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© 2021 Johannes H. von Hohenstätten

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783754381359

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Einleitung:

Es gibt einen Aufsatz vom Könner der okkulten Bereiche, Gregorius, der den Titel trägt: Politik und Loge, aber dabei nicht des Pudels Kern trifft. Er verwirft die Tatsachen, welche seit Jahrtausenden den Gnostikern bekannt sind, dass die Loge mit ihren okkulten Riten, lautmagischen Zeremonien und mystisch-symbolischen Beschwörungen einzig und allein die Staatsführung bestimmt. Deswegen wurden alle Herrscher als Götter verehrt, denn sie waren die einzig Mächtigen im Lande, die jenseits der materiellen Erscheinungswelt Ursachen schaffen konnten, die an das Übermenschliche grenzten. Im Roman „Der Weg ins dunkle Licht“ schreibt der Saturni-Meister wiederum, dass der Orden aktiv in das Weltgeschehen eingreift. Doch mehr nicht!

Genau dies veranlasste mich als Oberhaupt an vorderster Front, darüber die Wahrheit zu schreiben bzw. sie meinem Freund Azon (Hohenstätten) und seiner Frau Aluna in der Tempel-Burg des Großen Hüters mitzuteilen, zu erzählen bzw. sie zu inspirieren, oder ihnen Bilder und Visionen aus dem magischen Spiegel zu übertragen. Außerdem ließ ich ihnen Schriften oder Bücher zukommen, oder riet ihnen, sie zu kaufen und dort nachzulesen, um aus erster Hand aufzuzeigen, wie stark Magie und Staatskunst miteinander vernetzt sind. Das wird auch von Frau und Herrn Graf Ludendorff in deren unzähligen Schriften immer wieder angeschnitten. Doch auch diese beiden Autoren und deren Anhang wie Rehwaldt, Matthiesen usw. bleiben an der Oberfläche stecken. Wegen ihrer Veröffentlichungen wurden Hetzen gegen die Familie Ludendorff getätigt, die einen die Haare zu Berge stehen lassen, Verleumdungen und Lügenberichte kamen in verschiedenen Zeitungen ans Tageslicht, die alle keine Grundlage hatten. Das alles kann man nachlesen, das alles wurde dokumentiert; denn der Ausgangspunkt jeglichen Geschehens waren und sind nun mal die gnostischen Freimaurer-Logen!

Nach schriftlicher Aussage von Frau Ludendorff werden Marionetten an wichtigen Stellen abgestellt, die man leicht beeinflussen kann, wie manch ein Amtsträger, Beamter, Botschafter oder auch Funktionärin, die von den Hintermännern hoch gelobt, ihre Entscheidungen ja völlig vergöttlicht werden, nur weil sie das machen, was man ihnen ins linke Ohr flüstert.

Da ich das alles und noch viel mehr aus erster Hand miterlebte, ja immer noch sehe und am eigenen Körper, an Gesundheit und materiellen Problemen spüre, ließ mir dieses Geschehen die Galle überlaufen und veranlasste mich, dieses Buch im Christof-Uiberreiter-Verlag zu veröffentlichen, welche diese weltlichen Logenbeziehungen zur praktischen Gnosis aufzeigt. Ich selbst, Menzi, stand als Regierungschef an erster Stelle in der Führung meines Landes und musste mitansehen, wie mein Land vor die Hunde ging, nur weil das einem deutschen Gnostiker nicht in den Kram passte. Dieser allmächtige Mann nahm es mir sehr übel, dass ich anstatt eines Krieges eine wirtschaftliche Weltkatastrophe anbahnen wollte. Er und seine magisch geschulten Logenbrüder veranlassten durch unzählige ins Akasha gelegt Volte Falschaussagen, Lügenberichte, vernichtende Kommentare und gefälschte Dokumente, wofür es aber keine Belege gab und gibt. Im Endeffekt wurde ich von meinem mir im karmischen Sinne zustehenden Thorn gestoßen und der Meister vom Stuhl bildete neue Ursachen für ein neues Schicksal mit neuen Personen. So mächtig ist dieser Gnostiker, dass er über dem Schicksal der gesamten Menschheit steht.

Deshalb berichte ich meiner Autobiografie vom Leben und Treiben sehr vieler okkulter Logenbrüder, die ich alle persönlich kennengelernt habe. Jedoch muss ich deren bürgerliche Namen aus verständlichen Gründen verändern, so wie es mein Freund Hohenstätten schon tat, in dem er den Berliner Großmeister in diese Hauptstadt ansiedeln ließ, ihm eine Glatze gab und als dick hinstellte. Er musste ihn so charakterisieren, damit er ein Bild von ihm entwerfen konnte, das einen mächtigen Gnostiker beschreiben sollte. Auch ich verdrehe die Richtung um ein paar Grade, um mein Leben zu schützen. Man kann sich ja denken, dass alle Brüder und Schwestern der Logen einen vernichtenden magischen Strom des Hasses auf mich senden würden, wenn jeder ihre wahren Namen kennt. Das Gesetz des Schweigens schützt auch sie, genauso wie mich und mein Umfeld. Deshalb kann man mich aus rechtlichen Gründen nicht belangen, nicht nur weil es sich für viele wie ein Märchen anhören wird, sondern es besteht auch juristische keine Grundlage für eine Klage. Denn wenn sie mich verklagen würden, so würde ich diese öffentlich machen, und dann weiß ein jeder, dass meine Aussagen der Wahrheit entsprechen. Wie sonst will man es begründen, wenn man Bücher vom Christof Uiberreiter-Verlag – Hermetischen Bund – kauft, ihn anschließend verklag, ohne ein Interesse für diese Thematik aufzubringen.

Außerdem werde in diesem meinem Buch offen über die magischen Missstände sprechen, die zur Zeit auf der Erde herrschen, werde als Kenner und Könner der Mysterien und als Gnostiker berichten, dass alles auf Magie gegründet, ja, dass die gesamte Welt von der göttlichen Magie abhängig ist.

Obendrein bestätigt der evangelische Sektenbeauftragte Friedrich-Wilhelm Haack und der Kriminalexperte und angebliche Satanismuskenner Horst Knaut in ihren zahlreichen Werken, dass über 50% der Morde bzw. Selbstmorde auf okkulten Einfluss begründet sind. Denn das entspricht zu 100% der Wahrheit, die man zu sehen, immer wieder verneint, und genau das will ich mit diesem Werk beheben!

All dies hört sich zwar märchenhaft an, man könnte es in das Land der Sagen und Legenden verbannen, aber die Realität sieht in Wirklichkeit nun mal total anders aus für den, der mit offenen Augen durch die Welt schreitet.

Wer immer strebend sich bemüht,
Den können wir erlösen.

Anfangen möchte ich meine Autobiografie mit einem authentischen Erlebnis, wie ich in uralten Zeiten, die die Theosophie mit der dritten lemuranischen Rasse vergleicht, die Kenntnis der Magie erlangte. Ich kann mich daran heute noch gut erinnern, denn seitdem bin ich mir meines Selbstes vollkommen bewusst:

Vor einigen Jahren befand ich mich zum Sommeraufenthalt im Orient, genauer gesagt in der ersten Stadt der Menschheit: Baalbek, aber in einer vom Welttreiben weit abgelegenen Gegend. Ich suchte mir ein entzückendes Stück Land aus, ganz unberührt vom Fremdenstrom, ruhig und gemütlich, wo ich mich entspannen konnte. Auf ausgedehnten Spaziergängen wurde ich halb mit den dortigen Ansässigen bekannt und gewann Einblick in ihr einfaches Denken, Tun und Treiben, in ihre Sitten und Gebräuche. Es waren geistig gesehen primitive Menschen, aber sie erzählten mir allerlei von ihren Wünschen und Freuden, von ihren Sorgen und Ängsten. Mehrfach kamen wir dabei in ihren Ausführungen auf einen Sonderling zu sprechen, der in der Bergwildnis am glasklaren See auf der Anhöhe hausen sollte. Ein Einsiedler, ein Asket, der dort seltsame Dinge trieb. Die Leute raunten mir allerlei mögliche Geschichten zu, Unheimliches kam da ans Tageslicht. Aber niemand konnte sich dafür verbürgen, keiner wusste Genaueres. Einer meinte, er wäre schrecklich reich, ein anderer wieder meinte, er sei nicht ganz richtig im Kopf, ein dritter sagte, dass er mit den bösen Feind, mit dem Teufel und seinen dienenden Dämonen ein Bündnis hätte. Seit er dort oben haust, kommen alle Gewitter von dieser Seite. Er sei der Herr des Wetters und könne es warm oder kalt machen. Ich lächelte überlegen darüber und fragte, woher man dies wissen wolle. Voll Wut antwortete der Mann, mit dem ich sprach: „Man sah ihn noch nie in der Gemeinschaft, nie bei Festen oder religiösen Anlässen!“ Also musste dieser Mann ein Zauberer sein, war die logische Schlussfolgerung.

Aber aufgrund dieses Gespräches wuchs in mir das Verlangen, diesen seltsamen Mann näher kennenzulernen, von Tag zu Tag mehr. An einem prachtvollen Julimorgen machte ich mich auf den Weg zu seiner Berghütte. Er hatte sich ein kleines Häuschen gebaut und züchtete in einem großen Garten neben jeder Menge Kräuter und Gemüse wundervolle Blumen. Ich war selbst ein Blumenfreund und vielleicht könnte dies ein Anknüpfungspunkt für ein interessantes Gespräch werden.

Auf dem Weg nach oben hatte ich einen traumhaftschönen Ausblick auf die Hochebene im heutigen Libanon. Die Gegend wird dabei immer stiller und friedlicher, je höher man kommt. Deswegen leben so viele Einsiedler auf Bergen, weil sie dort die Ruhe, den Frieden atmen und die Götter hören können.

In der Nähe eines kleinen Sees lag der schmucke Holz- und zum Teil Steinbau, ein kleines Häuschen orientalisch gehalten mit nur einem Stockwerk. Als ich seinem Gartengitter schon ganz nahekam, bemerkte ich einen hochgewachsenen sehnigen Mann in orientalischer Tracht mit einem Turban auf dem Kopf. Sehr gepflegt. Er begrüßte mich mit einem alten Gruß, der den Worten Salam aleikum nahekam und berührte dabei drei wichtige Zentren des menschlichen Körpers, die dem Gott IAO entsprechen. Ich wusste nicht warum. Daraufhin erwiderte ich: Aleikum salam. Er fragte mich nach meinem Begehren. Ich lächelte ihn an, ließ mir meinem wahren Beweggrund nicht anmerken, sondern erklärte ihm, dass ich ebenfalls ein großer Blumenfreund war. Er öffnete erfreut das Gatter und führte mich durch seinen Garten, der echte Prachtstücke der Fauna vorweisen konnte. Meine Hoffnungen waren in dieser Angelegenheit nicht enttäuscht worden. Nachdem wir den größten Teil der Schätze besehen und darüber gesprochen hatten, sagte er plötzlich: „Sie werden nun müde sein, und es ist schon zu spät, wieder den weiten Weg nach unten zurückzugehen. Ich bitte sie daher, mein Gast zu sein. Ich würde mich freuen, einen Freund an meinem Tisch bewirten zu können. Treten sie ein“, und er wies mir mit einer Geste den Weg ins Haus. Über dem Türgiebel stand ein schöner, aber alter Spruch, der soviel bedeuten soll, dass ein Gott Namens Baal – dem Gott der Weisheit, der in einem Brunnen wohnt, in der Tiefe des Akashas – als Sinnbild für den Gast in diesem Haus jederzeit willkommen sei. Meine Neugier wuchs dadurch und ich wollte mehr wissen, welche Rätsel in dieser Behausung stecken mögen. Seine leichte und offene Art wirkten auf mich sehr sympathisch und lockerten meine innere Spannung. Die Augenblicke, die er vom Einzelnen zum Allgemeinen mühelos eröffnete, zeugten von großer Welterfahrung, Belesenheit und Menschenkenntnis. Genau das, was ich innerlich suchte. Ich war hocherfreut.

Unser Abendmahl und Frühstück war bescheiden im Verhältnis zu städtischen Kost, aber mir schmeckte es herrlich. Als wir es uns nach dem Essen in einem geschmackvoll eingerichteten Zimmer gemütlich machten, wagte ich es, nach einigen Umschweifungen zu fragen, wieso er dazu gekommen ist, hierher in diese Welteinsamkeit zu fliehen und zum menschenscheuen Sonderling zu werden. Ich bat ihn, meine Neugier zu entschuldigen. Er meinte jedoch: „Warum nicht? Ich hab nichts zu verbergen. Jeder kann meinen Lebenslauf kennenlernen. Ich teile ihn aber nur denen mit, von denen ich hoffe, dass sie mich verstehen. Was mich hierher trieb? Vielerlei! Vielleicht Weltekel. Am meisten ein unersättlicher Freiheitsdrang und die Hoffnung, in der Ruhe mehr über mich selbst zu finden. Ich hatte ein Streben in mir, innerlich von allem frei zu sein, was den Weltmenschen fesselt, von Gedanken und Gefühlen, Vorurteilen, die uns jeden Augenblick an die Welt ketten, die uns zu Knechten unserer Einbildungskraft machen, zu Sklaven der unreellen Welt. Das war, wie ich später erfuhr, mein innerlicher Wunsch. Doch zur Sache: Ich stand einst mitten im gesellschaftlichen Kampf, erfüllte von brennenden Ehrgeiz, ruhelos nach immer höheren Ehren strebend. Als ich fühlte, dass meine Kräfte aufgerieben waren, öffneten sich mir die Pforten einer Art Heilanstalt, die ich Monate lang nicht verließ. Der dortige Arzt und Besitzer ist heute mein bester Freund. Ihm verdanke ich meine körperliche Wiederherstellung, meine seelische und geistige Rettung. Er sagte zunächst: Für sie gibt es keine andere Arznei als Ruhe, Ruhe, äußerlich und innerlich. Völliges Vergessen ihrer Vergangenheit. Für sie gibt es kein zurück mehr in die aufreibende weltliche Tätigkeit. Werden sie Gärtner oder Holzhauer. Ich lachte ihn damals aus, musste aber bald die Wahrheit seiner Worte fühlen. Jede geistige Tätigkeit, schon das Lesen eines Zeitungsblattes machte mir Pein. Sein Umgang richtete mich allmählich ganz auf und als ich nach mehr als einem Jahr seine Anstalt verließ, war ich ein anderer Mensch. Die Welt hatte mich inzwischen fast vergessen, sogar meine einstigen Freunde. Ich machte nun weite Reisen, die mich noch weiter kräftigten und endlich zog ich hierher in die Bergwildnis, wo ich ganz mit meinen Blumen …“

„ … und der Magie lebe,“ unterbrach ihn rasch.

Verwundert sah er mich an. „Wieso kommen sie zu dieser Vermutung?“

„Alle Leute, mit denen ich sprach, erzählten mir einige mysteriöse Geschichten über ihr übersinnliches Können.“

„Nun, gut, dann erzählte ich ihnen ganz genau, was die Leute über mich erzählen, vor allem, was der bigotte Bauer von mir glaubt.“ Er lachte herzlich. „Ja, so sind die Leute, wer nicht mit ihnen ist, der ist sofort gegen sie, oder besser gesagt, da sind sie wider ihn. Nein, hier findet niemand etwas vom magischen Rüstzeug, wie es in romantischen Fantasien in den Köpfen spukt, und es in märchenhaften Hexenküchen mit seltsamen Geräten des allgemeinen Pöbel leibhaftig zu sehen ist. Übrigens, was heißt Magie? Wer hat den Umfang dieses Wortes jemals erfasst? Wer kann sagen, mit welchen Kräften man dabei arbeiten muss, was berücksichtigt und was weggelassen werden muss, um einen Ritus genauesten zu erfüllen, damit es zu einer phänomenalen Wirkung kommt“. Dabei blickte er mich fragend an.

Ich wollte ihm nun zeigen, dass ich in diesem Gebiet ebenfalls beschlagen bin, dass sozusagen mein Besuch kein reiner Zufall war, sondern eine Fügung des Schicksals und kramte nun mein zusammengelesenes Wissen über Hypnose, Spiritismus, Magnetismus, Planetengötter usw. aus. Dabei betonte ich, dass ich mich für diese okkulte Wissenschaft seit längerem interessiere, aber noch keinen wahren Zugang zu ihr gefunden hatte. Der Meister fehlte mir!

Er hörte mir aufmerksam zu. Als ich mit meiner Weisheit am Ende war, fragte er: „Und was ist nun Magie?“

Ich konnte nur mit den Achseln zucken und meinte dann verlegen: „Magie ist die Beherrschung der vier Elemente der Natur durch Erhöhung des Bewusstseins zwecks Erreichung der Gottverbundenheit, um die Herrschaft über die materielle Welt und ihre Gaben zu erlangen!“

„Halten sie mich denn für einen Schwarzkünstler? Mache ich den Eindruck eines Zauberers?“, fragte er lächelnd. „Nein! Also sind sie wieder um eine Enttäuschung reicher.“

„Nicht ganz, denn ich habe mehr gefunden, als ich gesucht hatte. Ich erkannte, dass man nur in der Stille, wie sie leben, mit der Natur eins werden kann, mit ihren Geheimnissen sich entwickeln kann. Man muss sich zurückziehen, um sich beherrschen zu lernen. Bitte halten sie das nicht für eine leere Schmeichel sondern für die reinste Wahrheit.“

Er reichte mir die Hand und drückte meine warm. „Ich glaube, für heute müssen wir uns trennen. Sie haben noch 4 Stunden Wegs vor sich. Wenn sie mich wieder aufsuchen wollen, so kommen sie, wann sie wollen. Dann müssen sie mehrere Nächte mein Gast sein. Ich habe mir hier deswegen auch den Luxus eines Fremdenzimmers geleistet.“

Ich dankte ihm für die Einladung und sagte mich für die nächsten Tage an, falls ich die Zeit finden würde. Dann trennten wir uns. Ich stieg ins Tal, das im Schein der sinkenden Sonne einen entzückenden Anblick bot. Die Worte meines neuen Freundes und die Erkenntnis daraus hatten mich derart angeregt, dass ich glaubte, eine neue Welt hat sich aufgetan. Ich nutzte die Situation und besuchte ihn fast jeden Tag, um mit ihm vertiefte und vor allem geistige Gespräche zu führen.

Ich war aber immer für Geld, Reichtum, große Reden, Prunk und Machtgier zu haben und betrieb gerne Völlerei. All das musste ich im richtigen Rahmen kontrollieren lernen, um mich spirituell zu erhöhen! Denn ich war regelrecht besessen nach Magie und nach dem Wissen der Götter. Ich las die alten Schriften der damaligen Zeit, habe alles gelesen, was man jetzt dem Logenmeister Gregorius in den Mund legte, welcher die alten Riten in neuer Form in den Magischen Briefen herausbrachte, insbesondere die Sexual- und Satanische Magie, denn ich wusste, angeregt vom Einsiedler, dass man dadurch hohe Macht bekommen kann. Fasziniert hatten mich immer schon die gnostischen Riten, die sexuellen Messen mithilfe des Wortes und der verschiedenen Stellungen.

Nachdem ich mich von meinem neuen Bekannten trennte, war ich dadurch noch mehr angespornt, magisch zu arbeiten, und fing an, alle möglichen Lehren der verschiedensten Schamanen mir anzueignen und das beste daraus in die Praxis umzusetzen. Wie der Franzose und Spiritist Allan Kardec wurde ich mit gewissen menschlichen Qualitäten geboren, die mich ermächtigten, die Runen zum Schwingen zu bringen und damit schöpferisch zu arbeiten. Ich beherrschte aufgrund meines mir in die Wiege gelegten Talentes schnell Hypnose, den Magnetismus durch Gesten geleitet und war dadurch in der Lage, auf einfachem Wege Frauen, die mir gefielen, in somnambulen Schlaf zu versetzen und sie darin sexuell für meine Zwecke zu gebrauchen. Ich schaffte es sogar, sie mit einem Blick, in den ich das schöpferische Prinzip verlegt hatte, wie es auch der Hellseher Hanussen vermochte, eine Frau dermaßen zu erregen, dass sie von alleine zu jeder sexuellen Handlung nicht nur vor Erregung fähig war, sondern darauf eine unüberwindliche Lust verspürte.

Da ich mich sehr für Disziplin interessierte, begab ich mich zur damaligen Armee des Königs meines Landes, um in meinen Lehren die nötige und willentliche Strenge und Askese aufzunehmen. Dieses hohe Wissen darüber verdankte ich den Worten des Einsiedlers. Dort im Heer lernte ich dann die frühe Inkarnation des dicken deutschen Gnostikers kennen, der auch vor undenklichen Zeiten sich schon verkörperte, aber mit dem ich immer wieder ins Streiten kam. Daraufhin versetzte ich ihn imaginativ in Hypnose und ließ in die verschiedensten Tiere nachahmen und auch nachspielen, wie ein Schwein grunzen. Alle meine Freunde mussten lachen. Ich hatte zum Schutz alle Kameraden um mich, welche von meinem Charme eingenommen waren, da ich ein umgänglicher Mensch war und gerne erzählte und somit alle in meinen Bann zog.

Beim Militär mussten wir in gewisser Weise verschiedene sogenannte Riten machen, unter anderem welche, die man heute Wahrheit oder Pflicht nannte. Ich erzählte auf eine Frage immer die Wahrheit und kam so, weil meine Vorgesetzten deshalb meine innere Welt kennenlernten, in einen religiösen Orden. Man kann diesen mit der heutigen Fraternitas Saturni vergleichen, welcher ja nach Gregorius auf den alten lemurianischen Riten sich fußte. Da dieser damalige Orden das Grundgerüst für die wahren Gnostiker darstellte, es war ein Baals-Kult, der Name des Gottes, den der Asket über seiner Tür stehen hatte, kam ich in den inneren Kreis, der auf den Planetenströmen und später mittels Runen arbeitenden Priester, welche mich immer tiefer mit der wahren und heiligen Magie in Kontakt brachten. Mein damaliger Großmeister war, wer könnte es anders sein, die Glatze, welcher aufgrund seines Ranges immer sehr hohe amtliche Grade hatte, sprich, er war entweder ein König, Hohepriester des alten Kultes oder er musste andere wichtige Aufgaben übernehmen.

In dieser Vereinigung lernte, ich den magischen Spiegel zu gebrauchen, verschiedene Riten zur Rufung der Wesen auf ritueller Grundlage. Da dieser erste magisch-gnostische Orden ein Art Sammelbecken für alle Reichen und einflusshabenden Menschen in der Stadt Baalbek war, wo wir den ersten hochheiligen Tempel erbauten, lernte ich sie alle kennen, schätzen und ihr Wissen für mich zu gebrauchen.

*

Ja, der Name Magie, das unheimliche Wort Magie, in Griechenland magia, Zauberei, aus altpers. magav, dem Eigennamen eines Priesterstammes im Orient, steht allgemein für Priester des Altertums, die man am besten mit Magier bezeichnete. Ihnen wurden tiefere Naturerkenntnis oder geheime Kraft, Praxis und Kunst durch geheimnisvolle Mittel zugeschrieben, um wunderbare Wirkungen hervorzubringen. Sie waren befähigt, lautmagische Beschwörung von Dämonen und Seelen Verstorbener vorzunehmen oder durch allmächtige Formeln die Elemente zu beschwichtigen, Krankheiten hervorzurufen oder zu vertreiben usw. Der Begriff Magie wird auch zur Bühnen-Zauberei bzw. Taschenspielerei herabgewürdigt. Im Mittelalter unterschied man eine höhere und niedere, weiße und schwarze Magie, schwarze Kunst, daher der Name Schwarzkünstler, je nachdem man durch gute oder böse Geister den Zauber zu erreichen suchte. Die Magier selbst bezeichnen die Magie als die geheime Kunst der Beherrschung der universellen Kraft, des Vril, der strömenden Schwingungen oder der Runen. Sie vermeinen mithilfe des Studiums der Geheimwissenschaften, der magischen Übungen und Experimente als Endergebnis eine gleichsam göttliche Allmacht zu erringen, göttlich wie gesagt im christlichen Sinne, wobei dem persönlichen Gott die Macht unterschoben wird, um seine eigenen Gesetze und seine Allmacht zu beweisen, sie willkürlich umzustoßen. Also nicht nur Moral und Sittengesetze sind für die Magier außer Kraft gesetzt, auch die Naturgesetze hätten für sie keine Bedeutung, da sie diese willkürlich nach Bedarf außer Funktion setzen können. Die Magischen Briefe der Loge Saturni wiederholen immer wieder für ihre Chelas, den magischen Jüngern: Du bist Atma, d. h. du bist Gott. Damit wird der menschliche Wille göttlich und allmächtig und unterstützen somit meine obige Aussage. Natürlich ist das alles graue Theorie für einen noch nicht Geschulten, die als letztes Ziel des Studiums die Gottesverbundenheit für den Okkultforscher in Aussicht stellt. Aber dass diese Stufe besteht, das wird dadurch bestätigt!

Dass jemand in Wirklichkeit die Beherrschung der universellen Kraft jemals erlangen könnte, wird vom Durchschnittsmenschen zurecht bezweifelt. Dies wird höchstens von angeborenen Geisteskranken und solche, wie für eine mächtige Hexe in hohen Ämtern im Tempel des Friedens, der man solche eine krankhafte Bescheinigung ausstellen würde, geglaubt. Der Psychiater Emil Kraepelin prägte für diese extremen Bewusstseinsverschiebungen durch die Gnosis den Fachausdruck: Induzierte Irre!

Von Kraepelin stammen die aufschlussreichen Grundlagen des heutigen Systems der Klassifizierung psychischer Störungen, die für uns Geisteswissenschaftler in dämonische Bereiche eindringen und von großer Wichtigkeit sind. Er führte experimental-psychologische Methoden in die Psychiatrie ein und gilt als Begründer der modernen empirisch orientierten Psychopathologie, mit der in ersten Ansätzen ein psychologisches Denken in der Psychiatrie üblich wurde. Auch die Entwicklung der modernen Psychopharmakologie geht auf Kraepelin zurück. Ihn jedoch als deren Begründer zu bezeichnen, ist weder durch Kraepelins Forschungsarbeiten noch seine Publikationen gerechtfertigt. Denn diese Zuschreibung beruht vor allem auf dem schmalen Werk „Über die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel“ von 1892. Auf Kraepelin gehen der Begriff und Konzept der Dementia praecox (vorzeitige Demenz) zurück. Dieser Ansatz erwies sich allerdings als zu eingeschränkt und wurde von Eugen Bleuler durch den weitergefassten Begriff Schizophrenie ersetzt, ein Begriff, der das Irresein oder die pathologisch-geistigen Störungen eines Menschen qualifizierte. In seinem psychiatrischen Lehrbuch herrscht noch heute die geltende Zweiteilung der Psychosen vor, indem er die Dementia praecox dem manisch-depressiven Irresein gegenüberstellte. Kriterium für diese Zweiteilung war der unterschiedliche Verlauf: Im Gegensatz zur manisch-depressiven Psychose (=Irresein, heute affektive Störung), das sich wieder zurückbildet, bleiben bei der Dementia praecox (heute die Gruppe der Schizophrenien) die Symptome, in die die einseitig geschulte Gnostik ohne den dafür notwendigen Ausgleich unweigerlich führt.

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Wir befinden uns nun in der Gegenwart. Trotz der jetzt bestehenden Corona-Krise findet im Herbst zum 15. Mal an einer Päpstlichen Hochschule in Rom ein Kurs in ritueller Teufelsaustreibung statt. Die katholische Kirche versteht unter dem Begriff eine Bitte an Gott, den Menschen von der Macht des Bösen zu befreien. Das einzigartige Exorzismus-Seminar an der Universität Regina Apostolorum vom 26. bis

31. Oktober richtet sich an interessierte Priester und Laien verschiedener Konfessionen.

Laut einer Mitteilung werden die Ergebnisse einer sorgfältigen und multidisziplinären akademischen Forschung zu Exorzismus und Befreiungsgebet präsentiert. An der Arbeit seien unter anderem die Universität von Bologna und mehrere internationale Experten beteiligt gewesen.

Unter Exorzismus wird die rituelle Vertreibung böser Mächte und Geister aus Personen, Lebewesen oder sogar Gegenständen verstanden. Solche Praktiken gibt es in allen Kulturen. Sie sollen der ganzheitlichen Reinigung und Heilung dienen. Das Wort stammt ab vom griechischen Begriff exorkizein und bedeutet – wegbeschwören.

Wie gesagt, stellt diese Form des Betens, richtigerweise in Verbindung mit seiner persönlichen Gottheit zur Verwirklichung des schöpferischen Wortes, eine Bitte an den Vater im Himmel, den Menschen von der Macht des Bösen zu befreien. Der Exorzismus kann auch einen im Namen Jesu Christi an den Teufel gerichteten Befehl umfassen, den Betroffenen zu verlassen. Die Vollmacht zum Vollzug des Exorzismus leitet die Kirche aus dem Neuen Testament ab. Vorbild sind die Dämonenaustreibungen Jesu.

Der Exorzismus besteht aus Gebeten sowie Segens- und Beschwörungsformeln. In einfacher Form wird er bei der Taufe vollzogen. Der sogenannte feierliche oder Große Exorzismus darf laut dem Kirchenrecht von 1983 nur nach Genehmigung des zuständigen Bischofs von einem geeigneten, besser gesagt, was aber verschwiegen gehandhabt wird, von einem Kenner und Könner in den geistigen Gesetzen geschulten Priester vorgenommen werden.

Wie wir bereits aus dem Konversationslexikon ersehen, gibt es eine weiße und eine schwarze Magie. Der Unterschied zwischen beiden Zweigen der Zauberei ist für uns normale Menschen zwar unwesentlich und kaum verständlich, zur Beurteilung des Okkultismus jedoch muss man festhalten, dass die weiße Magie vornehmlich von Rom und römisch inspirierten oder geheimen geleiteten Okkultbewegungen und Sekten geübt, die Schwarze dagegen von jüdisch beeinflussten Richtungen der gnostischen Thora gepflegt wird. Eine klare Scheidung ist jedoch vollständig unmöglich, da die Lehrer der Magie behaupten, dass der Studierende durch den Morast der schwarzen Magie zu waten und dort nach ungewollt hineingeratenen kostbaren Perlen zu suchen hat, wie der bekannte Freimaurer Paul Köthner, der selber im Templer-Orden deshalb Mitglied wurde, um zur weißen bzw. dadurch die mittige und reine Magie zu erlernen oder zu erlangen. Derselbe Lehrer stellt fest, dass die meisten Jünger niemals die Kraft aufbringen, diesen angeblich ekelhaften Sumpf zu durchwaten und so zeitlebens in der schwarzen Magie stecken bleiben, weil diese Form der Gnosis zu verlockend ist! Denn sie wollen ihn nicht kämpfend durchwaten, sondern wollen den größten Nutzen daraus ziehen. Deshalb zieht jedes Jahr ein Mitglied zur Johannis-Nacht das Todeslos, um alle materiellen Wünsche, bei denen ein blutiges Opfer vollbracht wurde, auszugleichen. Die Magischen Briefe von Gregorius lehren im Grunde das gleiche: „Du wirst oft hören, dass man sagt, die Spiegelmagie sei schwarze Magie und schwarz ist relativ usw.“ Die weißen Magier (Mystiker) stehen etwa auf dem Standpunkt der Ur-Religion, wie ich sie oben geschildert habe, oder aber auch auf dem christlichen Standpunkt, wie z. B. die angesprochen römischen Okkultbrüder, welche ihr täglichen esoterischen Riten auch heute noch ausüben. Die Brüder der 99er meditieren gemeinsam über dieses Problem und tauchen immer tiefer in das ein, in dieses Mysterium. Deshalb wird sich der Leser vielleicht wundern und fragen: Was hat Rom, der Vatikan, mit Okkultismus zu tun? Sehr viel, muss ich sagen. Bildet nicht der römisch-katholische Wunderglaube mit seinem Teufel, Hexen, okkulten Phänomenen und Dämonenaustreibungen den üppigen Nährboden für den gesamten Okkultismus? Man darf nicht vergessen, dass die letzte bekanntgewordene Teufelsaustreibung durch einen katholischen Geistlichen noch vor wenigen Jahren in Oberbayern erfolgte. Sie wurden durch die Presse bekanntgegeben. Sie war die der Anneliese Michel, eigentlich Anna Elisabeth Michel. Sie war eine deutsche Studentin der Religionspädagogik, die an den Folgen extremer Unterernährung starb. Große Aufmerksamkeit erregte der Todesfall, weil in den Monaten vor ihrem Tod zwei römisch-katholische Priester insgesamt 67-mal den großen Exorzismus an ihr vollzogen hatten. Dieser geht nach rein magischen Bedingungen folgendermaßen vor sich:

Der große Exorzismus nach dem Rituale von 1999:

Alleine diese Auflistung lässt schon auf einen magisch-mantrischen Ritus schließen. Und nun zur

deprekativen Formel:

Gott, du Schöpfer und Verteidiger des Menschengeschlechtes, schaue auf diesen deinen Diener (diese deine Dienerin) N., den (die) du nach deinem Bild geformt hast und zur Teilhabe an deiner Herrlichkeit berufst: Der alte Feind quält ihn (sie) grausam, er unterdrückt ihn (sie) mit roher Gewalt, er verwirrt ihn (sie) mit furchtbarem Schrecken. Sende über ihn (sie) deinen Heiligen Geist: Er mache ihn (sie) stark im Kampf, lehre ihn (sie) beten in der Bedrängnis und wappne ihn (sie) mit seinem machtvollen Schutz. Erhöre, Heiliger Vater, das Seufzen und Flehen der Kirche: Lass nicht zu, dass dein Sohn (deine Tochter) vom Vater der Lüge besessen wird; dass dein Diener (deine Dienerin), den (die) Christus mit seinem Blut losgekauft hat, in der Gefangenschaft des Teufels festgehalten wird; dass der Tempel deines Geistes von einem unreinen Geist bewohnt wird. Erhöre, barmherziger Gott, die Bitten der seligen Jungfrau Maria, deren Sohn, sterbend am Kreuze, das Haupt der alten Schlange zertreten und alle Menschen derselben Mutter als Kinder anvertraut hat:

Das Licht der Wahrheit leuchte in diesem deinem Diener (dieser deiner Dienerin) auf, die Freude des Friedens halte Einzug in ihm (ihr), der Geist der Heiligkeit nehme ihn (sie) in Besitz und mache ihn (sie) durch seine Einwohnung wieder heiter und rein. Erhöre, Herr, die Bitte des heiligen Erzengels Michael und aller Engel, die dir dienen: Gott der Mächte, wehre ab die Gewalt des Teufels; Gott der Wahrheit und der Huld, halte seine hinterhältigen Nachstellungen ab; Gott der Freiheit und der Gnade, löse die Fesseln der Bosheit. Erhöre, Gott, der du das Heil der Menschen liebst, das Gebet deiner Apostel Petrus und Paulus und aller Heiligen, die mit deiner Gnade den Bösen besiegt haben: befreie diesen deinen Diener (diese deine Dienerin) von aller feindlichen Gewalt und bewahre ihn (sie) unversehrt, damit er (sie) – neu befähigt zu ungestörter Hingabe – dich von Herzen liebe und dir in Werken diene, dich verherrliche mit Lob und dich preise mit seinem (ihrem) Leben. Durch Christus, unseren Herrn – Amen (oder Aum).

Imperative Formel:

Ich beschwöre dich, Satan, Feind des menschlichen Heils, erkenne an die Gerechtigkeit und Güte Gottes, des Vaters, der deinen Hochmut und deinen Neid durch gerechtes Urteil verdammt hat: Weiche von diesem Diener (dieser Dienerin) Gottes N., den (die) der Herr nach seinem Bild geschaffen, mit seinen Gaben ausgestattet und als Sohn (Tochter) seiner Barmherzigkeit angenommen hat. Ich beschwöre dich, Satan, Herrscher dieser Welt, erkenne an die Macht und die Kraft Jesu Christi, der dich in der Wüste besiegt, dich im Garten überwunden, dir am Kreuz deine Beute entrissen und bei seiner Auferstehung aus dem Grab deine Siegeszeichen in das Reich des Lichtes geführt hat: Weiche von diesem Geschöpf N., das er sich durch seine Geburt zum Bruder (zur Schwester) gemacht und sterbend zum Eigentum erworben hat mit seinem Blut.

Ich beschwöre dich, Satan, Betrüger des Menschengeschlechtes, erkenne an den Geist der Wahrheit und der Gnade, der deine Nachstellungen abwehrt und deine Lügen zuschanden macht: Fahr aus von (Name der Person), den/die Gott gebildet und selber mit dem himmlischen Siegel bezeichnet hat; weiche von diesem Mann (dieser Frau), den (die) Gott durch die Salbung mit dem Geist zu einem heiligen Tempel erbaut hat. Weiche also, Satan, im Namen des Vaters + und des Sohnes + und des Heiligen + Geistes; weiche durch den Glauben und das Gebet der Kirche; weiche durch das Zeichen des heiligen + Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, der lebt und herrscht in alle Ewigkeit – Amen (oder Aum).

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Das mit dem obigen Exorzismus verbundene Gerichtsverfahren, mit dem die strafrechtliche Verantwortung der Beteiligten aufgearbeitet wurde, erregte Aufmerksamkeit weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Neben den Prozessen vor dem Nürnberger Kriegsverbrechertribunal und dem ersten Prozess gegen die Gründer der Rote Armee-Fraktion in Stammheim war es einer der Strafprozesse in Deutschland, die besonders viel Aufmerksamkeit fanden.

Die Ereignisse, die auch als „Exorzismus von Klingenberg“ bekannt wurden, veränderten die Praxis der Ausübung der Teufelsaustreibung innerhalb der römisch-katholischen Kirche Deutschlands.

Viele Austreibungen aber werden auch heute noch irgendwo in den Walddörfern Oberbayerns, in Polen, Spanien und sogar in der Umgebung von Aachen und anderen katholischen Ländern vorgenommen wie auch im erzreligiösen Kreis Münster, ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon erfährt. Ist das kein Okkultismus?

Außerdem steht es nach Zeugnis der Zeitschrift „Kirche und Staat“ (Folge 2/1924) fest, dass Papst Pius XI., der frühere Kardinal Ratti – genauso wie der ehemalige deutsche Papst Ratzinger – ein Spiritist ist. Vor drei Jahren, also etwa 1921, nahm er teil an einer magischen Séance in einem Kloster in Warschau, wo auch eine Materialisation erzielt wurde!

Außerdem fördert das Historische Kolleg im Bereich der historisch orientierten Wissenschaften Gelehrte, die sich durch herausragende Leistungen in Forschung und Lehre ausgewiesen haben. Es vergibt zu diesem Zweck jährlich bis zu drei Forschungsstipendien und zwei Förderstipendien sowie alle drei Jahre den „Preis des Historischen Kollegs“. Die Forschungsstipendien, deren Verleihung zugleich eine Auszeichnung für die bisherigen Leistungen darstellt, sollen den berufenen Wissenschaftlern während eines Kollegjahres die Möglichkeit bieten, frei von anderen Verpflichtungen, eine größere Arbeit abzuschließen. Professor Dr. Hubert Wolf (Münster) war – zusammen mit Professor Dr. Friedrich Lenger (Gießen), Dr. Rüdiger Graf (Bochum) und Dr. Carsten Kretschmann (Stuttgart) – Stipendiat des Historischen Kollegs im Kollegjahr 2011/2012. Den Obliegenheiten der Stipendiaten gemäß hat Dr. Hubert Wolf aus seinem Arbeitsbereich ein Kolloquium zum Thema Wahre und falsche Heiligkeit vom 19. bis 21. Januar 2012 im Historischen Kolleg gehalten.

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Es gibt so viel Lug und Betrug im Vatikan, wie ich es selber in einer Verkörperung erlebt habe und hier zum Besten geben möchte. Zunächst möchte ich über eine Story of Sex and Crime berichten, die wirklich nichts auslässt, was sich ein guter Drehbuchschreiber auch immer ausdenken kann und wirklich tagtäglich passiert, ohne dass ein Sterblicher davon etwas erfährt:

In diesem Fall ging es um zwei als Heilige verehrte Nonnen. Die eine, die Gründerin des Klosters, Mutter Agnese Firrao, stand im Ruf einer mächtigen Wundertäterin. Als untrügliches Zeichen ihrer angeblichen echten Heiligkeit galten die Stigmata, die Wundmale Christi. Agnese Firrao war aber von der Inquisition bereits 1816 als falsche Heilige verurteilt und ins Exil geschickt worden. Obwohl ihre Verehrung als Heilige vom obersten römischen Glaubenstribunal mit höchsten Strafen belegt worden war, setzten die Nonnen den verbotenen Heiligenkult einer noch lebenden Frau fort und riefen die „Beata Agnese“ sogar in der Allerheiligenlitanei um Fürbitte bei Gott an.

In diesem Milieu wuchs auch eine zweite Heilige heran, die schöne junge Novizenmeisterin Maria Luisa, von der ich noch berichten werde. Sie hatte Visionen, wurde in den Himmel entrückt, feierte dort eine mystische Vermählung mit Christus, kam ohne Nahrung aus, wirkte Wunder, trieb Teufel und Dämonen aus, hatte Erscheinungen und erhielt Briefe, die, wie ihre Anhängerinnen und die Beichtväter glaubten, von der Gottesmutter Maria im Himmel geschrieben worden waren. Hier wurde eine lebende Frau als Heilige verehrt, und zwar im 19. Jahrhundert!

Aber es wurde festgestellt, dass unter den Bannern der Reinheit und der Demut auch abweichende Sexualpraktiken und Größenwahn zu finden waren, die mit Verweis auf jenseitige Einflüsse gerechtfertigt wurden.

Man kann sich nicht vorstellen, wie viele abnorm Geschlechtliches auch heute noch aus demselben menschlichen und abergläubischen, aus dunkler religiöser Mystik und sexueller Lust und Brunst gemischt mit Wollust existieren. Das beweist schon die Kultur und Sittengeschichte der Menschheit. Bei den Eingeborenen von Brasilianern spielt der Paje und Piache, der Zauber, und die sexuelle Magie wie in Mittelalter eine große Rolle. Das sexuelle Gebiet hat in allen Daseinsbereichen einen entscheidenden Schwerpunkt. Im alten Volksglauben Südamerika denken die Menschen immer zuerst an das Heiraten. Die in den Männern als wesentliche formulierte asketische Anschauung des Mittelalters sah im Weibe die Verführerin zur sinnlichen Lust, die Personifikation des Bösen. Wir stehen an einem tiefen Abgrund, in welcher sich die Lust des Fleisches zu einer Lust zur Hölle entzündete, in welchen das Fleisch mit allen innewohnenden Kräften und den höchsten Triumph feierte über den von Gott ihm zum Herrscher bestimmten Geist. Denn der Animismus des Urmenschen des heutigen Naturmenschen erblickt zurecht in furchtbaren, sein innerstes Dasein und erschütternden Naturerscheinungen die Äußerungen und die Tat von Dämonen und Zauberern. Die Einwirkung eines Dämons ist auch die Brunst, die den Urmenschen zum Weib zieht, und dann nahm das Weib selbst etwas Unheimliches, Zauberisches an. Der Ursprung leitet den Dämonen-Glauben auf dem Geschlechtstrieb ab und verknüpft damit die Zauberei in irgendeiner Form. Dieser sexuelle Ursprung der Hexen und der Magier kommen aus der Brunst der Geschlechtslust nicht weg und werden zum großen Teil nicht keusch, denn die Lust lockt ewig! Die geheime Kunst der Wollust und unnatürliche Laster sind voneinander unzertrennlich. Diese bilden die Grundelemente des Schamgefühls. Nach den anthropologischen Forschungen über den Ursprung der Natur und des erotischen Nacktseins ist dies ein natürlicher Zustand, denn die Reinheit des Sexuellen bedingt die göttliche Schöpfung. Die Genitalhüllen primitiver Menschen und die Tätowierungen sind als sexuelles Lockmittel anzusehen, denn sie betonen durch das Tätowieren die Genitalien in prächtiger Weise und durch die sexuelle Wirkung der Farben. In den Kulturvölkern, wie die neuere anthropologische Forschungen darüber bestätigt, hängt die Erotik der Frauen der höheren Loge und der koloristischen Elemente zusammen mit der geschlechtlichen Magie, mit der Eifersucht und auch mit der sexuellen Anlockung. Die sinnlichen Wirkungen der Verhüllung und der Reiz des Unbekannten beider Geschlechter sind die beiden Grundelemente der Mode. Sehr bedeutsam und bis zur Gegenwart sind die Beziehungen zwischen religiösem und dem geschlechtlichen Fühlen im Hexenglauben, und bilden die merkwürdigen Symbole und Verzerrungen der Weiblichkeit, die bis in die fernste Urzeit zurückführen als der Hauptquelle aller Frauenfeindlichkeit und Weiberverachtung.

Die Askese hingegen ist so alt, wie die menschliche Religion auf der Erde verbreitet ist. Denn wir finden die Asketen bei vielen alten und neuen Völkern, ausgehend von Ägypten, dem Ursprungsland aller Religionen, sowie die asketischen Sekten die vertreten sind in Babylon, Syrien, Indien, im Islam und im Christentum.

Aber dennoch sind an bestimmten Stellen des Körpers Geschlechtszellen der Lust verborgenen, die der höchsten Wollustmomente der einzelnen Wesen dienen und zur völligen Verschmelzung der naturgemäßen Steigerung müssen sie in eine andere Stufe des königlichen Liebesaktes verlegt werden. In anfänglichen Akten der Paarung gab es keine Distanzliebe, denn es gibt Punkte, die man leicht zu zweit selber erreichen kann, um die Innigkeit zu erfahren. Dieser äußerste Punkt ist ein Berührungsakt, denn die Haut als Nervensystem und ihre Bedeutung für die Sexualität haben wir bereits kennengelernt. Die auf der Haut des Körpers befindlichen Sinne müssen in den Akt eingeordnet werden, denn an den Geschlechtsteilen nimmt dieser Berührungsreiz einen besonderen Charakter an. Er löst ein bestimmtes Wollustgefühl aus, das in der Beziehung der Absonderung des Geschlechtsproduktes steht. Beim Mann tritt der Moment der höchsten Wollust hervor, sozusagen in der Ejakulation, des Herausschleuderns des Samens, bei der Frau im ewigen Fließen ihrer Säfte. Der Charakter der Wollust lässt sich kaum definieren, denn die Auslösung, der Entladung der Sexualspannung geschieht in natürlicher Weise beim Geschlechtsakt, der zwischen Mann und Weib vollzogen wird. Und genau darüber hat die katholische Kirche intensive Studien geführt und führt sie noch.

Als sich die Schleier der Unio Magica des menschlichen Bewusstseins zum Ende der Epoche der Jäger und Sammler mehr und mehr gehoben hatten, traten einzelne Menschen auf, die eine den dämonisch-göttlichen Mächten entsprechende Wirkkraft aufzuweisen schienen. Wir können deshalb diese Menschen die numinosen Menschen nennen, da sie wie die Numina, die dämonisch-göttlichen Mächte, zu wirken schienen. Sie verkörperten in sich deren Kräfte, die seit Urzeiten von den Menschen gemeinsam durch Opfer, Sühnehandlungen und Gebet, durch Gelübde und Weihegaben, durch rituellen Tanz und weitere Äußerungen des Kultes verehrt wurden. In dieser Ähnlichkeit zwischen den Numina und den numinosen Menschen liegt auch der Grund für die Verehrung dieses Menschentypus durch die sie umgebende Gemeinschaft. Ihre Umgebung konnte sie als die von den Numina, von dem Übermenschlichen, den Erwählten ansehen. Wie jene besaßen sie die Aura des Geheimnisvoll-Mächtigen, des Charismatisch-Heiligen und damit der ambivalent wirkenden Kraft, zu segnen und zu fluchen, Segens- und Strafwunder zu vollführen, sowie über Naturgewalten und wilde Tiere zu herrschen. Dazu kamen besondere Begleiterscheinungen, die sich bei vielen heiligen Menschen aller Früh- und Hochkulturen wiederholen, wie die Elevation (Erhebung), Bilokation (Verdoppelung), Kardiognosie (die innere Herzenskenntnis), Prophetie, Nahrungslosigkeit, Ekstase und Unverweslichkeit. Hier zeigen sich auch Züge, die die Schamanen aller Kulturen kennzeichnen.

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Verlassen wir das sexuelle Triebleben der Kirche und tauchen wir ein in ein Neues. Die liebe Mutter, die katholische Kirche, hätte und hat nie auch nur einen Pfennig für einen Kirchenbau bezahlt. Das hatte immer das deutsche Volk getan! Das ist zu bedenken, denn durch die Ritualmagie der Kirche wird hier die Macht nach außen getragen, wird der Einfluss auf das Volk ausgeübt, sagt Wilhelm Matthießen in „Der Schlüssel zur Kirchenmacht“. Da die lateinische Sprache reich an mächtig-tönenden Vokalen ist, die den fünf Elementen, unserem Innersten entsprechen, deren rein phonetischer Klang schon von alleine auf die Psyche einwirkt. Wenn man diese bewusst und noch lautmagisch betont, in der priesterlichen Stellung der Man-Rune, wie es z. B. bei der Messe vorkommt, hat man ein mächtiges Instrument in der Hand, mit der man die Massen dirigieren kann. Aber wie, fragt Matthießen? Keiner forscht dem nach, weil es keiner für möglich hält! Selbst jeder geschulte und wissende Papst in Rom, wenn er vom Balkon des Petersdoms im Vatikan seinen Segen erteilt, nimmt eine Geste oder eine Stellung ein, während er spricht. Keiner sieht, dass er dabei magisch arbeitet! Selbst das Glockenläuten ist eine Anspielung auf den schöpferischen Ton, wenn man seinen Klang mit gewissen Ideen verbindet, und kann von einem Könner für allerlei Zwecke ge- bzw. missbraucht werden, ohne das der gewöhnliche Bürger irgendetwas bemerken würde. Denn dadurch wird etwas geschaffen, es tut sich etwas, das darf man niemals vergessen!

Selbst zur Dämonenabwehr wird nach alten Ritualen mit Salz und Wasser gearbeitet. Dieses Anderas-Kreuz (oben) wird bei der Priesterweihe und dem König aufs Haupt ein Kreis mit Öl – Symbol der Göttlichkeit – durch den zu weihenden Priester gezeichnet, sowie es auch in der Freimaurerei seine Verwendung findet. Bei der Kircheneinweihung wird aus Asche ein solches auf den Boden gezeichnet und darauf die kabbalistischen Buchstaben mittels des Hirtenstabes, des magischen Stabes, durch den Geistlichen aufgeschrieben, um die Kirche wahrhaftig, sofern er ein Könner ist, zu weihen, ihr Schutz zu geben oder mit einer anderen, vielleicht auch einer egoistischen Idee zu verbinden. Eine rein magische Handlung, die unbemerkt vor den Gläubigen vonstattengeht.

Außerdem gibt es in der Bibel, im Alten Testament, viele Fluch- und Vernichtungsgebete, die man bei Gefahr sprechen soll. Ist das nicht ein negativer Teil der Auswirkung der magischen Macht? Das Beten, besser gesagt das Singen von Litaneien hatte schon immer eine magische Wirkung. Das bestätigte schon der Kabbalist Dr. Papus. Auch auf die Töne oder Tonfolge wird bei jedem Lied geachtet, denn der Ton macht die Musik. Es gibt dabei 12 unterschiedliche Varianten.

Nach der Auffassung einzelner antiker Religionshistoriker soll vor allem der Anblick des Himmels, der Sonne, des Mondes, der Sterne und Sternbilder die Menschen der Frühzeit zum Erkennen des Göttlichen geführt haben. Das widerspiegelt genau das, was Peryt Shou immer wieder in seinen Schriften als lautmagische Übungen beschrieben hat. Oder der Fall, dass nach einer Schandtat die Täter von Krankheiten befallen worden seien, die erst nach ihrer persönlichen Umkehr zur Kirche von ihnen gewichen sind, was nur durch magische Einwirkung geschehen kann.

Zuweilen sind Hexen und Heilige kaum zu unterscheiden, wie an Jeanne d’Arc erkenntlich, die als Hexe verbrannt und 1920 als Heilige kanonisiert wurde, welche ebenfalls magische Wunder bewirkte wie z. B. die plötzliche Änderung der Windrichtung, sodass die Schiffe sicher ans Ziel gelangen konnten. Dass sie eine extrem einseitige Mystikerin war, mit ihrem Sexus nicht klar kam, wird nicht erwähnt! Joseph von Görres berichtet ausführlichst von den Wundern christlicher Heiliger in „Die christliche Mystik“, sodass ich auf dieses Werk verweisen möchte.

Über hundert Marienerscheinungen lassen sich allein in Frankreich des 19. Jahrhunderts nachweisen. Zu den Marienerscheinungen und stigmatisierten Frauen gibt es eine (Über-)Fülle an Literatur, die hier gar nicht aufgelistet werden kann. Bahnbrechend war auf jeden Fall die Arbeit von