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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2191

 

Alles für die Ewigkeit

 

Sie rüsten die SOL auf – ihr Ziel ist der Vorstoß ins Nichts

 

von Michael Nagula

 

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Während sich in den Weiten der Galaxis Tradom die Entscheidung zwischen den Flotten aus der Milchstraße und der Inquisition der Vernunft anbahnt, ist das Raumschiff SOL in einer anderen kosmischen Region unterwegs: Das Hantelschiff operiert unter dem Kommando des Arkoniden Atlan im Ersten Thoregon, einer Art Miniatur-Universum.

Die Menschen an Bord der SOL erkennen im Frühjahr 1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung unter anderem, dass alle Sonnen des Ersten Thoregons eine gemeinsame Intelligenz bilden: die Superintelligenz THOREGON. Diese hat ihre eigenen Pläne, die vorerst in der Schaffung eines so genannten Analog-Nukleotids gipfeln.

Gelingt diese Entwicklung, droht den Menschen und den anderen Völkern in der Milchstraße die Vernichtung. Die Einzigen, die gegen diese ungeheuerliche Gefahr antreten können, sind Atlan und seine Begleiter.

Aus diesem Grund wagen sie ein riskantes Unternehmen: Terraner und Algorrian geben ALLES FÜR DIE EWIGKEIT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Myles Kantor – Der Chefwissenschaftler der SOL kämpft mit enormen technischen Schwierigkeiten.

Ronald Tekener – Der »Smiler« geht in einen riskanten Einsatz.

Curcaryen Varantir – Der Algorrian setzt alte Hinterlassenschaften seines Volkes aufs Spiel.

Atlan – Der Arkonide will das Verhängnis für die Milchstraße abwenden.

Fee Kellind – Die Kommandantin der SOL denkt an die Kinder an Bord des Raumschiffes.

Roter Dämmerschein erfüllte die Kabine. Er ging von dem Holo aus, das eine Szene auf Tulacame 2 wiedergab: Sich gierig verästelnde Bäume umschlossen eine Lichtung, auf der Dutzende zentaurenartiger Wesen galoppierten und immer wieder jäh innehielten, sich gegenseitig die Pferdeleiber streichelten und sich aneinander schmiegten.

Anschließend preschten sie davon, verfolgten einander in rasendem Tempo, bis die Partner erschöpft voreinander verharrten. Dann warfen sie die Köpfe zurück, näherten sich mit ausgestreckten Armpaaren, umschlangen den anderen; sie erhoben sich schnaubend auf die Hinterbeine, rieben zärtlich die Wangen aneinander und tänzelten, während die Nasententakel erregt peitschten, ein feierlicher Tanz, ein Ballett, das endlos zu währen schien.

»Du bist mein Geliebter der Zeit«, sagte Le Anyante.

Sie nahm den Blick von dem Holo, das sie aus der Siedlung gerettet hatten und das vielleicht die letzte Erinnerung an ihr Volk darstellte, und starrte ihren Gefährten aus graublauen Augen an.

»Und du bist meine Geliebte der Zeit.« Curcaryen Varantir stieß ein verhaltenes Schnauben aus.

Der Gefährte schlang seine beiden Armpaare um die Gefährtin, so fest, dass Le Anyante die ganze Last der Verzweiflung spürte, die sie so mühsam von sich fern zu halten versuchte.

Sie waren die Letzten ihres Volkes – die letzten Algorrian.

Ihre Heimatwelt hatte eine Art Zeitraffer durchlebt. Während dort Jahrtausende vergingen, waren es im übrigen Thoregon nur Minuten. Und da niemand diese Welt verlassen konnte, hatte das natürliche Alter ihren Artgenossen ein Ende gesetzt. Sie waren schon lange ausgestorben gewesen, als die »Liebenden der Zeit« nach unglaublich langer Abwesenheit wieder den Boden von Tulacame 2 betraten.

Sie betraten eine Welt, die sich unglaublich verändert hatte. Die zwei Kontinente hatten sich in ihrer Form und Stellung zueinander verschoben. An der Oberfläche fanden sich noch Überreste von Raumschiffen, praktisch zerfallen, wie nach Hunderten Millionen Jahren. Auch von den Siedlungen der Algorrian war kaum etwas übrig.

Eine Stadt von Robotern war als letztes Zeugnis von »Leben« zurückgeblieben.

Mechanisches Leben ... Aber es musste eine Verbindung zu ihrem Volk geben. Eine Roboterzivilisation war erblüht, während die Algorrian allmählich ausstarben. Und der Kreis hatte sich geschlossen, als Curcaryen Varantir und sie, die beiden letzten Algorrian, diese uralte Roboterzivilisation, die aus dem Nichts gekommen zu sein schien, einfach abschalteten.

Sie wusste nicht, wie ihr Gefährte es empfunden hatte, aber sie hatte eine gewisse Genugtuung dabei verspürt. Wenn die Algorrian nicht mehr auf Tulacame 2 lebten, sollte auch kein anderes Volk dieses Anrecht besitzen – erst recht kein mechanisches.

Hatten die Roboter den rituellen Raum eingerichtet, auf den sie, noch benommen von der furchtbaren Wahrheit, gestoßen waren? Vielleicht als Andenken an ihre einstigen Herren? Wer waren diese Herren gewesen? Algorrian? Oder ein anderes Volk? Hatten die Roboter sich selbständig entwickelt?

Nein, schalt sich Le Anyante, Technik entsteht nicht aus sich heraus. Vor die künstliche Intelligenz haben die Schöpfer des Universums das Fleisch gesetzt, die weiche Schnittstelle zwischen der Materie und den himmlischen Sphären ...

Umso eigenartiger, dass die Roboter den rituellen Raum gepflegt und hergerichtet hatten, als hätten sie ihm eine besondere Bedeutung zugesprochen. Als wäre er ein Heiligtum gewesen. Die »Liebenden der Zeit« hatten darin ein Holo gefunden, eine uralte Aufzeichnung. Unbemerkt von den anderen Mitgliedern der Expedition, hatten sie es an sich genommen, in der Hoffnung, Aufschlüsse über den Untergang ihres Volkes zu bekommen.

Aber es hatte nur das Fest der Ersten Reife gezeigt ...

Dennoch: Wie eine Zeitkapsel hatte es auf sie gewirkt, wie ein letzter Gruß, eine ferne Erinnerung an eine Welt, die es nicht mehr gab – und auch nicht mehr geben würde.

Le Anyante stemmte sich gegen die heftige Umarmung ihres Partners und stieß ihren mächtigen Leib mit den vier Beinen von ihm ab, legte sich auf dem Konturbett zurecht.

»Wir sind nicht mehr allein«, sagte sie. »Etwas ist auf Tulacame 2 geschehen.«

»Ich weiß.« Curcaryen Varantir schnaufte und wandte den mächtigen Schädel von ihr ab. Er blickte zur Decke der Kabine, die ihnen der Arkonide zugewiesen hatte. »Seit ich unsere Heimat wiedersah, hat sich mein Unbehagen verstärkt.«

»Du meinst diese wuseligen kleinen Humanoiden?«

»Sie gehen mir auf die Nerven, besonders die Mom'Serimer, ein Horror.«

»Davon rede ich nicht.« Le Anyante blickte ihn versonnen an. »Wir stehen mit der Besatzung des Hantelschiffs in einer Schicksalsgemeinschaft.«

Ihr Gefährte grollte. »Muss ich sie deshalb mögen?«

»Wenn es uns nicht gemeinsam gelingt, die Aktivität von METANU zu beenden, sind wir Geschichte.« Le Anyante seufzte. »Und wir sind nicht mehr sehr viele.«

»Wir ist unser gesamtes Volk«, bestätigte Curcaryen Varantir. »Unsere Heimat hat ihr Ende gefunden, aber unser Volk wird weiterleben.«

Der Potenzial-Architekt schaute sie an. »Oder glaubst du, ich hätte auch nur einen Augenblick vergessen, dass die gesamte Nachkommenschaft der Algorrian in deinem Körper angereichert ist? Wie könnte ich das.«

Er streckte die Hand nach ihr aus und strich ihr sanft über die Wangen, den Hals hinab und über die Brust. »Du bist mir lieb und teuer – nicht nur deshalb.«

Le Anyante schloss die Augen. Sie versuchte die Szenerie des holografischen Waldes wieder vor ihren Augen auferstehen zu lassen, unterstützt von dem rötlichen Dämmerschein, der noch immer ihre Kabine erfüllte. Das Fest der Ersten Reife ...

Wie viele Leben war es her, seit sie es begangen hatte? Mit einem männlichen Algorrian, einer frühen Inkarnation ihres ewigen Gefährten, sie war sich ganz sicher. Sie hatte noch Curcaryens Geschmack auf den Lippen, der unverändert geblieben war, Jahrhundert für Jahrhundert, Körper für Körper, bei immer gleichem Geist.

Sie wusste nicht, wie sie es ihm erklären sollte. »Geliebter. Auf Tulacame 2 ist etwas geschehen ... Es hängt mit dieser Nachkommenschaft zusammen ...«

»Nein!«, entfuhr es Curcaryen Varantir.

Er fuhr hoch; einen Moment lang schlugen seine vier Läufe in der Luft, bevor er sich zur Seite gedreht hatte und sie starr anblickte.

»Es ist geschehen, als mir die Erkenntnis vom Ende unseres Volkes kam«, sagte Le Anyante, während ihr Gefährte schwieg. »Ich habe kurzfristig die Kontrolle über meinen Körper verloren. Die befruchteten Eier, die in meinen Fortpflanzungsorganen lagern ... Eines davon ist in die Gebärmutter eingedrungen.«

Curcaryen Varantir ruckte leicht mit dem Kopf. »Du bist schwanger!«

1.

17. Mai 1312 NGZ, ein Hangar der SOL

Myles Kantor

 

»Wehe, wenn ich euch erwische!«, schrie ich. »Dann versohle ich euch den Hintern!«

Ich blickte in die Runde und rieb mir die Stirn, mit der ich gegen das Prallfeld gestoßen war. Es hatte sich in dem Augenblick vor mir aufgebaut, als ich an ein Terminal herantreten wollte, um den Vektor des Traktorstrahls zu überprüfen.

»Alles im grünen Bereich?«, vernahm ich Steph La Nievands Stimme. Sie drückte echte Sorge aus.

Kein Wunder. Ich galt eher als leiser Typ, und mein Ausbruch eben hatte mich selbst überrascht. Mit meinen Nerven stand es eindeutig nicht zum Besten.

»Ja, sicher«, murmelte ich, während hinter mir das Trappeln kleiner Füße zu hören war, die sich entfernten. »Orsols Bande hat mir nur gerade wieder einen Streich gespielt.«

Die drei Kinder hatten sich hinter den Gleitern versteckt gehalten. Aber ich dachte nicht daran, mich jetzt zu ihnen umzudrehen. Es hätte meinen Ärger nur verstärkt.

Icho Tolots tosendes Gelächter erklang. Der Haluter stand gut fünfzig Meter weit weg, an einer der großen Magnetklammern, und hielt ein Kontrollgerät in den Pranken seines oberen Armpaars. Er hatte den Stützwerkraumer, der soeben in den Hangar einschwebte, auch bei meinem Aufschrei nicht aus den Augen gelassen.

»Tut mir Leid, mein Freund, aber du bist selbst schuld«, grollte er. »Du hättest den Kleinen nicht verbieten sollen, die wissenschaftliche Abteilung zu betreten.«

Ich antwortete nicht, sondern näherte mich erneut dem Terminal, mit ausgestreckten Händen, in der Hoffnung, dass das unsichtbare Prallfeld nicht mehr vorhanden war. Ich hatte Glück. Die drei Satansbraten hatten es tatsächlich nur kurz vor mir aufflammen lassen. Allerdings war mir das vorhin entgangen.

Sie haben mich zum Narren gemacht, dachte ich und seufzte schwer.

Icho Tolot hatte Recht. Es war ein Fehler gewesen, den Wissensdrang der Kinder dämpfen zu wollen. Aber in letzter Zeit waren mir ihre Besuche entschieden zu viel geworden.

Ständig waren sie hereingeschneit und hatten mir neue Fragen gestellt: Wie entstehen die mentalen Felder der Wesenheit THOREGON? Worin unterscheidet sich METANU von einem Kosmonukleotid? Kann man sein »Lodern« nicht einfach abschalten ...?

Ich hatte kaum in Ruhe meinen Forschungen nachgehen können und ein ums andere Mal die offene Informationspolitik an Bord verflucht. Basisdemokratie hin oder her, aber wenn man mir ständig Fragen stellte, die ich selbst gern dringend beantwortet hätte und die mich nachts nicht mehr ruhig schlafen ließen, ging das eindeutig zu weit.

»Kindliche Neugier in allen Ehren, aber ...«, rief ich dem Haluter zu.

»... aber es schmerzt, wenn die Konkurrenz von morgen das eigene Unvermögen offen legt«, führte Steph La Nievand meinen Satz zu Ende. Er aktivierte die Magnetklammern, auf die der Stützwerkraumer sich langsam herabsenkte.

Tolot reagierte nicht. Der Haluter war viel zu sehr damit beschäftigt, die Messwerte an seinem Handkontrollgerät zu überprüfen.

Ich lachte ein wenig gezwungen auf, ersparte mir aber jeden Kommentar. Steph war für seine flapsige und manchmal etwas hochmütige Art bekannt. Er behauptete, aus dem Stand heraus jeden an Bord der SOL in seiner Spezialfunktion ersetzen zu können – notfalls sogar die Mediziner.

Aber seine »Diagnose« traf bei mir nicht zu. Als Unsterblicher brauchte ich nicht zu befürchten, irgendwann zum alten Eisen zu gehören. Der Aktivator sorgte schon dafür, dass ich auch geistig immer auf der Höhe blieb.

Meine Nerven waren einfach nur bis zum Zerreißen gespannt.

An Bord des Stützwerkraumers befanden sich Maschinen, die für unser Eindringen in METANU unerlässlich waren. Und ausgerechnet in dieser Situation schaffte es Orsols Bande, in den Hangar einzudringen und mir einen Streich zu spielen. Ich spürte, wie mein Zorn einer gewissen Bewunderung wich. Die drei Jungs waren gerade einmal sechs Jahre alt, beherrschten die Technik an Bord aber schon ziemlich gut.

Ein leises Brummen ertönte, als das fremde Schiff auf den Magnetklammern aufsetzte. Sie begannen unter der gewaltigen Sogwirkung, die sie ausübten, zu flirren.

»Der Stützwerkraumer ist vertäut«, verkündete Tolot. Als er sah, wie ich mir die Hände an die Ohren presste, säuselte er mit halber Lautstärke: »Bereit zum Entern, meine Kleinen. Ich bin gespannt, wie der Raumer von innen aussieht.«

Steph La Nievand und ich gingen an Tolot vorbei, der sein Kontrollgerät beiseite legte, zur Schleuse des Raumers. Die 188 Meter durchmessende Scheibe ruhte reglos auf den Magnetklammern. Über uns bewunderten wir die Schiffshülle, ein Geflecht aus einem extrem dicken Gestänge, das in der Mitte eine Aussparung besaß. Sie umschloss den Kern mit der größten Stabilität. Dort wurden die Objekte von sehr hoher Masse aufbewahrt.

Die Iso-Werke, derentwegen der Frachter geentert worden war.

Atlan hatte uns schon vor seiner Ankunft mitgeteilt, welches Juwel sie auf Cencha-1 erbeutet hatten. Einen Stützwerkraumer ... Mit Hilfe von Startac Schroeder und Trim Marath war es dem Arkoniden und Trabzon Karett ebenso gelungen, die Besatzung auszuschalten. Anschließend hatten sie die SOL angeflogen und waren von Startac an Bord des Hantelschiffs teleportiert worden.

Die gefangenen Mochichi, Worphen und Kattixu hatte man medizinisch betreut, dann waren sie in ihre neuen »Unterkünfte« verbracht worden. Ein Traktorstrahl hatte den Raumer übernommen und ihn in Warteposition gehalten. SENECA hatte einige technische Spielereien eingesetzt und ihn auf seine Unbedenklichkeit überprüft.

Sobald der Raumer sich im Hangar befand, sollten wir die Fracht löschen.

Alles war vorbereitet. Im Hintergrund warteten Dutzende von Antigravplattformen und Robotern. Aber erst wollten wir uns ein eigenes Bild von dem Raumschiff machen.

»Einfache Mittel, größtmögliche Effizienz«, erkannte Steph La Nievand, als wir unter dem Frachter hindurch zur Außenschleuse gingen.

Wie sich herausstellte, war sie nicht groß genug, um die dreieinhalb Meter hohe Gestalt des Haluters durchzulassen. Grollend musste Icho draußen warten, während Steph und ich auf Erkundung gingen.

Die eigentliche Ausstattung des Frachters war primitiv. Sie wurde in Form von Modulzellen in die Gestängestruktur eingehängt. Die gesamte Steuerung spielte sich aus wenigen eingehängten Gondeln ab. Die Lager waren voll gestopft mit vormontierten, kleinsten Baugruppen, deren Verwendungszweck nicht zu erraten war. Vielleicht stammten sie vom Industrieplaneten Ord Regimen?

Am meisten beeindruckten mich jedoch die Aggregate, die in der Mitte der eigenwilligen Stützkonstruktion untergebracht waren. Es handelte sich um tiefrote Halbkugeln von etwa drei Metern Durchmesser, die so genannten Iso-Werke. Ohne sie konnte kein Raumschiff durch METANU-Tor ins Innere des rätselhaften Analog-Nukleotids vordringen. Ihre genaue Funktionsweise war uns noch unbekannt, aber sie würden uns später das Manövrieren innerhalb des Nukleotids ermöglichen.

Das hatte Atlans Einsatzkommando in METANU-Station herausgefunden, ergänzt um die Daten von Cencha-1. Sie wurden derzeit von SENECA vorausgewertet, bevor der Bordrechner sie der wissenschaftlichen Abteilung zur weiteren Analyse übermittelte.

Steph La Nievands buschiger Bart zitterte nervös, während sein Blick aus eisgrauen Augen über die vier Halbkugeln glitt. »Ich denke, wir können mit dem Löschen der Ladung beginnen.« Ihm war sichtlich unwohl in seiner Haut.

Wir riefen einige Roboter mit Antigravplattformen herbei, die sich einen Weg durch die Gänge bahnten und vor den Halbkugeln verharrten.

»Fünfdimensionale Sickerstrahlung im Pikobereich«, schnarrte einer der Roboter. »Die Aggregate sind mit einer Speziallegierung ummantelt, die den Effekt neutralisiert.«

Ich zuckte mit den Achseln. »Schafft die Teile nach draußen.«

»Das Gewicht ...«, sagte Steph.

»Dafür haben wir unsere Spezialplattformen.« Ich deutete auf die mächtigen Scheiben, die wenig größer als die Aggregate waren. »Ihre Pulsatoren sind auf hohe Belastung eingestellt. Die werden auch mit rund 15.000 Tonnen spielend fertig.«

»Das entspricht einer Materialdichte von über zwei Kilogramm pro Zentimeter. Wir können die Iso-Werke nicht in unseren Labors untersuchen.«

»Wir bearbeiten sie im Hangar nebenan. Er ist speziell ausgerüstet und hält beim Ausfall einer Antigravplattform auch dieser hochverdichteten Masse stand.«

Die Roboter richteten Geräte auf die Halbkugeln, die fast wie Kombistrahler aussahen. Mich durchzuckte der Gedanke, dass sie die Maschinen als Feinde betrachten könnten. Aber das war natürlich Unfug. Darauf waren sie mit hoher Sicherheit nicht eingerichtet.

Unter dem Einfluss mehrerer dieser Geräte, die für Null-Schwerkraft sorgten, wurde jede rote Halbkugel aus ihrer Stützkonstruktion gehoben und langsam über eine Antigravplattform bugsiert. Dann ließ man sie sanft herab. Abermals wurden Strahlenwerte gemessen und als unbedenklich eingestuft.

Schließlich verließen wir den Stützwerkraumer.

»Alles in Ordnung. Keine randalierenden Kinder weit und breit«, dröhnte uns Icho Tolots Stimme entgegen.