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Usch Luhn

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Film ab auf
Burg Kuckuckstein

Mit Illustrationen
von Franziska Harvey

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Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House

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1. Auflage 2014

© 2014 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München.

Alle Rechte vorbehalten

Umschlagbild und Innenillustrationen: Franziska Harvey

Umschlaggestaltung: schwecke.mueller Werbeagentur GmbH, München

cl · Herstellung: UK

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

Reproduktion: Reproline Mediatem

ISBN 978-3-641-13309-2
V002

www.cbj-nele.de

www.cbj-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Das erste Kapitel: Eine faustdicke Überraschung!

Das zweite Kapitel: Plötzlich berühmt

Das dritte Kapitel: Ausgerechnet Josefine

Das vierte Kapitel: Beste Freunde

Das fünfte Kapitel: Prinz Plemplem

Das sechste Kapitel: Ich liiiiiebe dich!

Das siebte Kapitel: Plötzlich Dienstmagd!

Das achte Kapitel: Überraschung für Nele

Das neunte Kapitel: Totales Bauchkribbeln

Das zehnte Kapitel: Probeaufnahme: Bitte!

Das elfte Kapitel: Warten, warten, warten

Das zwölfte Kapitel: Alles im Kasten!

Aus Neles Tagebuch

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Das erste Kapitel

Beginnt mit lautem Gehupe 022_15317_Nele_Stern.tif zeigt Plemplem von
einer ziemlich nervigen Seite 022_15317_Nele_Stern.tif lässt Nele gar keine Zeit
mehr, Trübsinn zu blasen 022_15317_Nele_Stern.tif und könnte am Ende
überhaupt nicht besser starten

Eine faustdicke Überraschung!

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Es war der erste Tag nach den Sommerferien. Ein richtig sonniger Montag! Das fand Nele ziemlich gemein. Zum Lernen brauchte man kein gutes Wetter.

Erst am Samstag war Nele mit Lukas und Tanne aus dem Zeltlager der Zauberer und Hexen zurückgekommen. Das waren die allerschönsten Ferien überhaupt. Seufzend quälte sich Nele aus ihrem Bett und beguckte die Münze, die auf ihrem Schreibtisch lag. Sie war Teil des Goldschatzes, den sie mit Henry im Burgverlies gefunden hatte. Zu schade. Gerade war leider weit und breit kein neues Abenteuer in Sicht.

»Nele! Nee-e-le!«

Na, so was! Nele lauschte verwundert.

Warum war Lukas denn schon so früh auf den Beinen? Der raste doch sonst immer als Letzter mit seinem Fahrrad auf den Schulhof. Obwohl er auf einem Bauernhof wohnte, war er ein echter Langschläfer. Nicht einmal der lauteste Hahn konnte seinen Tiefschlaf stören.

»Nele Winter, jetzt wach endlich auf!« Lukas drückte ungeduldig auf seine Fahrradhupe.

»Ich glaube, der Junge ist verrückt geworden«, murmelte Nele. »Der schreckt ja selbst Graf Kuckuck aus seinem Gespensterschlaf.«

Damit hatte Nele nicht ganz unrecht. Es war aber nicht das Schlossgespenst, das Lukas mit seinem Gehupe aufgeweckt hatte, sondern den Burgherren Plemplem. Und das war noch viel schlimmer.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte Neles abenteuerlustige Großtante Adelheid einen ziemlich durchgeknallten Papagei mit Namen Plemplem geerbt. Dieser Papagei war Besitzer einer echten Burg – Burg Kuckuckstein. Weil Neles Familie ohnehin auf der Suche nach einer größeren Wohnung gewesen war, zog sie kurzerhand in den alten Kasten – wie Adelheid die Burg respektlos nannte – ein. Das fanden alle toll, außer Neles großem Bruder David. Aber mittlerweile hat sich selbst dieser eingekriegt und gab sogar mit der Burg an. Damit konnte er besonders bei den Mädchen in seiner Klasse gut landen.

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»Ne-le-Win-ter-Ne-le-Win-ter-Ne-le-Win-ter!!!«, krächzte der Papagei ohrenbetäubend laut. Er hörte sich an wie eine von Vater Winters alten Schallplatten, die dieser in seinem Schuppen hörte, wenn er etwas bastelte. Die Scheiben hatten schon mal einen Sprung und liefen nicht mehr ganz rund.

In diesem Falle war es allerdings Plemplem, der einen Sprung hatte. Unverschämt, so einen Rabatz zu machen.

Aufgebracht rannte Nele zum Fenster und beugte sich hinaus. Suchend guckte sie sich um. Ah ja! Dort oben auf der höchsten Turmzinne saß der Missetäter und hielt eingebildet seinen Schnabel in die Sonne.

Als er Nele entdeckte, legte er gleich noch schöner los. »Guten Morgen, liebe Sonne, guten Morgen, schöner Tag!«, kreischte er so laut, dass Nele beinahe die Ohren abfielen.

Plemplem war nicht nur eine ungeheure Nervensäge, er hielt sich auch für einen besonders großartigen Sänger. Daran war Großtante Adelheid nicht ganz unschuldig. Nachdem die Familie Winter auf Burg Kuckuckstein eingezogen war, hatte Großtante Adelheid ihm jede Menge Kinderlieder vorgesungen, damit er sich schneller an sie gewöhnte. Seitdem quälte Plemplem die Bewohner der Burg schon frühmorgens mit seinem Gesang.

»Klappe zu!«, brüllte Nele. »Sonst gibt es deine heißgeliebten Walnüsse erst wieder zu Nikolaus.«

Augenblicklich verstummte Plemplem. Beleidigt plusterte er seine Federn auf und flog einen schwungvollen Bogen, ganz nah an Neles Fenster heran. Er spuckte eine Walnuss haarscharf an ihrer Nasenspitze vorbei in ihr Zimmer.

»Plemplem«, krächzte er. »Nele total plemplem.« Er verschwand durch das geöffnete Küchenfenster, um sich sein Frühstück zu sichern.

Im selben Augenblick ging das Gehupe wieder los.

»Oh nein«, stöhnte Nele. »Der reinste Affenstall.« Sie hielt sich die Ohren zu.

»Ruhe!«, rief sie. »Sofort Ruhe da unten.«

»Nele!« Lukas wedelte aufgeregt mit der Morgenzeitung. »Jetzt steh auf, du verpennte Schlafsocke. Ich muss dir dringend was ganz Tolles erzählen!«

Ganz schön frech, dieser Junge. »Ich komm runter«, antwortete sie. »Aber wehe, du übertreibst!« In diesem Falle würde Nele ihm gründlich den Kopf waschen. So ein Alarm gleich am ersten Schulmorgen – das ging auf keine Papageienfeder.

Nele brauchte genau 8 Sekunden, um sich den Schlaf aus den Augen zu waschen, weitere 35 Sekunden, um sich ihre Jeans und den roten Pulli anzuziehen, und 17 Sekunden, bis sie die Turnschuhe unter dem Bett hervorgeangelt hatte. Zähneputzen verschiebe ich auf nach dem Frühstück, murmelte sie ihrer neuen elektrischen Zahnbürste zu, bevor sie in zwölfeinhalb Sekunden die Treppen hinunter auf den Hof jagte.

»Also, wo brennt’s?«, keuchte sie, als sie nach genau 72 ½ Sekunden vor Lukas stand. »Spuck’s schon aus.«

Lukas strahlte seine beste Freundin an. »Burg Kuckuckstein wird berühmt und Plemplem Filmstar. Das ist doch der Hammer, oder?« Triumphierend hielt er ihr die Zeitung unter die Nase.

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