Bernhard J. Schmidt

Autismus

und vorgetäuschte Hilfe

© 2017 Bernhard J. Schmidt,

Oberwarmensteinach

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3744805865

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Was ist im letzten Jahr passiert?
  3. Was ist nicht passiert?
  4. Autismus als „Krankheit“ einer narzisstischen Zeit
    1. Narzissmus
    2. Narzissmus als Krankheit unserer Zeit
    3. Narzissmus und Autismus
    4. Narzissmus und vorgetäuschte Hilfe
  5. Selbstvertretung
    1. Einige Mythen der Selbstvertreter
    2. Folgen
  6. Entwicklungshilfe
    1. Paternalistische Bevormundung
    2. Ausgrenzung
    3. Ausblick
  7. Fazit:
  8. Nachwort
  9. Anhang 1

I. VORWORT

Ziemlich genau ein Jahr ist es nun her, dass das Buch „Autismus – Wenn Händewaschen hilft“ [Schmidt, Bernhard J. (2016/3)] erschienen ist. Dies soll Anlass sein, auf das vergangene Jahr zurückzuschauen.

Was ist passiert – und was nicht?

Was hat sich verändert – was ist besser geworden?

Je tiefer ich mich mit dem Thema Autismus beschäftige, umso mehr werden mir die Probleme und Nöte bewusst, unter denen viele Autisten zur Zeit leiden.

Was sich vor unseren Augen ereignet, ist nichts anderes als eine menschliche Katastrophe sehr großen Ausmaßes. Dass die „Wissenschaft“ einen großen Teil dieser Katastrophe zu verantworten hat, habe ich bereits dargestellt. Liest man Kanner, Asperger, Bettelheim und Frith ..., dann wird überdeutlich, dass man in den letzten 70 Jahren im Verständnis von Autismus keinen Schritt weiter gekommen ist.

Doch nun wird noch tagtäglich deutlich, dass dies auch gar nicht gewünscht ist.

Wie irrational und destruktiv Gruppenprozesse sein können, ist in der Sozialpsychologie seit langem bekannt. Dies wurde in etlichen Experimenten im Kleinen immer wieder gezeigt.

Doch die vermeintliche Hilfe für Autisten zeigt sehr deutlich, in welchen Dimensionen solche narzisstischdestruktiven Verhaltensweisen vorkommen können. Und es wird auch deutlich, dass vorgetäuschte Hilfe schädlicher ist als gar keine Hilfe.

Die Illusion von Hilfe und Unterstützung für Autisten verhindert letztlich notwendige wirksame Veränderung. So lassen u.a. die „Bemühungen“ von Organisationen für die Eingliederung von Autisten in den ersten Arbeitsmarkt (mit wenigen Teilnehmern pro Jahr) die Dimension der Problematik „Autismus und Arbeit“ übersehen.

Es sind nicht dutzende, sondern tausende Autisten, die keine adäquate Arbeit haben. Und deshalb würde man hunderte und nicht ein Hand voll dergleichen Firmen brauchen.

Dass diese vermeintlichen „Bemühungen“ zudem noch wenig erfolgreich sind, was das Ende von auticon, autworker und Specialisterne Deutschland zeigt, macht die Angelegenheit nicht einfacher.

Vorgetäuschte Hilfe, „pretend support“, ist im Augenblick mit eines der größten Probleme im Verständnis von Autismus und bei der Verwirklichung von Hilfen für Autisten. So bleibt alles auf dem wenig hilfreichen „Niveau“ des Angebots von „autkom OBB“: Schach verbindet.

II. WAS IST IM LETZTEN JAHR PASSIERT?