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4., überarbeitete und ergänzte Auflage 2021
© 2020 Jannik Beckers
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
Coverfoto: © Adobe Stock, fergregory
Lektorat: Dr. Ruven Karr
Gesamtgestaltung: makena plangrafik, Leipzig
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ISBN: 978-3-7534-6923-2
Gewidmet meiner Familie:
meiner Mutter Ingrid,
meinem Vater Reiner
und meinem Bruder Leon.
»Im 21. Jahrhundert bedeutet Zensur, die Menschen mit irrelevanten Informationen zu überschwemmen.«
Yuval Noah Harari, israelischer Historiker
Der richtige Umgang mit Geld und Kapital wird weder an Schulen noch an Universitäten gelehrt. Das vorliegende Buch möchte Ihnen ein Ratgeber für die entscheidenden Fragen zu den Themen Finanzsysteme, Edelmetalle und Vermögensaufbau sein.
Mein besonderer Dank gebührt Dr. Ruven Karr, Tobias Schudok und Dr. Bruno Bandulet, die wesentlich zur erfolgreichen Fertigstellung dieses Buches beigetragen haben.
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich eine spannende und bereichernde Lektüre mit vielen neuen Erkenntnissen.
Viersen im Januar 2020
Jannik Beckers
»Ein Optimist kauft Gold und Silber, ein Pessimist Konserven.«
Anlegerweisheit
In der Vorstellung der alten Ägypter war Gold das Fleisch, Silber die Knochen der Götter. Schon im Alten Testament wird Gold über 400-mal erwähnt. Als Zahlungsmittel hat in der Geschichte jedoch Silber öfter und länger gedient als Gold. Silber ist das erste Geld, das in der Bibel erwähnt wird (Genesis 44:8), und das erste einheitliche europäische Münzsystem basierte auf einer Silberwährung. Deutschland war im Mittelalter der wichtigste europäische Silberproduzent. Die berühmte »Silberstraße« im Erzgebirge ist heute eine einzigartige Kulturlandschaft. In der italienischen, französischen und spanischen Sprache sind die Wörter für Geld und Silber synonym. Durch das Wachstum der Handelsmacht Spanien im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Unze zum wichtigsten Gewichtsmaß der Edelmetalle und sie bleibt es bis zum heutigen Tag. Spanien prägte zu dieser Zeit die schwersten Goldmünzen mit der höchsten Qualität, die weltweit begehrt waren, und den silbernen Peso, der sich innerhalb des 16. Jahrhunderts in den Ländern Lateinamerikas verbreitete. Es mag paradox anmuten, dass gerade jene Kulturen, die in den Schätzen von Gold und Silber schwelgten, wie beispielsweise die Azteken im alten Mexiko (Mesoamerika), sich eines primitiv anmutenden Naturalgeldes wie Kakaobohnen bedienten. Dabei war es bei ihnen einfach nur das knappere Gut, während das Gold für sie, als im Überfluss vorhandenes Material, das gebräuchliche Metall für Bau- und Kunstwerke war.
Vielerorts galt und gilt der Besitz von Gold als Zeichen eines hohen sozialen Status und Wohlstands. Im Mittelalter gab es strenge Regeln, wie viel Gold in welcher Form eine Familie des jeweiligen Standes besitzen durfte. Sigmund Freud (1856–1939), der Begründer der Psychoanalyse und einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts, behauptete, dass der Hang zum Gold bereits im Unterbewusstsein des Menschen angelegt sei. Insbesondere in Indien ist der Besitz von Gold, selbst in ärmeren Bauernfamilien, Tradition und wird dort beispielsweise in Form eines goldenen Armbandes der Frau oder der Tochter in erster Linie als finanzieller Schutz vor Missernte und Krankheit betrachtet. Gelegentlich wird das »eigene Gold« auch als Gegenstand des Nationalstolzes verstanden, wie beispielsweise der goldene Trauring der britischen Königin Elisabeth II., dessen Material aus dem Goldbergbau in Wales stammt.
Seit den 1970er-Jahren wird weltweit mit Geld bezahlt, das nur noch auf Forderungen basiert. In den letzten Jahrzehnten hat das ungedeckte Papiergeld respektive das auf Kredit basierende Geld für Spekulation und Geldgier gesorgt. Wenn wir uns Silber in unserer heutigen Zeit als Geldmetall (Zahlungsmittel) anschauen, dann wird deutlich, wie sehr ein reines Papiergeldsystem den Wert der Dinge verzerrt. Ungedecktes Papiergeld basiert nämlich auf dem falschen Versprechen, dass die Schulden zurückgezahlt werden können. Bereits der deutsche Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) lehnte es grundsätzlich ab, sich mit »Zetteln«, der alten Bezeichnung für Banknoten, bezahlen zu lassen, sondern bevorzugte Gold und Silber. Rückblickend lässt sich sagen, dass es in unserer Geschichte nur sehr wenige Abschnitte gab, in denen Geld nicht mit einer Ware gedeckt war. Gold und Silber – die beiden Edelmetalle mit dem weitaus größten Handelsvolumen – stellen die einzige Anlageform dar, die Sicherheit, Liquidität und Wertbeständigkeit garantieren kann.
»Geld ist eine Garantie für Komfort und das,
was man Kultur nennt.«
George Bernard Shaw (1856–1950), irischer Dramatiker
In der Geschichte der Menschheit basierte jede bekannte hochentwickelte Kultur auf einer ebenso hochentwickelten Arbeitsteilung, die den Austausch von Leistungen und im fortgeschrittenen Stadium einen entwickelten Handel erforderte. Der antike griechische Geschichtsschreiber Herodot (um 484– 430/424 vor Christus) schrieb von den Berichten der Karthager, dem Volk der Phönizier aus der Stadt Karthago, vom sogenannten (schweigenden) Tauschhandel: »Es erzählen nun die Karthager noch Folgendes: Es gebe eine Gegend Lybiens und Menschen, die außerhalb der Säulen des Herakles [Meerenge von Gibraltar – Anmerkung des Verfassers] wohnten; wenn sie zu diesen kämen und ihre Waren auslüden, platzierten sie sie der Reihe nach den Strand entlang, gingen (wieder) auf ihre Schiffe und erzeugten Rauch. Die Einheimischen sähen den Rauch, kämen zum Meer, legten dann als Gegenleistung für die Waren Gold hin und zögen sich wieder weit von den Waren zurück. Nun stiegen die Karthager aus und schauten, und wenn ihnen das Gold für die Waren angemessen scheine, nähmen sie es und führen davon; wenn es nicht angemessen scheine, gingen sie wieder auf ihre Schiffe zurück und blieben dort sitzen. Die Einheimischen kämen dann (wieder) her und legten weiteres Gold dazu, bis sie sie überzeugt hätten. Beide Seiten verhielten sich korrekt; denn weder rührten sie selbst das Gold an, bevor es dem Wert der Waren gleichkomme, noch rührten jene die Waren an, bevor sie selbst das Geld genommen hätten.« Herodot schrieb hier zwar vom Gold, aber vom Tausch in gleichen Werten und nicht vom Geld in der späteren Bedeutung des Wortes. Das Geld, als Erfindung zur Erleichterung des Handels, ist im Laufe der Zeit aus dem jeweils beliebtesten Tauschgut des ursprünglichen Tauschhandels entstanden. In dieser Entwicklung nahmen die Edelmetalle die optimale Funktion des Geldes ein, da sie die folgenden Eigenschaften besitzen: Knappheit, Haltbarkeit, Teilbarkeit, Transportfähigkeit und allgemeine Akzeptanz. Geld unterscheidet sich im praktischen Gebrauch vom Tauschhandel dadurch, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern aufgrund allgemeiner Akzeptanz zu weiterem Tausch eingesetzt werden kann. Im Grunde genommen ist Geld nichts anderes als ein attestiertes Recht zum Bezug von Gütern und Dienstleistungen, also eine Empfangsbestätigung über eine erfolgte Leistung, die als Bescheinigung gilt, von jemand anderem eine entsprechende Leistung zu fordern. Dabei gibt es streng genommen kein Geld, das den konkreten Wert besitzt, den es attestiert. Das bedeutet weiterhin, dass es eigentlich kein wertbeständiges Geld gibt; mit Ausnahme von Geld, das beispielsweise aus Edelmetallen wie Gold oder Silber besteht respektive jederzeit in diese Edelmetalle eingetauscht werden kann. In seinem Hauptwerk Der Wohlstand der Nationen schrieb der schottische Ökonom Adam Smith (1723–1790): »Am Ende haben aber dann die Menschen in allen Ländern aus vernünftigen Gründen Metalle als Tauschmittel allen anderen Waren vorgezogen. Metall läßt sich, da es haltbarer als jede andere Ware ist, nicht nur ohne nennenswerten Verlust aufbewahren, es kann auch ohne Schaden beliebig geteilt und leicht wieder eingeschmolzen werden, eine Eigenschaft, die kein gleich dauerhafter Stoff besitzt und die es vor allen anderen auszeichnet, als Zahlungs- und Umlaufmittel zu dienen.« Bedingt durch die Tatsache, dass von Gold- und Silbergeld nur dann die Rede sein kann, wenn die entsprechenden Edelmetalle produziert und auf den Markt gebracht werden – da es sich damit der staatlichen Einflussnahme entzieht –, wird Gold- und Silbergeld aus staatlicher Sicht möglichst vermieden. Spätestens in Kriegszeiten oder in einer anderen schweren Krise ist dem Staat daran gelegen, über eine große Geldmenge für Finanzierungszwecke verfügen zu können. Sowohl der Erste als auch der Zweite Weltkrieg basierten auf einer reinen Papiergeld-Finanzierung. Der Erste Weltkrieg hätte unter dem Goldstandard – das heißt einer Währungsordnung, bei der die Währung entweder aus Goldmünzen besteht oder aus Banknoten, die einen Anspruch auf Gold besitzen –, bereits an Weihnachten 1914 beendet sein können, weil den Regierungen bis zu diesem Zeitpunkt das Gold ausgegangen wäre. Bereits der italienische kaiserliche Feldherr und Staatsmann Raimondo Montecuccoli (1609–1680) war überzeugt: »Würde man jemand nach den zum Kriege notwendigen Dingen fragen, so würde er sagen, es seien diese drei: Geld, Geld, Geld.« Das in der Währungsverfassung eines Landes als gesetzliches Zahlungsmittel bestimmte Geld wird als Währung (abgeleitet vom Mittelhochdeutschen werunge für »Gewährleistung«) bezeichnet.
Ethnografischen und archäologischen Forschungen zufolge bestand die früheste, primitive Form des Geldes aus kleinen Schneckenschalen, und zwar von den sogenannten Kaurischnecken; diese Geldform wird um 1650 vor Christus datiert. Die Bedeutung der Schalen dieser circa 15 bis 35 Millimeter großen Salzwasserschnecke als Zahlungsmittel reicht noch bis ins Jahr 1960 hinein, als eine niederländische Expedition in Neuguinea für die Bezahlung, auf Verlangen der angeworbenen einheimischen Gepäckträger, Kaurischnecken aufbringen musste. Im europäischen Mittelalter war es das Salz, das einen derart hohen Wert hatte, dass in Europa mit Salz nicht nur bezahlt, sondern auch Löhne entrichtet wurden. Das aus dem Französischen stammende Wort »salaire« (deutsch Salär), das Lohn oder Gehalt bedeutet, hat seinen Ursprung in dem Wort Salz. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte Salz in den Küstenregionen Westafrikas zwischen dem Weißen Kap und Sierra Leone einen höheren Wert als Eisen und wurde im gleichen Maße geschätzt wie Gold. In Äthiopien wurde noch bis in die 1930er-Jahre im großen Stil mit Salz bezahlt. In Amerika war bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts Hanf als Zahlungsmittel gebräuchlich, da man aus dieser Pflanze Gegenstände des täglichen Bedarfs, wie beispielsweise Kleidung und Papier, herstellen konnte. Die erste Fassung der amerikanischen Verfassung ist auf Hanfpapier geschrieben. Die Gründungsväter der Vereinigten Staaten von Amerika legten in ihrer Verfassung im Übrigen nieder, dass nur Gold und Silber als gesetzliche Zahlungsmittel anzusehen sind.
Man kann Geld als den Schlüssel betrachten, nach dem sich die gesamten Marktgüter unter die Menschen verteilen. Der Umlauf des Geldes wird durch etwas geregelt, das man Preis nennt. Er ist der im Geld bemessene Wertausdruck. Der Preis von Gütern und Dienstleistungen sorgt dafür, dass die im Geld dargestellten Bezugsrechte möglichst häufig, in Erfüllung eines produktiven Zweckes, den Inhaber wechseln. Es kommt dabei darauf an, dass nur so viele Bezugsrechte existieren, wie der Verkehr mit seinen täglichen Leistungen und Gegenleistungen aus sich selbst heraus erzeugt. Jede Banknote und jedes Bankguthaben, das auf diese Weise seinen Ursprung hat, ist »gutes Geld«, und jede Banknote und jedes Bankguthaben, das vom Staat oder einer Bank auf willkürliche Weise geschaffen wird, ist überschüssiges und damit »schlechtes Geld«. Jeder, der in Geld ausgedrückte Ansprüche, wie beispielsweise Zins, Rente, Lohn und Gehalt, besitzt, wird durch schlechtes Geld geschädigt, und jeder, der im Besitz von Realwerten, wie beispielsweise Grundbesitz oder Gold und Silber, ist, wird im Regelfall weder geschädigt noch bereichert, weil die Realwerte etwa in dem Maße steigen wie das Geld, in dem der Preis ausgedrückt wird, an Kaufkraft verliert. Das Gresham’sche Gesetz, formuliert von und benannt nach dem englischen Kaufmann Thomas Gresham (1519–1579), besagt, dass bevorzugt das schlechte Geld weitergegeben und das gute Geld behalten wird. Dieses Gesetz gilt sowohl bei der Entscheidung zwischen einem alten, abgenutzten und einem neuen Euro-Schein als auch bei der Wahl zwischen Papiergeld und Edelmetallen. Das Gresham’sche Gesetz kommt dann zum Tragen, wenn der Staat den Wert des Geldes bestimmt und nicht der Markt. Wird die Bewertung jedoch vom Markt bestimmt, dann dreht sich das Gresham’sche Gesetz gleichsam um und die Wirtschaftsteilnehmer akzeptieren bevorzugt das gut erhaltene Geld. Dann verdrängt das gute Geld das schlechte Geld.
Das, was wir im eigentlichen Sinne Kapitalismus nennen, nahm seinen Anfang zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit der Ansammlung von Produktivkapital. Unter Kapitalismus versteht man eine spezifische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, auf deren Grundsätzen, darunter vor allem das Streben nach Gewinn, die Wirtschaftssysteme vieler Industrieländer auch heute beruhen. Auf Grundlage des Weltfinanzmarktes versucht das moderne globale Finanzsystem, insbesondere durch die weltweite Verbreitung elektronischer Zahlungsarten, alle verfügbaren Geldmittel als Investitionen zu verwenden. Dies schließt das Geld, das für den Konsum bestimmt ist, mit ein. Die Geldmittel arbeiten so lange in den Finanz- und Wirtschaftssystemen, bis sie von ihren Besitzern abgerufen werden. Das hat zur Folge, dass die beteiligten Finanzsysteme immer stärkeren Liquiditätskrisen ausgesetzt sind, je mehr private Gelder in den Investitionsprozess einbezogen werden. Eine Bank der Gegenwart verfügt über mehr Geld als alle Weltreiche der vormodernen Zeit zusammen.
»Es ist ganz gut, dass die Menschen unser Banken- und Währungssystem nicht verstehen. Denn würden sie das, hätten wir noch vor morgen früh eine Revolution.«
Henry Ford (1863–1947), US-amerikanischer Unternehmer
Der schottische Nationalökonom John Law (1671–1729) sorgte im 18. Jahrhundert für eine wirksame volkswirtschaftliche Konzeption, indem er in Frankreich und damit in Westeuropa das Papiergeld ohne allgemein anerkannte Deckung etablierte, um die französischen Staatsfinanzen durch einen sinnvollen Geldumlauf zu sanieren und die Wirtschaft zu beleben. Er erkannte, dass weniger das Zahlungsmittel entscheidend war als vielmehr das Vertrauen in dessen Wert respektive das Versprechen des Staates, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Allerdings erfolgte eine übermäßige Ausgabe der Banknoten – was vornehmlich der mangelnden Erfahrung mit dieser geldpolitischen Maßnahme geschuldet war –, welche einen folgenschweren Ausgang von Laws Konzeption bedeutete; so wurde am 28. Januar 1720 ein Edikt mit unter anderem folgendem Inhalt erlassen: »Trotz der von Sr. Majestät gehabten Fürsorge, einen leichteren Geldumlauf herzustellen, gehen Übelwollende darauf aus, das Vertrauen zu untergraben. Wir halten es deshalb zugunsten des Handels und Geldumlaufs für nötig, über diejenigen Strafen zu verhängen, die das Bargeld aufspeichern.« Diese Entwicklung mündete schließlich Ende des 18. Jahrhunderts in der Französischen Revolution. Im Brockhaus-Lexikon des Jahres 1820 hieß es: »Papiergeld ist in vieler Ohren ein so furchtbarer Ton, dass sie schon bei dem bloßen Namen desselben erschrecken.« Heute kann man auch mit einer gewissen Ironie sagen, dass der sprichwörtliche »Schein trügt« – aber dennoch leben wir seit dem Jahr 1971, nach Bemühungen um einen Goldstandard, auf globaler Ebene in einem ungedeckten Papiergeldsystem, als der damalige US-Präsident Richard Nixon (1913–1994) einseitig die Goldkonvertibilität des US-Dollars beendete. Mit dieser Art von Währungsreform haben wir mit dem US-Dollar bis heute eine reine Papierleitwährung. An dieser Stelle sei ein Ausspruch des wichtigsten Vertreters des deutschen Idealismus, Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), nicht verschwiegen: »Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.«
credere