Gehzeit 1.30 h
7
Ölands äußerster Nordosten: abgelegen, aber reich an Attraktionen
Der nordöstlichste Zipfel Ölands ist ein beliebtes Ausflugsziel, und das völlig zu Recht, denn es gibt viel zu entdecken. Unübersehbar liegt das Wrack des Schoners »Swiks« am Strand, kurz danach ist mit der knorrigen Trolleiche eine der ältesten Eichen Ölands (ca. 1100 Jahre) zu bewundern. Und knapp dahinter wartet schon der eigentliche »Trollwald« mit seinen schlangenartig gekrümmten Kiefernstämmen, die wilden Gestalten gleichen, die mitten im Tanz erstarrt sind – gleich Trollen, die vom Tageslicht überrascht wurden. Von der Nordostspitze (mit Blick auf Norra Udde und den Leuchtturm »Långe Erik«) geht es zurück über mittelalterliche Schanzenanlagen und vorbei an noch älteren Grabhügeln. Dabei führt der Weg abwechselnd durch Kiefernwald und entlang von Strandwiesen.
Ausgangspunkt: Parkplatz Trollskogen am Besucherzentrum. Zwischen Grankulla und Grankullavik nach Nordosten auf ein schmales Sträßchen abbiegen (»Trollskogen«) und bis zum Parkplatz am Ende der öffentlichen Straße fahren. Anforderungen: Weit überwiegend einfache Wald- und Küstenwanderung mit wurzeligen Abschnitten. Darüber hinaus auf drei kurzen Strecken mit stark steinigem bzw. geröllreichem Untergrund (Tendenz zu »rot«). Einkehr: Nur am Tourende am Naturum Trollskogen (nur in der Hochsaison). Karte: Sverigeserien Top 50, 010 Borgholm. Kombinationsmöglichkeit: Kombinierbar mit Tour 2; ca. 21 km.
Der Ausgangspunkt der Tour befindet sich am Südrand des Trollskogen-Parkplatzes (1). Es ist auch der gleichnamige nördliche Endbahnhof der Museumseisenbahn Böda Skogsjärnväg. Von dort peilen wir ein Törchen auf der Ostseite des Parkplatzes an, durch das wir Kiefernwald betreten. Diese Richtung behalten wir bis zur Ostküste bei, wobei wir rot und gelb markierte Abzweigungen ignorieren. An der Küste (2) schwenken wir links ein, zunächst auf einem Waldweg; dann geht es weiter auf einem angelegten Weg nach Norden. Ab jetzt halten wir uns an die rote Markierung, die uns nach 600 m nach halb rechts – wieder auf einen Waldpfad – lotst. Bald sehen wir rechts am Strand das Wrack des Schoners »Swiks« (3), zu dem wir einen Abstecher machen. Anschließend nehmen wir die bisherige Richtung wieder auf und folgen den roten Pfeilen, die nach halb links weisen, wo wir bald an die Trolleiche (4) (Trolleken) gelangen. Die nächste Attraktion entdecken wir nach einem Rechtsbogen des Wegs: Den eigentlichen Trollwald (5) (Trollskogen), bei dem die Kiefern wie bizarre Baumskulpturen geformt sind. Der roten Markierung weiter vertrauend, kommen wir auf einen querenden Feldweg und machen rechts einen Abstecher zum nördlichsten Punkt der Wanderung, Nordöstra Udde (6), wo wir von weitem einen Blick auf den Leuchtturm »Långe Erik« werfen können. Wieder zurück setzen wir unseren Weg rechts auf einem schmalen Pfad fort. Er kurvt nach links, passiert mittelalterliche Schanzen (hier geröllreich) und anschließend einige Steinhaufengräber. Zunächst marschieren wir noch durch Kiefernwald, dann aber ein Stück auf einer Strandwiese entlang. Dahinter stoßen wir auf einen angelegten Weg und folgen ihm geradeaus und zwar solange, bis auf einem Wegweiser »Naturum« plötzlich ein blauer Pfeil auftaucht. Hier biegen wir rechts ab, laufen zwischen Gehölz linker und Offenfläche rechter Hand entlang und treffen auf einen breiten Plankenweg; dort rechts. Wo er links abknickt, machen wir rechts noch einen Abstecher zur Knysselbryggan (7) und lassen uns dann von ihm zum Besucherzentrum Naturum Trollskogen (8) leiten. Rechts erreichen wir wieder den Ausgangspunkt der Tour am Trollskogen-Parkplatz (1).
Gehzeit 3.45 h
C7
Sand auf (fast) allen Wegen: Strand und Kiefernwald in Ölands hohem Norden
Die nordöstlichste Halbinsel Ölands gehört dem Sand. Er bildete früher Wanderdünen und große Flugsandfelder, die man durch die Pflanzung von Bäumen festlegte. Heute findet man hier lichte Flechten-Kiefernwälder mit offenen Sandflächen, in denen Ameisenlöwen ihre Fangtrichter bauen, beerstrauchreiche Waldtypen, in denen man sich im Juli und August ausgiebig mit Blaubeerpflücken beschäftigen kann, und Bestände mit Fichte, die den Wanderer in den borealen Nadelwald 1000 Kilometer weiter nördlich zu entführen scheinen. In der Hauptsaison kann man einen Teil der Strecke per Schmalspurbahn zurücklegen, denn dann ist Böda Skogsjärnväg in Betrieb, mit dem ursprünglich abgeholzte Bäume zum Hafen transportiert wurden.
Ausgangspunkt: Parkplatz Homrevet. Vom Grankullavägen zum Badeplatz »Homrevet« (beschildert) abbiegen und am Ende der öffentlichen Straße parken. Anforderungen: Einfache Wanderung auf Sand- und auf Waldpfaden, gelegentlich wurzelig, am Strand auf lockerem Sand. Eine hohe Trittleiter. Einkehr: Im Besucherzentrum Naturum Trollskogen (nur Hochsaison). Karte: Sverigeserien Top 50, 010 Borgholm. Varianten: 1) Ab Parkplatz Fagerrör (2), ohne südwestliche Runde; ca. 12 km. 2) Ohne südwestliche Runde und mit der Schmalspurbahn auf dem Skogsjärnväg zurück (nur in der Hochsaison); ca. 7 km (auch für Kinder geeignet). 3) Nur südwestliche Runde zwischen Homrevet und Fagerrör; ca. 4,5 km. Kombinationsmöglichkeit: Kombinierbar mit Tour 1; ca. 21 km. Hinweis: Die Schmalspurbahn Böda Skogsjärnväg verkehrt zwischen Mittsommer und Mitte August Di, Do und So jeweils 3-mal pro Tag (www.bosj.se).
Vom Parkplatz Homrevet (1) nehmen wir den mit Holzbohlen belegten Weg hinunter zum Strand und biegen dort links ab. Nun wandern wir am Strand entlang, um eine kleine Landzunge herum und danach noch knapp 1 km (12–15 Min.) weiter. Bevor der Wald direkt an das Ufer rückt, orientieren wir uns landeinwärts und erreichen auf einem breiten Trampelpfad den Parkplatz Fagerrör (2). Dort halten wir uns rechts und bemerken am hinteren Ende des Parkplatzes einen Pfad und eine weiße Markierung, die uns durch einen lichten Flechten-Kiefernwald wieder zur Küste lotst. Dann geht es mit geringem Abstand am Ufer entlang. Aufgrund der vielen kreuzenden Pfade ist es etwas unübersichtlich, aber die weiße Markierung und die Tatsache, dass der Pfad nie weiter als 40 m entfernt vom Ufer verläuft, helfen uns bei der Wegfindung: im Zweifel also eher zum Meer hin steuern. Am östlichen Rand des Sandfeldes tritt ein Waldpfad in Erscheinung, dem nun leicht zu folgen ist. Nach 2 km (bzw. ca. 30 Min. Wanderzeit) heißt es aufpassen und nach dem weißen Punkt Ausschau halten, denn der markierte Weg zweigt schon vor der Landspitze Ängjärnsudden auf eine Fahrspur (3) links ab. Nach nur 50 m verlassen wir sie und folgen dem Trampelpfad halb rechts. Kurz verläuft der Pfad auf einem Geländerücken, bevor er sich allmählich wieder abwärts der Küste annähert. Ab Fiskåsen führt unser Weg 30 bis 40 m parallel zum Ufer durch den Wald (wir können auch direkt am Ufer entlangwandern, was aber aufgrund des losen Kiesuntergrundes recht beschwerlich ist). In unregelmäßigen Abständen passieren wir nun kleine Hütten, um die uns die weißen Markierungen herumführen. Auf einer Fahrspur geht es – ebenfalls mit weißer Markierung – kurz nach links, bevor wir rechts wieder einen küstenparallelen Weg einschlagen. Hinter einer Trittleiter biegen wir auf einer größeren Lichtung (4) links ab und folgen einem breiten Weg nach Westen, ohne uns um Abzweigungen zu kümmern. Wir erreichen hinter einem Tor, beim Endbahnhof von Böda Skogsjärnväg bzw. am Trollskogen-Parkplatz (5), eine Straße. Wir begleiten sie um eine Linkskurve und finden nach 100 m einen Forstweg halb rechts und nach 50 m eine unscheinbare Fahrspur halb links. An einer Wegeinmündung von links laufen wir geradeaus vorbei und gelangen hinter dem Rechtsknick des Wegs an eine T-Kreuzung: dort links. Hinter einem Rechtsbogen überqueren wir eine Straße und finden die Fortsetzung des Wegs auf der anderen Seite (Wegweiser »Fagerrör«; Markierung jetzt »Ölandsleden«). Der breite Forstweg bringt uns, zwischenzeitlich eine Fahrspur von links aufnehmend, an den östlichen Ortsrand von Grankulla. Hinter den ersten Häusern biegen wir links auf den breiten Forstweg (6) (»Bodvägen«) ab und nehmen nach 500 m bei einer Gabelung (7) den rechten Weg. Über eine Kreuzung untergeordneter Wege marschieren wir geradeaus hinweg und gelangen an eine Wegspinne (8). Diese überqueren wir und folgen nach 30 m dem halb rechts abknickenden Weg (weiterhin Markierung »Ölandsleden«). Der Forstweg bringt uns – Einmündungen von links kümmern uns nicht – in einem Rechtsbogen zur Siedlung Inges, hinter der wir uns auf der Teerstraße links orientieren. Auf Höhe des Endbahnhofs Fagerrör (9) von Böda Skogsjärnväg lockt uns nun eine weiße Markierung rechts in den Wald. Auf der ehemaligen Trasse der Bahnlinie geht es 100 m nach Westen, bevor halb links ein Trampelpfad abzweigt. Wir durchstreifen auf den nächsten 2 km ein ehemaliges Flugsand-Dünengebiet, das heute von Sandkiefernwald bedeckt wird. Querende Sandwege ignorieren wir und biegen erst auf einen kreuzenden Bohlenweg rechts ab. Nach 100 m haben wir den Ausgangspunkt, den Parkplatz Homrevet (1), vor uns.
Gehzeit 2.45 h
8C
Neptuns karge Küste und üppiger Wald
Die Wanderung beginnt gleich mit einem Highlight: den Lunnebodarna, roten Fischerhütten, die eines der bekanntesten Postkartenmotive Ölands sind. Nördlich davon schließen sich Neptuni Åkrar an. »Äcker Neptuns« nannte Carl von Linné bei seiner öländischen Reise die Flachwasserbereiche, die durch eine mehrere Hundert Meter breite Kalkbank (schw. pallkant) entstehen, die nur knapp unterhalb des Wasserspiegels liegt. Landeinwärts trifft man auf eine karge Landschaft aus hintereinander gestaffelten Strandwällen aus Kalkschottern, die kaum Pflanzenbewuchs aufweist und trotzdem – oder deswegen – einen herben Charme entfaltet. Im Binnenland führt der Weg über eine Kalksteppe, Västeralvar, bevor mit dem Naturschutzgebiet Lindreservatet der Gegenentwurf zur bisherigen Kargheit auf dem Programm steht, nämlich ein dichter Lindenwald, üppige Feuchtwälder und saftige Wiesen. Zum Abschluss ermöglicht die Wanderung einen kurzen Umweg zu Byxelkroks Hafen und seinen Fischerbuden.
Ausgangspunkt: Parkplatz 500 m nördlich des Ortsausgangs von Byxelkrok, westlich vom Väg 136 (Neptunivägen). Bei Anfahrt mit ÖNV: Bus bis zur Haltestelle »Byxelkrok Hamn«, dann Start bei WP (9). Anforderungen: Wanderung an der Küste auf Kalkschotter, im Hinterland auf Feldwegen, Wald- und Wiesenpfaden, die stellenweise nass sein können. Im Wald einige Trittleitern. Einkehr: Zahlreiche Möglichkeiten in Byxelkrok. Karte: Sverigeserien Top 50, 010 Borgholm. Varianten: 1) Nur südöstliche Runde: Lindreservatet ab Bergvägen (6); ca. 3,5 km. 2) Nur nördliche Runde: Neptuni Åkrar ohne Byxelkrok, WP (1) bis WP (5), knapp 1,5 km danach (bei einer Wendeschleife) rechts zurück zu WP (1); ca. 6,5 km.
Wir starten vom Parkplatz am Neptunivägen (1) auf einem Rad- und Gehweg entlang der Küste in Richtung Nordosten und passieren die wie Perlen auf einer Schnur aufgereihten Lunnebodarna (auf den flachen Felsen unterhalb lassen sich viele Fossilien entdecken). 50 m bevor sich der Radweg rechts aufwärts schwingt, biegen wir rechts ab und nehmen das direkt neben der Straße liegende Gräberfeld von Forgalla (2), einschließlich einer kleinen Schiffssetzung, in Augenschein. Anschließend begeben wir uns zurück nach unten auf den Radweg, folgen ihm aber nicht in seiner Rechtskurve, sondern setzen den Weg auf einem Pfad geradeaus fort. Nun geht es auf dem Geröllfeld oberhalb der Neptuni Åkrar entlang. Nach ca. 2 km entfernt sich der Hauptweg von der Geländekante, doch ergibt sich die Gelegenheit, halb links auf einem Pfad weiterhin direkt an der Oberkante zu bleiben Etwa 200 m vor einem Wald wählen wir einen Trampelpfad (3) nach rechts und bei der nächsten Verzweigung ebenfalls die rechte Möglichkeit; bei der nächsten Kreuzung von Trampelpfaden links. Auf der Straße halten wir uns kurz rechts, bevor wir nach 200 m links auf einen privaten Feldweg (4) abbiegen (die Benutzung durch Fußgänger ist erlaubt). Über die Steppenheide-Landschaft Västeralvar marschieren wir nach Südosten und wählen bei einer Gabelung (5) den rechten Weg. Zunächst noch durch Offenland, dann durch einen Wald erreichen wir den nördlichen Rand des Siedlungsareals von Byxelkrok, wo der Weg zum Asphaltsträßchen mutiert. Wir lassen verschiedene nach rechts und links abzweigende Wege unbeachtet und wandern nach ca. 1 km an der nach rechts führenden Svältergatan vorbei. Hierher kommen wir nach unserem Abstecher ins Lindreservatet zurück. Nach 100 m entdecken wir den nach links führenden Bergvägen (6). Diesem folgen wir kurz bis er sich teilt und entscheiden uns für die linke Möglichkeit. Nach gut 500 m dürfen wir eine Trittleiter (7) rechts nicht übersehen: mit ihr beginnt unsere Runde durchs Lindreservatet. Zunächst marschieren wir über halboffene Kalksteppenlandschaft nach Süden, wobei uns orange gefärbte Pfosten bei der Orientierung unterstützen. Vor einem geschlossenen Kiefernwald orientieren wir uns nach links und begleiten kurz eine Mauer, bevor der Weg halb links schwenkt. In einer Senke schickt uns ein Wegweiser erneut nach halb links. Wir durchqueren ein Törchen und kommen auf eine üppige und artenreiche Wiese, in der sich die orangen Pfosten mitunter im hohen Gras verstecken. Geradeaus betreten wir den namengebenden Lindenwald, durch den sich ein schmaler, aber klar sichtbarer Pfad hindurchschlängelt. Allmählich geht der Lindenwald in einen Sumpfwald über, dessen nässeste Bereiche von Bohlen überspannt werden. Hinter einer Trittleiter erwartet uns dann wieder eine halboffene Landschaft und über eine weitere Trittleiter erreichen wir vor der bekannten Trittleiter (7) wieder den Feldweg, auf den wir rechts abbiegen. Nach 500 m geht es auf dem Querweg am Ende des Bergvägen (6) rechts und an der Svältergatan links. Nach 1 km gelangen wir zur Ortsmitte von Byxelkrok (8), halten uns auf der Hauptstraße rechts und machen dann noch einen kurzen Umweg nach links zum Hafen (9) hinunter. Anschließend wandern wir parallel zur Straße nach Norden und kommen wieder zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Neptunivägen (1), zurück.
Gehzeit 1.30 h
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Zu einer sagenumwobenen Insel vor der Küste Ölands
Blå Jungfrun war viele Jahrhunderte lang im Volksaberglauben als Hexentreffpunkt, als »Schwedischer Blocksberg«, berüchtigt. Heutzutage verzaubert diese Insel, einer von Schwedens kleinsten Nationalparken, vor allem Naturliebhaber. Schon von weitem beeindruckt sie durch ihre regelmäßige Silhouette, beim Näherkommen fällt dann vor allem der rote Granit ins Auge, der durch die Einwirkung der Gletscher zu gerundeten Formen geschliffen wurde. Auf den Felsen wachsen bunte Flechten und Moose, während sich in den Klüften Kiefern festkrallen. Die südexponierten Hänge bilden ein Kontrastprogramm, denn dort findet man sich unvermutet inmitten artenreicher Eichenbestände wieder. Wer Glück hat, kann einen Blick auf einen Adler erhaschen oder Gryllteisten beobachten. An mehreren Stellen trifft man auf Zeichen menschlicher Aktivität, zum Beispiel in Form eines aus Steinen gelegten Labyrinths, das nachweislich seit dem Besuch Carl von Linnés im Jahr 1741 existiert (der es erstmals beschrieb), aber möglicherweise deutlich älter ist. Diese Wanderung bietet also viele Attraktionen und Beobachtungsmöglichkeiten, ist aber alles andere als ein Sonntagsspaziergang.
Ausgangspunkt: Kai in Byxelkrok. Das Schiff »M/S Solkust« verkehrt von Byxelkrok in der Hochsaison (Anfang Juli bis Mitte August) täglich, in der Nebensaison nur sonntags. Auf Blå Jungfrun wird i. d. R. entweder die Anlandestelle Lervik oder Sikhamn angesteuert (wird vom Kapitän situationsbedingt je nach Wind und Wellengang entschieden). Anforderungen: Kurze, aber anspruchsvolle Wanderung auf Fels- und Gerölluntergrund, stellenweise steil, auch über Felsstufen und Klüfte. Bei Nässe sehr unangenehm zu begehen, da dann der Flechtenbewuchs die Oberfläche glitschig macht. Profiliertes Schuhwerk ist unbedingt zu empfehlen. Einkehr: Keine. Karte: Auf dem Schiff werden Broschüren mit Detailkarten ausgehändigt. Hinweise: 1) Die Beschreibung erfolgt ausgehend von der Anlandestelle Sikhamn. Falls das Schiff an der Anlandestelle Lervik anlegt, dann zum Rundweg hinauflaufen und dem Tourenverlauf ab und bis WP (2) folgen. 2) In der Hauptsaison Überfahrt frühzeitig buchen (www.solkustturer.se). 3) Von der Insel dürfen keine Gegenstände (Steine etc.) mitgenommen werden.
Vom Sammelplatz oberhalb der Anlandestelle in Sikhamn (1) führt ein Pfad halb rechts über Granitblöcke und stellenweise Bohlenstege hinauf zum Rundweg. Am dortigen Wegweiser (»Toppen«) biegen wir links ab. Wir folgen nun den Pfosten, deren oberes Ende weiß eingefärbt ist; sie dienen uns während der gesamten Runde als Markierungen und Orientierungshilfen. Mit etwas Auf und Ab gelangen wir zur Verzweigung (2) oberhalb der Anlandestelle Lervik. Wir befinden uns dabei auf Granitfelsen, die stellenweise allmählich, stellenweise jäh abfallen. Der Weg setzt sich halb rechts auf einem Granitabsatz fort, ist zunächst durch ein Geländer gesichert und knickt dann rechts ab. Nun beginnt der Aufstieg, der mancherorts steil ist und über Felsuntergrund und durch lückigen Kiefernbestand führt. Je mehr wir an Höhe gewinnen, umso mehr flacht das Gelände ab. Am Blå-Jungfrun-Gipfel (3) erwartet uns ein Wegweiser: Links könnte der Abstieg über blockreiches Gelände zur »Jungfrukammeren« erfolgen (»schwarz«/schwierig); wir aber entscheiden uns rechts für den Normalabstieg zur »Kyrkan«. Kurz nachdem uns das dichte Laubdach des Övre Sydskogen umfängt, gelangen wir zu einer Kreuzung unterhalb der »Kyrkan«, einer Höhle, die sich links oberhalb von uns befindet. An diesem Kreuzungspunkt stößt der Weg von der »Jungfrukammeren« wieder zu uns, den wir aber nicht einschlagen, sondern uns vielmehr über ein paar Stufen abwärts orientieren. Danach schließt sich eine ebene Passage durch einen artenreichen Edellaubholz-Wald an. Nach einem kurzen Abschnitt über offene Felsen tauchen wir in den Sydostskogen ein, einen weiteren artenreichen Waldbestand. Wir stoßen auf einen von der Vaktstuga kommenden Querweg, halten uns rechts und gelangen zum Labyrinth (4). Dahinter führt der Weg über felsiges und steiniges Gelände und nähert sich der Küste an. An einer Stelle können wir einen Abstecher hinunter zum Strand machen, was sich wegen der am Strand liegenden, marmorierten Sandstein-Kiesel und anderer vom Meer geschliffenen Steine lohnt (bitte nichts mitnehmen!). Dazu beim Schild »Stensliperiet«, das sich unterhalb des Wegs befindet, umkehren, ca. 50 m auf dem Weg zurücklaufen und entlang einer schmalen, diagonal verlaufenden Felskante steil zum Kieselstrand absteigen (nicht möglich bei nassem Untergrund). Wieder zurück auf dem Hauptweg, weist uns nach 200 m ein Schild nach links zur Jättegrytan (5), einer Gletschermühle. Nach diesem Abstecher geht es erneut durch ruppiges Gelände zunächst nach Norden und oberhalb an einem Leuchtfeuer vorbei. Danach schwingt der Weg nach rechts, passiert eine kleine Bucht und erreicht hinter einem kurzen steilen Anstieg über Treppen alsbald eine Kreuzung. Dort links (»Sikhamn«). Auf bekanntem Weg steigen wir wieder zur Anlandestelle Sikhamn (1) hinunter.
Gehzeit 2.15 h
87
Über ehemalige Flugsanddünen zu prähistorischen Siedlungsresten
Nördlich von Böda erstreckt sich das Naturreservat Böda Backar, das aus ehemaligen Flugsanddünen besteht und heute von lichtem Sand-Kiefernwald bestanden ist. Von dort aus führt ein Exkurs nach Westen zum spannenden Etappenziel Rosendal, einer eisenzeitlichen Siedlung (ca. 300 n. Chr.), von der noch Hausfundamente und Mauern sichtbar sind (Erläuterungen vor Ort auch auf Deutsch). Zurück in den Böda Backar schlängelt sich der Weg durch dichtere Fichten- und Buchenbestände, bevor auf den letzten Kilometern wieder Kiefernwald auf dem Programm steht.
Ausgangspunkt: Parkplatz am nördlichen Ortsrand von Böda, 200 m nördlich der Abzweigung nach Byrum. Beim Schild »Varuhus« vom Väg 136 links abbiegen und auf der Kiesfläche parken. Bei Anfahrt mit ÖNV: Bus bis zur Haltestelle »Stationsvägen« in Böda, von dort 100 m entlang Väg 136 zu WP (1). Anforderungen: Waldwanderung auf Waldpfaden und Forstwegen, generell etwas wurzelig. Im Bereich der prähistorischen Siedlung Rosendal steinig. Einkehr: Verschiedene Möglichkeiten auf dem Campingplatz Böda Sand, ca. 500 m abseits des Wegs (auch für externe Besucher zugänglich). Karte: Sverigeserien Top 50, 010 Borgholm. Variante: Ohne westlichen Tourenteil: von WP (2) direkt zu WP (5); ca. 5,8 km.
Gegenüber der Einfahrt des Parkplatzes am Väg 136 (1) taucht eine Fahrspur in den Wald ein, die wir aber bereits nach 10 m links aufwärts auf einem blau markierten Waldpfad verlassen. Mit etwas Auf und Ab geht es auf dem Pfädchen durch Kiefernwald über die ehemaligen Wanderdünen, kreuzende Wege werden ignoriert. Unser Pfad vereinigt sich nach 800 m mit einem von rechts kommenden, gelb markierten Weg. 300 m dahinter erreichen wir eine Wegkreuzung (2). Wir verlassen die blaue Markierung, wenden uns – ohne Markierung – nach links und überqueren die Hauptstraße, Väg 136. Dahinter gehen wir geradeaus in den Wald hinein und biegen nach 50 m rechts auf einen breiten Forstweg ab. Nach 600 m öffnet sich rechts die abgezäunte Lichtung der eisenzeitlichen Siedlung Rosendal, zu der uns ein Törchen (3) nach weiteren 200 m Zutritt gewährt. Wir navigieren nun anhand orange markierter Stäbe durch das Gelände der eisenzeitlichen Siedlung: zunächst zu einer kleinen Info-Plattform, dann rechts an mehreren Hausfundamenten vorbei und anschließend mit einer Linkskurve an einer Mauer entlang. Wir steuern dann eine weitere Info-Plattform halb rechts vor uns an. 50 m dahinter knickt der Weg links ab. Eine weitere Info-Plattform liegt am Weg, bevor der Pfad sich in einem Rechtsbogen einem Törchen nähert, durch das wir in Kiefernwald gelangen. Mit einem anschließenden Linksbogen erreichen wir eine alte Begräbnisstätte. Halb links erkennen wir ein Törchen, das uns wieder auf den Forstweg entlässt, wo wir uns rechts halten. Bei der nächsten Kreuzung rechts und bei der T-Kreuzung mit der Straße, Väg 994 (4), ebenfalls rechts. Nach 150 m folgen wir halb links einem Waldweg; er bringt uns mit einem Rechtsbogen zurück zur Straße, wo wir unsere Tour auf der anderen Seite auf einem Waldweg weiter fortsetzen. Auf ihm kommen wir geradeaus zur Hauptstraße Väg 136, wo wir scharf links abbiegen. Nach 70 m führt ein unmarkierter Weg rechts wieder in den Wald von Böda Backar (5) hinein, wo wir nach wenigen Metern auf einen Querweg mit der bekannten blauen Markierung stoßen; dort links. Wir vertrauen uns ihm an, wobei er uns zunächst durch dichte Fichten- und Buchenbestände lotst. Eine Kreuzung mit einer Fahrspur überqueren wir ebenso geradeaus wie die Kreuzung mit einem Pfad ein paar Hundert Meter dahinter (weiterhin blaue Markierung). Unser Pfad mündet auf einen breiten Fahrweg, auf dem wir rechts eine Brücke queren, um uns gleich dahinter nach links zu orientieren. Bei der nächsten T-Kreuzung (6) wählen wir zunächst die rechte und 50 m dahinter – bei einer V-Gabelung – die linke Möglichkeit und verlassen hier vorübergehend die blaue Markierung. Wir marschieren am Rand einer Lichtung entlang, unterqueren eine Stromleitung geradeaus (hier stößt blau wieder zu uns) und kommen zu einer weiteren V-Gabelung; dort rechts. Nach 200 m folgen wir dem Hauptweg (7) nach rechts (blaue Markierung) und wenden uns auf einem breiten Forstweg nach weiteren 200 m nach links. Nach knapp 200 m heißt es aufpassen: Unser blau markierter Pfad (8) biegt rechts in den Wald hinein ab; hinter der Stromleitungstrasse gehen wir bei einer Gabelung (9) halb links, bei der nächsten Kreuzung ebenfalls links und bei der nächsten Möglichkeit rechts. Dann erklimmen wir noch einmal die ehemaligen Dünen, bevor wir auf einen Querweg gelangen; dort links. Jenseits der Hauptstraße haben wir den Parkplatz am Väg 136 (1) wieder vor uns.
Gehzeit 2.00 h
C7
Durch das Reich der Ameisenlöwen zum größten Raukfeld Ölands
Auf dem Hinweg zu Byrums Raukfeld geht es zunächst durch Kiefernwald, der umso lückiger wird, je ausgeprägter die Sandfelder werden. Hier lohnt es sich, abseits des Wegs nach den Fangtrichtern von Ameisenlöwen Ausschau zu halten, die meist in Kolonien vorkommen. Am südlichsten Punkt wartet das Highlight der Tour, Byrums Raukfeld. Es ist zwar nicht das einzige Rauk-Areal Ölands, aber das größte und spannendste. Dabei handelt es sich um Riffkalkbildungen des ordovizischen Meeres, die durch Erosion aus dem umgebenden weicheren Kalkstein herausmodelliert wurden und skurrile, bis zu 5 Meter hohe Felsformationen (schw.: rauk, Mz. raukar) bilden. Bei Byrum lässt sich dieser Prozess auf fast 900 Metern Länge »live« erleben, denn die Raukar sind dem stetigen Wellenschlag ausgesetzt. Man darf sich in dieser außergewöhnlichen Felslandschaft frei bewegen und kann auf eigene Faust die merkwürdigen Felsformen erforschen, muss aber darauf achten, nichts zu beschädigen. Der Rückweg führt am Strand entlang, der zum Baden einlädt.
Ausgangspunkt: Parkplatz Ramsnäs. Am nördlichen Ortsrand von Böda links auf den Väg 990 in Richtung Byrum abbiegen. Nach 4 km dem Wegweiser »Ramsnäs« nach rechts folgen und am Ende der öffentlichen Straße parken. Anforderungen: Einfache Wanderung, häufig auf losem Sand. Am Strand stellenweise über kiesigen Untergrund, im Rauk-Areal auf Kalkschotter. Einkehr: Bewirtung am Hafen von Byrum (nur in der Hochsaison). Karte: Sverigeserien Top 50, 010 Borgholm. Hinweis: Byrums Raukar ist ein Naturreservat, aus dem keine Steine entnommen werden dürfen.
Direkt an der Infotafel am Parkplatz Ramsnäs (1) beginnt ein mit weißen Punkten an Bäumen markierter Waldpfad, der (in Fahrtrichtung gesehen) links in den Wald hineinführt; wir folgen ihm nach Süden. Kleinere Abzweigungen nach rechts lassen wir unbeachtet. Nach etwa 500 m bemerken wir eine Traktorspur, die von links oben kommend auf unseren Weg mündet. Wir bleiben dem weiß markierten Weg nach dieser Einmündung nur noch wenige Meter um eine Rechtskurve herum treu, bis ein unmarkierter Trampelpfad (2) halb links abzweigt. Den nehmen wir! Wir wandern durch lichten Kiefernwald, der immer wieder von Sandfeldern unterbrochen wird, in denen wir nach den Fangtrichtern von Ameisenlöwen Ausschau halten können. Eine technische Einrichtung lassen wir links liegen. Aus unserem Trampelpfad wird eine breite Sandschneise in Richtung Südsüdosten, die auf den ersten Blick gar nicht als Weg zu erkennen ist. Erst allmählich wird sie schmaler und ist – wo der Wald dichter wird – dann auch als Fahrspur wahrzunehmen. Abzweige nach links oder rechts interessieren uns nicht. Unser Weg mündet auf den Ölandsleden (3), einen breiten Radweg, den wir zunächst halb rechts entlangwandern, ihn dann aber rechts in den Wald abzweigen lassen, während wir stattdessen dem Feldweg geradeaus bis zur Straße, dem Väg 990 (4), folgen. Schräg rechts gegenüber setzt sich unsere Wanderung auf einer Fahrspur durch Wald fort. Eine Abzweigung nach links wird ignoriert. Der Weg entlässt uns auf die Straße, auf der wir uns links orientieren. Nach gut 300 m, hinter einer langgezogenen Linkskurve, entdecken wir einen Feldweg (5) nach rechts. Er beschreibt eine S-Kurve (rechts-links). Dahinter lassen wir zunächst eine Abzweigung nach rechts, dann nach links unbeachtet. Wir überqueren einen kreuzenden Feldweg geradeaus und nehmen bei der anschließenden Gabelung die rechte Möglichkeit. An einem Zaun entdecken wir ein paar Meter links einen Übergang. Dahinter halten wir uns auf einem Fahrweg rechts, gehen links über den Parkplatz und sehen die Formationen von Byrums Raukar (6) nun unmittelbar vor uns. Wir wandern an ihnen entlang nach Nordosten (wir können aber beliebig Abstecher machen). Wir passieren den kleinen Hafen von Byrum (7) und begeben uns geradeaus auf den Strand, auf dem wir die nächsten 2,5 km entlangspazieren. Hinter (!) einer vorspringenden Landspitze sehen wir 20 m rechts eine kleine Fischerhütte, Kinshögar (8), biegen vor ihr landeinwärts ab und folgen einem Feldweg nach rechts. Beim Schild »Byrums Raukar« geht es erneut rechts und – mit der weißen Markierung als Wegweiser – mit einem Linksbogen zurück zum Parkplatz Ramsnäs (1).