Gedichte

die das Leben schreibt

von
Gabriele Zappel-Lucke

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Inhalt

Kirschbaum

Ich lieg hier unterm Kirschbaum

wie im Traum,

sperr auf mein Mündlein

und du glaubst es kaum;

ein Kirschlein fiel herab vom Baum,

rot und rund in meinen Mund.

Mmmh welch ein Genuss,

so süß wie ein Kuss.

Vöglein kommen mich besuchen,

wollen wohl auch probiern vom leckeren Kuchen.

Zwitschern munter vor sich hin,

was ihnen kommt in den Sinn!

Wolken begleiten uns zwischen den Zweigen,

und sagen sich:“ So soll es bleiben.“

Lustig ist das frohe Treiben

hier im Freien auf den Weiden.

Früchte eines Baumes

Betrachtet einander nicht als Fremde,

ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges.

Ob Afrika und Asia, Europa und Amerika,

die Erde ist für alle da.

Eine Heimat für Mensch und Tier,

zusammen zu leben, dafür sind wir hier.

Betrachtet einander nicht als Fremde,

ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges.

Nicht jeder hat die gleiche Schrift

oder trägt dasselbe Gesicht.

Verschieden und doch eins zu sein,

Voraussetzung zum Glücklich sein.

Betrachtet einander nicht als Fremde,

ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges.

Entsprungen der Wurzel, die Menschheit sich nennt,

aus demselben Staube, den jeder kennt.

Einer für alle und alle für einen,

dann wird keiner mehr weinen.

Betrachtet einander nicht als Fremde,

ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges.

Lauschet

wie der Wind rauschet.

Er biegt die Blätter, Gräser, Bäume vor sich hin,

bereitwillig lassen sie sich gehn,

um im nächsten Augenblick wieder aufrecht zu stehn.

Ich kanns sehn,

nur das Starre bricht, das Biegsame nicht.

Gib also auf das enge Denken

und lass dich lenken

von neuen Gedanken,

die da rauschen außerhalb deiner Schranken.

Brich entzwei,

wie die Schale des Eies

deine alte Haut

die nur Mauern baut

zwischen dir und der Welt,

die nicht mehr hält

wie’s einmal war,

das ist nun zweifellos klar.

Natur pur

Ich liebe Natur pur,

den Wind,

der mir ein Liedchen singt.

Im Rauschen der Blätter

lauschen

meine Ohren

der Melodie der Bäume;

neue Räume

entstehn,

und ich kann gehn

Wege,

die kein Auge je gesehen;

Pfade,

die mich führen zu mir.

Düfte, die mir bringen

neue Kräfte zum Singen,

das nie endende Lebenslied,

welches der Schöpfer in uns schrieb.

Ich danke dem Leben,

das mir so viel gegeben.

Luft