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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021

MERIAN ist eine eingetragene Marke der GANSKE VERLAGSGRUPPE.

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GRÄFE UND UNZER VERLAG

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Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

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Verlagsleitung Reise: Grit Müller

Verlagsredaktion: Susanne Kronester

Autoren: Eva Gerberding, Rayka Kobiella

Redaktion: Beate Martin

Bildredaktion: Marie Danner

Schlussredaktion: Ulla Thomsem

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt

ISBN 978-3-8342-3206-9

1. Auflage 2021

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Bildnachweis

Titelbild (Garten der Villa Monastero in Varenna), AWL Images: Francesco Bergamaschi

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Roswitha Riedel, roswitha.riedel@graefe-und-unzer.de

DIE THEMEN DER REGION

Die Ölmühle Vanini: Der nördlichste Olivenhain Europas >

Seensuchtsziel: Der Comer See im Film >

Cantiere Ernesto Riva: Holzboote nach Maß >

Alessandro Sala: Einer der letzten Berufsfischer am Comer See >

Seide: Comos Erfolgsstory >

Villa d’Este: Grandhotel mit Grandezza >

Villa Oleandra: Wie George Clooney den See veränderte >

Von Schmugglern, Steinmetzen und Stuckateuren: Die Geschichte des Val d’Intelvi >

Ein Inselwirt kämpft gegen den bösen Fluch: Das wechselvolle Schicksal der Isola Comacina >

Villa La Collina: Wo Konrad Adenauer Urlaub machte >

DieAbtei von Piona (Abbazia di Piona): Ein magischer Kraftort >

Der Lariosaurus: Gibt es ein Monster im Comer See? >

»Die Brautleute«: Weltliteratur auf Italienisch >

Die Gärten der Villa Melzi: Wo sich Liszt der Liebe hingab >

Riva, la Diva: Ikonen aus Mahagoni >

Sacro Monte di Ossuccio: Auf Pilgerreise zur Kirche Madonna del Soccorso >

ZEICHENERKLÄRUNG

MERIAN Top 10

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DER ERSTE BLICK AUF DEN COMER SEE

Ein pflanzenberankter Laubengang mit wunderbarem Blick verbindet die zwei Gebäudeteile der Villa del Balbianello, einer der Prachtvillen am See.

REGIONEN

1. COMO

In die Idylle am See passt das charmante Como mit seinen dicken Stadtmauern und schöner Uferpromenade perfekt hinein. Beim Bummeln durch alte Gassen stößt man auf kleine und große Lokale, Kunst, Geschichte und jede Menge liebevoll geführte Boutiquen. >

2. WESTUFER

Von Adenauer bis Clooney – dem Westufer konnte bisher noch niemand widerstehen: mondän und glitzernd, zahlreiche Gärten, Parks, Zypressen, Palmen und Uferpromenaden. Ein Ort schöner als der andere. >

3. OSTUFER

Alles tummelt sich in den Gassen und am Ufer des hübschen Ortes Varenna. Colico ist einer der entspanntesten Badeorte am See. Am Ostufer geht es beschaulich zu – genau das lockt Besucher hierher. >

4. SÜDUFER

Von Como nach Bellagio schlängelt sich die Straße an den Steilhängen entlang, die Villen am Westufer scheinen zum Greifen nah. Viele zieht es hier ins malerische Bellagio, an der Spitze der beiden Seearme, mit dem eindrücklichen Seepanorama. >

UNSER COMER SEE

Nach dem Gotthardtunnel oder dem San-Bernardino-Pass ist der Wall der Alpen überwunden, der Blick schweift in die Weite. Von der Schweiz kommend, gelangt man als Erstes nach Como. Hier beginnt der Süden Europas.

Wenn Greta Garbo in dem Film »Grand Hotel«, einem Klassiker aus dem Jahr 1932, als Primaballerina Grusinskaja sehnsuchtsvoll haucht: »Einen Monat Ferien in Tremezzo …«, dann weckt das Sehnsucht und Neugierde: auf Tremezzo, Cernobbio, Cadenabbia, Menaggio, Bellagio, Varenna – Namen, die in den Ohren wie Musik klingen, wie Dolce Vita pur.

Der erste Besuch am Comer See liegt viele Jahre zurück. Wir logierten im Hotel San Giorgio in Lenno direkt am See, wo damals pensionierte Opernsänger der Mailänder Scala ihre Sommer zwischen Jugendstilmöbeln und Muranolüstern verbrachten. Eine charmante Mischung aus alter Pracht und Halbpension, eine literarisch-musikalische Welt, die fernab von Effizienz ihren eigenen Regeln folgte.

»The most beautiful lake I have ever seen.«

Percy Shelley (1792–1822), englischer Dichter

Wie ein auf dem Kopf stehendes »Y« liegt der Comer See zwischen bewaldeten Bergen und schroff ansteigenden Felsen: herb, kühl, aristokratisch. Die zwei südlichen Arme vereinigen sich in Bellagio. Der östliche Lago di Lecco ist stiller und zurückhaltender; er wirkt mehr durch die angrenzenden Berge. Der Westarm, Lago di Como genannt, weist die imposanteren Villen und die lieblichere Natur auf. Der Norden wiederum ist das Revier von Campern und Surfern, die Ufer sind flacher, die Orte weniger malerisch.

Aber es sind nicht nur das Klima und die Landschaft, die begeistern. Es ist die Symbiose von Natur und Architektur. Nicht umsonst stammen aus der Gegend um den Comer See ganze Dynastien von Baumeistern, die einstmals europäischen Städten Glanz verliehen – von Rom bis St. Petersburg. Als Hinweis auf die lange Geschichte grüßen tausendjährige romanische Kirchen von den Höhen, und an den Ufern reihen sich pompöse Hotelpaläste und elegante Jugendstilvillen wie an einer endlosen Perlenkette. Sie scheinen hinter großen Hecken und mit geschlossenen Fensterläden zu dösen. Prachtvolle Gärten lassen sich hinter den Sträuchern erahnen oder sind gar zu sehen. Subtropische Flora, ein Duft von Zitronenblüten und Blumen, von Pinienwald und Magnolien: Dieser Faszination kann man sich nicht entziehen.

Die britische High Society strömte ab dem 19. Jahrhundert schneemüde von St. Moritz an den Lago di Como. Im 20. Jahrhundert entdeckten neben den Hollywoodstars auch der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der Super-Promi George Clooney dieses Fleckchen Erde. Es ist der Charme längst vergangener Zeiten, von der Belle Époque bis hin zu den 1950er-Jahren, der den See so anziehend macht. Neben der Pracht der Villen und Gärten locken auch die pittoresken Dörfer, die sich um einen kleinen Hafen am See gruppieren oder hoch oben an den Hügeln kleben. Eine Harmonie von üppiger Natur und karger Bergwelt. Strenge Bauauflagen sorgen dafür, dass das Gleichgewicht von Natur und Kultur erhalten bleibt.

Die Autorin Eva Gerberding erholt sich von beruflich bedingten Reisen immer wieder am Lago Maggiore, wo das Familienhaus steht. Die Faszination des Comer Sees erhält alljährlich neue Impulse durch Entdeckungsfahrten per Schiff und Wandertouren mit ihrer Schwiegertochter Rayka Kobiella, die mit ihr zusammen diesen Band geschrieben hat.

MERIAN TOP 10

Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die der Comer See weit über Oberitalien hinaus bekannt ist.

Piazza Duomo, Como

Stadtturm, Broletto und Kathedrale: An der zentralen Piazza Duomo in der größten Stadt am See sind geistliche und weltliche Macht auf eindrucksvolle Weise vereinigt. >

Museo Didattico della Seta (Seidenmuseum), Como

Die Geschichte der Seidenproduktion, die Como geprägt und ihr Reichtum beschert hat, wird hier, in einer alten Seidenspinnerei, anschaulich präsentiert. >

Villenrundfahrt auf dem See, Como

Die schönste Art, den Comer See zu bereisen, ist eine Fahrt mit den Schiffen der Navigazione Laghi. Diese kreuzen über den See und gewähren herrliche Blicke auf die Villen, die zum Wasser hin oftmals ihre Schokoladenseite zeigen. >

Hoch über dem See thront der kleine Ort Brunate, bequem erreichbar mit der Standseilbahn, die seit mehr als 120 Jahren den steilen Anstieg überwindet.

Brunate

Comos Vorort gilt als »Balkon der Alpen«. Mit der Standseilbahn ist man in nur wenigen Minuten oben und erlebt die Südalpenweite der Lombardei. >

Isola Comacina

Die einzige Insel im Comer See kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Unter anderem wurde sie im Mittelalter mit einem Fluch belegt. Heute leben hier Künstler auf Zeit, und im Inselrestaurant wird gezaubert. >

Villa del Balbianello, Lenno

Anmutig erhebt sich die Villa auf ihrer Halbinsel. Das verschwenderisch ausgestattete Anwesen wurde als Kulisse für internationale Filme berühmt. >

Villa Carlotta, Cadenabbia

Faszinierend sind die Prachträume dieser im 18. Jh. für einen Mailänder Bankier erbauten Villa. Zum Lustwandeln verlockt die im 19. Jh. geschaffene exotische Parklandschaft. >

Varenna

Varenna gilt als reizvollster Ort am Ostufer des Comer Sees. Vom Schiffsanleger führt der »Spazierweg der Verliebten«, die »passeggiata degli innamorati«, in die Altstadt. >

Bellagio

Traumziel und Sehnsuchtsort aller Reisenden am Comer See: Wo sich die beiden Arme des Sees treffen, locken prunkvolle Villen, üppig bewachsene Hügel und idyllische kleine Fischerorte gleich nebenan. >

Park der Villa Melzi, Bellagio

Franz Liszt erlebte hier magische Sonnenuntergänge mit seiner Geliebten Marie d’Agoult. Der Park der Villa Melzi ist eine Liaison aus englischer und italienischer Gartenkunst. >

MERIAN EMPFEHLUNGEN

Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.

Karneval der Schönen und Hässlichen, Schignano

Das bei Weitem ungewöhnlichste Faschingsspektakel am See: Die belli und die brutti marschieren, begleitet von Musikern, durch das Dorf Schignano im Val d’Intelvi. >

Bäckerei Beretta, Como

Comos schönste Bäckerei beherrscht die Kunst des Brotes. Spezialität ist fetta di nuvola, ein süßes Weißbrot mit Aprikosenmarmelade – »buon appetito«. >

Vintage Jazz, Como

Jazz und easygoing mitten in Como. Je nach Tageszeit präsentiert sich das Lokal als Restaurant, Café oder Musikkneipe – gerne auch draußen auf dem sonnigen Platz. >

Teatro Sociale, Como

Es muss nicht immer die Scala in Mailand sein – auch die 1813 eröffnete Oper in Como bietet einen wunderbaren Rahmen für Opern, Ballett- und Konzertabende. >

Bellavista, Brunate

Wer in dem kleinen, aber feinen Boutiquehotel nicht Quartier bezieht, sollte wenigstens zum Sundowner mit Blick auf Como, den See und die Alpen kommen. >

Parco Teresio Olivelli, Tremezzo

Abends im Park: Nächtliche Illuminationen begleiten den romantischen Spaziergang durch den »Parco più bello d‘Italia«, einen der schönsten Parks Italiens. >

Abbazia di Piona

Die Abtei ist ein magischer Kraftort inmitten der Natur. Sie atmet Geschichte und strahlt Ruhe aus. >

Castello di Vezio

Ein himmlischer Panoramablick in Richtung Süden, den Lago di Lecco hinunter und nach Bellagio eröffnet sich von der Burg oberhalb von Varenna aus. >

Villa Serbelloni, Bellagio

Im Park der Villa Serbelloni über Bellagio entfaltet sich südliche Gartenpracht mit Zitronen- und Orangenbäumen. >

Ittiturismo Ristorante Mella, Bellagio

Nachhaltig und täglich frisch gefischte Fische kommen im Familienrestaurant auf den Tisch. >

Madonna del Ghisallo, Magreglio

Für Radenthusiasten: An der steilsten Strecke wacht die Schutzpatronin über die Radfahrer. >

Bar Italia, Torno

Nostalgiereise: Die Bar vermittelt ihren Gästen 1950er-Jahre-Feeling an der Hafenpiazza in Torno. >

Greenway del Lago di Como

Die Perle der Wanderwege von Colonno nach Cadenabbia bietet alles auf einmal, quasi das Best-of vom Comer See. >

Sacro Monte di Ossuccio

Der Aufstieg zum heiligen Berg führt zwischen Olivenbäumen über einen sanft ansteigenden, gewundenen Weg mit »Bibelstunde« und herrlichem Blick auf den See. >

Seilbahn Argegno-Pigra

Mit der steilsten Seilbahn Europas schwebt man hinauf und genießt die eindrücklichen Ausblicke. >

COMER SEE KOMPAKT

Amtssprache: Italienisch

Einwohner: In der Provinz Como leben ca. 600.000 Einwohner, in der Provinz Lecco etwa 340.000.

Fläche: Der Comer See ist 146 km² groß, er erreicht eine Tiefe von bis zu 425 m. Mit 170 km besitzt er die längste Uferlinie aller italienischen Seen.

Größte Stadt: Como (82.000 Einwohner)

Internet:www.lakecomo.is

Höchster Berg: Monte Legnone (2609 m)

Religion: 90 % katholisch

Währung: Euro

Klima Como (Mittelwerte)

Das charmante Bellagio ist einer der Lieblingsorte der Urlaubsgäste am Comer See.

Lage und Geografie

Seine Entstehung verdankt der Comer See den Gletschern der letzten Eiszeit, die sich damals ins Gestein gegraben haben. Durch die geschützte Lage am Südrand der Alpen und dank der großen Wassermassen ist hier ein Mikroklima entstanden, das eine subtropische Vegetation begünstigt. Der Comer See ist mit seinen 146 km² der drittgrößte See Italiens, er ist 51 km lang und bis zu 4,2 km breit. Er reicht von der südlichen Alpenkette bis an den Rand der Poebene. Aufgrund der zentralen Lage an den wichtigsten Verbindungswegen zwischen Zentraleuropa und dem Mittelmeerraum kennt die Region seit jeher Durchgangsverkehr. Im Norden reicht der See, der von den Römern »Lario« genannt wurde, bis zu den Tälern Valchiavenna und Valtellina, außerdem bis zu den Gebirgspässen Splügen-, Malojapass und Stilfser Joch.

Auf der Höhe von Bellagio teilt sich der See in zwei Arme. Der Ostarm verläuft wie ein schmaler Canyon zwischen steilen Hängen. Der Fluss Adda, der im Norden bei Colico in den See mündet, tritt bei Lecco wieder aus. Noch weiter nördlich mündet der von Chiavenna kommende Fluss Mera in den See. Zwischen der Mündung der Mera und der Mündung der Adda liegt das Naturreservat Pian di Spagna. Der Westarm ist mit seinen sanfteren Hügeln seit Jahrhunderten Ziel von Reisenden.

Bevölkerung und Religion

In den Städten Como mit 82.500 Einwohnern und Lecco mit 48.300 Einwohnern sind die Bevölkerungszahlen in den letzten Jahren gewachsen.

Die Bevölkerungsdichte beträgt in der Provinz Como 465 Einwohner/km², in der Provinz Lecco 416 Einwohner/km². In den abgelegenen Bergtälern ist die Bevölkerungszahl hingegen in den letzten 100 Jahren beständig gesunken, da zu wenig Arbeitsplätze und zu wenig Siedlungsfläche für alle Bewohner zur Verfügung stehen. Mehr als 90 % der Einwohner sind Katholiken.

Politik und Verwaltung

Das Gebiet um den Comer See gehört zur Lombardei, zu der im Westen Teile des Lago Maggiore und im Osten Teile des Gardasees gehören. Die Lombardei ist die viertgrößte Region Italiens und ist in elf Provinzen sowie in die Hauptstadt Mailand aufgeteilt. Am Comer See liegen zwei dieser lombardischen Provinzen: Lecco und Como. Die Bevölkerung in Oberitalien wählt traditionell konservativ.

Sprache

Italienisch ist Amtssprache. Darüber hinaus spricht ein großer Teil der Bevölkerung – vor allem in den Bergtälern – lokale Dialekte, die schwer zu verstehen sind.

Wirtschaft

Oberitalien mit den Industriezentren Turin und Mailand gehört zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Italiens. Como und Lecco sind die beiden Industriezentren am See. Die Arbeitslosenquote liegt hier deutlich unter dem italienischen Durchschnitt. Rund um den Comer See spielt der Tourismus eine große Rolle, er ist die Haupteinnahmequelle. In der Landwirtschaft geht es vor allem um den Anbau von Wein, Gemüse und Obst, außerdem um die Käseproduktion, obwohl die landwirtschaftlichen Nutzflächen in den letzten Jahren stark geschrumpft sind.

Como ist das Zentrum der europäischen Seidenproduktion. Außerhalb von Como, in der Brianza, dem Hügelland zwischen Comer See und Mailand, sind außerdem einige Möbelfabriken angesiedelt. Eine ertragreiche Alpwirtschaft wird noch in einigen Tälern betrieben, wie z.B. im Valsassina.

Nebenbei bemerkt

Jeder große See bringt seine eigenen Winde mit sich. Beim Lago di Como sind das Breva und Tivano. Breva bezeichnet den südlichen Wind, der am Nachmittag aufkommt und meist um die vier Windstärken erreicht. Er ist im Bereich von Domaso bzw. der gegenüberliegenden Abtei von Piona am stärksten. Tivano ist der nördliche Wind, der von abends bis in den Morgen vom Land weg meist stärker als die Breva weht und in der Mitte des Sees hohe Wellen verursacht.

Für alles gibt es ein erstes Mal: Das Museo del Cavallo Giocattolo in Como ist das erste Museum der Welt, das sich ausschließlich Spielzeugpferden widmet. 535 Spielzeugpferde, die ältesten aus dem 17. Jh., sowie Pferdeskulpturen und Schaukelpferde auf Rädern werden gezeigt.

Como und New York City, wer würde da an Gemeinsamkeiten denken? Auf dem Hauptplatz von Como errichtete William Rockefeller 1902 den Rockefeller Brunnen für rund 600 Dollar. 25.000 Dollar hat es ihn später gekostet, um besagten Brunnen, in vielen kleinen Boxen verpackt, in die Staaten transportieren und am Bronx Zoo von New York City wieder aufstellen zu lassen. 1968 wurde der italienische Brunnen sogar zur offiziellen Sehenswürdigkeit von New York geadelt.

Zahlen rund um den See

Der Comer See ist unter den Oberitalienischen Seen eine der beliebtesten Urlaubsregionen, aber ist er auch der größte? Wie steht es um die Preise im Vergleich zu anderen beliebten Ferienregionen weltweit, wenn man sich so sehr in den See verliebt, dass man eine Ferienwohnung erstehen möchte? Und können sich Sonnenanbeter auf ungetrübten Badegenuss freuen?

Oberitalienische Seen nach Größe

Gardasee: 370 km²

Lago Maggiore: 212,5 km²

Comer See: 146 km²

Iseosee: 65,3 km² Luganer See: 48,7 km²

Ortasee: 18,2 km²

Teuerste Ferien-Immobilien im Vergleich

Comer See: ab 6,6 Mio.

Seychellen: ab 6 Mio.

St. Moritz: ab 6,3 Mio.

Barbados: ab 17 Mio.

Monaco: ab 17,7 Mio

Tägliche Sonnenstunden

Comer See: 8 Stunden

Berlin: 7 Stunden

Korfu: 9 Stunden

Rom: 11 Stunden Côte d’Azur: 12 Stunden

GESCHICHTE

Die Ufer des Comer Sees sind schon in prähistorischer Zeit besiedelt. Doch erst die Römer rücken die Region in das Licht der Historie. Später erobern die Habsburger, dann Napoleon das Gebiet, das seit 1861 zum Königreich Italien gehört.

Römische Besiedelung (3. Jh.v.Chr.)

Como als Stadt entsteht erst mit Ankunft der Römer 196 v.Chr. Der erste große Ausbau von Como geht auf Julius Caesar zurück. Er verleiht den Bewohnern römische Bürgerrechte. Novum Comum – das »neue Como« – wird zu einer blühenden Stadt, in der Handwerk und Handel gedeihen. Den See nennen die Römer Lacus Larius, noch heute wird er oft »Lario« genannt. Sie gründen kleinere Städte und bauen prachtvolle Sommerresidenzen. Eines der frühen Sommerhäuser war die Villa Comoedia des Tribuns und Konsuls Plinius des Jüngeren (61–113 n.Chr.) in Lenno am Westufer. Seine Villa Tragoedia thronte auf dem Berggipfel von Bellagio, wo heute die Villa Serbelloni steht. Sein Onkel, Plinius der Ältere (23–79 n.Chr.), war Gelehrter, Offizier und Verwaltungsbeamter. Sein Neffe wurde vor allem durch die Pliniusbriefe bekannt, die heute zu den wichtigsten historischen Quellen des 1. Jh. gehören.

Die Villentradition am Comer See reicht weit zurück: Wo sich heute die Villa Serbelloni befindet, stand einst die antike Villa Tragoedia von Plinius dem Jüngeren.

Streit zwischen Como und Mailand, Barbarossas Niederlage (10.–12. Jh.)

Zu Beginn des 10. Jh. bestimmen Feudalherren die Geschicke am See. Die einzelnen Kommunen erstarken, ertrotzen sich Privilegien und streben nach Autonomie. 1118 beginnt ein erbitterter Streit zwischen Como und Mailand. Como schlägt sich auf die Seite des Heiligen Römischen Reichs und wird ein treuer Verbündeter des jeweiligen Kaisers. Als der römisch-deutsche Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1162 Mailand erobert und zerstört, erstarkt Como und startet 1169 einen Vernichtungsfeldzug gegen die Isola Comacina, die während des 10-jährigen Kriegs mit Mailand verbündet gewesen war. In der Folgezeit missfällt den Städten Barbarossas Politik immer mehr. Sie schließen sich im Lombardenbund zusammen, kämpfen für ihre Autonomie und besiegen den Kaiser schließlich 1176 in der Schlacht von Legnano. Ein Kompromiss wird geschlossen. Geblieben ist eine kleine Anekdote: Die erbeuteten Schätze will der Kaiser über den Comer See nach Chiavenna transportieren lassen, doch die Gravedoner entern seine Schiffe und sollen dabei sogar die Kaiserkrone geraubt haben.

Herrschaft der Habsburger und die Pest (17.–18. Jh.)

Das 17. Jh. ist in der Region geprägt vom Schwarzen Tod. In Mailand bricht die Pest 1628 aus und stürzt die gesamte Lombardei in eine Armut, die das ganze Jahrhundert anhält. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) fällt das Gebiet an die österreichischen Habsburger. Kaiserin Maria Theresia gilt als bedeutendste Herrscherin des aufgeklärten Absolutismus. Unter ihrer Herrschaft wird der Einfluss des Klerus beschnitten, die öffentliche Volksschule und das Katasteramt werden eingeführt. Auf Häuser und Grundbesitz müssen nun Steuern bezahlt werden. Um 1750 gibt es um Como ca. 250 Seidenspinnereien. Die Entwicklung dieser Industrie trägt wesentlich zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation bei.

Napoleonische Herrschaft und deren Ende (18.–19. Jh.)

1796 schlägt Napoleon mit seiner Armee die Österreicher, dringt nach Oberitalien vor und bringt mit seinem Auftritt das geopolitische Bild der Region durcheinander. Im Jahre 1797 wird die Cisalpinische Republik mit der Hauptstadt Mailand gebildet, die die gesamte Lombardei und andere Teile Italiens umfasst und im Jahre 1802 in Italienische Republik umbenannt wird. Der Stern Napoleons leuchtet nur kurz, beschert jedoch Como einen Aufschwung: Viele der Villen, Paläste und Parkanlagen entstehen zu dieser Zeit. Nach dem endgültigen Sturz Napoleons (1815) spricht der Wiener Kongress die Lombardei wieder den österreichischen Habsburgern zu.

Soziale Unruhen und Einigung Italiens (19. Jh.)

Im 19. Jh. kündigen sich soziale Unruhen an: An den Webstühlen der Seidenhersteller schuften die Kinder bisweilen zehn bis fünfzehn Stunden am Tag. Die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen beträgt 50 Prozent, außerdem wird die Bevölkerung durch Cholera-Epidemien dezimiert. 1847 wird in Como ein Hungeraufstand niedergeschlagen. Ab 1848 drängt das Risorgimento, die italienische Einheitsbewegung, auf die nationale Einigung Italiens. Nach Niederlagen muss Wien die Lombardei und Venetien an das im Jahr 1861 gegründete Königreich Italien abgeben. Im selben Jahr wird Vittorio Emanuele II. von Piemont zum König von Italien gekrönt.

Die Anbindung der Orte rund um den Comer See an das Eisenbahnnetz führte zu einer Zunahme der Besucherzahlen, hier die Bahnlinie Como – Lecco.

Tourismus und Industrialisierung (1861–1914)

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. entsteht der Mythos eines abgeschiedenen Paradieses und lässt die Karawane der Reisenden Richtung Lago di Como ziehen. Begünstigt wird das durch die Gotthard-Eisenbahnlinie, die 1882 fertiggestellt wird, und den Ausbau der Regional- und Lokalbahnen. Doch die Eröffnung des Gotthardtunnels spielt nicht nur eine wichtige Rolle für den Fremdenverkehr, sondern begünstigt auch die Teilhabe Mailands und der Lombardei am Handel mit Nordeuropa. Der Prozess der Industrialisierung unter Vorrangstellung Mailands wird beschleunigt. Como entwickelt sich dank der Seidenindustrie zu einer der blühendsten Städte des Landes, und auch Lecco wächst rasch zum bedeutenden Wirtschaftszentrum heran. Dank des neu erworbenen Reichtums entdeckt das Bürgertum für sich das Reisen, das zuvor dem Adel vorbehalten war. Zugvögeln gleich reist man der Sonne entgegen, okkupiert die besten Lagen am See: Die großen Hotels entstehen und erleben ihre Blütezeit.

Benito Mussolini und der Zweite Weltkrieg (nach 1919)

Im neuen Klima des Nationalismus des vereinten Italiens hat es Benito Mussolini nicht schwer, als er 1919 in Mailand mehrere Splittergruppen zum faschistischen Verband »Fasci di Combattimento« (»Kampfverbände«) zusammenschließt. Auf der Konferenz von Stresa 1935 verständigt sich Italien mit Frankreich und Großbritannien im Palast auf der Isola Bella auf Maßnahmen gegen die drohende Expansionspolitik der Deutschen. Es nützt nichts. Im Zweiten Weltkrieg kämpft Italien ab 1940 auf der Seite Deutschlands. Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien wird Mussolini 1943 gestürzt. Italien wechselt die Fronten und erklärt Deutschland den Krieg. Nach dem Krieg wird Italien eine Republik.