Professor Dr. Martin Wachovius wurde 1976 in Castrop-Rauxel geboren. Er studierte an der Universität Passau Rechtswissenschaften mit fachspezifischer Fremdsprachenausbildung in Englisch und Französisch. Den juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte er beim Landgericht Dortmund. An der Universität Passau wurde er 2008 promoviert. 2009 absolvierte er erfolgreich den ersten Fachlehrgang zum Fachanwalt für Handels-und Gesellschaftsrecht beim DAI.
Im Energierechtsteam von Clifford Chance arbeitete er von 2005 - 2006 als freier Mitarbeiter. Von 2005 - 2012 war er zugelassener Rechtsanwalt (Zulassung ruht seit 2012). Von 2006 - 2012 war er Justiziar beim Energieversorgungskonzern EWE AG.
2012 wurde er auf Vorschlag der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Hochschule Hof zum Professor für Wirtschaftsrecht, Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Umwelt-und Energierecht berufen.
Seit 2015 ist Professor Dr. Wachovius Querschnittsbereichsleiter am IWE. Seit 2017 ist er Herausgeber der Hofer Akademischen Schriften zu Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit. Seit Wintersemester 2017 ist Professor Dr. Wachovius Studiengangleiter Wirtschaftsrecht an der Hochschule Hof.
Staats- und
Verfassungsrecht
Grundlagen
für Studierende des Wirtschaftsrechts
© 2019 Prof. Dr. Martin Wachovius
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN |
|
Paperback: |
978-3-7497-3928-8 |
Hardcover: |
978-3-7497-3929-5 |
e-Book: |
978-3-7497-3930-1 |
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 Grundlegendes zum Klausurschreiben
I) Methodik der Falllösung
1) Die Sachverhaltserfassung
a) Bearbeitervermerk lesen
b) Sachverhalt lesen
c) Sachverhalt unterstreichen/ markieren und gliedern
d) Ggfs. (Personen)Skizze/ Schaubilderstellen
e) ggfs. Zeitstrahl anfertigen
2) Entwurf einer Lösungsskizze
3) Die Reinschrift
a) Der Gutachtenstil
aa) Voranstellen eines hypothetischen Ergebnisses
bb) Aufzählung der erforderlichen Voraussetzungen
cc) Prüfung der Voraussetzungen durch Subsumtion
dd) Feststellung des Ergebnisses
b) Die Argumentation
aa) logische Gedankenfolge
bb) pro - contra
c) Formale Gestaltung
aa) Schreiben Sie leserlich
bb) Gliedern Sie Ihre Arbeit und fügen Absätze und Freizeilen ein
cc) Zitieren Sie genau
II) Zusammenfassung
Kapitel 2 Gutachtenstil
I) Allgemeines zum Gutachtenstil
II) Struktur des juristischen Gutachtens
1) Der Obersatz
2) Die Definition
3) Die Subsumtion
4) Gutes Argumentieren
a) These
b) Antithese
c) Synthese
Kapitel 3 Abgrenzung Verfassungsrecht und Verwaltungsrecht
I) 3 Rechtsgebiete
1) Privatrecht
2) Öffentliches Recht
3) Strafrecht
II) Unterschied Verfassungsrecht und Verwaltungsrecht
Kapitel 4 Staatsorganisationsrecht
I) Gewaltenteilung
II) Gesetzgebungskompetenz
1) Grundsatz: Länderkompetenz
2) Ausnahme: Bundeskompetenz
a) Geschriebene Bundeskompetenz
aa) Ausschließliche Bundeskompetenz, Art. 71, 73 GG
bb) Konkurrierende Gesetzgebungskompetenz, Art. 72, 74 GG
b) Ungeschriebene Bundeskompetenz
aa) Kompetenz kraft Sachzusammenhangs
bb) Annexkompetenz
cc) Kompetenz kraft Natur der Sache
III) Verwaltung
1) Grundsatz: Länder kompetenz
a) Bundesaufsichtsverwaltung
b) Bundesauftragsverwaltung
2) Ausnahme: Bundeskompetenz
Kapitel 5 Verfassungsrechtliche Grundentscheidungen
I) Rechtsstaat
1) echte Rückwirkung
2) unechte Rückwirkung
3) Beispiel
II) Demokratie
III) Republik
IV) Bundesstaat
V) Sozialstaat
VI) Umweltschutz- und Tierschutz als Staatszielbestimmung
Kapitel 6 Einführung in die Grundrechtsdogmatik
I) Grundrechtsarten
1) Freiheitsgrundrechte
2) Gleichheitsgrundrechte
II) Grundrechtsfunktionen
1) Grundrechte als Abwehrrechte
2) Grundrechte als Leistungsrechte
3) Grundrechte als Grundlage für Schutzpflichten
Kapitel 7 Einführung zur Prüfung eines Freiheitsgrundrechts mit Gesetzesvorbehalt
Kapitel 8 Schutzbereich
I) Sachlicher Schutzbereich
II) Persönlicher Schutzbereich
1) natürliche Personen
a) Ausländer, Staatenlose
b) Nasciturus, Embryo
c) Verstorbene
2) juristische Personen
a) Juristische Person des Zivilrechts
b) Juristische Person des Öffentlichen Rechts
aa) Konfusionsargument und Lehre vom personalen Substrat
bb) Gemischt wirtschaftliche Unternehmen
Kapitel 9 Eingriff
I) Urheber der Maßnahme
II) Art der Maßnahme
III) Definition des Eingriffs
IV) Erweiterter Eingriffsbegriff
Kapitel 10 verfassungsrechtliche Rechtfertigung
I) Schranken-/ Gesetzesvorbehalt
1) (einfacher) Gesetzesvorbehalt
2) Qualifizierter Gesetzvorbehalt
3) Schranke
4) Vorbehaltlose Grundrechte
II) formelle Verfassungsmäßigkeit
1) Gesetzgebungskompetenz
2) Gesetzgebungsverfahren
a) Einleitungsverfahren
aa) Entwurf der Bundesregierung
bb) Entwurf „aus der Mitte des Bundestages“
cc) Bundesrat
b) Vorverfahren
aa) Gesetzesvorlage der Bundesregierung
bb) Gesetzesvorlage des Bundesrates
c) Hauptverfahren
aa) Gesetzesbeschluss durch den Bundestag
d) Abschlussverfahren
III) materielle Verfassungsmäßigkeit
1) Verbot des Einzelfallgesetzes
2) Zitiergebot
3) Wesensgehaltsgarantie
4) Verhältnismäßigkeitsprinzip/Übermaßverbot
a) Legitimes Ziel des Staats
b) Legitimes Mittel des Staates
c) Geeignetheit
d) Erforderlichkeit
e) Angemessenheit
5) Untermaßverbot
Kapitel 11 Allgemeine Handlungsfreiheit
I) Schutzbereich
1) Sachlicher Schutzbereich
2) Persönlicher Schutzbereich
II) Eingriff
III) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
Kapitel 12 Meinungsfreiheit
I) Schutzbereich
1) Sachlicher Schutzbereich
2) Persönlicher Schutzbereich
II) Eingriff
III) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
Kapitel 13 Kunstfreiheit
I) Schutzbereich
1) Sachlicher Schutzbereich
2) Persönlicher Schutzbereich
II) Eingriff
III) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
Kapitel 14 Berufsfreiheit
I) Schutzbereich
1) sachlicher Schutzbereich
2) Persönlicher Schutzbereich
II) Eingriff
III) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
1) Schrankenvorbehalt
2) materielle Verfassungsmäßigkeit
a) Erforderlichkeit
aa) 1. Stufe: Berufsausübungsregelung
bb) 2. Stufe: Subjektive Berufswahlregelung
cc) 3. Stufe: Objektive Berufswahlregelung
b) Angemessenheit
aa) 1. Stufe: Berufsausübungsregelung
bb) 2. Stufe: Subjektive Berufswahlregelung
cc) 3. Stufe: Objektiver Berufswahlregelung
Kapitel 15 Menschenwürde
I) Schutzbereich
1) Sachlicher Schutzbereich
2) Persönlicher Schutzbereich
II) Eingriff
III) Verfassungsrechtliche Rechtsfertigung
Kapitel 16 informationelle Selbstbestimmung
I) Schutzbereich
1) Sachlicher Schutzbereich
2) Persönlicher Schutzbereich
II) Eingriff
III) Verfassungsrechtliche Rechtsfertigung
1) Schrankenvorbehalt
2) Materielle Verfassungsmäßigkeit
a) Bestimmtheitsgrundsatz
b) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz
c) Verfahrensrechtliche Schutzvorkehrungen
Kapitel 17 Eigentumsfreiheit
I) Eigentumsbegriff
II) Sozialbindung
III) Abgrenzung der Inhalts- und Schrankenbestimmung von der Enteignung
Kapitel 18 Verfassungsbeschwerde
I) Zulässigkeit
1) Zuständigkeit
2) Beschwerdeberechtigung
a) Antragsberechtigung
b) Prozessfähigkeit
3) Beschwerdegegenstand
a) Legislativakte
b) Exekutivakte
c) Judikativakte
4) Beschwerdebefugnis
a) Rügefähige Rechte
b) Betroffenheit des Beschwerdeführers
aa) selbst
bb) gegenwärtig
cc) unmittelbar
5) Rechtswegerschöpfung
a) Rechtswegerschöpfung
b) Subsidiarität
6) Form und Frist
II) Begründetheit
Kapitel 19 Gleichbehandlung
I) Gleichheitssatz in der Klausur
II) Prüfungsschema
1) Taugliche Vergleichsgruppen
2) Ungleichbehandlung von Personengruppen
3) Rechtfertigung der Ungleichbehandlung
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Vorwort
Seit einigen Jahrzehnten haben Studierende des Rechts die Wahl zwischen dem klassischen, vor allem auf die typischen Berufsfelder Richter und Staatsanwalt inzwischen auch ein bisschen auf Rechtsanwalt orientierten Jurastudium an einer Universität, und dem auf alle anderen Tätigkeitsfelder von Juristen, vor allem Unternehmensjurist zugeschnittenen Studium des Wirtschaftsrechts an Hochschulen. Wirtschaftsjuristen haben den Vorteil, dass sie während des Studiums nur das Lernen, was für ihre spätere Tätigkeit auch wirklich erforderlich ist und z.B. das Erbrecht ins private Selbststudium legen können.
Trotz dieser sehr erfolgreichen Reformation der Juristenausbildung in Deutschland ist die rechtliche Literatur doch immer noch sehr stark auf die Vorbereitung zum 1. juristischen Staatsexamen hin ausgerichtet. Für das Staats- und Verfassungsrecht ändert dies das hier vorliegende Lehrbuch. Es ist gerade für Studierende des Wirtschaftsrechts geschrieben und bereitet genau diese Zielgruppe genau auf die Anforderungen an der Hochschule und der späteren beruflichen Praxis vor. Daher soll dieses Lehrbuch kein weiteres Werk am Markt der juristischen Ausbildungsliteratur sein, sondern eine bisherige Lücke genau für Wirtschaftsrechts-Studierende schließen.
Daher unterschiedet es sich im Umfang und Inhalt auch deutlich von der bisherigen Studienliteratur. Es ist nicht leichter, als andere Lehrbücher. Sondern an den Stellen, die für einen Wirtschaftsrechtlicher in der beruflichen Praxis weniger relevant, wird lediglich ein Überblick gegeben. An für Unternehmen praxisrelevanten Stellen wird statt dessen der Fokus gesetzt.
Ich wünsche allen Studierenden viel Freude und Erfolg bei der Arbeit mit diesem neuen Angebot speziell für sie und ein gewinnbringendes Lernen!
Ihr
Prof. Dr. iur Martin Wachovius
Hof, September 2019