Say you love me

Se agapó

Kajsa Arnold

Inhalt

Prolog

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

Danksagung

Bücher von Kajsa Arnold

Leseprobe

Prolog

Zürich, September

Leandros


Die Hotelbar gleicht allen anderen in dieser Preisklasse. Edel, gediegen und man hat seine Ruhe. Als eine Gruppe Männer die Bar betritt, unzweifelhaft Handelsvertreter, man sieht es ihren billigen Anzügen an, nehme ich meinen Scotch und verziehe mich in die hinterste Ecke des Raums, eine kleine Sitznische, in der man seine Ruhe vor den übrigen Gästen hat. Das Dolder Grand, hoch über Zürich gelegen, direkt neben der Zahnradbahn, entspricht genau meinen Vorstellungen von Luxus, so wie ich es gewohnt bin. Das Wochenende werde ich hier verbringen, bevor ich weiter nach Genf, zu einem Meeting reise. Danach werde ich zurück nach New York reisen und meinen Großvater treffen. Ich habe ihn schon lange nicht mehr besucht, und hoffe, dass ich mit guten Neuigkeiten anreisen werde, sobald ich das Meeting hinter mich gebracht habe.

Die Bar ist um diese Uhrzeit, kurz vor achtzehn Uhr relativ leer. Viele der Gäste tummeln sich noch im Spa-Bereich, andere ziehen sich bereits für das Abendessen um.

Ich nippe an meinem Drink und erblicke ein paar schwarze hochhackige Schuhe, die in mein Blickfeld geraten. Überrascht hebe ich den Kopf, mein Blick wandert die schlanke Wade entlang, geht über zu dem kurzen Rock, streift die schmalen Hüften, dann weiter die weiße Bluse hinauf, die zwei wohlgerundete Brüste verhüllt, hin bis zu dem hübschen Gesicht, umrahmt von blonden langen Haaren.

Oh, wow! Sie sieht verdammt gut aus und blickt mich neugierig an.

»Bitte entschuldigen Sie, darf ich mich zu Ihnen setzen? Diese Idioten an der Bar dort drüben, halten sich für unwiderstehlich und kapieren nicht, dass ich meine Ruhe möchte.« Sie zeigt mit ihrem Kinn Richtung Bar, wo sich die Fraktion Handelsvertreter niedergelassen hat, die nun zu uns hinüberstarren.

»Woher wissen Sie, dass ich mich nicht auch für unwiderstehlich halte?«

Sie stimmt ein leises rauchiges Lachen an. »Oh, Sie halten sich natürlich auch dafür. Nur mit dem Unterschied, dass Sie es auch sind.«

Die perfekte Antwort. Ich grinse und mache eine Handbewegung, erhebe mich und biete ihr einen Platz an.

»Vielen Dank, Monsieur ...«, meint sie fragend und nimmt mit einem Lächeln Platz.

»Kasiragi, Leandros Kasiragi«, ergänze ich ihren Satz.

Sie trinkt den letzten Schluck ihres Weins und stellt das leere Glas auf dem Tisch ab.

»Darf ich Sie zu einem weiteren Glas einladen?«

Sie nickt und ich zeige dem Barkeeper an, dass er noch zwei weitere Gläser an den Tisch bringen soll.

Es dauert nicht lang und der Barmann bringt die Bestellung an den Tisch, zwei Gläser an denen kleine Perlen am Rand hinaufstiegen.

»Vielen Dank, Monsieur Kasiragi. Sie sind Grieche?«

»Ja, aber bitte nennen Sie mich Leandros. Darf ich nach Ihrem Namen fragen, wenn wir beiden hier schon als Flüchtlinge festsitzen?«, frage ich und schaue grimmig zur Theke, wo die Männer feuchtfröhlich zu feiern scheinen und uns nicht aus den Augen lassen.

»Ich bin Chloe und danke, dass Sie mir Asyl gewähren. Ich tippe auf Banker«, meint sie überlegend und folgt meinem Blick.

»Nein«, ich schüttele den Kopf. »Zu wenig Stil. Ich denke eher untere Führungsebene. Handelsvertreter.«

»Und Sie? Obere Führungsebene? Nein, warten Sie. Ich denke Sie sind die Oberste. Oder noch höher. Ihr Name steht auf dem Firmenschild. Habe ich recht?«

Ich kann ein Grinsen nicht verbergen. »Sie haben einen scharfen Verstand, Chloe. Darf ich fragen, was Sie beruflich machen?«

Sie greift zu ihrem Glas, dreht es zwischen den Fingern langsam herum. »Ich vermittele«, meint sie leise und schlägt ein Bein über das andere, sodass ihr knapper Rock noch ein wenig höher rutscht. Ich erhasche einen kurzen Blick auf ein Stück Spitze, den oberen Rand, der ihren halterlosen Strumpf abschließt. Sie registriert mein Lächeln, und erwidert es mit einem ganz besonderen Augenaufschlag.

»Wie viel?«, frage ich.

Sie lacht. »Sie halten mich für käuflich? Ich weiß jetzt nicht, ob ich beleidigt oder geschmeichelt sein soll«, meint Chloe leise, schaut dabei aus dem bodentiefen Fenster. »Was habe ich denn zu bieten, was Geld wert ist?«

»Ihren atemberaubenden Körper, der sich unter Ihrer Kleidung verbirgt«, erkläre ich zielsicher.

»Sie scheinen zu wissen, was Sie wollen.«

»So ist es. Ich kenne den Wert von Dingen, die ich besitzen will.«

»Darum haben Sie auch keine Ehefrau?« Sie verzieht keine Miene. »Sie tragen keinen Ehering und machen auch nicht den Eindruck, als wären Sie gebunden.«

»Sie haben eine gute Beobachtungsgabe. Es stimmt, ich bin solo und denke, dass Sie es auch sind. Eine gebundene Frau hätte den Kerlen dort drüben wohl eher Paroli geboten und wäre nicht geflüchtet.«

Sie schaut zu den Männern an der Bar. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass es hier Männer gibt, für die ich Freiwild auf der Stirn geschrieben trage.«

»Nun, ich weiß Professionalität zu schätzen. Würden Sie mich auf meine Suite begleiten?«

Sie nippt erneut an ihrem Wein und nickt zustimmend. »Ich denke, dass Sie die intime Atmosphäre Ihres Zimmers vorziehen.«

»So ist es, Chloe.« Ich trinke einen großen Schluck aus meinem Glas und nehme dann ihren Arm, lasse unsere Getränke auf meine Zimmernummer schreiben, führe sie zu den Aufzügen, vorbei an der Schar der Männer, die uns verblüfft nachschauen, es aber nicht wagen, einen Ton von sich zu geben. Dafür ist mein Blick eine Spur zu arrogant und meine Faust zu fest geballt.


Die Tür fällt leise hinter uns ins Schloss, nachdem ich das Bitte nicht stören - Schild von außen an die Tür gehangen habe.

»Darf ich fragen, was Sie in der Stadt machen?«, fragt Chloe und zieht ihre hohen Schuhe aus.

»Geschäfte. Ich habe am Montag ein wichtiges Meeting, dazu reise ich nach Genf weiter.«

»Genf?«, fragt sie verblüfft.

»Ja, dort ist der Sitz eines unserer Unternehmen.«

»Und wo leben Sie?«

»Sie stellen eine Menge Fragen«, bemerke ich und gehe hinüber zum Safe, der versteckt in der Wand eingelassen ist. Ich gebe den Code ein und die Tür springt mit einem leisen Piepen auf. Ich zähle ein Bündel Scheine ab, reiche sie an Chloe weiter. »Ich habe Bargeld nur in amerikanischen Dollar zur Hand. Ich hoffe, das ist für Sie kein Problem.«

»Wirklich? Sie halten mich für eine Prostituierte?« Nun lacht sie nicht mehr.

»Ich weiß gute Arbeit zu schätzen und will Sie für Ihre Zeit entschädigen – nicht beleidigen. Nehmen Sie es. Ich kann es mir leisten und möchte Ihnen etwas Gutes tun. Leider habe ich keine Zeit, mit Ihnen eine Boutique oder Parfümerie zu besuchen. Also sollten Sie es nehmen. Wir sind beide Geschäftspartner. Oder?«

»So lange die Noten echt sind.« Sie scherzt und greift lachend nach dem Geld, packt es in ihre Handtasche.

»Sie zählen nicht nach, was Sie mir Wert sind?«

»Sollte ich? Normalerweise vertraue ich den Männern, mit denen ich vorhabe zu schlafen.«

»Ich schlafe nicht mit Frauen. Schlafen kann man, wenn man Tod ist. Ich habe Sex mit ihnen. Ein wesentlich angenehmerer Zeitvertreib – als schlafen.«

Chloe öffnet den Reißverschluss ihres Rocks und lässt ihn zu Boden gleiten.

»Haben Sie es eilig?«, frage ich verblüfft und starre auf ihre langen Beine, die in diesen schwarzen halterlosen Strümpfen stecken. Dazu trägt sie einen knappen String in der gleichen Farbe. Was für ein Anblick.

»Ich habe gelernt, dass Geschäftsmänner immer über wenig Zeit verfügen, weil ständig irgendwo ein gutes Geschäft lauert.«

»Sie können ganz unbesorgt sein. Dieses Wochenende habe ich sozusagen meinen Jahresurlaub. Sie können sich alle Zeit der Welt nehmen.«

»Das hört sich ja an, als wären Sie der Herr der Zeit. Liegt es daran, dass Ihr Name auf Ihrer Armbanduhr eingraviert steht?«

In aller Ruhe entledige ich mich meines Jacketts und lege die Manschettenknöpfe ab. Entweder hatte diese Frau eine besondere Auffassungsgabe, oder sie ist eine gute Schauspielerin, und weiß, wer ich bin.

»Kann es sein, dass wir uns bereits schon mal begegnet sind?«

Sie blickt mich mit unverhohlener Neugier an. »Nein, nicht dass ich wüsste. Ich bin sicher, Sie würden sich an mich erinnern«, meint sie selbstbewusst.

»Sie würden sich auch sicherlich an mich erinnern.« Ich schenke ihr ein Grinsen, an das sie sich bestimmt erinnern würde.

Sie schaut weiter dabei zu, wie ich die Knöpfe meines weißen Hemdes öffne und es letztendlich von den Schultern streife. Ihr Oberkörper hebt sich, als sie langsam einatmet. Der Blick liegt auf meiner gebräunten Brust, wo sich die kleinen Härchen kräuseln, und wandert dann langsam zu meinem Sixpack, wo das Haar immer dünner wird, bis es unter dem Hosenbund verschwindet. Ich steige aus den Schuhen, ziehe die Socken gleich mit aus. Auf nackten Füßen laufe ich hinüber ins nächste Zimmer, lasse die Tür hinter mir offen.

»Möchtest du etwas trinken?«, rufe ich Chloe zu, gehe einfach zum Du über. Sie erscheint am Türrahmen. Bis auf den String ist sie nackt. Sie hat eine wundervolle Figur, wie ich vermutet habe. Sie ist schlank und an den üppigen Stellen gut proportioniert. Genau so, wie ich es mag.

»Vielleicht später«, meint sie gelassen und lässt sich auf den Ottomanen nieder. Sie liegt da, als würde man sie malen wollen. Sie sieht wunderschön aus und mein Mitleid gilt den Männern unten an der Bar, die diese Frau niemals ihr Eigen nennen werden.

Ich hole mir ein kühles Bier aus der Minibar und trinke einen Schluck direkt aus der Flasche. Ich habe schon lange kein Bier mehr getrunken, doch diese Frau erweckt einen Durst in mir, den auch das kühlste Getränk nicht zu stillen gedenkt. Ich entledige mich meiner Hose und setzte mich, nur mit der engen Boxershorts bekleidet, zu ihr auf das breite Sofa.

»Du bist sehr schön«, meine ich bewundernd und berühre mit den Fingerspitzen die zarte Haut ihres linken Oberschenkels, dort wo ihre helle Haut zu sehen ist. Ich berühre ihren Unterschenkel, streiche mit der flachen Hand darüber. Sie hat neben den schönen Beinen auch sehr schöne Füße, zierlich wenn nicht sogar grazil. Alles an dieser Frau ist hinreißend. Ich beglückwünsche mich, dass ich sie auf meine Suite eingeladen habe. Das scheint eine vielversprechende Nacht zu werden. Sie will nach meiner Brust fassen, doch ich halte ihre Hand auf.

»Nicht anfassen.«

Sofort zieht sie ihre Hand erschrocken zurück. »Warum? Magst du es nicht, wenn man dich berührt?«

Ich trinke einen Schluck des Biers und stelle die Flasche auf dem kleinen Tisch neben mir ab. »Ich bestimme wann und ich bestimme vor allem wo«, kommentiere ich ihre Frage.

»Gut zu wissen«, meint sie und schaut mir in die Augen.

Ich ziehe ihr den String aus, sie hebt die Hüften an, um es mir zu erleichtern. »Spreize deine Beine«, befehle ich und sie gehorcht. Ich mag es, wenn Frauen mir gehorchen. Ihre Scham ist rasiert, schöne glatte Haut. Meine Hand fährt darüber und sie atmet angestrengt ein. Ihr Blick verfolgt meine Gesten, sie ist sehr konzentriert. Ihre Haut ist warm und weich. Sie wirkt sehr gepflegt, niemals hätte ich diese Frau für ein Callgirl halten dürfen, denn sie hat eine ganz andere Klasse. Sie reiht sich in die Reihe der Frauen ein, die für ein paar Wochen meine Freundinnen werden, bis ich sie leid bin und wieder verlasse. Tja, schade, dass ich nur noch diesen Abend in Zürich bin.

Ich schiebe einen Finger tief in sie hinein und sie kommt mir entgegen.

»Das fühlt sich gut an«, murmelt sie und schließt für einen kurzen Moment genießerisch die Augen.

Ja, sie hat recht. Es fühlt sich wirklich fantastisch an. Also nehme ich einen zweiten Finger hinzu. »Und wie fühlt sich das an? Noch besser?«, will ich wissen.

Sie lächelte. »Ja«, haucht sie mir zu, lässt mich nicht aus den Augen. Chloe umfasst mit den Händen ihre Brüste. Sie sind prall und echt. Ich erkenne falsche Titten, wie ein Kamel Wasser in der Wüste. Doch mit ihnen werde ich mich später beschäftigen. Im Augenblick konzentriere ich mich auf ihre Spalte die bereits feucht ist und ihr Duft steigt zu mir auf. Ich beuge mich herunter und inhaliere sie. Gott, ich wünschte, wir hätten mehr Zeit. Einen ganzen Tag, nicht nur diese eine Nacht. Doch ich werde in Genf erwartet und kann den Termin nicht canceln.

Mit der Zunge fahre ich den Pfad meiner Hände nach und nehme ihren Geschmack auf. Chloe stöhnt laut auf und das ist wie Musik in meinen Ohren.

»Verdammt, ich würde dich so gerne berühren«, sagt sie und blickt mich verlangend an.

»Erst wenn ich es erlaube.«

Ich habe das Sagen.

Immer.

»Winkel ein Bein an.« Sie gehorcht mir und das macht mich an. Ihr Wille, sich mir ganz hinzugeben, obwohl wir uns nicht kennen, erregt mich ungemein. Meine Hände fahren die Innenseiten ihrer Schenkel ab, die Haut ist ganz glatt und weich.

Chloe lässt mich nicht aus den Augen. Ihr schöner Mund ist wie zu einem Kuss geformt, doch ich werde sie nicht küssen. Ich küsse keine Frauen auf den Mund, von denen ich weiß, dass ich sie nie wiedersehen werde.

»Bitte, lass mich dich berühren.« Sie bettelt.

»Später«, knurre ich und schenke ihr ein Lächeln, denn sie macht mich total verrückt.