











Die Matrix mit ihrem Seelenmuster ist, solange sie in der astralen Bewusstseinswelt entworfen und noch nicht gelebt wird, nur ein Plan, eine Blaupause. Sobald aber eine Seele einen Körper gewählt hat und beginnt, sich in ihm einzurichten, tritt dieser Plan in Kraft und beginnt, sich materiell zu verwirklichen. Mit dem Akt der Inkarnation treten neue Gesetzmäßigkeiten in Kraft, die wir als die Prinzipien von Dualität und Polarität beschrieben haben. Zugleich entsteht eine neue Spannung dadurch, dass die Pluspole und Minuspole der einzelnen Matrixelemente ihr Energiefeld aufbauen.
Solange die Seele in einem Körper weilt und auf diese Weise ihre Entfaltung vorantreibt, spielt sich die gesamte Bandbreite von Möglichkeiten in diesem Feld ab, das sich zwischen den Polen bildet. Wenn wir nun von Plus- und Minuspol sprechen, wissen wir sehr wohl, dass ihr damit wie selbstverständlich eine Vorstellung von Gut und Schlecht verbindet. Deshalb möchten wir euch zum besseren Verständnis darauf hinweisen, dass der Pluspol eines Matrixelements keineswegs an sich gut ist und der Minuspol nicht an sich schlecht und dass es nicht darum geht, stets die Berührung mit dem Minuspol zu vermeiden, um sich dadurch fast ausschließlich dem Pluspol zuwenden zu können.
Die Spannung, die entsteht, bleibt notwendig. Wer also den Minuspol nachhaltig zu vermeiden sucht, reduziert die Spannung, die ihm ermöglicht, den Pluspol zu erreichen. Nur solange Energie zwischen diesen beiden Polen hin- und herfließt, ist Lernen möglich, kann sich das Schwingungsfeld eines Individuums erhöhen und bleibt Lebendigkeit erhalten. Erst mit dem Tod des Leibes erlischt die Spannung, und das bedeutet: Solange ihr lebt, werdet ihr immer und immer wieder mit dem jeweiligen Minuspol in Berührung kommen, und daraus erst kann die Pendelbewegung zum Pluspol hin entstehen.
Wir ermahnen bisweilen den einen oder anderen von euch eben aus diesem Grund: Versuche nicht, immer nur gut zu sein! Und ihr dürft auch ganz natürlich und selbstverständlich davon ausgehen, dass es einem Menschen selbst unter ungünstigen Umständen keinesfalls möglich ist, immer nur schlecht zu sein, das heißt, ausschließlich aus den Minuspolen seiner Matrix heraus zu agieren und zu reagieren.
Deshalb fürchtet nicht, steckenzubleiben, sondern lasst die Energie zwischen den Polen frei schwingen. Durch das Hin- und Herschwingen erhöht sich die Frequenz. Die Auseinandersetzung mit dem Hin und Her zwischen den Polen fördert eure Erkenntnisfähigkeit. Und das, was wir Liebe nennen, wird durch den natürlichen Wechsel zwischen den Polen erreicht, nicht aber, indem ihr krampfhaft bemüht seid, den Minuspol zu ächten und auszugrenzen, um ganz aus dem Pluspol heraus zu existieren.
Die Wörter positiv und negativ, auf die Pole bezogen, sind also aus unserer Sicht weder ein Qualitätsmerkmal noch ein Werturteil. Wir sind uns jedoch darüber im Klaren, dass ihr euch nicht ohne Schwierigkeiten von den Vorstellungen eurer Erfahrung und eurer Sprache lösen könnt. Deshalb bitten wir euch noch einmal, unsere Hinweise zu beherzigen. Gewiss ist es notwendig zu verstehen, dass der jeweilige Pluspol aller Matrixelemente (abgesehen von den Pluspolen der Grundangst!) von liebevoller, entspannter Energie geprägt ist. Die jeweiligen Minuspole, eingeschlossen sowohl den Pluspol als auch den Minuspol von Haupt- und Nebenmerkmal, beziehen ihre Energie hingegen aus der Angst.
Liebe und Angst können neutral als Manifestationen bestimmter energetischer Frequenzen beschrieben werden. Expansion und Kontraktion, Entspannung und Verspannung kennzeichnen diese Phänomene, und sie sind ebenso normal wie die Muskelbewegungen eures Herzens. Das Zusammenziehen des Herzmuskels ist nicht »schlecht«, seine Entspannung in der Pumpbewegung ist nicht »gut«. So wie damit eine notwendige Funktion erfüllt wird, ist auch das Zusammenziehen und Entspannen des Energiefeldes durch die Wechselbewegungen zwischen den Polen eine notwendige Funktion von Lebendigkeit und Wachstum. Wir sagen noch einmal: Liebe ist nicht »gut«, und Angst ist nicht »schlecht«. Angst gehört zum Leben ebenso wie Liebe.
Wollt ihr beginnen, euren Blick zu schärfen für die Charakteristika dieser Polarität und für die unendlich differenzierten Möglichkeiten des Verhaltens und der Reaktion, die in dem dazwischen entstehenden Energiefeld enthalten sind, dann werdet ihr auch erkennen, dass ihr euch höchst selten in den potenziellen Extremen direkt an den Polen aufhaltet. Vielmehr bewegt ihr euch in der Regel in einer mittleren Zone dieses Spannungsfeldes. Wenn ihr nun im Rahmen eurer Selbsterforschung feststellt, dass ihr euch aus Anspannung und Not häufiger auf den Minuspol zubewegt, als euch lieb ist, und zugleich der Ausschlag zum Pluspol hin durch eine Energieblockade gebremst wird und ihr diese Blockade lösen möchtet, ist zunächst eines von großer Wichtigkeit: Macht euch klar, dass euch jene Hälfte des Spannungsfeldes, die sich zum Pluspol hinwendet, jederzeit zugänglich bleibt. Sie ist stets vorhanden; sie gehört euch; sie liegt nicht au ßerhalb eurer Reichweite. Die Blockade entsteht nicht selten dadurch, dass ihr euch nicht zutraut, diese Hälfte des Spannungsfeldes auszukundschaften.
Eure Psyche fürchtet sich vor dem Unbekannten und will äußerst behutsam in neue Bereiche des Erlebens hineingeführt werden. Kaum spürt ihr, dass die Bekanntschaft mit neuen Möglichkeiten euch zu überwältigen droht, nehmt bitte Rücksicht auf die aktuellen Gegebenheiten eurer Psyche und überfordert sie nicht, sonst wird sie sich automatisch mit neuer Angst füllen, und die negative Spannung erhöht sich zwangsläufig. Dann tut alles, um sie zu beruhigen. Geleitet sie zurück in vertraute Zonen, zeigt ihr aber mental, durch inneren Dialog oder durch ein Gespräch mit anderen Menschen, wie durch ein großes Panoramafenster die schöne Landschaft von Entspannung und Liebe, die ihr gehört, um in ihr eine Sehnsucht zu erwecken, sie zu erwandern. Oft genügt es schon, wenn ihr mit eurer Angst sprecht und zu ihr sagt: »Du und ich, wir wissen doch, dass uns der Zugang zu Güte, Barmherzigkeit, Einfallsreichtum, Dienst am Menschen, Gewissheit, Führungs- oder Überzeugungskraft zugänglich ist. Lasst es uns noch einmal versuchen.«
Wenn ihr euch aber für vermeintliche Fehltritte, Unvermögen oder Missverhalten selbst kritisiert, beschimpft und abwertet, treibt ihr eure Ängste allesamt im Feldanteil des Minuspols zusammen wie ein Schäferhund seine Schafherde, und es wird sehr schwierig, auch nur ein einziges Schäfchen durch die Barriere zum Feld der Liebe hin entkommen zu lassen.
Es ist nicht notwendig, verbissen an sich zu arbeiten. Auch im Hinblick auf die innere Auseinandersetzung mit den Polen raten wir euch grundsätzlich zu nichts anderem als zu einer liebevollen, aufmerksamen Selbstbeobachtung. Zuweilen kann es recht hilfreich sein, wenn ihr einmal alle Minuspole, die in ihrer Gesamtheit euren Schatten bilden, aufschreibt, um zu erkennen, dass euer Schatten zwar zu euch gehört, ihr aber nicht dieser Schatten allein seid. Wenn ihr sodann alle eure Pluspole notiert und euch ebenso klarmacht, dass damit der andere Aspekt eures Seins, euer Potenzial, beschrieben ist, dass aber die Energie der Pluspole dichter und wärmer ist, werdet ihr ganz neuartige, hilfreiche Erkenntnisse ernten können. Solange ihr einen Leib habt, werdet ihr auch einen Schatten haben. Ein Mensch ohne Schatten ist nicht lebendig. Darum nehmt es freudig hin, dass die Plus- und Minuspole des Seelenmusters zu euch gehören wie das Einatmen und das Ausatmen.
Zu den beschriebenen Wirkungsweisen und Funktionen der Pole, die jedes einzelne Matrixelement kennzeichnen, tritt innerhalb der physischen Welt ein weiterer Aspekt hinzu, der die Seelenmatrix erst so recht verständlich macht. Es handelt sich hier nicht um Polaritäten im Sinne eines Plus- und eines Minuspols, die ein unauflösbares Spannungsfeld zwischen sich erzeugen, sondern um einen anderen Aspekt der materiellen Welt: die Dualität.
Diese Dualität drückt sich im Bereich der Matrix durch eine innere Ordnung aus, die die sieben Einzelaspekte eines Elements untereinander in verschiedene Kategorien teilt. Das Dualitätsprinzip verbindet jeweils zwei Aspekte eines Matrixelements in einer besonderen energetischen Weise miteinander, so dass drei Paare entstehen. Der vierte Aspekt bildet den ruhenden Punkt, von dem aus die zwei Gruppen mit den Ordnungszahlen Sieben, Sechs und Fünf sowie Drei, Eins und Zwei sich wie Flügel entfalten. Die Vier ist nicht aus der Dualität herausgelöst, sie entspricht dem Prinzip der Assimilation, vereint das Dual in sich, ist sowohl Yang als auch Yin und bleibt auf diese Weise neutral.
Fünf und Zwei vertreten das Prinzip der Expression, Sechs und Eins das Prinzip der Inspiration, Sieben und Drei das Prinzip der Aktion. Mit Expression, Inspiration, Aktion und Assimilation sind vier grundsätzliche Entfaltungs- und Wachstumsmöglichkeiten beschrieben. Wir nennen sie die vier Ebenen der Lebendigkeit.11 Wenn ein Seelenplan in der astralen Welt für eine neue Inkarnation zusammengestellt wird, werden aus den verschiedenen Bereichen der Lebendigkeit einzelne Elemente gewählt, die in der Regel eine Schwerpunktbildung zulassen. Es ist nicht notwendig, alle vier Möglichkeiten des Wachstums in jedem Leben in Anspruch zu nehmen, doch sind es immer mindestens zwei.
Hinzu kommt, dass ein materielles Wesen, das ja dem Prinzip der Dualität unterliegt, von all den anderen Menschen in besonderem Maß lernen kann, die jeweils das zu dem seinen duale Prinzip vertreten. So wird ein Künstler von einem Weisen, ein Krieger von einem König, ein Priester von einem Heiler besonders viel lernen und umgekehrt. Ein Leidenschaftlicher lernt vom Zurückhaltenden, der Zurückhaltende vom Leidenschaftlichen.
Die jeweils ruhenden Aspekte mit der Ordnungszahl Vier haben die Aufgabe zu betrachten, zu beobachten, zu besänftigen, zu neutralisieren und zu assimilieren. Die Neutralität der Vier, die keinen Gegenpart besitzt, erlaubt die jeweilige Integration der großen Bewegungen, die durch die Reibung innerhalb der dualen Auseinandersetzung entstehen.
Jedes Matrixelement besteht aus sieben einzelnen Variablen. Die Dimension seelischer Realität, die mit der Matrix beschrieben wird, ist durch das Prinzip der Sieben gekennzeichnet, das die Ganzheit repräsentiert. Auch wenn es euch auf den ersten Blick undenkbar scheint: Die Gesamtheit aller 49 Matrixvariablen enthält jeweils beim näheren Hinsehen alle nur irgend möglichen Aspekte menschlicher Verwirklichung. Die Sieben als Zahlensymbol einer Ganzheit, die weit über alles Irdische und Menschliche hinausreicht, ist in diesem Sinne eine spirituelle Zahl und zugleich Ausdruck einer eindeutig definierten Energie.
Wie ihr ahnt, gibt es außer eurer materiell erfahrbaren Wirklichkeit noch andere Dimensionen von Wahrheit und Realität. Wir möchten deshalb terminologisch unterscheiden zwischen Wirklichkeit und Realität. Mit Wirklichkeit meinen wir die Phänomene, die ihr über eure materielle Welt erfahren könnt. Mit Realität hingegen bezeichnen wir alle anderen Dimensionen, die euch nur über den Geist und zeitweilig entgrenzte Sinneswahrnehmungen erfahrbar sind.
Ihr macht nun die Augen auf und strengt euer Gehirn an, um die Sieben in eurem Alltag zu entdecken, und ihr seid verwirrt, wenn ihr sie nicht finden könnt. Die Zahlen eurer irdischen Erfahrungswelt sind aber die Drei und die Vier. Erst im Bereich des Symbolischen, des Religiösen, Mystischen, Magischen und Märchenhaften begegnet euch die Sieben. Die Sieben sucht ihr vergeblich dort, wo die Drei und Vier regieren. Die Sieben könnt ihr nur außerhalb des Stofflichen, außerhalb des Physischen finden. Es ist die nichtirdische, die nichtplanetare und unstoffliche Realität, die dem Prinzip der Sieben unterstellt ist, von ihr regiert wird und auf sie reagiert. Diese Realität, die auch, aber nicht ausschließlich , eine seelische ist, zerspringt in sieben Teilbereiche. Doch ist die Sieben ein Ganzes, das sich jederzeit seiner Ganzheit bewusst ist. Wenn sie nun den Bereich der Materie auf der Erde oder an einem anderen Ort im Raum berührt, kann die Sieben sich nur in Gestalt der Drei und der Vier manifestieren. Deshalb gibt es drei Paare, aber vier Bereiche der Verwirklichung. Das einzelne Seelenfragment kann jedoch für sich selbst nur jeweils einen der Aspekte aus einem Matrixelement wählen (Akzeptieren oder Ablehnen oder Beschleunigen und so weiter), wenn der Seelenplan den Erfordernissen der kommenden Inkarnation gemäß zusammengestellt wird.
Jede der Zahlen innerhalb eines Matrixelements trägt ihre eigene unverwechselbare Energie. Die Energie 2 ist vollkommen verschieden von der Energie 1, 3, 5, 6, 7 oder 4, und alle Variablen der Matrix, die die Ordnungszahl Zwei besitzen, sind wiederum Ausdruck ein und derselben Grundenergie. Das Prinzip der Energiezahlen als Allegorie energetischer Archetypen prägt nicht nur das Seelenmuster, sondern weite Bereiche der kosmischen, universellen Ordnung. Während also eine Zahl wie zum Beispiel die Vier der Essenz des Gelehrten zugeordnet wird, kann sie durch alle anderen Elemente mit der Ordnungszahl Vier – Starrsinn, Stillstand, Beobachtung, Pragmatiker, instinktives Zentrum – ergänzt werden und ergibt somit den energetischen Archetypus des Gelehrten beziehungsweise die archetypische Energie 4. Ebenso kann mit der Grundenergie 6 oder der Grundenergie 2 verfahren werden sowie mit allen anderen, die ebenfalls ihre Archetypen bilden.
Jedoch wird ein geplantes Seelenmuster niemals einen reinen Archetypus abbilden, denn das wäre nicht sinnvoll. Zum Wachsen braucht die Seele die Bekanntschaft und Berührung mit Energien, die von der ihrer Seelenrolle verschieden sind. Zugleich bietet die Vielfalt jedes einzelnen Seelenmusters in jedem einzelnen Leben die Gelegenheit, unter Beibehaltung ein und derselben Seelenrolle alle notwendigen wichtigen und lehrreichen Erfahrungen zu machen, die mit den Energien anderer Rollen und Archetypen verbunden sind.
Das Seelenmuster einer Seele mit der Rolle des Weisen kann sich also in einem Erdenleben eine Matrix bilden mit der Angst des Königs, dem Ziel des Priesters, dem Modus des Weisen, der Mentalität des Priesters, dem Reaktionsmuster von Heiler und Krieger oder, anders ausgedrückt, der Zentrierung emotional-sexuell. Ebenso kann dieselbe Matrix beschrieben werden als entsprechende Symbolchiffre: 5 7 6 5 6 1/3.
Hinzu kommen Seelenalter und Entfaltungsstufe, also zum Beispiel Jung 3, Reif 7 oder Alt 2, energetisch dargestellt als 3/3, 4/7 oder 5/2.
Eine weitere Möglichkeit, die Matrix in Kurzform zu beschreiben, besteht über die Kennworte: »Ein ungeduldiger Weiser mit dem Ziel der Beschleunigung, dem Modus der Macht, einer spiritualistischen Mentalität, eine emotional zentrierte, sexuell orientierte Junge Seele auf der dritten Stufe.« Oder: »Eine Junge Seele Stufe 3, ein machtvoller Weiser und ungeduldiger Spiritualist mit dem Ziel beschleunigter Entwicklung und einem emotional-sexuellen Reaktionsmuster.« Eine Häufung bestimmter Ordnungszahlen, wie hier der Fünf und der Sechs, führt zu einer Betonung und Intensivierung einer bestimmten archetypischen Grundenergie, die von der Energiezahl der Seelenrolle abweichen kann.
Durch diese in Verbindung mit weiteren Kennzeichen der Individualität schier unbegrenzte Vielfalt und Flexibilität gestattet das Seelenmuster es jedem Einzelnen, im Laufe seiner zahlreichen Inkarnationen sämtliche Erfahrungen zu machen und alle Begegnungen zu leben, die seiner Seelenrolle notwendig erscheinen und seiner Entfaltung zuträglich sind. Die gelebte Vielfalt aber ist es auch, die jeder Einzelseele ermöglicht , andere Seelen trotz des fragmentierten und damit abgetrennten Zustands zu verstehen, sich zu verzeihen, was sie an Schmerzen sich selbst und anderen zufügt, und einen Kontakt mit den Mitmenschen zu schließen, der auf authentischer, zuvor erlebter Erfahrung beruht.
Wir haben gesagt, dass der Weise von seinem Dual, dem Künstler, und der Künstler vom Weisen besonders viel lernen kann, entsprechend auch der Priester vom Heiler, der Heiler vom Priester, der König vom Krieger, der Krieger vom König. Grundsätzlich jedoch gilt, dass alle archetypischen Energien, die den einen eher femininen Flügel bilden, nämlich 1, 2 und 3, von den archetypischen maskulinen Energien 5, 6 und 7 verschieden sind und daher besondere Impulse von ihnen erhalten können.
Die archetypischen Energien von Künstler, Heiler und Krieger sind gemäß ihrer Dualitätsebene nach innen gewandt, empfangend, zurückgezogen, passiv bewirkend – nicht per se, sondern nur im Verhältnis zu den Energien ihrer dualen Archetypen Weiser, Priester und König. Die Letzteren sind nach außen gewandt, gebend, aktiv bewirkend, ausgreifend. Sie verhalten sich zueinander wie das männliche und weibliche Prinzip, wie Yang und Yin, sie sind Wille und Willenlosigkeit, Geschehenmachen und Geschehenlassen, Drängen und Widerstreben.
Doch sind diese Begriffe lediglich Hilfsgrößen, um euch begreiflich zu machen, wie sich die zwei Flügel, die sich an die neutrale Energie der Vier anfügen, zueinander verhalten. Gewiss ist, dass niemand mit einem Flügel fliegen kann. Beide Flügel sind unverzichtbar in ihrem Zusammenspiel. Eine Matrix wird daher aus gutem Grund stets Elemente aus beiden Flügelpositionen zusammenstellen, wenn auch nicht in jedem Einzelleben in symmetrischer Weise.
Die neutrale Position 4 vereint und leitet aus der Bewegung die Ruhe ab. Sie dient der Integration all dessen, was die anderen Energien zuwege bringen. In diesem Sinne ist das Neutrale letztlich keine Position, denn es bezieht nicht Stellung. Es lebt aus der Dualität und ist doch nicht dual. Die Energie 4 auf der Assimilationsebene, das jeweils Neutrale, vereinigt das Ich mit dem Du, das Aktive mit dem Passiven, das Introvertierte mit dem Extravertierten. Grundsätzlich geht es nur darum, das Prinzip der Sieben in seiner manifesten Dualität von Drei und Vier zu begreifen. Die Sieben als ein Ganzes findet in eurer Vorstellungswelt nur symbolischen Ausdruck. Sie zerfällt stets in die Drei und die Vier, wenn sie sich euch in der irdischen Wirklichkeit begreifbar machen will.
Die Entfaltungsaufgaben der Reifen und Alten Seele mit dem Motto der jeweiligen Entfaltungsstufe
Reifer Zyklus
| Reif 1: Freiheit in Abhängigkeit erfahren Stufe 1: Ich sammle neuen Mut |
| Reif 2: Anderen und sich selbst Unrecht vergeben Stufe 2: Ich suche Stabilität |
| Reif 3: Einem schlechten Herrn treu dienen Stufe 3: Ich werde unternehmungsfreudig |
| Reif 4: Aus Liebe auf Wesentliches verzichten Stufe 4: Ich ernte die Früchte |
| Reif 5: Schicksal und Leben anderen anvertrauen Stufe 5: Ich werde unruhig |
| Reif 6: Die Trennung von Schuld und Unschuld aufheben Stufe 6: Ich brauche Ruhe und Harmonie |
| Reif 7: Möglichkeiten und Grenzen des Wollens erkennen Stufe 7: Ich wende an, was ich gelernt habe |
Alter Zyklus
| Alt 1: Aus innerer Überzeugung gegen die geltende Moral handeln Stufe 1: Ich sammle neuen Mut |
| Alt 2: Sich selbst aufrichtige Bewunderung zollen und dafür auf die Bewunderung anderer verzichten Stufe 2: Ich suche Stabilität |
| Alt 3: Präzise Innenschau mit einer aktiven Außenwirkung verbinden Stufe 3: Ich werde unternehmungsfreudig |
| Alt 4: Das Wohl der Gemeinschaft mit dem eigenen Wohl verbinden Stufe 4: Ich ernte die Früchte |
| Alt 5: Unbeirrbar einen Weg verfolgen, ohne das Ziel zu kennen Stufe 5: Ich werde unruhig |
| Alt 6: Durch Sein wirken und auf Tun verzichten Stufe 6: Ich brauche Ruhe und Harmonie |
| Alt 7: Empfangen, ohne zu schenken, und schenken, ohne zu empfangen Stufe 7: Ich wende an, was ich gelernt habe |
Dr. Varda Hasselmann bereitete sich nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Mittelalterkunde zunächst auf eine Universitätslaufbahn vor. Doch sie folgte ihrer Berufung und machte ihre mediale Begabung zum Beruf. Seit 1983 arbeitet sie als Trance-Medium, gibt Seminare und hält Vorträge. Ihr Partner Frank Schmolke begleitet sie bei den Trance-Sitzungen und veranstaltet mit ihr gemeinsam Vorträge und Seminare.