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© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Projektleitung: Ariane Heger, Susanne Kronester-Ritter
Lektorat: Angelika Lang
Bildredaktion: Esther Herr
Covergestaltung: ki 36 Sabine Krohberger Editorial Design, München
ISBN 978-3-8338-8200-5
1. Auflage 2021
Bildnachweis
Coverabbildung: Natascha Klebl
Illustrationen: Mat Kovacic, iStock/Nataliia Omolchenko, ShutterStock/Peter Hermes Furian
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GRÄFE UND UNZER VERLAG
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Die Geschichte des Räucherns ist fast so alt wie die Menschheit. Schon unsere Vorfahren nutzten und schätzten den aromatischen Rauch. Das belegen Funde in Steinzeitsiedlungen. Archäologen fanden »Räucherkuchen« in der Nähe der Feuerstellen. Anhand dieser verklumpten Pflanzen- und Harzreste können Wissenschaftler heute Rückschlüsse auf die verwendeten Räucherstoffe ziehen. Ursprünglich verräucherten die Menschen ausschließlich Pflanzenmaterial, das in ihrer unmittelbaren Umgebung beschafft werden konnte. Dazu gehörten Wurzeln, Hölzer, Rinde, Nadeln, Flechten und Harze aus nahe gelegenen Wäldern. Und Blätter, Blüten, Knospen und Samen von Pflanzen aus den umliegenden Wiesen und von Bachufern.
In der Jungsteinzeit waren die Menschen sesshaft geworden. Sie bauten Siedlungen und hielten Nutztiere. Trotzdem lebten sie in der Gemeinschaft noch eng im Einklang mit der Natur. Kreativität und Experimentierfreude sind uns Menschen angeboren. Dabei spielten Wildpflanzen eine maßgebliche Rolle. Biegsame Weidenruten waren sowohl hilfreiches Grundgerüst für den Bau von Hütten und Zäunen als auch das perfekte Material zum Flechten stabiler Körbe in unterschiedlichen Größen. In ihnen ließen sich viele Dinge transportieren und aufbewahren. Aus Pflanzenfasern webten die Menschen später mit Fingerfertigkeit Stoffe und zwirbelten Schnüre zu reißfesten Seilen. Und sie sammelten Färberpflanzen, mit denen sie die Wolle ihrer Schafe farbenprächtig einfärben konnten, und Farberden, die sich zum Bemalen der Lehmwände und Stützbalken eigneten. Von den keltischen Kriegern wissen wir, dass sie sich mit blauer Farbe aus dem Färberwaid von Kopf bis Fuß bemalten, bevor sie in den Kampf zogen – vermutlich um den Gegner einzuschüchtern.
Die Siedler bauten Nutzpflanzen vorwiegend als Nahrungsquelle an. Einige unter ihnen waren auch mit der heilenden Wirkung vieler Pflanzen vertraut und wussten diese einzusetzen. Das wertvolle Wissen um die Heilpflanzenkunde wurde von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Das gilt wohl auch für die Wirkung von Räucherpflanzen, die man mit großer Wahrscheinlichkeit am Lagerfeuer herausgefunden hat. Das gesellige Zusammenleben spielte sich damals rund um die wärmende Feuerstelle ab. Sie war der Mittelpunkt jedes Lagers. Hier wurden wichtige Neuigkeiten ausgetauscht und das Essen zubereitet.
Eine der größten Entdeckungen war, dass Rauch Fleisch und Fisch für längere Zeit konservieren konnte. Die so haltbar gemachten geräucherten Vorräte sicherten in langen Wintern das Überleben eines ganzen Dorfes. Die Essensvorräte wurden meist im oberen Teil der Hütte unter dem Dach gelagert, während sich die Schlafstätten im unteren Teil rund um das Feuer befanden. Von dort aus hatte man die Feuerstelle immer im Blick.
Jede Holzart verströmt im Feuer eine andere Duftnuance. Unsere Vorfahren konnten den edlen Duft der Lärche bestimmt vom würzigen des Wacholders unterscheiden und stellten bald fest, dass der Rauch einen Effekt auslösen konnte. Der Wacholderrauch machte nicht nur das Fleisch haltbarer und schmackhafter, er reinigte auch die Luft und linderte außerdem Schmerzen. Beispielsweise wenn man die von der Gicht gekrümmten Finger hineinhielt. Sie fanden heraus, dass spezielle Pflanzen, wie Bilsenkrautsamen, verräuchert in Ekstase versetzen oder zu Halluzinationen führen konnten und dass einige besonders starke heilsame Kräfte mit dem Rauch freisetzten.
Und diese Entdeckungen passierten nicht nur an unseren heimischen Feuerstätten, sondern weltweit. Rund um den Globus erforschten Menschen die heilsame Kraft von verräucherten Pflanzen. So ist es nicht verwunderlich, dass auf verschiedenen Kontinenten einige herausragende Räucherpflanzen zur Erzielung des gleichen Effekts eingesetzt wurden – und noch heute werden –, wie beispielsweise Salbei-, Beifuß- und Wacholderarten. Es entstand eine regelrechte Räucherkultur.
Der duftende Rauch stellt eine Verbindung zu den höheren Mächten her, zwischen Erde und Himmel. Deshalb unterstützt wohlriechendes Räucherwerk seit Jahrtausenden in allen Kulturen rituelle und sakrale Handlungen. Unsere Menschheitsgeschichte verbindet sozusagen eine historische Räucherspur.
In Nordamerika hat Räuchern bei den indianischen Völkern eine lange Tradition. Es ist für sie ein Geschenk von Mutter Erde. Räucherpflanzen können den Kontakt zu den Ahnen herstellen, vertreiben schlechte Geister, heilen Krankheiten und bewirken den Einklang mit der Natur. Räucherwerk wird vor allem bei Ritualen und in der Schwitzhütte entzündet. Mayas, Inkas und Azteken in Mittel- und Südamerika und die Medizinmänner afrikanischer Stämme verbrannten ausgesuchte Harze und Pflanzen bei ihren magischen und medizinischen Zeremonien.
Die sagenumwobene Weihrauchstraße war einer der wichtigsten Handelswege der Antike.
Es gab kulturelle Zentren, die Räucherrituale vollzogen, in der Antike, im Orient, in Tibet, Nepal und auf dem indischen Subkontinent. In einigen dieser Länder entwickelte sich das Räuchern zum wichtigen Bestandteil des täglichen Lebens – bis heute. Die ausgeprägte Duft- und Räucherkultur Indiens spiegelt sich im Ayurveda, der indischen Heilslehre, wider, die des Orients in den arabischen Geschichten aus »Tausendundeiner Nacht«. In China wurde sowohl in Tempeln als auch in Privathäusern geräuchert, um sich vor allem der Gegenwart der Götter zu versichern. Duftendes Räucherwerk begleitete aber auch erotische Rituale. Einmalig ist wohl die Koh-Do-Zeremonie der Japaner, die auch der »Weg des Räucherns« genannt wird. Bei dieser meditativen Räucherzeremonie soll man den »Klang des Duftes« hören.
Wenn man sich in Nordeuropa auf Räucherspurensuche begibt, trifft man unweigerlich auf die Kelten. Sie waren fast tausend Jahre lang das führende Kulturvolk Europas. In der Hallstattzeit (800–450 v. Chr.) erstreckte sich ihr Gebiet von Ungarn und Böhmen über den Alpenraum bis nach Ostfrankreich. In der La-Tène-Zeit (450–15 v. Chr.) stießen die Kelten bis nach Kleinasien, Griechenland, Spanien und zu den Britischen Inseln vor. Im Gefolge der römischen Truppen und Alexanders des Großen kamen sie bis Persien und brachten von dort die ersten ausländischen Harze mit. Bald gab man sich in Europa nicht mehr mit dem vertrauten Angebot an Räucherstoffen zufrieden. Insbesondere Weihrauch und Myrrhe wurden zu begehrten Räucherwaren. Die waren jedoch anfangs so kostbar und unerschwinglich, dass sie nur dem Adel und der Kirche vorbehalten waren. Der rege Handel ließ sogar eine Welthandelsstraße entstehen, die »Weihrauchstraße«, auf der edelstes Räucherwerk länderübergreifend zu Tempeln, Klöstern, Kirchen und Palästen transportiert werden konnte.
In unserem Kulturkreis haben sich leider sehr wenige Räucherbräuche erhalten. Nur die Raunächte und der Dreikönigstag sind vielen Menschen noch ein Begriff. Und in der katholischen Kirche wird bei besonderen Gottesdiensten oder bei Beerdigungen der Weihrauchkessel geschwenkt. Von einer Räucherkultur kann da kaum die Rede sein. Einige Zeit schien es fast so, als würde das Wissen um die Heilkraft des Räucherns in Vergessenheit geraten. Es wird also höchste Zeit dafür, unsere Räucherkultur wieder aufleben zu lassen! Mit Räuchern schöpfen Sie neue Kraft für Körper, Geist und Seele.
Räuchern können Sie das ganze Jahr über, immer wenn Ihnen danach ist, oder zu bestimmten Anlässen. Es entschleunigt, der sich kräuselnden Rauchsäule zuzusehen. Besonders reizvoll sind Räucherrituale zu den Jahreskreisfesten. Probieren Sie es doch aus!
Das Räuchern auf Kohle ist eine der ursprünglichsten Methoden. Sie eignet sich am besten zum Ausräuchern der Wohnung oder für Rituale im Freien. Denn dabei ist eine starke Rauchentwicklung erwünscht. Und es bleibt ausgiebig Zeit dafür, um das Räucherwerk im Auge zu behalten.
DAS BRAUCHEN SIE: Feuerfestes Gefäß, Sand, Kohle, Zange, Streichhölzer, Kerze, Räucherwerk
Legen Sie alle Utensilien bereit. Füllen Sie ein feuerfestes Räuchergefäß mit Sand oder Kieselsteinchen, um es vor Verschmutzung zu schützen und um die Belüftung und Temperaturregulierung beim Räuchern zu unterstützen. Zudem überhitzt das Gefäß nicht und Sie können es später gefahrlos herumtragen.
Dann halten Sie die Kohle zum Entzünden mit einer Zange über die Kerzenflamme. Es gibt Naturkohle, aber am gebräuchlichsten sind Schnellzünder-Kohletabletten in vielen Größen, Ausführungen und mit unterschiedlicher Brenndauer. Die glühende Kohle legen Sie mit der Vertiefung nach oben auf das Sand- oder Kiesbett. Eine dünne Sandschicht auf der Kohle sorgt dafür, dass die enthaltenen Kräuter ihren Duft entfalten können, ohne sofort zu verglühen oder zu verkohlen.
Streuen Sie eine Dreifingerprise Räucherwerk auf die glühende Kohle. Brenzlig riechen sollte es nicht. Verglühte Reste streifen Sie mit einem kleinen Löffel oder einer Zange beiseite und legen frisches Räucherwerk auf die Kohle. Diesen Vorgang wiederholen Sie nach Belieben, bis die Kohle ganz verglüht ist. Zarte Blüten und Kräuter können Sie auch dicht neben die glühende Kohle legen. Sie verglimmen dort wesentlich langsamer. Durch leichtes Fächeln mit einer Feder lässt sich der duftende Rauch besser im Raum verteilen. Im Normalfall zerfällt die verbrauchte Kohle komplett zu Asche. Abgekühlt oder mit Wasser gelöscht, kann sie kompostiert oder in Erde entsorgt werden.
Glück, Frieden, Gesundheit, Liebe und Harmonie, das wünschen wir uns doch alle. Wie schön wäre es, wenn sich alle Alltagssorgen einfach in Luft – oder Rauch – auflösen würden.
Räuchern kann leider nicht Ihre Probleme lösen.
Aber es kann Ihr Leben bereichern und vieles leichter machen.
Es wirkt positiv auf Körper, Geist und Seele.
Wenn wir eine Tasse Pfefferminztee zubereiten, übergießen wir die Pfefferminzblätter mit sprudelnd heißem Wasser. Wir können zusehen, wie sich das Wasser zunehmend verfärbt. Kurz darauf riechen wir die freigesetzten ätherischen Öle, die mit dem Dampf aufsteigen, in das Wasser übergehen und es zu dem machen, was wir mit der Prozedur erreichen wollen – Tee.
Beim Räuchern lösen wir die wertvollen Inhaltsstoffe der pflanzlichen Substanzen nicht mit Wasser, sondern mit der Kraft des Feuers, indem wir sie über der Glut erhitzen oder verbrennen. Das innerste Wesen der Pflanze, ihre Information und Schwingung, wird von seinem Körper gelöst und geht in den Rauch über. Die Duftmoleküle und Wirkstoffe gelangen über die Nase direkt in das limbische System im Gehirn, der Nahtstelle zwischen Körper und Seele. Das beeinflusst unsere Gefühle, Emotionen und unser Wohlbefinden.
Es geht also darum, ähnlich wie in der Homöopathie, die Wirkstoffe der Pflanze aus dem Pflanzenkörper zu trennen. Zwei wichtige Dinge spielen beim Räuchern zusammen: die Heilkraft der Pflanze und der Zweck, für den wir sie einsetzen. Nur so können wir mit einer Räucherung die erwünschte Wirkung erzielen.
Die Kraft der vier Elemente verstärkt diesen Effekt. Für Feuer haben wir die Glut. Für Wasser stehen die Schale oder das Stövchen. Pflanzen und Harze symbolisieren die Erde, der Rauch die Luft. Räuchern ist wie eine Botschaft an den Himmel. Deshalb wird seit Jahrtausenden auf allen Kontinenten der Erde die Kraft des heilenden Rauchs genutzt.
Die Natur hält eine Fülle von heimischen Räucherpflanzen und Harzen für uns bereit.
Mehr als 10 000 verschiedene Duftnoten kann ein gesunder Mensch unterscheiden. Das ist eine ganze Menge. Um ihre Vielzahl besser benennen zu können, führte der deutsche Chemiker Günther Ohloff acht Duftklassen ein: animalisch, blumig, erdig, fruchtig, grün, harzig, holzig, würzig. Düfte spielen in unserem Alltag eine große Rolle. Dass wir Gerüche geschlechtsspezifisch wahrnehmen, machen sich Parfümeure zunutze. Sie entwerfen Parfums für Frauen und Männer. Wir legen Wert auf wohlriechende Körper und angenehm duftende Wäschestücke. Die Wohnung muss nicht nur sauber sein, sondern auch so riechen, am besten nach der Frische von Zitronen. Deshalb mischen wir meist künstlich hergestellte, synthetische Duftstoffe unter Wasch- und Putzmittel und kosmetische Produkte. Wir stellen Duftkerzen auf, hängen Duftbäumchen ins Auto und gehen ins 4-D-Kino, wo neuerdings auch Filme mit den passenden Dufterlebnissen ausgeschmückt werden.
Warum sind für uns Menschen Düfte so wichtig? Dass der Geruchssinn bei frei lebenden Tieren über Leben und Tod entscheiden kann, ist klar. Das galt auch für die ersten Exemplare von Homo sapiens. Anscheinend steckt dieses Erbe noch in uns. Duftbotschaften sind nicht mehr zum Überleben notwendig, mal abgesehen davon, dass uns der Gestank eines Brandherdes oder des offenen Gashahns in der Wohnung zur Flucht veranlasst, aber sie beeinflussen immer noch unser Leben. Sie sind bei der Wahl des Partners entscheidend und sorgen für Wohlbefinden. Wenn wir angenehme Duftnuancen einatmen, werden bei uns Glückshormone ausgeschüttet. Denken Sie nur an den herrlichen Duft einer Heuwiese im Sommer. Oder an die erste Tasse frisch aufgebrühten Kaffees am Sonntagmorgen. Oder an den verführerischen Körperduft Ihres Partners.
Visuelle, haptische und akustische Eindrücke werden zuerst in der Großhirnrinde des Gehirns verarbeitet. Düfte wirken jedoch direkt auf das limbische System, unser »emotionales Gehirn«. Dort werden Triebe gelenkt, Emotionen ausgelöst und Erinnerungen wachgerufen. Und das passiert rasend schnell. Bevor wir den Duft überhaupt bewusst wahrnehmen können, hat unser Unterbewusstsein schon längst reagiert und Empfindungen ausgelöst. Diesen Effekt nutzen wir beim Räuchern. Mit etwas Lavendel und getrockneter Bio-Zitronenschale auf dem Räuchersieb zaubern wir eine behagliche Urlaubs-Atmosphäre in unsere Räume. Wir sorgen für ganzheitliches Wohlbefinden und gleichzeitig für saubere, gesunde Luft.
Die starke Reinigungskraft mancher Räucherpflanzen ist nicht zu unterschätzen. Menschen säuberten im Lauf der Geschichte schon immer Räume, Sterbezimmer, Stallungen, Krankenhäuser und ganze Stadtteile mit Rauch, um Seuchen und Krankheiten fernzuhalten oder um sich davon zu befreien. Um der Pest in Europa den Garaus zu machen, wurden beispielsweise riesige Lagerfeuer aus Wacholder- oder Holunderholz in den Straßen entzündet. Gesunde, saubere Luft in unserer Wohnung bekommen wir mit der richtigen Auswahl an Pflanzen und Harzen in der Räucherschale ganz einfach. Denn viele unserer einheimischen Pflanzen wirken antiviral, keimtötend und stark reinigend, wenn wir sie verräuchern. Diese Kraft sollten wir gerade jetzt nutzen. Räuchern hat großes Potenzial. Und es kann noch viel mehr (siehe Info > ).
Manchmal betreten wir einen Raum und haben sofort das Gefühl, hier herrscht »dicke Luft«. Jeder Mensch erzeugt Emotionen und Schwingungen, die als Information in den Räumen gespeichert werden. Viele können das sogar spüren. Wenn wir regelmäßig räuchern, nehmen wir positiven Einfluss auf das Wohnklima. Sie können (fast) überall räuchern und (fast) immer, wenn Ihnen danach ist. Jeden Tag, auch mal schnell zwischendurch. Sogar in manchen Büros findet sich Platz für ein Räucherstövchen, das kaum raucht. Beim Ausräuchern gehen Sie auch ein paarmal im Jahr mit dem Räuchergefäß durch das Haus. Bei einigen Ritualen räuchern Sie im Garten. Und manchmal nehmen Sie sich Zeit für ein persönliches Räucherritual an einem Kraftort in der Natur.
Wenn Sie erst einmal auf den Geschmack gekommen sind, werden Sie häufiger räuchern wollen. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, sich einen Wohlfühlort in der Wohnung zu schaffen mit einem kleinen »Räucheraltar«. Das hat den großen Vorteil, dass Sie jederzeit, ohne lange Vorbereitung, räuchern können. Denn dort liegen alle notwendigen Räucherutensilien und eine Grundausstattung an Kräutern und Harzen jederzeit bereit. Wählen Sie dafür keine »Rumpelecke« aus, sondern einen Platz, der einladend auf Sie wirkt. Dort richten Sie Ihren persönlichen Rückzugsort ein, der auch als Kraftort für die Rituale im Jahreskreis dienen kann.
Achten Sie auf eine feuerfeste Unterlage, da sich die Gefäße stark erhitzen können, etwa ein großes Silbertablett oder eine Steinplatte. Entfernen Sie leicht brennbare Gegenstände in der Nähe, damit sie kein Luftzug auf die Glut wehen kann. Dann stellen Sie ein Räuchergefäß mit Sand und ein Räucherstövchen mit Teelicht dazu, um für die unterschiedlichen Räuchervarianten vorbereitet zu sein. Räucherbesteck, Streichhölzer, eine besondere Kerze und Räucherwerk liegen bereit. Dann können Sie nach Herzenlust dekorieren. Familienfotos erinnern an Ihre Ahnen. Frische Blumen machen Ihre Räucherecke zur Wohlfühloase.
Reinigung und Desinfektion: Zerstörung oder Reduktion von Krankheitskeimen, Bakterien, Viren in der Raumluft, Reinigung von Kranken- und Sterbezimmern, Auffrischung von Räumen, Kleidung und Körpern
Heilung und Unterstützung: Anregung der Selbstheilungskräfte des Körpers, Vitalisierung, Heilung und Linderung körperlicher und seelischer Beschwerden, Steigerung des ganzheitlichen Wohlbefindens, für mehr Kreativität, Konzentration, Entspannung und Selbstbewusstsein, Anregung und Stärkung der körperlichen Lust
Segnende und rituelle Ebene: Unterstützung kultischer und kirchlicher Rituale, Zelebrieren wichtiger Anlässe im Leben wie Geburt, Begleitung im Jahreskreis zum Jahreszeitenwechsel im Sonnen- und Mondzyklus
Spiritueller Aspekt: Stärkung spiritueller Energien, bei Meditation, zur Balancierung, für die Ahnen, zur Unterstützung von Visionen, Orakel und Traumarbeit, zur Bewusstseinserweiterung, bis zu Ekstase und Trance
Schutz: vor schlechten Einflüssen, Unheil, Geistern, Dämonen und Unwetter
Praktischer Zweck: Konservierung von Lebensmitteln