Die Backzeiten können je nach Herd variieren. Die Temperaturangaben in unseren Rezepten beziehen sich auf das Backen im Elektroherd mit Ober- und Unterhitze und können bei Gasherden oder Backen mit Umluft abweichen. Details entnehmen Sie bitte Ihrer Gebrauchsanweisung.
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2015
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2015
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Projektleitung: Stefanie Poziombka
Lektorat: Cora Wetzstein
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München
eBook-Herstellung: Timea Puskasova
ISBN 978-3-8338-4672-4
8. Auflage 2019
Bildnachweis
Coverabbildung: Jörn Rynio
Illustrationen: Ela Strickert
Fotos: Jörn Rynio, Fotos mit Geschmack, Mauritius
Syndication: www.seasons.agency
GuU 8-4672 02_2015_02
Das vorliegende eBook basiert auf der 8. Auflage der Printausgabe
Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de
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Diabetes, Lebensgenuss und Gesundheit sind schon längst keine Gegensätze mehr! Eine Fülle von Forschungsergebnissen hat das Leben mit dieser Stoffwechselstörung entscheidend revolutioniert. Niemals hatten Menschen mit Diabetes bessere Chancen, gesund zu leben. Lesen Sie, mit welchen unsinnigen Verboten aufgeräumt wird, und wie Diabetes heutzutage optimal behandelt oder nahezu geheilt werden kann.
So gelingt gesundes Genießen
Absolut alltagstauglich: Rezepte für jeden Geschmack und jede Gelegenheit
Erfolgsprinzip Low Carb: Mit weniger Kohlenhydraten Blutzucker und Gewicht im Griff
Expertenwissen: Nach neuesten Erkenntnissen mit Sicherheit gesund genießen
Keine Verbot: Lebensnahe Empfehlungen und Tipps aus der Praxis
Auf den Punkt: Alles Wissenswerte rund um Diabetes anschaulich und einprägsam erklärt
1. Was kann ich noch tun, um abzunehmen und den Blutzuckerspiegel zu senken?
Hier kommt Tausendsassa Sport ins Spiel: Durch ihn nehmen die Zellen den Zucker besser auf. Sie verlieren Gewicht und Ihre Blutzuckerwerte sinken. Und das Gute: Schon die Steigerung der Alltagsbewegung wie Treppensteigen statt Aufzug oder 15 Minuten Gehen am Tag zeigen Wirkung (siehe auch >).
2. Und welche Sportart ist am besten?
Wer sich ständig zum Sport quälen muss, läuft Gefahr, es rasch wieder sein zu lassen. Anstatt Spaß entsteht Stress. Sportart und Trainingspensum müssen zu Ihnen passen. Empfehlenswerte Sportarten sind Wandern, Radfahren, Walken, Golfspielen, Langlauf-Skifahren, Reiten, Schwimmen, Gymnastik, Tanzen, Tischtennis, Eislaufen, Ballspielarten, Bowling und Kegeln. Ungeeignete Sportarten sind wegen der Gefährdung bei Unterzuckerung z. B. Abfahrtsski oder Fliegen.
3. Sind 3 Mahlzeiten besser als 5?
2 bis 3 sättigende Mahlzeiten am Tag reichen tatsächlich aus. Als Faustregel für die Zusammenstellung der einzelnen Mahlzeiten wenden Sie das Tellerprinzip an: 50% Gemüse, 30% Fleisch oder Fisch und 20% ballaststoffreiche Beilagen. Wenn Sie Gewicht reduzieren möchten, ist wichtig, eine Regelmäßigkeit bei Mahlzeiten und die für Sie empfohlene Gesamtenergie-Menge pro Tag einzuhalten.
4. Wie vermeide ich Heißhungerattacken?
Die Zusammenstellung Ihrer Mahlzeiten hat hier einen wesentlichen Einfluss. Planen Sie zu jeder Mahlzeit einen hochwertigen Eiweißlieferanten ein, wie fettarme Milchprodukte, Eier, mageres Fleisch, Fisch, Nüsse und Hülsenfrüchte. Diese Lebensmittel sorgen für einen langen Sättigungseffekt.
5. Sind Kohlenhydrate abends erlaubt oder nicht?
Abends sind durchaus Kohlenhydrate erlaubt. Studien zeigen, ein kompletter Verzicht bringt nichts. Bevorzugen Sie jedoch komplexe Kohlenhydrate, also Vollkornprodukte. Auch auf die verzehrte Menge kommt es an. Je höher der Kohlenhydrat-Anteil, desto größer ist der Einfluss auf Ihren Blutzuckerspiegel.
6. Obst auch als Zwischenmahlzeit?
Vermeiden Sie zuckerreiche Obstsorten wie Banane und Weintrauben als Snack. Als Zwischenmahlzeit sind besser zuckerärmere Obstsorten wie Beeren, Papaya oder Wassermelone geeignet. Auch hier ist die Menge entscheidend. Nicht übertreiben. Zucker in jeder Form ist ein Gewichtstreiber!
7. Sollte ich als Diabeter komplett auf Süßes verzichten?
Ganz klar: Nein. Aber achten Sie auf die Menge, die Sie verzehren. Empfehlenswert ist es, nicht mehr als eine kleine Süßigkeit pro Tag zu verzehren. Am besten direkt nach einer Mahlzeit, dann werden Spitzen im Blutzuckerspiegel abgemildert.
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Das medicum Hamburg betreut mit Ernährungsberatern, Psychotherapeuten, Diabetologen, Ernährungsmedizinern, Internisten, Kardiologen und Sportpädagogen alle Krankheitsbilder, die durch falsche Ernährung entstanden sind, oder sich durch spezielle Kostformen therapieren lassen.
Das interdisziplinäre Konzept des medicum Hamburg rund um Diabeteszentrum und Schwerpunktpraxis Ernährungsmedizin ist in Europa einmalig und wurde von Dr. Matthias Riedl ins Leben gerufen. Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Diabetologie und die Ernährungsmedizin. Bekannt wurde Dr. Riedl durch Fernsehauftritte, insbesondere als Ernährungsdoc auf dem NDR und durch Fachpublikationen. Er ist im Vorstand des Bundes Deutscher Ernährungsmediziner, und 2013 wurde er in der Top Medizinerliste des Focus aufgeführt. Aktuellstes Wissen, die besten Tipps und Rezepte hat Dr. Riedl mit seinen engsten Mitarbeitern Christin Müller, Salla Schmilewski, Julia Dullat und Kristina Heckel (v. l. n. re.) für dieses Buch zusammengestellt.
Der Ratgeber spiegelt praktische und vielfach erprobte Erfahrungen des Beratungsteams aus der Sprechstunde, der Einzelberatung, den Kursen und der Lehrküche des medicum Hamburg wieder.
DIE WICHTIGSTEN REGELN IM ÜBERBLICK:
Halten Sie 3 Mahlzeiten pro Tag ein und vermeiden Sie Zwischenmahlzeiten und Snacks.
Die Basis dieser Ernährung besteht aus mit hochwertigen Ölen zubereitetem Gemüse und Salaten sowie zuckerarmen Obstsorten.
Verzehren Sie in jeder Mahlzeit hochwertige Eiweißlieferanten wie mageres Fleisch, Fisch und Geflügel, Eier, fettarme Milch- und Milchprodukte, sowie Nüsse und Hülsenfrüchte.
Beschränken Sie die Kohlenhydratmenge möglichst auf 80 – 150 g pro Tag. Achten Sie dabei auf ballstoffreiche Kohlenhydrate aus Vollkornnudeln, Vollkornbrot usw.
LEBENSMITTELGRUPPE (empfohlener Verzehr) |
GEEIGNET |
NICHT GEEIGNET |
Nüsse und Samen |
Cashewkerne, Haselnüsse, Kürbiskerne, Macadamianüsse, Mandeln, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Walnüsse |
Erdnüsse und gesalzene Nüsse |
Fette und Öle |
Butter, Leinöl, Olivenöl, Rapsöl und Walnussöl |
Butterschmalz, Gänse- und Schweineschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl |
Getränke |
Wasser, ungezuckerter Tee und Kaffee |
Alkohol, Cocktails, Fruchtsaft, Kakao und Softdrinks |
Fisch und Meeresfrüchte |
Aal, Flusskrebs, Forelle, Garnele, Hummer, Krabben, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardellen, Sardine, Scholle, Seezunge, Shrimp, Steinbutt, Thunfisch |
Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt |
Magere Wurstwaren und mageres Fleisch |
Aspik, Corned Beef, Koch- und Lachsschinken, Putenbrustaufschnitt, Kassler, Schinkenzwiebelmett; |
In Maßen: Fleischwurst, Leberwurst, Mettwurst, Mortadella, Salami, Schinkenspeck, Weißwurst |
Eier (ca. 5 Stück pro Woche) |
Eier in allen Variationen |
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Milch- und Milchprodukte |
Milch 1,5% Fett, Buttermilch, Speisequark bis 20% Fett, Naturjoghurt 1,5 % Fett |
Sahne, Schmand und Crème fraîche, Fruchtbuttermilch, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Kakaozubereitungen, Milchreis, Pudding |
Käse |
Käse bis 45% Fett i. Tr.: Schnittkäse (wie Appenzeller, Tilsiter, Bergkäse etc.), Weichkäse (wie Camembert, Brie etc.), Fetakäse, Mozzarella |
Jörn Rynio zählt zu seinen Auftraggebern internationale Zeitschriften, namhafte Buchverlage und Werbeagenturen. Der gebürtige Hamburger setzt Food-Spezialitäten stimmungsvoll in Szene – tatkräftig unterstützt von Michaela Suchy (Styling), Antje Küthe (Foodstyling) und Rainer Meidinger (Foodstyling).
Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Verbote waren gestern, genussvolles Essen ist heute. Mit diesen leckeren Rezepten können Sie nicht nur die Blutzuckerwerte sondern auch Ihr Gewicht in den Griff bekommen. Die Rezepte berücksichtigen besonders die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Eiweißgehalt und die Auswahl der richtigen Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index. Übrigens sind zwei bis drei gute Hauptmahlzeiten am Tag ideal für Diabetes und Gewicht.
BE bequem berechnet: Über 850 aktuelle Fertigprodukte, Süßigkeiten und Getränke: BE und Kalorien auf einen Blick von Margarete Heusch und Anja Lemloh; Broschiert; Trias, Oktober 2007
Das große GU-Kochbuch für Diabetiker (GU Kochen spezial) von Hans Hauner, Dagmar Hauner und Erika Casparek-Türkkan; Gebundene Ausgabe; GU, März 2008
Diabetes-Ampel: BE, Kalorien und GLYX-Faktor für über 2600 Lebensmittel von Sven-David Müller; Taschenbuch; Trias, Februar 2011
Gesund essen – die 30-Minuten-Küche für Diabetiker von Erika Casparek-Türkkan; Broschiert; GU, Dezember 2009
Gut leben mit Typ-I-Diabetes: Arbeitsbuch zur Basis-Bolus-Therapie von Renate Jäckle, Renate Schrader, Axel Hirsch und Manfres Dreyer; Broschiert; Urban & Fischer, Februar 2014
Ich lebe gut mit Diabetes Typ 2. Ein Motivationsbuch. Ernährung - Bewegung - Lebensfreude von Elisabeth Manke und Nicola Koch; Gebundene Ausgabe; Pala, Oktober 2005
Köstlich essen bei Diabetes: Über 140 Rezepte: Keine Probleme mit Zucker und Cholesterin von Kirsten Metternich; Broschiert; Trias, Oktober 2011
Schulungsbuch für Diabetiker von Gerhard-Walter Schmeisl; Taschenbuch; Urban & Fischer, Juni 2011
Diabetes-Fachgesellschaften
www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
www.deutsche-diabetes-union.de
www.diabetesstiftung.de
www.ddfi.uni-duesseldorf.de
www.oedg.org
www.diabetesgesellschaft.ch
www.zdg.ch
www.easd.org
Selbsthilfegruppen
www.nakos.de
www.diabetikerbund.de
www.bund-diabetischer-kinder.de
www.insuliner.de
www.insulinpumpentraeger.de
www.das-zuckerkranke-kind.de
www.aktive-diabetiker.at
www.diabetes.or.at
Ernährung
www.dge.de
www.lipid-liga.de
www.diabetes-ernaehrung.de
www.idaa.de
www.dsb.de
http://medicum-hamburg.de/
http://www.diabetesde.org/gesund_leben/rezepte/
Auf dieser Website finden Sie kostenfreie Rezepte nach Kriterien wie Kaloriengrenze, Zutatenausschluss oder Einschluss oder anderen Suchkriterien, kostenfrei.
Auf diesem Portal werden auch Nährwertanalysen und auf Eignung für gewisse Begleitkrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck geprüfte Rezepte veröffentlicht. Es sind ebenfalls BE und Kalorienangaben möglich.
Augenerkrankungen
www.die-ifda.de
Erkrankungen am Fuß
www.zfd.de
www.podologen.de
Sexuelle Probleme
www.isg.de
www.profamilia.de
Nikotinentwöhnung
www.nichtraucherschutz.de
Psychische Betreuung
www.vdk.de
Ärztevereinigungen und Schulungen
www.vdbd.de
www.diabetes-world.net
www.diabetes-deutschland.de
www.diabetes.de
www.diabetikerbund.de
www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
www.diabeticus.de
www.diabetes-forum.de
www.diabetes-psychologie.de
www.ietec.de
www.diabsite.de
www.diabetespro.de
www.diabetesweb.de
www.diabetesindex.de
www.diabetes-risiko.de
www.diabetes-kids.de
www.diabetes-webring.de
www.diabetes-deutschland.de
www.diabetes-sport.de
www.diabetes-stiftung.de
www.alternativediabetes.com
www.diabetesforum.de
www.diabetes-austria.de
www.iqwig.de
Abnehmen
www.novafeel.de
www.oekotest.de
www.leichterabnehmen.de
www.swr.de/buffet/teledoktor
Nordic Walking
www.nordic-walking-infos.de
www.nordicwalkingverband.de
www.walkingonline.de
Rauchen und Entwöhnen
www.nichtraucherschutz.de
Depressionen und Angst
www.kompetenznetz-depressionen.de
www.panik-attacken.de
www.mobilisiere-deine-ressourcen.de
Systemisches Coaching und individuelle Lebensberatung bei Diabetes.
Sexuelle Probleme
www.impotenz-selbsthilfe.de
Infos zum Schwerbehindertenausweis
www.vdk.de
www.behinderten-ratgeber.org
Patienten-Information/Recht
www.patienteninformation.de
Krankenhaussuche
www.weisse-liste.de
Übersicht der 2.000 deutschen Kliniken für die Suche nach der passenden Klinik (Projekt Bertelsmann und Verbraucherorganisationen)
www.gesundheitpro.de
Kostenloses Portal rund um Gesundheit, Therapie, Ärzte, Kliniken, Selbsthilfegruppe und andere Gesundheitsanbieter
www.tk-online.de
Klinikbewertung durch Patienten
Innovationen in der Diabetestherapie und die steigende Zahl der adipösen Patienten in der Ernährungsberatung haben zu entscheidenden Veränderungen geführt.
Waren vor 40 Jahren Früchte strikt verboten, so ist heutzutage jedes Verbot in der Ernährungsberatung bei Diabetikern out. Der Grund: Verbote sind nicht lebensnah, medizinisch unnötig und passen nicht zum führenden Prinzip in der Diabetesberatung, nämlich dem Erhalt der Lebensqualität! Die Liste der aufgehobenen Verbote und Gebote ist lang und neben Früchten, Zucker und Süßigkeiten ist nun auch Kuchen erlaubt. Genauso wurde die Empfehlung sogenannter Diabetikerprodukte ad acta gelegt. Durch die Neufassung der Behandlungsleitlinien kommt der Ernährungsberatung neben der sofortigen Metformintherapie, die zusätzlich hilft, Unterzuckerungen zu vermeiden und Gewicht zu verlieren, eine entscheidende Rolle zu. Und damit wird deutlich, dass der Kampf gegen das Übergewicht die effektivste Behandlung des Typ-2-Diabetikers ist.
Nach den Jahren der Euphorie über die segensreichen Wirkungen der Insulintherapie wurde teilweise übersehen, dass Insulin bei einigen Patienten durch unkritischen und zu frühen Einsatz das Gewicht drastisch steigert. Eine rasche Gewichtszunahme unter der Diabetestherapie ist jedoch eine unerwünschte Nebenwirkung, der rechtzeitig begegnet werden muss. Immerhin verringert sich die Lebenserwartung bei BMI 40 um 8 bis 10 Jahre, was ungefähr der Lebenszeiteinbuße bei regelmäßigem Zigarettenkonsum entspricht. Zudem erhöht Übergewicht das Krebsrisiko sowie den Blutdruck und die Blutfettwerte.
Während früher das wichtigste Therapieziel war, Folgeschäden und Unterzuckerungen im Zaum zu halten, stellt sich heute das Spektrum weit differenzierter dar: Vermeidung von Unterzucker, frühe möglichst normnahe Einstellung zur Verbesserung der Langzeitprognose, Verhinderung von unerwünschten Therapiefolgen wie Gewichtssteigerung und natürlich der Erhalt der Lebensqualität.
WICHTIGE REGELN IN DER ERNÄHRUNGSBERATUNG
1. Totale Verbote gibt es nicht mehr.
2. Diabetikerprodukte brauchen Sie auch als Diabetiker nicht.
3. Vermeiden Sie häufige Zwischenmahlzeiten (Snacking) gerade bei Übergewicht.
4. Zucker ist in Maßen erlaubt.
5. FdH, Nulldiät und andere Diäten sind wenig hilfreich bzw. ungesund.
6. Nicht zu lange warten, wenn Ihr Gewicht steigt – sofort handeln!
Somit ist aus der starren Verbotswelt der alten Diabetologie die moderne, individualisierte Therapie geworden, mit dem Ziel, das tägliche Leben so wenig wie möglich einzuschränken. Damit ist auch die alte Maxime »je niedriger, desto besser«, der viele Diabetiker noch anhängen, vom Tisch. Die Blutzuckereinstellung darf die Sicherheit nicht gefährden. Unlängst wurde durch Studien belegt, dass die »Therapieschraube« aber auch überdreht werden kann. Sinkt der Langzeitblutzucker – auch als Hba1c bekannt – unter 6,5 % droht bei Therapien mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen das Unterzuckerungsrisiko derart anzusteigen, dass die Gesundheit akut bedroht ist. Viel wichtiger wäre es, zunächst Ihr Übergewicht zu reduzieren.
Wer schnell zunimmt, gehört möglichst zeitnah in die Obhut einer Ernährungsberatung. Während dieser Therapie sollte regelmäßig Ihr Körperfettanteil kontrolliert werden. Kommt eine Formuladiät, die eine oder mehrere Mahlzeiten am Tag durch einen Eiweißshake ersetzt, zum Einsatz, muss diese von einem Arzt begleitet werden. Scheitert eine »normale« Ernährungsberatung, hilft Ihnen vielleicht die Überweisung in eine Schwerpunktpraxis Ernährungsmedizin, wo Sie ein multidisziplinäres Team aus Sportpädagogen, Psychologen, Diätassistenten und Ökotrophologen in Ihrem Vorhaben unterstützt.