismen nicht vermehren. Aber sie werden vom Menschen beim Husten und Niesen verbreitet, sie kleben an unseren Händen und so kommt kaum ein Haushalt ohne eine dicke Erkältungskrankheit eines Mitbewohners durch den Winter. Welche Möglichkeiten gibt es, durch Hygienemaßnahmen im Haushalt die Ansteckungsgefahr zu vermindern?
• Die häufigsten Erreger sind von einer Membran „umhüllte Viren“ wie z. B. die Coronaviren, die rund 30 % der grippalen Infekte beim Menschen verursachen. Aber auch die Grippeviren (Influenzaviren) und Herpesviren sind solche behüllte Viren, die sich leichter desinfizieren lassen als die unbehüllten, nackten Rhinoviren = Schnupfenviren.
• Die Hülle der Viren kann bereits durch 70 % Alkohol innerhalb von 30 Sekunden oder durch Seifen und Reinigungsmittel angegriffen werden. Unbehüllte Viren dagegen benötigen höhere Alkoholkonzentrationen und längere Einwirkzeiten. Händewaschen und Reinigen bewirken hier nur eine Verminderung der Keimzahl durch „Wegschwemmen“ der Viren.
• Die Ausbreitung der Viren erfolgt durch Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten und Niesen entstehen. Beim heftigen Niesen verteilen sie sich im Umkreis von 2 m! Aber die Viren überleben viele Stunden auf Händen, Türklinken, Telefonen oder Fernbedienungen und können so über die Finger in Mund oder Nase übertragen werden. In Tests waren Hotelzimmer nach 18 Stunden immer noch infektiös.
Eine Übertragung von Viren kann schon vor den ersten Krankheitsanzeichen erfolgen. Sie können also das Risiko einer Ansteckung immer nur verringern. Trotzdem ist das Motto „Schütz ich mich, schütz ich Dich“ richtig und wirksam. Unter diesem Motto haben das Robert-Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schon vor Jahren eine Aktion zur Verminderung von Ansteckungen bei Erkältungskrankheiten gestartet.
• Verzichten Sie auf das Händeschütteln, auf Umarmungen und Küsse!
• Halten Sie Abstand zu den anderen Haushaltsmitgliedern und halten Sie sich bevorzugt in anderen Räumen auf.
• Meiden Sie den Küchenbereich. Überlassen Sie, wenn möglich, das Kochen und Tischdecken gesunden Personen.
• Niesen und husten Sie nie in die Hände, sondern immer in ein Taschentuch und, wenn es dazu nicht mehr reicht, in die Armbeuge. Wenden Sie sich dabei von Ihrem Gegenüber ab und halten Sie Abstand zu anderen Personen.
• Bevorzugen Sie Papiertaschentücher, aber benutzen Sie ein Taschentuch nur einmal! Sie selbst können sich zwar nicht nochmals an dem Taschentuch anstecken, da sich in Ihrem Körper für kurze Zeit sofort viele Antikörper genau gegen diese Viren bilden, aber das Taschentuch ist nach Benutzung hoch ansteckend und wird bei mehrmaligem Gebrauch zu einer Keimschleuder. Deshalb das Taschentuch nicht einfach in die Tasche stecken oder gar irgendwo liegenlassen. Entweder Sie entsorgen es sofort oder packen es diskret in eine kleine Plastiktüte.
• Papiertaschentücher sind nassfestere Zellstoffpapiere als Toilettenpapier und lösen sich daher nicht rasch genug in der Kanalisation auf. Deshalb die Tücher über den Restmüll (eventuell auch Kompost oder Biomüll) entsorgen.
• Waschen Sie sich sehr häufig die Hände, ganz besonders nach intensivem Schnäuzen, um eine Übertragung der Viren auf Türklinken, Tastaturen usw. zu vermindern.
• Reinigen Sie Ihren Zahnputzbecher und die Zahnbürste besonders gründlich und achten Sie auf eine trockene Lagerung, gut getrennt von den anderen Zahnbürsten im Bad. Ein sofortiger Austausch der Zahnbürste nach abgeklungener Erkältung wird eigentlich nur von den Bürstenherstellern empfohlen, ist aber nicht notwendig. Wenn Sie eine besonders saubere Zahnbürste möchten, können Sie die Bürste ab und zu in die während der Erkältung benutzten desinfizierenden Gurgellösungen tauchen.
• Die Wirksamkeit von Hygienemasken wird unterschiedlich beurteilt. Unbestritten ist, dass die Anzahl von Viren, die durch den Erkrankten an die Umgebung abgegeben wird, verringert wird. Deshalb sollten erkältete Personen beim direkten Umgang mit Säuglingen oder Immungeschwächten möglichst diese Masken tragen. Gesunde Personen können sich aber durch Masken kaum vor Ansteckung schützen. Zumindest liegen keine wissenschaftlich abgesicherten Beweise vor.
• Sorgen Sie für gute Luft in der Wohnung. Lüften Sie bei erkälteten Personen im Haushalt die Wohnung häufiger als sonst, da dadurch die Belastung durch Viren in der Luft vermindert wird. Aber bei sehr kalter, trockener Außenluft kann die Raumluft zu trocken werden und die Schleimhäute können austrocknen. Sie verlieren dann viel von ihrer Widerstandsfähigkeit und werden dadurch anfälliger für die Schnupfen- und Erkältungsviren. Verzichten Sie trotzdem nicht auf das Lüften, sondern stellen Sie Luftbefeuchter auf oder legen Sie feuchte Handtücher über die Heizung. Kontrollieren Sie dabei aber die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer, denn eine hohe Luftfeuchtigkeit (über 60 % relative Luftfeuchtigkeit) steigert die Überlebensdauer der Viren.
• Eine überhitzte Wohnung kann ebenfalls die Schleimhäute austrocknen.
• Auch wenn Sie noch gesund sind, waschen Sie sich bei Erkältungskrankheiten im Haushalt zu Ihrem eigenen Schutz sehr häufig die Hände! Die Krankheitserreger sind überall in der Wohnung verteilt und können über die Hände leicht auf die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund übergehen. Es reicht gründliches Waschen mit Wasser und Seife, dabei sollte die Seife aber 20–30 Sekunden kräftig verrieben werden, und zwar auch auf dem Handrücken, dem Daumen und den Handgelenken. Für empfindliche Personen im Haushalt empfiehlt sich zusätzlich ein alkoholhaltiges Händedesinfektionsmittel.
• Reinigen Sie den Wohnraum etwas häufiger und gründlicher als gewohnt. Vor allem Küche und Bad und all die Gegenstände, die von den (gesunden und erkälteten) Bewohnern häufig angefasst werden: Türklinken, Telefone, Fernbedienungen, Treppengeländer …. Sie können ohne Desinfektionsmittel arbeiten, aber wechseln Sie sehr häufig das Wasser und die Lappen. Für empfindliche Gegenstände wie Fernbedienungen oder Computertastaturen sind aber die üblichen Händedesinfektionstücher hilfreich.
• Achten Sie auf strikte Trennung der Handtücher im Bad, auch beim Handwaschbecken in der Toilette!
• Ein häufigerer Wechsel der Bettwäsche oder der Kopfkissenbezüge muss nicht sein, es sei denn, die Wäsche ist stark durchschwitzt. Oft reicht es, ein Handtuch über das Kopfkissen zu legen und morgens zu erneuern.
Da in Federkissen der Kopf tiefer einsinkt und so weniger Hitze abgeführt wird, sollten Sie in der intensiven Erkältungsphase auf Federkissen verzichten.
• Ihre Wäsche können Sie ganz normal bei mindestens 40 °C, besser bei 60 °C, mit Waschmittel waschen. Sie müssen die Wäsche von Erkrankten und Gesunden nicht getrennt waschen, denn in der feuchten Hitze und dem alkalischen Waschmittel tritt rasch eine Deaktivierung der Viren ein. Sehr empfehlenswert ist aber der Zusatz einer desinfizierenden Sauerstoffbleiche.
Es sind nicht nur die Industrie und der Verkehr, auch der private Haushalt ist reichlich an der Produktion von Müll, am Freisetzen von Schadstoffen und der damit verbundenen Verschmutzung von Luft, Abwasser und Boden beteiligt. Aber wir können bereits durch wenige überlegte Handlungen, durch kritisches Hinterfragen beim Einkauf und durch konsequente Unterstützung des Müllvermeidens und des Recyclings anfangen an der Stellschraube zu drehen – hin zu mehr Nachhaltigkeit.
Die meisten Haushalte verzichten im Alltag bewusst auf Desinfektionsmittel, um sich dann andererseits das scheinbar harmlose Silber als wirksamen Mikrobenkiller ins Haus zu holen. Silber-Ionen sind heute in Socken, im Wischtuch, im Kühlschrank, in der Waschmaschine, im Duschschlauch usw. Rund 300 silberhaltige Alltagsprodukte sind im Angebot – es scheint eine wahre Silbermanie ausgebrochen zu sein.
Schon seit dem Altertum ist bekannt, dass Silber antibakterielle Eigenschaften besitzt. Deshalb wurden in vornehmen Haushalten Silberbestecke und Silberbecher benutzt. Denn Silbergegenstände geben immer etwas Silber-Ionen = geladene Silberteilchen ab. Diese Silber-Ionen greifen an den Mikroorganismen mehrfach an. Sie zerstören die Zellwände und behindern dadurch die Nährstoffzufuhr, sie stören die Enzyme im Zellstoffwechsel und die Zellteilung. Da der Angriff an mehreren Punkten der Mikroorganismen erfolgt, vermutete man zunächst, dass es damit zu keinen Resistenzen kommen kann. Leider erwies sich diese Annahme als falsch – es gibt bereits einige silberresistente Keime.
Heute wird vermehrt nicht mehr auf Silber und freie Silber-Ionen gesetzt, sondern man arbeitet mit Nano-Silberpartikeln = Silberteilchen mit einem Durchmesser von etwa 10–20 nm (1 nm = 10-9 m). Diese Silber-Nanopartikel kann man mit einem Vorratsspeicher vergleichen, aus dem kontinuierlich Silber-Ionen abgegeben werden. Die Nanoteilchen haben eine sehr große wirksame Oberfläche im Verhältnis zum Volumen, so dass bereits mit wenig Silber eine ausreichende Silberionen-Konzentration erzielt wird. Zudem kann das Nanosilber haltbarer in den verschiedenen Materialien verankert werden.
Täglich werden silberhaltige Alltagsprodukte auf den Markt geworfen, denn Silber wird von den Verbrauchern positiv aufgenommen und bewertet. Langzeitstudien über deren Nutzen im Haushalt oder in der Bekleidungsindustrie stehen noch aus. Sowohl das Umweltbundesamt als auch das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) können bislang keine ausreichende Bewertung abgeben.
• Wie ist die Alltagstauglichkeit der silberhaltigen Produkte und wie lange funktioniert die Silberabgabe in der notwendigen und richtigen Konzentration?
• Je mehr „versilberte“ Alltagsgegenstände auf den Markt kommen, desto mehr werden sich die Bakterien gegen den Angriff der Silberteilchen zur Wehr setzen und Resistenzen entwickeln. Diese resistenten Stämme sind oft zusätzlich gegen Antibiotika immun, es können also mehr multiresistente Keime entstehen.
• Silber-Ionen verhalten sich nach den bisherigen Forschungsergebnissen gegenüber Mensch und Tier harmlos. Allerdings wissen wir bei Nanosilber, ebenso wie bei den anderen Nanoteilchen, noch zu wenig über die Auswirkungen. Was passiert, wenn das Nanosilber in den Organismus eindringt?
• Wie sind die Auswirkungen in der Kläranlage, wenn immer mehr Silberprodukte ins Abwasser gelangen?
• Silber-Ionen bilden im Abwasser schwerlösliche Silbersalze, die mit dem Klärschlamm in die Umwelt ausgebracht werden. Wie reagiert der Boden langfristig auf diesen silberhaltigen Klärschlamm?
Im Gesundheitswesen gibt es schon lange viele erfolgreiche Desinfektionsmöglichkeiten mit Silber-Ionen. Auch die Nanopartikel sollten überwiegend den Medizinprodukten vorbehalten bleiben.
• Silber in Spezialkleidung verbessert den Hautzustand bei Neurodermitis.
• Silberbeschichtungen bei Implantaten oder Kathedern senken das Infektionsrisiko.
• Wundverbände mit silberhaltigen Materialien wirken schnell und lang anhaltend antimikrobiell.
• In haushaltsüblichen Tischwasserfiltern wird die Filterkartusche zur Entkeimung mit Silberverbindungen versetzt. Das kann aus hygienischen Gründen akzeptiert werden, aber Silberionen sind zur allgemeinen Trinkwasserentkeimung in Deutschland bisher nicht zugelassen. Das filtrierte Trinkwasser wird deshalb offiziell als „Lebensmittel“ bezeichnet.
Silberausstattungen, die unnötig oder uneffektiv sind und Silberausstattungen, die rasch ins Abwasser und in die Umwelt abgegeben werden, sollten Sie meiden. Dazu zählen:
• Waschmaschinen, die über eine zuschaltbare Funktion zur Abgabe von Silberpartikeln verfügen. Bei Zuschaltung der „Silberfunktion“ werden die Bakterien in der Wäsche und in der Waschmaschine entfernt. Die Wirkung ist unbestritten und wird auch durch ein LGA (Landesgewerbeanstalt Bayern)-Zertifikat und die Hohenstein Textilinstitute bestätigt. Aber diese Zertifikate sind immer nur ein Beweis für die Wirksamkeit und enthalten keine Aussage über die Verträglichkeit für Mensch und Umwelt.
• Die stark beworbenen silberabgebenden Waschkugeln haben die gleichen Wirkungen und Auswirkungen.
• Alltagsbekleidung mit Silberausstattungen für gesunde Menschen ist nicht empfehlenswert! Auch das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) rät Verbrauchern von der Verwendung solcher Textilien ab, weil eine normale Körperhygiene ausreicht, um Krankheitserreger zu vermeiden.
• Kühlschränke mit silberhaltiger Innenausstattung sind wenig sinnvoll. Diese Ausstattung hat für die Haltbarkeit der Lebensmittel keinerlei Vorteile, da die Mikroorganismen nur in direktem Kontakt mit der Silberbeschichtung abgetötet werden. Lebensmittel kommen nur gut verpackt in den Kühlschrank und die Silberpartikel an den Innenwänden des Kühlschranks können deshalb nichts gegen den Verderb der Nahrungsmittel ausrichten. Zudem werden aufgrund falscher Versprechungen häufig die herkömmlichen Hygieneregeln vernachlässigt.
Preiswert und überall erhältlich sind Sauerstoffbleichen. Wasserstoffperoxid oder Percarbonate schaffen hygienische Sauberkeit und zerfallen dabei zu Wasser oder Salzen mit geringer Abwasserbelastung.
Heute werden überall Aluminium und Aluminiumverbindungen eingesetzt: in Lebensmitteln, in Lebensmittelverpackungen, in Bedarfsgegenständen und in Kosmetika. Dabei wurden die Empfehlungen für die tolerierbaren Aufnahmewerte für Aluminium durch die Nahrung schon vor einigen Jahren stark vermindert.
Aber nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus ökologischen Gründen sollten wir mit Aluminium sparsam und überlegt umgehen, denn das Metall verbraucht zur Herstellung viele Ressourcen.
• Zur Abschätzung eines Materials wird gerne der Ökologische Rucksack verwendet. Der Ökologische Rucksack besteht aus dem Gewicht der natürlichen Ressourcen und der Energie, die ein Produkt während seines ganzen Lebenszyklusses verbraucht. Der Ökologische Rucksack für Kunststoffe liegt bei einem Faktor von 5, der von Aluminium aber bei 75!
• Aluminiumverbindungen kommen in der Natur reichlich vor, aber die Gewinnung von reinem Aluminium ist extrem energieaufwendig. So verbraucht eine aus Aluminiumoxid gewonnene Tonne Aluminium 220 000 Megajoule Energie, eine Tonne recyceltes Aluminium benötigt aber nur 12 000 Megajoule und die CO2-Emission liegt nur bei 4 % gegenüber Primäraluminium. Wenn Sie Aluminiumgegenstände oder Aluminiumfolie verwenden, achten Sie deshalb immer auf die richtige Entsorgung als Wertstoff (Gelber Sack, Wertstofftonne, Wertstoffhof).
• Aluminium ist nach Kupfer der beste Wärmeleiter. Deshalb wird Aluminium gern für Kochgeschirr verwendet. Auch die hitzefeste Alufolie kann die Wärme gut weiterleiten.
• Aluminium ist ein korrosionsfestes Metall, das sich an der Luft sofort mit einer hauchdünnen Aluminiumoxidschicht überzieht. Aber diese schützende Oxidschicht ist nur zwischen pH 4,5–8,5 stabil. Sowohl im stärker sauren als auch im stärker alkalischen Bereich löst sich das Oxid auf und es kommt zu hohen Aluminiumgehalten in den Lebensmitteln.
Lange Zeit schenkte man der Aluminiumaufnahme über Lebensmittel nur wenig Aufmerksamkeit. Denn bei kurzzeitiger hoher Aufnahme über die Nahrung ist Aluminium nicht akut gesundheitsschädlich. Aber bei einer erhöhten, langfristigen Aufnahme kann Aluminium beim Menschen zu brüchigen Knochen, zu Anämie und Hirn- und Nierenschädigungen führen. Lange Zeit vermutete man einen direkten Zusammenhang zwischen Aluminiumaufnahme und Alzheimer-Erkrankung, doch gibt es keine Bestätigung für diesen Verdacht.
2008 wurde der Wert für die tolerierbare wöchentliche Aluminiumaufnahme durch Lebensmittel von 7 mg/kg Körpergewicht auf 1 mg/kg Körpergewicht gesenkt! Aluminium ist als Spurenelement auch ganz natürlich in Lebensmitteln wie Gemüse, Getreide, Soja und Fleisch enthalten. Durchschnittlich liegt der Gehalt bei 5–10 mg/kg Lebensmittel, das entspricht 0,2 bis immerhin 1,5 mg/kg Körpergewicht pro Woche für eine 60 kg schwere Person.
Viel stärker ist aber der Übergang von Aluminium durch die Verarbeitung auf die Lebensmittel – sowohl in der Industrie als auch im Haushalt. Ursachen sind schlecht lackierte Lagertanks und Getränkeleitungen aus Aluminium, Kochgeschirre, Küchengeräte und die beliebte Alu-Folie. Dagegen sind die Beiträge zur Gesamtbelastung über die Deodorants (sie enthalten als adstringierende schweißvermindernde Substanz Aluminiumsalze) und über das Trinkwasser sehr gering. Die Industrie hat bei der Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln inzwischen viele mögliche Aluminiumquellen beseitigt. So werden für saure Säfte nur noch lackierte Tanks verwendet, die Alufolie für Verpackungen wird mit Kunststofffolien kaschiert, Joghurtdeckel, Getränkedosen oder die Tubenmaterialien bestehen aus solchen beschichteten Materialien.
Wir sollten im Privathaushalt nachziehen und Aluminium aus gesundheitlichen, aber auch aus ökologischen Gründen sparsamer verwenden.
• Geben Sie keine Aluminiumgegenstände in die Spülmaschine. Die alkalischen Spülmittel greifen Aluminium an, es kommt zu Verfärbungen und beim anschließenden Gebrauch zu hohen Aluminiumübergängen auf Lebensmittel.
• Kochen Sie keine stark sauren Speisen in unbeschichteten Aluminiumkochgeschirren. Die modernen Töpfe und Pfannen aus Aluguss sind deshalb antihaftbeschichtet!
• Verwenden Sie keine alten und verbeulten Alu-Trinkflaschen. Achten Sie bei neuen Flaschen auf eine gute Innenbeschichtung und auf die Eignung für saure Säfte.
• Verwenden Sie zum Backen auf Aluminium-Blechen möglichst Backfolien oder Backpapiere. Backen Sie niemals Laugengebäck auf Alu-Blechen, da die alkalische Lauge viel Aluminium herauslösen kann.
• Verwenden Sie so wenig wie möglich Folien aus Aluminium. Nehmen Sie vor allem keine Alufolie zum Verpacken oder Abdecken von sauren, salzhaltigen oder gepökelten Lebensmitteln. Die Alufolie wird durch diese Stoffe in Verbindung mit den feuchten Lebensmitteln teilweise angelöst, es kommt zu Verfärbungen und hohen Aluminiumgehalten. Gute Alternativen sind Frischhaltefolien, Gefrierbeutel oder Gefrierdosen.
• Garen Sie gerne Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst in kleinen Paketen aus Alufolie aromaschonend im Backofen? Sie verbrauchen weniger Folie und haben einen geringeren Aluminiumgehalt in den Speisen, wenn Sie Ihre Zutaten in eine Auflaufform füllen und diese dann nur mit Alufolie luftdicht abdecken.
• Auch zum Garen im Wasserbad wird gern in Alufolie wasserdicht verpackt. Sie können zur Verminderung der Aluminiumaufnahme das gewürzte Gargut zuerst in Frischhaltefolie (noch temperaturstabiler wäre Mikrowellenfolie) einwickeln und dann in Alufolie wasserdicht verpacken.
• Belegen Sie keine Silberplatten mit Alufolie, denn durch darauf gelegte wasserhaltige Speisen kommt es zu elektrochemischen Reaktionen. Die Speisen können nach längerer Lagerung hohe Aluminiumgehalte aufweisen.
Verwenden Sie aber weiterhin Alufolie oder Aluschalen zum Grillen. Hier vermindert das Aluminium die Bildung polycyclischer und heterocyclischer aromatischer Kohlenwasserstoffe, die wegen ihrer krebserregenden Wirkung viel schädlicher sind als ein erhöhter Aluminiumgehalt im Grillgut. Sie können aber auch hier die Aluminiumaufnahme senken, wenn Sie das Grillgut zunächst nur mit Ölen und Kräutern ohne Säuren und Salz marinieren.
Wo Leben ist, entstehen Gerüche! Wo biochemische Reaktionen, wo Gärungen oder Fäulnisprozesse ablaufen, bilden sich unangenehme Gerüche! So ist es ganz natürlich, dass wir ständig versuchen, schlechte Gerüche zu bekämpfen.
Die beste und preiswerteste Möglichkeit: Frischluftzufuhr! Bei genügend Frischluft und ausreichender Luftbewegung werden schlechte Gerüche rasch abgeführt. Es kommt nicht nur zu einem Luftaustausch, sondern der Sauerstoff kann Gerüche auch durch chemische Reaktionen abbauen. Lüften bringt auch trockene Luft in die Räume und in trockener Luft sind Gerüche weniger lästig.
Die Überlagerung unangenehmer Gerüche ist das älteste Verfahren und ist auch heute noch weit verbreitet. Stark duftende Essenzen belegen unsere Geruchsrezeptoren, so dass ein unterschwellig vorhandener schlechter Geruch kaum noch wahrnehmbar ist.
Viele Duftstoffe versetzen den Menschen in eine Wohlfühlstimmung. Aber Düfte sind sehr komplexe Stoffgemische, und es ist noch viel zu wenig über die Risiken bekannt. Immer wieder warnt das Umweltbundesamt vor dem regelmäßigen Einsatz von Riech- und Aromastoffen. Statt die Luft zu verbessern, wird sie mit VOC (volatile organic compounds) angereichert.
Duftstoffhaltige Substanzen unterliegen verschiedenen EU-Verordnungen zur Chemikalien- und Produktsicherheit. Aber sie sind auch Bedarfsgegenstände, da die Düfte direkt auf den menschlichen Körper einwirken. Somit gelten auch die umfassenden Bestimmungen der Bedarfsgegenständeverordnung. Leider werden die Gebote zum Schutz der Gesundheit und der Produktsicherheit von einigen Herstellern nur unzureichend eingehalten. So fehlen selbst einfachste Deklarierungen bei Räucherstäbchen. Bei Duftölen fehlen Warn- und Anwendungshinweise oder Hinweise auf allergene Duftstoffe, die ab einer bestimmten Konzentration Vorschrift sind.
Wer seine Räume beduften will, sollte die Düfte möglichst kalt in die Luft bringen, über Raumparfums, Duftsteine oder Potpourris. Gerade in Räumen mit Kindern unter drei Jahren wird von der heißen Verteilung über Duftlampen strikt abgeraten. Wenn Duftstoffe natürlichen Ursprungs sind, ist das aus wissenschaftlicher Sicht nicht unbedingt ein Vorteil. Bei künstlich hergestellten Duftstoffen sind die Inhaltsstoffe und ihre Wirkung besser überprüfbar.
• Beduften Sie nur extrem sparsam! 0,5 mg Duftstoffe pro Kubikmeter Raumluft sind angenehm, bereits ab 1 mg wird es für viele unangenehm. 1–2 Tropfen reines Öl reichen für einen 20 qm-Raum aus.
• Duftstoffe werden bereits in geringsten Konzentrationen wahrgenommen. Sie binden an Rezeptoren in der Riechschleimhaut, von dort wird der Reiz verstärkt und in das Gehirn weitergeleitet. Eine zu hohe Dosis kann in der Nase die Riechhärchen verkleben und die Befeuchtung der Schleimhäute vermindern.
• Duftstoffe wirken im limbischen System, jenem Hirnareal, in dem Gedächtnis und Emotionen sitzen. Sie können die Stimmung heben, sie können ausgleichen oder beruhigen und Stress lindern. Aber sie können ebenso Unwohlsein bis hin zu Stressgefühlen auslösen.
• Zudem sind sowohl natürliche als auch künstliche Duftstoffe nach Nickel das häufigste Kontaktallergen. So enthält das ätherische Öl „Lemongras“ bis zu 90 % potentiell allergieauslösende Stoffe.
• Noch ist nicht bewiesen, ob die Duftstoffe nicht auch schon beim Einatmen zu allergenen Reaktionen führen. In jedem Fall können bei Asthmatikern durch Duftstoffe Bronchialkrämpfe ausgelöst werden.
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