„Was hast du denn da in der Hand?“, fragte die Donnerhexe.
Flora hielt das durchweichte Papier hoch. „Das ist ein Brief der Oberhexe Punica Granata“, sagte sie.
Mit gerunzelter Stirn rollte die Donnerhexe das Blatt auseinander. Dann legte sie die Stirn noch mehr in Falten. Die Tinte war vom Regen völlig verwaschen worden und kein einziges Wort war mehr zu erkennen. Na großartig! Jetzt musste Flora ganz allein die Donnerhexe überreden, die Unwetter einzustellen. Sie räusperte sich. Wie sollte sie bloß anfangen?
„Wir Hexen im Tal bitten euch in aller Höflichkeit, keine weiteren Unwetter mehr zu schicken. Wir haben genug gelitten und unsere Lektion gelernt“, sagte Flora schließlich. Das klang gut, fand sie. „Meinst du?“, fragte die Donnerhexe. „Ihr habt also begriffen, dass man Wetterhexen nicht für die eigenen Zwecke benutzen darf?“ „Kommt nie wieder vor!“, beeilte sich Flora zu sagen.
„Wir Wetterhexen sind ein stolzer Hexenschlag“, fuhr die Wetterhexe fort. „Wir wissen selbst am allerbesten, was für ein Wetter die Natur gerade braucht. Man bestellt kein Wetter bei uns!“
Flora nickte schnell. „Aber es ist einfach ungerecht, das gesamte Hexenvolk dafür büßen zu lassen, nur weil ein paar von uns sich nicht an die Regeln gehalten haben.“
„Ungerecht?“, donnerte die alte Wetterhexe los. „Willst du sagen, dass wir ungerecht sind?“
„Aufrecht stehen“, wisperte Linne in Floras Ohr. „Und lass deine Stimme fest klingen.“
„Ja, genau das“, sagte Flora. „Absolut ungerecht ist das. Genauso wie wenn unsere Lehrerin die ganze Klasse nachsitzen lässt, nur weil ein paar Schüler Unfug gemacht haben. Ihr sollt endlich aufhören, uns mit diesen Unwettern zu bestrafen. Und die armen Helfen, die vom Sturm verweht wurden, können ja überhaupt nichts dafür.“
Die Donnerhexe sah Flora scharf an. „Da schicken die Leute vom Hexenrat also so ein kleines sommersprossiges Hexenmädchen, um uns das zu sagen?“, murrte sie. „Waren wohl zu bequem, um ihre Hinterteile auf ihre Besen zu setzen und selber herzufliegen.“
„Zu bequem waren sie nicht. Der Sturm ist einfach zu stark“, begann Flora. „Und ich bin die beste Besenfliegerin im Tal“, fügte sie zögernd hinzu. Oje, das klang ein bisschen angeberisch. Auch wenn es stimmte. „Die beste Besenfliegerin, habt ihr das gehört?“, kreischten die anderen Wetterhexen. Höhnisches Gelächter folgte.
„Seid endlich still, ihr lästigen Wanzen“, wetterte die Donnerhexe los. „Ist ja nicht zu glauben, dass sich zwei vernünftige Wesen nicht in Ruhe unterhalten können.“
Flora machte große Augen. Meinte die Donnerhexe damit etwa sich selbst?
Die uralte Hexe überlegte. „Na, dann werden wir wohl damit aufhören, es stürmen zu lassen“, meinte sie schließlich.
Die anderen Wetterhexen begannen zu murren.
„Ruhe!“, gebot die Donnerhexe. „Irgendwann muss Schluss sein! Keine Unwetter mehr! Wir haben es zu weit getrieben, wie es scheint.“ Mit einer herrischen Bewegung breitete die Donnerhexe ihre Arme aus und brachte den Sturm zum Schweigen. Augenblicklich war es ganz still vor der Grotte.
„Danke“, sagte Flora erleichtert.
Die Donnerhexe nickte gnädig.
„Und was geschieht mit Rana?“, wollte Flora wissen.
Die oberste Wetterhexe schien zu überlegen. „Ich schreibe einen Brief an Punica Granata, den kannst du gleich mitnehmen, wenn du wieder nach Hause fliegst.“
So machten sie es. Als Flora wieder auf ihrem Besen saß, drückte ihr die Anführerin der Wetterhexen eine Papierrolle in die Hand.
„Na hoffentlich komme ich damit nicht wieder in den Regen, sonst kann die Oberhexe nicht lesen, was du geschrieben hast“, meinte Flora. Die Donnerhexe lachte. „Ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, dass du nicht in den Regen kommst“, versprach sie.
Man kann sich vorstellen, mit was für einem Jubel Flora empfangen wurde, als sie ins Hexenrosenstädtchen zurückkehrte. Ihre Mama hatte die ganze Zeit nach Flora Ausschau gehalten, und als sie ihre Tochter auf dem Besen am Horizont erkannte, rief sie alle Leute zusammen.
Wie bei ihrem Abflug waren der gesamte Hexenrat und alle Hexen und Hexer der Stadt auf der großen Mohnblumenwiese versammelt, um Flora in Empfang zu nehmen.
„Flora Flitzebesen hat es geschafft!“, rief Punica Granata aus.
Nun würde alles gut werden. Der Sturm hatte sich gelegt und die Suche nach den Helfen konnte starten.
Die Hexen im Tal verloren damit keine Zeit. Hunderte von Besen mit Hexen und Hexern schwirrten übers Tal.
In allen Richtungen suchten sie und entfernten sich immer weiter vom Birkenwald, doch sie fanden nichts. Als die Rathausuhr vier schlug, hatte niemand auch nur einen einzigen Helfenkobel gesichtet. Hille war verzweifelt. Und Flora wusste gar nicht mehr, wie sie ihre Freundin trösten könnte. Malte und Laurus saßen neben den beiden Mädchen am Brunnenrand und schwiegen betrübt.
Die Mitglieder des Hexenrats berieten sich leise. Aber sie schienen auch keine Lösung zu haben.
Es war einfach unbegreiflich. Diesmal hatten die Hexen immerhin das ganze Tal abfliegen können. Wo zum Hageldonnerwetter hatte dieser verrückte Sturm die Kobel denn hingeblasen?
Flora betrachtete Hille verstohlen von der Seite. Würde ihre beste Freundin das Helfenvolk nie wiedersehen? Hatte Hille ihre Familie für immer verloren?
Gerade als Flora sich in den trübsten Gedanken verfangen hatte, rief eine aufgeregte Stimme: „Ich hab die Lösung, so wird es klappen!“ Die Stimme gehörte Salix Capreo, dem Erfinder. Er kam aus dem Windviertel angerannt und hielt einen großen Bogen Papier in der Hand, der wie eine Fahne hinter ihm herwehte.
„Gerade bin ich mit meiner Karte vom Hexenrosental fertig geworden! Es ist eine Wer-suchet-der-findet-Karte“, sagte Salix stolz. „Meine neueste Erfindung.“
Salix breitete die Karte aus und die anwesenden Hexen reckten ihre Köpfe, um besser sehen zu können. Flora staunte. Salix hatte jedes Haus, jeden Baum, jeden Strauch eingezeichnet. In knappen Sätzen erklärte der Erfinder, wie diese Karte funktionierte. Man schrieb den Namen der Sache oder der Person, die man suchte, in die rechte untere Ecke der Karte. Dann sprach man einen bestimmten Hexenspruch, und im nächsten Augenblick erschien ein rotes X an der Stelle, wo sich die Sache oder die Person befand.
Salix zückte nun einen Stift und schrieb in seiner schönsten Schrift in die Ecke der Karte: „Alle Helfen und ihre Behausungen.“ Dann murmelte er einen unverständlichen Zauberspruch.
Flora musste nur zweimal zwinkern, da tauchten lauter rote Kreuzchen auf der Karte auf. Unzählige waren es, und man konnte ganz genau sehen, wo sie sich befanden.
„Jetzt brauchen wir nur noch loszufliegen und die Helfen zu holen“, rief Flora begeistert.
„Genau“, meldete sich Majoranus neben ihr. „Wer die meisten Helfenkobel findet, hat gewonnen!“
„Das ist doch kein Spiel“, empörte sich Hille.
Grüppchenweise suchten sich die Leute je ein Kreuzchen, zu dem sie fliegen wollten. Flora, Malte, Hille und Laurus versuchten, sich ganz genau zu merken, wo sich ihr Kreuzchen befand. Weit draußen im Hexenrosental musste es sein. Den Fluss entlang Richtung Norden in einer großen Hecke. So sah es auf der Karte jedenfalls aus.
„Alle gefundenen Helfenkobel werden bitte gleich in den Birkenwald gebracht!“, ordnete die Oberhexe an.
Die Hexenbesen stiegen hinauf in die Luft und verteilten sich in alle Himmelsrichtungen.
„Diesmal wird es klappen“, sagte Malte zu Hille. „Du wirst sehen, wir finden dein Helfenvolk.“
Hille war sehr aufgeregt. Sie saß vorn auf Floras Besenstiel und flatterte mit den Flügeln und zappelte mit den Beinen. Flora wurde ganz kribbelig davon.
„Da unten ist Calendulas Hausboot“, rief Malte. Richtig, da lag es am Flussufer, fest vertäut, und gleich daneben der große Kräutergarten, in dem all die Heilkräuter wuchsen, mit denen Calendula die Apotheke versorgte.
Ein Stückchen weiter breitete sich ein Weizenfeld aus und gleich dahinter entdeckten die Kinder ein Brombeergestrüpp.
„Hier muss es sein“, meinte Hille. „Das ist das Buschwerk, das auf der Karte eingezeichnet war.“
Die Hexenkinder gingen zum Landeanflug über und Hille konnte sich nicht mehr halten. Sie kroch sofort in den Brombeerstrauch hinein. „Warte, Hille“, rief Malte. „Die Dornen werden dich zerkratzen.“ Mit ihren Besenstielen bogen die Hexenkinder die Brombeerranken zur Seite und Hille verschwand tief in dem Gebüsch.
„Da ist ein Helfenkobel!“, schrie Hille ganz aufgeregt.
Laurus und Malte beugten sich weit in das Gestrüpp hinein und holten den Kobel heraus.
Eine Weile betrachteten sie die Helfenbehausung. Dann hörte man im Inneren Schritte und die Tür öffnete sich ganz langsam. Vorsichtig schaute ein Helfenmann heraus.
„Onkel Allius!“, rief Hille und fiel dem Mann freudig um den Hals. „Weißt du, wo Papa und Mama und mein kleiner Bruder sind?“, fragte Hille dann.
Der Helfenmann schüttelte den Kopf. „Bei diesem Sturm bin ich nicht einen Schritt vor die Tür gegangen. In dem Brombeerstrauch war ich sicher und brauchte auch nur das Fenster zu öffnen und konnte Beeren pflücken. Aber was mit den anderen Helfen passiert ist, das weiß ich nicht.“
Malte hängte den Helfenkobel über seinen Besenstiel und dann flogen sie zum Birkenwald.
Hille war froh, dass sie ihren Onkel gefunden hatten. Aber die Sorge um ihre Eltern und ihren Bruder stand ihr ins Gesicht geschrieben. Als sie den Birkenwald erreichten, herrschte dort bereits geschäftiges Treiben. Zwischen all den Birken schwirrten Hexen auf ihren Besen umher und hängten grasgrüne Kugeln in die Bäume.
Helfen flatterten aufgeregt von Ast zu Ast und gaben Anweisungen, wo ihre Behausungen hängen mussten.
Unten auf dem Waldboden hatte Vitus, der Wirt, auf einem langen Holzbrett ein Festmahl für die Helfen bereitet. Viele Helfenfamilien scharten sich drum herum und stärkten sich. Sie waren ganz ausgehungert. So viele Tage hatten sie ihre Helfenbehausungen nicht verlassen können. Und als der Sturm gestern plötzlich verebbt war, hatten sie sich trotzdem nicht aus ihren Häusern gewagt. Denn wer wusste schon, ob der Sturm nicht ebenso plötzlich wieder einsetzen würde, und dann wären sie durch die Lüfte getragen worden und hätten vielleicht nie wieder nach Hause gefunden.
„Wir wussten, dass ihr Hexen uns suchen würdet“, sagte eine Helfe. „Wir Bewohner des Tals halten zusammen.“
„Das Helfendorf ist fast wieder vollständig“, stellte Hille fest. Dann wurde sie still. Ihr eigenes Häuschen war nirgends zu entdecken. „Mach dir keine Sorgen, Hille“, versuchte Flora, ihre Freundin zu beruhigen. „Deine Familie wird ganz bestimmt bald gefunden. Schau doch, es kommen immer mehr Hexen von ihrer Suche zurück und sie alle bringen Helfenkobel mit.“
In diesem Augenblick sagte jemand: „Du liebe Kreuzspinne, ist das Leben im Hexenrosental zurzeit anstrengend. Erst muss man einen wuscheligen grauen Kater suchen, dann grüne Kugelhäuschen …“ Hinter ihnen war Majoranus aufgetaucht. „Bin gespannt, was als Nächstes im Hexenrosental verloren gehen wird.“
„Na hoffentlich gar nichts mehr“, gab Flora kühl zurück. „Und? Hast du mit deinen Freunden etwas gefunden?“
Majoranus nickte stolz. „Drei Helfenkobel. Und ihr? Wie viele habt ihr aufgestöbert?“
Bevor Flora antworten konnte, redete Majoranus schon weiter. „Bei diesem hier muss Hille uns sagen, wo wir ihn aufhängen sollen.“ Damit holte er hinter seinem Rücken eine kugelrunde Behausung hervor und grinste Hille an.
„Das ist mein Zuhause“, rief Hille. „Majoranus, danke!“
Die Tür öffnete sich und Hilles Mutter schaute aus dem Kobel heraus.
Hille flog ihr entgegen und umarmte sie überschwänglich. Dann kam auch ihr Vater zum Vorschein und wirbelte seine Tochter herum. Zum Schluss lief Hille an die Wiege und drückte ihrem kleinen Bruder unzählige Küsschen auf die Pausbacken.
Als die Dämmerung einsetzte, hingen wieder alle Helfenbehausungen in ihren Zweigen und überall waren fröhliche Stimmen und Gelächter zu hören.
Hille war überglücklich und flatterte immer wieder zwischen ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder hin und her und umarmte sie. Währenddessen stand Flora zwischen Laurus und Malte und strahlte über das ganze Gesicht. Alles war gut ausgegangen.
Salix bekam von den meisten Hexen anerkennendes Schulterklopfen. „Ich habe doch gleich gesagt, dass dieser Erfinder schwer in Ordnung ist“, sagte Flora. „Er hat immerhin meinen Kringel gefunden!“ Malte nickte. „Und ohne ihn hätten wir auch die Helfen nicht finden können.“
„Ich möchte von Beruf auch Erfinder werden“, meinte Laurus. Gleich begannen Flora, Laurus und Malte zu überlegen, was man alles Nützliches erfinden könnte. „Einen Schulferien-Verlängerer“, schlug Flora vor.
In diesem Augenblick rief die Oberhexe: „Liebe Leute, ich habe euch etwas mitzuteilen: Ich habe hier einen Brief der Donnerhexe. Sie schlägt vor, dass Rana im Hexenrosenstädtchen bleibt, sofern wir damit einverstanden sind. Rana fühlt sich offenbar bei uns Hexen im Tal wohler als bei ihren Schwestern im Donnergebirge.“
„Das wundert mich nicht“, flüsterte Flora ihren Freunden zu. „So durchgeknallt, wie diese Wetterhexen sind. Die einzig vernünftige dort oben ist tatsächlich die Donnerhexe.“
„Was meint ihr dazu?“, fragte Punica Granata in die Menge.
„Jaaaa, Rana soll bleiben!“, riefen alle durcheinander. Das war schön. Niemand schien Rana Vorhaltungen zu machen. Aber schließlich hatte ja auch nicht sie allein die Regeln gebrochen.
Rana lief zur Oberhexe und stellte sich neben sie. Sie strahlte über das ganze Gesicht und blies Luftküsse in alle Richtungen. Der Frosch auf ihrem Hut tat es ihr gleich.
„Dann wird Rana also die erste Wetterhexe sein, die bei uns im Tal lebt!“, verkündete Punica freudig. „Willkommen, Rana!“
Es wurde beschlossen, dass Rana sich eine nützliche Beschäftigung im Städtchen suchen sollte. Die Oberhexe war sich sicher, dass in Rana das eine oder andere verborgene Talent schlummerte.
Nun hatte die Oberhexe noch eine letzte Ankündigung zu machen: „Morgen ist für alle Hexenkinder und alle Helfenkinder schulfrei. Und heute Abend gibt es ein Fest im Birkenwald! Man muss die Feste feiern, wie sie fallen!“
„Juhu“, schrien alle durcheinander.
„Erwachsene haben manchmal auch ganz gute Ideen“, sagte Laurus. „Ein schulfreier Tag ist schon mal ein Anfang.“
Der Birkenwald war erleuchtet von unzähligen Windlichtern. Mitten im Wald lag ein kleiner See mit einer Insel und dort fand das Fest statt. In jedem Baum musizierten die Helfen. Die Luft war erfüllt von Harfenklängen, Gesang und Gelächter. Und unten auf der Insel tanzten Hexen und Helfen ganz ausgelassen Hexentango. Flora tanzte abwechselnd mit Laurus und Malte. In einer Tanzpause erblickte sie Rana. Flora gab sich einen Ruck und ging auf die schrullige kleine Wetterhexe zu.
„Kann ich dich mal kurz sprechen, Rana?“, fragte Flora.
Rana blickte erstaunt hoch und Beunruhigung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
„Ich möchte mich bei dir entschuldigen“, begann Flora. „Ich habe dich verraten, obwohl ich versprochen hatte, es nicht zu tun. Aber es ging nicht anders! Die Helfen waren wirklich in Gefahr.“
„Flora, bitte entschuldige dich nicht“, stammelte Rana. „Mir tut alles sehr leid. In Wahrheit war ich ziemlich feige. Ich hätte was sagen sollen. Stattdessen habe ich mich versteckt und du warst so tapfer!“ „Es ist ja alles noch mal gut ausgegangen“, meinte Flora und ergriff zaghaft Ranas Hände.
Malte, Hille und Laurus waren hinzugekommen. „Was wirst du denn im Hexenrosenstädtchen machen, Rana?“, fragte Laurus neugierig. Rana lächelte zufrieden. Dann sagte sie: „Ihr wisst doch, ich rühre so gerne in Hexenkesseln herum.“
Flora und ihre Freunde erschraken. Rana würde doch nicht schon wieder Wetter brauen wollen?
Rana kicherte, als sie die Gesichter der Kinder sah. „Keine Sorge. Es wird ganz ungefährlich“, beruhigte sie. „Vitus, der Wirt, hat mich gefragt, ob ich in seiner Küche arbeiten will. Und ich habe da so eine Ahnung, dass ich ein richtiges Kochtalent sein könnte!“
„Das ist ja echt hexig“, sagte Flora erfreut.
Das Fest ging bis in die Morgenstunden.
Überglücklich und hundemüde sank Flora irgendwann nach Mitternacht in ihr Bett. Das war ein langer und aufregender Tag gewesen.
Als Flora am nächsten Morgen erwachte, zeigte sich ein zartes Rosa im Osten. Es würde mildes Novemberwetter geben. Kein Unwetter war mehr zu befürchten. Flora richtete sich auf und streichelte ihren Kater, der bei ihren Füßen lag. „Kringel, was wollen wir heute unternehmen?“ Kringel öffnete müde ein Auge.
„Wir können alles machen, wozu wir Lust haben“, sagte Flora. „Los, wir sehen nach, ob Laurus und Malte schon wach sind. Und Hille muss natürlich auch dabei sein!“
Gut gelaunt sprang Flora aus dem Bett. Der Tag konnte beginnen!
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© 2015 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG,
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Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise
Text: Eleni Livanios
Illustrationen: Eleni Livanios
Lektorat: Sara Mehring
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Das Buch erscheint unter der ISBN: 978-3-649-62086-0
COPPENRATH
Gibt es einen schöneren Ort als das Hexenrosental? „Garantiert nicht!", findet das Hexenmädchen Flora Flitzebesen, die schnellste Besenfliegerin weit und breit. Eines Tages beobachtet Flora jedoch etwas, das ihr ganz und gar nicht gefällt. Der ehrgeizige Hexer Turdus Merula geht schlecht mit den magischen Tieren um, zu deren Pflege er vom Hexenrat beauftragt wurde. Als sich die sprechende Spinne Linne zu Flora flüchtet, schmiedet diese mit ihren Freunden einen waghalsigen Plan: Sie werden die magischen Tiere befreien und draußen im Hexenwald verstecken!