Karen drapierte ihr Bein über den Wannenrand und lehnte sich gegen ihr aufblasbares Kissen, das sie mit in ihre Wanne genommen hatte.
Die sanfte Weihnachtsmusik aus ihrer Alexa und das leise flackernde Kerzenlicht, lösten die Spannungen ihres Tages und gaben ihr ein angenehmes Gefühl.
Der Dampf des heißen Wassers ließ Kondenswasser über das große Chardonnay Glas tropfen, das sie auf einem Hocker in Nähe ihrer Wanne platziert hatte.
Keine wirbelnde Masse inkompetenter Hotelgäste oder arroganter Chefs, die auf Geschäftsreise waren, bestellten sie zum Gespräch, um irgendetwas im Resort zu kritisieren.
Seit ihr Vater verstorben war und sie mit mir die Leitung dieses Resorts auf einer Urlaubsinsel übernommen hatte, ging es uns zwar finanziell viel besser, wir hatten aber auch immer, großen Ärger auszuhalten und waren jetzt froh, dass wir alles hinter uns gelassen zu hatten.
Nachdem sie in der Wanne gelegen hatte, bis ihre Haut an den Fingern anfing, faltig zu werden, stieg sie widerwillig heraus und trocknete sich mit einem großen, flauschigen Handtuch ab.
Es sollte ein ganz gemütlicher und erholsamer Abend werden.
Sie schlüpfte in ein altes, aber sehr weiches T-Shirt, das einst ihrem Ehemann Eric, also mir gehört hatte und ich es ihr für diese Zwecke vermachte.
Der Stoff rieb sinnlich an ihren Brustwarzen, was ihr, ein besonderes Gefühle bescherte.
Die junge Frau lief barfuß den Flur entlang in die Küche, um ihr leeres Glas nachzufüllen.
Die Ruhe des Hauses verschluckte ihre Schritte auf dem weichen Bodenteppich.
Sie wollte die Stille in unserer Wohnung nicht brechen und ließ sich mit ihrem Wein in der Hand und ihrem Tablett, auf einem Ende des Sofas niedersinken.
Nachdem Karen den obligatorischen Facebook-Check ihrer Freunde in Berlin und Hamburg durchgeführt hatte, suchte sie auf Twitter nach Fotos von exotischen Orten und interessanten Gedanken.
Einige der Leute, denen sie auf Facebook folgte, hatten Bilder und Links zu Dingen gepostet, von denen sie nur träumen konnte.
FKK-Strände, Spitzen-Dessous, sexy High Heels und komplizierte Tattoos, erregten ihre Aufmerksamkeit.
Sie war definitiv nicht prüde und hätte es gerne genossen, was sie hier sah.
Ich kam aus meinem Arbeitszimmer, ging durch das Wohnzimmer und war auf dem Weg in die Küche.
Kurze Zeit später kam ich wieder mit einem Glas Bier aus der Küche und lief den gleichen Weg zurück, den ich bereits vorher schon gegangen war, und verschwand wieder in meinem Arbeitszimmer.
Meine Anwesenheit ärgerte Karen leicht, denn ich störte ihre Ruhe.
Sie beschloss, eine Geschichte zu lesen und sich von den Dingen abzulenken, welche sie am Tage so beschäftigt hatten.
Sie griff nach ihrem Kindle und durchsuchte ihren Speicher nach Geschichten, die sie noch nicht gelesen hatte.
Die Auswahl war groß und sie konnte sich nicht sofort entscheiden.
Vielleicht hatte sie zuvor bereits die Geschichten von einer alten Freundin, wie Tiffany, oder so etwas Ähnliches, gelesen.