Christoph Huber wurde 1967 in Waidhofen an der Ybbs (Österreich) geboren. In Linz studierte er Rechtswissenschaften. Nach dem Erwerb des Diploms im Jahr 1998 spezialisierte er sich auf Finanzjournalismus mit einer entsprechend langjährigen Tätigkeit bei Agenturen. Vorrangiges Ziel von ihm ist es Tatsachen bzw. Wahrheiten und Hintergründe zu erfassen und beleuchten. Einer seiner weiteren Schwerpunkte richtet sich auf Trend- und Zukunftsforschung. Er ist Verfasser von einschlägigen Publikationen und des 2013 erschienenen Buches "Wie der Bürger manipuliert und zur Kassa gebeten wird". www.finanzastro.at
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
© 2014 Christoph Huber
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7386-7395-1
1. Auflage
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Dieses Buch macht neben der fundamentalen Analyse auf feinstoffliche Methoden aufmerksam, um Wahrscheinlichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang bringe ich meine langjährige Trend- und Zukunftsforschung zur Anwendung. Eine entsprechende Erläuterung findet sich in diesem Buch. Ich möchte weiters darauf hinweisen, dass der beschriebene Trend zu meinem im April 2013 veröffentlichten Buch “Wie der Bürger manipuliert und zur Kassa gebeten wird” bislang von weitgehender Richtigkeit getragen ist. Das Buch “Finanzrevolution” stellt nun eine Weiterentwicklung mit einer etwas konkreter gefassten Trendbeschreibung bis etwa um das Jahr 2020 dar.
Waidhofen an der Ybbs, Januar 2015 Christoph Huber
Ziel des Buches heißt Aufklärung und Wachrüttelung. Nur relativ wenigen ist bewusst, dass das Finanzsystem im Grunde nach einem Schneeballsystem gleichzusetzen ist. Ein solch fragwürdiges Gebilde bzw. sogenanntes Fiat-Geldsystems hängt von der Produzierung von immer neuen bzw. noch mehr Schulden durch Staaten und Private ab und nahm seit der gänzlichen Loslösung der Bindung des Dollars an Gold seinen ungebremsten Lauf. Jedoch basiert der Wert von Papiergeld nur auf einem von Verantwortungsträgern erzeugten Vertrauen in Geldscheine, deren tatsächlicher Wert aufgrund gänzlich fehlender Deckung in Wahrheit wohl eher gegen Null liegt. Entsprechendes gilt insbesondere für Währungen vieler Staaten, deren gigantischen Schuldenberge auf normalem Wege wohl niemals beglichen werden. Damit verbunden sind immer größere Abhängigkeiten öffentlicher und privater Schuldner von den Finanzmärkten.
Ein Blick in die Vergangenheit reicht aus, um festzustellen, dass Schneeballsysteme jeder Art irgendwann an Grenzen stoßen und infolge eines massiven Vertrauensverlusts einfach zusammenbrechen. Dieses Buch erstellt unter Zuhilfenahme von beachtenswerten Zyklen sowie anhand von fundamentalen und spirituellen Betrachtungsweisen eine Wahrscheinlichkeit über die zeitliche Erstreckung von möglichen bevorstehenden Umwälzungen.
Die Finanzkrise von 2008/2009 stellte mehr als nur ein kurzfristiger Dämpfer für die Wirtschaft dar wie manche Ökonomen bislang meinten, sondern ist ein ernster Vorbote für noch gravierendere Probleme, sowie ein Signal für signifikante Unzulänglichkeiten innerhalb des wirtschaftlichen Systems. In diesem Zusammenhang mache ich darauf aufmerksam, dass noch nie zuvor die Finanzmärkte derart manipuliert gewesen sind wie dies in der Gegenwart geschieht. Dieses Buch weist darauf hin, welche möglichen Konsequenzen sich daraus ergeben.
Ich stelle in Sachen Schuldenkrise einen Vergleich mit dem verheerenden Krieg in Vietnam her. Hier stellte von den USA jeder weitere bis Anfang der siebziger Jahre gesetzte Schritt in Richtung noch mehr Soldaten und noch mehr Bombardierungen in dem südostasiatischen Land, im Grunde nach einen nächsten Schritt in die Katastrophe mit einer letztendlich blamablen Niederlage für die größte Weltmacht dar. Der damalige US-Präsident behauptete bis unmittelbar vor einer Großoffensive des Gegners Anfang 1968, dass nun der Sieg zum Greifen nahe wäre. Der Überraschungsangriff des Gegners von 1968 leitete jedoch eine zumindest psychologische Trendwende zugunsten der Nordvietnamesen in diesem sinnlosen Krieg mit Millionen Toten ein, der mit mehr als doppelt so vielen Bombenabwürfen als im gesamten zweiten Weltkrieg einhergegangen ist. Gegen Ende der sechziger Jahre kam es in den USA zu massiven Protesten, da die von der Regierung anhaltend herausgegebenen Parolen, dass der Krieg gewonnen werde immer mehr an Glaubwürdigkeit zweifeln ließen.
Um dieses Beispiel auf die Gegenwart zu übertragen, halte ich es für möglich, dass bis kurz vor einem etwaigen Zusammenbruch des Euros oder einer Welle an Bankencrashs die Öffentlichkeit für dumm verkauft wird, indem eine trügerische Ruhe und der Anschein vorgegaukelt wird, wonach alles doch in bester Ordnung sei.
Ökonomen und regierende Politiker schüren seit Jahren Hoffnungen auf einen konjunkturellen Aufschwung in Europa, der aber in Wahrheit weiter auf sich warten lässt. Erst 2013 hieß es, dass ab 2014 ein signifikanter Aufschwung zu erwarten sei und Europa vor einer spürbaren Erholung stünde. Seit etwa 2011 kam derartiges für jedes nachfolgende Jahr zur Verkündung. Die Realität sah jedoch jedes Mal ganz anders aus. Nämlich in der Weise, dass zwischen 2011 und 2012 die Krise in der Eurozone eskalierte, wodurch die Eurozone in eine neue Rezession schlitterte. Erst ab Mitte 2013 begann sich die Eurozone etwas zu erholen, aber bereits Mitte 2014 zeichnete sich eine Verfehlung der zunächst sehr optimistischen Prognosen für dieses Jahr ab. Ein tatsächlicher Aufschwung ist nach wie vor nicht in Sicht und die Glaubwürdigkeit von Ökonomen, Politiker und sonstiger Experten erhält immer mehr eine Untergrabung. Ständige Hinweise solcher Personen auf besondere Umstände wie etwa die Krise in der Ukraine, erheben den Verdacht von Ablenkungsmanövern gegenüber den wahren Ursachen der Dauerflaute.
Die Serie an krassen Verfehlungen der letzten Jahre zu konjunkturellen Einschätzungen hält sich in ihren spürbaren Auswirkungen für die Masse noch in Grenzen, weshalb solchen Abweichungen ein Großteil der Bürger noch keine allzu große Bedeutung schenkt. Gleichzeitig sind angesichts der weltweit überdimensionierten Schuldenberge weiter große Zweifel über einen Aufschwung angebracht.
Ich finde, der Einzelne sollte sich mehr Gedanken über die aktuelle Leistungsgesellschaft mit deren starren Prinzipien wie “immer mehr, immer höher und immer besser” machen. Obwohl die breite Gesellschaft als eine fast hoch technologisierte und entwickelte zu bezeichnen ist, fehlt ihr in mancher Hinsicht der gesunde Verstand und die notwendige Flexibilität. Eine solche Unflexibilität ist insbesondere in dem Hang zu großer Starre gegenüber bestehenden Systemen auszumachen. Aus diesem Grund neigen unter anderem Wirtschaftsforscher gerne dazu, die Gegenwart auf die Zukunft zu projizieren. Daneben herrscht Angst vor Wahrheiten, weshalb es zur ständigen Unterdrückung dieser kommt. Gewöhnungseffekte sorgen nicht selten für die Fortsetzung von meist nur mehr dahinsiechenden Systemen, weshalb Reformen eher unterbleiben und erst im Falle eines dann unvermeidbaren bitteren Endes in die Gänge kommen. Die eher auf Fixierung bedachte Gesellschaft schiebt den Tod oder auch nur das absehbare Ende eines Lebenszyklus vorzugsweise in den Hintergrund. Für viele ist daher die innere Ausrichtung “Ich bin ewig auf der Welt” meist präsent. Ein Umdenken in Richtung Erneuerung, oder die Hinwendung zu Transzendenz und Spiritualität wird im allgemeinen als Schwäche ausgelegt und gilt für viele noch als Tabubereich.
In der Leistungsgesellschaft gilt das Streben nach ständiger Vermehrung und Erweiterung als nahezu größtes Ideal. Schon in den ersten Lebensjahren wird der Mensch zum Mitglied dieses Systems, unabhängig davon ob es ihm passt oder nicht, oder ob er überhaupt die Voraussetzungen hierfür besitzt.
Die vergangenen 150 Jahre gingen mit einer rasanten Entwicklung im Technologiebereich einher. Dieser Fortschritt ist unzweifelhaft das Resultat einer auf Optimierung von Humankapital ausgerichteten Strategie. Ich bestreite auf keinen Fall die Errungenschaften der vergangenen beiden Jahrhunderte. Jedoch sind dem Streben nach immer mehr Wachstum, immer besseren Ergebnissen und noch mehr Optimierung Schwächen anzulasten. Unzweifelhaft resultiert daraus die Gefahr von periodischen Überhitzungen. Eine Leistungsgesellschaft wie jene der Gegenwart ist daher in regelmäßigen Abständen von empfindlichen Rückschlägen bedroht. Danach setzt es jeweils einen neuen Aufschwung, der dann über mehrere Jahrzehnte anhaltendes Wirtschaftswachstum wieder möglich macht. Der letzten weltweiten Depression in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts ging im Oktober 1929 ein Crash am US-Aktienmarkt voraus. Als globale Depression gilt auch die Zeit zwischen 1873 und 1896. In beiden Fällen kam es zu vorübergehenden riesigen Bremsspuren in der Wirtschaft.
Irgendwann brechen sowohl stark strapazierte Systeme als auch Einzelpersonen an den jeweiligen Stressfaktoren oder an einer ausgearteten Sucht nach Erfolg zusammen. Immer häufiger führt die aktuelle Leistungsgesellschaft zu gesundheitlichen Opfern in Form von körperlichen oder psychischen Erkrankungen. Die neue Volkskrankheit Burnout wird daher immer mehr zum Modewort. Für jemanden der davon befallen ist bedarf es einer längeren Auszeit bzw. Phase der Regeneration. Das gleiche gilt für eine von Kraftlosigkeit bzw. Blutleere befallene Wirtschaft. Deren Wachstum muss für eine gewisse Zeit pausieren, um nach einer notwendigen Konsolidierung zur Wiederaufnahme eines nachhaltigen Aufwärtstrends bereit zu sein. Was den Einzelnen betrifft ist noch zu erwähnen, dass der Sinn einer sozial gerechten Leistungsgesellschaft nicht darin besteht, Menschen so lange wie nur möglich bis ins hohe Lebensalter im Erwerbsleben zu halten.
Ein Menschenleben besteht nämlich mehr als nur aus Dienstleistung und Arbeitsbereitschaft. Die Gefahr des Abdriftens in eine Art von modernen Sklaventum ist als durchaus berechtigt anzusehen. Ähnliches ist in ganz Europa durch Forderungen vieler Politiker und Experten nach ständig längeren Arbeitszeiten zu erkennen. Obwohl gesundheitlich erheblich angeschlagene Menschen im Grunde nach arbeitsunfähig sind, werden diese von einem zuletzt vermehrt in Richtung Ausbeutung tendierendem System gezwungen weiter Arbeit zu verrichten. Jedoch fällt es vielen allein aus körperlichen Gründen schwer, Arbeit bis in das Alter von 60 Jahren oder darüber hinaus zu verrichten.
Im übrigen basiert die Leistungsgesellschaft der Gegenwart zum Teil auf einer Lüge, zumal das frühere Prinzip, wonach ein fleißiger Mensch durch eigene Leistungen bzw. über erfolgreiches intensives Arbeiten und eine gute Ausbildung eine nahezu gesicherte Chance auf Wohlstand habe, als nicht mehr zutreffend zu bezeichnen ist. Der Faktor Arbeit ist vielmehr immer öfter Gegenstand von Ausbeutung, aber schon lange keine Garantie zur Erlangung von finanzieller Sicherheit und Wohlstand. In immer geringeren Fällen führt Arbeit zu Vermögensaufbau. Dies liegt unter anderem daran, dass Löhne nur mehr wenig steigen und gegenüber der realen Teuerung hinterher hinken, oder oft überhaupt keine gegenüber der Leistung entsprechende Bezahlung aufweisen. Hierfür verantwortlich zeigt sich unter anderem ein ständig stärkerer Trend zu Teilzeit- und Billigjobs. Zur Erlangung von Vermögen bedarf es in der Gegenwart insbesondere des Faktors Glück. Dazu dienen unter anderem Erbschaften sowie wohlhabende und einflussreiche Angehörige, oder erfolgreiche Spekulationen jeder Art.
Einige Experten meinen, dass neue wirtschaftliche Katastrophen ähnlich der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts unwahrscheinlich sind, da es nun viel mehr Schutzmechanismen als früher gibt, um einen solchen Kollaps zu vermeiden. Es ist durchaus richtig, dass nun gewisse Schutzmechanismen wie etwa staatlich garantierte Einlagensicherungen auf Sparkonten zur Verfügung stehen, die in den dreißiger Jahren noch nicht vorhanden waren. Jedoch bleibt ein gleich gebliebener Faktor, nämlich die überall grassierende Gier. Hinzu tritt ein völlig aufgeblähtes Finanzsystem, dass fernab von der Realwirtschaft ständig wächst und mit einem Volumen an unermesslichen Billionen Dollars unglaubliche Risiken in sich birgt und als tickende Zeitbombe zu bezeichnen ist. Außerdem bleibt zu hinterfragen, ob die Schutzmechanismen der Gegenwart wie etwa der Euro-Rettungsschirm ESM zu einer tatsächlichen Gesundung führen, oder ob nicht gerade solche Vehikel die riesigen Verschuldungen nur weiter anheizen, wodurch am Ende der Steuerzahler immer quälendere Belastungen erhält, was letztendlich die Stimmung in Wirtschaft und Konsum kontinuierlich drückt.
Es fehlt der Welt ein stärker ausgeprägter Gedanke an die Gemeinschaft und überall herrscht Verteilungsungerechtigkeit. Zwar möchte ich eine auf Leistung aufgebaute Gesellschaft auf keinen Fall verunglimpfen, da Leistungsorientiertheit als grundsätzlich sehr positiv zu werten ist. Jedoch führen allgemeine Maßlosigkeiten zu destruktiven Denkweisen mit gegenseitigen Enteignungen und Beraubungen. Was regiert ist Gier, Konkurrenzdenken und Ausbeutung über Machtstrukturen. Es entspricht im Grunde einer Logik, dass ein solches auf Ungerechtigkeit und Ungleichheit aufgebautes System periodisch wiederkehrende signifikante Rückschläge erleidet. Dessen tatsächlichen Profiteure bewegen sich in einer geringen Minderheit. Dennoch meinen vermutlich die meisten, unser System wäre für sie selbst von Nutzen, ohne sich darüber Gedanken zu machen inwiefern sie nur leicht manipulierbare Werkzeuge oder Marionetten von Machtstrukturen sind. Außerdem sollten sich gerade die Bürger der Eurozone darüber Gedanken machen, wie sehr ihre Kaufkraft auf Kosten von ineffizienten Apparaten sowie unersättlichen Banken und Konzernen seit Einführung dieses von der Politik wenig durchdachten Euroexperiments gesunken ist.
Die Schwierigkeit der aktuellen Leistungsgesellschaft besteht weiters darin, notwendige Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und solchen Veränderungen so rasch wie möglich eine Chance zu bieten.
Die Apparate erweisen sich nicht selten als schwerfällig und träge. Ich denke in dieser Hinsicht unter anderem an die anhaltenden Zögerlichkeiten in der Welt, was ein viel entschlosseneres Vorgehen gegen den fast zur Gänze vom Menschen verursachten Klimawandel anbelangt. Immerhin stellt der Klimawandel mit seinen langfristig verheerenden Auswirkungen die wohl größte Herausforderung in diesem Jahrhundert dar. Jene die gegenteiliges behaupten sind entweder Realitätsverweigerer oder Anhänger bzw. Marionetten von diversen Konzernlobbys, für die wegen der Umstellungen auf noch intensivere umweltfreundliche Energieträger und der Einhaltung von strengen Umweltstandards kurzfristige finanzielle Einbußen im Raum stehen.
Die Gier von manchen verdrängt leider die absolute Gewissheit, dass als Domizil nur dieser einzige kleine Planet zur Verfügung steht. Deswegen sind gegen die bloß kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen großer Unternehmen, die Lebensbedingungen mit allen verfügbaren Mitteln und Techniken zu schützen. In Wahrheit könnte davon die Weltwirtschaft langfristig sehr stark profitieren. Im wesentlichen gilt im allgemeinen aber nach wie vor das Dogma, wonach ein aktueller Trend nahezu für immer Bestand habe und alles so weitergehen müsse wie bisher. System verändernde Reformen wären daher eher fehl am Platz. Grundlegende Reformen werden daher meist nur dann gesetzt, wenn die Umstände wirklich dazu zwingen.
Egal, ob dabei Moral, Recht oder die Umwelt auf dem Spiel steht. Eine völlige Vergessenheit erhält sehr oft die Tatsache, dass der Wahn nach unendlichem Wachstum und die unverdrossene Gier nach Gewinn zu großer Verschwendung von Ressourcen führt, wodurch die langfristige Behaglichkeit des Lebensraums auf der Erde langsam in Gefahr gerät.
Da es sich beim Umweltproblem nur um eine schleichende Entwicklung handelt, scheren sich eher nur die wenigsten darum. Ebenso ist den meisten egal, dass wegen dem durch die Erderwärmung bereits verursachten Anstieg des Meeresspiegels mittlerweile die ersten Klimaflüchtlinge auf der Suche nach einer neuen Heimat sind.
In der Gegenwart sind Schuldenorgien, Irrationalitäten und riesige Blasen an den Finanzmärkten Folgen der Ausartung eines von jedweden Schranken losgelösten Papiergeldsystems, wodurch Missbrauch und Unvernunft als vorprogrammiert zu bezeichnen ist. Eine ständig stärkere Umverteilung von Arm nach Reich, sowie die Aushebelung der Marktwirtschaft durch nicht demokratisch legitimierte Autoritäten wie etwa in Gestalt der Notenbanken, ist eine weitere Folge dieser unglaublichen Maßlosigkeiten.
Die Umverteilung erfolgt unter anderem über Unverhältnismäßigkeiten und damit verbundenen langfristigen Preissteigerungen bei lebenserhaltenden Produkten wie etwa im Bereich von Lebensmittel, Gesundheit, Mieten und Tarifen jeder Art. Vor allem die Bezieher kleiner bis mittlerer Einkommen müssen dadurch schwere Belastungen ertragen. Gleichzeitig sind Normal- und Geringverdiener infolge der Niedrigzinspolitik immer weniger in der Lage sich etwas zu ersparen. Diese geraten dadurch in ständig größere Abhängigkeiten von Arbeitgebern, Banken und Vermietern. Daraus resultiert weiters die Erkenntnis, dass die Möglichkeiten eines Durchschnittsbürgers zur freien individuellen Entfaltung immer mehr in Einschränkung geraten. Die schleichende Einengung des Einzelnen ist daher eine immer stärkere gesellschaftliche Erscheinung.
Die aktuelle Strategie von Politik und Medien zielt tendenziell auf eine völlige Vernachlässigung der weltweiten Schuldenkrise ab. Obwohl deswegen nach wie vor ein hoher Bedrohungsfaktor herrscht, lässt nun das Establishment den Anschein walten, wonach die Schuldenkrise im Schwinden begriffen ist bzw. als mehr oder minder abgehakt zu bezeichnen sei. Dagegen werden jene die am Boden bleiben und als Mahner auftreten, von verblendeten Politikern und Massen nicht ungern als Querulanten oder Störenfriede abgestempelt. Ebenso jene, die gegenüber Euro und EU eher kritische Haltungen einnehmen. Sehr oft heißt es von Seiten des Establishments, dass solche Kritiker als Gegner von Europa zu bezeichnen sind.
Die Probleme rund um die gigantischen Schuldenberge in den USA, Japan und Europa sind nach wie vor völlig ungelöst. Fast nirgendwo steht zu lesen, dass es sich dabei um Schuldenberge handelt, die wegen ihrer Dimensionen als historisch einzigartig zu bezeichnen sind. Um deswegen die Feststellung zu machen, dass es nicht mehr so weitergehen könne wie bisher und ein Crash ähnlich wie 1929 nicht unwahrscheinlich ist, bedarf es keiner Heranziehung eines Gelehrten oder Wirtschaftsforschers, sondern eigentlich nur eines gesunden Verstandes. Jedoch hat die Mehrheit der Bürger daran kaum Interesse, solange keine unmittelbare Betroffenheit gegeben ist, obwohl persönliche Betroffenheit an der Schuldenkrise in den meisten Fällen herrscht. Nämlich über versteckte Enteignungen wie etwa in Form der massiven Drückung der Kapitalmarktzinsen, was die fast völlige Abschaffung der Zinsen auf normale Sparbücher mit sich brachte. Daneben sinken die Renditen für andere herkömmliche Veranlagungen wie insbesondere Lebensversicherungen und Bausparprodukte teils unterhalb von Inflationsniveaus immer mehr ins lächerliche. Für den Durchschnittsbürger bleibt daher zur Finanzierung von kostspieligen langfristigen Gütern wie etwa Haus, Wohnung oder Auto immer öfter nur die Wahl der Aufnahme eines Kredits, was jedoch die Freiheit des Einzelnen gegenüber Banken, Arbeitgebern und etwaigen Vermietern oder Bauherrn wiederum untergräbt.
Hinzu tritt der Umstand, dass die Kaufkraft sowohl durch steigende Güterpreise als auch über steigende Belastungen durch Steuern und Tarife eine ständige Aushöhlung erhält. Gleichzeitig kommt es bei Löhnen nur zu geringen Steigerungen oder Stagnation. In manchen Fällen gehen die Löhne sogar zurück. Ein großer Teil läuft dem Trend aber hinterher und kann dem Geschwätz über eine angebliche Beendigung der Schuldenkrise sogar noch etwas abgewinnen.
Trotz einer höchst fragilen Lage fordern Politiker und manche führende Wirtschaftstreibende zu mehr Optimismus auf. Man dürfe doch nicht alles so schlecht reden, da es in Wahrheit ja gar nicht so schlecht aussehe und ein konjunktureller Aufschwung vor uns liege, heißt es nicht selten von Seiten dieser Leute. Die von den Notenbanken mittels billigem Geld nach oben gepuschten Aktienmärkte dienten bislang zur Unterstützung dieser Strategie. Es ist kein Wunder, dass gerade jene die derzeit am Schalthebel der Macht sitzen, die großen Mängel am System verschweigen und eher zu Schönredereien neigen.
Gerade EU-freundliche Politiker und Unternehmensvorstände sowie einige sonstige gesellschaftlich Privilegierte sind die Hauptprofiteure dieses zombieartigen Systems oder Casinokapitalismus, in dem einige wenige das große Geld machen, während die Ausbeutung großer Bevölkerungsteile immer mehr voranschreitet. Von den katastrophalen Verhältnissen in Entwicklungs- und Schwellenländern wie etwa Kambodscha, Vietnam, China, Bangladesch und jenen Afrikas möchte ich hier gar nicht näher eingehen. Jedoch mache ich darauf aufmerksam, dass die Belastungen für Arbeitnehmer in Europa immer mehr ins unerträgliche abgleiten, während die Entlohnungen von Chefs großer Unternehmen ständig weiter ins unermessliche tendieren. So erhalten etwa die Vorstände von DAX-Konzernen Millionen-Jahresgehälter mit eher steigender Tendenz.
Politiker, Vorstände und Wirtschaftsforscher sind selbstverständlich keine Dummköpfe und wissen vermutlich genauso wie ich, dass noch mehr an Ungemach bevorsteht, aber Warnungen an Bevölkerungen bleiben im Vorfeld in der Regel aus. Auf der Strecke bleiben außerdem gutgläubige Kleinanleger mit dann teils massiven Verlusten in deren Veranlagungen.
Große Kriege sind Gott sei Dank nur mehr in Geschichtsbüchern präsent, aber dafür grassiert Ungerechtigkeit und Täuschung nach wie vor im großen Stil. Die Manipulation der Massen erstreckt sich nicht nur auf den gesamten Finanzsektor einschließlich seiner Währungen, sondern fatalerweise immer mehr auf den wohl wichtigsten Bereich für jeden Menschen. Nämlich den eigenen Körper, indem Lebensmittel mit zunehmender Tendenz Gegenstände von chemischen bzw. gesundheitsgefährdeten Produkten sind.
Krebs gilt neben den Erkrankungen von Herz und Kreislauf als die häufigste Todesursache in der EU. Hierfür verantwortlich zeigt sich unter anderem die vermehrte Verbreitung von künstlichen und teils gesundheitsgefährdeten Substanzen in Lebensmittel. Was in dieser Hinsicht der europäischen Bevölkerung noch droht gleicht einem eher ungünstigen Szenario. Nämlich Unheil über die geplante Errichtung einer Freihandelszone zwischen der EU und den USA. Im Falle eines tatsächlichen solchen Abkommens besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die für den Körper unberechenbaren genmanipulierten und hochchemischen Lebensmittel aus den USA ihren Weg in die Läden der europäischen Märkte finden. Ein Blick auf die gesundheitliche Verfassung der Durchschnittsbürger in den USA reicht aus, um die Verträglichkeit von Lebensmittel und Ernährung der Einwohner dieses Landes stark anzuzweifeln. So ist die USA das Land mit der weltweit höchsten Rate an Fettleibigen.
Die Argumente der Freihandelsbefürworter, dass über die Umsetzung eines derartigen Abkommens mit Verbilligungen bei Lebensmittel und anderen Produkten zu rechnen sei und Jobs geschaffen würden sind ebenso Gegenstand von Manipulationen bzw. höchst fragwürdigen Behauptungen. Zwar könnten einige mit zweifelhaften Chemiepräparaten durchtränkte Lebensmittel zu vereinzelten Kostenersparnissen führen, aber was helfen die geringeren Preise, wenn über den Verzehr von derartigen Produkten die Gesundheit und möglicherweise auch die Lebenserwartung in Mitleidenschaft gerät.
Laut früheren Studien würden durch das Freihandelsabkommen TTIP lediglich wenige hunderttausend neue Jobs geschaffen, was in Relation zu den vielen Millionen arbeitslosen Menschen in der EU fast weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Zudem gehe ich davon aus, dass über einen solchen Pakt bestehende Jobs in der EU vernichtet würden. Dies deshalb, da wegen der dann noch größeren Marktbeherrschung von riesigen Konzernen und einer damit verbundenen Wettbewerbsverschärfung, viele kleine und mittlere Unternehmen zur Aufgabe schlicht gezwungen wären.
Eine jüngste Untersuchung der amerikanischen Tufts University in Massachusetts kommt sogar zum Ergebnis, dass das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA 600.000 Arbeitsplätze kosten und zu jährlichen Einkommensverlusten von bis zu 5000 Euro pro Person führen würde. Das Abkommen hätte entgegen der Annahmen der EU-Kommission, in Europa negative Folgen auf Exporte, Bruttoinlandsprodukt, Arbeitseinkommen, Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Finanzmarktstabilität. Die einzigen Gewinner wären kapitalistisch ausgerichtete Gebilde und deren Vertreter. Während für den Anteil des Arbeitseinkommens gegenüber der Wirtschaftsleistung ein Rückgang zu erwarten sei, würde der Anteil von Gewinnen und Zinsen am Gesamteinkommen steigen. Der durch das TTIP zu erwartende Druck auf die Arbeitseinkommen würde im aktuellen schwierigen Umfeld, den wirtschaftlichen Aktivitäten insgesamt weiter schaden. Um das Wirtschaftswachstum wieder in Gang zu bringen, wäre gerade das Gegenteil, nämlich eine Steigerung der Arbeitseinkommen erforderlich.
Über den Köpfen der Bürger hinweg kommt es wegen eines solchen Abkommens zu Geheimverhandlungen zwischen den USA und der EU. Gleichzeitig kommt es ohne Einbeziehung nationaler Parlamente zur Aushöhlung der Rechte jedes Einzelnen.
Dieses geplante Freihandelsabkommen ist daher ein weiterer Ausfluss des in der westlichen Welt zu beobachtenden Trends zur schleichenden Untergrabung demokratischer Systeme und der persönlichen Freiheit jedes einzelnen. Damit verbunden ist die Richtung zu mehr staatlicher Überwachung und Kontrolle mit gleichzeitigen Verstößen gegen rechtliche Barrieren. Hinzu tritt eine tendenzielle Ausweitung der Macht durch Konzerne auf ganze Staaten und Regionen.
Die 2013 an die Öffentlichkeit gerückten Machenschaften von Geheimdiensten wie insbesondere durch die amerikanische Sicherheitsbehörde NSA, über deren weltweite Ausspionierung von Staaten, Unternehmen und Privatpersonen, ist ein Beispiel darüber wie sehr Grundrecht und Völkerrecht ständig stärker in Aushöhlung gerät. Das schlimme dabei ist, dass die befreundeten Staaten der USA mit der NSA stark kooperieren, weshalb etwa die nationalen Geheimdienste in Europa als Vasallen dieser rechtswidrigen Machenschaften gelten.
Daneben kam es durch die Verfassungsgerichtshöfe in Deutschland und Österreich zur Feststellung der Rechtswidrigkeit der von der EU eingeführten Richtlinie über die verdachtunabhängige Speicherung von Verkehrs- und Standortdaten. Danach sind Anbieter von Telekomdiensten gesetzlich verpflichtet, die Kommunikationsdaten aller Bürger mindestens sechs Monate lang zu speichern. Über diese sogenannte Vorratsdatenspeicherung sind praktisch alle Bürger unter Generalverdacht gestellt. Ich wies in meinem Buch “Wie der Bürger manipuliert und zur Kassa gebeten wird” bereits richtig darauf hin, dass über eine solche Vorratsdatenspeicherung rechtswidrige Eingriffe in Grundrechte stattfinden. Im Juni 2014 kam der österreichische Verfassungsgerichtshof zu der selben Ansicht, weshalb die Vorratsdatenspeicherung auch in Österreich Geschichte ist. Das deutsche Bundesverfassungsgericht erklärte die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung bereits Anfang März 2010 für nichtig.
Nach außen hin zeigen sich die Regierungen in Europa über die Ausspionierungen der NSA bestürzt, jedoch gibt es etwa gegenüber Deutschland handfeste Beweise für eine jahrelange Zusammenarbeit. Als weiterer Beleg für diese Annahme dient die Haltung Europas gegenüber dem NSA-Aufdecker Edward Snowden. Es herrscht Klarheit darüber, dass der ehemalige NSA-Mitarbeiter Snowdon lediglich auf die Rechtsverstöße der USA gegenüber der Welt aufmerksam machte, indem die USA auf illegale Weise eine unfassbare Menge an Daten sammelte. Dafür droht ihm nun in den USA im schlimmsten Fall sogar lebenslange Haft. Jedoch passt eine solche Geschichte irgendwie in diese Zeit, in der von Staaten und Institutionen Grundrechte immer mehr mit Füßen getreten werden, weshalb gerade jene die für eine gesunde Wachrüttelung eintreten, als rechtsbrecherische Verräter gelten. Die Welt schuldet Snowden einen großen Dank. Dieser trägt große Mitverantwortung, dass in der Öffentlichkeit das Bewusstsein darüber im Steigen ist, dass praktisch niemand Schutz vor völliger Überwachung und rechtswidrigen Grundrechtseingriffen hat.
Mitte 2014 erklärte ein anderer Ex-Mitarbeiter des US-Geheimdienstes im Rahmen einer Zeugenbefragung vor dem NSA-Untersuchungsaus-schuss des Deutschen Bundestages, wonach der NSA imstande sei, zu Kontrollzwecken alle verfügbaren Daten von sämtlichen sieben Milliarden Erdbewohnern zu speichern. Niemand sei davor geschützt.
Erst Mitte 2014 sorgte die nachgewiesene Ausspähung eines normalen Bürgers durch den NSA, nämlich eines deutschen Studenten, für Aufsehen. Europa müsste sich vor Snowden eigentlich verneigen, doch die Regierungen auf diesem Kontinent stehen diesem alles andere als freundlich gegenüber. Hier drohen Snowden am ehesten Verhaftung und Auslieferung an die USA.
Politiker rechtfertigen den aktuellen Überwachungswahn mit einer großen Gefahr durch Terrorismus. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2011 entwickelte sich in den USA eine entsprechende Manie.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob der allein in den USA hierfür erforderliche Aufwand von hunderten Milliarden Dollar in nur einem Jahr als angemessen zu bezeichnen ist. Dasselbe gilt für die höchst umstrittene Vorratsdatenspeicherung der EU. Außerdem sind die Profis unter den Terroristen über die Möglichkeiten des NSA längst informiert und entwickelten daher vermutlich bereits Strategien und Methoden, um einer solchen Überwachung zu entgehen. Zudem verhinderte der Überwachungswahn nicht die Errichtung und das Wirken des sogenannten Islamischen Staats. Dabei handelt es sich wie bereits allgemein bekannt um eine aus höchst radikale Islam-Fanatiker bestehende gigantische Terrororganisation im Orient, deren Verbrechen in Syrien und im Irak 2014 tausende Unschuldige zum Opfer fielen.
In Wahrheit kommt es unter dem Deckmantel des Terrorismus zu Wirtschaftsspionage und einer Stärkung des Machtmonopols der USA in dieser Welt. Darin liegt ein Hauptziel des Überwachungswahns. Im übrigen herrscht Unangemessenheit darüber, beliebige Staaten, Politiker, Unternehmen und Private unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung auszuspionieren.
Der jüngste dramatische Wertverlust der Internetwährung Bitcoin innerhalb nur weniger Monate ist nur ein Beispiel für die Anfälligkeit eines rein virtuellen Wechselkurses. Hier regiert eine auf Intransparenz aufgebaute, sowie mit Illusion und Täuschung verschachtelte Welt.
Ein immer stärkerer Trend in Richtung bargeldloser Gesellschaft führt daher in keine gute Richtung. Nämlich in eine Richtung, wo der gläserne Mensch immer mehr der Wirklichkeit entspricht und die Freiheit des Einzelnen eine massive Aushöhlung erhält. Die vollständige behördliche Kontrolle über sämtliche Geldtransaktionen eines jeden Bürgers und der Eindrang in dessen Privatsphäre wäre dabei das Resultat. Die Argumente von Anhängern der Bargeldlosigkeit, wonach dadurch Verbrechensdelikte wie etwa Raub eine Auslöschung erhalten, bieten wegen der mit der Bargeldlosigkeit verbundenen Grundrechtseingriffe gegenüber jeden Bürger keine entsprechende Rechtfertigung.
Im übrigen bergen bargeldlose Systeme eine noch viel höhere Intransparenz als das mit ständig geringerer Übersichtlichkeit ausgestattete Papiergeld. Die Gefahr für einen Kollaps eines völlig überschuldeten und maroden Systems würde dadurch nur verschärft. Darüber hinaus gibt es die Bedrohung durch eine ständig steigende Cyberkriminalität, weshalb auch die Bargeldlosigkeit in Wahrheit zu keiner Verbrechensbekämpfung führt, wie das einige behaupten. Bereits in der Gegenwart sind die von Hackern durchdachten Strategien gegen Online-Zahldienste von ständig größerer Kreativität durchsät.
Die schleichende Enteignung der Bürger ist ein weiterer Ausfluss von deren allmählichen Entrechtung. So ist die Frage aufzuwerfen, ob über ständige Erhöhungen oder Neueinführungen von Steuern und Tarifen nicht das Grundrecht auf Eigentum eine indirekte Aushöhlung erhält. Damit spreche ich insbesondere eine in Österreich diskutierte Einführung von Steuern auf Vermögen an. Bei derartigen Steuern handelt es sich jedenfalls um versteckte Kosten für die Wirtschafts- und Eurokrise. Aufgrund der außer Ruder gelaufenen Staatsverschuldungen findet sich der Bürger immer mehr in der Rolle eines Spielballs für die Politik. Nicht nur die Durchschnitts- und Geringverdiener, sondern ebenso Millionäre bzw. Vermögende sind daher immer stärker im Blickfeld von Geld eintreibenden Institutionen und Behörden.
Es stellt weiters gegenüber jeden normalen Bürger blanker Hohn dar, wenn in einigen Ländern wie etwa in Luxemburg steuerparadiesische Rahmenbedingungen für Großkonzerne geschaffen werden, während die Belastungen für fast jeden Einzelnen ständig steigen. So führten laut Medien in Luxemburg mehr als 300 multinationale Konzerne in den vergangenen Jahren mittels diverser Tricks weniger als nur ein Prozent ihrer Gewinne an den Fiskus ab.
Gerade jener Politiker der in seiner früheren langjährigen Funktion als luxemburgischer Regierungschef eine nicht unerhebliche Verantwortung für diese grobe Ungerechtigkeit zu tragen hat, wurde 2014 zum Präsidenten der EU-Kommission ernannt. Daraus resultiert die erneute Erkenntnis, dass der Einzelne immer mehr ein Instrument der Ausbeutung durch zunehmend finanzdiktatorische Autoritäten darstellt. Den Mächtigen noch mehr Geld und Macht gegenüber den wenig bis durchschnittlich Bemittelten lautet leider die Tendenz der aktuellen Periode. In nicht unerheblichem Maße ist die weit verbreitete Wirtschaftskrise ein entsprechendes Resultat.
Der zweite Weltkrieg ist ein erschreckendes Beispiel, wie sehr Massen über eine möglichst lange Zeit durch den Einsatz destruktiver Mittel zu manipulieren sind, und wie sehr ein Teil dieser Gesteuerten bis unmittelbar vor einem katastrophalen Ende noch an schizophrene Systeme und Strukturen glaubt. Gleichwohl stellt das Ausharren bis zum Untergang des Nazi-Regimes und der anschließende Zusammenbruch Japans nur ein jeweiliges Extrembeispiel für ein Crash-Szenario dar.
Glücklicherweise ist die Welt von regionalen Konflikten abgesehen, im Hinblick auf große Kriege offenbar geläuterter. Leider bedurfte es jedoch besonderer Extreme mit vielen Millionen Opfern, um eine solche Erkenntnis in Gang zu bringen. In den beiden Weltkriegen des vorigen Jahrhunderts herrschte erbitterte Feindschaft unter den europäischen Nationen. In dieser Hinsicht gab es große Fortschritte. Die Lehren aus den Weltkriegen waren jene, dass es in Europa nie wieder zu einem Krieg kommen dürfe. Die EU hat sich als Friedensprojekt zweifellos bewährt und ein Krieg zwischen europäischen Ländern scheint nun kaum mehr vorstellbar. Dabei sollte es auch bleiben.