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2. überarbeitete Auflage April 2020
© 2018 Marita Zacharias
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
Lektorat: Dr. Bärbel Müller
Umschlaggestaltung: Marita Zacharias
Autorenfoto Rückseite: www.foto-schramm.de
Alle Rechte vorbehalten
E-mail: MaritaZacharias@gmx.de
www.MaritaZacharias.de
ISBN: 978-3-7494-0029-4
Ein Wort zuvor! Es soll den Einstieg in meine Malkunst und meine künstlerischen Ansichten kurz und prägnant umreißen. Es ist wahr, ich hätte es niemals gedacht, eines Tages einen Bildband mit meiner facettenreichen Malkunst zu veröffentlichen. Anregungen und Aufforderungen gab es genug, aber einem Künstler liegt meistens das Optische, das Bildhafte wesentlich mehr als das Sprachliche und so zögerte ich eine lange Zeit, ehe ich mich ans Werk machte. Natürlich wurde ich auch von den zahlreichen Käufern meiner Werke daraufhin angesprochen, ein kompaktes Buchwerk zu schaffen, dass sowohl meine Malkunst als auch die Techniken ihrer Anfertigung dem interessierten Leser nahebringen könnte.
Ich bin ein sehr emotionaler und sensibler Mensch, der nach Perfektion strebt und so möchte ich mich hinter den Worten Goethes verschanzen: „Zweifel verlässt uns nie!“ und das gilt natürlich auch für meine erotischen Kunstwerke, die ich möglichst realistisch, aber auch mit einer gewissen Lockerheit in das Blickfeld der Betrachter stelle. Das Gefallen liegt aber stets im Auge desselben. Das macht es schwierig einen Allerweltsgeschmack zu treffen und ich gestehe es, ich habe nie für diesen gemalt. Das Individuelle und die Originalität waren stets meine stützenden Säulen. Was erwartet Sie in meinem Bildband, den man aber auch einen Exkurs in die Kunst der unterschiedlichsten Maltechniken nennen könnte?
Begriffe wie Acryl, Pastell, Öl, Aquarell, Kreide, Skizze verbinden sich zu einem Reigen, in dem der Künstler sich mit seiner kreativen Phantasie austobt und der Öffentlichkeit präsentiert. Ja, so könnte man es ausdrücken! Auf meinen vielen Vernissagen im In- und Ausland sind Fachgespräche und Käuferkontakte eine gute Quelle der eigenen Inspiration, aber auch des kritischen Blickes auf das eigene Werk, den Malstil und die verwendeten Maltechniken. Für einen Kunstmaler ist dieser Kontakt ein wichtiger Bestandteil, nicht nur in der Weiterentwicklung seiner Kreativität, sondern auch im internationalen Vergleich von Angebot und Nachfrage.
Es ist unzweifelhaft so, dass ein Bild oft mehr aussagt als Tausend Worte es könnten. Es kommt halt immer darauf an, was jemand malt und was einer sagt. Daher spannte ich den Bogen meines Buchbandinhaltes etwas weiter und ich lade Sie ein, folgen Sie mir in meine geistige und meine maltechnische Werkstatt und genießen Sie nicht nur die erotische Darstellungskunst meiner Bilder, sondern verfolgen Sie mit mir wie diese entstehen. Ich wünsche Ihnen viel Freude an meinen Werken und meinen fachlichen Erläuterungen!
Ein professioneller Künstler ist jemand, der Kunstwerke mit dem Ziel schafft, diese zu verkaufen. Er unterscheidet sich vom Hobbykünstler durch die Verkaufsabsicht. Sicher wird nicht jedem bewusst sein, mit welchen Schwierigkeiten ein Künstler heutzutage konfrontiert wird, wenn dieser das Kunstschaffen als Beruf ausüben will. Es gibt einige, die sehr, sehr viel verdienen. Der großen Mehrheit der Künstler geht es aber anders. Die meisten Mitglieder des Berufsverbandes bildender Künstler sind auf Einkommensquellen zusätzlich zu ihren Künstlerhonoraren angewiesen. Das Durchschnittseinkommen liegt gerade mal über dem Sozialhilfesatz.
Viele Künstler müssen sich mit zusätzlichen Tätigkeiten finanzieren. Deshalb kann man von einem dreifachen Arbeitsalltag sprechen, den Künstler oft zu bewältigen haben: die künstlerische Produktion, die Selbstvermarktung und die Tätigkeit der Existenzsicherung. Damit hat sich die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft gegenüber früher verändert. Früher war der Künstler oft das verkannte Genie und heute muss er oft mehreren Rollen gerecht werden, wenn er auf dem Kunstmarkt Erfolg haben will. Der Künstler ist in der Regel Produzent und Vermarkter in einem. Die Selbstvermarktung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, sodass für die künstlerische Produktion nur wenig Zeit bleibt. Viele freie Künstler haben Nebenjobs, um sich über Wasser zu halten. Sie brauchen dadurch großes Organisationstalent und eine hohe physische und psychische Belastbarkeit, wenn sie den vielfältigen Anforderungen gerecht werden wollen. Der permanente Leistungsdruck und die oft unter Wert verkaufte Arbeitsleistung grenzen manchmal an emotionalen Hochleistungssport, was nicht selten zu einem Burn-out-Syndrom führt.1
Trotzdem gibt es im Künstlerberuf keine hohen Aussteigerquoten, weil Kunst und Erfolg sehr eng beieinanderliegen. Man hofft immer, dass vielleicht einmal bessere Zeiten kommen. Es gibt den Mythos, dass sich großartige Kunst wie von selbst verkaufe. Aber selbst wenn der Künstler noch so „gute Kunst“ schafft – wenn es dafür keinen Markt gibt, wird er nichts verkaufen. Da bekanntlich nichts größere Aufmerksamkeit schafft als Erfolg, um in der Kunstszene wahrgenommen zu werden, müsste sich der Künstler immer neu erfinden. Einige entwickeln sogar absurde Strategien im sogenannten Aufmerksamkeitskampf. Picasso und Dali waren geniale Künstler. Man kennt aber nicht nur die Bilder, sondern auch unzählige Anekdoten über Picasso oder die bizarren öffentlichen Auftritte von Dali, denn beide waren auch Genies der Selbstvermarktung ihrer Kunst.
Heutzutage ist es manchmal schwer zu entscheiden, ob man sich noch im Bereich der Kunst oder schon im Bereich des Wahnsinns bewegt. Man hat oft den Eindruck, dass der Kunstbetrieb fast nur noch von Übertreibung, von Show und Inszenierung lebt. Einige der bekanntesten Vertreter, die auf diese Inszenierungstechniken setzen, sind die Showmaker Charles Saatchi, Jonathan Meese, Jeff Koons und Damien Hirst.
Vor nicht allzu langer Zeit las ich in der Tageszeitung unter der Rubrik „Kunst“ von einem Künstler, der eine Installation aus mehr als hundert Kunststoff-WCs geschaffen hat. Zu sehen waren Toilettenhäuschen, die von einer Decke hingen, an der Wand lagen oder ordentlich in einer Reihe standen. Der Künstler wollte damit die Grenzen zwischen Kunst und Alltag vermischen. Einem anderen Aktionskünstler fiel es im Jahre 2001 ein, eine tote Kuh über dem Prenzlauer Berg abzuwerfen; badete dann als Pseudo-Jesus im eigenen Blutrausch. Mit dieser Performance wollte er den Umgang des Menschen mit seinem Körper und der Nahrungskette infrage stellen.
Der Kunstsammler Charles Saatchi bezahlte einmal 180.000 Euro für ein zerwühltes Bett der britischen Skandalkünstlerin Tracey Emin inklusive beschmutzter Laken, einer halb ausgetrunkenen Flasche Wodka und eines gebrauchten Slips, um es in seiner Galerie auszustellen. Sie hätte mal vier Tage in diesem Bett gelegen und über einen Selbstmord nachgedacht, bevor sie sich entschloss, aus diesem Bett ein Kunstwerk zu machen. Ein paar Jahre später wurde die Liegestatt in London für 3,2 Millionen Euro versteigert.
Das sind nur ein paar wenige Beispiele aus unserer verrückten Kunstwelt. Es geht nur noch um die Frage: Wie mache ich mich mit meinem Wahnsinn berühmt? Egal was es ist – Hauptsache berühmt! Aber mit der eigentlichen Kunstmalerei hat das ja nichts mehr zu tun. Wirklich eigene, von Hand gemachte und aus eigenem Geiste gefertigte Kunst hat heute nicht mehr die Wertschätzung, die sie früher hatte. Man braucht nur mal Museen zu besuchen und die Kunst der alten Meister zu besichtigen. Da hatte Kunst noch etwas mit Können zu tun und wurde von den Menschen bewundert und wertgeschätzt.
Das Zeichnen ist die Mutter aller bildenden Künste. Ich bin der Meinung, dass jeder Künstler erst mal Zeichnen lernen sollte. Schon in der Blütezeit der Kunst, der Renaissance war es so, dass jeder Künstler, egal ob Bildhauer, Maler oder Goldschmied erst mal zeichnen lernen musste. Doch die Malerei hat schon Tausende von Jahren überlebt, denn bereits unsere urtümlichen Vorfahren haben gemalt – und sie wird auch weiterhin überleben. Der Mensch hat die Kunst seit jeher genutzt, um sich mitteilen zu können, oftmals in Symbolsprache.
Heute sind Kunstwerke oft zu reinen Spekulationsobjekten geworden und Kunst ist auf dem Kunstmarkt nicht mehr als eine Handelsware. Die sehr Vermögenden erkaufen sich mit der Kunst ihren Status. Sogenannten Kunstliebhabern ist es zumeist egal, wie eine Arbeit zustande gekommen ist, was den Künstler damit verbindet und was wirklich dahintersteckt. Für viele Superreiche ist die Kunst nur eine Form der Geldanlage. Es gibt sogenannte „Freeports“, riesige hoch gesicherte Freihandelslager, in der Regel in unmittelbarer Nähe eines Flughafens und für Leute, die ihre erworbenen Kunstwerke nicht in ihren eigenen vier Wänden aufbewahren wollen. Diese Freeports sind exterritorial, also nicht Teil des jeweiligen Landes, sodass die Kunst dort steuerfrei gelagert werden kann.
Ich finde es außerdem schon ziemlich irrsinnig, wenn für Bilder, in denen man absolut keinen Sinn erkennen kann, Millionen geboten werden. Es hat manchmal den Anschein, dass der Kunstbetrieb eine Tragödie und eine Komödie zugleich ist.
Ein Affe malte in einer Fernsehshow mit Farben und Pinsel mehrere Bilder. Kurze Zeit darauf betrat ein Kunstwissenschaftler die Bühne. Er wusste nichts von dem Affen und schrieb den Malexperimenten viel Gefühl und Talent zu. Sicher können auch Affen kreativ sein – und dass solche Bilder auch Käufer finden, kann ich ja noch verstehen. Aber dass von Affen gemalte Bilder für Summen ersteigert werden, von denen manch ein Künstler nur träumen kann, ist für mich ein Zeichen, dass viele Menschen gute Kunst nicht mehr schätzen können und dass etwas auf dem Kunstmarkt nicht stimmt.
In einer Fernsehsendung mit bekannten Moderatoren sollten Kandidaten Kunstwerke erkennen. Dabei wurde ein Bild, in Blitzgeschwindigkeit gemalt, eher als Kunst bewertet als ein Gemälde, das für mehrere Millionen Euro auf dem Kunstmarkt versteigert wurde. Im Anschluss zeigte man die Entstehung des Bildes, das in Blitzgeschwindigkeit gemalt worden war. Man hatte einem Hund einen Pinsel in die Schnauze gesteckt. Dieser hatte dann nach Hundeherzenslust drauflos gepinselt. Die Meinung eines Künstlerkollegen war folgende: „Bevor man sich eine Reproduktion an die Wand hängt, sollte man sich ein Haustier anschaffen. So kann man sich sicher sein, ein Originalgemälde zu besitzen.“
Vor längerer Zeit las ich in der Zeitung, dass das Gemälde „Rotes Bild mit Pferden“ aus dem Jahr 1914 von Heinrich Campendonk im Jahre 2006 für 2,9 Millionen Euro versteigert wurde. Später stellte man fest, dass sowohl der Käufer als auch die damals untersuchenden Gutachter einer Fälschung aufgesessen waren. Da sieht man doch mal, wie verrückt das Ganze ist. Der Kunstmarkt ähnelt dem Finanzmarkt: Alle wollen mitspielen, aber die wenigsten blicken durch.
Dass die Kunst heute nicht mehr dieselbe Wertschätzung erhält wie in früheren Zeiten, liegt zum Teil an der rasanten Entwicklung und den neuen Möglichkeiten der digitalen Welt. Es herrscht ein Überangebot an fotografischen Arbeiten und Bildern, die teils nur mit Photoshop zu Kunstwerken gemacht wurden.
Was mich auch noch sehr nachdenklich gestimmt hat, ist die Not der Montmartre-Maler in Paris. Für mich gehören sie zu Paris wie der Eiffelturm und die Kathedrale Notre-Dame. Ich habe die Fertigkeiten dieser Künstler schon häufig bewundern und mir durch sie auch verschiedene Maltechniken aneignen können. Aber schon seit Jahren ist ihre Existenz bedroht durch die vielen Nachahmungen aus China, die in den Galerien und Souvenirläden zu Dumpingpreisen als Montmartre-Kunstwerke verkauft werden. Viele Touristen wollen nach einem Besuch der Basilika Sacré-Coeur zur Place du Tertre. Das ist der Platz, wo die Künstler ihre Kunstwerke ausstellen und wo man sich selbst porträtieren lassen kann. Aber schon vor dem Platz werden die Touristen von illegal arbeitenden Malern abgefangen. Diese bieten Porträts schon für 15 bis 20 Euro an und verderben so zunächst einmal die Preise. Und die Porträts sollen dann oft auch dermaßen schlecht sein, dass die Leute enttäuscht sind. Das wirft dann ein schlechtes Bild auf die guten Maler, die damit ihr täglich Brot verdienen und auch noch Platzmiete bezahlen müssen.
Ein erstrebenswertes Ziel für einen jeden Künstler ist es, eigene Werke in Galerien, Museen und Sammlungen von Kunstliebhabern zu haben oder auch an Kunstmessen teilnehmen zu können. Dann braucht er sich nicht mehr um die Vermarktung seiner Werke zu kümmern und kann sich ganz seiner produktiven Arbeit widmen. Ehe ein Kunstschaffender eine professionelle Galerie für seine Werke gefunden hat, beteiligt er sich in der Regel zuerst an Gruppenausstellungen. Später führt er eigene Ausstellungen durch. Man steckt im Vorfeld sehr viel Zeit und Energie in diese Arbeit, die in den meisten Fällen in keinem Verhältnis zum Gewinn stehen. Ich kenne viele wirklich gute Künstler, die deshalb gar keine Ausstellungen mehr machen. Die Kosten für eine Ausstellung sind oft enorm. Wer davon profitiert, sind meistens der Rahmenbauer, der Grafikdesigner, der Einführungsredner, der Fotograf, der Versicherer und andere. Der Künstler ist nicht selten derjenige, der an einer Ausstellung nichts verdient, sondern noch draufzahlt. Es ist undenkbar, dass zum Beispiel ein Musiker ein Musikstück vor einem Publikum vorträgt, ohne dafür ein Entgelt zu erhalten. Von einem bildenden Künstler wird das hingegen sehr oft erwartet. Wie ich bereits erwähnt habe, reicht das gesellschaftliche Bewusstsein für dessen Wertschöpfung leider oft nicht aus. Zudem ist das Publikum zunehmend unmotiviert, eine Ausstellung zu besuchen, wenn der Künstler nicht irgendeine Berühmtheit ist oder wenigstens eine bekannte Persönlichkeit bei der Ausstellung dabei ist. Es ist dann ganz egal, ob die Kunstwerke gut sind oder nicht.
Es ist schon schwer, sich als Künstler in der heutigen Zeit nicht unter Wert zu verkaufen. Ich beobachte seit Jahren, wie sich das Geschäft mit der Kunst wandelt und Kunst immer mehr zum Kommerz wird. Überall wird mit billigen Massenprodukten wie Postern und Kunstdrucken geworben. Die vielen Bildagenturen im Internet überbieten sich gegenseitig mit Niedrigpreisen. Kunstdrucke sind billig und dadurch schnell austauschbar. Die Qualität der Kunstdrucke ist auf den ersten Blick oft auch so gut, dass ein Laie sie kaum von einem Original unterscheiden kann.
Angebliche Originalgemälde aus China werden im Handel und im Internet zu sehr niedrigen Preisen angeboten. Es sind aber in den meisten Fällen keine echten Originalkunstwerke aus Künstlerhand. Ich selbst habe schon Ölgemälde aus China gesehen, die meisterhaft aussahen und angeblich handgefertigt waren. Aber schon seit Langem gibt es ein maschinelles Verfahren, bei dem computergesteuerte Maschinen nach einer abgelichteten Vorlage Ölfarbe auf ein Maltuch aufbringen. Auf diese Weise entstehen gleich aussehende Kopien. Deshalb sollte man auch vorsichtig sein, wenn vermeintliche ebay-Kunsthändler immer wieder die gleichen Motive anbieten. Weil die Maschinen Ölfarbe auf die Leinwände aufbringen, werden die Ergebnisse als Ölbilder, sogar als Originalgemälde in Öl angeboten. In Wahrheit hat man aber einen Druck erworben, der mit einem handgemalten Originalgemälde nichts zu tun hat. Auch über die Haltbarkeit und Beständigkeit der Materialien ist nichts bekannt. Ich verwende zum Beispiel für meine Ölgemälde immer hochwertige Leinwand und Ölfarben der deutschen Firma Schmincke. Diese Farben sind lichtbeständig und haben eine sehr hohe Haltbarkeit. Durch seine Beständigkeit kann das Gemälde dann über Generationen hinweg weitervererbt werden.