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Insider-Tipp | |
Highlights | |
Best of... | |
Schöne Aussicht | |
Grün & fair: Für ökologische oder faire Aspekte | |
(*) | Kostenpflichtige Telefonnummer |
€ € € | über 150 Euro |
€ € | 90 – 150 Euro |
€ | bis 90 Euro |
Preise für zwei Personen im Doppelzimmer, ohne Frühstück (im Juli/August sind manche Hotels doppelt so teuer)
€ € € | über 24 Euro |
€ € | 16 – 24 Euro |
€ | bis 16 Euro |
Preise für ein Essen ohne Getränke bzw. für ein typisches Tagesmenü im jeweiligen Lokal
© Look/age fotostock
Im Bann alter und neuer Meister von El Greco über Goya bis Francis Bacon und Antoni Tàpies – das Museum der schönen Künste in Bilbao zur Karte (siehe auch >>)
Bilbao besitzt mit dem von Frank O. Gehry entworfenen Bau ein Museum wie eine gigantische Skulptur; die hauchdünnen Titanplatten der Fassaden wirken wie glitzernde Fischschuppen zur Karte (siehe auch >>)
Dem Himmel über Bilbao ein Stückchen näher rücken – auf dem Fußgängerweg über der Schwebebrücke zur Karte
Wind, Klippen, Felsplatten – wildromantische Filmkulisse zwischen Bakio und dem Kap Matxitxako zur Karte
Das Parlament der heiligen Stadt Guernica samt heiliger Eiche ist himmlisch schön zur Karte
Kunst am Stamm: Ein Kiefernforst bei Guernica wurde zu einem ungewöhnlichen Freilichtmuseum zur Karte
Ein kleiner Strand, für den sich sogar ein größerer Umweg lohnt zur Karte
Weiden, Farnhügel, im Hintergrund der Atlantik – das Bergmassiv zeigt sich in einer Sinfonie aus Grün und Blau (Foto) zur Karte
Fasziniernde Küstenmetropole: Muschelbucht und Strände, Promenaden, Altstadt und Berge zur Karte
Verführerisch: die vielen Bars mit Häppchen (pintxos) im historischen Viertel von San Sebastián zur Karte
Über 2 km Sand machen den Strand zum längsten der Region zur Karte
Zu Besuch im gar nicht so bescheidenen Heim des Gründers des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola zur Karte
Umgeben von Weingärten, hält sich das Mittelalter hinter wuchtigen Mauern lebendig (Foto) zur Karte
Ein Paradies für Vögel und Birder auf dem Grüngürtel von Vitoria zur Karte
Felsen, über denen Geier kreisen, die Schlucht des Río Purón – ein Paradies für Naturfreunde zur Karte
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Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
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Aizpea Oihaneder und Xabier Diez bringen im Xarma Cook & Culture in San Sebastián innovative Fusion-Küche auf den Tisch. Auf baskischer Basis, klar. Kultverdächtig!
In der Werft Albaola in Pasaia wird ein Walfänger aus dem 16. Jh. nachgebaut. Irre, und irre interessant. Sie können dabei zugucken
Eine eindrucksvolle Tropfsteinhöhle erwartet Sie im Nordwesteck des Baskenlands: die Cueva de Pozalagua
Ein Strandspaziergang vom Hafen aus über die Concha bis zum Ende der Playa de Ondarreta ist in San Sebastián bei Ebbe ein Muss. Jeweils an der Mauer abklatschen, sonst outen Sie sich als Tourist
Das Küstenmassiv Jaizkibel wurde einst von dem massiven Fuerte Guadalupe bewacht – die alten Festungsanlagen können Sie auf einem Rundweg in 30 Minuten umwandern – mit einer Wahnsinnsaussicht aufs Meer
Trinken Sie im Café Iruña, der berühmtesten Bar im Baskenland, ein Glas „Wasser aus Bilbao“ (Agua de Bilbao). Hicks! (Foto)
Begreifen, wie Basken ticken, kann man nur, wenn man weiß, was genau ein caserío ist. Im Caserío Igartubeiti aus dem 16. Jh. finden Sie es raus
Hexenhäuser oder Grabstätten? Auf der Ruta de los Dólmenes in der Rioja Alavesa finden Sie heraus, was es mit den Menhiren auf sich hat
„Kathedralen des Weins“ werden die von Architekturstars wie Santiago Calatrava oder Frank O. Gehry kreierten Bodegas in der Rioja Alavesa auch genannt. Den perfekten Mix aus jahrhundertealter Tradition und durchdesignter Moderne erleben Sie in den Bodegas Marqués Riscal. Ein Gläschen zum Probieren gibt es ebenfalls
Die Flysch-Formationen in Zumaia wirken sowas von unwirklich, dass die Macher der Kultserie „Game of Thrones“ sie als Drehort auserkoren haben. Aber nicht nur für Fantasy-Fans ist das bizarre Gestein faszinierend
Das beste Brot in San Sebastián – manche sagen sogar: in ganz Spanien – gibt es bei Galparsoro in der Altstadt. Unbedingt in die Warteschlange stellen und probieren!
Wer in der Stadt des Guggenheim-Museums eines der Ausflugsboote am Fluss besteigt, gelangt zu ganz neuen Ansichten der baskischen Metropole
Haben Sie Lust, einen Salzblumenstrauß zu pflücken? Dann nichts wie hin in die jahrtausendealten Salinas de Añana
Nehmen Sie die Panoramastraße, steigen dem Ratón, dem Wahrzeichen des Hafenstädtchens Getaria, aufs Dach und genießen Sie die herrlichen Küstenblicke (Foto)
Im Hinterland von Zarautz steigt der Parque Natural Pagoeta mit seinen Bergrücken, Wäldern und Wanderwegen an – was für Kontraste zur Küste!
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Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
In Guernica ist das Parlamentsgebäude von Vizcaya, Casa de Juntas, ein ganz besonderes, denn es ist mit Porträts und Buntglaselementen ausgestaltet. Zu regelmäßigen Öffnungszeiten kommen Sie umsonst hinein
Agustín Ibarrola heißt der baskische Künstler, der auf die Idee kam, in einem abgelegenen Forst bei Guernica Baumstämme in verschiedensten Farben zu bemalen – ein Zeichen, dass es zwischen Mensch und Natur auch harmonisch zugehen kann. Das außergewöhnliche Open-Air-Museum Bosque Pintado ist frei zugänglich
Wer Zaungast beim typisch baskischen Rückschlagspiel Pelota sein will, kann ruhig einmal ein Training in einer Halle (frontón) statt gleich eine kostenpflichtige Partie verfolgen, z.B. in San Sebastián im Frontón Carmelo Balda
Da es in Spanien keine Kirchensteuer gibt, wird vielerorts für den Eintritt in die Kathedralen kassiert. Zu den erfreulichen Ausnahmen zählt die Catedral de Santiago in Bilbao – hier kommen Sie umsonst hinein
Kurios sind all die Becken und pfahlgestützten Strukturen im historischen Salzgewinnungsort Salinas de Añana. Wer nicht an einer Führung teilnimmt, hat nahe der Durchgangsstraße einen tollen Blick auf die gesamte Salinenanlage – zum Nulltarif
Wer es einrichten kann, sollte den Besuch des Museo de Bellas Artes in Bilbao abends ab 18 Uhr einplanen. Dann nämlich ist der Eintritt für jedermann frei, was bedeutet: 9 Euro gespart
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Typisch sind die kleinen Naturschutzgebiete, zu denen tief im Inland der Parque Natural de Izki gehört. Hier wachsen Buchsbäume und Steineichen. Eine kleine Rundwanderung startet in Korres, wo sich das Infozentrum befindet
In einer selbstbewussten Region wie dem Baskenland verweist man mit Stolz auf weltweite Unikate. Und so eins ist unzweifelhaft die Puente Vizcaya, die „schwebende Brücke“ über den Río Nervión bei Bilbao. Ebenso ungewöhnlich wie die an Stahlseilaufhängungen befestigte Schwebefähre über den Fluss ist der Gang über die Fußgängerstege in 50 m Höhe
Die Promenaden entlang der Strände Concha, Ondarreta und Zurriola sind perfekt zum Promenieren. Das machen die Einheimischen täglich – machen Sie mit. Aber bitte nicht in der Badehose, das wird in San Sebastián nicht gern gesehen
Hafenstädtchen verleihen dem Baskenland ein besonderes Flair. So wie Lekeitio, wo Sie überdies zwei Strände finden, die Basílica de Santa María und den kleinen Leuchtturm
Im Baskenland versteht man sich auch im Kleinen auf den Genuss. Wer sich nicht zum ausgiebigen Tafeln niederlässt, zieht beim „Txikiteo“ von Kneipe zu Kneipe, um Häppchen zu kosten, die andernorts in Spanien als Tapas bekannt sind. In San Sebastiáns Altstadt liegen beliebte Pintxos-Bars u.a. in der Calle Pescaderia
... dann weiß man: Es ist Heiligabend im Baskenland! Die Köhlerfigur, olentzero genannt und häufig als Puppe dargestellt, kommt (symbolisch) aus den Bergen in Dörfer und Städte und verkündet die frohe Botschaft. Dieser Weihnachtsbrauch geht mit festlichen Umzügen z. B. in San Sebastián einher
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Festes Ziel eines Citytrips in Spanien ist das Guggenheim-Museum für Zeitgenössische Kunst in Bilbao. Hinter der spektakulären Fassade warten Wechselausstellungen und viele Tonnen Stahl auf Sie
Der Mercado de la Ribera, das ist die große Markthalle in Bilbao. Hier können Sie bei Regen zwischen den Ständen bummeln und die kulinarische Bandbreite des Baskenlands in Augenschein nehmen
In Loyola dreht sich vieles um den Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola. Im Heiligen Haus, in dem er geboren wurde und sich später von den Verletzungen erholte, die er in Pamplona erlitten hatte, kommen Sie ihm ganz nah
Schlechtes Wetter in San Sebastián? Dann tauchen Sie einfach ab ins Aquarium zu Haien und Rochen! Höhepunkt ist das Ozeanarium mit seinem Glastunnel, ansonsten gibt es tropische Fische und eine naturwissenschaftliche Sektion zu sehen
Das Museo Euskal Herria in Gernika ist das „Museum des Baskenlands“. Hier können Sie sich in die Region und ihre Geschichte vertiefen, auch musikalisch
Ein Ensemble wie das Figurenportal der Kirche Santa María de los Reyes in Laguardia ist im Baskenland einmalig. Ein Vorbau schützt dieses einzigartige steinerne Kunstwerk vor allen Wettereinflüssen
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Die Basken haben – wie alle Spanier – ein Faible für stimmungsvolle Plätze, Treffpunkte par excellence, eine Art erweitertes Wohnzimmer. Einer der schönsten ist die Plaza Nueva in Bilbao. Lassen Sie sich gemütlich auf einem Bänkchen oder einer Caféterrasse nieder, um das Treiben drum herum zu verfolgen
Nicht in, sondern auf den Körper – im Wein-Öl-Spa des Hotels Villa de Laguardia finden Weintrauben und Olivenöl andere Verwendungsformen als üblich
Zumindest für drei Minuten können Sie sich in der Funicular de Artxanda entspannt zurücklehnen. So lange dauert die Fahrt mit der Zahnradbahn auf Bilbaos Hausberg, eine Strecke von 770 m und eine nette und äußerst preisgünstige Kurzreise auch für Familien mit Kindern
Geben Sie sich in einem der Spitzenrestaurants wie Arzak und Akelarre in San Sebastián bei einem mehrstündigen Mahl den Höhepunkten baskischer Kochkunst hin! Das Wohlgefühl währenddessen und danach ist Liebhabern des gepflegten Tafelns eine Rechnung im dreistelligen Bereich wert. Frühzeitige Reservierung nicht vergessen!
Wer die Landschaft wie auf einer Kinoleinwand an sich vorüberziehen lassen will, sollte eine Bootstour buchen. In San Sebastián haben Sie dazu am Hafen Gelegenheit, 106
In Bilbao beginnt der Parque de Doña Casilda gleich hinter dem Museum der Schönen Künste. Grün und Ruhebänkchen lassen vergessen, dass Sie sich mitten in einer Großstadt befinden
Entdecken Sie das Baskenland
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Küstenlandschaft in der Provinz Guipúzcoa
Stille liegt über dem Naturpark Izki, absolute Stille. Wie ein Zaubergang zieht sich der Pfad durch den Wald, wie ein Sieb streut das dichte Blätterdach die Strahlen der Sonne. Schmetterlinge tanzen über Buchs und bemooste Stämme, aus dem Geäst dringt Vogelgezwitscher, ein Windstoß fährt durch die Zweige. Über Wurzelwerk geht es hinaus aus dem Forst, dann schweifen die Blicke über Berg und Tal. Man reibt sich verwundert die Augen. Das soll Spanien sein? Dasselbe Spanien, das den Flamenco, die glutäugige Carmen und Europas Highlife-Zentrale aller Ballermänner hervorgebracht hat? Im spanischen Norden geht keins der vorgefertigten Bilder auf, hier heißt es in jeder Hinsicht „adiós Klischees“.
Das 7234 km2 kleine spanische Baskenland – knapp dreimal so groß wie Luxemburg – zeigt sich als einer der überraschendsten Landstriche im Südwesten Europas. Ein Gebiet, das in keine Schublade passt, in dem das Unberührte, das allgegenwärtige Grün, das nicht hinlänglich Beschriebene fasziniert. Auf der Suche nach einem unverfälschten Stück Spanien ist die Region ein echter Tipp. Manche Naturparks und Fiestas kennen nicht einmal die Bewohner der Nachbarregionen. Fernab vom Massentourismus lässt sich nach Herzenslust schlemmen, wandern, entdecken. Zwischen Bergen und Meer bestimmen Wiesen und Wälder das Bild, tiefe Täler, trutzige Bauernhöfe, Dörfer voller Bruchsteinhäuser. An den Golf von Biskaya schieben sich die letzten Zipfel der Pyrenäen, zwischen der Grenze zu Frankreich und dem westlichen Nachbarn Kantabrien wartet der baskische Küstenstreifen mit vielerlei Kontrasten auf. Fischerstädtchen und Flussmündungstrichter, Klippen, Häfen und vorgelagerte Inseln prägen das Bild.
Was es sonst noch zu entdecken gibt? Eine ganze Menge! Die Altstädte von Vitoria (baskisch: Gasteiz) und Fuentarrabia (baskisch: Hondarribia) zum Beispiel und Dutzende Strände, angeführt von Zarautz – einige davon sind beliebte Ziele von Surfern. Um Zumaia und San Juan de Gaztelugatxe hingegen werfen sich Klippenlandschaften von grandioser Wildromantik auf. Zu den schönsten Städten des Landes zählt San Sebastián (baskisch: Donostia), das sich um die Muschelbucht legt, die Eleganz eines alten Seebads kultiviert und sich auch als „Europäische Kulturhauptstadt“ 2016 einen Namen gemacht hat. Das küstennahe Bilbao ist mit seinem Guggenheim-Museum zu einer der ersten Kulturadressen Spaniens aufgestiegen. Besonderheiten wie die zum Weltkulturerbe gehörende Schwebebrücke Puente Vizcaya machen die Ausläufer des einst verrufenen Industriemolochs Bilbao zusätzlich reizvoll. Andernorts nehmen Sie die Fährten berühmter Basken auf. Juan Sebastián Elcano (1486–1526) stammte aus Getaria und war der erste Weltumsegler, der in Loiola geborene Ignatius von Loyola (1491–1556) gründete den Jesuitenorden. Und der weltbekannte Metallbildhauer Eduardo Chillida (1924–2002) ist mit seinen Werken nicht nur in einigen deutschen Städten zugegen, sondern auch in seiner baskischen Heimat.
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Typisch: bunte Häuser mit blumengeschmückten Balkonen wie hier an der Plaza de Armas in Hondarribia
Im Baskenland ist der Mensch seit Urzeiten präsent, wie Höhlenmalereien und zahlreiche Dolmen belegen. Eingefleischte Basken behaupten voller typischem Stolz: Diese Zeugnisse stammen von niemand anderen als unseren Vorvätern! Und so sehen sie sich als die ältesten Europäer, die sich diesseits und jenseits der Pyrenäen aus sich selbst heraus entwickelt haben. Im Baskenland leben jedoch nicht nur Basken. Hauptursache dafür war die Industrialisierung im 19./20. Jh., die in ganz Spanien Maßstäbe setzte und Menschen aus anderen Landesteilen auf der Suche nach Arbeit anzog. Heute ist es mit der Arbeit im nach wie vor kriselnden Spanien schwieriger geworden, wobei das Baskenland im Vergleich zu anderen Regionen auf deutlich soliderem Wirtschaftsfundament steht.
Die Ursprünge der Basken und ihrer eigenen Sprache Euskera (Euskara), die sich als einzige vorindogermanische Sprache in Westeuropa erhalten hat, geben Forschern unverändert Rätsel auf. Fest steht, dass die Basken von alters her ein spezielles Volk sind, das mit fremden Einflüssen stets auf seine Art umzugehen verstand und seine regionalen Eigenheiten auf besondere Weise bewahrt hat. Nirgendwo anders in Spanien findet sich auf solch begrenztem Raum eine derartige Fülle an kuriosen Sitten und Bräuchen. Auch für junge Leute ist die Traditionspflege sehr wichtig. Bei Volksfesten legen sie ihre Hanfschuhe an, führen Schwert- und Fahnentänze (espatadanzak) vor oder treten als bertsolari mit Sprechgesängen auf. Für die Demonstration von Stärke, Ausdauer und Geschick steht das harte, schnelle Schlagballspiel pelota. Eiserner Wille und Muskelkraft sind Voraussetzungen für die Ruderregatten der traineras und all die ländlichen Sportarten, die häufig bei Volksfesten zu sehen sind. Die Bandbreite reicht vom Baumstammhacker (aizkolari) bis zum Steinestemmer (harri-jasotzailea), der locker ein paar Zentner zu wuchten vermag.
Wo solcherlei Kräfte walten, darf eine gute Küche nicht fehlen. Sicher, die solide Sättigung ist eine Sache. Eine andere Sache ist die, dass Meisterköche und -köchinnen die traditionellen Gerichte mit modernen Ideen angereichert haben. So sind aus Küchenmeistern Sterneköche und internationale Stars der Szene geworden. Allerdings kochen die Basken nicht nur ihr eigenes Süppchen. Heimatstolz und Weltoffenheit, Traditionen und Avantgarde gehen Hand in Hand. Über das Baskenland verteilen sich die Zeugnisse renommierter Stararchitekten: das Guggenheim-Museum des Frank O. Gehry und der Iberdrola-Turm des César Pelli, der Kongresspalast des Rafael Moneo in San Sebastián, das Terminal des internationalen Flughafens und die Zubizuri-Brücke des Santiago Calatrava in Bilbao. Hinzu kommen architektonische Aushängeschilder im südlichen Baskenland, die die Weinregion Rioja Alavesa attraktiver machen: futuristische Weinpaläste großer Konzerne und Dynastien, für die Millionenbeträge an die Baumeister geflossen sind.
Dahinter steckt nicht zuletzt der Gedanke, der Welt zu zeigen, was im Baskenland alles möglich ist. Schließlich handelt es sich um eine der wohlhabendsten Regionen Spaniens, was wiederum dem Fleiß und der Zuverlässigkeit seiner Bewohner zu danken ist. Auf die Basken ist Verlass – auch das unterscheidet sie von anderen Spaniern und deren „Mañana-Mentalität“, bei der man das ein oder andere gern auf morgen verschiebt. Unbestritten ist, dass sich Basken durch ein hohes Selbstgefühl auszeichnen und mitunter schroff sind wie eine Klippe. Gut zu wissen, dass es hinter der rauen Schale oft ganz anders aussieht – doch diese Schale muss man erst einmal knacken ...
In die Schlagzeilen gerät das Baskenland immer wieder durch die Rufe nach Unabhängigkeit und durch die radikale Linke. Dagegen ist es um die ETA, jene Untergrundorganisation, die während der Franco-Diktatur gegründet wurde, ruhig geworden. Die terroristische Vereinigung hat 2017 die Waffen abgegeben und 2018 offiziell ihre Auflösung verkündet. Dafür forcieren auf politischer Ebene Vertreter von Parteien wie „Bildu“ die Idee des Separatismus, der vorsieht, das historische Baskenland von Spanien und Frankreich zu lösen – ein Planspiel, das einer realistischen Grundlage entbehrt. Die meisten Basken sind zwar freiheitsliebend und stehen dem fernen Madrider Staatsapparat skeptisch gegenüber, doch kompromisslos verbohrte Ansätze sind ihre Sache nicht. Mögen sie auf den ersten Blick auch unnahbar wirken – das Herz tragen die Basken auf dem rechten Fleck. So wurden sie schon vom Gelehrten Wilhelm von Humboldt beschrieben, nach seiner Reise im Frühling 1801.
Apropos Frühling: eine gute Reisezeit! Auch Sommer und Herbst sind zu empfehlen, wobei Regen nie auszuschließen ist. Er ist der Preis für das erfrischend grüne Pflanzenkleid, das so oft überrascht. Das Baskenland ist ideal für jene, die in Spanien im Wortsinn unausgetretene Pfade suchen. Treffendes Beispiel: der Naturpark Izki mit seinen Wegen durch Märchenwälder aus Buchs, Pyrenäen- und Steineichen …
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Architekturkunst im Weinberg: die Bodegas Marqués de Riscal von Frank O. Gehry
Nach dem 2. Punischen Krieg Herrschaft der Römer
Einfall der Mauren auf der Iberischen Halbinsel
Diego López de Haro hebt Bilbao aus der Taufe
Schlacht von Vitoria: Sieg über Napoleon
Sabino Arana, Vorreiter der Unabhängigkeitsbestrebungen, gründet die Baskische Nationalistische Partei
Der Spanische Bürgerkrieg beginnt
Die deutsche Legion Condor legt die heilige Stadt Guernica in Schutt und Asche
Ende des Spanischen Bürgerkriegs, Beginn der Diktatur des Generals Franco
Gründung der Separatistenorganisation ETA (Euskadi ta askatasuna, „Baskenland und Freiheit“)
Ende der Franco-Diktatur, Juan Carlos I. wird zum König proklamiert
Neue Verfassung des Königreichs. Das Baskenland erhält ein Autonomiestatut
Freilassungswellen von ETA-Inhaftierten
Nach der Abdankung von Juan Carlos I. wird sein Sohn Felipe VI. neuer spanischer König
Bei Neuwahlen in Spanien gewinnt im Baskenland die Nationalistenpartei PNV
Die ETA legt 2017 die Waffen nieder und verkündet 2018 ihre Auflösung
Bilbao ist einer der Spielorte bei der Fußball-EM, die in 12 europäischen Städten stattfindet
Im Baskenland gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten