Nr. 95
Die Zaubermütter
von Peter Terrid
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Mythor, der Sohn des Kometen, hat in der relativ kurzen Zeit, da er für das Bestehen der Lichtwelt kämpfte, bereits Großes vollbracht. Nun aber hat der junge Held Gorgan, die nördliche Hälfte der Welt, längst verlassen und Vanga, die von den Frauen regierte Südhälfte der Lichtwelt, erreicht, wo er von der ersten Stunde seines Hierseins an in gefährliche Abenteuer verstrickt wurde.
Diese Geschehnisse nahmen ihren Anfang im Reich der Feuergöttin, wo Mythor für Honga, einen aus dem Totenreich zurückgekehrten Helden gehalten wurde. Es kam zur Begegnung mit Vina, der Hexe, und Gerrek, dem Mann, der in einen Beuteldrachen verwandelt worden war. Es folgten Kämpfe mit Luftgeistern und Amazonen, es kam wiederholt zu Mythors Gefangenschaft, zur Flucht und zu erneuten Kämpfen mit denen, die sich an Mythors Fersen geheftet hatten.
Trotz aller Fährnisse hat Mythor nie sein eigentliches Ziel in Vanga aus den Augen verloren – das Ziel, seiner geliebten Fronja, der Tochter des Kometen, die er am Hexenstern in arger Bedrängnis weiß, zu Hilfe zu kommen.
Jetzt hat Mythor zusammen mit seinen Gefährten und Zaems Amazonenheer endlich den Hexenstern erreicht. Dort bestimmen Rivalitäten und Konflikte die Szene. Hauptagierende sind DIE ZAUBERMÜTTER ...
Zaem und Zahda – Zwei rivalisierende Zaubermütter.
Mescal – Ein Geschöpf Zahdas.
Scotia – Mescals Erzieherin.
Burra – Eine Amazone vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens.
Mythor – Der Sohn des Kometen in Fronjas Nähe.
»Spute dich, Scotia. Zahda harret deiner. Die Zeit drängt.«
Die junge Hexe mit den dunklen, langfallenden Haaren machte ein Zeichen, dass sie verstanden hatte. Ein paar Bissen vom Abendmahl erlaubte sie sich noch, dann stand sie auf. Ihre Bewegungen waren langsam und gleichmäßig. Schon bei ihrer Ausbildung zur Hexe war Scotia dafür bekannt gewesen, dass sie alles in Ruhe und mit Gleichmaß zu besorgen gewohnt war.
Mit dieser unverkennbaren Ruhe verließ Scotia den Raum. Sie durchwanderte den Frostpalast der Zahda, der sie diente. Scotia hoffte, eines Tages im Rang aufsteigen zu können. Unter Zahdas freundlichen Fittichen war dies leichter als unter der Herrschaft anderer Zaubermütter.
»Ich bin zur Stelle«, sagte Scotia, sobald sie den Raum betreten hatte, in dem Zahda sich aufhielt.
Von der Zaubermutter war nur der regenbogenfarbene Umhang zu erkennen. Der Kopf wurde von einem gleichfarbigen Barett bedeckt, vor dem Gesicht trug Zahda wie stets einen schillernden Schleier.
Warm und freundlich, dennoch bestimmt und selbstsicher, klang die Stimme der Zaubermutter durch den Raum.
»Ich werde deiner Dienste bedürfen, Scotia«, sagte Zahda freundlich.
»Ich freue mich, dieser Ehre würdig zu sein«, antwortete Scotia knapp.
Zahda stand auf und durchschritt langsam den Raum. Für Scotia sah es aus, als schwebe sie über dem matt glänzenden Boden aus Eis. Im Raum lag eine Spannung, die fast mit Händen zu greifen war.
Scotia wusste, woran das lag. Dieser Tag war unerhört wichtig für Zahda, vielleicht der wichtigste Tag in ihrem Leben.
Wenige Stunden noch, dann brach ein neuer Mond an – Zahdas Mond. Ein Dutzend solcher Monde ergab den Hexenkreis – Zahdas Hexenkreis in diesem Fall.
Mehr noch. Ein Dutzend dieser Hexenkreise ergab einen Großkreis – und auch diese Großkreise waren den Zaubermüttern zugeeignet.
In wenigen Stunden war ein Punkt erreicht, an dem Zahdas Macht ihren höchsten, strahlendsten Gipfel erreichen musste.
Zahdas Stunde – Mond, Hexenkreis, Großkreis, alles unter ihrem Zeichen. Mehr Macht ließ sich in den Händen einer einzigen Zaubermutter nicht sammeln. Scotia, die niemals ein solches Erlebnis hatte auskosten dürfen, erschauerte beim bloßen Gedanken an diese Machtfülle.
Was Zahda gebot, ward getan – nur Fronja selbst, die Tochter des Kometen, hätte Zahda hindern können, oder die Macht des Rates der Zaubermütter, der Hexenrat, in dem Zahda natürlich Sitz und Stimme besaß.
»Ich werde es wagen«, sagte Zahda halblaut.
Scotia erstarrte.
Was Zahda zu wagen gedachte, vermochte die Neugierde der Hexe nicht zu fesseln – sie war erschüttert von dem Gedanken, dass eine Zaubermutter solche Zweifel äußern konnte, noch dazu in Gegenwart einer Hexe minderen Ranges. Was plante Zahda, dass sie es nicht mehr fertigbrachte, ruhig und gelassen zu sein. Eine Zaubermutter am Rand ihrer Fassungskraft, wann hätte man je davon gehört.
»Kann ich etwas tun?«
Zahda streckte die Hände aus.
»Setz dich und schweig«, gebot sie.
Zwei dunkle Augen fixierten Scotia.
»Ich frage dich, Scotia, was würdest du tun? Alles ist gerüstet für die große Tat, nur mein Wille, der alles leitet und lenkt, fehlt noch. Niemals zuvor wurde ein solches Wagnis eingegangen – und ich weiß nicht, ob ich es wagen darf.«
»Ich ...«
»Schweig. Ich will deinen Rat nicht, denn du wirst nicht begreifen, worum es geht. Vielleicht doch? Ach was!«
Solche Reden war Scotia von der verehrten Zaubermutter nicht gewohnt. Normalerweise pflegte sich Zahda in klaren, deutlichen Anweisungen auszudrücken. Derart konfuses Gerede passte nicht zu ihr, aber es gab Scotia einen sehr deutlichen Hinweis darauf, wie sehr die Zaubermutter mit sich selbst uneins war. Offenbar hatte sie fürchterliche Gewissensqualen zu überwinden.
Scotia fragte sich zwar, wie das zusammenpassen konnte mit dem bevorstehenden Tag, der Zahdas Machtfülle zum Höhepunkt bringen sollte – dies blieb das Geheimnis der Zaubermutter.
Zahdas Blick wanderte unstet an den Wänden des Raumes entlang. Das magisch geformte Eis des Frostpalasts spiegelte die Gedankenvielfalt der Erbauerin wider, atmete ihren Geist. Die irrlichternden Entladungen, die jetzt über Wände und Boden huschten, verrieten überdeutlich den inneren Aufruhr der Zaubermutter. Niemals zuvor hatte Scotia sie so erregt gesehen.
Gedankenverloren ließ Zahda eine grell leuchtende Flammenerscheinung auf dem Boden auftauchen und wieder verschwinden, dann wandte sie sich mit einem heftigen Ruck zu Scotia.
»Komm mit«, sagte sie bestimmend. »Die Zeit ist reif.«
Zahda schritt voran. Sie ließ die Türen aufschwingen und hinter den beiden Frauen wieder zufallen. Fast lautlos schritten Zahda und die furchtsam folgende Scotia durch die Hallen und Gänge. Scotia erkannte, dass Zahda dem Hexenstern entgegenschritt – nach kurzer Zeit war der Frostpalast ihrer Vorgängerin erreicht.
Aber es ging weiter, immer weiter. Ein Palast nach dem anderen wurde durchquert. In jedem blieb Zahda für kurze Zeit stehen.
Sie schien zu wachsen in diesen kurzen Augenblicken, an Größe und an Umfang zu gewinnen. Der Eindruck von Kraft und Zuversicht, den sie sonst stets um sich verbreitete, war zu einer bedrückend starken Aura geworden. Es erschien Scotia fast schon unheimlich, was vor ihren Augen geschah.
Längst waren jene Paläste durchschritten, die Scotia zumindest dem Namen nach kannte. Jetzt schritten die beiden Frauen durch einen Frostpalast, deren Erbauerin wohl niemandem mehr bekannt war.
In diesem Palast blieb Zahda plötzlich stehen.
»Dieser Ort ist richtig«, sagte sie. Sie streckte die Hände aus, in Richtung ihres eigenen Frostpalasts. Scotia konnte den lautlosen Ruf ihres magischen Willens vernehmen, mit dem sie ihren Anhängerinnen gebot, zu ihr zu kommen.
»Weiter!«
Zahda suchte den größten Raum auf, den es in dem Palast gab. Ein Zauberspiegel stand darin, mehr nicht. Vor der stumpfen Fläche blieb Zahda lange stehen. Gedankenverloren streckte sie die Rechte aus, berührte den Spiegel mit den Fingerspitzen. Es knisterte ein wenig, im Raum erklang ein wehes Seufzen, dann war es wieder ruhig.
»Setz dich, Scotia!«
Scotia suchte sich einen Sitzplatz. Sie hatte sich kaum niedergelassen, als auch schon die ersten Gerufenen erschienen – Hexen aller Rangstufen, jede einzelne eine Spezialistin, jede einzelne besonders vertraut mit Zahda. Scotia spürte trotz der beklemmend kalten Atmosphäre des Raumes eine innere Wärme. Sie freute sich darüber, dass Zahda sie für würdig erachtete, an dieser seltsamen Versammlung teilzunehmen.
Denn außergewöhnlich war diese Versammlung allemal. Niemals zuvor hatte Scotia eine derartige Versammlung hervorragender Hexen gesehen. Eine nach der anderen betraten sie den Raum, grüßten Zahda ehrfurchtsvoll und nahmen Platz.
Scotia zitterte ein wenig.
In diesem Raum sammelten sich Willen, Kraft, Entschlossenheit. Diese Atmosphäre war fast mit Händen zu greifen. Scotia als recht begabte Hexe spürte es doppelt deutlich. Wenn diese Frauen ihre Fähigkeiten und die Kraft ihrer Willensanstrengungen auf ein Ziel vereinigten – nichts war vorstellbar, das dem hätte widerstehen können, ausgenommen vielleicht Fronja in Verbindung mit dem Hexenrat.
Ein hallender, scharfer Ton erklang.
Nach kurzer Pause ergriff Zahda mit leiser Stimme das Wort.
»Ich habe euch gerufen, meine Hexen. In wenigen Augenblicken bricht mein Mond an, in meinem Hexenkreis, in dem mir zugeeigneten Großkreis. Mehr kann eine Zaubermutter nicht erreichen.«
Scotia erschauerte.
»Ich habe einen Versuch vorbereitet«, sagte Zahda nach kurzer Pause. »Ich brauche eure Unterstützung, eure Hilfe für den Versuch. Mit jeder einzelnen von euch habe ich bereits geredet, also bedarf es keiner weiteren Worte.
Ich habe mich entschlossen, das Wagnis einzugehen. Gelingt unser Vorhaben, werden wir Großes bewirkt haben – schlägt der Plan fehl, werden wir üble Schuld auf uns laden. Ich stelle es jeder Hexe frei, ob sie dieses Wagnis eingehen will oder nicht.«
Zahda schwieg für ein paar Augenblicke. Scotia spürte ein wenig Angst, gleichzeitig Neugierde. Sie blieb selbstverständlich auf ihrem Platz.
»Dies ist der Palast einer Zaubermutter, die außer mir niemand mehr mit Namen kennt. Sie lebte vor vielen Großkreisen – näher als sie ist unter den Geistern des Hexensterns meines Wissens niemand mehr jener Zeit, da Vanga und Gorgan noch Verbündete waren, Krieger und Hexe Hand in Hand gegen die Mächte der Finsternis stritten.
Ihren Geist werde ich rufen. Sie soll uns helfen, das Wagnis der Vereinigung glückhaft zu überstehen.«
Zahda sah kurz in die Runde.
Nichts geschah. Aber plötzlich spürte Scotia, wie einen Windhauch aus weiter Ferne, dass ein neuer Geist in der Runde erschien, nur schwach, gerade angedeutet. Nur eine Zaubermutter mit dem Können der Zahda konnte es fertigbringen, mit dieser schwachen Ahnung einen Kontakt aufzunehmen – für Scotia und die anderen blieb es bei dieser Ahnung ferner Größe.
Eine unnennbare Stimmung lag über der Runde. Scotia zählte bei einem kurzen Rundblick mindestens fünfzig Hexen der Zahda, jede einzelne konzentriert und gesammelt.
»Der Kontakt ist hergestellt«, sagte Zahda. »Scotia!«
Hastig sprang die Hexe auf.
Mit sanfter Stimme sprach Zahda:
»Geh nach draußen, Scotia. Du wirst dort zwei Menschen finden. Du wirst sie hereinführen, und dann, Scotia, wirst du diesen Raum wieder verlassen, und du wirst es nicht als Demütigung oder Schmach empfinden!«
Scotia zuckte zusammen. Hart traf diese Anordnung, aber Scotia war gewohnt, das zu tun, was Zahda ihr befahl, mochte es ihr passen oder nicht, wie in diesem Fall.
Scotia verließ die Halle.
Draußen standen in der Tat zwei Menschen.
Es waren eine junge Frau und ein Mann – seltsam genug, wie Scotia sofort dachte. Ein Mann im Zentrum der Macht einer von Frauen befehligten Welt, das war außergewöhnlich.
Der Mann schien sich dieser Einmaligkeit nicht sehr bewusst zu sein. Er sah gefasst aus – offenbar eines der seltenen Stücke, das sich eine Portion Mut bewahrt hatte.
Die Frau hingegen sah ein wenig weichlich aus. Keine Narbe zierte ihr schmales Gesicht, und fast schien es, als sei sie sogar der bleichen Furcht zugänglich.
Scotia kam allerdings nicht dazu, diesen Gedanken weiterzuverfolgen. Sie nahm den Mann bei der Hand.
»Kommt!«, sagte sie.
Die drei schritten über die Schwelle. Es war still in der Halle.
Zahda sah den Eintretenden entgegen. Die Neugierde auch der anderen Hexen konnte Scotia deutlich spüren, und sie empfand auch, dass die anderen es kaum erwarten konnten, dass Scotia den Raum endlich verließ.
Es schmerzte dennoch, als Scotia hinausging. Sie wäre lieber in der Halle gewesen, bei jenem unerhörten Wagnis, für das Zahda all ihre Macht und dazu die Kraft und Magie ihrer erlesensten Hexenschar zusammengeführt hatte.
Scotia stellte fest, wie spät es war.
Zahdas Mond war gerade angebrochen.
Scotia drehte sich um. Am Ende des langen, stumpfschimmernden Korridors sah sie die Tür aus dunklem Eis, die den Blick in die Halle versperrte.
Was geschah in diesem Augenblick hinter der Tür? Wie sah Zahdas gewagtes Vorhaben aus?
Der Boden schien unter Scotias Füßen zu zittern.
Deutlicher aber war der magische Eindruck, den Scotia empfing. In dem großen Raum wurde Magie vollführt – Magie in einer Vollkommenheit und Stärke, die Scotia fast unvorstellbar erschien.
Sie spürte die Kraftentfaltung körperlich und über ihre der Magie zugewandten Sinne. Scotia versuchte, sich taub zu stellen, aber der überwältigende Eindruck blieb.
Was immer dort drinnen geschah, es überstieg alle Erfahrungen, die Scotia jemals gemacht hatte.
Brodelnde Leidenschaften wurden dort auf magische Weise verstärkt und hochgepeitscht.
Scotia bekam davon nur die Ausläufer mit, aber das genügte völlig. In den grässlichen Sekunden, in denen das Grauen sie würgte, begriff sie, warum Zahda sie nicht dabei haben wollte – Scotia wäre unter diesem Ansturm der Gefühle zusammengebrochen, hätte den Verstand verloren, vielleicht gar den Tod gefunden.
Der furchtbaren Angst folgte, unerklärlich, übergangslos und entsetzlich stark ein Gefühl der Trauer. Tief in Scotia wühlte dieser Schmerz. Tränen liefen ihr über die Wangen, sie krümmte sich, schluchzte haltlos.
Scotia versuchte sich davonzumachen. Sie ertrug dies nicht länger. Es war eine Trauer, die menschliches Maß überstieg – und die war mit einem Schlag verschwunden.
Scotia begann zu lachen.
Laut gellte ihr Gelächter. Tief aus dem Bauch kamen die Lacher und schallten durch den Gang, wurden vom Widerhall zurückgeworfen, bis alles auf dem langen Gang zu lachen schien, zu kichern, zu glucksen ...
Scotia lehnte sich mit schmerzenden Bauchmuskeln gegen die Wand, presste die Hände auf den Magen. Dieses Gelächter war fast so schwer zu ertragen wie zuvor die Traurigkeit.
Langsam nur wich das Gefühl. Es machte einer sanften inneren Wärme Platz, die immer weitere Teile von Scotias Körper erfasste und wohlig durchströmte. Tiefer innerer Friede hatte Scotia erfasst, erfüllte sie mit Freude und Gelassenheit.
Noch immer begriff die Frau nicht, was eigentlich mit ihr geschah – aber sie war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, und daher kümmerte sie sich wenig um die Mittel.
Ihre Neugierde reichte allerdings aus, sie auf dem Gang festzuhalten – Scotia wollte unbedingt wissen, was das Ergebnis dieses geheimnisvollen Versuchs war, von dem sie die Auswirkungen gerade erlebt hatte.
Es dauerte lange, bis sich die Tür öffnete.
Eine der Hexen erschien im Eingang und schritt auf den Gang. Wortlos, grußlos ging sie an Scotia vorbei, im Gesicht große Müdigkeit, deutlich in die Züge eingegrabene Erschöpfung, gepaart mit ebenso deutlich erkennbarer Zuversicht.
Eine nach der anderen erschienen die Hexen. Die Versammlung Zahdas war offenbar aufgelöst worden.
Scotia sah sich diese seltsame Prozession an, ohne sie zu begreifen. Die Hexen machten einen Eindruck, als hätten sie nie zuvor Geschautes erlebt, wie selbst behext schritten sie an Scotia vorbei.
»Scotia!«
Zahdas leiser Ruf kam wie eine Erlösung. Scotia stieß sich von der Wand ab und ging der letzten Hexe entgegen, die gerade den Raum verließ.
In der Halle war es dämmerig geworden.
»Tritt näher, Scotia!«
Zahdas Stimme kam aus einem dunklen Winkel der Halle. Die Stimme verriet den gleichen Ausdruck, den Scotia bei den Hexen hatte erkennen können – wohlige Müdigkeit, die Scotia als ein Zeichen einer schweren aber erfolgreichen Arbeit deutete.
»Nun beginnt deine Aufgabe, Scotia«, sagte Zahda. Schwang da ein wenig Triumph in dieser Stimme mit?
»Sieh!«
Eine Gestalt schälte sich aus dem Dunkel, kam langsam näher. Es war Zahda. An der Hand führte die Zaubermutter einen jungen Mann ... nein, eine junge Frau.