Für meine Freunde,
die ein wichtiger Teil meines Lebens sind.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Die Münsterland-Detektive
Auf dem Eis (4)
Copyright 2017 Anja Stroot, Autorin
http://anjastroot.jimdo.com
Alle Rechte vorbehalten
Umschlagabbildung und Innenillustration: Kristin Pottmeier
Lektorat: Kerstin Neef
Buchcoverdesign Band 4-5: Felix Hajek
Buchcoverdesign 1-3: Bookdresses - www.bookdresses-coverdesign.com
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 9783744829144
„Was ist denn los, Leona? Warum guckst du so bedröppelt aus der Wäsche?“, fragte ihre Mutter Sofie.
„Schmeckt es dir nicht?“
Lustlos stocherte Leona mit der Gabel auf ihrem Teller herum und schob die Möhren von rechts nach links.
„Du magst doch gerne frische Möhren“, fügte Oma Paula hinzu.
„Die Pferde mögen sie auch gerne!“, rief Frieda.
„Sie sind gut für die Augen“, sagte die Mutter.
„Dann solltest du sie lieber essen. Sonst findest du mich nicht, wenn wir das nächste Mal Verstecken spielen“, meinte Frieda und lachte ihre Schwester
Leona an. Der kleine Marc musste grinsen.
„Und mich auch nicht“, fügte er noch hinzu.
Aber Leonas Miene verzog sich kein bisschen.
„Ich kann Leona ja verstehen“, sagte ihr Vater. „Mir schmeckt das Schnitzel auch besser als die Möhren, aber die gehören halt dazu. Beim nächsten Mal gibt es wieder anderes Gemüse.“
Nun reichte es Leona. „Es geht überhaupt nicht um die Möhren“, sagte sie etwas zickig.
„Nein?“, fragte die Mutter überrascht. „Aber worum denn dann?“
„Was ist los, mein Kind? Bedrückt dich etwas?“, wollte Oma Paula besorgt wissen und schaute prüfend in Leonas Gesicht.
„Wenn dich jemand geärgert hat, lernt er Uper-Marc mal kennen“, rief der kleine Marc und sprang auf den Stuhl, um seine große Schwester zu verteidigen. Er konnte das S und auch das Sch noch nicht aussprechen. Daher klang es manchmal etwas lustig, wenn er redete.
Leona musste lächeln. Sie konnte nicht anders, als sie ihren Bruder auf dem Stuhl stehen sah, mit der geballten, nach oben gestreckten Faust, fest entschlossen, sie zu verteidigen. Das sah schon ganz schön komisch aus.
„Bist du fertig mit dem Essen?“, fragte der Vater und schaute seinen kleinen Sohn an. Der nickte.
„Gut, dann flieg doch schon mal eine Runde über den Hof, du Superheld. Aber zieh dich warm an, es ist kalt draußen. Mütze, Schal und die Handschuhe nicht vergessen.“
„Gute Idee!“, rief Marc und rannte nach draußen.
Frieda folgte ihm.
„Hat Felix sich eigentlich mittlerweile gemeldet?“, fragte Leona.
„Nein, noch immer nicht“, antwortete ihre Mutter.
„Aber die anderen sind doch schon alle für die Reitferien angemeldet, oder?“
„Ja, Ben, Jacky und Gundula kommen ganz sicher.“
„Aber warum meldet Felix sich denn nicht?“
Das war es also, was sie bedrückte. Sie hatte Angst, dass Felix nicht kommen würde, dachte die Mutter.
Denn die fünf Kinder hatten in den letzten Ferien immer viel Spaß hier auf dem Reiterhof gehabt. Und schließlich sind sie die Münsterland-Detektive, da darf Felix natürlich nicht fehlen. Sie haben schon so einige Abenteuer gemeinsam erlebt und das schweißt zusammen.
„Er wird sich schon noch melden“, versuchte die Mutter Leona aufzumuntern.
„Und wenn nicht? Was sollen wir dann machen?“
„Ach was, der kommt bestimmt. Und wenn nicht, dann müsst ihr halt mal ohne Felix auskommen.“
„Ohne Felix?“, rief Leona entsetzt. „Das geht nicht! Er gehört dazu! Er ist ein Mitglied der Münsterland-Detektive!“
„Ihr könnt ihm ja schreiben, was ihr macht und ihn so auf dem Laufenden halten, falls er wirklich nicht kommen sollte. Was hältst du davon?“
„Das ist doch eine schöne Idee“, fügte Oma Paula begeistert hinzu. „Da würde er sich sicherlich freuen.“
„Hm, ja. Das könnten wir machen. Aber besser wäre es, er wäre dabei“, überlegte Leona laut.
„Kannst du nicht mal seinen Vater anrufen und nachfragen? Bitte, Mama!“
Leonas flehendem Blick konnte Sofie nicht widerstehen.
„Na gut. Ich werde mal sehen, ob ich was in Erfahrung bringen kann“, meinte sie. „Ich sag dir Bescheid, wenn ich etwas weiß.“
„Gut“, antwortete Leona und schien sichtlich erleichtert.
„Möchtest du gleich mit Papa und mir mitfahren, um die Hühner abzuholen?“, fragte Oma Paula, um Leona auf andere Gedanken zu bringen.
„Hühner? Was für Hühner?“
„Hab ich es dir nicht erzählt? Wir bekommen doch Hühner“, antwortete Oma.
Leona schaute sie ungläubig an.
„Im Ernst? Was wollen wir mit Hühnern, Oma?“