„Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“
(Immanuel Kant)

“You never change things by fighting the existing reality. To change something, build a new model that makes the existing model obsolete.” (R. Buckminster Fuller, nach [141])

„Der Sinn solcher Vorstellungen liegt darin, dass sie die Richtung angeben, auch wenn wir das Ziel selbst leider niemals erreichen werden.“ (Terry Eagleton [21])

„Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.“ (Konfuzius)

Schlüsselbegriffe:

Antagonisten, Demokratie, dynamische Gleichgewichte, emergente Selbstorganisation, Erweiterte Ordnung, Ethik, Gesellschaft, Ideologie, kollektive Fähigkeiten, Komplexität, kulturelle Entwicklung, Gesellschaft, Gesetze, Globalisierung, Massenmedien, Pluralismus, Rückkopplung, Sozialordnung, Soziodynamik, Subsidiarität/Verantwortung, Symbiose, Weltanschauung.

Günter Dedié

Gesellschaft ohne Ideologie – eine Utopie?

Was die Naturwissenschaft von heute zur Gesellschaftsordnung von morgen beitragen kann

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Mensch und Gesellschaft

1.1 Spezies Mensch

1.2 Zur Entwicklung der menschlichen Gesellschaft

1.3 Exkurs zur Eusozialität

1.4 Emotionen und Körpersprache

1.5 Empathie

1.6 Soziale Funktion der Emotionen

1.7 Gehirn und geistige Fähigkeiten

1.8 Exkurs zum Neuronalen Netz

1.9 Emergente Prozesse in Natur und Gesellschaft

1.10 Beispiel Knallgasreaktion

1.11 Zum Ontologischen Naturalismus

1.12 Stabile Ungleichgewichte

1.13 Kollektive Intelligenz

1.14 … und Herdentrieb

1.15 Exkurs zu autokatalytischen Prozessen

1.16 Moderne Sozialordnungen

1.17 Die begrenzte Rationalität der Menschen

1.18 Zur Soziodynamik und ihren Nichtlinearitäten

1.19 Komplexität in Natur und Gesellschaft

1.20 Erster Exkurs zu Fachbegriffen der Emergenz

1.21 Meinungsbildung in einem Team

1.22 Der freie Wille – eine Illusion?

1.23 Zweiter Exkurs zu Fachbegriffen der Emergenz

1.24 Meme – Bausteine in der Welt des Geistes?

1.25 Kulturelle Evolution

1.26 Entwicklung von Kindern

1.27 Entwicklung von Geist und Charakter

1.28 Entwicklung von Jugendlichen

1.29 Schulen und Ausbildungsschwerpunkte

Weltanschauungen

2.1 Inklusive und extraktive Sozialordnungen

2.2 Die unsichtbare Hand des Marktes

2.3 Politischer Liberalismus

2.4 Wirtschaftsliberalismus

2.5 Zum Geldsystem

2.6 Ideologien und Wissen

2.7 Exkurs zu Ideologien

2.8 Antagonisten und Gleichgewichte

2.9 Exkurs zu Attraktoren

2.10 Probleme durch Ideologien

2.11 Einige Ideologien und ihre Merkmale

2.12 Zu den Religionen

2.13 Gemeinsamkeiten von Ideologien

2.14 Information und Desinformation

2.15 Exkurs zu Religionen und Naturwissenschaft

2.16 Zur Postmoderne

2.17 Der Kapitalismus und die Antikapitalismen

2.18 Zu den Humanismen

2.19 Zur Kultur Chinas

2.20 Konfuzianismus und Daoismus

2.21 China heute

Antagonisten und Gleichgewichte

3.1 Freiheit „wovon“ vs. „Knechtschaft“

3.2 Freiheit „wozu“ vs. persönliche Verantwortung

3.3 Pluralismus vs. Zentralismus

3.4 Stakeholder Value vs. Shareholder Value

3.5 Rendite vs. Risiko

3.6 Nachhaltige Nutzung vs. ökologischer Selbstmord

3.7 Mensch und Gesellschaft

3.8 Gesinnungsethik vs. Verantwortungsethik

3.9 Selbstverantwortung vs. Anspruchsdenken

3.10 Defekte Demokratien

3.11 Demokratie vs. Diktatur

3.12 Zur Starken Verfassung

Zur Architektur und Dynamik der Sozialordnung

4.1 Die Rolle der Architektur

4.2 Die Anmaßung von Wissen

4.3 Grenzen und Verantwortung

4.4 Zur Globalisierung

4.5 Die Gesetze und ihre Anwendung

4.6 Social Credit Systems

4.7 Nichtlineares Wachstum

4.8 Exkurs zu Schwarzen Schwänen

4.9 Antifragilität, und: Is Small really Beautiful?

Gibt es Ansätze zu einer „Weltethik“?

5.1 Zur humanistisch-naturwissenschaftlichen Ethik

5.2 Erweiterte Ordnung - für Alle

5.3 Erweiterte Ordnung - kompakt

5.4 Evolutionärer Humanismus und Erweiterte Ordnung

5.5 Erste weltweit gültige Regeln

Gesellschaft ohne Ideologie – eine Utopie?

Anhang

7.1 Glossar

7.2 Bücher

7.3 Artikel

Vorwort

„Warum nicht heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen, damit die Welt morgen nicht untergeht?“ (frei nach dem Zitat, das Martin Luther zugeschrieben wird)

Die menschlichen Gesellschaften sind äußerst komplexe Gebilde, die sich schwerpunktmäßig seit der Neolithischen Revolution vor mehr als 10 000 Jahren entwickelt haben. Phasen der ruhigen Entwicklung wurden dabei immer wieder durch dramatische Erschütterungen wie Kriege und Revolution unterbrochen. In den letzten Jahrtausenden wurde der größte Teil der Erde durch die Macht von religiösen und weltlichen Ideologien beherrscht. Auch auf dem Weg zu mehr „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ nach der französischen Revolution gab es von Anfang an immer wieder massive Rückschläge. Warum ist das so? Anfangs hat es natürlich noch an Wissen gefehlt, wie die Natur und die Gesellschaft funktionieren. Spätestens seit der Aufklärung hat das Wissen aber rasch zugenommen, insbesondere das der Naturwissenschaft und Technik. Die Herrschaft der Ideologien hat aber nicht in gleichem Maße abgenommen, zumindest im Abendland nicht. Das ist bedauerlich, weil Ideologien einen negativen Einfluss auf die Gesellschaft haben.

Deshalb geht es in diesem Buch einerseits um die Vermittlung von Wissen zu Strukturen und Prozessen der menschlichen Gesellschaft, und andererseits um Konstruktionsregeln und Lösungsansätze für ihre Bewertung und Weiterentwicklung. Die Lösungsansätze betreffen vor allem Probleme, die entstehen, wenn eine oder mehrere Ideologien die Prozesse der Gesellschaft beeinflussen und destabilisieren, sowie den Einfluss der Architektur der Gesellschaft auf ihre strukturellen und dynamischen Eigenschaften. Da die Menschen selbst das Fundament der Gesellschaft bilden, werde ich auch einige Themen ansprechen, die die Lebensweise und das Wohlergehen jedes einzelnen Menschen betreffen, denn sie eröffnen Alternativen für die Zukunft der Gesellschaft, die gegenwärtig tabu sind.

Grundlage für diese Betrachtungsweise ist die Tatsache, dass sich die unbelebte und die belebte Materie durch sogenannte emergente Selbstorganisation entwickelt haben. Diese besagt, dass sich kleinere Teilchen (z.B. Elementarteilchen) zu größeren und komplexeren Systemen zusammenschließen (z. B. Atomen), welche völlig neue Eigenschaften und Fähigkeiten haben, die aus den kleineren Teilchen nicht abzuleiten sind. Darauf gehe ich weiter unten noch ein. Die Folge davon ist, dass die Komplexität und Funktionalität in Natur und Gesellschaft im Laufe der Zeit von selbst wachsen. Diese Prozesse sind Teile eines durchgängigen Ontologischen Naturalismus. Deshalb spielen in diesem Buch auch mehr naturwissenschaftliche, empirische und systemtechnische Erfahrungen und Erkenntnisse eine Rolle, als das bisher bei Überlegungen zur menschlichen Gesellschaft üblich war. Neben den inhaltlichen Einflüssen gehört dazu insbesondere die Erkenntnis, dass relativ einfache Wechselwirkungen und Rückkopplungen in der Gesellschaft ihre relativ komplexen Strukturen und Prozesse bestimmen [136]. Da Ideologien Teil der Kultur einer Gesellschaft sind, ist die kulturelle Evolution sowie ihre Prozesse und Zeitkonstanten ebenfalls eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Gesellschaft.

Die durchgängige Rolle der emergenten Prozesse in Natur und Gesellschaft habe ich schon in „Die Kraft der Naturgesetze“ dargestellt [15]. Das Modell der emergenten Prozesse hat für das Verständnis der Gesellschaft zwei Vorteile: Es erklärt einerseits den Einfluss der Weltanschauungen bzw. Ideologien und ermöglicht andererseits, das Wissen darüber anschaulich zu ordnen und darzustellen. Diese Art der Beschreibung kann deshalb helfen, die Zusammenhänge in der Gesellschaft zu verstehen. Sie ersetzt natürlich nicht eine fundierte wissenschaftliche Begründung der Sozialordnung, hat aber den Vorteil, dass das zugrundeliegende Prinzip relativ einfach ist.

Ein Beispiel aus der Mathematik: Man kann den Satz des Pythagoras für rechtwinklige Dreiecke anwenden, ohne seinen Beweis zu verstehen oder zu kennen. Man muss nur die Formel kennen und anwenden können.

Auf Basis der emergenten Prozesse kann man insbesondere die Zusammenhänge von Ursachen und Wirkungen in der Gesellschaft relativ leicht verstehen. Das ist in einer komplexen modernen Gesellschaft wichtig, weil – wie wir später sehen werden – schon qualitative Einsichten dabei helfen können, die Prozesse der Gesellschaft günstig zu beeinflussen [66].

„Komplexe Systeme stecken voller schwer auszumachender Wechselwirkungen und nichtlinearer Reaktionen“, wie der Autor des „Schwarzen Schwans“, Nassim Taleb, aufgrund seiner Erfahrungen mit den Finanzmärkten festgestellt hat [111].

Friedrich von Hayek (1899 – 1992) hat in seinem Spätwerk „Die verhängnisvolle Anmaßung“[42] zur kulturellen Evolution der Gesellschaft die Wirkungen der selbstorganisierten Prozesse als „spontane Ordnung“ mit einbezogen und das Ganze „erweiterte Ordnung des menschlichen Zusammenwirkens“ genannt. Ich werde an diese Bezeichnung hier mit der Kurzform Erweiterte Ordnung anknüpfen und das Modell von Hayek weiterentwickeln. Sie werden sehen, dass im Rahmen der Erweiterten Ordnung der Einfluss von Weltanschauungen und Ideologien systematisch berücksichtigt werden kann.

Es geht dabei natürlich auch um Ethik und Moral, die bisher eine Domäne von Religion und Philosophie waren. Da in diesen Bereichen der Geisteswissenschaften die Distanz zu Wissenschaft und Technik inzwischen sehr groß ist und der Wille bzw. die Möglichkeiten zur Verifizierung ethischer Aussagen weitgehend fehlen, waren Ethik und Moral bisher einer relativ großen Beliebigkeit ausgesetzt. Gerhard Szczesny, einer der Gründer der Humanistischen Union, warnt in seinem Buch „Das sogenannte Gute“[109] vor den negativen Folgen von gut gemeinten Ideologien: „Die Geschichte des Abendlandes ist gekennzeichnet vom Wirken eines realitätsfremd und realitätsfeindlich eingestellten Geistes, der, in sich selbst befangen, utopischen Weltanschauungen und Gesellschaftsmodellen nachjagt.“ Damit „… wird die unzulängliche Wirklichkeit gewaltsam in das Prokrustesbett von sog. Wahrheiten gezwängt.“

Wenn man über die Rolle der Ideologien in der Gesellschaft schreibt, kommt man natürlich an der Politik nicht vorbei, denn die Politik ist bis in die Gegenwart gelebte Ideologie. Sie werden schnell feststellen, dass Sie in diesem Buch viele politische Aussagen finden, insbesondere sehr kritische Aussagen zur Politik, die Sie so aus der Tagesschau und den Mainstream-Medien (M-Medien) nicht kennen. Das liegt nicht daran, dass ich einer der sog. „Verschwörungstheoretiker“ bin, sondern daran, dass ich mich auf einer anderen Grundlage mit der Gesellschaft auseinandergesetzt habe, als es in den Massenmedien üblich ist, und das intensiv und seit vielen Jahren. Alle meine Aussagen sind Zitate anerkannter Autoren oder von mir sachlich begründet und/oder mit Quellen belegt. Ich habe mich bemüht, bei politischen und gesellschaftlichen Themen ebenso sorgfältig zu recherchieren wie bisher bei naturwissenschaftlichen Themen: Etwa 75% meiner Quellen in diesem Buch sind aus dem politisch-gesellschaftlichen Bereich. Selbst wenn ein Problem gegenwärtig noch nicht eindeutig entschieden werden kann, ist es ganz wichtig, sich bewusst zu machen, dass es immer Alternativen gibt. Die Behauptung, dass eine Entscheidung „alternativlos“ sei, ist immer falsch, demagogisch und populistisch.

In China und allgemein in Südostasien dominiert seit über 2000 Jahren eine ganz andere Kultur, abgesehen von dem ca. 200 Jahre dauernden Einbruch europäischer Aggressoren und abendländischer Ideologien wie der des Kommunismus. Die chinesische Kultur wurde und wird nicht durch Religionen bestimmt, sondern durch Philosophien wie die des Konfuzianismus und des Daoismus. Diese haben aber ganz andere Inhalte als die Ideologien des Abendlandes. Ein fundamentaler Bestandteil ist beispielsweise das Prinzip von Yin und Yang, das eine sehr gute Metapher für das dynamische Gleichgewicht nichtlinearer Systeme ist. Da die chinesische Kultur überwiegend empirisch auf Beobachtungen und Erfahrungen begründet ist, steht sie auch auf einem soliden ontologischen Grund.

Auf Basis der Natur- und Erfahrungswissenschaften und ihrer weltweit anerkannten Arbeitsmethode kann man ethische und moralische Vorstellungen entwickeln und besser objektivieren als auf der bisherigen Basis von Religion oder Philosophie. Die Summe der natur- und erfahrungswissenschaftlichen Erkenntnisse hat inzwischen auch einen Umfang und eine Geschlossenheit erreicht, die es erlaubt, statt eines philosophischmetaphysischen Überbaus ein erfahrungswissenschaftlich-ontologisches Gesamtbild von Natur und Gesellschaft zu verwenden. Eine der ganz wichtigen ethischen Fragen ist dabei, wie die Gesellschaft mit den Chancen und – noch wichtiger – den Risiken mächtiger neuer Technologien umgeht und weiter umgehen wird.

Leser: Wie wollen Sie verhindern, dass das Ergebnis ihrer – aus meiner Sicht lobenswerten – Bemühungen nicht nur eine weitere Ideologie ist?

Autor: Ich werde hier keine neue Weltanschauung entwickeln, sondern „nur“ die Konstruktionsregeln für die Analyse bekannter und die Entwicklung neuer Weltanschauungen. Damit müsste das Problem vermeidbar sein, auf das Sie zu Recht hinweisen.

Leser: Und was passiert, wenn Sie die „falschen“ Konstruktionsregeln wählen?

Autor: Das versuche ich dadurch zu vermeiden, dass ich vernünftige und objektivierbare Prinzipien auf der Basis naturwissenschaftlich-empirischer Erfahrungen verwende, die für sachlich orientierte Menschen akzeptabel sein müssten.

(Dieser Dialog und viele andere, die noch folgen, haben sich aus Fragen von Lesern meiner Textentwürfe ergeben.)

Dieses Buch soll Wissen vermitteln. Wissen besteht aus Sachverhalten und Schlussfolgerungen. Dem entsprechend ist das Buch aus zwei Teilen aufgebaut: Kapitel 1 und 2 sind den fächerübergreifenden Grundlagen und einer kurzen Bestandsaufnahme der menschlichen Gesellschaft gewidmet, Kapitel 3, 4 und 5 den Analysen, Bewertungen und der Weiterentwicklung des Modells der Erweiterten Ordnung. Im Kap. 5 gibt es zwei kompakte Zusammenfassungen des Modells, eine „für Alle“ ohne technischen Schnickschnack, und eine andere für Leser mit entsprechenden Vorkenntnissen. Sie können das Buch auf mindestens zwei verschiedene Arten lesen: Entweder systematisch vom Anfang bis zum Ende, oder Sie beginnen mit der Episode 5.2 und wählen dann eine Reihenfolge nach Ihrem Interesse.

Wenn Sie mit 5.2 beginnen, sind Sie in guter Gesellschaft mit Fr. Dr. E., Programmleitung Sachbuch eines bekannten Münchner Verlages. Sie hat 2013 zu meinem Manuskript „Die Kraft der Naturgesetze“ gesagt: „Das ist ja systematisch aufgebaut, das können wir nicht verkaufen! Ein Buch muss aus Episoden bestehen.“

Kap. 6 stellt nochmal rückblickend die Frage nach dem möglichen Nutzen und der Machbarkeit der vorgeschlagenen Verbesserungen. Kap. 7 beinhaltet u.a. ein Glossar, in dem viele Begriffe kurz so erklärt werden, wie sie hier verwendet werden, sowie die Verweise auf die Literatur. Die Verweise sind im Text mit Nummern in eckigen Klammern gekennzeichnet, getrennt nach Büchern […] und Artikeln im Netz […L]. Sie können das Buch aber auch lesen, ohne die Literatur zu benutzen, solange Sie nicht an den Aussagen oder an Zahlen zweifeln, oder ein Thema vertiefen wollen. Wörtlich zitierte Passagen sind im Text durch „Gänsefüßchen“ markiert. Verweise auf eine Episode werden durch die Nummer der Episode in der Gliederung gekennzeichnet. Fett gedruckte Worte im Text sind auch Stichworte im Glossar, unterstrichene Worte sollen im Text hervorgehoben werden. Episoden oder Textabschnitte, deren Titel mit „Exkurs“ beginnt, sind für die weitere Lektüre nicht unbedingt erforderlich und können übersprungen werden.

Meiner Frau danke ich für den über Jahre hinweg großzügig bemessenen Freiraum für die Arbeiten an diesem Buch, und Prof. Hilmar Lemke für unsere jahrelange fruchtbare Zusammenarbeit. Bernhard Pichler, Helmut Clemm und Prof. Christoph Braunschweig danke ich für ihre kritische Durchsicht des Manuskripts und ihre wertvollen Hinweise, und meiner Cousine Gabi Dickow für ihr sehr sorgfältiges Lektorat. Frans van de Laarschot danke ich für Hinweise auf interessante Fachbücher holländischer Autoren, und dem Team des Verlags tredition für die kompetente Unterstützung während der Druckvorbereitung.

Schließlich möchte ich noch einen ständigen Begleiter auf meinen Spaziergängen in unserer „niederbayerischen Toskana“ und anderswo lobend erwähnen: Mein Diktiergerät. Ohne diesen kleinen Helfer hätte ich viele Gedanken wieder vergessen, bevor sie zu sog. Memen geworden wären: kommuniziert, gespeichert und teilweise hier eingearbeitet. Das ist eine Erfahrung, die zum Inhalt des Buches überleitet: Auf Spaziergängen oder in anderen Phasen der Muße kommen einem wie von selbst Ideen, die man beispielsweise während der Zerstreuung durch den Fernseher nicht hat. Es macht also sehr viel Sinn, sich von der Reizüberflutung in unserer Gesellschaft nicht vereinnahmen zu lassen. Dafür möchte ich abschließend als Kronzeugen W.A. Mozart zitieren, der gesagt haben soll: „Wenn ich wohlauf und guter Dinge bin, wenn ich nach einer guten Mahlzeit eine Ausfahrt mache oder spazieren gehe oder wenn ich nachts nicht schlafen kann, drängen sich die Gedanken nur so in meinem Geiste. Wie und woher kommen sie? Ich weiß es nicht …“

Günter Dedié, im Januar 2019