© 2016 Sabine Ruthenfranz

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Fotos und Illustrationen, sofern nicht anders gekennzeichnet: Sabine Ruthenfranz

Lektorat: Katja Wolf, Lüneburg

Gestaltung und Satz: Agentur rundum GWK, Bochum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

Alle in diesem Buch genannten Informationen und Angaben wurden mit größter Sorgfalt recherchiert. Es kann jedoch keine Garantie für die Richtigkeit der Informationen gegeben werden. Die Autorin übernimmt keinerlei Haftung für Schäden oder Unfälle, die im Zusammenhang mit der Nutzung von Informationen aus diesem Buch entstanden sind.

ISBN 978-3-7412-2078-4

Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort
  • Einleitung - Grundlagen Katzenpflanzen
  1. Verwechslungsgefahren bei Pflanzen
    • Verwechslungsgefahr aufgrund des Namens
    • Häufige Verwechslungen
  2. Unbedenkliche Dekopflanzen
    • ...für den Balkon
    • Sortenvielfalt entdecken
  3. Durch das Jahr auf dem Katzenbalkon
  4. Pflanzkalender für den Balkon
  5. Futterpflanzen
    • Was ist eine Futterpflanze?
    • Interview: Futterpflanze ist nicht gleich Futterpflanze
  6. Top-10 Giftpflanzen (und unbedenkliche Alternativen)
    • Giftpflanzen im Frühjahr
    • Giftpflanzen im Sommer
    • Abbildung besonders giftiger Pflanzen
    • Giftpflanzen in Herbst und Winter
    • Giftige Schnittblumen
    • Giftige Kräuter & Kulinarisches
    • Giftige Zimmerpflanzen
  7. Düngen im Katzenhaushalt
    • Mineralischer und organischer Dünger
  8. Den Katzenbalkon einrichten
    • Einkaufsliste für den Katzenbalkon
  9. Schädlinge abwehren ohne Chemie
    • Schädlinge
  10. Biologischer Pflanzenschutz
    • Nützlinge
    • Abbildung Nützlinge im Einsatz
  11. Pflanzenapotheke
    • Rezepturen zum Pflanzenschutz
  12. Bienenschutz und Guerilla-Gardening
  13. Wasserpflanzen im Katzenhaushalt
  14. Kurzcheck zur Risikoeinschätzung
  15. Was tun bei Vergiftungsverdacht?
  • Glossar
  • Feedback und Kontakt
  • Buchtipps
  • Literatur
  • Stichwortregister

Vorwort

Über die durchweg positive Resonanz zum ersten Teil meines Buchs „Katzenpflanzen - geeignete Pflanzen finden, Giftpflanzen erkennen, Vergiftungen vermeiden“ habe ich mich riesig gefreut und freue mich noch immer. Schließlich ist es ein Thema, welchem ich mich seit vielen Jahren mit viel Zeit und Herzblut widme. Einerseits aus meiner eigenen Freude an Pflanzen und Liebe zu Katzen heraus, andererseits aber auch um Halter zu informieren und das Lebensumfeld von Wohnungskatzen zu verbessern. Denn eine übertriebene Angst vor Vergiftungen führt oft dazu, dass sämtliche Pflanzen aus der Wohnung verbannt werden, einzelne Räume des ohnehin schon begrenzen Lebensumfelds der Katze unzugänglich gemacht werden und die Wohnung so zu einem tristen Aufenthaltsort wird. Ein zu leichtfertiger Umgang mit Pflanzen hingegen lässt das vermeidbare Vergiftungsrisiko steigen und setzt Katzen einer unnötigen Gefahr aus.

In meinem Buch „Katzenpflanzen“ habe ich mich den Grundlagen gewidmet und erklärt was es überhaupt bedeutet, wenn eine Pflanze giftig ist. Ich habe darin den Unterschied zwischen „Knabberpflanzen“ und „unbedenklichen Dekopflanzen“ erläutert und auch erklärt wie man bestenfalls mit Pflanzen im Katzenhaushalt umzugehen hat. Auf den ersten Blick erscheinen diese Informationen nicht für jeden interessant und der Wunsch nach einer einfachen Giftpflanzenliste zum Nachschlagen ist auch für mich absolut nachvollziehbar. Doch so einfach ist es leider nicht und ich verspreche, dass es sich lohnt ein paar Seiten mehr zu diesem Thema zu lesen. Denn diese Grundlagen sind wichtig um zu verstehen, warum es keine vollumfängliche und ultimative Giftpflanzenliste geben kann, worin die Schwierigkeiten bestehen und wie man mit den Risiken im Katzenhaushalt umgehen kann. Ebenso ist eine umfangreiche Giftpflanzenliste (botanische und deutsche Namen) zum Nachschlagen enthalten, die ich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt habe. Wer diesen Teil also noch nicht gelesen hat, dem möchte ich ihn an dieser Stelle ans Herz legen.

In diesem zweiten Band gehe ich auf weitere Fragen im Umgang mit Pflanzen im Katzenhaushalt ein. Er richtet sich an alle, die sich noch mehr mit dem Thema auseinandersetzen möchten und beantwortet zahlreiche Fragen von Katzenfreunden, die ich im Laufe der letzten Jahre gestellt bekommen habe. Wie der Titel des Buchs bereits vermuten lässt, liegt der inhaltliche Fokus dieses Mal etwas mehr auf dem Katzenbalkon. Aber auch Katzenhalter ohne Balkon werden Anregungen und Tipps finden, die sie in der Wohnung umsetzen können. Diejenigen, die bereits das Buch „Katzenpflanzen“ gelesen haben, werden an einigen Stellen auf Hinweise stoßen, die sie bereits kennen.

Diese Informationen richten sich an Leser/innen, welche das erste Buch noch nicht kennen und sollen Missverständnisse im Umgang mit Katzen und Pflanzen verhindern. So ist auch der „Kurzcheck zur Risikoeinschätzung“ erneut in diesem Band enthalten, da er, wie ich finde, einen einfachen Weg zur Risikoermittlung darstellt und denjenigen, die das erste Buch vielleicht doch noch nicht gelesen haben, eine wichtige Hilfestellung ist.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Nachschlagen in diesem Buch und einen allzeit grünen Daumen.

Herzlichst, Sabine Ruthenfranz

Einleitung - Grundlagen Katzenpflanzen

Aller Anfang ist schwer und so ist es auch im Umgang mit Pflanzen im Katzenhaushalt. Die ausführlichen Grundlagen habe ich im ersten Band meines Buchs „Katzenpflanzen“ erläutert. Um Missverständnissen bei den Neueinsteigern in dieses Thema vorzubeugen, erläutere ich die Grundlagen hier noch einmal im Schnelldurchgang. Leser des ersten Bands können die Einleitung nutzen, um sich nochmals die wichtigsten Details ins Gedächtnis zu rufen oder aber direkt zum nächsten Kapitel weiter blättern.

„Die Dosis macht das Gift“

Das Zitat des bekannten Arztes und Alchemisten Paracelsus haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Es bedeutet, dass allein die aufgenommene Menge darüber entscheidet, ob etwas giftig ist oder nicht. Ich schreibe Ihnen das hier in die Einleitung, weil dieses Zitat im Prinzip die Basis aller Informationen zum Thema Giftigkeit in einem kurzen Merksatz erklärt.

Ob und wie stark etwas giftig wirkt, hängt von der aufgenommenen Menge ab!

Giftigkeit nach Tierart

Jedes Individuum reagiert anders auf Giftstoffe. Ungiftig für den Menschen, bedeutet nicht zwangsläufig auch ungiftig für Katzen. Giftiges für den Menschen, kann unter Umständen von Vögeln problemlos vertragen werden. Eine Aussage über die Giftigkeit einer Pflanze gilt also immer nur für eine bestimmte Tierart.

Ob und wie stark etwas giftig wirkt, hängt auch von der jeweiligen Tierart ab!

Begleitumstände einer Giftaufnahme

Es gibt bestimmte Umstände, die eine Vergiftung überhaupt erst entstehen lassen, sie abschwächen oder gar verhindern. Man stelle sich hierbei als Beispiel einfach die Wirkung von Alkohol auf nüchternen Magen vor und nach einem ausgiebigen Festmahl, bei einem Säugling und bei einem gesunden, kräftigen Menschen. Bestehende Vorerkrankungen, das Gewicht und das Alter beeinflussen den Verlauf einer Giftaufnahme. Bei einer Vergiftung durch Pflanzen kann zudem auch noch die Konzentration des Giftgehalts je nach Standort der Pflanze schwanken.

Ob und wie stark etwas giftig wirkt, hängt von verschiedenen Begleitumständen einer Giftaufnahme ab!

Giftaufnahme ohne sichtbare Folgen

Wenn eine Katze an einer Pflanze geknabbert hat, heißt das Ausbleiben von Vergiftungserscheinungen NICHT, dass diese Pflanze ungiftig ist. Es kann sein, dass die Menge nicht ausreichend war um äußerlich erkennbare Symptome hervorzurufen oder aber, dass das Gift erst langfristige Schäden verursacht.

Ob und wie stark etwas giftig wirkt, erkennt man NICHT am Ausbleiben von Vergiftungssymptomen!

Vergiftungsrisiko von Freigängern und Wohnungskatzen

Sowohl Freigänger als auch Wohnungskatzen werden nicht durch ihre Instinkte vor einer Giftaufnahme geschützt. Jedoch haben Katzen mit Freigang in der Regel genügend ungiftige Alternativen. Das Vergiftungsrisiko einer reinen Wohnungskatze hingegen ist aufgrund tendenziell höherer Langeweile größer einzuschätzen und auch deshalb, weil wir Menschen ihnen die Giftpflanzen direkt vor die Nase setzen.

Katzen wissen NICHT, was giftig oder ungiftig ist und lernen es auch nicht durch Vergiftungsunfälle!

Pflanzenschutzmittel

Fast alle Pflanzen die im Handel angeboten werden, sind mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und können für Katzen giftig sein. Deshalb sollten insbesondere frisch gekaufte Pflanzen nicht sofort zum Knabbern angeboten werden, es sei denn es handelt sich ausdrücklich um Futterpflanzen. Denn Fungizide, Pestizide, Blattglanzspray und Co. machen auch ungiftige Pflanzen sekundär giftig.

Pflanzenschutzmittel können an sich ungiftige Pflanzen giftig machen!

Abschließend noch ein wichtiger Hinweis:

Bitte berücksichtigen Sie bei allen Pflanzenempfehlungen in diesem Buch, dass jede Katze ein Individuum ist und anders auf bestimmte Substanzen und Mengen einer Substanz reagieren kann. Hat Ihre Katze gesundheitliche Schwierigkeiten, kann auch eine unbedenkliche Pflanze der Auslöser dafür sein. Insbesondere unersättliche Knabberkatzen (Knabberjunkies) sollten Sie stets im Auge behalten und die Pflanzen bei übermäßigem Verzehr wegstellen. Mit Pflanzenschutzmitteln oder anderweitig behandelte Pflanzen sollten, auch wenn sie selbst an sich ungiftig sind, nicht als Knabberpflanze zum Verzehr angeboten werden. Achten Sie auch auf chemisch behandelte oder giftige Schnittblumen in der Vase und auf gedüngtes Gießwasser, zu welchem die Katzen möglicherweise Zugang haben. Lassen Sie Ihre Katze auch nicht das Wasser aus Blumenvasen trinken.

1. Verwechslungsgefahr bei Pflanzen

Die Identifikation von Pflanzen ist nicht immer einfach. Gerade als Laie verlässt man sich nur allzu gerne auf das Äußere. Dabei ist eine sichere Identifikation anhand des Aussehens oftmals nicht möglich oder zumindest sehr fehleranfällig. Sogar dann, wenn man die echte Pflanze vor sich stehen hat. Unterschiedliches Aussehen in verschiedenen Wachstumsstadien ist zum Beispiel einer der Gründe dafür. Denn einzelne Wachstumsstadien zeigen nicht unbedingt das klassische Aussehen der Pflanze, anhand derer man sie bestimmen könnte.

Versucht man sein Glück über ein Foto an Stelle der echten Pflanze, wird es noch schwieriger. Die jeweilige Beleuchtung verfälscht die Farben, wichtige Details sind in der Gesamtansicht nicht zu erkennen und in der Nahaufnahme fehlt der Blick auf die Wuchsform. Ganz abgesehen von den etwaigen fehlenden Talenten des Fotografen. Nicht selten werden vollkommen unscharfe, verwackelte und schlecht fotografierte Bilder in Onlineforen zur Diskussion bereitgestellt. Farbige Schatten geben dann oft nur einen vagen Hinweis darauf, dass es sich wohl um eine Pflanze handeln wird. Aber um welche?

Freilich macht es mehr Spaß anhand von Fotografien die Pflanzen auszusuchen, aber: Aufgrund der genannten, optischen Verwechslunggefahren sollte das nicht der einzige Weg zur Identifikation sein.

So schön ein reiner Bildband über Katzenpflanzen wäre, so unsicher wäre er leider auch.

Neben dem Aussehen haben wir erfreulicherweise noch die Möglichkeit unsere Pflanzen anhand der Namen zu identifizieren. Aber auch hier liegt der Teufel im Detail. Die deutschen umgangssprachlichen Bezeichnungen, die Trivialnamen, können sehr verwirrend sein, da sie teils regional unterschiedlich sind oder sogar manchmal ein vom familiären Umfeld weitergegebener Name sind. Außerdem sind sie nicht eindeutig. Bleiben uns also nur die oftmals schwierigen, botanischen Namen, die wirklich einen Hinweis darauf geben, um welche Pflanze es sich genau handelt. Vorausgesetzt die Pflanze ist im Gartencenter auch richtig ausgezeichnet. Denn ich finde immer häufiger Pflanzen im Handel, die gar nicht oder nur mit einem Markennamen ausgezeichnet sind, der oftmals rein gar nichts über die Pflanze aussagt.

In diesem Kapitel möchte ich ein paar Verwechslungsfallen vorstellen, die im Zusammenhang mit giftigen Pflanzen für unsere Katze eine Rolle spielen, um Sie für die Verwechslungsgefahren zu sensibilisieren.

Verwechslungen aufgrund des Namens

Im Folgenden eine beispielhafte Gegenüberstellung ähnlich klingender, deutscher Namen.

Für eine sichere Identifikation der Pflanzen, helfen nur die botanischen Namen, die oftmals leider echte Zungenbrecher sind.

Petersilie - Hundspetersilie

Lilie - Grünlilie

Kamille - Hundskamille

Wurmfarn - Frauenhaarfarn

Osterglocke - Glockenblume

Echter Jasmin - Gelber Jasmin

Weihnachtskaktus - Weihnachtsstern

Fleißiges Lieschen - Flammendes Käthchen

Ranunkel - Ranunkelstrauch

Und? Wissen Sie welche giftig und welche davon ungiftig sind?

Die folgenden, fett markierten Pflanzen gehören zu den giftigen. Auch wenn die Namen so ähnlich klingen, wie ihre teils gering oder nur weniger giftigen Namensvettern:

Petersilie (leicht giftig) - Hundspetersilie

Lilie - Grünlilie

Kamille - Hundskamille

Wurmfarn - Frauenhaarfarn

Osterglocke - Glockenblume

Echter Jasmin - Gelber Jasmin

Weihnachtskaktus - Weihnachtsstern

Fleißiges Lieschen (leicht giftig) - Flammendes Käthchen

Ranunkel - Ranunkelstrauch

Wenn wir jetzt die botanischen Namen hinzuziehen, kann man gut erkennen, dass diese für eine Unterscheidung der Pflanzen besser geeignet sind:

Petroselinum crispum - Aethusa cynapium

Lilium longiflorum - Chlorophytum comosum

Matricaria chamomilla - Anthemis alpestris

Dryopteris filix-mas - Adiantum capillus-veneris

Narcissus pseudonarcissus - Campanula sp.

Jasminum officinale - Gelsemium sempervirens

Schlumbergera russelliana - Euphorbia pulcherrima

Impatiens walleriana - Kalanchoe blossfeldiana

Kerria japonica - Ranunculus asiaticus

Um das „Chaos“ perfekt zu machen, gibt es auch noch Pflanzen wie die unbedenkliche Primel (Primula vulgaris) und die giftige Becherprimel (Primula obconica), welche sogar ähnliche botanische Namen tragen. Also leider alles nicht so einfach.

Häufige Verwechslungen

Die Verwechslungsgefahr aufgrund optischer Ähnlichkeiten war ein Grund dafür, dass ich mich so intensiv mit dem Thema Katzenpflanzen auseinandergesetzt habe. Bei meinen ersten Recherchen stieß ich immer wieder auf Pflanzenangaben, die sich widersprachen, obwohl es sich augenscheinlich um ein und dieselbe Pflanze zu handeln schien. Erst später fiel mir auf, dass einige Angaben, die ich gelesen hatte, schlichtweg falsch waren. Aber auch, dass ich einige Pflanzen, die sich sehr ähnlich sehen, tatsächlich verwechselt hatte. Damit das nicht oder zumindest möglichst nicht passiert, hilft es sich der Tatsache möglicher Verwechslungsgefahren bewusst zu werden und sich immer wieder diese Beispiele ins Gedächtnis zu rufen, um gewarnt zu sein.

Bergpalme, Kentia-Palme und Goldfruchtpalme

Die Bergpalme (Chamaedorea elegans) wird oft als unbedenklich eingestuft, jedoch bildet sie giftige, gelbe Blüten aus. Soweit der bisherige Informationsstand. Informationen in Fachbüchern und auf einigen seriösen Internetseiten widersprechen sich jedoch bezüglich der Giftigkeit hier und da. Die Antwort auf eine offizielle Anfrage im Rahmen meiner Recherche sagt, dass die Pflanze Saponine enthalten soll, welche nach Verzehr primär Magen-Darm-Probleme auslösen können.

Auf einigen offiziellen Internetseiten ist die Bergpalme als „vermutlich ungiftig“ eingestuft, da in der Fachliteratur bisher keine Vergiftungsfälle beschrieben worden sind. Demnach ist die Bergpalme nicht unbedingt als stark giftige Pflanze einzustufen. Dennoch sollte man die Bergpalme bei Katzen, die sehr häufig und intensiv knabbern, besser aus deren Umfeld entfernen. Denn gerade die grasähnlichen Wedel animieren Katzen geradezu sie zu fressen.

Die Kentia-Palme (Howea forsteriana) und die Goldfruchtpalme (Chrysalidocarpus lutescens) werden hingegen als ungiftig eingestuft, auch wenn sie der Bergpalme auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich sehen. Man muss am besten alle Pflanzen nebeneinander stellen, um die Unterschiede zu erkennen.

Bergpalme (Chamaedorea elegans)

Golclfruchtpalme Chrysaliclocarpus lutescens)

Kentia Palme (Howea forsteriana)

Elefantenfuß und Flaschenbaum

Ähnlich wie die Bergpalme hat mich auch der Elefantenfuß hinsichtlich seiner Giftigkeit für Katzen einiges an Recherchezeit gekostet. Denn auch hier sorgten die umgangsprachlichen Bezeichnungen für Verwirrung. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der beliebte Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata oder stricta, auch Nolina genannt) ist leider giftig!

Leider giftig

Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata oder Beaucarnea stricta):

Die Bezeichnung Elefantenfuß wird für Beaucarnea recurvata oder auch Beaucarnea stricta verwendet. Er gehört zur Familie der Agavengewächse und zur Gattung Beaucarnea, wozu über 20 mit Yucca verwandte Arten zählen. Eine davon ist der Elefantenfuß, welcher als dekorative Topfpflanze weit verbreitet ist. Da sich die botanischen Bezeichnungen aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse stetig weiter entwickeln, gibt es Experten, die von Beaucarnea und andere, die von der Gattung Nolina sprechen. Eine weitere Expertengruppe behandelt die beiden Namen synonym. Das heißt, der Pflanzenfreund bekommt es zusätzlich zu umgangssprachlichen Bezeichnungen auch noch mit unterschiedlichen botanischen Namen zu tun.

Aussehen junger Elefantenfuß

Aussehen älterer Elefantenfuß

Umgangssprachliche Bezeichnungen:

Elefantenfuß, Flaschenbaum (!), Wasserpalme, Ponyschweif

Botanische Bezeichnungen:

Beaucarnea (recurvata, stricta), Nolina (recurvata, tiberculata, longifolia)

Australischer Flaschenbaum (Brachychiton rupestris): unbedenklich

Der Australische Flaschenbaum wird auch Glücksbaum genannt und trägt leider ebenfalls den umgangssprachlichen Namen Flaschenbaum. Der Australische Flaschenbaum gilt im Gegensatz zum Elefantenfuß als „ungiftig“ und sollte auch für Katzen weitestgehend unbedenklich sein. Das heißt, wenn jemand von einem Flaschenbaum spricht, ist hinsichtlich der Giftigkeit unbedingt zu prüfen, ob es sich um einen unbedenklichen „Australischen Flaschenbaum“ handelt, oder ob vielleicht ein giftiger „Elefantenfuß“ damit gemeint ist. Je nach Wachstumsstadium lässt sich der Australische Flaschenbaum durch seine sichtbaren, sehr auffälligen Wurzeln vom Elefantenfuß unterscheiden. Diese dienen der Wasserspeicherung und bilden knotige, unregelmäßig verschlungene Formen, die jedoch bei keiner Pflanze identisch wachsen.