Rasierspiegel

oder

Die Kunst,
sich selbst zu rasieren,

nebst

den notwendigen Belehrungen über Rasiermesser,
Englische Mineralpaste, Streichapparate, Seifen
und alles zur Verschönerung des männlichen
Antlitzes Erforderliche.

Faßlich dargestellt

von Herrn Professor Legrand in Paris.

Aus dem Französischen übersetzt und mit Rezepten zu
Seifenpulvern, Seifenspiritus, echtem Kölnischen Wasser
und sonst Interessantem vermehrt

von

Leopold Reinig.

Mit acht die verschiedenen Haltungen beim Rasieren

bildlich

erläuternden Figuren.

Weimar, 1846.

Verlag, Druck und Lithographie von B. Fr. Voigt.

Impressum:

© 2017 L. P. (Hrsg.)

Herstellung und Verlag: BoD-Books on Demand GmbH, Norderstedt.

ISBN: 978-3-74480-377-9

Vorwort.

Ein recht glatt rasiertes Gesicht, besonders, wenn es zugleich von einem sorgsam und mit Schönheitssinn gepflegten Backen-, Schnurr-, Kinn-, Stutz- etc. Bart garniert, resp. markiert und dem Träger dadurch der Stempel teils von Ordnungsliebe und Geschmack, teils auch wohl eines gewissen edelstolzen Selbstbewußtseins aufgedrückt ist, - welche Zierde für einen Mann! und – was die Hauptsache ist – zu welcher oft Liebes- oder doch Eheglück anbahnenden Empfehlung dient ein solches Aushängeschild an sich schon bei dem schönen Geschlechte, das nun einmal, nach dem ihm angeborenen und überwiegenden Schönheitssinne, wie an sich selbst, so auch bei den Männern, in der Regel mehr auf eine glänzende, à la mode ausgeputzte Außenseite, als auf gediegenen inneren Gehalt – Beides ist bekanntlich nicht immer an und in einer Person vereint – hält oder resp. sieht! – Wer sollte nun dies wissen und – unbeachtet lassen wollen?! – Wie viele gibt es aber nicht andererseits, namentlich in der jungen Männerwelt, welche, sei es nun aus Eigenheit, aus nötiger oder unnötiger Ökonomie, oder aber auch wohl aus Ekel davor, sich von fremden, nicht immer appetitlich aussehenden, Händen im Gesichte herumfahren zu lassen, – es vorziehen, das bei einiger Übung eben nicht schwierige Geschäft des Rasierens an sich selbst zu verrichten! Um nun diesen Herren das sonst erst mit manchem Blutstropfen, mit mancher Schmerzempfindung zu zahlende Lehrgeld möglichst zu ersparen, wurde die Verdeutschung der vor Kurzem in Paris erschienenen „Méthode pratique ou l'art de se raser soi-même etc. par M. Legrand“ (Professeur) unternommen, und der Verleger schmeichelt sich mit der Hoffnung, wenn auch nicht gerade einem unumgänglichen Bedürfnisse abgeholfen zu haben, doch vielen, aus vorerwähnten so bewegenden Gründen, damit recht willkommen zu sein.

Die das Schriftchen begleitende Figurentafel stellt übrigens alle Handgriffe u.s.w. so anschaulich dar, daß es für manche selbst kaum noch auch der Textbeschreibung bedürfen möchte.

Der vom Übersetzer beigefügte Anhang enthält teils unmittelbar Nützliches, teils auch Dinge, welche zu kennen gewiß nicht ohne Interesse ist.

Inhalt

Einleitung.