Dieses Buch ist den liebenswerten, chaotischen Personen in meinem Buch gewidmet, besonders meiner Frau, ohne die das humorvolle Durcheinander und der Stress nicht zu bewältigen gewesen wäre.

Malta – Malle - hört sich zwar ähnlich an, aber damit hat es sich auch schon! Die Entfernung zwischen den beiden Inseln beträgt 1121 Kilometer!

Malta zählt mit einer Fläche von 316 Quadratkilometern zu den sogenannten Zwergstaaten, ist etwas kleiner als die Stadt Bremen und knapp doppelt so groß wie Liechtenstein. Der Archipel liegt 81 Kilometer südlich der Küste Siziliens, ist 246 Quadratkilometer groß, gen Südosten ausgerichtet und erreicht eine Länge von 28 und eine maximale Breite von 13 Kilometern. Zwischen ihrem nordwestlichen Ende und der zweiten Hauptinsel Gozo (mlt. Għawdex) erstreckt sich der 4,4 Kilometer weite Gozokanal, in dem die 2,7 Quadratkilometer große Insel Comino (Kemmuna) sowie das unbewohnte Felseneiland Cominotto (mlt. Kemmunett) liegen. Gozo ist nahezu in Ost-West-Richtung ausgerichtet, misst 14,3 Kilometer in der Länge, bis zu 7,25 Kilometer in der Breite und hat eine Oberfläche von insgesamt 67 Quadratkilometer.

Warum fährt man nach Malta? Hauptsächlich wegen der einzigartigen Geschichte, Historie pur gepaart mit einer Sprache, die viele Reisende eher verstehen als spanisch – nämlich englisch und der Möglichkeit innerhalb eines Urlaubs gleich drei Inseln kennenzulernen mit ihren Naturschönheiten! Bekannt ist aber Malta eigentlich nur durch die Sprachreisen und leider auch durch die Vogeljagd.

Mallorca liegt östlich des spanischen Festlands und gehört zu den Balearen (die Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera). Die Insel hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 98 Kilometern und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 78 Kilometern. Sie ist 3.603,7155km2, einschließlich kleinerer vorgelagerter Inseln 3.622,5448km2 groß. Mallorca verfügt dabei über eine Küstenlinie von über 550 Kilometern Länge. Mallorca hat 869.067 gemeldete Einwohner (Stand: 2010), davon leben 404.681 in der Hauptstadt Palma.

Aber muss man Mallorca eigentlich vorstellen?

Warum fährt man nach Mallorca? Die Hausfraueninsel, das „17. Bundesland Deutschlands“, Partymeile Ballermann, Megapark, Jürgen Drews und Katzenberger. Dazu wunderschöne Buchten und eine einzigartige Flora und Fauna. Für viele Urlauber sind Flora und Fauna aber die neueste Gesangsacts von Popstars und vom Ballermann. An erster Stelle steht Party, Sonne und Feiern bis zum Abwinken!

Ich kenne Mallorca seit meinem ersten Besuch im Jahre 1967 und war seither ca. 40 Mal auf „Malle“ und bin Malle-Fan. Doch Urlaub heißt für mich nicht automatisch immer Malle. Seit Jahren versuchte ich Muddern und Vaddern, eingefleischte „Malle-Fans“, die jedes Jahr dort ihren Urlaub und im Winter ihren Langzeiturlaub in Arenal, der Perle Mallorcas verbringen, auch einmal eine andere Mittelmeerinsel schmackhaft zu machen, wo sie sich auch noch besser verständigen könnten. Denn die Beiden können besser Englisch als Spanisch sprechen – war ich zu mindestens der Meinung! Doch davon später mehr.

Freiwillig wären sie nie nach Malta geflogen (unbekannt, keine Sandstrände, da gibt es keine RIU-Hotels) – also zurück in die Steinzeit.

1.   Kapitel   Malta ist nicht Malle

2.   Kapitel   Einchecken

3.   Kapitel   vor dem Abflug

4.   Kapitel   Malta – jetzt geht’s los

1.   Tag      Bugibba Ankunft

2.   Tag      Valletta

3.   Tag      Mdina

4.   Tag      Gozo

5.   Tag      Flohmarkt Valletta

6.   Tag      Marsaxloxx

7.   Tag      Golden Bay

8.   Tag      Rückreise

Epilog

1. Kapitel Malta ist nicht Malle!

Darf ich im Vorwege die folgenden Hauptpersonen kurz vorstellen:

Die Namen sind natürlich frei erfunden, aber manch einer erkennt sich vielleicht wieder oder kennt ähnlich gestrickte Personen oder Verwandte.

Rudi Vaddern (Motto: Ich habe immer recht)
Inge Muddern (Mutter der Nation)
Renate Schwesterherz (die Ruhe in Person)
Karl-Heinz Flohmarktspezialist, Neuflieger
Alex Cousin, Käpt´n, Segler
Gerti wandelnder Abakus, Orientierungsschwierigkeiten
Karin Schätzchen, meine Frau, Nerven wie Drahtseile
Robert Sohn, Ehemann, Guide und Hütehund

Stellen Sie sich folgendes Szenarium vor: Zwei ältere Herrschaften – Vaddern 81 Jahre - Muddern 80 Jahre alt. Beide kennen Mallorca besser als Ihre Heimatstadt Hamburg! Der Urlaub ist für Beide seit Jahren eindimensional, wir wollen nach Arenal, wir wollen in ein RIU Hotel und wir wollen All inklusiv. Ach ja – und keine Überraschungen!

Hinzu kommen zwei weitere „Neu-Rentner“ (beide erst seit kurzer Zeit Rentner), Schwesterherz mit Ehemann, die in den letzten beiden Jahren auf den Geschmack des Fliegens gekommen sind. Seitdem beide Rentner sind, hat man ja auch die Zeit die Welt zu entdecken – Hut ab! Urlaub war für die Beiden bisher eher ungewöhnlich oder wenn, dann mit dem Wohnmobil innerhalb von Deutschland oder bei Besuchen auf dem Flohmarkt - bundesweit.

Ja und last but not least gibt es auch noch die Geesthachter. Käpt´n Alex (Frührentner) und seine Frau Gerti, noch berufstätig, Alex, ist viel mit seinem Boot in und um Dänemark unterwegs und reist viel in der Weltgeschichte (ja an Geschichte ist er sehr interessiert) herum. Er ist schon in vielen Ländern gewesen und kennt sich mit Geschichte und den jeweiligen Ländern sehr gut aus – jede Reise muss auch vom Kopf her vorgeplant sein. Ein vorheriges Update der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und landestypischen Besonderheiten ist für ihn selbstverständlich. Eine sehr lobenswerte Eigenschaft, wie ich finde!

Muddern lässt sich am besten so vorstellen: Kümmerer für alle, Mutter der Nation und sie ist teilweise für Vaddern etwas anstrengend, weil sie auch mal gerne Dampf ablässt (Er und sie brauchen das!!) Sie ist ziemlich stressresistent, weil sie seit 60 Jahren(!!) mit Rudi verheiratet ist, worauf beide doch irgendwie ausgesprochen stolz sind, obwohl sie das nie zugeben würden. Wie heißt es so schön: Was sich liebt, das neckt sich!

Vaddern, der erstaunlich fit für sein Alter ist, hat ein ausgesprochen großes Ego, dass bei kleineren Menschen wie Napoleon oder Danny de Vito auch sehr ausgeprägt ist/war. Leider hört er seit einiger Zeit immer schlechter (liegt es an Muddern?). Er kennt sich mit allem aus, hat zu allem und jedem eine Meinung und hat uneingeschränkt grundsätzlich recht! Eine ganz wichtige Information vorab: Vaddern ist Bild-Zeitung-Leser – bekennender Bild-Zeitung-Leser! Muß ja nichts Negatives sein – ich lass es mal als Information so dahingestellt!

Liebe Leser, man kann ja sagen, dass in dem Alter noch zu Reisen bewundernswert ist – ja absolut, das sehe ich genauso. Ich ziehe vor den alten Herrschaften meinen Hut und wünsche selbst in dem Alter, körperlich auch nur halbwegs noch so fit zu sein, wie die Beiden. Beide haben seit Jahren ihre gesundheitlichen Probleme, aber wenn eine Reise ansteht, sind diese umgehend vergessen. Liebe Krankenkassen, ist das vielleicht eine bisher unbekannte Behandlungsmöglichkeit? Die 80er Show - Wellness in der Türkei, Fango in Bulgarien – Herr Bahr (das ist doch unser aktueller Gesundheitsminister, oder?) - übernehmen Sie!

Aber was in den nächsten Tagen alles so passierte, konnte keiner vorrausahnen und hat immerhin die Idee für dieses kleine Buch gebracht.

Der ungewöhnlichste, nie vorhersehbarer Urlaub konnte beginnen – oder, das Unheil nahm seinen Lauf.

Alles fing mit einer Idee an:

Wie bringe ich Vaddern und Muddern dazu, auch andere Länder als Spanien und speziell Mallorca kennenzulernen und zu bereisen?

Vor fünfzehn Jahren war ich das erste Mal in Bulgarien – und schwärmte den Beiden davon vor.

Was musste ich mir alles anhören: Du kannst doch keinen Urlaub im Ostblock machen, Essen wird dort rationiert und die Zimmer sind voller Ratten. Pass auf, dass Du dort nicht verhaftet wirst. Haben die überhaupt Flugzeuge? Die fliegen doch mit Turboprop und Iljuschin. Ich glaube, die haben in den Maschinen noch Holzbänke und Stehplätze usw. Kannst Du denn russisch sprechen? Hol Dir da man bloß nichts weg!

Was muss ich sagen, ich kam sehr gut erholt aus dem „Ostblock“ wieder zurück und berichtete von meinen Urlaubserinnerungen. Bulgarien war für mich das Mallorca der 70er Jahre, vieles touristisch noch in den Kinderschuhen, aber absolut entwicklungsfähig. Wenn man weiß, worauf man sich dort einlässt und dies in Zusammenhang mit den konkurrenzlos günstigen Preisen sieht, kann man nicht negativ über Bulgarien reden oder denken. Gerade wer die 70er Jahre auf Malle mitgemacht hat, dürfte Bulgarien interessieren. Was soll ich sagen – Rudi und Inge waren eher überrascht mich gesund (lebend und ohne Gefängnisaufenthalt) wiederzusehen und ihre Neugier war geweckt. Es wurden Kataloge gewälzt, meine Erinnerungen angehört, Videos und Fotos angesehen und die Entscheidung stand fest! Die nächste Reise der Beiden und weitere gingen dann Richtung Bulgarien Sonnenstrand und Goldstrand, erst alleine, später mit Freunden, die auch vom „Ostblock“ überzeugt wurden. Es geht doch, das Feuer muss nur entfacht werden.

Seit Jahren liege ich den Beiden aber auch mit Malta in den Ohren. Malta ist scheinbar ein Land, das wohl an Mordor aus Herr der Ringe erinnert und sie verschreckt. Hallo - auf Malta leben Malteser und nicht Gollum und auch keine Orks.

Jetzt aber, ist es soweit – sie können sich nicht mehr wehren.

Am 1. Januar ist der 80. Geburtstag von Muddern, am 2. Januar der 81. Geburtstag von Vaddern und die diamantenen Hochzeit ist am 12.04.2012. Schwesterherz und ich überlegten, was wir denn schenken könnten. Es reifte ein perfider Plan in mir! Warum schenken wir ihnen nicht einfach einen Gutschein für eine Malta-Reise, der zielgebunden ist, also nicht für ein anderes Ziel (z.B. Malle) umgetauscht werden kann. Schätzele, Schwesterherz und Karl-Heinz waren, mit Vorbehalten, einverstanden und somit konnte der 80. Geburtstag kommen.

„Auf das Gesicht bin ich ja gespannt – die werden uns bestimmt enterben“ mutmaßte Renate.

„Ach was, no risk, no fun – Ihr werdet schon sehen, sie werden begeistert sein“, hoffte ich und so nahm „Malta ist nicht Malle“ seinen Lauf!

Wir bastelten zusammen einen Reisegutschein und der schicksalsschwere Tag kam unaufhaltsam immer näher, dann war er da:

Der 80. Geburtstag!.

In gemütlicher Runde wurden die üblichen Reden geschwungen, jeder versuchte noch ein besseres Gedicht vorzutragen und dann war es soweit.

Entgegen jeglicher Etikette wurde der Gutschein ohne einen Reim oder Gedicht, aber mit einem symbolischen Geschenk, einen Playmobil-Zirkus mit Dompteuren, Clowns und wilden Tieren (Dompteure – Eltern -, wilde Tiere – Kinder – Clown – dazu kommen wir später noch) mit einer erklärenden Rede für eine Reise nach Malta feierlich überreicht.

Oft ist es ja so, dass gerade im Vorfeld einer Feier entweder gefragt wird, was sich gewünscht wird oder etwas durchsickert, was geplant ist. Doch hier klappte die Geheimniskrämerei – also Überraschung pur.

Die erste Reaktion war verhalten (Guck mal eine Reise! Eine Reise? Ja, Malta! Wohin?), aber wir hatten ja immerhin die Möglichkeit, alles genau zu erklären. Ich würde ein Hotel raussuchen und das mit den Beiden abstimmen. Da ich mich auf Malta auskenne, kann ich auch sagen, welche Hotels für uns interessant sind und was für die beiden doch schon etwas älteren Hauptpersonen, buchstäblich noch gangbar ist! Außerdem würde ich mich als Guide zur Verfügung stellen und würde den Beiden, zusammen mit meinem holden Eheweib, das verruchte Land Malta näherbringen.

Freuen muss aber auch gelernt sein (Vaddern machte vor einiger Zeit anlässlich eines Geburtstages ein herrliches Gesicht, als er einen Kochkurs an der Volkshochschule geschenkt bekam (Er kann zwar ein Brötchen aufschneiden, aber das war es dann auch). Apropos – der Kochkurs war im Nachhinein ein toller Erfolg und er war sehr angetan.

Die erste Reaktion war ein freundliches: Naja, dann müssen wir wohl (Mordor ruft!). Echte Begeisterung ist aber was anderes! Muddern schien aber doch deutlich mehr angetan zu sein, da sie die Neugierigere von Beiden ist.

Was soll ich sagen – auf der Feier waren Alex und dessen Ehefrau, sowie Schwesterherz samt Ehemann auf einmal auch für Malta heiß entflammt.

„Malta cool, da würden wir ja gerne mitkommen. Das hatten wir auch schon immer mal vor – habt ihr was dagegen, wenn wir uns bei der Reise mit einklinken würden?“ fragten Alex und Gerti!

Wenn das man gut geht – waren meine Gedanken, acht Personen, die zusammen noch nie im Urlaub waren und dann noch in einem unbekannten Land, mit mir als Reiseführer! Das nenne ich eine Herausforderung!

Es kam, wie es kommen musste:

„Robert, Du kümmerst Dich doch darum – Du kennst Dich doch damit aus – ja? Wir würden dann auch gerne mitkommen“, sagte Renate und Karl-Heinz!

Was soll ich sagen, ruckzuck hatten wir eine Reisegruppe mit acht Personen zusammen, das einzige was jetzt noch fehlt war….? Richtig – die Reise!

Aus langjähriger Reiseerfahrung nach Malta, meinte ich die Besonderheiten der maltesischen Lebensart und die Hotels zu kennen. Ich machte mich dementsprechend flugs auf die Suche (Internet- und Katalogrecherche), für eine Woche ein Hotel zu finden, das den Ansprüchen aller acht Reiseteilnehmer entspricht. Was liegt näher, als ein Hotel zu nehmen, in dem man schon einmal selbst gewesen war und das preislich auch im Rahmen ist und zu den restlichen Teilnehmern passen würde.

Nach längerer Suche hatte ich zwei Hotels gefunden, die etwas für unsere Gruppe sein könnten und schlug diese Hotels dann den Teilnehmern der Reisegruppe vor.

Mail an alle:

Folgende Vorschläge hätte ich für unsere Malta Reise anzubieten. Da ich Reiseleiter sein sollte, ging ich vielleicht leicht naiv davon aus, dass alles abgehakt bzw. abgenickt wird, was ich vorschlage. Vaddern hatte natürlich nichts Besseres zu tun, als auf seinem Laptop (Ja, das klappt in seinem Alter auch noch!) die Hotels auf Kritiken auf diversen Hotelbewertungsseiten (Holidaycheck) hin zu durchforschen.

„Nein, da können wir auf gar keinen Fall hin, das Hotel hat nur 60% Weiterempfehlungsrate – das geht gar nicht. Das andere taugt auch nichts“, machte Vaddern erst einmal Stimmung!

Natürlich war ich stinksauer und machte noch einmal klar, dass ich aber die Hotels kenne und somit weiß, was ich vorschlage. Eine Möglichkeit wäre jetzt alles hinzuschmeißen oder den alten Herrn ins Boot zu holen. Muddern hatte nur die liebevolle Bemerkung übrig: „Was soll ich machen, der Alte spinnt“.

„Also Vaddern, was schlägst Du denn vor?“

Zwei Tage später eine Mail (ja, das kann Vaddern auch noch!), mit seiner Empfehlung: Zwei Hotels auf Malta (immerhin), 100 Euro günstiger als mein Vorschlag, all inclusive und drei Sterne.

Da ich die beiden Hotels und den Standort kannte, musste ich mir erst einmal eine Karte für Quawra, St.Pauls und Bugibba ausdrucken, um ihn erst einmal wieder auf den richtigen Weg zu bringen (Problem, wie gesagt: Vaddern hat immer recht!). Den anderen vier Teilnehmern teilte ich erst einmal mit, dass ich erneut auf Suche gehe, bis ich ein Hotel finde, dass dann auch Vaddern, bzw. allen gefallen würde. Es müsste ein 4*-Hotel sein und über 70% positive Bewertungen haben, möglichst mit All inclusive und weniger als 450 Euro die Woche kosten! Leute, träumt weiter!

Nach längerer Suche wurde ich trotzdem fündig und präsentierte mein neuestes Highlight! Da wir uns ein preisliches Level gesetzt hatten, war das zusätzlich schwierig. Preislich müssten wir Zugeständnisse machen und das Hotel wäre nur mit Frühstück, aber dafür absolut zentral, und kostet nur 419 Euro!

Rund um das Hotel gab es vor einigen Jahren genug schöne Lokale, sodass das Abendessen eigentlich gesichert sein sollte. Das Hotel kannten wir von vorherigen Urlauben der letzten zehn Jahre vom Ansehen!

Ich besorgte mir Ausdrucke der Homepage des Hotels, diverse Reisekataloge und nach der Prüfungen der Staatssicherheit vom „IM-Reiseteilnehmer Vaddern“ wurde das Angebot schließlich doch von ihm, und somit von allen, abgenickt. Nachdem ich mir bei dem Rest der Truppe ebenfalls ein „OK“ holen konnte, wurde jetzt doch tatsächlich das Reisebüro zur Buchung aufgesucht.

Hätte ich gewusst, was auf mich zukommen könnte, hätte ich vermutlich davon die Finger gelassen!

Also, seit Januar begannen diese Alpträume und schlaflose Nächte. Gandalf, Gondor, Mordor und Gollum in einem Reisebus auf Valletta und ich, Frodo, als Reiseführer. Brrrrr – meine Nerven waren auch schon einmal besser!

 Was kann alles passieren, was kann dich überraschen? Acht Personen, acht unterschiedliche Charaktere und acht verschiedene Interessen oder Vorstellungen. Ein Paar möchte günstigen Urlaub machen, ein Paar ist nur neugierig und lässt alles auf sich zukommen, weil sie bisher auch noch nicht so reisekundig sind und halt die Oldies, die grundsätzlich RIU-Urlaub All inklusive haben wollen und alles mit RIU und Malle vergleichen und meine Frau und ich, beide Maltakenner, Guide (Reiseleiter) und verantwortlich für eine Rentnergang, die noch nie zusammen im Urlaub, geschweige dann auf Malta war. Das spricht förmlich für einen interessanten Urlaub – oh ja!

Also, unser erster Auftritt im Reisebüro unseres Vertrauens. Alte Holstenstrasse 64, 21029 Hamburg

Wir trafen uns an einem schönen kalten Samstagmorgen vor dem Reisebüro. Karl-Heinz, Renate, Karin und ich betraten das Reisebüro und wurden freundlich von Frau Raab als alte Stammgäste nett und zuvorkommend begrüßt. Durch die ganze Vorplanung waren wir uns grundsätzlich einig, wann und wohin wir fahren, sodass die Buchung verhältnismäßig flott von statten ging. Die Zahlungsmodalitäten wurden mir dann so geschildert, dass ich der Verantwortliche (wie erwartet) bin und auch für die Bezahlung der Reise zuständig bin. Soweit so gut, die Reise wurde für uns und für die anderen noch fehlenden Reiseteilnehmer gebucht („Du machst das schon“).

Die Reiseunterlagen mit der Bankverbindung und dem Zahlungstermin sollten mir zugesandt werden - an mich (ganz wichtig an mich, weil ich alles bezahlen muss (Verantwortlicher) – an MICH!!!!), nicht an das Reisebüro und nicht an die Reisegesellschaft und vor allem nicht an Muddern und Vaddern. Nachdem das verstanden war (hoffentlich) überwies ich die Anzahlung für alle an die Reisegesellschaft, informierte die Reisetruppe und bekam tatsächlich zeitgenau die Anzahlungen der restlichen Reiseteilnehmer überwiesen. Überraschenderweise klappte das auch mit der Restzahlung der Reise.

Als Verantwortlicher gibt man natürlich Tipps weiter (denkst Du daran, einen Rucksack mitzunehmen, festes Schuhwerk und Sonnenbrille nicht vergessen….). Wofür das denn, gehen wir auf Wanderung? Oder – denkt Ihr daran genügend Sommersachen mitzunehmen? Sommersachen?

„Wir reisen doch im April und da kann es noch einmal richtig kalt (Eisheilige) werden,“ bemerkte Renate. Außerdem hatten wir im April auch schon mal Schnee!

„Keine Panik, wir sind nur ca. 2500 Kilometer weiter südlich von Hamburg! Die Durchschnittstemperatur ist dort auf Malta bei 17 – 23° - bitte keine Handschuhe und Strickmütze mitnehmen!

Wichtig wäre evtl. einen Reiseführer (nicht mich, sondern in Buchform) einzupacken, damit jeder sich schon einmal im Vorwege mit Malta auseinandersetzen kann und wer will, könnte auch schon einmal etwas nachlesen.

Ich habe schon einmal einen fiktiven Tagesplan erstellt, was wir wann auf Malta machen könnten: