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Übersichtskarte

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Check In

© K. Fisher

Shoppinggasse im Pláka-Viertel

Die Tram zum Strand nehmen

Genug gesehen? Fahr mit der Tram aus der City zum Strand. Auch Beachhopping ist so gut möglich.  >>>>

Bunte Cocktails schlürfen

Bezahlbare Cocktails auf Weltniveau in legerem Ambiente schüttelt und rührt dir das Baba au Rum.  >>>>

Griechisch Tanzen lernen

Du willst griechisch tanzen? Im Kritikoú lernst du ganz schnell zu Livemusik die ersten Schritte.  >>>>

Durch die City joggen

Lauf einfach mit. Täglich geht’s nach dem Warm-up vom Síntagma durch die Pláka zur Akrópolis und zurück.  >>>>

Einfach nur staunen

Getränkeautomaten und Wecker gab’s schon vor 2500 Jahren. Du siehst sie im Museum antiker Technologie.  >>>>

Schlemmen auf Griechisch

300 Tische voller Kebabs. Im Thanásis kommt dir jeder Tag vor wie ein griechisches Dorffest.  >>>>

Tafeln, Trinken, Leute Treffen

Im Vrettós triffst du alle Welt an einem langen Tisch zwischen alten Fässern und bunten Flaschen.  >>>>

MARCO POLO TOP-HIGHLIGHTS

© Getty Images/Digital Vision: Scott E. Barbour

  Agorá mit Agorá-Museum  >>>>

Das Herz des antiken Athen inmitten eines schönen Parks, dazu Griechenlands am besten erhaltener Tempel
p  Tipp: Den besten Überblick hast du vom Dach des Agorá-Museums aus  Karte

  Akrópolis  >>>>

Meisterwerke antiker Baukunst und ein unvergesslicher Rundblick (Foto)
p  Tipp: Ein Mensch vor den Säulen des Parthenon macht deren Höhe erst deutlich  Karte

  Akrópolis-Museum  >>>>

Antike Kunst in einem Maßstäbe setzenden Bau, der selbst ein Kunstwerk ist  Karte

  Tempel des Olympischen Zeus  >>>>

15 Säulen am Rand der Altstadt zeugen vom einst größten Tempel Athens  Karte

  Markthallen  >>>>

Alles schön drapiert, vom Hammelhoden bis zum Filetsteak, von Anchovis bis zum Thunfisch. Drum herum Käse, Nüsse und Oliven  Karte

  Likavittós   >>>>

Ganz Athen – einschließlich der Akrópolis – liegt dir hier zu Füßen
p  Tipp: Die schönsten Bilder gelingen, wenn in der Stadt die Lichter angehen  Karte

  Pláka  >>>>

Die Altstadt ist Freilichtmuseum, Shoppingmeile und Freiluftlokal zugleich. Aber es gibt auch ganz stille Ecken
p  Tipp: Am fotogensten sind die von Katzen geliebten engen Gassen im Anafiótika-Viertel  Karte

  Nationalgarten  >>>>

Eine grüne Oase im Herzen der Stadt: Bänke unter Palmen, ein Ententeich und ein weltentrücktes Café  Karte

  Archäologisches Nationalmuseum  >>>>

Unermesslich wertvolle Kunstschätze von der Steinzeit bis zu den alten Römern  Karte

  Síntagma-Platz  >>>>

Athens zentraler Platz wird vom alten Königspalast, dem heutigen Parlament, dominiert
p  Tipp: Sei um 11 Uhr zur Wachablösung vor dem Denkmal des Unbekannten Soldaten  Karte

Symbole & Preiskategorien

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€ – €€€ Preiskategorien
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r Bei Regen
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Besser Planen, mehr erleben! Mehr zu unseren digitalen Extras findest Du hier: go.marcopolo.de/app/ath

Das Beste zuerst

© Schapowalow/SIME: S. Raccanello

Blick über den Monastiráki-Platz auf die Akrópolis

Best of    r
bei Regen

Schön, auch wenn es regnet

© Laif: A. Hub

Virtuelle Antike >>>>

Modernste Technologie entführt dich im Hellenic Cosmos ins antike Athen oder nach Konstantinopel. Du kannst am Leben vergangener Zeiten aktiv teilnehmen, indem du z. B. beim „Scherbengericht“ mit abstimmst

Einkaufstempel

In The Mall (Maroúsi | themallathens.gr) kannst du gut einen ganzen Tag verbringen. Fast 150 Geschäfte vor allem für Mode, Schuhe, Schönheit und Deko warten auf deinen Besuch, dazu Cafés, Restaurants, Kinos … (Foto)

Höhlenwasser

Die einzigen Wassertropfen, die du in der Höhle von Peanía sehen wirst, sind jahrhundertealt, und sie fallen von bildschönen Tropfsteingebilden auf dich hinunter. Tgl. 8–14.30 Uhr | Eintritt 4 Euro | Koutoúki Cave | 4 km außerhalb von Peanía (ausgeschildert)

Akrópolis bei Regen >>>>

Das Akrópolis-Museum ist ein Höhepunkt jeder Athen-Reise, auch wegen seiner Kafetéria, in der du preiswert und doch stilvoll Spezialitäten aus allen Regionen kosten kannst – selbst bei Regen auf der überdachten Terrasse mit vollem Akrópolis-Blick

Mittendrin >>>>

In den Markthallen kannst du das griechische Volksleben in vielen Varianten erleben und unter Einheimischen eine kräftige Suppe genießen

Im Schutz der Arkaden >>>>, >>>>

In den historischen Einkaufspassagen zwischen den Straßen vom Síntagma- zum Omónia-Platz kannst du nicht nur shoppen, sondern auch gut rasten. Auf Luxus setzt die Stoá Spiromílou mit dem Caférestaurant Pasaji

Best of      l
Low-Budget

Für den kleinen Geldbeutel

© mauritius images/Alamy: T. Harris

Fragen statt Führung >>>>

Tolle Idee: Im Akrópolis-Museum kannst du den Museumswärtern kostenlos Fachfragen zu Objekten stellen. Das erspart eine komplette Führung

Busfahrt im Hafen >>>>

Im größten Fährhafen Europas, Kantharós, ist immer eine Menge los. Von Kai zu Kai zu schlendern dauert Stunden. Wer müde wird, besteigt einen der im Hafengebiet kostenlos verkehrenden Passagierbusse, statt in einen regulären Stadtbus zu steigen

Flohmarktpreise >>>>

Im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzkrise kaufen immer mehr Athener in den bunten, trubeligen Flohmarktgassen ein, die um den Monastiráki-Platz herum liegen. Jeans, Hemden, T-Shirts, andere Klamotten und Schuhe sind hier nämlich besonders günstig zu haben

Metro oder Museum? >>>>, >>>>

Athener Metrostationen sind oft auch Museen. In der Station Monastiráki siehst du ein gemauertes Bachbett und Wasserleitungen aus der Antike, in der Station Síntagma einen meterhohen Aufschluss mit Funden aus vielen Epochen. In der Station Acrópolis (Foto) ziert eine Replik des Parthenon-Frieses die Wände

Tage für Sparfüchse >>>>

Am 6. März, 18. April, 18. Mai, am letzten Septemberwochenende, am 28. Oktober und an jedem ersten Sonntag im Monat von November bis März ist der Eintritt zur Akrópolis, zu allen archäologischen Stätten und in viele Museen frei. Da sparst du leicht 40 Euro ein!

Best of      k
mit Kindern

Spannendes für Gross & Klein

© mauritius images/Vantco

Bimmelbahn fahren

Stadtrundgänge können für kurze Beine ganz schön ermüdend sein. Da ist eine Rundfahrt mit dem Athens Happy Train eine nette Alternative. 40 Minuten lang dreht die Bimmelbahn ihre Runde. Los geht‘s am Síntagma-Platz. athenshappytrain.com

Attica Park

Im Athener Zoo leben auch selten gewordene heimische Tiere wie die kleinen, halbwilden Skýros-Pferde, kretische Wildziegen, Braunbären und Wölfe. Tgl. 9 Uhr bis Sonnenuntergang | Eintritt 18 Euro, Kinder 3–12 J. 14 Euro | At Yaloú | Spáta | atticapark.com | Autobahnausfahrt 16 Richtung Rafína | Bus 351 ab Metro Doukíssis Plakentías ca. alle 30 Min. | f 0

Enten füttern >>>>

Brot gibt‘s in Athen zu jeder Mahlzeit. Da bleibt auch etwas für die Enten im Nationalgarten übrig. Lieber mögen die allerdings die kouloúria, die am Parkeingang verkauften Sesamkringel. Zur Fütterung versammeln sich alle Enten Athens am kleinen See.

Animierte Antike >>>>

Im Hellenic Cosmos landen Kids in einer virtuellen Umgebung. Vor großen und kleinen Bildschirmen können sie hier interaktiv in andere Welten eintauchen und auf der großen Leinwand des interaktiven Theaters auch durchs antike Olympia spazieren.

Superbowl

Deinen Kindern ist Athen ziemlich schnuppe? Hier können sie schon ab mittags skaten, Tischtennis, Tischfußball oder Poolbillard spielen. Tgl. 11–1 Uhr | Skating inkl. Leihboard 4,50 Euro/Std. | Odós Kanapitséri 10 | Ágios Ioánnis Réndis | superbowl.gr | Trolleybus 20 | f 0

Best of    t
typisch

Das erlebst du nur hier

© Getty Images/Moment: Ioannis Tsotras

Der Sonntägliche Spaziergang

Sonntags gehen die Athener gern spazieren. Am liebsten umrunden sie dabei auf einer autofreien Flaniermeile die Akrópolis – zumindest halb von der Metrostation Akrópolis bis zur Station Monastiráki. Im ersten Teil steht viel Straßenkunst, im zweiten liegen viele Cafés und Tavernen, aus denen griechische Musik live tönt

Das Stammcafé >>>>

Jeder Athener hat einen Stammplatz in seinem Lieblingscafé. Da wird der Kellner zum Freund, bringt unaufgefordert, was der Gast gewöhnlich bestellt. Stammgast zu werden ist einfach: Schon beim dritten Besuch giltst auch du als einer

Das Teilchen am Morgen >>>>

Auf dem Weg ins Geschäft oder Büro nimmt sich fast jeder Athener aus einer der unzähligen kleinen Bäckereien einen frisch gebackenen Snack mit. Traditionell sind die Sesamkringel kouloúri, modern die kruassan (Croissants) mit diversen Füllungen

Die Tavernen im Keller >>>>

Kleine Kellertavernen sind eine markante Eigenart Athens. In der Taverne Diporto im Marktviertel ist Schlichtheit Kult. Freunde und Fremde sitzen an nur acht Tischen beisammen, die Kellner sprechen nur Griechisch, aber es gibt täglich immerhin sechs stets marktfrische Gerichte

Die Hafenidylle >>>>

Athen liegt zwischen Bergen und Meer. Beides hast du vor Augen, wenn du in den Fischrestaurants und Musikcafés am Mikrolímano-Hafen von Piräus sitzt, vor Fischerbooten und Yachten

So tickt Athen

© mauritius images/imageBROKER: S. Jordan

Wachwechsel der Evzonen vor dem Parlament

Entdecke Athen

© mauritius images/Alamy: M. Gonda

Früher Abend an der antiken Agorá: Noch findet man Platz in den Restaurants …

Schon im Landeanflug auf Athen enthüllt die griechische Metropole einen Aspekt ihrer Schönheit. Aus welcher Richtung die Maschine auch kommt, schwebt sie immer über Inseln und Ägäis ein, fällt der Blick aus den Kabinenfenstern auf hohe Berge, Strände, felsige Küsten und ein überwiegend weißes Häusermeer, in dem fast die Hälfte aller Hellenen zu Hause ist.

Athen von Anfang an

Nur zwei bis drei Stunden nach der Landung kannst bereits mitten in der lebendigen Athener Geschichte sitzen, denn die Verkehrsverbindungen vom Flughafen in die Innenstadt sind rund um die Uhr ausgezeichnet. Einen besonders schönen Einstieg ins Athener Lebensgefühl bieten dir die Straßencafés in der Odós Adrianoú gleich gegenüber der antiken Agorá. Hier überblickst du das parkähnliche Gelände des antiken Marktplatzes, auf dem einst große Philosophen wie Sokrates und Platon wandelten, und schaust auf das Thiseion, Griechenlands besterhaltenen antiken Tempel. Dahinter erheben sich der nackte Fels des Areopags und der steile Felshang der von Tempeln gekrönten Akrópolis. Zwischen den Cafés und der Agorá rattert alle paar Minuten Athens älteste Metrolinie vorbei, auf der anderen Seite der Fußgängerpromenade sitzen Straßenhändler. Straßenmusikanten ziehen vorbei und spielen meist mehr oder minder gut „Ein Schiff wird kommen“. In deinem Rücken erlebt das Flohmarktviertel einen willkommenen Aufschwung im Zeichen der Wirtschaftskrise.

Die Stadt erlaufen

Wenn du dann zu einem ersten Stadtrundgang aufbrichst, wirst du schnell feststellen, wie kurz die Entfernungen zwischen fast allen wichtigen historischen Sehenswürdigkeiten, ganz unterschiedlichen Stadtteilen mit fotogenen Ansichten, Einkaufs- und Vergnügungsvierteln sind. In Athen brauchst du auf keinen Fall ein Auto und nur selten eine der drei Metrolinien, einen der abgasarmen Busse, einen Trolleybus oder die hier Tram genannte, hochmoderne Straßenbahn. Fast alles erreichst du bequem und ohne langweilige Durststrecken zu Fuß. Anders als noch kurz vor den Olympischen Sommerspielen 2004, die Athen stark verändert haben, brauchst du den einst berüchtigten Athener Smog nicht mehr zu fürchten. Die Luft in Athen ist dank zahlreicher Verkehrsbeschränkungen und neuer Massenverkehrsmittel deutlich sauberer geworden, immer mehr Straßen werden zu reinen Fußgängerzonen. Überhaupt bessert sich das Umweltbewusstsein der Athener zwar langsam, aber stetig. So beteiligen sich immer mehr Stadtbewohner am Müll-Recycling oder installieren auf ihren Hausdächern Sonnenkollektoren für die Warmwasserbereitung.

Zwischen Antike und Neuzeit

Durch Athen zu bummeln macht Spaß und wird nie langweilig. Auf dem Weg vom Thissío, die Nordseite des Akrópolis-Hügels entlang zum Akrópolis-Museum fühlst du dich kaum noch in einer Großstadt. Links säumen berühmte Altertümer die breite, ganz Fußgängern vorbehaltene Promenade, die einmal eine vierspurige Autostraße war. Rechts sind niedrige Hügel von dichtem Grün bedeckt, zwischen denen sich antike Bauten verstecken: die Pnyx als Stätte der antiken Volksversammlung oder das Philopáppos-Denkmal. Im modernen Akrópolis-Museum, das selbst schon eine architektonische Sehenswürdigkeit darstellt, wird man schließlich auf vielfältige Weise mit Athens bekanntestem Bauwerk bekannt gemacht – und kann auf der Terrasse dieses Museums von Weltrang im Angesicht der antiken Tempel in einer schicken Cafeteria Spezialitäten aus ganz Griechenland genießen. Auf den Tellern können Käse von den Ägäischen Inseln oder Wurst aus Mykonos oder Léfkas liegen, in den Gläsern schimmert griechischer Wein oder eine traditionelle Pflaumenlimonade. Gehst du weiter um die Akrópolis herum, kommst du sogleich in Athens Altstadt, die Pláka. Sie ist der Kern des neuen Athens, das nach dem Befreiungskrieg gegen die Türken 1821–29 seine Wiedergeburt erlebte. Als Athen 1834 dann Hauptstadt des befreiten Griechenlands wurde, hatte es nur 5000 Bewohner, von denen viele direkt auf der Akrópolis zwischen den Tempelruinen lebten. Zunehmende Industrialisierung nach dem Ende des 19. Jhs. und die Umsiedlung Hunderttausender Griechen aus Kleinasien ins Gebiet der Metropole nach dem gescheiterten Feldzug der Hellenen gegen Ankara 1922/23 brachten ein enormes Bevölkerungswachstum mit sich. Heute zählt die Stadt mit all ihren Vorstädten ca. 3,8 Mio. Menschen, das eigentliche Athen hat ca. 664 000 Bewohner.

Stadtviertel-Vielfalt

Zumeist in zarten Ockertönen gehaltene, ziegelgedeckte Häuser und klassizistische Stadtvillen aus dem 19. und frühen 20. Jh. säumen in der Pláka die meist autofreien Gassen, beherbergen kleine Museen, Galerien und historische Archive. Anders als am verkehrsreichen, durch seine Luxushotels und das Parlamentsgebäude repräsentativen Síntagma-Platz laden in der Pláka kleine, ganz urbane Plätze zur Rast, und in vielen kleinen Hotels kannst du hier mitten in der Geschichte wohnen. An den Hauptachsen der Pláka reiht sich Laden an Laden, Taverne an Taverne. Nur ein paar Meter weiter sitzen Katzen auf Fensterbänken, fühlst du dich – wie im Stadtviertelchen Anafiótika – in ein ägäisches Inseldorf versetzt. Und überall entdeckst du antike Ruinen und kleine mittelalterliche Kirchen. Diese vielen historischen Bauten stehen nicht isoliert wie deplatzierte Relikte aus längst vergangenen Zeiten im Straßenbild, sondern sind ins Alltagsleben eingebunden. In keiner anderen Großstadt Europas ist die Antike noch so präsent wie hier, Rom ausgenommen. Doch in Rom künden Bauwerke von der Großmannssucht der Kaiser, in Athen sind sie größtenteils eindrucksvolle Zeugnisse des ersten demokratischen Staats der Geschichte. Hier wurde zuerst gebaut und gedacht, was die Römer später nachahmten, technisch verbesserten und schließlich – wie das Theater mit der Tierhatz und den Gladiatorenkämpfen oder die Tempel zur Kaiserverehrung – entwürdigten und entweihten. Zum besonderen Flair der Athener Innenstadt tragen auch andere, an die Pláka angrenzende Stadtviertel bei, die noch bis vor wenigen Jahrzehnten reine Industrie- und Gewerbeviertel waren. Im Thissío-Viertel trifft sich die Jugend bei Rockmusik in den ehemaligen königlichen Pferdeställen, zeigt eine Galerie moderne Kunst in den Räumen einer einstigen Hutfabrik. Im Psirrí-Viertel werden heute noch tagsüber in vielen kleinen Werkstätten Schuhe, Taschen und andere Lederwaren genäht, während abends die Tavernen, Bars und Musiklokale überwiegend junge Leute aus der ganzen Stadt anziehen. Sogar der alte Gasometer im Gázi-Viertel hat eine neue Verwendung als Kunstgalerie gefunden, um die herum Bars und Restaurants auch wohlhabende Gäste in Feinschmeckerrestaurants locken.

© mauritius images/J. Wlodarcyzk

Zu Füßen der Akrópolis entwickelt Athen dörflichen Charme: das Anafiótika-Viertel

Der Atem der Geschichte

Gegenwart und Geschichte verschmelzen in Athen überall miteinander. Unvergesslich werden dir die Minuten sein, die du auf einer Parkbank im Nationalgarten, unter einem Olivenbaum auf dem antiken Kerameikós-Friedhof oder auf dem Rasen unterhalb des Hephaistos-Tempels verträumst. Einzigartig ist das Plätzchen auf dem Areopag, wo vor über 2500 Jahren Athens oberster Gerichtshof tagte und von dem aus du abends eine fantastische und obendrein kostenlose Aussicht über das weite Lichtermeer Athens genießt. Und vielleicht lässt sich nirgends besser als auf der Akrópolis über den Fortschritt der Menschheit nachdenken, wenn du siehst, wie viel grandiose Schönheit die Menschen der Antike ganz ohne Computer, Beton und moderne Baumaschinen schufen.

Athener Kontraste

Fast ebenso reizvoll kann es sein, sich einfach auf die griechische Lebensart einzulassen und die Kontraste zu beobachten, die unsere Zeit mit sich bringt. Die gut gekleideten jungen Leute mit iPhone und Sportwagenschlüsseln auf dem Kaffeehaustisch vor sich gehören ebenso dazu wie die Hunderttausende legale und illegale Immigranten aus Afrika und Asien, die dir überall in der Stadt als Straßenverkäufer von schwarz gebrannten DVDs und Billigelektronik begegnen werden, oder wie die traditionellen Losverkäufer, die dir mit ihren Rubellosen das große Glück versprechen. Die Maronengriller am Straßenrand sind ebenso ein Teil Athens wie die vielen Zweigstellen griechischer und internationaler Fast-Food-Ketten, die sich bei Alt und Jung wegen ihrer scheinbar günstigen Preise großer Beliebtheit erfreuen. Athen ist eine Stadt der Gegensätze – und wird es gerade angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise, die das ganze Land seit 2010 beutelt, wohl noch lange bleiben. Gestiegene Steuern, gekürzte Gehälter und Renten haben die Einkaufskraft der Durchschnittsathener stark beschnitten. So mancher Laden in der City und in den sieben selbstständigen Vorstadtgemeinden ist geschlossen und erst mal nicht wieder vermietbar, Restaurants und Tavernen klagen über starke Umsatzeinbußen. Auszugehen lassen die Athener sich aber trotzdem nicht nehmen – man konsumiert eben weniger als früher.

Rund um Athen

Auch in einem anderen Teil Groß-Athens, der Hafenstadt Piräus, ist die Krise zu spüren. Dennoch wirst du hier mehr hypermoderne Schnellschiffe – meist Katamarane – und riesige konventionelle Autofähren sehen als in den meisten anderen europäischen Häfen; mehr Luxusyachten gibt es nicht einmal in Palma, Cannes oder Portofino. In Piräus kannst du bequem einen ganzen Urlaubstag verbringen – es gibt interessante Museen, und zwischen den beiden Häfen Zéa Marína und Mikrolímano sowie an der Limanáki-Bucht findest du offizielle Badestrände. Strände säumen auch die stets am Meer entlangführende Straßenbahnlinie zwischen Piräus und dem Küstenort Vouliagméni mit seinem natürlichen Thermalbadesee. Noch mehr Meer erlebst du bei einer Fährüberfahrt zur Insel Ägina oder bei einer Drei-Insel-Tageskreuzfahrt nach Ägina, Póros und Hydra. Spätestens dann wirst du wahrscheinlich den Drang spüren, bald nach Hellas zurückzukehren und auch die Inselwelt der Ägäis zu entdecken. Athen und Piräus sind das Tor zu ihr.