Schwaben

im Steckbrief

Einwohnerzahl: 628.000 (Stuttgart)

Einwohner je km2: 3029 (Stuttgart)

Wo genau liegt eigentlich Schwaben?

DAS Schwaben gibt es so eigentlich nicht mehr. Die wechselvolle schwäbische Geschichte hat dazu geführt, dass es heute einen bayerischen Regierungsbezirk namens Schwaben gibt, aber die meisten eher den Landstrich Baden-Württemberg im Kopf haben, wenn es um ebendieses Schwaben geht. Dieser Guide beschäftigt sich explizit mit dem Großraum Stuttgart und Umgebung. Wer aufregende Erlebnisse beispielsweise im Allgäu – also im bayerischen Schwaben – sucht, findet sie im Guide »Bayern ohne Geld« in dieser Buchreihe.

Typisch Schwaben:

Maultauschen, Mercedes-Benz, Porsche, alles außer Hochdeutsch, Kehrwoche, »Net gschimpft isch glob’d gnug!«, Spätzle, Rasenmähen, Schaffa, Bausparvertrag, Trollinger, Flädlesuppe, Schwäbische Alb, Nonnenfürzle

Schwaben als Playlist:

1. »Money, Money, Money« – ABBA (Der Song zum »Schaffe, schaffe, Häusle baue«)

2. »Das bisschen Haushalt« – Johanna von Koczian (Der Song zur Kehrwoche)

3. »Zuhause ist die Welt noch in Ordnung« – SIDO (Der Song zum schwäbischen Selbstverständnis)

1. Erlebe Natur pur am
Bärenschlössle.

Das Bärenschlössle ist einer der beliebtesten Ausflugsorte in Stuttgart. Schließlich ist die Gegend der ideale Ort für Wanderungen und Erkundungstouren inmitten ursprünglicher Wälder und mit Blick auf eine faszinierende Seenlandschaft. Rund um den Bären- und den Pfaffensee können hier je nach Lust und Laune große und kleine Fußmärsche eingelegt werden. Dabei hat das Bärenschlössle zu jeder Jahreszeit seine ganz eigenen Reize. Während bei heißem Wetter Trauerweiden am Seeufer Schatten spenden, kannst man bei eisiger Kälte Tierspuren im Schnee ausfindig machen und erraten, welche Spur zu welchem Tier gehört. Das Bärenschlössle selbst macht seinem Namen alle Ehre. Riesige Bärenstatuen umgeben das Anwesen, das zum Pausieren einlädt. Für etwas Kleingeld kann man es sich hier bei Kaffee und Kuchen gemütlich machen oder typische schwäbische Gerichte probieren.

Idyllische Wanderungen am Bärenschlössle

Standort: Mahdentalstr. 14 • Öffnungszeiten: im Winter: 10-20 Uhr, im Sommer: 10-22 Uhr • Wie kommt man hin? Buslinie 92 bis Schattengrund

2. Staune über
die Architektur der
Stadtbibliothek.

Auch wenn man gerade kein Buch ausleihen muss, ist die Stadtbibliothek Stuttgart ein absolutes Highlight. Die einmalige Architektur und Raumgestaltung machen das Gebäude zum Touristenmagneten. Die lichte, sphärische Atmosphäre ist unheimlich anregend. Selten sah Wissen so schön aus. Eröffnet wurde das Haus 2011. Auf jeder Ebene bieten Informationstafeln Orientierungshilfe und führen schnell zum gesuchten Medien- oder Serviceangebot. Besonderes Highlight in der Bibliothek ist das Klangstudio im ersten Obergeschoss. Hier findet man PC und Plattenspieler mit einem Programm zum Digitalisieren von Schallplatten oder innovative Software zum Notenscannen und Komponieren. Im achten Obergeschoss erwartet einen die Online Animation Library, ein Sichtungsplatz für digitalisierte Animationsfilme, welcher in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart kreiert wurde. Unser Tipp: Auf jeden Fall sollte man die LesBar im achten Geschoss besuchen und sich eine Tasse Kaffee gönnen. Genuss bei bester Aussicht!

Bücherschätze in der Stadtbibliothek

Standort: Mailänder Platz 1 • Info: www.stuttgart.de/ stadt bibliothek • Öffnungszeiten: Mo-Sa 9-21 Uhr, Dachterrasse bis 18 Uhr • Wie kommt man hin? Alle Linien bis Stadtbibliothek (Handwerkskammer)

3. Wandere auf dem
Weinerlebnisweg in
Esslingen.

Seit Kurzem gibt es einen Weinerlebnisweg, der durch die Weinberge in Esslingen führt. Dieser wurde dank Spenden des Staffelsteiger Vereins realisiert. Auf dem Weg erlebt man historische Terrassenweinberge in einer einmaligen Kulturlandschaft. Außerdem bekommt man an 20 Stationen spannende Einblicke in die Geschichten des Esslinger Weins. Die Informationstafeln mit Bildern und Texten geben Einblicke in die reiche Weinbautradition der Stadt, von der Anpflanzung der ersten Reben, bis hin zur heutigen modernen Verarbeitung der Trauben. Besonders cool: Jede Tafel verfügt über einen QR-Code. Mithilfe eines Smartphones kann so auch ein Audio-Guide abgerufen werden. Der Rundwanderweg zieht sich quer durch die steilen Weinberge Esslingens in Richtung Mettingen. Da der Weinbau eng mit der Geschichte der Stadt verknüpft ist, erklärt der Weg gleichzeitig auch den Aufbau Esslingens und die internationale Bedeutung der Stadt. Die Bewirtschaftung der Esslinger Steillagen stellte damals wie heute eine große Herausforderung dar, was mit dem Weinerlebnisweg eindrucksvoll verdeutlicht wird.

Weingeschichte in Esslingen erwandern

Standort: Lerchenbergstr. 16 • Öffnungszeiten: täglich bis zur Dämmerung • Wie kommt man hin? S 1 bis Esslingen, danach zu Fuß

4. Besuch eine Lesung in
der Buchhandlung Wittwer.

Die Buchhandlung Wittwer gibt es seit 1867. Sie ist eine der größten Buchhandlungen in Baden-Württemberg. Das Stammhaus liegt direkt am Stuttgart Schlossplatz an der Königstraße. Für Stuttgarter gehört die Buchhandlung genauso zum Stadtbild wie der Bahnhofsturm und der Killesberg. Bereits seit der Kindheit ist dieser Laden für viele Bewohner der Stadt ein vertrauter Rückzugsort voller Geschichten und Träume. Hier erlebt man regelmäßig Lesungen, Buchveröffentlichungen und viele andere tolle Highlights. Fast alle Events sind kostenlos, und oftmals kannst man sich nebenbei sogar an einem Glas Sekt, einem warmen Tee oder leckeren Snacks laben. Steht gerade kein Event an, kann man bei Wittwer auch einfach nur stundenlang in den Büchern schmökern.

Standort: Königstr. 30 / Schlossplatz • Öffnungszeiten: Mo-Sa 9-20 Uhr • Termine: www.wittwer.de • Wie kommt man hin? U 5/6/7/12/15 bis Schlossplatz

5. Steige auf den
Killesbergturm.

Der Killesberg hat so einiges zu bieten. Der rund 50 Hektar große Park im Stuttgarter Norden ist eines der geachtetsten Wahrzeichen Stuttgarts. Tolle Grünflächen, Denkmäler und großartige Pflanzenwelten lassen sich hier finden. Perfekt, um einen schönen Sommertag zu verbringen. Die schönste Aussicht hat man dabei vom frei zugänglichen Killesbergturm. Das Beste am Höhenpark jedoch ist eine Fahrt mit dem Killesberger Bähnle, definitiv einer der wundervollsten Kleinbahnen in ganz Europa! Zugegeben: Der Spaß, mit der Mini-Dampflok durch den Park zu düsen, ist nicht ganz umsonst, kostet aber eben auch nicht mehr als eine Fahrt mit der Straßenbahn (Erwachsene 3 Euro/ermäßigt 1,50 Euro). Ob die Dampfloks »Tazzelwurm« und »Springerle« oder die Dieselloks »Schwoabapfeil«, »Santa Maria« und »Blitzschwoab« den Zug durch den Park ziehen, erfährt man auf der Website der Bahn (www.killesbergbahn.de). Ganze 80 Personen können auf den Miniaturbahnen Platz nehmen. Insgesamt schlängelt sich der Zug über eine Strecke von zwei Kilometern durch Büsche und an Pflanzenbeeten vorbei. Die Lokomotiven dampfen jeweils von April bis Oktober durch den Park, und das schon seit 1939.

Beste Aussicht über die Stadt: der Killesbergturm

Standort: Stresemannstraße • Info und Fahrpläne: www.killesbergbahn.de • Öffnungszeiten: tgl. 10:3017:30 Uhr • Wie kommt man hin? U 5/12 bis Killesberg

6. Hänge am Stadtstrand
unter Palmen ab.

Lust auf richtiges Urlaubsfeeling? Der Stadtstrand in Bad Cannstatt direkt am Neckarufer bietet Palmen, Strand, eine Liegewiese und im besten Fall auch jede Menge Sonne. Auf rund 600 Quadratmetern verteilen sich drei Sanddünen, auf denen sich Hängematten, Liegestühle und Sitzkissen befinden. Hier macht man es sich einfach bequem und genießt einen entspannten Sommertag. Wer Lust auf Action hat, kann sich beim Beach-Volleyball austoben. Nette Idee: Wer hungrig ist, kann mitgebrachte Steaks einfach auf den Grill werfen. Auch Kinder kommen dank lustiger Wasserspiele am Beach voll auf ihre Kosten. Der Stadtstrand hat ab April den gesamten Frühling und Sommer über geöffnet. Natürlich nur bei gutem Wetter und an regenfreien Tagen. Unser Tipp: Jeden dritten Sonntag im Monat spielen abwechselnd Livebands und DJs – selbstverständlich ganz ohne Eintrittspreis.

Standort: Schönestraße am Seilerwasen, gegenüber der Wilhelma • Öffnungszeiten: So-Do 12-23 Uhr, Fr/Sa 12-0 Uhr • Wie kommt man hin? U 1/2/13 bis Wilhelmsplatz

7. Finde deine innere Mitte
im Chinesischen Garten.

Der rund 1500 Quadratmeter große Chinesische Garten ist einer der exotischsten Orte in Stuttgart. Der sogenannte Qingyin-Garten befindet sich zwischen Innenstadt und Killesberg an der Ecke Birkenwald- und Panoramastraße. In perfekter Halbhöhe gelegen, bietet er einen Blick über den Talkessel der Innenstadt und steht den Bürgern und Besuchern Stuttgarts täglich offen. Im Park wimmelt es von unbekannten chinesische Pflanzen sowie schön gestalteten Teichen und Seen sowie traditionellen Gebäuden. Das aus Kieselsteinen geformte Ying-und-Yang-Symbol am Eingang gemahnt den Besucher, nach Ausgeglichenheit und innerer Ruhe zu streben. Das gelingt zum Beispiel am kleinen Wasserfall. Ein perfekter Ort, um zu entschleunigen.

Entspannen im exotischen Qingyin-Garten

Standort: Panoramastr. 30 • Öffnungszeiten: Von etwa 7 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit, im Sommer bis 20 Uhr • Wie kommt man hin? Mit der Buslinie 44 bis Im Kaisemer, danach wenige Schritte bis zum Garten

8. Schau Filme beim
Internationalen
Trickfilm-Festival.

Einmal im Jahr verwandelt sich der Schlossplatz in eine Bühne der Magie: Das Internationale Trickfilm-Festival bringt Jung und Alt zum Staunen, Lachen und manchmal auch zum Weinen. Neben Animationsfilm-Klassikern wie »Findet Nemo« oder »Ice Age« werden jedes Jahr Neuheiten aus aller Welt vorgestellt, und jeder, der mag, kann das Spektakel gemütlich auf dem Schlossplatz oder von den Treppen der Königsbau Passagen aus genießen. Insgesamt dauert das Festival zwischen drei und fünf Tage. Neben dem kostenfreien Open-Air-Kino auf dem Schlossplatz gibt es auch lohnende Vorstellungen in den umliegenden Innenstadtkinos.

Bühne der Magie: das Trickfilm-Festival

Standort: Schlossplatz • Programminfo und Termine: www.itfs.de • Wie kommt man hin? U 5/6/7/12/15 bis Schlossplatz

9. Genieß das Abschluss-
feuerwerk auf dem
Cannstatter Wasen.

Jeder Stuttgarter kennt ihn: den Cannstatter Wasen. Auf dem riesigen Festplatz findet zwei Mal das wohl bekannteste Ereignis Stuttgarts statt: das Volksfest und das Frühlingsfest. Beim alljährlichen Volksfest laden Festzelte zum Biertrinken, ein und etliche Snackbuden übertrumpfen sich mit köstlichen schwäbischen Leckereien wie Sauerkraut, Schupfnudeln, Käsespätzle und Maultaschen. Es gibt Losbuden, so weit das Auge reicht, und jede Menge gute Laune. Unser Tipp: Besuche den Wasen zum großen Abschlussfeuerwerk! Am letzten Tag der Gaudi wartet nämlich ein spektakuläres Musikfeuerwerk auf alle Besucher. Zum Finale tauchen Pyrotechnik-Weltmeister den Himmel in ein Meer aus Lichtern und Farben. Abgestimmt zu legendären Hits und Medleys! Die beste Aussicht hat man direkt vom Festplatz oder vom größten Riesenrad Europas aus. Um einen guten Platz zu erhaschen, sollte man sich allerdings frühzeitig auf dem Cannstatter Wasen einfinden.

Standort: Mercedesstr. 50 • Infos und Termine: www.cannstatter-volksfest.de • Wie kommt man hin? Mit verschiedenen U-Bahn-Linien bis zu den Haltestellen Cannstatter Wasen, Neckarpark (Stadion), Bad Cannstatt Wilhelmsplatz oder Mercedesstraße

10. Wandle durch den
Garten von Schloss
Solitude.

250 Jahre ist das Schloss Solitude bereits alt und hat dennoch kein Stück seiner Anmut verloren. Das Schloss Solitude wurde zwischen 1763 und 1769 unter Herzog Carl Eugen von Württemberg als Jagd- und Repräsentationsschloss erbaut. Doch schnell änderte der Herzog seine Meinung: Er strukturierte den Jagdsitz zu einem prachtvollen Schloss mit Tier- und Lustgärten um. Stattliche sieben Jahre benötigte das Bauvorhaben, welches von den Architekten Johann Friedrich Weyhing und Philippe de La Guêpière durchgeführt wurde. Auch die nachfolgenden Herzöge und Könige von Württemberg wussten das Schloss zu schätzen. Zum einen wegen der traumhaften Aussicht auf verwunschene Wälder, zum anderen für die prächtige Architektur. Glaubt man den Gerüchten, vergnügte sich der Herzog von Württemberg