Infos zu den GPS-Daten:

Auf der Autorenwebseite www.paradiseguide.de liegen die GPS-Tracks für alle Touren zum Download bereit: im gpx-Format sowie als gpx-Route.

Hinweis: Die Tracks wurden vom Autor nachträglich am PC generiert und können daher teilweise geringfügig vom tatsächlichen Verlauf der Strecke abweichen.

Über den Autor:

Kay Wewior, geb. 1971 in Nordhausen/Thüringen.

Studium Lehramt/Gymnasien in den Fächern Sport, Geschichte und Philosophie an der FSU Jena. Danach Weiterbildung zum Diplom-Pädagogen an der Uni Erfurt. Zwischen 2002 und 2004 unternahm er drei längere private Fahrradreisen:

Seit 2005 dienen seine Radreisen überwiegend der Recherche für seine Radreiseführer.

Kay Wewior ist seit 2005 als Autor freiberuflich tätig. In der von ihm initiierten Radreiseführerreihe PaRADise Guide erschienen bereits 22 RadReiseBücher für folgende Länder und Regionen:

Schottland, Irland, Toskana, Umbrien, Südtirol & Trentino, Jakobsweg, München-Venedig, Füssen-Venedig, München-Verona-Venedig, München-Gardasee, München-Rom, Venedig-Rom, Füssen-Gardasee, Via Claudia Augusta, Venetien, Etsch-Radweg, Südtirol, Algarve, Ostdeutschland, Berlin-Kopenhagen, Ostseeküsten-Radweg, Main-Radweg

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

© 2017 Kay Wewior

2. Auflage 2017

Mail-Kontakt: info@paradiseguide.de, Internet: www.paradiseguide.de

Gestaltung

• Buch-Layout, alle Fotos, Kartenskizzen und Höhenprofile: Kay Wewior

• Umschlaggestaltung: Josefine Wernecke, Kay Wewior

• Coverfoto vorn: Hochebene zwischen Rabé und Hornillos; Coverfotos hinten (von links): Pilgerwegmarkierungen in Rabé / Kathedrale in Santiago de Compostela / Pilgerroute zwischen Hornillos und Hontanas

Herstellung und Verlag BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 978-3-7448-2366-1

Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen wurden vom Autor nach bestem Wissen recherchiert. Inhaltliche und sachliche Fehler können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung. Für den Inhalt aller angegebenen Internetseiten Dritter wird eine Haftung ausgeschlossen.

Der Autor ist jederzeit für Verbesserungsvorschläge, Aktualisierungen, Korrekturen und Tipps dankbar.

Vorwort

Zur Konzeption dieses Radreiseführers

Die eindrucksvollsten Erlebnisse und Erfahrungen auf Reisen resultieren nicht selten aus ungeplanten und überraschenden Situationen. Und diese geschehen oft abseits „ausgetretener Touristenpfade“. Neugier und Offenheit sind daher gute Voraussetzungen, um eigene und mitunter neue Wege zu finden - unabhängig der Empfehlungen Dritter. Um eine fremde Region selbstständig auf Reisen entdecken zu können, ist es dennoch nützlich, über möglichst viele wichtige Informationen über das Reiseziel zu verfügen. Dieses Buch wird dir dabei behilflich sein.

Der vorliegende Radführer ist ein weiterer Band der Reihe PaRADise Guide. Die Grundidee bei dessen Konzeption war es, dass die Bücher aus der Perspektive eines Reiseradlers heraus entstehen. Auf seinen Radreisen hat der Autor inzwischen weit über 80.000 km mit dem Fahrrad zurückgelegt. Es wurde von ihm ein Konzept entwickelt, das sich an den Bedürfnissen von Radreisenden orientiert, mit nützlichen und ehrlich recherchierten Informationen.

Wesentliche Kernpunkte dieses Konzeptes sind:

  • Alle beschriebenen Touren werden vom Autor mit dem Fahrrad abgefahren.
  • Erstellung eines übersichtlichen Streckennetzes, welches Rundfahrten und Tagestouren verschiedener Länge ermöglicht.
  • Bewusste Tourenauswahl, möglichst auf Radwegen und ruhigen Nebenstraßen in touristisch und landschaftlich attraktiven Gegenden.
  • Einteilung des Landes in Radtourenregionen, meist mit Städteverbindungen.
  • Angabe möglicher Alternativrouten sowie Querverbindungen.
  • Grafische Darstellung des exakten Höhenprofils aller Touren sowie Erstellung übersichtlicher Kartenskizzen.
  • Im einleitenden Teil werden Info‘s zur Reisevorbereitung und Reiseplanung sowie Wissenswertes zum Reiseland gegeben.
  • Detaillierte Beschreibung des Tourenverlaufs. Alle Zeltplätze und Jugendherbergen sowie eine große (unabhängige) Auswahl an Hotels und Pensionen werden aufgeführt. Weiterhin möglichst viele Versorgungseinrichtungen (Supermarkt, Café) und Radläden.
  • Für alle Touren werden die GPS-Daten kostenlos zur Verfügung gestellt.

Alle Angaben in diesem Radführer sind aktuell recherchiert. Das Buch enthält eine große Auswahl aktueller und nützlicher Informationen. Trotz oder gerade wegen dieser Fülle, bleibt dem Leser genügend Freiraum bei der Planung und Gestaltung einer individuellen Radreise.

Inhalt

  • Einleitung
  • Erster Überblick
    • Tourenübersicht
    • Höhenpunkte
  • Reisevorbereitung und -planung
    • Informationen im Internet
    • Anreise/Rückreise
    • Unterwegs in Spanien: Transport
    • Karten
  • Reiseland Spanien: Wissenswertes
    • Einreise
    • Feiertage
    • Geld
    • Gesundheit
    • Klima/Reisezeit
    • Normen
    • Öffnungszeiten
    • Preise/Preisniveau
    • Telefonieren
    • Unterkunft
  • Reiseteil - Tourenbeschreibungen
    • I Von Biarritz nach Pamplona
      • Tour 1: Biarritz - St.-Jean-Pied-de-Port
      • Tour 2: St.-Jean - Roncesvalles
      • Tour 3: Roncesvalles - Pamplona
    • II Von Pamplona nach Burgos
      • Tour 4: Pamplona - Estella
      • Tour 5: Estella - Logroño
      • Tour 6: Logroño - Nájera
      • Tour 7: Nájera - Belorado
      • Tour 8: Belorado - Burgos
    • III Von Burgos nach León
      • Tour 9: Burgos - Castrojeriz
      • Tour 10: Castrojeriz - Carrión de los Condes
      • Tour 11: Carrión de los Condes - Sahagún
      • Tour 12: Sahagún - León
    • IV Von León nach O Cebreiro
      • Tour 13: León - Astorga
      • Tour 14: Astorga - Ponferrada
      • Tour 15: Ponferrada - O Cebreiro
    • V Von O Cebreiro nach Santiago
      • Tour 16: O Cebreiro - Sarria
      • Tour 17: Sarria - Portomarín
      • Tour 18: Portomarín - Melide
      • Tour 19: Melide - Santiago
  • Index

Einleitung

Prolog

In einer sich scheinbar immer schneller wandelnden Welt empfinden nicht wenige Menschen das Bedürfnis, sich der Hektik und Beliebigkeit derselben, wenn auch nur auf begrenzte Zeit, zu entziehen. Eine uralte Tradition erlangt im beginnenden dritten Jahrtausend eine Popularität und Faszination, die immer mehr Menschen in ihren Bann zieht: das Pilgern. Man macht sich wieder auf den Weg und spürt plötzlich im bewussten Verzicht eine ungeahnte Befreiung.

Der mittelalterliche Jakobsweg (Camino de Santiago) ist einer der ältesten und zugleich einer der reizvollsten Pilgerpfade Europas. Aus welchem Grund man sich auch auf dem Weg nach Santiago de Compostela macht. Dessen Faszination wird sich kaum jemand entziehen können. Neben einer unglaublichen Vielzahl historisch bedeutsamer Bauwerke, beeindruckt ebenso die landschaftliche Vielfalt und Schönheit der durchquerten Regionen.

Der Jakobsweg kann für dich zu einem Abenteuer sowohl in körperlicher als auch spiritueller Hinsicht werden. Dieses Buch möchte darauf vorbereiten und dich auf dem Weg nach Santiago mit nützlichen Informationen begleiten.

Jakobsweg - Historisches

Schon vor über tausend Jahren nahmen die ersten Pilger aus ganz Europa die oft beschwerliche und nicht selten gefährliche Wallfahrt auf sich, um zum Grabe des Apostels Jakobus des Älteren zu pilgern. Dieser Jünger Jesu wurde, nach mehrjähriger missionarischer Tätigkeit auf der iberischen Halbinsel, im Jahre 44 im Auftrag des Kaisers Herodes enthauptet. Nach der Jakobuslegende wurde daraufhin sein Leichnam von seinen Jüngern mit einem Schiff auf wundersamer Weise bis nach Galicien gebracht, wo er zwar begraben wurde, dieses Grab aber dann für lange Zeit in Vergessenheit geriet.

Erst Anfang des 9. Jh. soll dieses Grab von dem Einsiedler Pelayo wiederentdeckt worden sein. Der asturische König Alfons II. ließ daraufhin an dieser Stelle eine Kirche - sein Nachfolger Alfons III. dann im Jahr 896 eine Basilika errichten, um die schließlich das heutige Santiago de Compostela entstand.

Im 10. Jh. zogen die ersten Pilger zur Grabesstätte Jakobus’, um die Reliquien des Heiligen zu verehren. Die spanische Halbinsel war zu dieser Zeit in weiten Teilen in maurischer Hand und eine christliche Wallfahrt mit entsprechenden Gefahren verbunden. Mit zunehmendem Erfolg der Reconquista, der Rückeroberung der von den muslimischen Mauren besetzten Gebiete auf der iberischen Halbinsel, erlebte der Pilgerweg nach Santiago einen wahren Boom. So wurde Santiago de Compostela im 11. und 12. Jh. neben Jerusalem und Rom zum bedeutendsten Wallfahrtsort der mittelalterlichen Christenheit. Es entstand ein breites Wegegeflecht aus verschiedenen Routen in ganz Europa.

Mit dem Aufleben der Wallfahrt war auch ein gewaltiger kultureller und wirtschaftlicher Aufschwung vor allem in den nordspanischen Königreichen verbunden. So entwickelte sich entlang des mittelalterlichen Pilgerweges eine überwältigende Anzahl von romanischen Kirchen, Klöstern oder Stiften. Zur Versorgung und zum Schutz der zahlreichen Pilger entstanden und entwickelten sich ganze Ortschaften, Hospitäler und Rasthäuser. Noch heute prägen diese historischen Delikte wesentlich das Erscheinungsbild und die Atmosphäre vieler Regionen und Ortschaften entlang des Pilgerweges und sorgen damit für die fast magische Anziehungskraft des Jakobsweges.

Der Pilgerstrom versiegte allerdings im späten Mittelalter immer mehr, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Räuberbanden, welche die Pilger auf ihre Art zu erleichtern wussten. Erst 1897 wurden die seit dem 16. Jh. wohl zu gut versteckten Reliquien der Grabkapelle von Santiago wiederentdeckt und vom Pabst Leo XIII. gebilligt. Damit wurde die Wiederbelebung der Wahlfahrt auf dem Jakobsweg eingeleitet.

Verlauf des Jakobsweges

Die bekannteste und meistgenutzte Jakobswegachse wird als Camino Francés (Französicher Pilgerweg) bezeichnet. Ca. 70-80% aller Pilger nutzen diesen Weg. Von seinen vier Hauptstrecken vereinigen sich drei davon in Frankreich noch vor den Pyrenäen: ausgehend von Paris, Vézelay und Le Puy führen sie ab Ostabat gemeinsam nach St.-Jean-Pied-de-Port, um anschließend über den Pass von Roncesvalles zu führen. Ein vierter Weg beginnt in Arles und führte über den Somport-Pass (Aragonische Route). In Puente la Reina vereinigen sich diese zwei Stränge des französischen Jakobsweges und führen gemeinsam nach Santiago. Der von den Pilgern am meisten gewählte Startpunkt ist neben St.-Jean vor allem Sarria, Roncesvalles, O Cebreiro, León und Pamplona.

Die in diesem Fahrradführer beschriebene Route nach Santiago beginnt in St.-Jean-Pied-de-Port (bzw. schon in Biarritz) und führt auf der französischen Route des historischen spanischen Jakobsweges nach Santiago de Compostela. Inklusive der Anreise vom Flughafen Biarritz nach St.Jean beträgt die Gesamtstrecke ca. 840 km. Die vorgestellten 19 Touren können zu beliebig langen Tagestouren kombiniert werden. Die Gesamtstrecke ist bequem in 15 Fahrtagen zu meistern. Inklusive Anund Abreise sowie einigen Ruhe- und Besichtigungstagen solltest du dir ca. 3 Wochen Zeit für deinen Jakobsweg nehmen.

Camino: Wanderpilgerweg contra Fahrradpilgerroute

Vor ca. 30 Jahren wurde damit begonnen, den gesamten Französischen Pilgerweg umfassend zu kartographieren. Gleichzeitig wurde die Jakobsroute mit den typischen Gelben Pfeilen markiert, welche auf Straßen, Häusern, Straßenschildern und Meilensteinen aufgemalt wurden. Dabei wurde praktisch eine der Moderne angepasste Routenführung des Jakobsweges geschaffen, die sich so weit wie möglich an der historisch belegbaren Streckenführung orientiert.

Diese neu markierte Jakobswegroute ist verständlicherweise fast durchgehend auf die Bedürfnisse der Wanderpilger ausgerichtet. Ein Teil dieser Wanderpilgerroute ist faktisch mit einem beladenen Tourenfahrrad nicht befahrbar. Ein Großteil verläuft zudem auf unbefestigten Pfaden, die das Vorankommen für Fahrradpilger zusätzlich erschweren. In den meisten Fällen verläuft der Camino der Wanderpilger in der Nähe, oft sogar unmittelbar entlang von Nebenstraßen.

Ca. 10-15% aller Pilger nutzen bei ihrer Pilgerreise das Fahrrad als Transportmittel. Dieser zunehmend steigenden Anzahl von Pilgern wurde insofern entsprochen, das insbesondere an unwegsamen Streckenabschnitten, zusätzlich zur Wanderpilgerroute auch eine weitere, meist befestigte Variante des Camino festgelegt und teilweise entsprechend beschildert wurde.

Die Routenführung des vorliegenden Fahrrad-Pilgerführers wurde so gewählt, dass unwegsame, schlecht befahrbare Streckenabschnitte des Camino vermieden werden. So verläuft der größte Teil der hier beschrieben Touren auf der Straßenvariante des Camino, weitestgehend aber auf ruhigen Nebenstraßen. Einzelne Tourenabschnitte verlaufen auch auf verkehrsreichen Hauptstraßen. Besonders in solchen Fällen wird der Leser auf mögliche Alternativen hingewiesen. So werden bei allen Tourenbeschreibungen immer auch Informationen zur Befahrbarkeit des Wanderpilgerweges gegeben.

Pilgerausweis/Pilgerurkunde

Für die Pilger im Mittelalter war ein Nachweis ihrer Pilgerschaft eine unverzichtbare Notwendigkeit. Als äußeres Zeichen war die Jakobsmuschel das Symbol der Pilgerschaft. Aber nur durch entsprechende Dokumente wurden ihnen Privilegien und Vergünstigungen zuteil (besonderer Schutz, Wegfall von Wegezöllen). Auch heute ist ein Pilgerpass sehr nützlich, um sich als Pilger auszuweisen und in den städtischen Pilgerherbergen bzw. Gemeindeherbergen übernachten zu können (private Pilgerherbergen nehmen dies dagegen nicht so genau). Diesen Pilgerausweis (Credencial del Peregrino) musst du keineswegs, wie von vielen behauptet, schon in Deutschland kostenpflichtig bei einen der Jakobus-Gesellschaften beziehen. Du erhältst diesen auch gegen eine geringe Gebühr direkt in den Pilgerbüros, u. A. in St.-Jean-Pied-de-Port und Roncesvalles oder in einigen Pilgerherbergen. Deine Pilgerschaft belegst du dadurch, dass du den Ausweis unterwegs regelmäßig (einmal, in Galicien besser zweimal täglich) in Pilgerherbergen oder Kirchen abstempeln lässt. Wer nach der Ankunft in Santiago dadurch belegen kann, dass er als Wanderer mindestens die letzten 100 km, und als Radfahrer mindestens 200 km zurückgelegt hat (also mindestens Start in Ponferrada), erhält im Pilgerbüro in Santiago als Bescheinigung seiner erfolgreichen Wallfahrt eine Pilgerurkunde, die Compostela.

Heiliges Jahr

Beobachtet man die Statistiken zu den jährlichen Pilgerzahlen, fällt einem der sprunghafte Anstieg in einigen Jahren auf, in denen die Zahlen drei bis fünfmal höher sind als der Durchschnitt (1993, 1999, 2004, 2010). In diesen Jahren fällt der 25. Juli, der Namenstag des Apostels Jakob, auf einem Sonntag. In diesen Heiligen Jahren verspricht eine erfolgreiche Absolvierung des Jakobsweges nicht nur einen teilweisen sondern vollständigen Ablass aller Sünden (jubileo). 2021 ist das kommende Heilige Jahr.

Zum Schluss

Der vorliegende Radreiseführer gliedert sich in vier Teile: im ersten Teil erhältst du einen Ersten Überblick über die Radreiseregionen mit seinen Höhepunkten. Danach folgen nützliche Informationen bezüglich Reisevorbereitung und Reiseplanung. Im dritten Teil erfährst du Wissenswertes über das Reiseland. Im Anschluss folgt der Hauptteil dieses Buches. In diesem Reiseteil erfolgen die einzelnen Tourenbeschreibungen.

Die Kartenskizzen in diesem Buch wurden im Maßstab 1:250.000 erstellt. 1 cm auf der Kartenskizze entspricht einer Strecke von 2,5 km in der Natur. In den Kartenskizzen sind alle Zeltplätze mit ihrer genauen Lage eingezeichnet. Der Wanderpilgerpfad/Camino wurde zur allgemeinen Information und teilweise auch als Alternativroute in den Kartenskizzen meist mit aufgenommen. Bei jeder Tourenbeschreibung wird übrigens genau aufgeführt, ob, warum und inwiefern sich die vorgestellte Hauptroute vom Camino der Wanderpilger unterscheidet.

Für alle Touren dieses Radführers können die GPS-Daten auf der Autorenwebseite kostenfrei bezogen werden. Bedenke bitte, dass es mit GPS-Navigation wesentlich leichter ist, den Streckenverlauf der Touren zu folgen. Da der Autor davon ausgehen muss, dass nur ein Teil seiner Leser GPS-Navigation nutzt, werden in den Tourenbeschreibungen oft viele Weghinweise gegeben. Diesen Hinweisen zu folgen kann in der Praxis teilweise sehr mühsam sein und trübt sicher etwas den Fahrspaß. Daher empfiehlt der Autor, möglichst eine GPS-Navigation zu nutzen.

Legende der Kartenskizzen im Buch:

Hontanas, ein typisches Dorf am Pilgerweg (Tour 9)

Erster Überblick

TOURENÜBERSICHT

Tour Distanz km Höhenmeter hm Seite
1 Biarritz - St.-Jean 53,2 415 25
2 St.Jean - Roncesvalles 28,0 925 29
3 Roncesvalles - Pamplona 49,0 350 32
4 Pamplona - Estella 46,0 1080 38
5 Estella - Logroño 47,0 600 44
6 Logroño - Nájera 28,8 360 49
7 Nájera - Belorado 42,5 560 53
8 Belorado - Burgos 50,0 530 57
9 Burgos - Castrojeriz 41,0 290 63
10 Castrojeriz - Carrión 45,3 220 68
11 Carrión - Sahagún 38,2 180 73
12 Sahagún - León 55,3 260 77
13 León - Astorga 47,3 290 84
14 Astorga - Ponferrada 55,2 795 89
15 Ponferrada - O Cebreiro 51,0 1040 96
16 O Cebreiro - Sarria 45,3 425 104
17 Sarria - Portomarín 24,4 405 109
18 Portomarín - Melide 39,2 700 112
19 Melide - Santiago 53,7 725 115
SUMME 840,4 10.150  

HÖHEPUNKTE

Schöne Orte

(alphabetisch geordnet, Burgos, León und Santiago de Compostela werden hier nicht gesondert aufgeführt)

  • Logroño (147 000 Einwohner, Tour 5): Die Hauptstadt der Rioja besitzt eine kompakte, sehenswerte Altstadt, die sich am südlichen Ebro-Ufer ausbreitet. Im lebendigen, in weiten Teilen noch sehr ursprünglichen Stadtzentrum findet man in den vielen Gassen unzählige Bars und Restaurants. Die hiesige Universität trägt mit ihren 5000 Studenten zum besonderen Flair der Stadt bei.
  • Puente la Reina (2500 Einwohner, Tour 4): Hier, bzw. schon kurz davor in Obanos, vereinigen sich zwei wichtige Stränge des Jakobsweges. Als vereinter Pilgerweg führt die Calle Mayor am Ortsende über die wohl meist fotografierte Brücke am Jakobsweg. An der Calle Mayor, der schmalen mittelalterliche Hauptgasse des Ortes, reihen sich neben einigen Cafés und Restaurants auch viele alte wappengeschmückte Adelspaläste und Bürgerhäuser aneinander.
  • Saint-Jean-Pied-de-Port (1500 Einwohner, Tour 1): Der Ort gilt zu Recht als einer der schönsten Orte des Baskenlandes. Die kleine, übersichtliche Altstadt ist teilweise von einer begehbaren, gut erhaltenen Stadtmauer umgeben. In ihr findest du alte Gassen mit schönen historischen Häusern. An der alten Steinbrücke über den Fluss Nive befindet sich die aus Sandstein erbaute Kirche Notre-Dame.
  • Santo Domingo (6200 Einwohner, Tour 7): Die faszinierende Altstadt breitet sich zu beiden Seiten des Pilgerweges aus, der schnurgerade durch den Ort führt. Ihr Gründer Domingo Garcia ist in der schönen dreischiffigen gotischen Kathedrale begraben. Neben der Kathedrale erhebt sich der gewaltige barocke Glockenturm (18. Jh., 70m Höhe).

Besonders schöne Radtouren

  • Tour 2 (St.-Jean - Roncesvalles, 28 km, 925 hm): Diese herrliche, allerdings auch recht anspruchsvolle Kurz-Tour führt auf meist sehr ruhigen Straßen durch die imposante Bergwelt der Pyrenäen. Dabei durchfährst du eine nahezu unbewohnte Wildnis und überquerst den 1057m hohen Ibaneta-Pass.
  • Tour 9 (Burgos - Castrojeriz, 41 km, 290 hm): Auf dieser faszinierenden Tour passierst du ursprüngliche, typische Jakobswegdörfer und durchfährst grandiose Naturlandschaften. Bis Hontanas wird ausschließlich der Wanderpilgerweg genutzt. Auf meist gut befahrbaren Schotterwegen fährst du auf einer einsamen Hochebene, bevor du ins malerische Hontanas hinab rollst. Hinter Hontanas führt eine ruhige, traumhafte Alleestraße leicht abschüssig bis nach Castrojeriz.
  • Tour 14 (Astorga - Ponferrada, 55,7 km, 795 hm): Diese in weiten Teilen spektakuläre Tour führt dich über das Dach des Jakobsweges, dem Pass am Cruz de Ferro. Hinter Astorga tauchst du in die einsame und karge Hügellandschaft ein, die Maragatería genannt wird. Ginster und Heidekraut dominieren bei der langen Auffahrt zum Monte Irago, auf dessen Pass das berühmte Eiserne Kreuz (Cruz de Ferro) steht. Nach der beschwerlichen Auffahrt folgt anschließend eine sicherlich unvergessliche Abfahrt nach Molinaseca.

Besonders anspruchsvolle Radtouren

  • Tour 4 (Pamplona - Estella, 43,5 km, 1080 hm): Eine in vielerlei Hinsicht fantastische Tour: fast ausschließliche Nutzung von sehr ruhigen Nebenstraßen, verbunden mit einer sehr abwechslungsreichen, beeindruckenden Landschaft. Allerdings ist diese Tour aufgrund der vielen Steigungen auch sehr anspruchsvoll. Langgezogene, anstrengende Anstiege liegen hinter den Orten Astrain und Puente la Reina.
  • Tour 14 (Astorga - Ponferrada, s.o.)
  • Tour 15 (Ponferrada - O Cebreiro, 51 km, 1040 hm): Diese äußerst abwechslungsreiche und zugleich sehr anspruchsvolle Tour bringt dich nach einem langen, kräftezehrenden Anstieg in den ersten galicischen Ort am Jakobsweg. Hinter dem sehenswerten Villafranca del Bierzo durchfährst du das enge Valcarce-Tal auf der sehr ruhigen NVI. Dann beginnt der anstrengende Aufstieg ins galicische O Cebreiro. Auf der schmalen, kaum befahrenen Asphaltstraße fährst du dabei durch eine fantastische Berglandschaft.

Leichte Radtouren

  • Tour 6 (Logroño - Nájera, 29 km, 360 hm).
  • Tour 10 (Castrojeriz - Carrión de los Condes, 45,3 km, 220hm).
  • Tour 13 (León - Astorga, 47,3 km, 290 hm).

Einsame Radtouren

  • Tour 5 (Estella - Logroño, 47 km, 600 hm): Diese herrliche Tour führt dich auf reizvollen Nebenstraßen bis in die Hauptstadt des Rioja. Dominieren im ersten Teil dieser Tour noch ausgedehnte Weinanbauflächen, fährst du im weiteren Verlauf auf teils schnurgeraden Straßen an endlosen Getreidefeldern vorbei. Auf- und Abfahrten wechseln sich dabei häufig ab. Bei starkem Gegenwind kann die Strecke dann recht anspruchsvoll sein.
  • Tour 16 (O Cebreiro - Sarria, 45,3 km, 425 hm): Dies ist wieder eine eindrucksvolle Tour durch eine urwüchsige, sehr dünn besiedelte Berglandschaft. Es wird durchgehend die sehr ruhige Landstraße LU-633 genutzt. Hinter O Cebreiro erwartet dich nach jeweils zwei kurzen Abfahrten noch zwei Anstiege zum Alto do San Roque (1270m) und zum Alto do Poio (1335m). Die Aussicht auf die sehr grüne Berglandschaft ist dabei fantastisch. Hinter Fonfría geht es auf steiler Abfahrt ins Tal nach Tricastela. Kultureller Höhepunkt auf der restlichen Strecke ist dann die prächtige Klosteranlage von Samos.

Reisevorbereitung und -planung

INFORMATIONEN IM INTERNET

Die offizielle Webseite der staatlichen spanischen Zentrale für Tourismus ist: www.spain.info (umfangreiche praktische Informationen, Bestellung kostenloser Infopakete).

Die offizielle Webseite der staatlichen Zentrale für Tourismus für Frankreich lautet: www.franceguide.com

Informationen zu den spanischen Regionen am Jakobsweg

  • Navarra: www.turismo.navarra.es
  • La Rioja: www.lariojaturismo.com
  • Kastilien-León: www.turismocastillayleon.com,
  • Galicien: www.turgalicia.es, www.caminodesantiago.gal

ANREISE/RÜCKREISE

Mit dem Flugzeug

Am besten buchst du einen Gabelflug. Dies bedeutet, dass du beim Hinflug von Deutschland in Biarritz, San Sebastian, Bilbao Santander, Pamplona oder Oviedo landest. Bei der Rückreise sparst du dir dann die lange Fahrt zurück zu diesen Flughäfen, wenn du direkt von Santiago aus den Rückflug nach Deutschland antrittst. Dabei ist es kein Problem, bei zwei verschiedenen Fluggesellschaften mit zwei Oneway-Flügen sich das beste Angebot selbst zusammen zu stellen.

Der am günstigsten gelegene Zielort für alle, die den Jakobsweg in Saint-Jean-Pied-de-Port beginnen möchten, ist der Flughafen im französischen Biarritz. Der Flughafen liegt nur ca. 50 km von Saint-Jean entfernt. Zudem bestehen auch regelmäßige Zugverbindungen zwischen dem nahen Bayonne und Saint-Jean.

Weitere Möglichkeiten bieten die Flughäfen von San Sebastian, Bilbao, Santander, Pamplona und Oviedo.

An dieser Stelle folgt eine Auflistung aller relevanten Flugverbindungen (Stand Januar 2017, ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Flüge von Deutschland nach Biarritz

  • Iberia (www.iberia.com)
  • Air France (www.airfrance.de)

Flüge von der Schweiz nach Biarritz