Carsten Zehm
Stell dir vor, es ist Weihnachten
Drei Weihnachtsgeschichten
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Fest
Stell dir vor, es ist Weihnachten und keiner geht hin!
Dinner for two
Impressum neobooks
„Hallo? HALLO-O?!“ Die Stimme klang dumpf aus der Dunkelheit hervor, die im Schornstein über dem Kamin herrschte.
Carolin machte einen vorsichtigen Schritt nach vorn, noch einen. Eine Stimme aus dem Kamin? Die Horrorfilme fielen ihr ein, die, die ihr Bruder heimlich sah und von denen er ihr erzählte, stets auf den Grusel wartend, der sich in ihrem Gesicht spiegelte.
„HAAALLOOOO?? Ist denn niemand da?“
Was war das für eine Stimme im Kamin? Sollte dort ein Monster sein?
Ein Monster das Hallo rief?
Carolin trat zögernd bis ganz nah an das Gitter heran, auf dem Papa immer das Holz stapelte, um es zu verbrennen.
„Ja?“, rief sie, mehr ein Flüstern als wirklich ein Ruf.
„Hallo? Wer ist dort?“
„Carolin. Und wer bist du?“
„Ich bin …“, plötzlich räusperte sich der Jemand dort oben und dann klang die Stimme viel tiefer und gewichtiger als zuvor, „Ähem, ich bin der Weihnachtsmann.“
„Dann komm doch runter.“
Schweigen war die Antwort, dann heftiges Schaben und Ruß rieselte herab.
„Das … nun, das ist nicht so einfach.“
„Warum?“
„Weil … äh … ich stecke fest.“
Carolin musste kichern.
„Das findest du wohl lustig?“, grollte es aus der Dunkelheit.
„Nein, das find ich blöd ...“, antwortete Carolin wahrheitsgemäß. Mama hatte gesagt, man musste immer die Wahrheit sagen, auch wenn es schmerzt.
„Ja, der Schornstein …“, antwortete der Weihnachtsmann, doch das Mädchen unterbrach ihn: „… von dir!“
„Ich … der …“, stotterte der Weihnachtsmann, um dann entrüstet zu fragen: „Wieso das denn?“
„Warum kriechst du durch den Schornstein, wenn du weißt, dass dein Bauch zu dick dafür ist?“
„Ich hielt es für eine gute Idee. Und der Santa Claus in Amerika macht das doch auch.“
„Aber Papa sagt immer, wir müssen nicht jeden Scheiß