Mantras sind spirituelle Lieder mit möglichst kurzem Text, die oftmals hintereinander gesungen werden. Je länger so ein Mantra gesungen wird, desto stärker prägt sich der Grundgedanke des Textes, da er ja nur aus wenigen Wörtern besteht, ein.
Mantras sind eine Hilfe, sich nicht als getrennt von Gott zu erleben. Sie sind eine Hilfe, die eigene göttliche Natur zu erkennen und Polarisationen aufzuheben, damit Himmel und Erde eins werden können. Mantras sind ein Ruf des Herzens, der durch das Herz beantwortet wird.
Jedes Mantra feiert einen bestimmten Aspekt des Lebens. Einige stärken den inneren Frieden, andere spenden Trost oder nehmen Ängste weg, helfen dunkle Stimmungen wieder aufzuhellen, helfen uns, unsere Lebensfreude zu stärken oder sie bringen uns zum Träumen.
Um die Jahrtausendwende lernte ich die ersten spirituellen Lieder bzw. Mantras kennen. Im April 2000 komponierte ich mein erstes Mantra, welches in einer spirituellen Zeitschrift veröffentlicht wurde. Seit damals sind über 600 spirituelle Lieder entstanden - mit wechselnden Schwerpunkten. Unterdessen habe ich fünf Mantrabücher veröffentlicht, die neben eigenen auch Kompositionen anderer Autoren oder traditionelle Mantras enthielten. Bei meinem neuen Projekt habe ich entschieden, eine Zusammenfassung meines bisherigen Schaffens zu erstellen.
Da Mantras keine todernste Angelegenheit sein müssen, dürfen sie auch - bei entsprechendem Sinngehalt der Textvorlage - voller Freude und schwungvoll gesungen werden. Yogananda, ein spiritueller Meister aus Indien, bezeichnete das Mantra als kraftvollen, schwingenden Gesang. Das ist eine mir sehr zusagende Erklärung. Deshalb finden sich auch etliche flotte spirituelle Lieder in meinem Schaffen (Ein „Renner" wurde B22)
Mantras „zu Ehren Gottes und zur Würdigung des Göttlichen in uns" zu singen ist notwendiger denn je in einer Zeit, in welcher Menschen voller spiritueller, psychischer und gesundheitlicher Probleme stecken. Dazu kommen bei vielen noch die materiellen Sorgen.
Warum geht die Entwicklung der Gesellschaft nicht voran, obwohl sich alle immer mehr anstrengen? Die Krankheit unserer Zeit ist die Sinnlosigkeit, die den Menschen aus dem Kosmos entwurzelt hat. Die Sinnlosigkeit ist der Preis, den die Menschheit zahlen musste für den Versuch, Verantwortung abzugeben.
Die Menschen sind zudem der Belastung erschreckender Nachrichten ausgesetzt, welche Gefahr signalisieren. So wird es zunehmend schwieriger, Frieden oder innere Harmonie in diesen modernen Zeiten zu erlangen.
Als Probleme unserer Zeit sehe ich
Was ist dem entgegenzusetzen?
Beim Komponieren der spirituellen Lieder habe ich besonderen Wert auf Singbarkeit und Wirksamkeit gelegt, um eine Musik des Herzens zu erschaffen. Meine Mantras - das hat sich so gefügt - erinnern an unsere wahren Lebenswerte wie
Ich wünsche viel Spaß und Staunen beim Erkunden all dieser Mantras. Und ich wünsche viel Freude und Energiegewinn beim Singen und Musizieren - so oft wie möglich in einem Singkreis - oder beim Meditieren mit den Texten.
Im Februar 2014
Über das Singen spiritueller Lieder sagt Gopaldas:
Singen von heiligen Mantras, Worten der Kraft, Gebeten oder Lobpreisungen Gottes und seiner Schöpfung verbindet uns in meditativer und zugleich freudvoller Weise miteinander und mit den göttlichen, kosmischen Kräften. Durch Konzentration auf die Melodie und die einfachen, sich wiederholenden Texte kommt unser Denken zur Ruhe und das Bewusstsein vom Kopf ins Herz, dem Sitz unserer Seele. Durch diese meditative Verinnerlichung lösen wir die Beschränkung durch unseren Verstand auf und ermöglichen dadurch den Zugang zur Intuition und neuen Bewusstseinsebenen. Gemeinsam im Kreis entsteht ein morphogenetisches Energiefeld, welches die persönliche, individuelle Thematik jedes Einzelnen mit dem universellen, göttlichen Wissenspool verbindet. All diese gegenwärtigen Energien kanalisieren sich in uns zu einem Wissen, welches stufenweise vervollkommnet wird, im täglichen Leben immer wieder durch neue Erfahrungen und Erkenntnisse bereichert wird, durch Reflexion und Austausch reift und zur richtigen Zeit und am richtigen Ort wie von selbst zum Ausdruck kommen kann. Unser gesamtes Wirken dient somit der Heilung unseres Körpers, der Weiterentwicklung unseres Geistes und der Entfaltung unserer persönlichen Seele. Da wir alle verbunden sind, beeinflusst unser eigener geistiger Fokus gleichzeitig den der gesamten Menschheit. Indem wir die erlangten Erkenntnisse selbst leben und zum Ausdruck bringen, leiten wir diese Werte durch jeden Gedanken und jede Tat weiter in die Welt, an alle Wesen, an unsere Mitmenschen und erreichen sie in ihren Herzen. So werden sie sich selbst der göttlichen Quelle öffnen, die Liebe und das Licht in ihr Innerstes leiten und im ewigen Fluss weiter ausstrahlen können.
Statt eines Vorwortes
Ich widme diesen Sammelband den Großen Muttergöttinnen und Jesus Christus
Die Große Muttergöttin und Jesus Christus
(Auszüge aus Lothar Beck „Die Weisheit der Mütter")
Die Mutterordnung ist älter als die Vaterordnung.
Das Matriarchat weist auf die mütterliche Ursprungsbezogenheit allen Lebens hin. Patriarchat meint die väterlich-männliche Vorherrschaft.
Das Bewusstsein in männlich geprägten Vatergesellschaften hat sich aus dem breiten und vielfältigen Angebot offensichtlich vor allem vom starken, erfolgreich sich durchsetzenden und mächtigen Einzelnen imponieren und leiten lassen, vom dominanten Mannsbild als maßgeblicher Identifikationsfigur.
Das in Gewalt und Herrschaft sich äußernde männliche Aggressionspotential macht den Unterschied zur symbolischen Ordnung und Grundorientierung der Mutter: also männliche Machthaberei im Unterschied zur Seinsmacht, die sich in Kompetenz äußert und ins ökologische Lebensnetz eingefügt bleibt, ohne Herrschaftsstrukturen auszubilden.
Die männliche Gewalt zielt in drei Richtungen:
Sie nimmt Gestalt an in Kriegen, ausbeuterischen Handelsbeziehungen, in einer Verdinglichung der Natur, in männerdominierten, hierarchischen Gesellschafts-Strukturen, in einer von Männern verwalteten Religion und einer vaterorientierten, auf bedingungslosem Gehorsam beruhenden Spiritualität.
Die symbolische Ordnung der Mutter und die Hochachtung von Mutter Natur könnten einen existenziellen Rahmen für eine Kurskorrektur und eine lebensbewahrende, nachhaltige Entwicklung darstellen.